Kenwood KA 880D zickt

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doc_relax
Inventar
#1 erstellt: 09. Mai 2009, 12:03
Hallo Leute,
ich habe kürzlich diesen potenten Verstärker für "fast geschenkt" bekommen. Nun hat dieser ein paar Problemchen:

1) der rechte Kanal ist leiser als der Linke. Der Balance-Regler muß fast auf 3 Uhr stehen, damit es gleich klingt.

2) der linke Kanal klingt je nach Stellung des Lautstärkereglers abgehackt, d.h. hier wechselt die Lautstärke sprunghaft. Hat man die richtige Stellung gefunden, besteht dieses Problem nicht. Leider hat es wohl nichts mit niedriger Lautstärke zu tun, sondern das Problem besteht über den ganzen Wahlbereich.

Ich habe das Gehäuse bereits zerlegt, mich etwas über die schlechte Verarbeitung aufgeregt und sämtlich Knöpfe und Schalter so gut es ging mit Kontakt 61 behandelt. Die Kontaktprobleme sind jetzt weniger, aber das ursprüngliche Problem besteht immer noch.

Bevor ich mich jetzt nochmal darauf stürze, wollte ich mal eure Meinung einholen. Meine Ideen sind:

1) LS Relais reinigen

2) CD-Direkt Schalter brücken - dieser scheint mir besonders schlechte Kontakte zu haben (es kracht), zudem ist er überflüssig und haarsträubend schlecht verarbeitet

3) Ich hoffe es liegt nicht am Lautstärke-Poti selbst - dies ist merkwürdig leicht zu drehen, so wie man es eigentlich nur bei billigst Geräten kennt. So ein Teil habe ich bisher noch nie wechseln müssen.

4) Mir ist aufgefallen dass offenbar mal Flüssigkeit in das Gerät geraten ist und das Netzteil in Mitleidenschaft gezogen hat - es ist leicht angerostet. Trotzdem läuft das Gerät über Stunden stabil, wird normal warm und zeigt diesbezüglich keine Macken.

Fällt euch noch was ein?
Gruß
doc
doc_relax
Inventar
#2 erstellt: 10. Mai 2009, 13:19
Zwischenstand: das Schwanken der Lautstärke auf dem linken Kanal ist abhängig vom Wackeln am Poti.
Mit Potis kenne ich mich gar nicht aus: könnte hier die Ursache in einer schlechten Lötstelle liegen oder könnte es was schlimmeres (sprich das Poti selbst) sein?
Gruß
doc
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 11. Mai 2009, 11:45
Gehen wir erstmal von einer schlechten Lötstelle aus. Alles andere wird fummelig...
M.Schopf
Stammgast
#4 erstellt: 11. Mai 2009, 14:45
Natürlich kannst du auch das poti auseinandernehmen (vorsichtig) und dann reinigen...

Das wäre die Sichere und elegante methode, auslöten, aus einander nehmen und wieder zusammenbauen. Das ist Fummelarbeit.


[Beitrag von M.Schopf am 11. Mai 2009, 14:45 bearbeitet]
doc_relax
Inventar
#5 erstellt: 16. Mai 2009, 12:55
So, Problem gelöst. Es handelte sich tatsächlich um eine gebrochene Lötstelle am Laustärke-Poti. Damit habe ich sogar beide Fliegen mit einer Klappe geschlagen
Hat allerdings ziemlich lange gedauert, weil man bei dieser seltsamen Konstruktion erst die komplette Front vom Gerät lösen muß, dann alle Potis und Schalter und mehrere Steck/Lötverbindungen, um schließlich an die hinter der Frontplatte montierte Platine zu kommen...
Aber die Mühe hat sich gelohnt, das Gerät klingt echt gut.
Gruß
doc
KingOfQueenz
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 05. Okt 2011, 08:59
Hallo,

Ich habe den gleichen Verstärker (KA 880-D) (mit CD und Tuner) und ähnliche Probleme, bloß noch schlimmer:

1. Balance: wenn der Regler in der Mitte steht hört man links garnichts, auch sonst sind die Signale ungleich, vor allem ist links leiser oder setzt aus.
2. Abgehackter und knirschender Sound, vor allem im niedrigen Frequenzbereich
3. CD ist noch viel schlimmer als Aux oder Tuner (der geht einigermaßen, knirscht aber auch). Könnte das evtl. an den Eingängen liegen? Wackelkontakt oder so?

Nun meine Frage, da ich keine Ahnung von der Technik habe und das Ding nicht selbst reparieren kann - lohnt es sich, dass mal nachschauen zu lassen von einem Fachmann? Oder ist die Reparatur wahrscheinlich so teuer, dass ich mir da gleich einen neuen kaufen kann? Ist das ein "Klassiker" und wenn ja, aus welcher Klasse? Also was müsste ich mir heutzutage zulegen, um einen ähnlichen Sound zu bekommen?

Boxen sind LS-880 A, vielleicht liegen die Soundprobleme auch an den Lautsprechern, weiß nicht... Dort dieselbe Frage: Sinnvoll, etwas für eine Reparatur zu investieren, oder Geldverschwendung und lieber was neues kaufen?

Gruß und vielen Dank vorab für die Antworten!

KoQ
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 05. Okt 2011, 21:29
Hallo KingOfQueenz,

das ist schon ein durchaus interessantes Gerät und Vergleichbares ist auch heute noch nicht so einfach zu bekommen.

mit echten 2 x 120 W Sinus an 8 Ohm ist das Gerät nicht von schlechten Eltern.

Am Auffälligsten ist die Super DLD Technologie, was eine Variante der Class G Technologie ist. Man findet Super DLD auch in den großen Kenwood Endstufen wie der M2 und M2A.

Diese Technologie Super DLD ermöglicht besonders stabiles Verhalten an komplexen Lasten, somit sehr gute Kontrolle der Lautsprecher (Dämpfungsfaktor 1000 im Datenblatt ist schon eine Ansage) und geringe Verzerrugen. Das ganze noch bei vergleichsweise geringer Verlustwärme im Ruhezustand. Sowas würde man heute auch als "green technology" vermarkten.

siehe auch Super DLD erklärt bei DRM Audio

Das ist im übrigen eine ähnliche Technologie wie Hitachi Dynaharmony (die haben es erfunden). Zufällig haben wir im Thread Hitachi HMA-8300, Restauration der ersten Class-G Endstufe gerade die beiden Technologien ein wenig verglichen.


Weiterhin hat das Gerät ein Feature namens Sigma Drive, welches es ermöglicht, die Lautsprecherkabel bis zur Box jeweils in die Gegenkopplung mit einzuschließen. Qualitätsverluste durch Kabel werden damit ausgeglichen.


Mag also sein, dass das Gerät insgesamt keine gute mechanische Qualität hat (siehe vorherige Posts). Aber wenn Du es verschenken willst, sag bitte Bescheid, ich wäre sehr interessiert

- Poetry2me
doc_relax
Inventar
#8 erstellt: 16. Dez 2018, 16:34
Hallo Poetry,

ich habe das Gerät nochmal herausgekramt und gleichzeitig auch meinen Thread von damals (sorry dafür). Du verwechselst den 880D mit dem 880SD. Der 880D hat leider weder DLD noch Sigma Drive. Stattdessen gibt´s einen Record Selector und der Sound ist nicht übel, die Leistung ist die gleiche.

Trotzdem alles in allem ein weniger hochwertiges Gerät als der 880SD.

Allen die die oben beschriebenen Probleme beim 880D haben, sei empfohlen, Kontakte und Potis zu reinigen. Trotz seltenem Betrieb gehören die Probleme bei mir seitdem der Vergangenheit an.

Schönen 3. Advent euch allen!
Broesel02
Inventar
#9 erstellt: 16. Dez 2018, 21:57
Der wesentliche unterschied zwischen dem KA 880D und dem Ka 880SD ist die Endstufe. Der 880SD hat einen Hybrid- Baustein pro Kanal, der 880D hat diskrete Transistoren. Der Rest der Schaltung ist im wesentlichen gleich. Sie haben also beide die DLD Schaltung und Sigma- Drive.
Aber der 880D klingt für mich erheblich besser, meine Meinung.
Die Kontaktpest an allen Schaltern und Potis haben leider auch beide. Aber ich habe zum Glück noch einige der Alps Micro Schalter hier. Auf alle Fälle ist es richtig daß diese Verstärker erst nach einer vernünftigen Kontaktkur wieder richtig gut spielen und Spaß machen.

Richard
doc_relax
Inventar
#10 erstellt: 16. Dez 2018, 22:01
Hallo Richard,
wieso steht auf dem 880D dann nichts davon drauf? Normalerweise hat Kenwwod das doch immer werbewirksam vermarktet? Und wie soll Sigmadrive funktionieren ohne Zusatzterminal je LS-Anschluss? Ich habe den 880D und es würde mich wundern wenn er diese Features wirklich hätte.
P.S. die Angaben bei hifi-wiki.de sind mMn falsch.
Broesel02
Inventar
#11 erstellt: 16. Dez 2018, 22:55
Der KA 880SD hat Super DLD (Marketing lässt Grüßen). Dabei wird mit einem zusätzlichen Kondensator die Kapazität der Netzteilkondensatoren für beide Versorgungsspannungen nutzbar. Bei der normalen DLD Schaltung steht pro Spannung "nur" eine Kondensatorpaar zu Verfügung.
Sigma Drive heisst doch nur daß die Gegenkopplung erst an der Anschlussklemme vom Lautsprecher abgenommen wird. Das ist bei beiden Geräten so. Die zusätzlichen LS- Klemmen für die Leitung zum Lautsprecher haben bei mir beide nicht mehr. Das gab es noch bei der Basic M1 und Basic M2 und bei den Verstärkern der vorhergehenden Generation, die mit dem silbernen Plaste- Gehäuse. Das war eigentlich eine gute Idee aber es hat sich im Markt nicht durchgesetzt.
Wenn man will kann die Super-DLD Schaltung beim KA 880D nachrüsten, der Platz reicht dafür aus. Ob´s was bringt weiss ich nicht.
Ich habe beide hier, habe beide bereits repariert und überholt. Ein wenig kenne ich die Geräte also. Ich habe auch versucht den KA 880SD auf das klangliche Niveau des KA 880D zu bringen. Aber das ist mir mit vertretbarem Aufwand nicht gelungen.
Und was Kenwood wann auf die Geräte draufgeschrieben hat ist letztendlich ja eine Marketingentscheidung. Das muß technisch nicht immer verständlich sein.

Richard
doc_relax
Inventar
#12 erstellt: 16. Dez 2018, 23:43
OK, danke, wieder was gelernt über den eigenen Amp. Ich sollte ihn demnächst mal wieder ins Wohnzimmer holen...
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