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Marantz-Restauration: Display in neuem Glanz - Do it yourself!

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Beitrag
esprit36
Inventar
#1 erstellt: 16. Jul 2009, 00:14
So, es ist geschaft: Die Sendefrequenzskalen meiner ersten drei selbst restaurierten Marantze erstrahlen wieder in neuem Glanz

Alles in Allem war die Sache gar nicht so schwer und es hat sogar mächtig Spass gemacht! Damit vielleicht der eine oder andere Marantz-Freund hier im Forum einen Anstoß zum Nachmachen bekommt, habe ich die Wiedergeburt meines 2220 im Bild festgehalten.


Folgendes Material wird benötigt:

- Ein Kreutzschlitz-Schraubendreher PZ 1
- Ein Kreutzschlitz-Schraubendreher RH 0
- Bei neueren Geräten eine Ratsche mit Sechskant-Nuss, 8mm
- Je eine große und eine kleine Schneidemesserklinge
- Eine handelsübliche Heissklebepistole
- Ein Bogen hitzebeständiges Diffusionspapier in weiss

Auf dem Bild können Sie übrigens erkennen, wieviel nach der Restaurierung eines Receivers von dem Papierbogen noch übrig ist.



Das Diffusionspapier ist ein gegen Gelbfärbung vorbehandeltes Spezialpapier, welches ich in den USA bekommen habe (Ein Bogen kostet rund 7 US$ und reicht locker für die Aufarbeitung von bis zu fünf Receivern aus. Bei größerer Bestellmenge werden die Bögen etwas billiger. Es müssen noch die Versandkosten in Höhe von rund 12 US$ hinzugerechnet werden und wenn man - wie ich - sehr großes Pech hat, darf man das ganze auf dem Zollamt abholen und nochmals draufzahlen ). Auf jeden Fall habe ich jetzt nochmals mehrere Bögen nachgeordert, da ich beschlossen habe, nun alle Geräte meiner Sammlung nach und nach zu restaurieren und mit dem neuen Papier in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Einige Bögen werde ich sicher übrig haben, wer also Interesse hat, soll sich einfach bei mir melden...


So, jetzt gehts los!

Als erstes setzen wir uns mal unerschrocken über die Warnung von Marantz hinweg und drehen die vier Schrauben raus, mit denen der Gehäusedeckel befestigt ist.



Als nächstes kommt die Frontblende dran. Hierzu werden die Abdeckkappen der Potis vorsichtig abgezogen. Bitte hierzu kein Werkzeug benutzen, denn es werden bereits genügend Marantze mit zerkratzter Frontblende bei eBay angeboten! Wenn es auf Anhieb nicht mit der Hand klappen will, nimmst Du einfach einen Ledergürtel oder -riemen (am besten aus leicht angefeuchtetem Wildleder), legst ihn um die Abdeckkappe herum und ziehst sie mit sanfter Gewalt herunter.



Anschließend drehst Du die Schrauben an den Ecken vorsichtig mit einem geeigneten Schraubendreher (RH 0) heraus, ziehst die Frondblende ab und legst sie beiseite. Bei einigen Geräten befindet sich noch eine zusätzliche Schraube mit Innengewinde um eine der Poti-Achsen. Auch diese sollte nicht mit scharfkantigem Werkzeug herausgedreht werden, da man hier schnell abrutscht und die Frontblende unnötig verunstaltet. In der Regel läßt sich diese Schraube mit der Hand herausdrehen.



Bei den Receivern neueren Datums sind die Fronten mit den für Marantz charakteristischen Sechskantschrauben befestigt. Bevor diese mit Hilfe einer entsprechenden Sechskant-Nuss herausgedreht werden, sollten die Flächen direkt neben den Schrauben sicherheitshalber mit Tesafilm abgeklebt werden, damit es hier keine unnötigen Kratzer gibt. Auf keinen Fall Maul- oder Ringschlüssel verwenden, weil man hiermit im ungünstigsten Fall die Schraubköpfe rund dreht und die Gerätefront zerkratzt!



Achtung: Alle weiteren Arbeiten erfolgen ab jetzt mit gezogenem Netzstecker! Es reicht nicht, einfach nur den Hauptschalter auszuschalten!!!

Jetzt wird der Reiter des Dial-Pointers auf die Mitte der Frequenzskala eingestellt. Hier läßt er sich am einfachsten von seiner Führungsschiene abheben, ohne die Seilführung über Gebühr dehnen zu müssen. Vorsicht, dass die Acrylnadel nicht am Gehäuse hängen bleibt und abbricht!





Unter der Signalstärke-Anzeige befindet sich eine leicht zu übersehende Schraube. Diese drehst Du heraus (RH 0) und legst sie beiseite.



Die Schraube unter der Signalstärkeanzeige ist nicht bei allen Marantzen vorhanden. Ab ca. 1975 wurde teilweise eine Metallblende an der Unterseite des Displays angebracht, die nach Herausdrehen von zwei Schrauben leicht zu entfernen ist. Das folgende Bild zeigt diese Blende am Beispiel des 4230:



Anschließend müssen noch die Schrauben neben der Signalstärke-Anzeige (PZ 1) herausgedreht werden, da diese bei der Demontage der Anzeigeskala hinderlich sind.



Nun trennst Du sehr vorsichtig mit der breiten Schneidemesserklinge von rechts beginnend die Anzeigeskala vom Gehäuse. Die Skala ist mit einem sehr leicht löslichen Klebstoff auf dem Metallchassis fixiert. Dennoch sollte hier sehr vorsichtig gearbeitet und die Klinge auf keinen Fall verkantet werden, da die Skala sonst einen Sprung abbekommen könnte.



Als nächstes wird die Messerklinge vorsichtig nach links durch die Klebeschicht vorangetrieben, soweit es die Metallabdeckung oberhalb der Signalstärkeanzeige zuläßt. Damit die Klinge nicht versehentlich hinter das Display runscht, sicherst Du sie mit dem kleinen Schraubenzieher, den Du durch das Loch in der Klinge führst.



Mit allergrößter Vorsicht muss nun der Klebstoff hinter der Blende im Bereich der Signalstärkeanzeige gelöst werden. Hier ist die Bruchgefahr besonders hoch, da die Plexiglasblende an dieser Stelle nicht durchgehend ist. Am einfachsten ist es, wenn man mit der breiten Messerklinge an der unteren Kante beginnt und die Metallkonstruktion des Receivers als Hebel benutzt, um den Klebstoff von unten nach oben aufzutrennen.



Anschließend nimmt man die schmale Messerklinge und treibt diese vorsichtig von links nach rechts oberhalb und unterhalb des Anzeigeinstrumentes durch den Klebstoff hindurch.





Nun kann man das Display schon fast von der Front abheben. Tortzdem sollte man auch hier vorsichtig sein, denn an der Unterkante befinden sich noch teilweise hartnäckige Klebstoffreste, die für ein Zerbrechen des Displays bei zu schneller Ablösung verantwortlich sein können. Diese Klebstoffreste werden mit der Klinge bei senkrecht stehendem Display von oben durchtrennt. Anschließend läßt sich die Displayblende leicht abziehen.



Nun kommt die Frontverkleidung des Lampenkastens zum Vorschein, die aus dem deutlich gelblich verfärbten Diffusionspapier besteht.





Bei den ganz alten Geräten (2220, 2230, 2245 und 2270) befindet sich dies Papier hinter einem Metallrahmen und ist nur unter großem Aufwand vollständig zu entfernen. Diese Arbeit ist jedoch überflüssig, denn man kann genausogut das Papier mit einer Messerklinge aus dem Lampenkasten heraustrennen. Die übrigbleibenden Papierreste können hinter dem Rahmen verbleiben, was keinerlei negative Konsequenz für das Endergebnis der Renovierungsarbeiten hat.



Oberhalb des Lampenkastens befindet sich noch eine weitere Leiste, hinter der sich zum Teil nochmals kleine Lampen für die Eingangsanzeige, Funktionszustände etc. befinden. Soweit die einzelnen Fächer tatsächlich mit Funktionslampen belegt sind, sollte auch hier das Papier herausgeschnitten werden.



So, nun ist der Lampenkasten freigelegt, und jedem, der sich schon mal die Mühe gemacht hat, bei einzelnen, besonders schwer zugänglichen Lampenkästen die Birnchen über die Rückseite auszuwechseln (vor allem bei den Modellen der Zeit vor 1976), wird sofort einleuchten, dass dies von vorn eigentlich viel einfacher geht!

Nun muss noch das Diffusionspapier auf die passende Größe zugeschnitten werden. Hierbei kann die originale Displayblende als Schablone verwendet werden. Achte beim Zuschneiden darauf, dass Du das Papier etwas kleiner schneidest, als die Breite der Blende. Die auf der Blende noch vorhandenen Klebstoffreste reichen völlig aus, das Papier rutschsicher zu fixieren.





Beachte beim Zuschnitt des Papiers, dass nicht nur die Frequenzskala, sondern auch die Stereo-Anzeige vom Papier bedeckt ist, denn sonst leuchten die Birnchen der Stereo-Anzeige gelblich durch die Anzeige hindurch:



Nachdem das Display wieder eingesetzt ist, wird zunächst die Schraube unterhalb der Signalstärkeanzeige wieder eingedreht. Diese Schraube allein reicht bereits aus, die Unterseite des Displays stabil zu fixieren.

Die Oberseite des Displays sicherst Du mit einem ganz kleinen Tropfen Heißkleber auf der äußert rechten Seite. Während der Aushärtung des Klebers solltest Du das Display fest gegen den Rahmen drücken, damit es anschließend bündig anliegt und kein Staub von oben eindringen kann. Vorher sollte noch der Dial-Pointer ganz nach rechts gedreht werden, um sicherzustellen, dass sich der Heißkleber außerhalb des Bewegungsbereiches dieses Instrumentes befindet.



Diese Form der Fixierung ist für den Fall einer erneuten Öffnung des Lampenkastens sehr vorteilhaft, da Du dann nur noch die kleine Schraube lösen und den Klebstoffpunkt entfernen musst, um an den Lampenkasten zu kommen.

Jetzt musst Du nur noch die Frontblende wieder anbauen, den Gehäusedeckel anbringen und im Idealfall evtl. das Woodcase wieder installieren, um einen wundervoll restaurieren Receiver in strahlendem Blau genießen zu können!

Hier meine beiden ersten Projekte, die nach dem 2220 fertiggestellt wurden:





Die beiden folgenden Bilder zeigen den Vorher- Nachher-Effekt im Fall des hier beschriebenen 2220. Fairerweise muss ich darauf hinweisen, dass dieser Receiver bereits im Ausgangszustand noch eine recht ordentliche Leuchtstärke hatte:


VORHER!


NACHHER!

Ungleich deutlicher ist der Erfolg an meinem 4230 zu sehen, den ich vor ungefähr einer Stunde fertiggestellt habe:


VORHER!


NACHHER!!!

SO, UND JETZT VIEL SPASS BEIM NACHMACHEN!


[Beitrag von esprit36 am 16. Jul 2009, 22:35 bearbeitet]
esla
Stammgast
#2 erstellt: 16. Jul 2009, 00:29
Vielen Dank für die gut bebilderte Anleitung, Michael! Das kann man sicher mal brauchen.

Gruß Jens


[Beitrag von esla am 16. Jul 2009, 00:30 bearbeitet]
amamcs
Stammgast
#3 erstellt: 16. Jul 2009, 15:12
Sauber!

Das lohnt sich ja wirklich. Ich lass es mir durh den Kopf gehen.

Aber hey: Cool, dass du dir die Mühe gemacht hast.
armin777
Gesperrt
#4 erstellt: 18. Jul 2009, 06:43
Hallo Esprit36,

eine wirklich schöne, gut bebilderte und sehr ausführlich beschriebene Anleitung - Schritt für Schritt nach zu vollziehen. Meinen vollen Respekt!

Neben der wechselnden Anrede des Lesers (am Anfang Sie, später dann auf das vertrautere Du übergehend) hat sich aber ein kleiner Fehler eingeschlichen: die Größe der Schraubendreher!

In einem Hifi-Gerät fernöstlicher Herkunft sind keine Schrauben mit PZD-Aufnahme (Pozidrive, bekannt von den selbstschneidenden Baumarktschrauben für Spanplatten, bekannteste Marke SPAX) verbaut - also bitte auch keine solchen Schraubendreher verwenden. Zudem sind die Größen falsch angegeben: nahezu alle Schrauben, die zu entfernen sind, haben die Größe PH2 (PH steht für Phillips, man beachte das zweite "l", das sind die üblichen Kreuzschltzschrauben).
Kleinere Schrauben, die selten mal auftauchen, haben die Größe PH1.

Dies soll kein "klug scheißen" sein, aber ich habe das schon so häufig beobachten müssen, dass stets zu kleine Schraubendreher für Kreuzschlitzschrauben verwendet werden,
damit macht man sich aber auf Dauer das Werkzeug und die Schrauben kaputt.

Beste Grüße
Armin
esprit36
Inventar
#5 erstellt: 18. Jul 2009, 13:15
Hallo Armin,

vielen Dank für die konstruktive Kritik. Ich habe gleich versucht, die Anleitung entsprechend zu überarbeiten, wurde aber leider vom System hieran gehindert Ich hoffe aber, dass die anderen Leser zunächst Deinen Kommentar lesen, und nicht gleich mit den von mir empfohlenen Schraubenziehern loslegen!

Soweit es die Bezeichnung der verwendeten Schraubenzieher betrifft, habe ich einfach in meinem Werkzeugkasten gegriffen und ausprobiert, welche Dreher am besten greifen und nachgesehen, welche Bezeichnungen diese tragen. Warscheinlich hätte es mit den von Dir empfohlenen Größen noch besser funktioniert aber zum Glück ist alles gut gegangen und die Schrauben sind heile geblieben Es sind tatsächlich zwei unterschiedlich große Schraubendreher notwendig aber nach Deinen Ausführungen wohl eher nicht die, die ich selbst verwendet habe. Einen kleineren Dreher benötigt man vor allem zum Lösen der Schrauben der Gerätefront. Für künftige Restaurationsarbeiten werde ich mir dann aber wohl besser ein paar geeignetere Werkzeuge zulegen. Als Physiotherapeut mit osteopathischer Ausrichtung ist es mir ohnehin eher fremd, mit Werkzeug in der Hand zu arbeiten. Ich hoffe daher, dass Du etwas Nachsicht mit mir hast!


[Beitrag von esprit36 am 18. Jul 2009, 17:36 bearbeitet]
kaefer03
Inventar
#6 erstellt: 18. Jul 2009, 13:42
Für die Drehregler einiger Marantz Receiver benötigt man Inbus Schlüssel in

Zoll größe!!!


[Beitrag von kaefer03 am 18. Jul 2009, 13:43 bearbeitet]
oldsansui
Inventar
#7 erstellt: 19. Jul 2009, 10:24
Super-Anleitung, danke Michael Gute Idee mit der Einpunkt-Fixierung der Skala, man weiss ja nie - ob man wieder ran muss.


Gruss Rainer
amamcs
Stammgast
#8 erstellt: 31. Jul 2009, 19:40
Ich habe noch eine Ergänzung:

Mir ist aufgefallen, als ich heute meinen schnieken Marantz nun auch mit neuem Diffusörchen versorgt habe, dass du die Instrumente vergessen hast, daher meine Bilder.


Hier sieht man die "Haube" hinter den Messinstrumenten. Bei mir musste ich die Teile entlöten, um sie richtig ausbauen zu können. Daher ist es auch immer wichtig ein Foto zu machen, um zu wissen, wie der Elko gepolt sein muss.


So sieht das ganze dann demontiert aus.


Und das ist eines der Instrumente von der Rückseite. Links ist das zugeschnittene Diffusorpapier, welches ich an beiden Enden umgeklappt habe und mit doppelseitigem Klebeband versehen habe.

Na denn, nu leuchtet meiner auch schnieke in blau ohne irgendwie grünlich zu wirken. Und danke dir Michael, denn ohne dich, würde ich immer noch denken, dass das so sein soll. Zumal ich mich frage, warum die Lämpchen so gelblich leuchten müssen... Wären sie weiß wäre die Farbe noch satter. Gab es damals wohl aber nicht.

Grüße, Amadeus
errorlogin
Inventar
#9 erstellt: 01. Aug 2009, 10:59
Toll!!

Wie hast Du den das blaue Messelement vom Chassis abgekriegt? Bei allen Marantzen, bei denen ich dieses Papier erneuert habe, blieb es immer dran... Bei mir waren die total stark festgeklebt, oder hab ich nur eine Schraube übersehen???

Geht aber auch so, eigentlich reicht es ja, wenn das weiße Gehäuse ab ist!

Tolle Anleitung Jungs!!



Die Schrauben in dem Muffinpapier, oder was das ist! Klasse! Love it!


[Beitrag von errorlogin am 01. Aug 2009, 11:00 bearbeitet]
amamcs
Stammgast
#10 erstellt: 01. Aug 2009, 13:19
Hi,

Die blauen Messinstrumente sind ganz fies zwischen der weißen Klappe, die man von oben abschrauben kann und der Front eingeklemmt. Da sind unten so Klipse. Die habe ich auch nur erkannt, weil ich einfach zwischendrin mal Spannung auf die Leuchten gegeben habe. Dadurch, dass dann Licht im Innenraum ist, erkennt man dann die Klipse durch einen Spalt und kann dann mit einem feinen Schraubendreher diese dann lösen. Fotografieren konnte ich es leider nicht. Ich habe es versucht, aber man kann auf den Bildern nichts erkennen. Wenn mans weiß, gehen die ganz einfach ab.

Wie dem auch sei. Ja, es reicht, wenn die weiße Haube ab ist und man dahinter das Papier lösen und wieder bekleben kann.

Haha, und das Muffinpapier ist eine Blechform, die wohl ein "schönes" Teelicht abgeben soll. Hab ich zu Weihnachten bekommen und es ist ab und an für solche Arbeiten ganz praktisch.


[Beitrag von amamcs am 01. Aug 2009, 13:21 bearbeitet]
errorlogin
Inventar
#11 erstellt: 01. Aug 2009, 17:13
Aha, ganz hab ichs nicht kapiert, aber ich schau mal beim nächsten mal! Das weiße Gehäuse war bei mir auch schon ganz ab, ja, unten ist es eingesteckt.

Die blauen Elemente sind auch gesteckt?? Das hatte ich nicht gesehen... Danke.

amamcs
Stammgast
#12 erstellt: 01. Aug 2009, 17:50
Ja, es ist schwierig zu erklären und selber weiß ich es auch nicht genau, denn ich hatte sie einfach danach in der Hand und gut war. Vielleicht sind sie bei dir auch geklebt. Wäre ja möglich. Naja, einfach mal Licht von innen leuchten lassen und nachsehen.

Auf jeden Fall viel Glück dabei.
esprit36
Inventar
#13 erstellt: 09. Aug 2009, 22:08
Vielen Dank für die Tipps mit den Instrumenten! Inzwischen habe ich 36 Marantz-Receiver und -Tuner wieder zum Leuchten gebracht, muss aber leider feststellen, dass es nicht immer so ganz einfach mit den Instrumenten ist. Grundsätzlich läßt sich feststellen: Je größer die Receiver, umso schwerer ist es, an die Instrumente dranzukommen. Oft muss erst allerlei Gedöns demontiert werden, ehe man überhaupt an die Instrumente drankommt und hier fühle ich mich als Nicht-Elektroniker doch schon etwas überfordert.

Was übrigens auch noch ein sehr wichtiger Aspekt bei der Sanierung sein sollte, ist der Zustand des Lampenkastens. Bei vielen Geräten sind die Lampenkästen völlig verdreckt oder vergilbt, so dass sie kaum noch Licht reflektieren. Zumindest an eine gründliche Reinigung sollte man hier denken. Erst heute habe ich einen 4270 überholt, dessen Lampenkasten innen schon fast braun war. Auch mit neuem Diffussionspapier kam hier kein wirklich gutes Ergebnis zustande. Zur Probe habe ich heute einen 2215B, der mir als halbdefekter Teileträger dient, als Versuchskaninchen verwendet und den Lampenkasten mit hochglänzender und hitzebeständiger Heizkörperfarbe ausgemalt. Das Ergebnis ist tatsächlich verblüffend, denn ein derart hammerhaftes Blau hatte ich bisher noch bei keinem meiner Geräte hinbekommen! Ich werde das Gerät die nächsten Wochen mal regelmäßig eingeschaltet lassen und nachsehen, ob die Heizkörperfarbe irgendwie wieder abblättert, weil sie ja eigentlich nicht für Kunststoff vorgesehen ist.
amamcs
Stammgast
#14 erstellt: 09. Aug 2009, 22:44
Alu-Folie?

Ja, warum denn nicht? Ich meine ja nur, wenn du dein Marantz mit Farbe streichst, dann kannst du Ihn eigentlich auch mit gläntzender Folie verkleiden von innen. Ich habe da wirklich derzeit einen beinahe schon neuwertigen 4270. Alle Kunststoffteile haben noch die originale Farbe, keine Kratzer auf Gehäuse und Front und alle Elkos sind ausgetauscht gegen Neue. Ich bin echt überglücklich. Daher auch nun endlich das alte Blau dazugewonnen zu haben.
errorlogin
Inventar
#15 erstellt: 10. Aug 2009, 09:11

esprit36 schrieb:

Was übrigens auch noch ein sehr wichtiger Aspekt bei der Sanierung sein sollte, ist der Zustand des Lampenkastens. Bei vielen Geräten sind die Lampenkästen völlig verdreckt oder vergilbt, so dass sie kaum noch Licht reflektieren. Zumindest an eine gründliche Reinigung sollte man hier denken. Erst heute habe ich einen 4270 überholt, dessen Lampenkasten innen schon fast braun war. Auch mit neuem Diffussionspapier kam hier kein wirklich gutes Ergebnis zustande. Zur Probe habe ich heute einen 2215B, der mir als halbdefekter Teileträger dient, als Versuchskaninchen verwendet und den Lampenkasten mit hochglänzender und hitzebeständiger Heizkörperfarbe ausgemalt. Das Ergebnis ist tatsächlich verblüffend, denn ein derart hammerhaftes Blau hatte ich bisher noch bei keinem meiner Geräte hinbekommen! Ich werde das Gerät die nächsten Wochen mal regelmäßig eingeschaltet lassen und nachsehen, ob die Heizkörperfarbe irgendwie wieder abblättert, weil sie ja eigentlich nicht für Kunststoff vorgesehen ist. :.


Seltsam, genau das gleiche hab ich gestern gedacht über meinen 2330. Der leuchtet auch nicht sooo ganz gut und der Kasten ist auch ziemlich braun geworden mit der Zeit. Und ich dachte auch, dass es genau daran liegt...

Ich hatte aber keine Lust, den schon wieder aus dem Woodcase rauszuholen.

Also, laß mal Deine Testergebnisse mit der Farbe hören, wenn du näheres weißt. Oder halt das mit der Alufolie.

Ich hatte sogar schon ein neues Plastikgehäuse in den Staaten bestellt, um es einzubauen, nur war das dann auch nicht wirklich weiß.

Was ich aber auf jeden Fall auch noch beobachtet habe, ist, dass die originalen alten Lampen in jeden Fall heller leuchten als alle neuen, egal woher...
Selbst neue 250mA Lampen sind nicht so hell wie die alten 200mA. Warun weiß ich nicht, es ist aber so. Besonders sieht man es auch an der Beleuchtung des Zeigers. Die alte Birne ist einfach heller! Hier sieht man auch, dass die Drahtaufhängung der Lampe besser ist, als bei den neuen. Vielleicht liegt es ja daran, ich weiß es nicht...

Besten Dank und viele Grüße



[Beitrag von errorlogin am 10. Aug 2009, 09:16 bearbeitet]
esprit36
Inventar
#16 erstellt: 10. Aug 2009, 15:29
Am Samstag habe ich endlich mein heißersehntes Paket mit Bi-Pin-Lampen und Dial-Pointer-Lampen aus den USA bekommen und mußte natürlich gestern gleich wieder eine Nachtschicht einlegen, um mich mit dem ganzen Zeug nochmals über meine Marantze herzumachen. Als es schließlich irgendwas um 4:45 am Morgen war, habe ich schließlich den Lötkolben wieder ausgeschaltet und mich in die Koje verzogen. Als erste Geräte meiner Sammlung haben nun 104, 105B, 2235B, 2240, 2270, 2285B und 4270 nicht nur ein perfekt blaues Frequenzband, sondern auch wieder funktionstüchtige Einganswahl- und Stereo-Leuchten sowie tadellos leuchtende Dial-Pointer.

Als Nichtelektroniker muss man natürlich aus Fehlschlägen lernen und ich kann Euch versichern, dass ich beim Einlöten der ersten Bi-Pins wirklich Blut und Wasser geschwitzt habe, weil mir ständig die kleinen Fummellampen herunterfielen, ehe ich sie in die vorgesehenen Verbindungsöffnungen eingesteckt bekam. Auch beim Auslöten der defekten Bi-Pins brach mir immer mindestens einer der Pins ab, so dass ich ständig nacharbeiten mußte, um den abgebrochenen Pin aus der Platine zu bekommen. Wahrscheinlich sind jetzt die Profis unter Euch alle herzhaft am Lachen, weil es für derlei Arbeiten bestimmt entsprechendes Spezialwerkzeug gibt. Irgendwann kam mir dann aber eine Idee, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:


Mit einem Strohhalm lassen sich die kleinen Lämpchen beim Auslöten ganz einfach von vorn greifen, ohne unhandliches Werkzeug wie Pinzette oder Zange verwenden zu müssen. Der Strohhalm läßt sich mühelos und ohne Kraft in Längsrichtung unter Zug bringen und erleichtert es, den alten Bi-Pin unbeschädigt nach vorn abzuziehen.


Der Strohhalm erleichtert auch die Lokalisation der Lötstelle. Hierdurch kann man mit etwas Geschick alle Bi-Pins auslöten, ohne die Trägerplatine umständlich ausbauen zu müssen.


Das Einsetzen des neuen Bi-Pins gelingt mit dem Strohhalm ebenfalls kinderleicht. Hier ein 8V-Lämpchen, wie es an dem hier dargestellten 2240 für eine defekte Eingangswahlanzeige erforderlich ist.


Vorsicht: Die Stereo-Lampe hat nicht zwangsläufig die gleiche Spezifikation, wie die Lampen der EIngangsanzeige. Beim 2240 wird z.B. ein 12V-Pin benötigt.

Nähere Informationen zu den jeweils erforderlichen Bi-Pins gibt es z.B. hier:

Bi-Pin-Spezifikationen für Marantz

So, es ist bals 18:00 Uhr, höchste Zeit also fürs Mittagessen!

Viel Spass beim Weiterbasteln...

Michael
amamcs
Stammgast
#17 erstellt: 10. Aug 2009, 18:27
Hey,

Die Idee mit dem Strohhalm ist doch toll!

Wieso sollte man denn Geld für Spezialwerkzeug ausgeben, dass es gar nicht gibt?`
norman0
Inventar
#18 erstellt: 11. Aug 2009, 06:50
Hallo,

erst mal vielen Dank für deine Beiträge. Die Platine mit den Bi-Pins läßt sich auch abschrauben und nach hinten kippen. Dadurch kommt man leichter an die Lampen ran und das Gefummel im engen Lichtschacht entfällt.
esprit36
Inventar
#19 erstellt: 11. Aug 2009, 12:28

norman0 schrieb:
Hallo,

erst mal vielen Dank für deine Beiträge. Die Platine mit den Bi-Pins läßt sich auch abschrauben und nach hinten kippen. Dadurch kommt man leichter an die Lampen ran und das Gefummel im engen Lichtschacht entfällt.


Hi Norman, an die Lampen schon aber nicht an die Lötkontakte, da die nur bei senkrecht stehender Platine zugänglich sind. Bei manchen Modellen ist das Abklappen der Platine denkbar einfach. Oft befindet sich hier allerdings allerlei Kabelgedöns, welches mit Kabelbindern aneinander fixiert ist und das Hantieren erheblich erschwert. Einfacher, als den Pin von vorn mit dem Strohhalm einzuschieben, kann es eigentlich nicht gehen.

Viele Grüße,

Michael
norman0
Inventar
#20 erstellt: 11. Aug 2009, 13:40
Hi Michael,

da hast Du schon Recht... Bei meinem 4300 ist es da ganz schön eng. Und wenn Du die Displayscheibe sowiso schon abgebaut hast, ist das sicher der bessere Weg. Aber um nur die Lampen zu wechseln, geht es schneller, wenn Du die Lampen mit Lötsauglitze ablötest und anschließend aus der abgeschraubten Platine ziehst.
esprit36
Inventar
#21 erstellt: 14. Aug 2009, 11:18
Es ist geschafft! Letzte Nacht habe ich endlich den letzten meiner Marantze zum Leuchten gebracht. Das einzige, was mir nun noch fehlt, sind ein Plexiglas-Dialpointer für den 4270 und den 2265, da die beide zuvor in der Hand ungeschickter Vorbesitzer waren. Außerdem müssen bei zwei Geräten (2218 und 2226B noch defekte Sicherungen ausgewechselt werden, damit auch denen wieder ein Licht aufgehen kann. Ansonsten reicht die Leutkraft der Sammlung nun schon fast aus, um auf weitere Raumbeleuchtung verzichten zu können!





amamcs
Stammgast
#22 erstellt: 14. Aug 2009, 11:36


Wooooooooooooow! Nette Sammlung!

oldsansui
Inventar
#23 erstellt: 18. Aug 2009, 14:03

esprit36 schrieb:


Mit einem Strohhalm lassen sich die kleinen Lämpchen beim Auslöten ganz einfach von vorn greifen, ohne unhandliches Werkzeug wie Pinzette oder Zange verwenden zu müssen. Der Strohhalm läßt sich mühelos und ohne Kraft in Längsrichtung unter Zug bringen und erleichtert es, den alten Bi-Pin unbeschädigt nach vorn abzuziehen.
Michael


Michael, was für ein superber Tipp, das motiviert mich meine BiPin's zu checken! Und uns bitte auch mit dem "Heizkörperlack" (welch Idee )auf dem Laufenden halten.

Gruss Rainer
esprit36
Inventar
#24 erstellt: 18. Aug 2009, 14:35
Hallo Rainer,

den 2215B hatte ich drei Tage durchgängig eingeschaltet gelassen, um wenigstens zu testen, ob der Lack überhaupt hält. Bisher gab es keine Probleme. Auch meinem 2238B habe ich diese Lackierung inzwischen angetan, weil der mit Abstand den dunkelsten Lampenkasten meiner Sammlung hatte. Das Ergebnis siehst Du selbst auf dem Nacht-Foto. Es handelt sich um das zweite Gerät von unten in der mittleren Reihe und das dritte Gerät von oben in der linken Reihe.

HiFidele Grüße,

Michael

kaefer03
Inventar
#25 erstellt: 18. Aug 2009, 15:05
Schon mal nach Auspufflack in weiß geschaut?
esprit36
Inventar
#26 erstellt: 18. Aug 2009, 21:53
Ich bin leider kein Manta-Fahrer Woher soll ich daher wissen, dass es so etwas wie weissen Auspufflack überhaupt gibt! Ganz so heiß wie im Auspuff wird im Marantz-Lampenkasten allerdings nicht gekocht, so dass der Heizkörperlack seinen Zweck hoffentlich erfüllen wird. Trotzdem danke für den Hinweis!

Michael


[Beitrag von esprit36 am 19. Aug 2009, 06:59 bearbeitet]
classic.franky
Inventar
#27 erstellt: 19. Aug 2009, 09:14
so möchte ich sterben unter einem marantz regal begraben
schön gemacht, sehr anschaulich erklärt
norman0
Inventar
#28 erstellt: 19. Aug 2009, 20:24

kaefer03 schrieb:
Schon mal nach Auspufflack in weiß geschaut?

Gute Idee. Es gibt auch Lack für Bremssättel in Weiß und Silber.

p.s. ich fahre leider keinen Manta
kaefer03
Inventar
#29 erstellt: 19. Aug 2009, 20:37
hab ich doch gesagt, nicht nur manta fahrer haben solche ideen .

optisch wird es bestimmt mit der dose gleichmäßiger als mit dem pinsel.
esprit36
Inventar
#30 erstellt: 19. Aug 2009, 22:13

kaefer03 schrieb:
hab ich doch gesagt, nicht nur manta fahrer haben solche ideen .

optisch wird es bestimmt mit der dose gleichmäßiger als mit dem pinsel.



Bei Verwendung von Sprühlack müßte dann alledrings der vollständige Lampenkasten ausgebaut oder aber das Gerät sehr umständlich abgeklebt werden. Natürlich gebe ich Dir Recht, dass Sprühlack besser aussehen würde. Vielleicht hebe ich mir diese Option für meinen Lieblingsreceiver, den 4300 auf.
elmarhe
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 19. Aug 2009, 23:01
Klasse Dokumentation! Vielen Dank für die ganze Mühe mit der Dokumentation!

Ich hätte da vielleicht noch eine kleine Vereinfachung anzubieten: Dieses so schwer zu beschaffende Diffusionspapier kommt mir sehr so vor, als ob es ziemlich genau der im Veranstaltungs- und Fotobereich eingesetzte Frostfilter sein könnte. Zum Beispiel bietet die Firma Lee für ziemlich kleines Geld so etwas an - ich vermute mal, daß die Nr. 129 "Heavy Frost Diffusionsfilter" diesem Diffusionspapier ziemlich nahe kommen dürfte. Das Ganze gibt's entweder beim örtlichen Disko-Austatter, PA-Verleih oder ähnlichem, bzw. häufig auch auf ebay.
Dadurch, daß die Folien für Bühnenlampen gedacht sind, dürfte auch die Hitzebeständigkeit deutlich mehr als ausreichend sein.

Viele Grüße von Elmar
esprit36
Inventar
#32 erstellt: 20. Aug 2009, 09:38
Vielen Dank für den Tipp, der nur leider zumindest für mich etwas zu spät kommt, denn meine Marantze sind inzwischen alle bereits fertiggestellt.
esprit36
Inventar
#33 erstellt: 21. Dez 2009, 23:08
Michael, was für ein superber Tipp, das motiviert mich meine BiPin's zu checken! Und uns bitte auch mit dem "Heizkörperlack" (welch Idee )auf dem Laufenden halten.

Gruss Rainer [/quote]



Moin Rainer,

der Heizkörperlack hält noch immer bombenfest. Inzwischen habe ich ihn daher bei mehreren anderen Geräten ebenfalls verwendet und hierdurch ebenfalls eine sagenhafte Steigerung der Beleuchtungsintensität erzielen können.

Viele Grüße und allen HiFi-Begeisterten ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr! ,

Michael
esprit36
Inventar
#34 erstellt: 05. Mai 2010, 22:12
Um den Heizkörperlack mache ich mir inzwischen keine Gedanken mehr. Sieht alles noch aus, wie am ersten Tag und ist außerdem völlig abriebsfest!
stony1951
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 08. Mai 2010, 22:23
Hallo Michael,
vielen Dank für diese Doku!

... und der Tipp mit dem Heizkörperlack wird in 1 oder 2 Wochen an einem der 2238B umgesetzt ...
errorlogin
Inventar
#36 erstellt: 09. Mai 2010, 08:41
Ja, danke für das Feedback mit dem Heizkörperlack!

oldsansui
Inventar
#37 erstellt: 12. Mai 2010, 14:14
Ich setze den Heizkörperlack mittlerweile bei allen dunkel gewordenen Lampenkästen aus (ehemals weissem) Kunststoff ein: Sansui etc.

Ergebnis:
Leuchtwirkung wie LED - aber mit den üblichen Vorzügen der Glühfadenlampen

Nachteil:
In 30 Jahren darf ich möglicherweise wieder überpinseln

Gruss Rainer
errorlogin
Inventar
#38 erstellt: 12. Mai 2010, 15:36
Macht ihr eigentlich noch eine Grundierung oder ähnliches auf das Plastik, oder direkt den Heizkörperlack?

Übrigens, die Plastikgehäuse bei den Marantzen sind ja in aller Regel irgendwo gebrochen.

Ich hab jetzt schon mehrere geklebt und zwar mit diesem Kleber:

Jamara L530 Kunststoff-Klebstoff.

Ich konnte es kaum glauben, aber selbst die Nasen, in denen die Schrauben befestigt sind, lassen sich damit dauerhaft und stabil kleben.

Absolut empfehlenswert, der Kleber!!





[Beitrag von errorlogin am 12. Mai 2010, 15:53 bearbeitet]
oldsansui
Inventar
#39 erstellt: 12. Mai 2010, 18:48

errorlogin schrieb:
Macht ihr eigentlich noch eine Grundierung oder ähnliches auf das Plastik, oder direkt den Heizkörperlack? :prost


Nöö, einfach gründlich mit Spiritus oder Isopropanol reinigen, dann mit feinem Pinsel rauf mit dem Lack.
Besser geht's pinseln noch, wenn man die Lampeneinsätze nach hinten rauszieht. Genau, die wo immer die Befestigungsnasen abgebrochen sind

Danke für den Klebertipp, gutes Ding. Look auch hier.
Gruss Rainer
errorlogin
Inventar
#40 erstellt: 12. Mai 2010, 19:34
Na ja, wenn ich das schon anmale, dann richtig: Ich hol das Ding gleich ganz raus:



Nee, Spaß! Besser ist es natürlich, wenn man das drinlassen kann.

Das mit der Plastikschelle wäre mir zu provisorisch ich gebe aber zu, dass ich auch schonmal einen Messingdraht um die Schraube gedreht hab und dann den Draht oben an einem der Löcher, wo sich der Skalenanzeiger verschiebt befestigt hab. Hält super! Allerdings sind die Löcher nicht bei allen Receivern vorhanden. Hab auch leider kein Bild.

Oder man tut halt eine Metallöse mit dem Lötkolben ins Plastik schmelzen. Mir stinkt das aber zu sehr.

Professioneller sieht folgende Lösung hier aus: (ob sie haltbarer ist?)

Marantz Lampenkasten Restauration



Schei* Teile, diese Plastikgehäuse!!!images/smilies/insane.gif



[Beitrag von errorlogin am 12. Mai 2010, 20:09 bearbeitet]
oldsansui
Inventar
#41 erstellt: 12. Mai 2010, 20:58
Toller Link, professionelle Arbeit
esprit36
Inventar
#42 erstellt: 12. Mai 2010, 21:05
Marantz Lampenkasten Restauration

Ein Toller Link für die Sammlung!
errorlogin
Inventar
#43 erstellt: 12. Mai 2010, 21:23
Auf den Seiten gibt es noch viele andere gute Tips. Mal mehr, mal weniger gut, wie ich finde.

Müßt mal schauen!

esprit36
Inventar
#44 erstellt: 24. Dez 2010, 00:28
Nachdem ich gerade einen neuerworbenen 2226B in Schwarz in der Mangel hatte, habe ich gleich die Gelegenheit genutzt,
auch vom Austausch des Diffusionspapiers der Instrumente ein Paar Fotos zu schießen:



Freigelegter Lampenkasten beim Marantz 2325

Nicht immer ist es erforderlich, den ganzen Lampenkasten wie hier bei einem 2325 zu entfernen, um das Diffusionspapier
auszuwechseln.



Am Beispiel des 2226B läßt sich gut demonstrieren, dass diese Arbeit mit etwas Geschick auch ohne Lötarbeiten und
Demontage des Lampenkastens zu schaffen ist:


01

Nach Demontage von Gerätefront und Gehäusedeckel sowie der Metallblende unter der Frequenzskala erkennt man unter den
beiden Instrumenten zwei Plastiknasen, mit denen die Unterkante des Lampenkastens in der Front eingerastet ist.
Diese Nasen lassen sich mit einem einfachen Schraubenzieher nach oben aus der Verankerung heben. Gleichzeitig sollte
man den Lampenkasten von hinten mit der Hand etwas wegziehen, damit die Nasen nicht versehentlich sofort
wieder einrasten.



02

Nachdem zunächst der Lampenträger vorsichtig entfernt wurde, hat der Lampenkasten nach hinten genügend Freiraum,
um sich so weit nach hinten herausziehen zu lassen, dass sich das alte Diffusionspapier mit einer Pinzette herausziehen
läßt. Zuvor muss noch an der Ober- und Unterkante die Verklebung mit dem Instrumentengehäuse entfernt werden.
Oben ist dies ganz leicht, unten kann man mit einem geeigneten Werkzeug etwas nachhelfen. Ein Zahnstocher
eignet sich hier ganz gut, da man mit dem keine großen Schäden anrichten kann, sollte man versehentlich abrutschen.
Leider ist mein Foto dieses Arbeitsschrittes nichts geworden, so dass hier bereits das vom alten Papier befreite
Instrument zu sehen ist. Ist der Lampenkasten erst einmal freigelegt, sollte man eine gründliche Innenreinigung
mit einem Pinsel und anschließend einem angefeuchteten Q-Tip nicht vergessen, denn ein verschmutzter Lampenkasten
ist oft die Ursache für eine schlechte Lichtausbeute.



03

Das alte Diffusionspapier dient als Schablone für die Anfertigung des Neuteils. Dieses sollte man auch schon
gleich mit den entsprechenden Knicken versehen, die dem Papier zum richtigen Sitz am Lampenkasten verhelfen.



05

Es müssen keine Kabel an den Instrumenten ab- und später wieder angelötet werden, wenn man das neue Diffusionspapier
an der Oberkante einschneidet.



06

Zwar ist es etwas fummelig, letztlich aber nicht wirklich schwierig, das neue Papier an seinen vorgesehenen Platz zu
bekommen. Um die Unterkante des Papiers unter die Instrumentenverkleidung schieben zu können, sollte der
Lampenkasten etwas nach hinten gezogen werden. Da der Lampenkasten das Papier hier selbst an seinem korrekten
Platz fixiert, ist eine Verklebung mit dem Instrumentengehäuse nach Originalvorbild nicht erforderlich.



07

Den richtigen Sitz des Papiers kann man mit Hilfe der vorbereiteten Knicklinie im Papier an der oberen Kante des
Instrumentengehäuses überprüfen.



08

Jetzt nur noch doppelseitiges Klebeband aufkleben...



09

...das Diffusionspapier am Klebeband andrücken...



10

...den Lampenkasten rechts und links in die obere Führungsnut wieder einhängen...



11

...mit dem Schraubenzieher vorsichtig das Einrasten der unteren Nasen des Lampenkastens in der Gerätefront
unterstützen (vorsicht: Bruchgefahr!)...



12

...unt Fertig!



Jetzt muss nur noch der Lampenträger wieder in seine Fassung gedrückt (und möglicherweise mit Heißkleber
fixiert), der Gehäusedeckel aufgesetzt und die Gerätefront wieder montiert werden, bevor man sein restauriertes Gerät
wieder im vollen Marantz-Blau genießen kann.


Marantz 2226B black


Viel Spaß beim Nachmachen und allen Marantz-Freunden ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein gesundes
und erfolgreiches neues Jahr mit vielen hifidelen Neuerwerbungen!


tomatoes
Stammgast
#45 erstellt: 17. Mrz 2011, 12:35
Hallo,

habe mal ne Frage, bin gerade etwas traurig und verwirrt.

Mein kleiner Marantz bekam von mir neue Birnchen spendiert und dieses Diffusionspapier:
http://www.thomann.de/de/lee_farbfolie_nr220_white_frost.htm

Leider leuchtet für meinen Eindruck das Ganze immer noch grünlich. Ich dachte ich bekomme jetzt ein ganz schönens Blau, aber da ist definitiv mehr Grünton vorhanden.
Ich habe einen kleinen 2215b mit Lampenkasten aus Plastik.
Den habe ich gereinigt. Zwar ist der noch leicht gilb, aber kanndas tatsächlich die "Wurzel" des Übels sein, oder hat der einfach so ne grünliche Farbe?? Auf den Fotos sieht das immer so Blau aus.

Ach ja, bei den Fotos die ich vorher gemacht habe sah die Beleuchtung auf dem Foto ebenfalls Blau aus, in Natura aber grünlich. Jetzt bräuchte ich also mal die Hilfe der Profis.

Grüße
errorlogin
Inventar
#46 erstellt: 17. Mrz 2011, 12:55
Na ja, kommt auch bißchen auf das Außenlicht an. Bei Naturlicht ist es meistens etwas türkiser, bei Glühbirnenaußenlich blauer.

So ein Blau, wie man es von heutigen LED-Beleuchtungen gewohnt ist, z.B. im Auto wird es (zum Glück) nie.

Wenn der Lampenkasten gelblich ist, macht das aber nach meiner Erfahrung sehr viel aus, auch was die Helligkeit betrifft.

Sag mal, ist diese Folie gut? Ich habe die noch nicht ausprobiert, will die mir aber vielleicht mal bestellen.



[Beitrag von errorlogin am 17. Mrz 2011, 12:56 bearbeitet]
esprit36
Inventar
#47 erstellt: 17. Mrz 2011, 22:17
Hallo Tomatoes,

es kann tatsächlich sein, dass Dein 2215B mit einer Frequenzscheibe ausgestattet ist, die eher ins türkise ausgelegt ist. Ich besitze auch einige Receiver, bei denen ich nicht in der Lage war, ein "echtes" Blau herzustellen, so z.B. meinen 4300. Nicht alle Frequenzscheiben hatten bei Marantz das gleiche blau. Noch ein weiterer Aspekt: Vor zwei Wochen habe ich eine Marantz-Anlage mit den Komponenten 3200 - 140 - 104 geliefert bekommen. Dem Tuner habe ich erst dadurch zu neuem Glanz verhelfen können, dass ich auch die Rückseite (!) der Frequenzscheibe von den Nikotinniederschlägen des Vorbesitzers befreit habe. Man glaubt gar nicht, wo sich dieser Schmodder überhall festsetzt!

tomatoes
Stammgast
#48 erstellt: 18. Mrz 2011, 17:29
Hallo,

also wen Tageslicht auf die Scheibe fällt und das Gerät aus ist, dann scheint das ein schönes blau zu sein.

wie macht Ihr denn so einen plastik-Lampenkasten wieder flott?? Auch streichen??

@errorlogin
Wenn Di mir Deine Adresse schickst, dann schicke ich dir was davon zu. NAtürlich kostenlos. Dann kannst Du schauen und probieren obs dir zuzsagt oder eben nicht. Für die 5,-€ haben die echt viel verschickt. Also, einfach ne pn schicken mit Adresse drin, dann gehts morgen oder Montag auf die Reise.
esprit36
Inventar
#49 erstellt: 18. Mrz 2011, 18:27
Was den Lampenkasten angeht, geht nichts über Heizkörperlack, der allerdings hochlänzend sein sollte:


04



02

Lampenkasten vor der Lackierung: Trotz gründlicher Reinigung deutlich vergilbt



05

Lampenkasten nach der Lackierung: Beste Lichtausbeute!



16

Die Gehäuse der Funktionslampen sollten nicht vergessen werden! Hier sieht man deutlich die Verfärbung.
Wenn bei montiertem Lampenkasten lackiert wird, sollte die Metallblende vorher mit Tesa abgeklebt werden



17

... und hier nach der Lackierung



11

Die Mühe lohnt sich allemal!
stony1951
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 20. Mrz 2011, 00:57

tomatoes schrieb:
wie macht Ihr denn so einen plastik-Lampenkasten wieder flott?? Auch streichen??


yes sir - wirkt wunder!
walo
Stammgast
#51 erstellt: 22. Mrz 2011, 00:05
Marantz Lampenkasten
Hier habe ich einen gefixten Lampekasten von meinem 2325 der
natürlich noch einen weissen Heizkörperlack Anstrich bekommt.
Das Gerät war im Jahr 1989 bei einem Hifi Doktor in Zürich (Kleber mit Datum und Adresse an der Unterseite vom Gerät!)der vermutlich auch die falsche Beleuchtung eingebaut hatte und zudem noch die 2 hinteren Streben einfach rausgerissen hat, der Kasten war total verzogen
Es waren 3 Watt Soffitten Lampen drin diese waren zu lang darum waren auch dem Lampenwechsler oder wie sagt man, I...t, die 2 Verstärkungsstreben im Weg, der Kasten hat dadurch ganz schön gelitten und geschwitzt

Ich habe jetzt 2 Alu-Profile eingeklebt und die Laschen mit Blech geflickt und verstärkt man kann das gut erkennen auf den Fotos.
Ich denke nach der Neulackierung ist alles wieder optimal und auch fürs Auge wieder ansehbar.

walo


[Beitrag von walo am 22. Mrz 2011, 00:39 bearbeitet]
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