Sony-Kassettendeck TC-K61: Klangprobleme (Tonkopf defekt?)

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BassDrumBone
Neuling
#1 erstellt: 04. Apr 2007, 13:54
Sehr geehrtes Hifi-Forum!

Wie das bei Neulingen so üblich ist, habe ich ein Problem, weswegen ich mich an Euch wende.
Wenn ich den Threads zur Tonkopfjustierung glauben darf, kann ich daraus nur die Schlussfolgerung ziehen, dass mein Tonkopf hinüber ist und alle weiteren Versuche zwecklos sind.

DAS GERÄT:
Vor wenigen Tagen erstand ich für fünf Euro ein Sony-Kassetendeck TC-K61, ein Modell von 1980 (Der noch vorhandene Preisaufkleber prahlt mit knapp 700 DM). Leider hatte ich versäumt, es ausreichend zu prüfen und nun habe ich ein mechanisch und optisch einwandfreies Gerät, doch die Hauptsache (der Klang) ist mehr als ungenügend.

DAS PROBLEM:
Bei gekauften und mit anderen Decks aufgenommenen Kassetten ist der rechte Kanal 4-10 db leiser als der linke und um einiges höhenärmer.
Bei der Wiedergabe von mit diesem Deck aufgenommenen Kassetten beträgt der Lautstärkeunterschied 15 db, allerdings klingt der „Problemkanal“ hier nicht dumpf. (Es fehlt vielleicht etwas an Biss im Gegensatz zum linken.)

Oben geschildertes ist schon besser, im Vergleich zum Klang vor meinen Kopfjustierversuchen (nach Gehör, ohne Prüfkassetten). Auch wenn ich den linken Kanal außer acht lasse und nur versuche, den rechten gut klingen zu lassen, ist dies – durch egal welche Tonkopfposion – nicht zu erreichen.

Kann irgendetwas anderes, als der Kopf Schuld sein?

Wenn ich mich nicht absolut irre, würde ein neuer Kopf das 20fache des Decks kosten, was ich mir leider nicht leisten kann (und was es wahrscheinlich auch nicht wert ist).

Beste Grüße, Martin.
hf500
Moderator
#2 erstellt: 04. Apr 2007, 20:10
Moin,
der Ersatz des Tonkpfes bedeutet bei Dolbygeraeten immer einen Neuabgleich des AW-Verstaerkers,
damit fuer den Dolbybaustein die Pegel stimmen.

Es kann durchaus moeglich sein, dass hier der AW-Verstaerker defekt ist. Meist wird bei Zweikopfgeraeten der Verstaerker
fuer Aufnahme elektrisch "umgedreht", also der Verstaerker fuer Aufnahme und Wiedergabe verwendet.
Dazu passt, dass der Fehler "ueber alles" groesser wird. Ein defekter Tonkopf zeigt meist auch Hoehenverluste.
Sauber ist er doch? Kopfspiegel glatt und nicht eingelaufen? (Wenn es noch der F&F Glas-Ferritkopf ist, ist der fast verschleissfrei)

Es muss also gemessen werden. Dazu schaltet man den Verstaerker auf Wiedergabe und speist anstelle des Tonkopfes
mit einem Tongenerator ueber Spannungsteiler 1:1000 gleichzeitig beide Kanaele und misst mit einem Tonfrequenzvoltmeter
die Spannung in den einzelnen Stufen nach.

Wenn man bei Wiedergabe leicht den AW-Schalter betaetigt, kracht es dann in den Lautsprechern?
(Unwichtige Aufnahme verwenden, es kann geloescht werden)

Ach ja, bei Reparaturen am Verstaerker muss der Abgleich auch ueberprueft werden. Dazu ist ein Dolby-Bezugspegelband erfoderlich.
Streng genommen fuer alle moeglichen Bandsorten :-/



73
Peter


[Beitrag von hf500 am 04. Apr 2007, 20:13 bearbeitet]
BassDrumBone
Neuling
#3 erstellt: 04. Apr 2007, 21:30
Liebe Threadleser und besonders Peter!

Danke für die Gedanken und Mühe, die Ihr Euch wg. meines Problems gemacht habt. Es ist/war einfach lächerlich!
Natürlich hatte ich vor meinem Post den Tonkopf mehrmals mit Waschbenzin und Wattestäbchen gereinigt und einer Sichtprüfung unterzogen. Nachdem ich Peters Tipps gelesen hatte und den mir bzw. einem Fachmann drohenden Aufwand nicht wahrhaben wollte, hab ich mir mit einer 100W-Lampe nochmals das Sorgenkind angesehen und:
Es war noch immer Dreck drauf und zwar genau auf der schwarzen Musterung auf dem ansonsten chromfarbenen Tonkopf. Schmutz, den ich vorher nicht entdeckt hatte und nur mit dem Fingernagel abbekam.

DAS PROBLEM IST GELÖST!

Entschuldigt bitte den unnützen Wirbel und Eure unnütz verbrachte Zeit in diesem Fred. Werde von der hier herrschenden Hilfsbereitschaft/Freundlichkeit/Kompetenz berichten und, wenn ich sie das nächste Mal in Anspruch nehme, vier Mal nachsehen!

Martin.

P. S.: Ja, es ist – wie Peter vermutet hat – der unverwüstliche Ferrit-Kopf.
hf500
Moderator
#4 erstellt: 04. Apr 2007, 21:49
Moin,
wer als Tonband-Reparateur so etwas noch nie erlebt hat, soll zuerst mit Steinen werfen ;-)

Ein gutes Mittel zur Reinigung von Tonkoepfen/Bandgeraeten allgemein ist uebrigens Kontakt WL von Kontakt-Chemie.

Waschbenzin und Spiritus habe ich verbannt, ich bin nicht sicher, ob beide immer rueckstandsfrei sind.
Besonders, was klebrige Rueckstaende angeht. Ausserdem reinigt WL am besten; ich habe schon alles Moegliche ausprobiert.
Und, es ist harmlos zu den meisten Konstruktionswerkstoffen.

73
Peter
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