Sansui B2101/C-2101 wirklich kaputt?

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Mickyy
Neuling
#1 erstellt: 28. Jul 2004, 12:51
Einen schönen Tag an alle!

Nach 18 Jahren klaglosem Dienst ist die sogenannte Protector LED auf meiner B2101 (Endstufe) kurz nach dem Einschalten nicht mehr erloschen - was sie eigentlich sollte. Das System bleibt stumm, obwohl laut Pegelanzeige eindeutig ein Signal anliegt, und auch die Bedienungsanlage hilft hier nicht wirklich weiter ("Auf Kurzschluss prüfen").

Sind beide oder ist eine Box hinüber? War's vielleicht nur 'ne Sicherung im Endverstärker?

Wer hat ähnliches erlebt oder kann mir hier weiterhelfen?

Herzlichen Dank,

Mickyy

P.S.: Sansui und damit irgendeine Vertretung gibt's ja nicht mehr oder?

P.P.S.: Wer Lust auf Bilder hat http://www.classicsansui.net/Seperates.htm
Albus
Inventar
#2 erstellt: 28. Jul 2004, 13:11
Tag,

klemm doch für ein Mal die LS ab, so dass die Endstufe für sich steht, auch keine Verbindung von der Vorstufe mehr.

Das Gerät steht allein, Power EIN - wenn denn dann der Übergang aus dem Protection Mode (für 3-4 Sekunden) in den Ready Mode nicht erfolgt, vielmehr die Schutzschaltung eingegriffen hat, dann mit gehöriger Wahrscheinlichkeit wegen zu hoher Gleichspannung am LS-Ausgang (Überlast, Überhitzung kommen nicht in Frage, Fehlstrom auch beiseite). Ob Sicherungen hinter dem Netzteil durchgebrannt sind, dass eräbe ein Blick ins geöffnete Gerät. Die Hauptsicherung vor dem Netzteil kann es nicht getroffen haben, weil: Protection LED hat Strom.

Was bleibt? ein Service Manual beschaffen (www.schaltungsdienst.de), Geräte-Justagen anhand der Anleitung imm Manual kontrollieren, gegebenenfalls korrigieren. Oder, statt selbst machen, Fachmann/-frau machen lassen.

MfG
Albus
Mickyy
Neuling
#3 erstellt: 28. Jul 2004, 13:38
Zuerst einmal Danke und einige Nachfragen (das Vorgeschlagene kann ich erst abends ausprobieren): Du meinst also, dass es kaputte LS eher nicht sind. Gibt's eine Möglichkeit auch die LS zu testen; reicht ein Überprüfen mit dem Ohmmeter/darf man bzw. geht das? (Darf ich deine Aufmerksamkeit nochmal auf mein erstes PS lenken!?)

Mickyy
Albus
Inventar
#4 erstellt: 28. Jul 2004, 14:01
Tag,

ein Totalausfall von LS ist eher etwas Seltenes. Entweder gehen die Hochtöner kaputt infolge Überlastung, die dabei entstehenden Geräusche zeigen das Ereignis an, der TT spielt aber weiter, oder der Tieftöner tritt mit maximalem Hub infolge Gleichspannung aus der Grundstellung heraus, die Zuleitungen zur Schwingspule des TT verglühen, der Geruch zeigt das Ereignis an, es stinkt verbrannt, noch nach Stunden und Tagen (eine Schnüffelprobe bringt es an den Tag). So ist es offenbar doch nicht. LS kann man durchmessen, man kann auch mittels einer Batterie die Funktion des TT prüfen (1,5 V Plus an Rot/Plus, die Membran kommt nach vorn heraus, nur kurz zum Hinsehen).

Im Übrigen zeigt das Gerät im Protection Mode nur bestimmt definierte Zustände an. Ein LS ist ein externes Gerät, ein ausgefallener LS ist für die gängigen Schutzschaltungen kein Auslösungszustand.

MfG
Albus

NS: Übliche Schutzschaltungen sind: Spitzenstromunterdrückung, Strombegrenzung, Kurzschluß und Überlastung, Gleichstromversatz (uU mit Ausschaltautomatik), Überhitzungsschutz.


[Beitrag von Albus am 28. Jul 2004, 14:02 bearbeitet]
Mickyy
Neuling
#5 erstellt: 29. Jul 2004, 17:53
(Neuer) Tag!

Hab' alles gemacht wie vorgeschlagen: Endverstärker ohne irgendwelche Verkabelung eingeschaltet - und die protector Led leuchtet weiterhin. Hab' den (schweren!) Kasten gleich heute einem Elektroniker anvertraut. Also abwarten. Übrigens hat der gemeint, er kann nicht garantieren, dass er den wirklichen Fehler findet, aber, wenn er die Schutzschaltung überhaupt ausbaut - und dies könne er jedenfalls -, dann könnte das Problem auch so gelöst werden. Was hältst du von dieser Vorgangsweise?

Bitte gib mir auch noch eine Antort auf die folgende Frage: Gibt's denn Sansui heutzutage noch - oder irgendwelche Servicenachfolger?

Vielen Dank für deine Unterstützung!

LG Mickyy
micha_D.
Inventar
#6 erstellt: 29. Jul 2004, 19:18
Hi

Die Aussage,eine Schutzschaltung aus dem Gerät zu bauen,in der Hoffnung das hinterher aller ordentlich funktioniert..ist mal sanft Formuliert..unseriös.Als Elektroniker hab ich auf jeden Fall den Fehler in einem NF-Verstärker zu finden.
Hört sich nicht danach an,als ob der gute"Elektroniker" irgendwelche Kenntnisse im Umgang mit dat Elektrisch Jerät hat....oder der will dir das Gerät für billig abluchsen..

Zumal die Schutzschaltung zum SCHUTZE des Gerätes und angeschlossener Lautsprecher gedacht ist und in JEDEM Fall im Gerät verbleiben muss.Eine Endstufe ist vom Aufbau recht simpel und stellt keine allzu großen Fähigkeiten an den Reparateur...wenn dieser sich auf dem Gebiet der Elektronik auskennt.

Denkbar wäre auch ein Defekt des Elkos in der Schutzschaltung,der als Zeitbasis der Einschaltverzögerung fungiert...ein solcher Defekt ist gar nicht mal selten und einfach zu beheben.Wäre halt schade um den Sansui,falls er kaputtgepfuscht würde..

Gruß,Micha


[Beitrag von micha_D. am 29. Jul 2004, 19:26 bearbeitet]
Albus
Inventar
#7 erstellt: 30. Jul 2004, 10:12
Morgen,

Sansui Corp. ist seit langem in einem japanischen Konglomerat aufgegangen (Semi-Tech Corp.). Auf dem europäischen Markt ist Sansui-HiFi Vergangenheit. Zu dem Konglomerat gehört wohl auch (der Rest von) AKAI. Schaut man ins Internet, dann sind weltweit Reparaturprobleme zu beklagen, ohne Lösungsaussichten.

Die Schutzschaltung ausbauen, um einen Fehler einzugrenzen, halte ich für verfehlt. Man besorge sich - auch als Elektroniker - ein Service Manual (etwa www.schaltungsdienst.de - falls noch nicht genannt oder bekannt) und arbeite die angezeigten Schritte ab. Das ist Fachmannship. Per Versuch-und-Irrtum endet die Geschichte mit höchster Wahrscheinlichkeit als Elektronikschrott (bitte zum Receyclinghof bringen), nicht in die Hausmüllabfuhr.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 30. Jul 2004, 10:13 bearbeitet]
Tomcam
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 30. Jul 2004, 11:52
Hallo,

international gibt es die Marke Sansui zwar noch (Asien), das hat aber nicht mehr viel mit dem alten Nobelunternehmen zu tun. Auch Semitech ist längst Geschichte und pleite.

Es gibt z.B. keinerlei Fertigung mehr, es wird eher "gelabelt", und zwar auf Billigware.

Meines Wissens gibt es noch zarte Bande zwischen Akai, Nakamichi und Sansui unter NAKS. Die Chance auf Ersatzteile geht aber gegen Null. Versuchen kann man es bei TeCeDe in Dortmund.

Das geschilderte Problem ist oftmals ein altersschwach gewordener Kondensator, der verhindert, dass die Schutzschaltung freischaltet. Wenn eine Servicewerkstatt die Schutzschaltung prüft, wird sich der Fehler schnell finden, wenn es dieser ist.

Viele Grüsse und viel Glück

Tomcam
Mickyy
Neuling
#9 erstellt: 30. Jul 2004, 17:39
Ich danke euch allen für eure Beiträge und werde vom Ergebnis berichten.

Ein schönes Wochenende,

Mickyy
Mickyy
Neuling
#10 erstellt: 29. Sep 2004, 11:53
Schönen Tag wieder!

Es gibt nix Gutes zu berichten: Ein Techniker hat festgestellt, dass nicht die Schutzschaltung, sondern eine Seite der Endstufe kaputt ist (an derem Ende kämen 15 Volt Gleichstrom bei der Schutzschaltung an, diese weiß, dass dem nicht so sein sollte und bleibt aktiviert). Das Dumme an der Geschichte ist, dass besagter Techniker es sich nicht zutraut, die Endstufe selbst zu reparieren.

Hat hier noch wer eine Idee, wie diese Geschichte gut zu Ende gehen könnte?

Vielen Dank, mit den besten Grüßen,

Mickyy
Albus
Inventar
#11 erstellt: 29. Sep 2004, 12:19
Tag,

also wie schon vermutet, permanente Protection-Aktivierung wegen Gleichspannung. - Und nun? Die Antwort lautete doch: Man beschaffe sich ein Service Manual - wie schon genannt - und suche sich eine tüchtige Werkstatt. Ja, solche gibt es. Der Fehler wird ohne SM nicht gefunden werden, höchstwahrscheinlich; sämtliche Verstärkungsstufen müssen gegen die Spezifikationen verglichen werden. Das ist mühsam, in meinem Fall der Endstufe Yamaha M-4 wollte der (tüchtige) Fachmann schon aufgeben - da fand er auf der Treiber-Stufe doch noch den defekten Transistor mit Umgebung. Und dann müssen - im Falle SANSUI - die Ersatzbauteile noch verfügbar sein oder äquivalente Komponenten.

Keine einfache Entscheidung, zugegeben.

MfG
Albus
Wichtel
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 10. Okt 2004, 03:22
Such dir einfach eine gute Werkstatt für dein gutes Gerät!

Um einen Verstärker zu reparieren, und vor allem, um ihn danach sauber neu abzugleichen, bedarf es schon einiger Erfahrung und messtechnischer Ausstattung, das kann nicht jeder beliebige Elektroniker. Ich bin selbst einer (in Ausbildung), habe aber trotzdem ein völlig anderes Aufgabengebiet wozu ich völlig andere Werkzeuge brauche. Hält mich natürlich nicht davon ab soviel wie möglich an meinem Marantz-Amp selbst zu überholen und zu reparieren, aber zum Abgleich gehört er einfach zum Spezialisten der Radio und Fernsehwerkstatt. Es sei denn ein Abgleich nach nach "Pi x Daumen" reicht dir...
-scope-
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 10. Okt 2004, 17:34
Hallo,


bedarf es schon einiger Erfahrung und messtechnischer Ausstattung,


Zur eigentlichen Reparatur wird lediglich ein ordentliches Multimeter gebraucht. Ein Oszilloskop ist nützlich, aber nicht immer zwingend nötig.

Messtechnischer Aufwand wird erst gebraucht, wenn man die Qualität der bereits erfolgten Reparatur im Detail prüfen möchte....Derartige Geräte benutzen (oder besitzen) aber selbst die meisten herkömmlichen RF-Werkstätten nicht.
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