ITT 8032 defekt oder wie der Blinker an meinem Auto?

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a-wing
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Mai 2012, 19:09
Hallo Hi-Fi-Freunde,

habe auf meiner Werkbank das Schätzchen ITT 8032 von meinem Schwiegervater liegen (sein ganzer Stolz, und das ohne Spaßabsicht).

Der Fehler das Relais für die Lautsprecherausgänge hat nicht mehr geschaltet. Mit meinem gefährlichen elektrotechnischen Halbwissen habe ich Q803-Q805 getauscht. Mit dem Ergebnis Relais zieht wieder 5sec. nach Einschalten an.

Die Freude blieb nicht lange, den jetzt setzt es immer mal wieder aus (mal kurze mal lange Momente). Erste Messungen ergaben das Q801/802 immer mal wieder durchschalten und zwar dann wenn die Kondensatoren Reihenschaltung C801/802 ca.0.65 V erreichte.

Diese Reihenschaltung mit dem gegensätzlichen Aufbau der Kondensatoren verstehe ich nicht, was wird damit bezweckt.

Sind die Endstufen nicht genau eingeregelt? Beide Endstufen werden über einem Widerstand R498 bzw. R598 zusammen geführt vor dem jeweiligen Widerstand habe ich je 0,1V. Zwischen den beiden Widerständen mal 0,2 / 0,4 / 0,6 V und klack das Relais fällt ab 0,65 V.

Was kann ich noch kontrollieren

Schaltplan

Gruß
a-wing
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 07. Mai 2012, 20:41

a-wing schrieb:
Diese Reihenschaltung mit dem gegensätzlichen Aufbau der Kondensatoren verstehe ich nicht, was wird damit bezweckt.

Ersatz für einen bipolaren.

a-wing schrieb:
Sind die Endstufen nicht genau eingeregelt? Beide Endstufen werden über einem Widerstand R498 bzw. R598 zusammen geführt vor dem jeweiligen Widerstand habe ich je 0,1V. Zwischen den beiden Widerständen mal 0,2 / 0,4 / 0,6 V und klack das Relais fällt ab 0,65 V.

Plus oder minus?

Grundsätzlich wäre das das normale Verhalten (bei Überschreiten von +/- 0,65 V am Ausgang soll das Relais abfallen), nur wo kommt diese Spannung her? Du bist vollkommen sicher, daß keine der Endstufen entsprechende Kapriolen macht?


[Beitrag von audiophilanthrop am 07. Mai 2012, 20:41 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#3 erstellt: 07. Mai 2012, 20:54
Hallo a-wing,

die getauschten Qühe gehören zur Schutzschaltung, bzw. zur Relaisansteuerung. Die ist ganz selten defekt. Du wirst also in der eigentlichen Endstufe (Q416, 417) oder deren Treiberstufe noch einen Fehler haben. Hoffentlich ist es nicht der Doppeltransistor Q406. Der dürfte schwierig zu bekommen sein.

Also prüfe zunächst Q416, 417. Dann die Treiber Q412, 413. Evtl. die Ruhestrom-Qs 410, 411 und natürlich alle Rs im Bereich. Den Ruhestrom kannst Du bei der Gelegenheit auch gleich checken und justieren (VR406) und nach dem Tausch irgendwelcher Qs im Bereich links von L1 ist es sowieso Pflicht.

Gruß
PBienlein

Oha - da war ich nicht schnell genug


[Beitrag von PBienlein am 07. Mai 2012, 20:55 bearbeitet]
Joschi55
Stammgast
#4 erstellt: 07. Mai 2012, 21:25
Warum immer diese schlechten Bilder/Pläne ?
Kaputt/taub sind die beiden antiseriell geschalteten Elkos oben. Postion ist leider nicht lesbar
audiophilanthrop
Inventar
#5 erstellt: 07. Mai 2012, 21:42

Joschi55 schrieb:
Warum immer diese schlechten Bilder/Pläne ?

Draufklicken, dann gips ihn auch größer.

Joschi55 schrieb:
Kaputt/taub sind die beiden antiseriell geschalteten Elkos oben. Postion ist leider nicht lesbar :.

Elkos sind ja für alles mögliche gut, aber daß sie nennenswert belastbare Spannungen erzeugen könnten, wäre mir dann doch neu.
a-wing
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 08. Mai 2012, 18:31

a-wing schrieb:
Beide Endstufen werden über einem Widerstand R498 bzw. R598 zusammen geführt vor dem jeweiligen Widerstand habe ich je 0,1V. Zwischen den beiden Widerständen mal 0,2 / 0,4 / 0,6 V und klack das Relais fällt ab 0,65 V.


Erst mal Dank für die Antworten, habe also nochmal gemessen vor den Widerständen -0,03 V zwischen den beiden Widerständen mal -0,2 / -0,4 / -0,6 V und klack das Relais fällt bei -0,65 V ab.


PBienlein schrieb:
Du wirst also in der eigentlichen Endstufe (Q416, 417) oder deren Treiberstufe noch einen Fehler haben. Hoffentlich ist es nicht der Doppeltransistor Q406. Der dürfte schwierig zu bekommen sein.

Also prüfe zunächst Q416, 417. Dann die Treiber Q412, 413. Evtl. die Ruhestrom-Qs 410, 411 und natürlich alle Rs im Bereich. Den Ruhestrom kannst Du bei der Gelegenheit auch gleich checken und justieren (VR406) und nach dem Tausch irgendwelcher Qs im Bereich links von L1 ist es sowieso Pflicht.


Wo soll ich da ansetzen? Es kommt Musik aus beiden Kanälen solange das Relais angezogen ist. Wenn es abgefallen ist kann ich den Lautsprecher auch vor dem Relaiskontakt anhalten und es kommt Musik. Ich weiß das entspricht nicht den normalen Messmethoden!

Verzeiht aber ich habe noch nie eine Endstufe abgeregelt. Wo muß ich also ansetzen um den Ruhestrom zu messen (Strommessung in Reihe also irgendwo was trennen?) Welche vordefinierten Voraussetzungen muß ich schaffen für eine Ruhestrommessung?

Ich könnte mir vollgendes Vorstellen:
- auf ein nicht belegten Eingang zB Tape schalten
- Lautstärkeregler ganz auf null
- einen Bestimmten Lastwiderstand am Ausgang 2/4/8 Ohm?
- aber wo den Strom messen und welche höhe erwarte Ich?
- beide Kanäle gleichzeitig oder kann jede für sich betrachtet werden

Gruß
a-wing
a-wing
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Mai 2012, 19:09

a-wing schrieb:
Ich könnte mir vollgendes Vorstellen:
- auf ein nicht belegten Eingang zB Tape schalten
- Lautstärkeregler ganz auf null
- einen Bestimmten Lastwiderstand am Ausgang 2/4/8 Ohm?
- aber wo den Strom messen und welche höhe erwarte Ich?
- beide Kanäle gleichzeitig oder kann jede für sich betrachtet werden



OK hab da mal was gefunden:
- auf ein nicht belegten Eingang Tape geschaltet (trotzdem höre ich ganz leise den Tuner?)
- Lautstärkeregler ganz auf null (nun ist wirklich Ruhe)
- keine LS angeschlossen bzw Relais ist abgefallen (garantierte Ruhe)
- Indirekte Strommessung an den Emitterwiderstäden bei allen vier (R470/471 und R570/571)
habe ich jeweils eine Spannung von ca. 10,3 mV gemessen

Leider habe ich keinen Wert zum vergleichen ob es gut oder schlecht ist. Wo kann ich noch ansetzen?

Gruß
a-wing
audiophilanthrop
Inventar
#8 erstellt: 08. Mai 2012, 19:15
Es kann fast nur einer von den Qühen 801 und 802 der Übeltäter sein. Schlechte Lötstelle(n), zuviel Leckstrom, schlägt zeitweise durch, Wackler, irgendsowas. Q801 ist für positive, Q802 für negative Eingangsspannungen zuständig. Es wird eher der "offiziell" nicht aktive sein, also 801.

Du kannst m.E. zum Test einen der beiden auslöten.

2SA823 sind anscheinend stinknormale pnp-Kleinviehtransistoren. Als Japantypen aber natürlich wieder mal in ECB-Pinout, während die grundsätzlich äquivalenten BC556 und BC557 traditionell in EBC daherkommen. R... hat z.B. 2SA1015 für die fürstliche Summe von 4 Cent das Stück, ansonsten solltest du hier auch einfach BC640 einsetzen können.
a-wing
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 08. Mai 2012, 20:57

audiophilanthrop schrieb:
Es kann fast nur einer von den Qühen 801 und 802 der Übeltäter sein. Schlechte Lötstelle(n), zuviel Leckstrom, schlägt zeitweise durch, Wackler, irgendsowas. Q801 ist für positive, Q802 für negative Eingangsspannungen zuständig. Es wird eher der "offiziell" nicht aktive sein, also 801.


Der Tip war schon Goldrichtig. Habe den Q801 gegen einen BC640 getauscht. Aber beim Pinlayout ECB konnte ich keinen Unterschied feststellen? Habe dafür einen Transistormesssteckplatz im Multimeter und beide waren gleich. Die Spannung ist jetzt vor und zwischen den Widerständen ca -0,04 V. Dauertest läuft gerade.
Und ein großes Dankeschön für die Hilfe

Gruß
a-wing
audiophilanthrop
Inventar
#10 erstellt: 12. Mai 2012, 18:15

a-wing schrieb:
Aber beim Pinlayout ECB konnte ich keinen Unterschied feststellen?

Ist auch richtig, deswegen hatte ich ja auch u.a. diesen Typ vorgeschlagen. War nur, wie ich gerade gesehen habe, etwas mißverständlich formuliert.

a-wing schrieb:
Die Spannung ist jetzt vor und zwischen den Widerständen ca -0,04 V. Dauertest läuft gerade.
Und ein großes Dankeschön für die Hilfe :prost

Na dann, hoffen wir, daß es das war...
andeejark
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 24. Okt 2018, 10:56
Wenn Q801 oder Q802 sporadisch durchschaltet, oder irgendwie dummes Zeug zwischen C und E macht, fällt das Relais ab. 27,3 Volt müßen sie aushalten, also reicht jeder normale Schalttransistor. Bei meinem 8033 hatte einer der beiden Durchgang zwischen C und E. Also für beide Kanäle 4 neue Transen einbauen, die Elkos eventuell mit wechseln und Ruhe ist. Vieleicht kann man R498 einseitig ablöten und testweise Gleichspaunng anlegen, um die Schutzschaltung zu testen
stryler
Neuling
#12 erstellt: 20. Jan 2023, 00:54
Hi, ich hab' dank diesem Thread vor einigen Jahren meinen 8032B auch wieder zum Leben erwecken können. (Symptom & Lösung, also Tausch von Q801&Q802, waren exakt gleich)

Jetzt ist allerdings ein neues Problem entstanden bei dem ich auf Rat hoffe. Nach ca. 3 Wochen zum ersten Mal wieder anschlaten hat plötzlich das Relais nicht mehr angezogen.
Ich habe jetzt, wie hier ja auch ganz am Anfang geschrieben, die Q803-Q805 getauscht, leider ohne Erfolg.

Auffällig ist, dass bei mir ca 0,6V an R498 liegen aber 30V an R598.
Q416, Q417 sehen gut aus (Anfangs dachte ich kurz die sind alle hinüber, bis ich gecheckt habe dass auch nach längerem ausstecken noch ca 15V zwischen B&E liegen).
Q412, Q413 sind auch okay.

Hat jemand vllt. eine Idee woher die viel zu hohe Spannung bei R598 kommen könnte?

Dankeschön & liebe Grüße
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 20. Jan 2023, 01:32
Aufschlussreicher als Messungen über einem Widerstand sind getrennte Messungen jeweils gegen GND und Angabe der Spannung mit korrektem Vorzeichen.
Aktuell sagt der Spannungsabfall von ca. 30 VDC über dem 15k-Widerstand, dass dort ein Strom fließt. Ein Strom kann dort aber nur fließen, wenn einer der beiden Transistoren Q801 oder Q802 niederohmig ist.
Kurz:
Ich gehe davon aus, dass die rechte Endstufe einen Schaden hat und deshalb 30 V als DC-Offset liefert. Dies lässt die Schutzschaltung aktiv werden, so dass einer der beiden Transistoren den Emitter über den Kollektor mit GND verbindet..


[Beitrag von CarlM. am 20. Jan 2023, 01:34 bearbeitet]
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