Bach, J.S.: Goldberg-Variationen, neue Interpretation

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WolfgangWallnerF
Neuling
#1 erstellt: 01. Jul 2005, 16:10
Sehr geehrter Besucher des Klassik-Forums,
ich möchte Sie als sachkundige Besucher dieses Forums in folgender Angelegenheit um Ihre möglichst konstruktive Kritik, Meinung vielleicht auch um Ihre Hilfe bitten.
Meine Verwandte Dorrit Maria Hanke ist Pianistin und Komponistin. Nachdem sie ihren Sohn Gregor Hanke der Musik zugeführt hat, widmet sie sich wieder dem Aufbau und der Weiterführung ihrer solistischen Tätigkeit und studiert die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach in einer neuen, aber absolut werksgetreuen Interpretation ein. Arbeitsproben einiger Teile dieses Werkes hat Dorrit Maria Hanke auf einer Internetseite zur Kontaktaufnahme mit CD-Label, Agenturen bzw. Managementfirmen gespeichert. Die Adresse der Seite wäre http://goldbergvariationen.wolfgangwallnerf.com .
Dorrit Maria Hanke ist meiner Ansicht nach aus einigen Gründen besonders für die Wiedergabe dieses besonderen Klavierwerkes prädestiniert, die auf der Internetseite in den Absätzen: „Polyphonie in den Goldberg-Variationen im Spiel der Dorrit Maria Hanke“ und „Dorrit Maria Hankes Interpretation“ zum Teil angeführt sind.
Wenn es Ihnen möglich ist und es Ihre Zeit erlaubt bitte ich Sie, diese neue Interpretation auf der Internetseite anzuhören und Ihre Meinung bei der dort angeführten Mailadresse mitzuteilen. Sollte Ihnen zusätzlich noch eine Möglichkeit für Konzerte (ab 2006) sowie interessierte Agenturen, CD-Labels oder ähnliches bekannt sein, wäre Frau Hanke über Kontaktmöglichkeiten sehr erfreut.
Danke für Ihr sachkundiges Interesse.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Wallner-F.
op111
Moderator
#2 erstellt: 01. Jul 2005, 17:31
Hallo Wolfgang,
danke für den Hinweis auf die Website von Dorrit Maria Hanke mit vielen nützlichen Informationen über die Goldbergvariationen auch für den "Nicht-Agenten" - "Nur-Hörer"
und willkommen im Forum.

Gruß
Franz
Aristipp
Stammgast
#3 erstellt: 02. Jul 2005, 13:17
Hm, hab mir grade mal die (qualitativ leider ziemlich miesen) Ausschnitte angehört. Sehr vorsichtiger, weicher, quasi "romantischer" Interpretationsansatz. Die Texte auf der Seite sind mir ein bisschen werbemäßig (was soll das heißen, dass praktisch jede Neuaufnahme der Goldbergvariationen werde (bei richtiger PR) ein Publikumserfolg?). Überhaupt ist die Rede von "Werkstreue" (sic) und Authenizität etwas unklar: Ganz authentisch wäre dann auch ein Cembalo gewesen. Und die (mir unbekannte, aber das soll nichts heißen) Pianistin, gleich in einem Atemzug mit Haskil, Schiff und Gould zu nennen zeugt zumindest von - Selbstbewusstsein.
Bin jedenfalls gespannt auf eine Gesamteinspielung - die brillanten Variationen kann ich mir mit so einem Ansatz sehr schwer vorstellen. Zu Gould besteht in der Herangehensweise offensichtlich ein diametraler Gegensatz.
WolfgangWallnerF
Neuling
#4 erstellt: 02. Jul 2005, 14:06
Hallo Aristipp,
danke einmal für das Anhören.
Die Tonqualität der ins Netzt gestellten Aufnahmen ist natürlich schlecht, das Internet gibt leider nur eine Tonqualität her, als ob bei einem impressionistischen Gemälde nur jeder zweite Strich gemalt wurde (wird ja auch im Begleittext mit Begründung angegeben).

Das zu anderen Interpretationen (auch zu der unvergleichbaren zweiten Einspielung von Glenn Gould aus 1981) ein gravierender Unterschied besteht, wird ebenfalls im Text angegeben, um den bewussten und absichtlichen Unterschied deutlich zu machen, wurde auf andere Interpretationen extra hingewiesen (Zitat aus dem Begleittext: "Zu anderen Interpretationen der Goldberg-Variationen bestehen deutliche Unterschiede, über die sich jeder Hörer selbst ein Bild machen kann. Empfohlen wird der Vergleich zu Glenn Gould (zweite Interpretation aus dem Jahre 1981), András Schiff (zweite Interpretation aus dem Jahre 2003), Murray Perahia, Wilhelm Kempff und Rosalyn Tureck. Dorrit Maria Hankes Interpretation erreicht trotz der Dynamik und Eigenständigkeit der einzelnen Stimmen eine seltene Schlichtheit von berührend einfacher Wirkung. Ein Aufhorchen der Musikwelt ist bei entsprechender Verbreitung unabdingbar zu erwarten.").

Es besteht natürlich zu Glenn Gould ein diametraler Gegensatz. Gould verkörpert in seiner zweiten Interpretation den intellektuellen Musiker, Dorrit Maria Hanke die gefühlsmäßige Interpretation. Trotzdem sind beide Interpretationen werkstreu (was man bei manchen anderen, die eine Notwendigkeit der Pedalbenutzung zur Verschleierung erkennen lassen nicht behaupten kann). Warum Frau Hanke gerade für die Polyphonie Bachs besonders geeignet erscheint, hängt mit ihrer persönlichen Lebensgeschichte zusammen (siehe Kapitel "Dorrit Maria Hankes Interpretation" im Begleittext der Internetseite http://goldbergvariationen.wolfgangwallnerf.com )

Wie geschrieben, bin ich ein Verwandter der Dorrit Maria Hanke und "besorge" für sie Tätigkeiten im Internet, da sie selbst über keinen solchen Internetzugang verfügt. Ich habe ihr von Ihrer Nachricht erzählt und sie sagte, dass die auf der Internetseite zu hörenden "Demos" nur Arbeitsproben darstellen, die langsamer eingespielt wurden, um trotz der schlechten Aufnahmequalität die Transparenz der einzelnen Stimmen und die eigenwillige Interpretation deutlich hörbar zu machen. Frau Hanke bestätigte mir, dass sie die Stücke ohnehin schneller spielt als auf der Demo, dadurch werden sie noch leichter und duftiger und der tänzerische Charakter tritt besser hervor.

Zu dem "Vorwurf" der Authenzität wird im Begleittext angeführt: "Der mögliche Einwand, die Goldberg-Variationen seien für Cembalo geschrieben, das eine Dynamik nicht erlaubt, geht fehl, da damalige Cembali sehr wohl ein ausdrucksvolles und sensibles Legatospiel ermöglichten. Außerdem war J. S. Bachs Lieblingsinstrument das Clavichord, das für Dynamik und Legato ausgezeichnet geeignet war. Aus diesem Grund ist der Zugang der Dorrit Maria Hanke zu diesem Werk ein größtmöglich authentischer, wenn als Instrument das Klavier gewählt wird. Dorrit Maria Hankes Methode der Einstudierung des Werkes ist ähnlich der des legendären Walter Gieseking." Es wird ohnehin nur eine GRÖSSTMÖGLICHE AUTHENZITÄT behauptet, die für die Wahl des Instrumentes "Klavier" gilt (siehe auch Bemerkungen des Carl Philipp Emanuel Bach im Text).

Zu den Texten möchte ich noch anführen, dass damit versucht wird, eine Managementfirma bzw. Agenturen (etc.) zu finden, deshalb mögen Teile davon werbemäßig wirken. Das ist auch die eigentliche Absicht der Internetseite. In dieses Forum ging ich damit deshalb, da ich fachmännische Urteile und konstruktive Anregungen des Publikums (wie z.B. Ihre Antwort) erreichen wollte.
Tatsache ist auch, dass fast jede neue Einspielung vom Klassikpublikum mit großem Interesse aufgenommen wird (deshalb die Bemerkung, dass jede Aufnahme...bei entsprechender PR...).
Danke jedenfalls für Ihre Reaktion und Ihr Interesse an einer möglichen Gesamteinspielung.
Mit lieben Grüßen aus Wien
G-Kiselev
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Aug 2006, 10:06
Hallo!

Ich habe gerade das hier gefunden:

http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/8967931/rk/classic/rsk/hitlist

Was ist mit:

(Wiedergabe der kürzlich entdeckten Studio-Einspielung
aus dem Jahr 1954)


gemeint? Die Variationen oder die Präludien und Fugen?

Gruß
Georg
sound67-again
Gesperrt
#6 erstellt: 13. Aug 2006, 11:03

WolfgangWallnerF schrieb:
Hallo Aristipp,
danke einmal für das Anhören.
Die Tonqualität der ins Netzt gestellten Aufnahmen ist natürlich schlecht, das Internet gibt leider nur eine Tonqualität her


Wie bitte? Man kann Tonbeispiele in absolut brillanter Qualität einstellen - alles eine Frage des Speicherplatzes (bzw. natürlich der tatsächlichen Qualität bei der Aufnahme).

Gruß, Thomas
kallix
Stammgast
#7 erstellt: 27. Nov 2008, 22:13
hallo

ich besitze mittlerweile von gould(beide versionen),perahia, hewitt und die deccaaufnahme von schiff - beim label tacet gibt es eine aufnahme mit dem gaede trio
http://www.tacet.de/...ion.php&bestnr=00700
kann mir jemand dazu etwas sagen ?
gruss
kalli
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