* Sind Kopfhörerverstärker sinnvoll? Heed vs. Pro-Ject vs Lehmann

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PEG96
Stammgast
#1 erstellt: 12. Sep 2011, 16:09
Sind Kopfhörerverstärker sinnvoll? Eine kleine Übersicht

Die einen schwören darauf, die anderen meinen es sei Voodoo, gemeint sind nicht Kabel, nein es geht um kleine Kästen, welche versprechen, den Klang eines Kopfhörers zu verbessern und den Kopfhörer lauter spielen zu lassen. Diese kleinen Kästchen werden von der HiFi-Branche auch liebevoll Kopfhörerverstärker genannt.
Diese existieren in fast jeder erdenklichen Preisregion. Diese Geräte gibt es sowohl portabel, als auch stationär.
Desweiteren kann man die Geräte in 3 große Klassen aufteilen:

1. Die Transistoren sie sind am weitesten verbreitet, sie benutzen Operationsverstärker zum Verstärken des Singnales sowohl in der Vorstufe als auch in der Endstufe.
Den meisten dieser Geräte wird generell ein sehr neutraler Klang nachgesagt, was jedoch nicht so richtig stimmt, denn es gibt warme KHVs (z.B. Corda Swing), kalte KHVs und neutrale KHVs(Lehmann Rhinelander). Wie ein Modell klingt, hängt immer vom Gerät und dem verwendeten Kopfhörer ab.
Hier ein paar Transistorverstärker:
1.B-Tech BT928 Preis: früher 5€, jetzt 30€(ist/war eher etwas für Modder)
2.CMOY Preis: 30€-60€(je nach Version)
3.Dynavox CSM-112 Preis: 60€-80€
4.Pro-Ject Headbox II Preis: 100€
5.Lake People G93 Preis: 230€
6.Corda Swing Preis: 245€
7.Creek OBH-21 Preis: 250€
8.Amity HPA 9 Preis: 250€
9.Lehmann Black Cube Linar Preis: 700€
2. Hybride sie sind die kleineste Gruppe und eher ein Randgruppe. Sie sind so aufgebaut, dass sie meistens eine oder 2 Röhren als Vorstufe nutzen. Die Endstufe bilden Operationsverstärker, es gibt jedoch auch Geräte, bei denen es umgedreht ist.
Die meisten bzw. fasst alle Hybride haben den Hauch des warmen Röhrenklanges, sind jedoch trotzdem relativ neutral. Wie genau sie klingen ist wieder vom Gerät und genutzem Kopfhörer abhängig.
Hier ein paar Hybridverstärker:
1.Vincent KHV-111 Preis: 270€
2.Schit Lyr Preis: 449 Dollar
3.Vincent KHV-1 Preis: 749€
Es gibt noch weitere Hybriden, vorallem im chinesischem Raum.

3. Röhren sie sind die 2. größte Gruppe. In ihnen werkeln meistens 2 12AX7 Röhren als Vorstufe und auch 2 12AX7 Röhren als Endstufe. Die Röhren sind meistens austauschbar (Fachbegriff Tube-Rolling), können deshalb gegen Wertigere oder besser gefallende Röhren ausgetauscht werden. Ganz wichtig ist, von wo die Röhren kommen, die schlechteste Qualität haben die Röhren aus China, besser sind Europäische, Amerikanische und Russische. Oftmals gibt es die selben Röhren aus verschiedenen Ländern mit Qualitätsunterschieden, die oft auch hörbar sind.
Röhrenverstärker klingen sehr warm/Analog, wobei man das auch nicht generell sagen kann, denn ist wie immer vom Gerät und Kopfhörer abhängig.
Hier ein paar Röhrenverstärker:
1.Diverse Little Dot Modelle Preis: ab 99 Dollar, empfehlenswert ist der MKIII für 199€ wenn man sich einen Little Dot kauft, sollte man vom Konzern direkt über den Verkäufer: davidzhezhe kaufen
2.Shiit Valhalle Preis: 349 Dollar
Im europäischen und chinesischen Raum gibt es noch viele weitere, für näheres sollte man sich an Headfi oder das Hifi-Forum wenden.

Was für eine der 3 Klassen man nimmt, muss man selbst entscheiden, durch Probehören.
Generell kann man sagen, dass man keinen warmen Kopfhörer an einem warmen KHV betreiben sollte, gerade im Hochton wird es nach einiger Zeit nervig und verdirbt einem den ganzen Spass.
Es gibt jedoch auch Leute, die diese Kombination mögen, deshalb ist Probehören unbedingt notwendig, der folgende Vergleich sollte lediglich als Orientierung dienen.
Generell sollte man einen KHV erst dann in Erwägung ziehen, wenn man entweder keinen Kh-Ausgang am Verstärker oder Cd-Player hat, oder einen sehr hochwertigen Kopfhörer (ab ca. 200€) besitzt.
Meistens führt ein Kopfhörerverstärker zu einem klareren Klangbild, vorallem im Bassbereich. Hinzu kommt noch eine Verbesserung der Bühne, man sollte jedoch nicht zu viel erwarten, denn ein KHV ist auch keine Wunderwaffe, so wie man es oft liest.

So nun zu meinem Vergleich:
Verglichen habe ich den Pro-Ject Headbox II für 100€, da ich auf einen Einsteigertipp gehofft habe und mit Pro-Ject bis jetzt immer gute Erfahrungen gemacht habe.
Des Weiteren habe ich mir einen Lehmann Rhinelander, welcher 370€ kostet und in Deutschland produziert wird ausgehliehen, er soll in etwa so klingen wie ein Meier Corda Swing nur nicht so warm, dafür wird er im Gegensatz zum Corda, der in China produziert wird, in Deutschland produziert.
Der dritte im Bunde ist ein Heed CanAmp, dieser kostet 379€ und ist laut Art&Voice ein Geheimtipp.
Der CD-Spieler ist ein Marantz CD5004, dessen Klinkenbuchse besitzt einen NJM2068 als Kopfhörerverstärler.
Im Folgenden habe ich die technischen Daten und ein paar Bilder eingefügt.

Alle Kopfhörervestärker zusammen:
Alle Kopfh?rerverst?rker von Vorne

Pro-Ject Headbox II

Werbefoto Headbox II
Technische Daten:
•Leistung: 330mW/30 Ohm, 60mW/300 Ohm
•Kopfhöreranschluss: > 30 Ohm
•Fremdspannungsabstand: 87dB (100dB- IEC- A) bei Vollausteuerung
•Klirrfaktor: 0,005%
•Verstärkung: 11dB
•Kopfhörerbuchse: 3-polige Klinkenbusche Ø 6,3mm
•Netzanschluss: Steckernetzteil, 16V, 500mA AC; 220-240V, 50Hz
•Stromaufnahme: 16V/ 120mA AC
•Abmessungen: 103 *38 * 141mm
•Gewicht: 600g ohne Netzteil
Verarbeitung:
Pro-Ject Headbox II Front Pro-Ject Headbox II Oben Pro-Ject Headbox II Oben
Die Verarbeitung der kleinen Kiste ist hervorragend, an keiner Stelle wurde Kunststoff verwendet. Der Großteil des Gehäuses besteht aus leicht angerautem(wie Schleifpapier) Metall, bzw. Aluminium. Die Frontplatte ist massiv und wird von 2 Schrauben gehalten. Das Potentiometer schleift ein bisschen, dass ist jedoch nicht weiter tragisch. Was ich etwas schlimmer finde, ist das die 6,3mm Klinkenbuchse nicht vergoldet ist, das finde ich nicht aus klangtechnischer Sicht schlecht, sondern deshalb, weil das verwendete Material warscheinlich irgendwann oxidiert. Das merkwürdige ist, dass die 2 Cinchbuchsen(1*Line in und 1* Line Out) an der Rückseite vergoldet sind. Leider ist kein An-und Ausschalter vorhanden.

Kommen wir nun zum wichtigen, dem Klang:
Was mir zuerst aufgefallen ist, ist das hohe Grundrauschen, dass fällt vorallem bei Klassik in leisen Passagen auf. Dieses Rauschen besitzt nicht einmal der CD-Spieler Ausgang. Doch nicht nur bei Klassik fällt dass ins Gewicht, auch bei sonstigen Aufnahmen, sofern es keine extrem lauten Lieder sind, fällt es etwas nervend auf, hier sollte Pro-Ject unbedingt nachbessern. Große Unterschiede zum CD-Player Ausgang sind nicht auszumachen, außer dass die Räumlichkeit ein bisschen besser war, dass ist vorallem bei Dave Brubeck Take Five aufgefallen. Noch deutlicher wird es bei der Linkin Park Live in Texas CD, denn dieses Konzert wurde für ein Rock-Konzert sehr gut aufgenommen, dort hört man sehr schön, dass Chester Bennington sehr gerne auf der Bühne herumläuft, genauso wie Brad Delson. Ein weiteres Teststück war Tschaikowskys Capriccio Italien Op45, eines meiner Lieblingsstücke, dort wird die Bühne etwas breiter, meiner Meinung nach ist das aber keine große Veränderung. Außerdem habe ich das Gefühl, dass der Bassbereich ganz leicht betont wird, dass sind jedoch nicht reproduzierbare Nuancen. An den Höhen und Mitten ändert sich nichts. Diese sind ja auch (vorallem die Mitten) die Stärken des HD650.
Die meisten Unterschiede sind nicht reproduzierbar, sodass ich sagen kann, dass die Headbox II nicht viel bis gar nicht besser klingt als der CD5004.

Fazit: Die Pro-Ject Headbox II ist für ihren Preis von 100€ nicht empfehlenswert, zu heftig wirkt das Grundrauschen ein, hinzu kommt noch, dass kaum klangliche Unterschiede zu spüren sind, bzw. dass diese den Aufpreis nicht Wert sind, gegenüber meinem CDP-Ausgang. Das alles kann die Headbox II auch nicht mit ihrer erstklassigen Verarbeitung wettmachen, der einzige größere negative Punkt ist, dass es keinen On-Off- Schalter gibt.
Deshalb würde ich die Headbox II nur für Leute empfehlen, die keinen Klinkenausgang besitzen und aus diesem Grund einen billigen Kopfhörerverstärker suchen, wobei man dann auch schon über einen Cmoy oder B-Tech nachdenken kann.

Heed CanAmp
Heed CanAmp Werbebild
Technische Daten:
•Eingangsspannung/Impedanz: 200mV/10kOhm
•Ausgangsleistung: 900mW (8 Ohm)
•Rauschabstand: 95 dB
•Klirrfaktor:<0,5% (900mW/1kHz)
•Frequenzgang: 10Hz-50kHz)
Verarbeitung:
Heed CanAmp Front Heed CanAmp Seite Heed CanAmp R?ckseite Heed CanAmp Oben
Der CanAmp ist mit Abstand der schwerste der 3, da sein Netzteil intern ist, dementschprechend wird er handwarm. Die Front ist Klaviermäßig gehalten, die Kopfhörerbuchse ragt leicht aus dem Gehäuse heraus. Das Potentiometer ist glänzend silber und lässt sich sauber drehen(ich meine das ist ein ALPS).

Hinten gibt es glücklicherweise einen an und aus Schalter. Die Cinchbuchsen sind in der selben Anzahl wie beim Pro-Ject vorhanden und ebenfalls vergoldet.
Der Rest des Gehäuses besteht aus dem selben Material wie das der Headbox II.

Klang: Warm, dass ist das Stichwort, wenn es um den Heed geht. Die Höhen sind relativ stark angehoben, der Bass wird ebenfalls etwas betont. Ersteres hat bei mir dazu geführt, dass ich keine halbe Stunde Klassik hören konnte, weil die Streicher extrem genervt haben, der warme Klang und die HD650 vertragen sich nicht gut. Mit einem neutralem Kopfhörer (z.B. AKG K701) ist diesse leichte Höhen und Bassanhebung bestimmt kein Problem, nur warme Kopfhörer und warme KHV's vertragen sich halt leider nicht. Bei Rock und Popmusik fällt das nicht so ins Gewicht, dort stört die Höhenanhebung nicht weiter. Das Grundrauschen ist gleich null. Er ist klanglich etwas oberhalb des Pro-Ject anzusiedeln, jedoch ist er nicht viel besser. Um die Unterschiede zwischen CD-Player und CanAmp zu hören, muss man sich sehr anstrengen. Der Heed sorgt für etwas straffere, präzisere Bässe, und etwas feinere Höhen, der Mittelton bleibt unverändert. Diese Veränderungen fallen besonders bei Don't Stop me Now von Queen auf, wo das Klavier einfach etwas sauberer rüberkommt, natürlicher, der Song bekommt einfach mehr Tempo(ich hoffe, ihr wisst, was gemeint ist, ich weiß einfach nicht, wie ich es ausdrücken soll) Der straffere Bass wird besonders bei We will rock you von Queen auf, dort ist der Kopfhörer einfach etwas schneller bei den Bässen, dazu kommt, dass auch hier das Schlagzeug sauberer dargestellt wird. Bei Amy Macdonalds This Pretty Face fällt der saubere Klang am Anfang ebenfalls auf, weltbewegend sind die Unterschiede jedoch nicht, sodass man sich schon sehr anstrengen muss um die Unterschiede zu hören. Was das absolute No-Go ist, welches mir erst später aufgefallen ist, ist dass das Kästchen NDR2 empfängt. Ich weiß nicht warum, aber man konnte die ganze Zeit leise Radio hören, egal wo hin ich ihn gestellt habe, Störquellen habe ich auch keine. Wahrscheinlich sind die Kabel innen sehr schlecht abgeschirmt. Was ich auch merkwürdig finde, dass ich hier nur ganz schlechten UKW-Empfang habe, über den Heed gibt es aber keine Aussetzer.
Gerade wenn man leise Musik hört, nervt das gewaltig.

Fazit: Durchgefallen. Das erste negative ist, der mit den HD650 nervige Hochton(das kann mit anderen Kopfhörer anders sein) der Bass ist sehr schön, der Hochton löst auch nicht schlecht auf, er nervt nur leider einfach. Dazu kommt noch der Radioempfang, derart schlecht geschirmte Kabel in einem 380€ Gerät ist eine Schande.
Diese beiden No-Gos kann er auch nicht mit dem ansonsten guten Klang(etwas besser als der CD5004) nicht wettmachen.
Für 380€ ist er absolut überteuert und nicht empfehlenswert.

Lehmann Audio Rhinelander
Lehmann Rhinelander Werbebild
Technische Daten:
•Eingangsimpedanz: 47 kOhm
•Maximale Verstärkung: 6dB, 20dB (intern per Jumper wählbar, Standart 6dB)
•Frequenzgang: 10Hz (-0.3dB) bis 35 kHz (-1dB)
•Rauschabstand: >95dB bei 0dB Gain
•Kanaltrennung: >70dB/10kHz
•Ausgangsleistung: 120mW
•Ausgangsimpedanz: 5 Ohm
•Leistungsaufnahme: ca. 3W, externes Steckernetzteil (Gleichrichtung, Siebung und Regelung der Gleichspannungen erfolgen auf der Audioplatine)
•Abmessungen: 280 x 110 x 44 mm (nur Gehäuse)
•Steckverbinder: Neutrik Kopfhörerbuchsen, 6.35 mm mit vergoldeten Kontakten // Vergoldete Cinchbuchsen
•Gewicht: ca. 1.0 kg (inkl. Netzteil)
•Frontplatte: Aluminium eloxiert, silber oder schwarz
Verarbeitung:
Lehmann Rhinelander Front Lehmann Rhinelander Seite Lehmann Rhinelander R?ckseite Lehmann Rhinelander Oben
Sehr gut, man merkt, dass das Gerät in Deutschland produziert wird. Das Potentiometer dreht sehr sauber, an der Front ist ein Umschalter für 2 Quellen, per internem Schalter kann man den Rhinelander zum Vorverstärker machen(dieses Feature bieten die anderen auch an). Etwas merkwürdig ist, dass um die die vergoldeten Cinchbuchsen noch ein halber Centimeter freier Platz, sodass staub eindringen kann. Ansonsten ist alles top, die rechte, obere und linke Seite bestehen aus einem Block.

Was schade ist, ist das es keinen An-Ausschalter gibt.

Klang: Sehr neutral. Der Lehmann ist der AKG unter den Kopfhörervestärkern, er lässt die Musik genauso wie sie aufgenommen wurde. Hier ist ebenfalls kein Grundrauschen vorhanden, Radio empfange ich auch nicht. Auch hier fällt es mir schwierig Unterschiede zu den anderen Geräten zu hören. Im Vergleich zum Pro-Ject und Marantz ist der Bass etwas genauer, das fällt auch hier bei We will rock you auf, die Verbesserung ist für meine Ohren gleichzustellen mit dem CamAmp. Die Bühne wird etwas detaillierter und größer, wie mir beim ersten Hören von Schwanensee auffiel, dort hat man teilweise das Gefühl, dass das Orchester sich über das ganze Zimmer verteilt. Die In-Kopfortung wird etwas verbessert. Zudem werden die Instrumente etwas besser differenziert, sodass man sie genauer Orten kann, beim Vitamin String Quartet bspw. kann man genauer hören, wo die 4 Musiker sitzen, bei Livekonzerten verstärkt sich dieser Eindruck noch weiter, beim Live at Wembly Album von Queen merkt man einfach ganz genau, wo die Protagonisten gerade sind, ohne die DVD zu sehen(welche ich auch besitze). Die große Stärke des Sennis, die Mitten bleiben unverändert. Hinzu kommt noch, dass die Höhen etwas feiner werden, sodass Streicher in großen Orchestern noch beeindruckender klingen. Insgesamt, verbessert der Rhinelander den "Drive" der Musik etwas, z.B. Bei Carl Orffs Carmina Burana, O Fortuna sorgt es für noch mehr Gänsehaut, wenn das komplette Orchester und die Sänger spielen. Er verstärkt genauso, wie es ein Verstärker tun sollte, ohne Eigenklang.
Letzten Endes bleibt zu sagen, dass auch hier die Verbesserungen nicht übermäßig groß sind, aber vorhanden und reproduzierbar.

Fazit: Falls man wenn man keinen Kopfhörerausgang hat einen Kopfhörerverstärker braucht, würde ich diesen nehmen, weil er eigentlich keinen großen Negativpunkt hat außer dass es keinen An-Ausschalter gibt. Dazu kommt, dass er den Fluss der Musik fördert, sodass der HD650 noch mehr Spass macht.

Generelles Fazit: Von den 3 hat die Pro-Ject Headbox II am schlechtesten abgeschnitten, diese ist nur dann empfehlenswert wenn man keinen Kopfhörerausgang hat und einen billigen Kopfhörerverstärker braucht. Man muss fairerweise auch sagen, dass die anderen Geräte 3* soviel kosten wie der Pro-Ject.
Der Heed CanAmp ist nur etwas über dem Pro-Ject anzusiedeln, aufgrund der gravierenden Schwächen.
Am besten schneidet der Lehmann Rhinelander ab, da er keine großen Schwächen hat, auch er ist kein Preis/Leistungshit, da auch er 370€ kostet und das ist meiner Meinung nach viel zu viel für die kleine Verbesserung.
Generell würde ich mir den Kauf eines Kopfhörerverstärkers 2* mal überdenken, da die oft als riesig beschriebenen Unterschiede zumindest an meiner Kette für mich sehr klein sind, zuviel für den Preis. Dass alles wurde wie schon geschrieben, mit einem Marantz CD5004 getestet, der schon einen kleinen Kopfhörerverstärker hat, es kann also sein, dass an anderen Klinkenausgängen der Unterschied größer ist.
Als Kopfhörer diente ein Sennheiser HD650.
Wie immer ist Probehören das sinnvollste was man tun kann.

Letztendlich bleibt noch zu sagen, dass Kopfhörerverstärker meiner Meinung nach nur etwas für Perfektionisten sind, die nochmal das letzte Quäntchen aus ihrem Kopfhörer holen wollen.

Als letztes wollte ich nochmal der Alex Giese GmbH und Art& Voice Hannover danken, die mir die KHVs freundlicherweise ausgeliehen haben
Speedy2008
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 12. Sep 2011, 22:39
HI, danke für den ausführlichen Bericht.
servicegedanke
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 13. Sep 2011, 08:13
Grundrauschen kann ich bei der Headbox-2 nun wirklich gar nicht feststellen. Klanglich gibt es bei ihr absolut nichts auszusetzen. Einzig der verhältnismäßig kleine Dämpungsfaktor (Im Vergleich zu den Violectrics) schränkt die Verwendung von Ohrhörern ein. Ein TF10 kann man an der Headbox-2 vergessen. Die AKG's klingen phantastisch an der Headbox, ebenso der DT880. Einziger Kritikpunkt ist das "billige" Steckernetzteil und der fehlende Ausschalter.

Und einem HD650 nervige Höhen abzuverlangen, dazu gehörte schon eine heftige Fehlkonstruktion. In einem richtigen Blindtest, korrekt ausgepegelt und mit verzögerungsfreier Umschaltung, bliebe von den beschriebenen Unterschieden nichts übrig.
petitrouge
Inventar
#4 erstellt: 13. Sep 2011, 09:46

servicegedanke schrieb:
In einem richtigen Blindtest, korrekt ausgepegelt und mit verzögerungsfreier Umschaltung, bliebe von den beschriebenen Unterschieden nichts übrig. ;)



Zustimmung!

Abgesehen von hörbaren Grundrauschen und
Ein/Aus-schaltploppen wenn vorhanden.

Ansonsten sehr nett und ausführlich beschriebene Eindrücke.



Grüsse Jens
PEG96
Stammgast
#5 erstellt: 13. Sep 2011, 15:35
Hi

Richtig einpegeln kann ich leider nur nach Gehör, da ich keine Messgeräte besitze.

Das mit dem Grundrauschen kann ja vll. an der Serienstreuung liegen, vll. habe ich ja ein "schlechtes" Modell erwischt.

MfG Frederic
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 13. Sep 2011, 15:51

PEG96 schrieb:
Richtig einpegeln kann ich leider nur nach Gehör, da ich keine Messgeräte besitze.

Das reicht leider nicht.



Das mit dem Grundrauschen kann ja vll. an der Serienstreuung liegen, vll. habe ich ja ein "schlechtes" Modell erwischt.


Glaub ich weniger. Hängt vom Hörer ab und wie sensibel mal hört. Kann ja auch Quellenrauschen sein. Mit kurzgeschlossenen Eingängen sollte man nix hören.
Maximilian3
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Sep 2011, 07:30
Also ich habe zu dem Thema auch so meine Erfahrungen gemacht und zwar bin ich der Meinung das man oft gar keinen KHV benötigt. Ich betreibe meinen HD800 direkt an einem Onkyo CD-Player und bin hoch auf zufrieden, hatte von einem Bekannten einen Lehmann Rhinelander dran zum vergleichen und konnte überhaupt keinen Unterschied feststellen.
Fazit ein guter CD Player verfügt oftmals über genügend Power für den Kopfhörer und man spart sich ein weiteres Glied in der Signalkette ,natürlich gibt es Player und Kopfhörer bei denen es nicht so gut passt und da kann ein KHV nötig sein.

Grüße der Max
ZeeeM
Inventar
#8 erstellt: 14. Sep 2011, 07:42
Im allgemein bei KH-Leistungen von Power zu sprechen suggeriert, das dort besonders drauf geachten werden müsste.
Bis auf wenige Ausnahmen geht es um Kleinstleistungen.
servicegedanke
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 14. Sep 2011, 08:47
Deshalb
ZeeeM schrieb:

Bis auf wenige Ausnahmen geht es um Kleinstleistungen.
:D


finde ich es auch so lustig, wenn man sich die Siebkondensatoren in den Violectrics ansieht. Da bekommt sogar manch gestandener Highendbolide ein rotes Näschen. Ist ja nicht so, dass so ein Milliwatt-Bassimpuls ein Netzteil in Verlegenheit bringen könnte, als dass man dort mehr als 1000µF erwarten dürfte.
joewez
Stammgast
#10 erstellt: 14. Sep 2011, 10:03
Ist halt schön für's Gewissen und auch für's Auge!
endlezz
Stammgast
#11 erstellt: 14. Sep 2011, 19:19

Maximilian3 schrieb:
Also ich habe zu dem Thema auch so meine Erfahrungen gemacht und zwar bin ich der Meinung das man oft gar keinen KHV benötigt.


Volle Zustimmung meinerseits. Trotzdem danke an den TE für den Bericht.
harman-typ
Stammgast
#12 erstellt: 15. Apr 2012, 12:02
Wird ein pro ject head box ii den kopfhörerausgang von meinem denon avr 3311 überlegen sein?
Was meint ihr? (sennheiser hd 800)


[Beitrag von harman-typ am 15. Apr 2012, 12:04 bearbeitet]
petitrouge
Inventar
#13 erstellt: 15. Apr 2012, 12:12
Hängt davon ab welche Ausgangsimpedanz die beiden KH-Ausgänge haben und was damit angetrieben werden soll.
Am idealsten wäre ein 0 Ohm Ausgang und bei einem 600 ohm Kopfhörer dann ein Zwischenstück mit einem 100/120ohm Widerstand. (zu kaufen bei Jan Meier)
Damit kann man dann alles abdecken.
Ansonsten langt auch der Ausgang vom Denon, wenn Du persönlich damit zufrieden bist.
Ggf kann ein anderer KHV das Rauschen noch minimieren.
Für ausführliche Info's bezüglich KHV etc schau Dich hier mal um.
Die weiteren Erklärungen sind auch nicht zu verachten.



Grüsse Jens


[Beitrag von petitrouge am 15. Apr 2012, 12:13 bearbeitet]
PAfreak
Inventar
#14 erstellt: 15. Apr 2012, 12:27

petitrouge schrieb:
H
Am idealsten wäre ein 0 Ohm Ausgang und bei einem 600 ohm Kopfhörer dann ein Zwischenstück mit einem 100/120ohm Widerstand. (zu kaufen bei Jan Meier)
Damit kann man dann alles abdecken.




Grüsse Jens


Dazu ne Frage: Macht es also Sinn mir so nen Vorwiderstand für meinen Yulong U100 zu kaufen wenn ich daran nen T1 betreiben will? Im Direktvergleich mit dem A1 konnte ich nämlich kaum/keine Unterschiede wahrnehmen.

Grüße


[Beitrag von PAfreak am 15. Apr 2012, 12:28 bearbeitet]
petitrouge
Inventar
#15 erstellt: 15. Apr 2012, 17:54
Wenn Du nichts gehört hast, dann kannst Du es auch vernschlässigen.
Ganz nebenbei, erging es mir ebenso wie Dir beim A1.

Grüße Jens
BTTony
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 14. Aug 2012, 07:28
Ich habe einen TV, bei dem ich mit Kopfhörer den Sound sehr laut drehen muss und selbst dann habe ich nicht immer das Gefühl, da kommt richtig alles aus meinem AKG 530. Könnte da ein KHV helfen?
petitrouge
Inventar
#17 erstellt: 14. Aug 2012, 07:44
Wenn Dir die Lautstärke nicht reichen sollte -> ja

Ansonsten lass es.



Grüsse Jens
soundrealist
Gesperrt
#18 erstellt: 11. Dez 2015, 11:29
Der Faden ist zwar schon etwas älter, aber sehr interessant. Für mich ist eines nicht klar. Abgesehen von der Lautstärke: Wodurch sollen bei einem KHV überhaupt klangliche Vorteile entstehen ? Wird am (regelbaren) Kopfhörerausgang eines CDP´s (oder was auch immer als Signalquelle vorhanden ist) nicht einfach nur das bereits vorhandene Signal per Poti rauf und runtergeregelt ? Dann müssten im Umkehrschluss doch theoretisch alle "Goldöhrchen" der Meinung sein, dass ein KHV aufgrund der vielen zusätzlichen Bauteile und Signalwege den Klang hieraus schlussfolgernd nicht verbessert sondern verschlechtert ?



[Beitrag von soundrealist am 11. Dez 2015, 11:30 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#19 erstellt: 11. Dez 2015, 14:51
Im mobilen Bereich, sprich bei Handys, geht es mit pKHV meist wirklich erstmal um die Lautstärke. Möchte man Musik vom PC über KH hören, ist die Anschaffung eines USB-Dac/KHVs naheliegend.

Auch sonst gibt es eigentlich kein "eh schon vorhandenes Signal". Die CD wird ausgelesen (CD-Transport), das Signal wird DA gewandelt, dann kommt noch ein Vorverstärker und dann ein Endverstärker. Dabei kann man auch für jeden Schritt ein separates Gerät verwenden. Der CD-Player mit regelbarem Kopfhörerausgang hat ganz einfach schon einen KHV integriert. Der zusätzliche separate KHV wird ja nicht am regelbaren Kopfhörerausgang angeschlossen. Es sind insofern einfach keine zusätzlichen Bauteile und Signalwege sondern alternative. Bei CD/DVD/Bluray-Playern sind Kopfhörerausgänge meist eher die Ausnahme und nur bei höherpreisigen Geräten vorhanden, wobei die Qualität des KH-Ausgangs meistens ungewiß ist. Da fährt man mit einem preiswerten Player plus KHV meist günstiger.
Die Kopfhörerausgänge an Vollverstärkern weisen meist einen hohen Innenwiderstand auf, was je nach Widerstand der Hörer zu Anpassungsproblemen führen kann.
Dann gibt es natürlich noch gewollte Klangbeeinflussungen, indem man z.B. Röhrenkhvs verwendet oder andere gesoundete Geräte um z.B. die Abstimmung der Hörer zu ergänzen.
Da geht es irgendwann nur noch um Nuancen und die letzten Prozent mit fließenden Grenzen zum Voodoo.
soundrealist
Gesperrt
#20 erstellt: 11. Dez 2015, 18:50
Aber trifft das denn nicht nur dann zu, wenn direkt ab dem DA-Wandler digital abgegriffen wird ? Ich war bisher immer der Meinung, dass ein KHV zwischen Vor- und Endstufe geschliffen wird, so daß auf jeden Fall erst noch mal eine analoge Baugruppe durchlaufen werden muss, bis das Signal dem KHV zur Verfügung steht. Wie´s aussieht, scheint es aber auch KHV´s mit digitalen Eingängen zu geben.

Spannende Frage: Wie kann man die Güte/Qualität seines an einem Gerät vorhandenen Kopfhörerausgang testen (abgesehen von der Lautstärke) ?
Kann man grundsätzlich sagen, dass bei Low-Budget-Geräten hier der Rotstift angesetzt wird, während bei Premium-Produkten auch diesbezüglich Wert auf die Wiedergabequalität gelegt wird ? Würde beispielsweise bei meinem guten alten Denon DCD-S 10 ein KHV hinsichtlich Tonqualität Sinn machen ?
Ich frage so konkret, weil ich über einen Sennheiser HD 800 nachdenke und in diesem Faden von einem anderen User, der diesen KH besitzt, getrost darauf verzichtet wurde.
imLaserBann
Inventar
#21 erstellt: 11. Dez 2015, 19:40

Würde beispielsweise bei meinem guten alten Denon DCD-S 10 ein KHV hinsichtlich Tonqualität Sinn machen ?

Ich weiß es schlicht nicht.

Ich denke, dass es beim Hd 800 da eher um die Frage geht, ob man das Potential voll ausnutzt, also die letzten drei Prozent auch noch raus holt. Wenn der Hd 800 als Hörer überzeugt hat, würde ich das nicht verwerfen, wenn das Budget keinen zusätzlichen KHV mehr hergibt. Okay, aktuell würd ich vielleicht auf den Hd 800s warten oder mich fragen ob ein zur Zeit sehr günstiger T1 nicht die bessere Wahl ist.
Wenn du den Hörer in einem Ladengeschäft kaufen möchtest, könntest du evtl. einen Hörtermin machen, zu dem du deinen Player mitnimmst.
Ansonsten erstmal ohne KHV probieren, später aufrüsten geht ja immer.
soundrealist
Gesperrt
#22 erstellt: 12. Dez 2015, 11:20

imLaserBann (Beitrag #21) schrieb:

Würde beispielsweise bei meinem guten alten Denon DCD-S 10 ein KHV hinsichtlich Tonqualität Sinn machen ?

Ich weiß es schlicht nicht.

auf den Hd 800s warten .


.... oha, ein Hd 800s .... wusste gar nicht, dass so einer in Vorbereitung ist. Danke für den wertvollen Hinweis, da werde ich natürlich auf jeden Fall drauf warten.

Anhören könnte ich den Kopfhörer auf jeden Fall bei uns Zuhause, da ist mein Händler sehr kooperativ (was die Stöpselei und Schlepperei meines CDP´s erspart, das Ding wiegt fast so viel wie ein Vollverstärker ) Bei einem Unterschied von 3% würde ich den KHV u.U. tatsächlich vernachlässigen. Eine derart minimale Differenz dürften im täglichen Betrieb (ohne direkten Vergleich) kaum ins Gewicht fallen
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