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AKG 812pro vs 1k€ Konkurrenzprodukte

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Klyner
Stammgast
#1 erstellt: 23. Dez 2013, 22:15
Hallo zusammen,

Sorry für die Rechtschreibung und den langen Text im Voraus

dank mehrerer berufsbedingter Umzüge in andere Bundesländer während der letzten Jahren, ist meine Begeisterung für den Erwerb einer "richtigen" Anlage deutlich gesunken: Aus unerfindlichen Gründen, hat das zu einer kleineren Sammlung an Kopfhörern geführt. Im Vergleich zu einigen Leuten hier im Forum hält sich das aber noch in Grenzen.

Mein alter HD650 hängt an einem LehmannAudio Rhineländer Kopfhörerverstärker an meinem PC. Da die Polster am Bügel langsam durchgerubbelt sind und das Metall direkt am Kopf anliegt, wollte ich mir adäquaten Ersatz besorgen.

Ich habe auf der letzten High End schon einige Modelle testen können, leider war es auf der Messe recht laut, offene Hörer probezuhören war nur bedingt möglich.

Mein inzwischen erfüllter Jugendtraum sind die Elektrostaten von Stax. Nach Ende des Studiums habe ich mir endlich ein Modell zulegen können. Durch den langwierigen Auf/Abbau des Verstärkermoduls möchte ich jedoch einen separaten Hörer mit Klinkenanschluss für den PC.



Zielsetzung

Die Elektrostaten von Stax waren für mich klanglich eine Offenbarung, ebenso wie der Sennheiser Orpheus welchen ich zwischendurch Hören konnte.

Die Wandlerprinzipien als solches dürften laut der Veröffentlichung...

http://www2.ak.tu-berlin.de/~akgroup/ak_pub/abschlussarbeiten/2010/RotterAndreas_MagA.pdf

...nicht direkt hörbar sein. Gleiches gilt für die hohe Impulstreue der Elektrostaten durch die extrem leichten Flächen - CDs werden durch Aliazingfilter von allen sehr hohen Frequenzen befreit. Woher kommt meine Begeisterung für Elektrostaten?

Ich vermute, dass die großen Schallwandler-Flächen eine besonders homogene Beschallung des Gesamtohrs ermöglichen und die HRTF des Ohrs damit sehr natürlich anregen. Dazu kommt der Wegfall von Verzerrungen durch den extrem gleichmäßigen Antrieb der quasi perfekt partialschwingungsfreien Flächen.

Was macht einen guten Hörer aus? Durch die geometrische Form von Kopf und Ohr kommt zu zu einer vielzahl von Reflexionen, Brechungen, und anderen Schallbeeinflussungen. Schon den Winkel des Lautsprecherchassis zum Ohr zu verändern sorgt für einen völlig anderen Klang. Die sogenannten "blauertschen Bänder" des Ohres beschreiben in der Psychoakustik Frequenzbänder die das Gehirn aus der gelernten Vergangenheit mit bestimmten Schalleintrittsrichtungen in Verbindung bringt - entsprechend wird bei stark betonten Frequenbändern von Gehirn versucht damit die Schallquelle zu lokalisieren.

Messungen vom Kopfhörern zeigen oberhalt von einen 100Hz durch die Kopf/Ohr-Reflexionen immer einen extrem welligen Verlauf welchen man ohne intime Kentnisse der eigenen Ohrgeometrie, blauertschen Bänder und der Psychoakustik kaum auswerten kann. Bei zwei Testpersonen mit unterschiedlichen Ohren/Kopfgrößen sind die Auswirkungen außerdem sehr unterschiedlich. Der Ansatz von Elektrostaten das komplette Ohr gleichmäßig zu beschallen, damit die individuelle Außenohr-Übertragungs-Funktion (Englisch abgekürzt: HRTF) individuell und möglichst natürlich zur Anwendung kommt ist daher sehr zu begrüßen - gleiches gilt für die großen Treiber einiger High-End-Hörer.

Höreindrücke und Messungen bei Kopfhörern sind daher immer (!) stark subjektiv und nicht immer ganz einfach zu interpretieren - Daher ist mein Höreindruck nicht allgemeingültig

Da mit HifiMan und Audeze inzwischen weitere Flächenstrahler-Kopfhörer (Magnetostaten) auf dem Markt sind, welche jedoch im Gegensatz zu Stax (Elektrostat) direkt an einer 6,3mm Klinke angeschlossen werden können, hatte ich die Hoffnung, eine vollwertige Alternative zum Stax zu finden. Der Konkurrenz von Sennheiser und Beyer wollte ich gerne eine faire Chance geben, räumte den beiden vor dem Probehören aber weniger Chancen ein.



Vorauswahl

Interesse hatte ich besonders an den Modellen
- T1 von Beyer
- HD700/800 von Sennheiser
- Audeze LCD-2 und LCD-XC
- HifiMan HE500
- Fostex th-900

Fostex hat meines Wissens die Treiber für den ausgelaufenen Denon ahd7000 gebaut welcher mir sehr gut gefallen hat, daher bin war ich auf den th-900 welcher unter eigenem Namen veröffentlicht wurde. Die aktuellen Denons gefallen mit klanglich nicht (zu verfärbt).

Beim Händler meiner Wahl hing ein großes Sortiment von Kopfhörern an der Wand. T1, HD700/800, Audeze LCD-2 und LCD-XC, dazu der HifiMan HE500 und einige Staxe - leider fehlte der Fostex.

Der Händler stellte mir einen Stuhl vors Regal, schloss einen Kopfhörerverstärker an (irgendwas großes, teures mit Transistortechnik) und händigte mir nach Rücksprache einen Stapel CDs aus - einige gute Aufnahmen aus den Bereichen Jazz, Songwriter und Klassik. Der Raum war recht ruhig, die angeschlossene Elektronik für einen Hifiasten ohne esoterische Anwandlungen mehr als ausreichend... ein interessanter Nachmittag konnte beginnen!

Der Händler legte mir dringend ans Herz den AKG 812 ebenfalls zu testen, der sei gerade reingekommen und hätte ihn wirklich überrascht. Der AKG sah auf den ersten Blick optisch nach einem deutlich niedrigerem Preissegment aus - das der Kopfhörer in der Preisklasse eines H800 einsortiert war überraschte mich dann doch. Bisher hatte ich von dem Modell nichts gehört.

Meine bisherigen "High-End-Erfahrungen" beschränkten sich bei AKG auf den 701 welcher mir überhaupt nicht gefallen hatte. Wirklich hängengeblieben war mir nur eine Forendiskussion zur Markteinführung hier im Forum mit einigen sehr lustigen Postings. Das AKG inzwischen zum Harman Konzern gehört und der 701 eine Version mit neongrünen Bügeln und Bezug auf Quincy Jones erhalten hatte, machte das High-End Segment von AKG nicht unbedingt sympatischer - irgendwie wirkte die Markenpolitik wie ein Versuch auf die Beats by Dre Welle aufzuspringen.

Aber selbstlos wie ich bin, habe ich mich aufgeopfert und den AKG ebenfalls auf meinem klobigen Germanenschädel drapiert.

Nachfolgend meine Eindrücke von den Hörern:


Der Vergleich:

Jeder der Hörer war (wie man es in der Preisklasse erwarten darf) sehr gut. Ich vermute stark, dass massive Kritik an einem der Modelle nur aufkommen kann wenn die Hörer unter sehr ungünstigen Umstände (schlechte Quelle, laute Umgebung, schlechte Aufnamen) gehört werden. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den Modellen:
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Audeze LCD2: Der Klangcharakter kommt einem Stax schon ziemlich nah - bis auf den Hochton. Bei den mir bekannten Messungen scheinen Wasserfalldiagram beim LCD2 und Klirr beim Audeze nah am machbaren zu sein - Der Frequenzgang scheint im Hochton etwas abzufallen. Dazu kommt das gefällige Design mit Bambus-Einlagen und großen Leder-Ohrmuscheln. Der Hörer ist vergleichsweise leise und benötigt entweder einen guten Klinkenausgang an einem Vollverstärker/AVR oder einen KHV.

Der Bass dürfte mit der beste auf dem Markt sein: sehr sauber und druckvoll wie ein Husten von Chuck Norris - der Hochton wirkte aber irgendwie etwas beschnitten. Der Klang wird im Forum oft als dunkel beschrieben, was meinem Empfinden aber irgendwie wiederspricht. Als dunkel würde ich eher einen HD650 beschreiben. Bei dem LCD2 fehlte eher etwas. Gerade bei Frauenstimmen oder Becken brachte das Umschalten auf einen z.B. HD800 völlig neue Details im Hochton, ohne für mich hörbar einen deutlichen Einfluss auf die Klangfarbe zu haben. Der Hochton scheint gewollt zu sein und stört mich nicht sonderlich. Die Bühne ist groß und recht sauber.

Erwähnenswert ist beim dem LCD2 möglicherweise das recht hohe Gewicht. Mich hat es nicht gestört - wer empfindliche Nackenmuskeln hat, dürfte Probleme beim längeren Tragen bekommen.

Fazit: Toller Hörer!
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Audeze LCD-XC: Design und Haptik sind bei diesem Modell wirklich erste Sahne. Das Gewicht war gefühlt ähnlich hoch wie beim LCD2.

Der Klang war leicht anders als beim LCD2, an einigen Stellen möglicherweise um Nuancen besser. Die Verfärbungen und Kompressionen bei geschlossenen Hörern scheint Audeze recht gut im Griff zu haben.

Wer auf die Geräuschdämpfung von geschlossenen Hörern verzichten kann, muss den Aufpreis zum LCD2 imho nicht ausgeben. So groß sind die Unterschiede nicht. Allenfalls die bessere Kompatiblität zu portablen Geräten kannein Grund sein.

Fazit: einer der besten geschlossenen Hörer auf dem Markt!


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Sennheiser HD 700/800:

Ich habe bei meinem alten HD650 nur mäßige Begeisterung was die Verarbeitung betrifft. Der Lack platzt ab und die Polster sind inzwischen ausgeleiert - nicht der erste fragile Sennheiser der in meinem Besitz war, gleiches trifft auf meinen persönlichen Bekanntenkreis zu. Kombiniert mit der Firmenpolitik (z.B. die "Umstruckturierung" bei Klein&Hummel trotz Gewinnen ergibt bei mir ein mäßiges Interesse an Sennheiser.

Aber wo man schonmal dabei ist... der Hochton war deutlich "vollständiger" als bei den Audeze Modellen. Der Grundton, der Bass und die Dynamik jedoch schlechter. Wer ausschließlich Ansprüche an die Verfärbungsfreiheit stellt ist möglicherweise mit den Sennheisern gut bedient - natürlich abhängig von der persönlichen Ohrgeometrie - insgesamt landen die Sennheiser bei mir aber auf den hinteren Plätzen. Die Verarbeitung ist ganz in Ordnung, in Anbetracht der Preise ist jedoch viel Potenzial nach oben für die Nachfolgemodelle.


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Beyer T1: Ein guter Hörer ohne nennenswerte Schwächen. Das nüchterne Industriedesign wird einige Kunden begeistern und andere abschrecken - die Verarbeitung und Haptik ist jedenfalls vorbildlich, der Hörer dürfte langlebig und stabil sein. Kleinigkeiten wie die leicht schräge Anordnung der Treiber um den Schall etwas von vorne kommen zu lassen, damit die HRTF einen natürlichen Stereoeindruck erzeugt, die bequemen Pads... der T1 ist in Summe ein guter und durchdachter Hörer.

Die tonale Abstimmung schien mir eher neutral zu sein, Bass und Bühne waren ziemlich ordentlich.

In Anbetracht des doch recht hohen Preises fehlte mir aber das besondere Etwas. Obwohl die Firma mir sehr sympatisch ist und z.B. der 880 für die aktuellen Preise ein sehr guter Einstieg in die High-End Liga der Kopfhörer bieten... aber beim T1 hat es irgendwie nicht in der Brieftasche gezuckt - der Hörer liegt in meiner persönlichen Bestenliste vor den Sennheisern - aber hintern den Magnetostaten.

Der Tragekonfort war sehr ordentlich.


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HifiMan HE500: Der Magnetostat ist mir von der HighEnd positiv in Erinnerung geblieben und der positive Eindruck bestätigte sich auch in der etwas ruhigeren Umgebung. Der Hochton ist etwas präsenter als beim LCD2, der Sound des HE500 geht in punkto Ausgewogenheit etwas stärker in Richtung des T1/HD800 - dafür sind Dynamik und Bassqualität ähnlich wie beim LCD2. Insgesamt würde ich den Hörer ein kleines Stück hinter dem LCD2 einordnen - was jedoch auch auf den Preis zutrifft. Wer mit der Hochtonschwäche des LCD2 nicht leben kann, man den HifiMan möglicherweise sogar als besser empfinden.

Die Fertigung in China ist jedoch deutlich sichtbar - die Bügel wirkten als hätte ein Praktikant das Metall gestanzt und das Entgraten vergessen, die Polster waren ziemlich locker. Bei chinesischen Produkten besteht für mich dazu auch immer noch die Frage, ob die made-in-China-Gerbstoffe für das Leder ungiftig sind. Zumindest wirkte die Lackierung deutlich besser als das was ich von Sennheiser gewohnt bin.

Der Tragekonfort ist gut.

Fazit: Der Audeze für Arme! - und das ist positiv gemeint, das Wort arm ist in Anbetracht des immer noch recht üppigen Preises möglicherweise nicht ganz ernst gemeint


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Stax: Für mich bis dato Referenz. Die Dynamik und das grandios-saubere Impulsverhalten dieser Hörer ist ein Traum - jedoch nicht ausser Reichweite für die Modelle von Audeze. Zusammen mit einem guten Kopfhörerverstärker der bei den Staxen mit dabei ist, gibt es jedoch keinen wirklichen Preisvorteil. Die Klangfarbe bei dem gehörten Modell (schwarzer Hörer 507 aus der aktuellen Lambda-Serie) war relativ neutral. Das Design dürfte in Anbetracht der würzigen Preise bei vielen Kunden auf Unverständnis stoßen - Tragekonfort und Langlebigkeit sind jedoch hervorragend.

Fazit: Die Klassiker unter den High-End Hörern!


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Grado RS-1: Ein Blick durch die Hörmuscheln zeigt Lötstellen die ich nach dem dritten Scotch besser hinbekomme - auch die sonstige Verarbeitung steht für mein Empfinden in keinem Verhältnis zum Preis. Die Ohrpolster sind etwas kratzig, der Klang ist ganz in Ordnung aber nicht überragend. Die restlichen Grados habe ich ignorierert.


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Akg 812: Diesem Hörer habe ich die schlechtesten Chancen gegeben - entsprechend überrascht war ich beim Druck auf die Play-Taste. Die Klangfarbe wirkte sehr natürlich, Stimmen klangen absolut verfärbungsfrei und natürlich.

Das besondere jedoch ist die grandiose Bühnenabbildung. Bei einer Jazz Aufnahme bei der die Sängerin Fingerschnipsend vor dem Mikro steht kann man die Hand förmlich vor Augen sehen, die Sängerin wirkt sauber kontouriert und ist räumlich sauber von den Stimmen getrennt, die Instrumente wirken trotz der großen Bühne wie festgenagelt. Die Bässe lassen leicht die Wucht und die Dynamik eines Audeze vermissen, sind durch die harmonische Einordnung in das restliche Spektrum jedoch jehnseits aller Kritik.

Mehrere Male wechsele ich interessiert zu den beiden anderen dynamischen Hörern und zu den Magnetostaten - der Ersteindruck erhärtet sich, diese Bühnenabbildung bietet keiner der Konkurrenten. Der AKG ist grandios und führt damit ab sofort meine persönliche Liste der High-End Hörer an. Eine solche Ortungsschärfe schafft keiner der Hörer, die Abstimmung scheint mir natürlicher zu sein als beim HD800 und die Dynamik liegt nur leicht hinter den Magnetostaten/Elektrostaten - zugunsten einer harmonischeren Abstimmung.

Das Design ist eher langweilig und basiert auf den klassischen AKG Modellen für Tonstudios. Die Verarbeitung ist im Detail zwar hübsch (verschiedene Metallsorten und weiches Leder), im Vergleich zum amerikanischen Proleten-Barock der echtholzbelangenen Audezes wirken die AKGs jedoch wie graue Mäuse. Das einzige Highlight ist der kaum sichtbare blaue Schimmer der Treiber durch das Gitter. Immerhin gibt es einen Holzständer beim Kauf mit dazu.

Eine Besonderheit: Der AKG hat standardmäßig eine 3,5mm Klinke und nur 36 Ohm Widerstand - kann somit auch direkt an Laptops oder an MP3-Playern betrieben werden. Für den normalen Einsatz wird eine 6,3mm Adapterhülse auf den Standardadapter geschraubt was mechanisch sehr solide wirkt.

Echte High-Ender dürften zwar Schnappatmung bekommen wenn eine 3,5er Klinke bei einem Kopfhörer in der Preisklasse sehen - aber warum eigentlich nicht? Die meisten Kopfhörerverstärker auf Transistorbasis bieten mit z.B. ca 5 Ohm (Lehmann Audio Rhinelander) oder sogar 1 Ohm (M1 HPA von Music Fidelity) immer noch einen Dämpfungsfaktor jehnseits von allem, was von Passivlautsprechern bekannt ist. Einzig einige Röhrenverstärker (z.B. Brocksieper) dürften Probleme mit der niedrigen Impedanz bekommen. Dafür erhält man die Freiheit auch direkt am IPad Musik zu hören.

Fazit AKG 812: Mein Konto hat sich trotz Weihnachtsgeld wieder auf dem üblichen niedrigen Stand eingependelt. Das sagt wohl alles?

Zuhause habe ich inzwischen mehrere Stunden einige ältere Serien auf DVD mit eher mittelprächtiger Tonabmischung gesehen. Der AKG seziert die Tonspuren zwar mir unbekannter Detailverliebtheit, dennoch bleiben die DVDs hörbar - auch über mehrere Stunden hinweg. Der AKG weist jedoch immer wieder gnadenlos darauf hin, dass die deutsche Nachsynchronisation nicht in der Orginalumgebung sondert eher in einem schallarmen Raum in einem Tonstudio geschehen ist - der resultierende Eindruck, dass der Hallraum absolut nicht zu den gezeigten Bildern passt wird vom 812 sehr deutlich aufgezeigt. Dieser Missmatch ist deutlich stärker, als das ich das von anderen Hörern kenne.

Bei sonstigen Mainstreamaufnahmen (50 Cent, Morcheeba, Alicia Keys,...) die ich bisher gehört habe ist die Raumnachbildung des 812 dagegen nicht störend.


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Gesamtfazit: Auch konventionelle Wandlerprinzipien haben noch nicht ausgedient - das macht der 812 absolut klar. Aber auch die Magnetostaten sind sehr interessante Hörer. Bei den High-End Hörern macht sich zunehmend der Trend breit sehr große Ohr"kammern" mit sehr großen strahlenden Wandlerflächen zu kombinieren welche ein gutes Stück vom Ohr entfernt sind, der resultierende Klangeindruck ist sehr natürlich und macht Lust auf mehr. Ob der Aufpreis von einem Beyer 880 auf einen Hörer der Preisklasse eines gut ausgestatteten Spielelaptops wirklich sein muss soll jeder für sich selbst entscheiden - wer wie ich jeden Tag mehrere Stunden mit Kopfhörern vor dem Rechner bzw. der Anlage verbringt, sollte sich die Modelle ruhig selber mal anhören.

Mein subjektives Ranking:
1) AKG 812
2) Audeze LCD-XC
3) Audeze LCD2
4) HifiMan HE 500
5) Beyer T1
6) Senheisser HD800
7) Senheisser HD700
8) Grado RS-1
The_Duke
Stammgast
#2 erstellt: 23. Dez 2013, 22:44
Schöner Bericht.
Allerdings scheinen dir doch eher die warmen Hörer zu liegen wie LCD-XC, LCD-2, HE-500, etc.
Weil nur so kann ich mir erklären, dass der HD800 so bescheiden von dir eingeordnet wurde. Der Senni ist halt kein Schönfärber oder BumBum-Hörer aber das hat nichts mit mangelnder Dynamik zu tun und im Umkehrschluss heißt ein Hammerbass nicht gleich super Dynamik.

Ich muss auch sagen das einem bei den ersten Tönen aus einem Audeze warm ums Herz wird aber umso länger man hört merkt man, wie unecht er doch klingt.
Er ist aber dafür niemals nervig oder dergleichen aber mir einfach zu unecht. Gerade Stimmen und der gesamte Mittelton wirkt irgendwie verhangen und manchen Aufnahmen sind einfach nur noch muffig und verhangen.
Beim direkten Wechsel auf den HD800 ist der Unterschied dann schon sehr krass aber wenn man dann mal halbwegs gescheite Aufnahmen hat, welche auch tatsächlich Bass haben, dann kann der HD800 auch richtig zulangen.

Und nein ich schreibe das nicht weil ich selbst einen HD800 besitze. Ich habe auch aktuell den Audeze LCD-X aber selbst der ist mir in den Mitten zu verhangen. Bass ist ausgeprägt aber ich habe auch da das Gefühl, dass der Bass sich bei allen Audeze immer gleich anhört. Tief und lang gezogen. Der HD800 kann auch tief und lang aber auch kurz und knackig.

Ach ja mein AKG soll laut DHL morgen doch noch geliefert werden. Ist ja auch erst seit Freitag unterwegs .
ZeeeM
Inventar
#3 erstellt: 23. Dez 2013, 23:41
Man muss bedenken, das die Basstextur, also das differenzierte Darstellen, eine Frage der Oberton Darstellung eines Instruments ist.
outstanding-ear
Gesperrt
#4 erstellt: 24. Dez 2013, 01:09

ZeeeM (Beitrag #3) schrieb:
Man muss bedenken, das die Basstextur, also das differenzierte Darstellen, eine Frage der Oberton Darstellung eines Instruments ist.


Hör doch endlich mal auf, die Leute zu verwirren! Verflixt und zugenäht! Bass ist schnell (kaum zu sehen) und texturiert (mit Geschwurbel), wenn der Hörer teuer und neu ist. Punkt und aus! Obertondarstellung und wohl auch noch Oberwellenspektrum...pah! Esoterischer Nonsens!
Klyner
Stammgast
#5 erstellt: 24. Dez 2013, 14:20
@Duke:



Beim direkten Wechsel auf den HD800 ist der Unterschied dann schon sehr krass aber wenn man dann mal halbwegs gescheite Aufnahmen hat, welche auch tatsächlich Bass haben, dann kann der HD800 auch richtig zulangen.


Das der Audeze nur bedingt neutral ist, dem stimme ich sofort zu. Der AKG erscheint mir in der Beziehung aber besser als der (gute) Sennheiser - was die Kaufentscheidung zugunsten des AKGs mit beeinflusst hat.

Gibt es irgendwo im Netz schon Vergleichsmessungen zwischen dem 812 und dem HD800/T1/LCD2...? Ich tue mich zwar immer noch etwas schwer Messungen von Kopfhörern zu bewerten, Interessant wäre eine solche Messung aber durchaus.


Ach ja mein AKG soll laut DHL morgen doch noch geliefert werden. Ist ja auch erst seit Freitag unterwegs


Ich halte es für sehr unwarscheinlich, dass du das Rückgaberecht in Anspruch nimmst

Wenn du mir dem ersten Reinhören fertig bist, wirst du deine Eindrücke hoffentlich posten.

@ZeeM


Man muss bedenken, das die Basstextur, also das differenzierte Darstellen, eine Frage der Oberton Darstellung eines Instruments ist.


Ich stimme dir zu - Wobei die oberwellige "Basstextur" meist zu großen Teilen immer noch tieffrequenter als die Grundwelle einer Frauenstimme ist....


[Beitrag von Klyner am 24. Dez 2013, 14:22 bearbeitet]
Class_B
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 24. Dez 2013, 14:35
@Klyner

Danke für den schönen Bericht
ZeeeM
Inventar
#7 erstellt: 24. Dez 2013, 19:41
@Klyner: da empfehle ich mal ein Blick auf einen Spektrumanalyser.
Klyner
Stammgast
#8 erstellt: 24. Dez 2013, 19:56
@Class_B

Gerne!

@ZeeeM


@Klyner: da empfehle ich mal ein Blick auf einen Spektrumanalyser.


Vergiss es - ich hab Weihnachtsferien!
jazz678
Stammgast
#9 erstellt: 28. Dez 2013, 21:50
Nun, 2 Tage zur Probe reichen mir. Im Vergleich zu meinem HD 800 und sogar dem deutlich preiswerteren X1 zieht der allseits Gelobte K812, oder sollte ich wohl besser sagen gepushte, eindeutig den Kürzeren.
Ich sehe auch nicht nur eine Disziplin in der er mir ein WOW entlockt! Und dann auch noch dieser unverschämte Preis
Und komme mir jetzt nicht einer mit dem Geschwafel der KH müsse noch eingespielt werden. Nee, vorher geht er zurück und ich brauch mir keine Sorgen um den HD 800 zu machen.
Provisorium
Stammgast
#10 erstellt: 28. Dez 2013, 22:50
Sakrileg! Skandal! Er hat Jehova gesagt!
ZeeeM
Inventar
#12 erstellt: 28. Dez 2013, 22:57
Es gibt so einen fernöstliche Art zu sitzen, dann hört man besser..

In Bezug auf den K-812 hört man ab und an, das er die Musik 1:1 durchreicht.
Da stell ich mir die Frage, wie das geht, wenn das Quellmaterial a) für Lautsprecher gemastert wurde und b) man nicht wissen kann, wie es beim Mastering für den Ton-Ing geklungen hat. Auch der K812 ist entzerrt (DF?) und das passt auf einen Durchschnitt, aber individuell nicht immer.
Trance_Gott
Inventar
#13 erstellt: 28. Dez 2013, 23:26
Chapeau AKG!
Ihr habt einen KH erschaffen der teurer als der HD800 ist aber schlechter!
Jazz678 ist nicht der einzige der es so sieht. Ich kenne nun 4 User!
outstanding-ear
Gesperrt
#14 erstellt: 28. Dez 2013, 23:30
Das er gegen den X1 den Kürzeren zieht, würde mich schon wundern. Obwohl dieser messtechnisch klar besser abschneidet. Aber der FG des K812 zeigt dafür eindeutig mehr Frequenzumfang. Das er bei bestimmten Stücken oder Genres besser abschneidet, glaube ich allerdings ungesehen. Mein T50/T40 läßt den HE6 auch hin und wieder recht doof dastehen. Aber insgesamt besser, wäre wohl zu gewagt zu behaupten.


[Beitrag von outstanding-ear am 28. Dez 2013, 23:30 bearbeitet]
Soundwise
Inventar
#17 erstellt: 28. Dez 2013, 23:39
Ich bin erschüttert ! Da gehen 3 Jahreseinkommen einer durchschnittlichen indischen Familie drauf und dann kein 'WOW' !
Is er gar sein Geld nicht wert ?
jazz678
Stammgast
#18 erstellt: 29. Dez 2013, 00:10
@Provisorium
Mein Händler des Vertrauens hat mir einen Demo KH FR-Abend übers WE überlassen.
Trance_Gott
Inventar
#19 erstellt: 29. Dez 2013, 00:12

Trance_Gott (Beitrag #13) schrieb:
Chapeau AKG!
Ihr habt einen KH erschaffen der teurer als der HD800 ist aber schlechter!
Jazz678 ist nicht der einzige der es so sieht. Ich kenne nun 4 User!

Trotzdem will ich mich noch selber davon überzeugen! Bei mir heißt es T1 gegen 812.
vanda_man
Inventar
#20 erstellt: 29. Dez 2013, 03:14
Bei mir nur AKG K812 Pro vs. AKG K701/K712.
Vllt nicht der beste Vergleich, aber es wäre interessant, wie hörbar die Unterschiede sind (200 vs. 400 vs. 1600€ Hörer).
michael4321
Stammgast
#21 erstellt: 29. Dez 2013, 03:44
Beim Vergleichen unbedingt darauf achten, das ihr erstmal den Verstaerker vorm Wechsel komplett runterdreht. Nach dem Aufsetzen dann den neuen Hoerer wieder an die gleiche Laustaerke hochdrehen.

Ich hatte schon viel zu oft den Fall, das ich den Hoerer besser fand nur weil er lauter war. Wenn die Abhoerlautstaerken nich identsch sind ist jeder Vergleich sinnlos, da der Mensch bei hoerern Laustaerken andere Toene besser hoert.

Mann im hifi-forum leider viel zu selten auf die benutzten Lautstaerken ein. Dabei ist das ein sehr wichtiges Kriterium.
jazz678
Stammgast
#22 erstellt: 29. Dez 2013, 04:05
An einer unterschiedlichen Lautstärke liegt es sicher nicht. Ich drehe ohnehin nicht laut auf, habe da einen bestimmten Pegel, egal ob KH oder in ear.
Vielleicht bin ich auch zu sehr auf den HD800 eingespielt, den T1 mochte ich im Vergleich auch nicht besonders. Aber dieser bewegt sich nicht im Preis jenseits von gut und böse.
j!more
Inventar
#23 erstellt: 29. Dez 2013, 10:10
Exakt gleiche Lautstärke lässt sich dummerweise nicht nicht via Gehör ermitteln. Man müsste den Pegel messen, und dann beim Hören jeweils exakt einstellen. Im Idealfall macht man einen solchen Test mit zwei (identischen) Wiedergabeketten, die exakt eingepegelt sind. Alles andere lässt keine wirkliche Aussage zu. Bei Kopfhörern kommt noch die unterschiedliche Haptik hinzu, die eine Unterscheidung ermöglicht und/oder die Präferenz beeinflusst.
outstanding-ear
Gesperrt
#24 erstellt: 29. Dez 2013, 13:24
In dem Fall halte ich perfekt gleiche Lautstärke für überflüssig. Gleicher Pegel ist nur unverzichtbar, wenn man Verstärker miteinander vergleicht. Und in etwa kann man das schon nach Gehör einpegeln. Um bei KH grundlegende Unterschiede auszumachen ist eine ungefähre Pegelanpassung vollkommen ausreichend. Wäre auch schwierig, den Pegel abzugleichen, wenn die Frequenzverläufe komplett unterschiedlich sind. Oder man müsste schon hinbgehen und sich auf 1KHz einigen und darauf auspegeln. Wichtiger ist auch, das zwei Verstärker zur Verfügung stehen, die gleiche Ausgangsimpedanz haben. Bei meinen beiden AKGs, K601/Q701, "gewinnt" immer der Hörer den Hörtest, der am hochohmigen Accuphase lutscht. Daher habe ich mir auch einen entsprechenden Adapter gebastelt, um das auszugleichen.

Im Moment höre ich amazon.de

Über meinen HE6. Genau wie die Alpensinfonie, ist diese CD absolut grenzwertig für den Hörer. Daher habe ich nach 15 Minuten auf meinen D5000 gewechselt. Die aggressiven Bläser kommen so klar, spitz und penetrant zum Ohr, das es einfach keinen Spaß mehr macht. Über meinen Fostex kann ich das, ohne tonale Abstriche, vollkommen entspannt anhören. Auch über meinen modifizierten D5000 kein Problem. Wenn ich mir nun vorstelle, der K812 soll NOCH analytischer und direkter als der HE6 klingen, dann sollte man beim Hören kein Glas tragen. Das wäre vollkommen undenkbar. Transparenz und Durchhörbarkeit auf Kosten des Wohlfühlfaktors finde ich absolut kontraproduktiv.
ZeeeM
Inventar
#25 erstellt: 29. Dez 2013, 13:47
Bei komplett unterschiedlichen Frequenzgängen ist das Einpegeln wirklich ein Problem. Aber der Einfluss der Lautstärke verschwindet dadurch nicht.
Der Einfluss liegt in der Hörkurve und darin, das Instrumenten durch Lautstärkeeinstellungen nicht ihre Klangstruktur ändern. Ein einfaches Beispiel dazu, gilt aber auch für andere Instrumente: Ein leise gespieltes Schlagzeug auf 100dB verstärkt, klingt anders als ein mit dem gleichen Pegel spielendes Schlagzeug. Das gilt für ziemlich viele Schallquellen. Ein mit 100dB spielendes Schlagzeug mit 80dB angehört kann eher weiter entfernt klingen als einfach nur leiser. Der Teufel steckt im Detail und zwar darin, wie der Hörsinn arbeitet.
Wir sagen doch, das es gut klingt, wenn es einen Match zwischen dem Gehörten gibt und dem was wir uns vorstellen und erwarten zu hören. Meist wissen wir nicht, wie eine Aufnahme objektiv richtig klingt, auch wenn man es zu hören meint.
j!more
Inventar
#26 erstellt: 29. Dez 2013, 14:20

outstanding-ear (Beitrag #24) schrieb:
Oder man müsste schon hinbgehen und sich auf 1KHz einigen und darauf auspegeln.


Das macht man in der Regel ja auch so. Sorry, dass ich darauf nicht hingewiesen habe.
outstanding-ear
Gesperrt
#27 erstellt: 29. Dez 2013, 14:27
Nein, der Einfluß verschwindet nicht. Aber um grundsätzliche Signaturen herauszulesen und ob ein Hörer zu mir passt, reicht es (mir zumindest), wenn ich die so einpegele, das ich ca. den gleichen Lautstärkeeindruck habe. Ich gehe dann auch immer hin und mache den einen und den anderen auch mal bewusst leiser/lauter, um auch sicher zu gehen. Und das klappt bislang wirklich ausreichend gut. Bis jetzt bin ich damit jedenfalls gut gefahren. Das Lautstärkeunterschiede einen Einfluß haben, habe ich ja beim Vergleich 1600€ vs. 199€ Kopfhörerverstärker erfahren. Unterschiede in der Kanaltrennung konnte ich auch nicht heraushören.
chi2
Stammgast
#28 erstellt: 29. Dez 2013, 19:20

j!more (Beitrag #26) schrieb:

outstanding-ear (Beitrag #24) schrieb:
Oder man müsste schon hinbgehen und sich auf 1KHz einigen und darauf auspegeln.


Das macht man in der Regel ja auch so. Sorry, dass ich darauf nicht hingewiesen habe.


Noch besser wäre es theoretisch, den Pegel auf ein breites Frequenzspektrum abzugleichen - mittels rosa Rauschen. Die Differenz zum Abgleich bezogen auf 1kHz dürfte aber in vielen Fällen marginal sein.
petitrouge
Inventar
#29 erstellt: 30. Dez 2013, 13:05

vanda_man (Beitrag #20) schrieb:
Bei mir nur AKG K812 Pro vs. AKG K701/K712.
Vllt nicht der beste Vergleich, aber es wäre interessant, wie hörbar die Unterschiede sind (200 vs. 400 vs. 1600€ Hörer).


Das langt, lass mal bitte lesen wenn es soweit ist/war.



Grüsse Jens

PS: Aber anhand dessen was bisher geschrieben wurde, brauche ich den wohl auch nicht und werde nach wie vor meinen UERM favorisieren in dieser Richtung.
FritzS
Inventar
#30 erstellt: 02. Jan 2014, 19:48

vanda_man (Beitrag #20) schrieb:
Bei mir nur AKG K812 Pro vs. AKG K701/K712.
Vllt nicht der beste Vergleich, aber es wäre interessant, wie hörbar die Unterschiede sind (200 vs. 400 vs. 1600€ Hörer).


Die sind hörbar! Besser selbst bei einen Händler nachvollziehen!
FritzS
Inventar
#31 erstellt: 02. Jan 2014, 20:08

Klyner (Beitrag #1) schrieb:

____________________________________________________________
Akg 812: Diesem Hörer habe ich die schlechtesten Chancen gegeben - entsprechend überrascht war ich beim Druck auf die Play-Taste. Die Klangfarbe wirkte sehr natürlich, Stimmen klangen absolut verfärbungsfrei und natürlich.

Das besondere jedoch ist die grandiose Bühnenabbildung. Bei einer Jazz Aufnahme bei der die Sängerin Fingerschnipsend vor dem Mikro steht kann man die Hand förmlich vor Augen sehen, die Sängerin wirkt sauber kontouriert und ist räumlich sauber von den Stimmen getrennt, die Instrumente wirken trotz der großen Bühne wie festgenagelt. Die Bässe lassen leicht die Wucht und die Dynamik eines Audeze vermissen, sind durch die harmonische Einordnung in das restliche Spektrum jedoch jehnseits aller Kritik.

Mehrere Male wechsele ich interessiert zu den beiden anderen dynamischen Hörern und zu den Magnetostaten - der Ersteindruck erhärtet sich, diese Bühnenabbildung bietet keiner der Konkurrenten. Der AKG ist grandios und führt damit ab sofort meine persönliche Liste der High-End Hörer an. Eine solche Ortungsschärfe schafft keiner der Hörer, die Abstimmung scheint mir natürlicher zu sein als beim HD800 und die Dynamik liegt nur leicht hinter den Magnetostaten/Elektrostaten - zugunsten einer harmonischeren Abstimmung.

Das Design ist eher langweilig und basiert auf den klassischen AKG Modellen für Tonstudios. Die Verarbeitung ist im Detail zwar hübsch (verschiedene Metallsorten und weiches Leder), im Vergleich zum amerikanischen Proleten-Barock der echtholzbelangenen Audezes wirken die AKGs jedoch wie graue Mäuse. Das einzige Highlight ist der kaum sichtbare blaue Schimmer der Treiber durch das Gitter. Immerhin gibt es einen Holzständer beim Kauf mit dazu.

Eine Besonderheit: Der AKG hat standardmäßig eine 3,5mm Klinke und nur 36 Ohm Widerstand - kann somit auch direkt an Laptops oder an MP3-Playern betrieben werden. Für den normalen Einsatz wird eine 6,3mm Adapterhülse auf den Standardadapter geschraubt was mechanisch sehr solide wirkt.

Echte High-Ender dürften zwar Schnappatmung bekommen wenn eine 3,5er Klinke bei einem Kopfhörer in der Preisklasse sehen - aber warum eigentlich nicht? Die meisten Kopfhörerverstärker auf Transistorbasis bieten mit z.B. ca 5 Ohm (Lehmann Audio Rhinelander) oder sogar 1 Ohm (M1 HPA von Music Fidelity) immer noch einen Dämpfungsfaktor jehnseits von allem, was von Passivlautsprechern bekannt ist. Einzig einige Röhrenverstärker (z.B. Brocksieper) dürften Probleme mit der niedrigen Impedanz bekommen. Dafür erhält man die Freiheit auch direkt am IPad Musik zu hören.

Fazit AKG 812: Mein Konto hat sich trotz Weihnachtsgeld wieder auf dem üblichen niedrigen Stand eingependelt. Das sagt wohl alles?

Zuhause habe ich inzwischen mehrere Stunden einige ältere Serien auf DVD mit eher mittelprächtiger Tonabmischung gesehen. Der AKG seziert die Tonspuren zwar mir unbekannter Detailverliebtheit, dennoch bleiben die DVDs hörbar - auch über mehrere Stunden hinweg. Der AKG weist jedoch immer wieder gnadenlos darauf hin, dass die deutsche Nachsynchronisation nicht in der Orginalumgebung sondert eher in einem schallarmen Raum in einem Tonstudio geschehen ist - der resultierende Eindruck, dass der Hallraum absolut nicht zu den gezeigten Bildern passt wird vom 812 sehr deutlich aufgezeigt. Dieser Missmatch ist deutlich stärker, als das ich das von anderen Hörern kenne.

Bei sonstigen Mainstreamaufnahmen (50 Cent, Morcheeba, Alicia Keys,...) die ich bisher gehört habe ist die Raumnachbildung des 812 dagegen nicht störend.


____________________________________________________________
Gesamtfazit: Auch konventionelle Wandlerprinzipien haben noch nicht ausgedient - das macht der 812 absolut klar. Aber auch die Magnetostaten sind sehr interessante Hörer. Bei den High-End Hörern macht sich zunehmend der Trend breit sehr große Ohr"kammern" mit sehr großen strahlenden Wandlerflächen zu kombinieren welche ein gutes Stück vom Ohr entfernt sind, der resultierende Klangeindruck ist sehr natürlich und macht Lust auf mehr. Ob der Aufpreis von einem Beyer 880 auf einen Hörer der Preisklasse eines gut ausgestatteten Spielelaptops wirklich sein muss soll jeder für sich selbst entscheiden - wer wie ich jeden Tag mehrere Stunden mit Kopfhörern vor dem Rechner bzw. der Anlage verbringt, sollte sich die Modelle ruhig selber mal anhören.

Mein subjektives Ranking:
1) AKG 812
2) Audeze LCD-XC
3) Audeze LCD2
4) HifiMan HE 500
5) Beyer T1
6) Senheisser HD800
7) Senheisser HD700
8) Grado RS-1


Deine Einschätzung des K812 und deine Wahl freut mich - du hast sicherlich die Parallelthreads über den K812 gelesen
http://www.hifi-foru...um_id=211&thread=563
und eventuell auch in anderen KH Foren mitgelesen.

Meine aktuellen Hörberichte
http://www.open-end-...=143988&postcount=85
http://www.open-end-...=144462&postcount=92
http://www.open-end-...144789&postcount=107
http://www.open-end-...145020&postcount=119

PS: Bitte um Gelassenheit, wenn ich auf ein anderes Forum hinweise, hier sind mittlerweile leider beide K812 Treads moderiert. Irgendwann schreibe ich eine erneute Zusammenfassung.
ZeeeM
Inventar
#32 erstellt: 02. Jan 2014, 23:07
Mal schauen, wenn sich dieses Jahr für mich positiv entwickelt, dann werde ich auch mal über den 812er nachdenken. Den Preis habe ich auch schon locker in andere Hörer investiert, die eh mit Wertverlust wech sind, oder ungenutzt an der Wand hängen.
Was mich brennend interessiert, wären mal andere Messungen, die sich detailreicher mit dem Thema nichtlineare Verzerrungen beschäftigen.
Trance_Gott
Inventar
#33 erstellt: 03. Jan 2014, 01:04
Wahrscheinlich habe ich die Gelegenheit nächste Woche den 812er mal zu hören. Bin gespannt auf die Wundertüte
Ist er wirklich der Beste neutrale KH mit einer bahnbrechenden Räumlichkeit und Auflösung gepaart mit dem fulminanten Bassbereich? Ich werde es hoffentlich bald wissen...


[Beitrag von Trance_Gott am 03. Jan 2014, 01:05 bearbeitet]
zabelchen
Inventar
#34 erstellt: 03. Jan 2014, 11:22
Bin mal gespannt, wie Du ihn als T1-Liebhaber (den ich übrigens noch nie gehört habe) finden wirst.
Cucera
Stammgast
#35 erstellt: 03. Jan 2014, 19:21
NAchdem mein Post im Impressions thread auch nach 3h nicht freigeschaltet wurde nun hiier. Also endlich ist er auch bei mir gelandet und ich habe ihn nun 1h gehört.

Er ist tonal extrem nah an meinem Stax SR-X Mk3 pro. Man merkt das beide als Abhörmonitore entwickelt worden sind. Sie spielen beide extrem ehrlich und direkt. Ich glaube deshalb gefällt er nicht allen, er kann wirklich etwas scharf wirken.

Und ja der K812 ist wirklich knapp eine Klasse über dem HD800 anzusiedeln. Das einzige wo der Sennheiser einen Vorteil hat ist die Größe der Bühne die ist bei ihm Breiter. Aber dafür ist die Ortungssschärfe beim K812 höher, auch wenn die Bühne etwas intimer ist.

Im Bass haben HE6 und LCD2 bzw LCD3 den Vorteil unverzerrt deutlich tiefer zu kommen. Der K812 verzerrt unter 30 Hz (mit signalgenerator getestet) deutlich wo die top Magnetostaten und Stax noch sauber spielen. Dem HD 800 verweist er auch im Tiefbass klar auf die Ränge.

Das kann natürlich alles New Toy syndrom sein.

Ein ausführlicheres Review folgt.
zabelchen
Inventar
#36 erstellt: 03. Jan 2014, 19:53
jooo. erstmal Glückwunsch .
endlich kommen mal ein paar neue Eindrücke herein. ich habe auch etwas in den Impressionen - Thread gepostet (war gestern) und es wurde noch nicht freigegeben. das kommt sicher noch.

ja, die Schärfe ist ab und an da.......aber dann auch wieder gar nicht........und ich halte den K812 nach wie vor für kritischer und weniger vergebend bei schlechten Aufnahmen, obwohl das nemo ja nicht ganz so sieht. das muss aber natürlich nicht alle schlechten Aufnahmen betreffen, sondern vor allem die, die diese Schärfe hervorrufen. gewisse schon auf der Aufnahme bereits vorhandene Schärfen werden eben auch sehr fokussiert wiedergegeben. anderen Aufnahmefehlern gegenüber mag der K812 vielleicht weniger ungnädig gegenüber sein.



bei Klassik beispielsweise höre ich nicht die geringste Schärfen, sondern einfach nur eine noch etwas aufgelöstere, lebhaftere Wiedergabe, bei der Instrumente natürlicher an einen festeren Ort gestellt werden. interessant bei Klassik ist auch immer wieder der Wechsel vom K812 zurück auf den HD800. ich habe dann immer das Gefühl, es fehlt einfach etwas....nenn es Klangfarben, Volumen, oder was auch immer, Hallfahnen, Rauminformationen. ich weiss nicht, was genau diesen Unterschied ausmacht, ich denke es ist aber vor allem eine gesteigerte Feindynamik und eine leicht verbesserte (im Sinne von noch neutralerer) Tonalität. aber auch durch den etwas besseren Tiefbass wird mehr von der Grösse des Raumes transportiert. Insgesamt jagt mir die Klarheit vom k812 (zumindes noch) teilweise kalte Schauer über den Rücken. Nicht jedermanns Sache....ich finde es aber g e i l.

insgesamt stehen die Instrumente beim K812 einfach plastischer vor einem. neben dem Umstand, dass mir persönlich einfach dieses Quentchen im Tiefbass beim HD800 gefehlt hat. es ist jetzt da, und nun rastet der Orchesterklang bei mir ein. dabei gefällt mir, wie der Tiefbass eingebunden ist. da ist nicht irgendein Subwoofer vorhanden, sondern der Mittelton wurde einfach linear bis weiter nach unten gestreckt. da ist eine gewisse Homogenität und Kraft dahinter, die mir einfach gefällt. man merkt das nicht immer, aber oft, dass da einfach mehr Druck dahinter steht, wenn es denn auf der Aufnahme ist. naja, zumindest scheint es so zu sein. ich weiss ja nicht, was wirklich auf der Aufnahme drauf ist.
ähnlich bei den Höhen. sind die Details nicht da, klingt der K812 tatsächlich auf eine gewisse Weise ähnlich wie der HD800, ich ertappe mich dann aber oft dabei, dass einfach Dinge wiedergegeben werden, die ich beim HD800 nicht gehört habe. Anblasgeräusche bei Flöten, Oboen. Hier und da Rauschen und Geflüster im Hintergrund, etc.
stimmt, die Bühne empfinde ich beim HD800 als ein wenig breiter, das wird aber durch die bessere Tiefenstaffelung gut ausgeglichen. meines Erachtens sogar mehr als wett gemacht, denn mir persönlich ist die Tiefenstaffelung wichtiger.

bin mal gespannt auf weitere Eindrücke von Dir und anderen oder sogar ein Review. vielleicht kann ich mich ja bei Gelegenheit auch dazu durchringen ein Review zu schreiben. das würde dann aber zeitaufwendiger, weil ich den K812 dann gerne konkret mit anderen Kopfhörern vergleichen würde. insofern, mal schauen.


Das kann natürlich alles New Toy syndrom sein.


ist es bestimmt auch. ich hatte zwischenzeitlich auch mal das Gefühl, es sei bei mir vorbei und ich bekam schon fast sowas wie Panik. später kam die Faszination für den K812 bei mir aber wieder und mir ist klar geworden, dass ich müde und nicht mehr aufnahmefähig war. deswegen klang es nicht mehr gut. das muss aber natürlich nicht bei jedem so sein.




[Beitrag von zabelchen am 03. Jan 2014, 22:11 bearbeitet]
nemo_
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 03. Jan 2014, 22:59

zabelchen (Beitrag #36) schrieb:


ist es bestimmt auch. ich hatte zwischenzeitlich auch mal das Gefühl, es sei bei mir vorbei und ich bekam schon fast sowas wie Panik. später kam die Faszination für den K812 bei mir aber wieder und mir ist klar geworden, dass ich müde und nicht mehr aufnahmefähig war. deswegen klang es nicht mehr gut. das muss aber natürlich nicht bei jedem so sein.


:prost


Schön das es Dir ähnlich mit dem AKG geht wie mir Definitiv ist der K812 Pro keine leichte Kost und je nach Tagesform denke ich mir manchmal jetzt klingt der Bursche aber wieder angestrengt was sich dann allerdings bei mir zumindest nach einiger Zeit wieder gibt. Also Prinzipiell würde ich den AKG eher als anstrengend bzgl. der vielen dargestellten Informationen bezeichnen das Wort Schärfe kommt mir persönlich nicht in den Sinn das würde ich mit dem T1 oder HD800 assoizieren die diese Schärfe durchaus abundzu durchblicken lassen. Aber Empfindungen sind ja durchaus unterschiedlich wäre ja auch schlimm wenn dem nicht so wäre.

Trotzdem fasziniert mich der AKG immer wieder wie kein anderer Kopfhörer den ich bis dato hatte und die Sucht nach ihm zu greifen ist trotz der manchmal anstrengenden Spielweise bei mir immer noch sehr ausgeprägt. Allein der Bassbereich mir fehlen manchmal echt die Worte so realitisch und emotional kommt der rüber. Einige meiner Aufnahmen klingen so natürlich und präzise mit dem AKG das man praktisch einen Instrument oder Geräusch vor seinem geistigen Auge während der Aufnahme hinterherlaufen kann da wird nichts vermatscht o.ä. ... einfach Musik erleben pur.

Ich würde sagen "Love it or hate it" definitiv ein aussergewöhnlicher Kopfhörer der sich deutlich von der Konkurrenz abhebt.


[Beitrag von nemo_ am 03. Jan 2014, 23:03 bearbeitet]
zabelchen
Inventar
#38 erstellt: 03. Jan 2014, 23:44
Letzlich bin ich es dann oft, der angestrengt ist. Ob das immer so ist, muss ich noch weiter vertiefen.
Was mir die letzten Tage auch aufgefallen ist, ohne dies genauer einordnen zu können, ist, dass der K812 gerade wenn ich mal Alkohol getrunken habe, anstrengender für mich klingt. Das hatte ich so in dieser Ausprägung noch bei kaum einem Kopfhörer. ....es würde aber vielleicht unterstreichen, dass es wiklich dann auch an mir liegt.

In diesem Sinne prost auf den K812
FritzS
Inventar
#39 erstellt: 04. Jan 2014, 11:46

zabelchen (Beitrag #34) schrieb:
Bin mal gespannt, wie Du ihn als T1-Liebhaber (den ich übrigens noch nie gehört habe) finden wirst.


@zabelchen @Trance_Gott
das würde mich auch sehr interessieren, ich hatte ja zum Vergleich der Beiden (K812 mit T1) nur wenige Minuten zur Verfügung.

Das Ergebnis ist hier nachzulesen
http://www.hifi-foru...14569&postID=313#313

Vergleich mit einem anderen Flaggschiff
Beide sind sich in manchen Punkten ähnlich. Der K812 Pro zeigt mehr Raum und brachte so manchen Tiefbass deutlicher und präziser.
Das Klanggeschehen, die "Bühne" wirkte offener, freier. [damit ist der K812 gemeint]
Der KH von B. leidet meiner Meinung daran, dass er für meine Ohren nicht ohrumschließend ist, und so eine winzige Spur wie durch ein kurzes Rohr klingt (in machen Foren wird das Doseneffekt genannt).


@zabelchen #36
so ähnlich ergeht es mir auch, mit dem K812 sind einfach Details vorhanden, die ich so noch nie bemerkte und das mit einer selbstverständlichen "Leichtigkeit, Lässigkeit" - bei guten Musikaufnahmen vergisst man den Kopfhörer - Musik-Genuss pur bleibt!


[Beitrag von FritzS am 04. Jan 2014, 11:55 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#40 erstellt: 04. Jan 2014, 13:02
Ist der K812 der erste Kopfhörer, der quasi frei von Fehlern ist und wenn es nicht klingt, es an anderen Dingen liegen muß?
Möglicherweise daran, das sich viele Leute, auch mit vermeintlichen hochwertigen Kopfhörer schlechte Hörgewohnheiten angewöhnt haben?
zabelchen
Inventar
#41 erstellt: 04. Jan 2014, 14:05
Einen perfekten Kopfhörer gibt es meines Erachtens nicht. Tonal ist er für meinen Geschmack aber für meinen Geschmack näher dran an der Perfektion eines wirklich neutralen Kopfhörers als beispielsweise der Hd800; hinzu kommt natürlich auch für meinen Geschmack eine gute Portion Spass und Faszination, weil er bei noch besserer Tonalität einfach noch musikalischer spielt (besseres Timing, Klangfarben, 3-Dimensionalität). Für mich ist er halt nun einfach eine neue benchmark. Mal schauen für wie lange. Da das Ding teuer ist, wäre es schön, wenn es eine Weile vorhält.
Natürlich ist da auch NTS dabei...von daher muss sich eh jeder, der interessiert ist selbst ein Bild machen.


[Beitrag von zabelchen am 04. Jan 2014, 14:13 bearbeitet]
Schlappen.
Inventar
#42 erstellt: 04. Jan 2014, 14:09

zabelchen (Beitrag #41) schrieb:
Tonal ist er für meinen Geschmack aber näher dran an der Perfektion als beispielsweise.....

Und was "tonal perfekt" ist, steht nirgendwo geschrieben; das entscheidet jeder allein für sich, bzw. ist völlig subjektiv.


[Beitrag von Schlappen. am 04. Jan 2014, 14:10 bearbeitet]
kastenbier
Stammgast
#43 erstellt: 04. Jan 2014, 14:10
Volltreffer ZeeeM
Das ist schon lange meine Vermutung - übrigens bei der LS. Wiedergabe ist es genau so.

Rainer
zabelchen
Inventar
#44 erstellt: 04. Jan 2014, 14:15

Schlappen65 (Beitrag #42) schrieb:

zabelchen (Beitrag #41) schrieb:
Tonal ist er für meinen Geschmack aber näher dran an der Perfektion als beispielsweise.....

Und was "tonal perfekt" ist, steht nirgendwo geschrieben; das entscheidet jeder allein für sich, bzw. ist völlig subjektiv. ;)


Exakt deswegen schreibe ich "für meinen Geschmack".
Schlappen.
Inventar
#45 erstellt: 04. Jan 2014, 14:18
Allgemein scheint es ja wirklich so zu sein... je mehr Details ein Kopfhörer wiedergeben kann, desto "besser" ist er. Ohne Wenn und Aber.
Ist das wirklich so...?
Gibt es da nicht irgendwo eine Grenze?

Wenn ich z.B über einen K812 die Atemgeräusche von Eric Clapton mitkriege; diese aber niemals mitkriegen würde, wenn Sir Clapton direkt neben mir stünde... ist der KH da nicht schon übers Ziel hinaus geschossen?
Ist sowas dann noch als "authentisch" zu bezeichnen?
Fragen über Fragen....


[Beitrag von Schlappen. am 04. Jan 2014, 14:18 bearbeitet]
Cucera
Stammgast
#46 erstellt: 04. Jan 2014, 15:41
Also zum ersten Mal im Leben habe ich mit dem K812 den Eindruck fast zu viele Details mitzukriegen. Er übertreibt es mit dem Analytischen manchmal. Und auch wenn ich hier bisher meist zu den vorsichtigen Kritikern des verstärkerklangs gehörte klingt er an jedem ziemlich verschieden und das auch bei amps mit fast gleichen Ausgangsimpedanzen. Mein bisheriger Favorit für den K812 ist der Violectric V200.


[Beitrag von Cucera am 04. Jan 2014, 15:42 bearbeitet]
FritzS
Inventar
#47 erstellt: 04. Jan 2014, 16:45

Schlappen65 (Beitrag #45) schrieb:
Allgemein scheint es ja wirklich so zu sein... je mehr Details ein Kopfhörer wiedergeben kann, desto "besser" ist er. Ohne Wenn und Aber.
Ist das wirklich so...?
Gibt es da nicht irgendwo eine Grenze?

Wenn ich z.B über einen K812 die Atemgeräusche von Eric Clapton mitkriege; diese aber niemals mitkriegen würde, wenn Sir Clapton direkt neben mir stünde... ist der KH da nicht schon übers Ziel hinaus geschossen?
Ist sowas dann noch als "authentisch" zu bezeichnen?
Fragen über Fragen.... ;)


@Schlappen65.
wenn dem so sei, dass du den Atem vom Eirc Clapton "überbordet und unnatürlich" mitkriegen würdest, wäre nicht der K812 schuld, sondern der Tonmeister der die Mics ausgewählt und aufgestellt hat - zudem der Tonmeister, der das dann genau so abmischte (und nicht seinem Vorgänger "um die Ohren haute")!

Sonst noch Fragen dazu?
Schlappen.
Inventar
#48 erstellt: 04. Jan 2014, 17:02
Ja, da hast Du nicht ganz unrecht, Fritz.
Trotzdem frage ich mich, warum einige Kopfhörer (Beyer Tesla gehört ja auch dazu und auch der Senn HD800...) bei vielen als "zu sezierend" wahrgenommen werden.
Wenn so ein Kopfhörer, wie der K812 wirklich nur 1:1 das wiedergibt, was der Produzent/Tonmeister abmischt, dann dürfte es doch in der Tat das "gewünschte Optimum" jedes Musikbegeisterten sein, oder?
Warum wird das Gehörte dann trotzdem bei vielen als "anstrengend" bezeichnet...
Kann man die "Schuld" da wirklich dem Produzenten in die Schuhe schieben, der die Aufnahme einfach "anstrengend" aufgenommen hat..?


[Beitrag von Schlappen. am 04. Jan 2014, 17:03 bearbeitet]
Anarion
Stammgast
#49 erstellt: 04. Jan 2014, 17:20
Ich persönlich halte von der Maxime "wie vom Tonmeister gedacht" als alleinige nicht allzuviel, nicht nur weil Aufnahmen primär für Lautsprecher konzipiert werden (und die Maxime hier eigentlich schon auf Granit beißt) oder er sein eigenes Gehör hat das von meinem abweicht und folglich anders hört/wahrnimmt, sondern weil viele Tonmeister manchmal gar nicht so recht Bescheid wissen, auch abseits vom Mainstream. Die Sezierer zeigen dies dann ziemlich gut auf, aber damit muss man eben leben wenn die eigenen Vorlieben viele Genres erfassen.

Die eigentlich Faszination liegt in den guten akustischen/klassischen Aufnahmen (ergo alles was natürliche Instrumente und Stimmen beinhaltet). Da drehen der HD 800 und der K812 so ziemlich auf und das ist dann schon spektakulär und erklärt die Faszination oder Popularität dieser Hörer (der HD 800 ist nicht umsonst der erfolgreichste High Ender).
nemo_
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 04. Jan 2014, 17:27
Die Frage scheint doch eher zu sein inwieweit ein Kopfhörer bzgl. der Analytik gehen darf?

Offensichtlich zumindest in meinem Empfinden kommt der AKG der Quelle näher als andere Modelle und die Frage ob dies überhaupt so erwünscht ist ja durchaus diskussionswürdig und interessant. Für mich persönlich ist dies kein größeres Problem, bin vermutlich ein eher analytisch angehauchter Hörer der auf Details steht und ausserdem treibt auch die natürlichere Wiedergabe eines Instrumentes dann wieder den Genuss massiv voran.

In der realen Wiedergabe, also vor Ort ist der Höreindruck doch noch durch andere Einflussfaktoren beindrächtigt. Um bei dem Beispiel mit Eric Clapton zu bleiben ich glaube Dein Gehirn hat mehr damit zu tun die Körpersprache des Herrn Clapton auszuwerten als wie die Umgebungsgeräusche wahrzunehmen. Beim hören über Kopfhörer sieht die Sache vermutlich da ganz anders aus.

Interessantes Thema wie ich finde! AKG scheint mit dem K812 hier einen Schritt zu wagen der vielleicht Grenzen der gewünschten Wahrnehmung aufzeigt. Auf der anderen Seite soll es sich ja um einen Studio Hörer handeln hoffentlich setzten die Herren und Damen den ein damit bleibt uns dann vielleicht die ein oder andere schlechte Abmischung erspart.


[Beitrag von nemo_ am 04. Jan 2014, 17:44 bearbeitet]
zabelchen
Inventar
#51 erstellt: 04. Jan 2014, 17:32
Der K812 ist halt kein Kopfhörer für nebenher.
Am besten man schliesst beim Hören die Augen und hört, wenn es denn zu viele Details werden, ein wenig leiser.
FritzS
Inventar
#52 erstellt: 04. Jan 2014, 18:42

zabelchen (Beitrag #51) schrieb:
Der K812 ist halt kein Kopfhörer für nebenher.
Am besten man schliesst beim Hören die Augen und hört, wenn es denn zu viele Details werden, ein wenig leiser.


@Zabelchen,
du bringst es sehr deutlich auf den Punkt!

Ich höre meist nicht sehr laut, mit dem K812 hat sich bei mir eine "Lieblingslautstärke" herauskristallisiert. Wenn ich die Umgebung nicht stören will, dann noch ein bischen weniger ohne allzu große Abstriche.

Momentan lasse ich mich von Miles Davis "Kind of Blue" (korrigiert! Danke Class_B) und dem K812 verwöhnen.


[Beitrag von FritzS am 04. Jan 2014, 19:43 bearbeitet]
zabelchen
Inventar
#53 erstellt: 04. Jan 2014, 19:01
Die CD habe ich auch......habe sie mir gestern Abend reingezogen. Schon cool, wie die Trompeten bzw. Saxophone im Wechsel von rechts, der Mitte und von links glasklar tönen.

Class_B
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 04. Jan 2014, 19:20

FritzS (Beitrag #52) schrieb:

Momentan lasse ich mich von Miles Davis "Kind of Blues" und dem K812 verwöhnen. :)


Ehe Miles sich im Grab umdreht:

"Kind of Blue"

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