AKG: "Großer" AKG-Vergleich:K701 vs K601 vs 271MkII

+A -A
Autor
Beitrag
M.bo
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 28. Nov 2010, 00:45
Erstmal ein Gruß an alle Forumsmitglieder. Ich bin schon lange ein stiller Mitleser und habe mich aus gegebenem Anlass entschieden meine Eindrücke bezüglich dieser drei Modelle von Akg niederzuschreiben.
Mein Ziel beim Kauf meines ersten hochwertigen Kopfhörers war es einen zu finden, der einen möglichst neutralen, unverfälschten Klang besitzt und sich für viele Musikstile gleichermaßen gut einsetzen lässt. Klanglich bin ich bisher den "Nubert-Klang" gewohnt (Nuline 32+ ATM), daher fiel meine Wahl auf die Marke Akg.

Gehört werden soll mit den neuen Kopfhörern in einem meist ruhigen Raum, daher ist es egal ob der zukünftige Kopfhörer eine offene- oder geschlossene Bauweise besitzt. Gerne wird auch über mehrere Stunden gehört.

Als Kopfhörerverstärker habe ich mir einen Lake People G100 zugelegt


Optik/Haptik/Tragekomfort


Akg K701

Für ca. 215€ macht der 701 zumindest von der Verarbeitungsqualität den wertigsten Eindruck der drei, vielleicht auch weil er "made in Austria" ist.
Seine weiße Farbe ist geschmackssache, das Kopfband aus Leder sieht ebenfalls hochwertig aus.
Am gesamten Kopfhörer sind keine scharfen Kanten oder ähnliches zu finden.
Auf meinem Kopf sitzt er sehr bequem, die sehr großen Ohrmuscheln tragen dazu bei, dass meine Ohren weder die Membran noch das Polster von innen berühren. Man hat mit diesem Hörer ein luftiges Gefühl und vergisst schnell, dass man ihn trägt. Die oft kritisierten Noppen unter dem Kopfgurt stören mich nicht.
Die Isolation ist durch die offene Bauweise quasi nicht vorhanden, und der Hörer bekommt sehr viel von seiner Umwelt mit; und umgekehrt.
Dieser Kopfhörer hat außerdem von den drei genannten das dickste Kabel.


Akg 271 MkII
Dieser Studiokopfhörer für ca. 150€ macht ebenfalls einen sehr robusten, nahezu "unzerstörbaren" Eindruck.
Das Kopfband, eine Art Lederimitat sieht jedoch billig aus und besitzt leicht unsaubere Kanten. Es ist im Gegensatz zu dem des 701 glatt von unten.
Ein unterschied zu Akgs Topmodell ist auch, dass der 271MkII in China hergestellt wurde.
Der Hörer hat außerdem Metallringe an den Außenkanten der Membranen; wohl zum Schutz bei Stürzen.
Als Zubehör liefert Akg zusätzlich zu dem ca. 3m langen glatten Kabel, ein ca. 5m langes Spiralkabel, welches jedoch m. E. nur als Notkabel genommen werden sollte, da es recht stark an dem Hörer zieht.
Bekanntermaßen besitzt der Studiokopfhörer eine Ausschaltfunktion, die meist als störend empfunden wird, sich jedoch mit einem Trick leicht abstellen lässt. Sie stört beispielsweise wenn man beim Hören den Kopf nach hinten neigt. Dann geht der Ton aus und man muss den Hörer erneut aufsetzen. Da sie sich ausschalten lässt, kein negativer Aspekt.
Die Tiefe der standartmäßig angebrachten Kunstlederpolster ist eher gering, sodass meine wie ich denke recht kleinen Ohren von innen an die Lautsprechermembran stoßen.
Insgesamt hat man ein etwas beengtes Gefühl beim Tragen; trotzdem ist auch dieser Hörer im mechanischen Sinne sehr bequem.
Ein Problem ist jedoch, dass man bei Verwendung der Lederpolster nach ca. 2 Stunden warme Ohren bekommt. Abhilfe schaffen können da die mitgelieferten Velourspolster.

Die Lederpolster liegen jedoch sehr gut an, und der Hörer besitzt eine sehr gute Isolation, welche bewirkt , dass man beim Tragen seine eigene Stimme extrem dumpf vernimmt. Dieser Effekt unterstützt das beengende Gefühl. Was sich hier sehr negativ anhört ist in der Realität jedoch nur halb so schlimm, und gilt nur im Vergleich mit offenen Kopfhörern.
Auch nach Außen hin ist der kopfhörer bei "normalen" bis gehobenen Pegeln schalldicht, es dringt nahezu kein Lärm nach draußen und andere Personen im Raum können nicht gestört werden --> ein sehr praktisches Feature.

Akg K601
Der Akg K601 kostet ca. 150€ und ist im Gegensatz zu seinem großen Bruder nicht "made in Austria" sondern in China.
Er hat die im Vergleich zu den zwei Anderen verhältnismäßig schlachteste Anfassqualität und wirkt leicht wackelig. Die etwas "scharfen" Kanten am Kunststoffteil der Membranen bestätigen den Eindruck.
Allerdings ist die Bauqualität insgesamt keinesfalls schlecht und auch die schwarze, fast Mokka-artige Farbe sieht sehr edel aus.

Der 601 hat ähnlich große Membranen wie der 701 und auch in diesem Hörer berühren meine Ohren weder die Membran, noch die Polster. Die Tiefe ist allerdings etwas geringer als beim Spitzenmodell. Er ist in Punkto Tragekomfort zwischen den anderen beiden einzuordnen.

Die Isolation ist beim 601 m. E. noch geringer als beim 701.


Zwischenfazit:
Von alle dreien Kopfhörern besitzt der K601 die "schlechteste" Verarbeitungsqualität und der K701 die beste. Alle drei sind aber insgesamt betrachtet gut verarbeitet.



Hörsituation, -material

Gehört wurde an einem Silent-pc mit einer M-Audio audiophile 24/96 und einem Lake People G100 KHV.
Die Lieder lagen als Flac-Datein vor und wurden über Foobar 2000 lediglich mit asio-Plugin abgespielt.

Musi
k:
Eigentlich wurde Querbeet alls gehört:

Filmmusik: Taxi Driver, Hannibal, The Elder Scrolls Oblivion Soundtrack.

Elektronische Musik: Kraftwerk, Massive Attack, Faithless, Jean Michael Jarre, Yello.

Ambient Musik: Brian Eno, Loscil, Biosphere.

Rock/Blues: JJ. Cale, Eric Clapton, Santana, Mark Knopfler, Christopher Cross.

Soul: Sade

Klassik: Nigel North plays John Dowland Lute Music, Phillip Glass.

Hip Hop: Querbeet.



Klang
Nocheinmal, Ziel war es einen möglichst neutralen, langzeittauglichen Kopfhörer für viele Musikstile zu finden.

Akg K701
Als ich diesen Kopfhörer zum Ersten Mal auf hatte und die ersten Sekunden vom Eric Clapton Unplugged Album anliefen, dachte ich mir "Wow, was für ein Klang. Tolle Höhen die sehr detailliert und brilliant sind (besonders bei Klassischer Musik), und ein m. E. ausreichender angenehmer Bass, wenn auch etwas unpräzise im Vergleich zu den anderen Kopfhörern"

Als dann die Zeit verging und ich den K701 mit dem K601 und dem 271 MkII verglich,wurde mir folgendes klar, und eine Ernüchterung stellte sich ein: "Dieser Hörer ist nicht wirklich neutral!"
Natürlich kann ich hierbei nur von meinem Empfinden sprechen.

Die Hochtöne sind beim K701 leicht/etwas stärker angehoben und dadurch entsteht eine Art "Pseudo-Brillianz", die mir persönlich jedoch unnatürlich vorkommt.
So spitz/"brilliant" (im Sinne von hell) klingt keine echte Stimme. Wie bereits im Forum oft kritisiert kann auch ich bestätigen, dass Männerstimmen unnatürlich dünn, körperlos und spitz wiedergegeben werden. Frauenstimmen klingen sehr schön.

Die Mitten sind im Gegenzug dazu verhältnismäßig stark zurückgenommen; das vielfach angesprochene Mittenloch kann ich ebenfalls bestätigen. Dadurch wirkt der Kopfhörer insgesamt etwas flach und wenig mitreißend. Der Hörer muss die Musik lauter machen um mehr von Klanggeschehen mitzubekommen als "bumm-zisch-klirr".

Der Bass ist im Vergleich zu Höhen und Mitten stimmig, wenn auch ebenfalls leicht angehoben. Im Vergleich zu den zwei anderen Kandidaten erscheint der Bass weniger präzise und weniger trocken.

Das Klanggeschehen ist insgesamt ziemlich entfernt vom Hörer. Es wird ja oft davon berichtet, dass der K701 eine Art "Pseudo-Räumlichkeit" erzeugt und auch dieses Vorurteil kann ich nur bestätigen. Das mag dem Hörer bei manchen Liedern gefallen, immer möchte ICH diesen Effekt jedoch nicht haben.

Fazit
Insgesamt hat der "Referenz-Kopfhörer" von Akg m. E. einen leichten bis mäßigen Loudness-Charakter (Zumindest in der Liga der neutralen Kopfhörer).

Bei gut produzierter Musik (Sade, Eric Clapton etc.) fügt er durch den eben erwähnten Effekt Klangeigenschaften hinzu, die dem einen oder anderen (und anscheinend der breiten Masse der K701-Fans) gefallen mögen, mir aber auf Dauer nicht.

Bei schlecht produzierter Musik die z. B. eine Badewannen-Charakteristik schon in der Aufnahme enthält, wird dieser Effekt durch den K701 nurnoch verstärkt, und endet in grausamem Gezische (Bsp. Santana-Shango).

Wenn man von den eben genannten Fakten absieht, denke ich, dass der Kopfhörer für fast alle Musikstile gleichgut/-schlecht geeignet ist und besonders bei Klassik zu gefallen weiß.

Für mich wurde jedoch damit das Akg-Flaggschiff entzaubert und geht wieder zurück.



Akg 271 MkII

Als ich diesen in der ersten Zeit mit dem K701 verglich, dachte im immer er wäre dumpf. Dem ist aber nicht so, auch wenn er insgesamt einen eherzurückhaltenden Hochtonbereich und einen stärkeren Grundton besitzt.
Eins vorweg: Man muss auch hierbei zugeben, dass der 271 mkII nicht das absolute Maß an Neutralität hat.

Denn der 271 ist ziemlich mittenbetont. Dies lässt den Hörer auch bei geringen Lautstärken mitten in das Klanggeschehen eintauchen; und mir gefällts. Die Mitten sind wie man so schön sagt "fleischig", auch wenn manche behaupten er sei "quäkig".

Die Höhen sind wie bereits erwähnt leicht gedämpft, erscheinen aber stimmig und werden nie nervig (also auch dieser Kopfhörer ist in diesem Sinne nicht neutral; diese Art der "Nicht-Neutralität" kommt mir aber eher entgegen als die des K701).

Der Bassbereich ist staubtrocken, knackig und präzise (zumindest an meinem Kopf)bei Benutzung der Kunstlederpads. Er fügt sich sehr gut in das Gesamtklangbild ein.
Mit Velourspads, die eine etwas erhöhte Tiefe besitzten, erscheint mir der Bass etwas unkontrollierter, also nicht so präzise und insgesamt auch schwacher.
Die Isolation ist weiterhin gut.


Fazit
Ja, auch wenn der 271MkII nicht völlig neutral ist, gefällt mir sein Klangbild sehr gut; es ist in sich stimmig wenn auch eher nüchtern.

Durch die geschlossene Bauweise ist das Klanggeschehen m. E. aber genau so eingeengt wie meine Ohren in den Kunstlederpolstern; er spielt also nicht so "luftig" wie die anderen beiden offenen Vertreter.
Dadurch erscheinen aber im Gegenzug die Stimmen umso näher am Hörer, kommen somit sehr autentisch rüber und man fühlt sich ein bisschen so, als stünde man mit dem Interpreten in einem akustisch gut Isolierten Aufnahmestudio. Er hat keinerlei falsche Räumlichkeit wie der K701, es ist aber auch hier geschmachssache ob das etwas eingeengte Klangbild gefällt.

Der 271MkII gefällt mir insgesamt sehr gut.



Akg K601

Eins vorweg: wer in dieser Preisklasse einen gnadenlos neutralen Kopfhörer sucht, sollte sich diesen hier zulegen. Ich sage absichtlich gnadenlos neutral, da ich zeitweise dazu tendierte mein Ideal des absolut neutralen Kopfhörers (in dieser Preisklass) zugunsten eines Hörers mit mehr Spielfreude abzulegen.
Dies soll jedoch keine Abwertung des K601 sein; im Gegenteil, ich schwanke immernoch zwischen diesem und dem 271MkII.

Da es bei diesem Hörer nach einem Vergleich mit seinem großen Bruder K701 schreit:

Der Bass ist geringer als beim 701 und in etwa so staubtrocken wie beim 271MkII (wenn nicht noch einen Tick trockener). Damit ihr mich nicht falsch versteht; der Bass ist da und im Verhältnis zum Gesamtklangbild, welches ich als insgesamt hell bezeichnen würde, erscheint er sehr stimmig.

Die Mitten sind deutlich besser als beim K701 (also kein Mittenloch), reichen jedoch nicht an die (angehobenen) Mitten des 271MkII heran.
Auch mit diesem Hörer ist es für mich somit schwer bei geringer Lautstärke die Musik ganz zu erfassen. Ich ertappte mich des öfteren dabei, dass ich die Musik lauter drehte um dies zu kompensieren; also die im Verhältnis zum Hochton etwas leisen Bässe und Mitten.

Die Höhen sind wesentlich weniger schneidend als beim 701; also es erscheint so, als wär der K601 neutraler, auch wenn ein geringer Hang bestehen bleibt Männerstimmen auszudünnen.
Der 601 hat für mich auch die Tendenz nach längerem Hören anstrengend zu werden.
Manche würden also den 601 als weniger auflösend als der 701 bezeichnen; ich glaube jedoch, dass dieser Effekt nur durch die geboosteten Höhen beim 701 entsteht.


Fazit
Insgesamt macht der K601 einen sehr stimmigen Klangeindruck uns ist wirklich sehr neutral. Bässe, Mitten und Hochtöne stehen fast im gleichen Verhältnis zueinander.
Die Distanz zum Klanggeschehen würde ich zwischen dem 271 und dem 701 einstufen. Die falsche Räumlichkeit seines großen Bruders fehlt, jedoch klingt der K601 warscheinlich durch seine offene Bauweise immernoch luftiger als der 271MkII.




Gesamtfazit
Wie schon beschrieben fällt somit der K701 für mich komplett raus.
Lediglich zwischen dem 271MkII und dem K601 kann ich mich nicht entscheiden, aber es wird warscheinlich irgendwann darauf hinauslaufen, dass ich mir beide zulegen werde. Die Unterschiede in der Bauweise sind m. E. Grund genug um beide zu besitzen.

Aber Welchen soll ich ersteinmal behalten, könnt ihr mir helfen?
Hat der eine oder andere Hörer ähnliche Erfahrungen mit den genannten Modellen gemacht und kann meine Eindrücke bestätigen?

Sorry dass der Text so lang wurde aber ich wollte die drei einfach mal ganz genau beschreiben.


Gruß
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 28. Nov 2010, 00:49
Schönes und engagiertes Review, obwohl es mich leicht deucht, das es weniger über die Hörer sagt, als über die akustischen Präferenzen des Trägers.
Macht aber nix, der Spaß zählt.
Schön geschrieben, so was ließt man gerne.
denkprekariat
Inventar
#3 erstellt: 28. Nov 2010, 15:52
Wobei die Aussage, dass der K701 viel Bass hat, doch seeeeehr selten anzutreffen ist.


Serienstreuung ftw
holzohr33
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 28. Nov 2010, 16:00
Schliesse mich den Komplimenten ueber das review an. Gut zu lesen...

Ups, wird jetzt auch schon der K601 in China hergestellt? Ich hatte gedacht, AKG haette nur die Fertigung von den K242 und K272 Modellen nach China verlegt. Schade eigentlich...
Ich bin ja immer noch am Überlegen mir den K601 zuzulegen. Als neutraleren Hoerer neben meinen Gradessandros.

Wenn Dir beide KHs gefallen jeder auf seine Weise, warum behaelst Du sie dann nicht beide? Den einen zu Nikolaus und den anderen zu Weihnachten?

Beste Gruesse
MArtin


[Beitrag von holzohr33 am 28. Nov 2010, 16:01 bearbeitet]
M.bo
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 28. Nov 2010, 17:54
Hallo Leute, Danke für die Antworten.

@Sup_Ermarkt: Ich meine ja nicht, dass der 701 grundsätzlich viel Bass hat, sondern, dass er im Vergleich zu anderen neutralen KH wie dem 601 und auch dem 271 mehr Tiefe Töne darstellt. Vor allem finde ich (wie ja auch schon im Review angedeutet), dass das Verhältnis der Tieftöne zum Rest nicht so ausgewogen ist wie beim K601.

@holzohr33: Nunja, ich suche erstmal nur einen Kopfhörer, der universell einsetzbar ist. Ich habe ja mit diesen kopfhörern meine Kopfhörer-Leidenschaft erst losgetreten.
Prinzipiell würde ich erstmal gerne den K601 behalten, allerdings bin ich der Meinung, dass MIR das Hören mit diesem KH nach ca. 1 Stunde anstrengend wird, Neutralität hin oder her. Natürlich ist das sehr schade aber was nützt es, wenn ich nicht auch mal in der Lage bin länger damit zu lauschen?
Daher denke ich, dass ich als meinen Haupthörer den 271MkII behalten werde.

Gruß
shaft8
Inventar
#6 erstellt: 28. Nov 2010, 21:52
Schön mal wieder neue Meinungen über die altbewährten AKG's zu lesen.


Es wird ja oft davon berichtet, dass der K701 eine Art "Pseudo-Räumlichkeit" erzeugt und auch dieses Vorurteil kann ich nur bestätigen...............Er hat keinerlei falsche Räumlichkeit wie der K701.


So wie die für dich rausgehörten betonten Mitten des 271 richtig klingen, so halten viele den Raum des 701 als "super umgesetzt".
Die Differenzierung / Analyse von Songs klappt somit besser, sofern man gerne auf Details achtet.
"Falsche" Räumlichkeit halte ich für falsch.

Ich finde, wenn jemand vom Lieblings-KH spricht ist dieser meist nur in einer Disziplin besonders gut, aber als Allrounder würde dieser KH nie richtig überzeugen.
Soll heissen - du brauchst 2 verschiedene KH, um die gegensätzlichen Vorzüge und den Funfaktor aufrecht zu erhalten!
Irae
Stammgast
#7 erstellt: 30. Nov 2010, 05:24
Würde mich partiell den Äußerungen des TE anschließen...

701 geht gar nicht, weil z.B. Johnny Cash´s Stimme hier einfach nicht korrekt klingt (verfärbt). Ich lehne mich hier mal stark aus dem Fenster und postuliere das es auf meinen O410 bzw. VXT 6 "korrekt" klingt (um eine Referenz zu haben).

601 habe ich genommen, aber ist halt nur ein Kompromiss, Detailauflösung der Mitten bzw. Höhen ist einfach nicht so berauschend.

Bass ist bei beiden Modellen völlig ok, natürlich im Tiefgang begrenzt aber unproblematisch.

DT 880 ist hier zum Vergleich relativ überzogen.

Für mich ist der 601 also einfach noch nicht neutral genug bzw. stellt nicht genug dar. Der 701 ist aber für mich völlig daneben, warum mehr Geld für verfärbten Klang.

Ein Kopfhörer, der richtig schön knackig neutral ist, wäre dann auch ein Allrounder. Lautsprecher und Kopfhörer die nur eine Disziplin können sind Fehlkonstruktionen.
Wilke
Inventar
#8 erstellt: 07. Dez 2010, 13:00
dAnke für Deinen Bericht! Ich selbst bin Akg 601 fan und zufrieden. Den geschlossenen habe ich auch schon probiert, ist
nur im Sommer nicht ganz ideal. gruß wilke
zuglufttier
Inventar
#9 erstellt: 07. Dez 2010, 16:03

Irae schrieb:
Ein Kopfhörer, der richtig schön knackig neutral ist, wäre dann auch ein Allrounder. Lautsprecher und Kopfhörer die nur eine Disziplin können sind Fehlkonstruktionen.


Bei Kopfhörern nicht ohne weiteres machbar. Hör dir mal den DT48 E von Beyerdynamic an. Der könnte was für dich sein. Die Klangfarben kommen meiner Meinung nach sehr gut rüber, wobei es an Tiefbass mangelt.
Leipziger
Stammgast
#10 erstellt: 08. Dez 2010, 11:27
Oh la la, das sind ja mal völlig neue Aspekte.

Als mittenlöchrig/badewannig/loudnessartig vermag ich den K 701 nicht zu empfinden. Er ist für mich kühl, schlank (aber tief herabreichend) im Bass bei sehr guter Auflösung. Für mich als Detailfanatiker sehr wichtig.

Letztlich empfinde ich die Präsenz des Hörers bei weniger guten Aufnahmen gelegentlich als anstrengend. Z. B. Gossips "Heavy Cross" oder Red Hot Chili Peppers auf dem K701 - das geht gar nicht. Auch schlanke, höhenlastige Aufnahmen aus den 80ern passen dem 701 nicht.

Eine künstliche Räumlichkeit mag ich dem 701er nicht attestieren. Allerdings spielt Bühne für mich eine untergeordnete Rolle. Komme hier auch mit in-ears klar.

Den K601 hatte ich nur einmal kurz zum Testen. "Leblos" und "anämisch" würde ich hier meine Eindrücke beschreiben. Der ist für meine Begriffe noch mehr auf exzellente, eher warm klingende Aufnahmen angewiesen als der große Bruder.

Universell ist keiner von den beiden. Aber auch die anderen Alternativen am Markt nicht. Den DT 880 haben ich wegen überzogener Höhen und mangeldem Auflösungsvermögen abgestoßen. Der Komfort und die Verarbeitung waren exzellent, schade drum.
micmax
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 14. Dez 2010, 10:49
Habe gerade den K 702 hier, der ja haargenau den gleichen Klang wie der 701 haben soll. Habe im Augenblick nur meinen AKG K 81 als Vergleich (50 EUR, basslastig, Preisleistungsverhältnis Spitzenklasse)

Mein Eindruck: Im Bassbereich war ich doch positiv überrascht, laut anderen Berichten habe ich mir das dünner vorgestellt. Reicht weit runter und schön knackig, hat mir gefallen. Die Höhen werden sehr detailliert wiedergegeben, man hört jede einzelne Gitarrenseite, ob rechts oder links (z.B. Pink Floyd, Wish you were here). Das ist schon beeindruckend - aber auch sehr anstrengend, wie ich finde. Das liegt imo aber nicht am Kopfhörer, sondern daran, dass sich unser Gehirn einfach auf noch mehr Klanginformationen konzentrieren muss und diese auch verarbeitet. Wer diese Klanginformationsvielfalt womöglich nicht gewöhnt ist, so wie ich, bekommt daher evtl. ein Problem.

Ich hätte mir im Mittenbereich etwas mehr - sagen wir mal, ähm, Schmackes - gewünscht, gerne auf Kosten der Höhen.

Aber dann wäre es sicherlich auch kein neutraler Studiokopfhörer mehr.
Habe bisher nur an der X-fi am PC gehört, bis 320 kbit/s. Kann man max. bis 2 UHR aufdrehen, sonst gibt es Gehörschäden. Werde zwar auch noch an der Harman Anlage hören, aber die Grundtendenz zum Nichtbehalten ist schon mal da. Möglicherweise ist der 271MKII da etwas einfacher für mich. Mir auch völlig egal, ob das dann nicht mehr Highend heisst. Das interessiert mich sowieso nicht. Gefallen muss es.

Und ja, 329 EUR für den 702 ist schon auch ne Menge. Ich sage aber ganz klar, wer diese Detailliertheit in den Höhen mag, für den ist es gut angelegtes Geld. Der 701 ist ja 100 EUR billiger.
meltie
Inventar
#12 erstellt: 12. Mrz 2011, 02:10
Als ich dieses Review das erste Mal gelesen hatte, konnte ich nicht so recht zustimmen. Ich war Feuer und Flamme für meinen neuen K701 ...

Jetzt habe ich jedoch alle drei Kandidaten schon eine ganze Weile abwechselnd im Einsatz und stimme mittlerweile M.bo fast vollständig zu, was die Beschreibungen des Klangs der Hörer betrifft.

Beim K701 hat mich die große Bühne anfangs begeistert, nach einer Weile jedoch eher gestört. Bei viele Stücken fand ich sie unrealistisch. Durch die Betonung im Hochtonbereich ging er mir zudem häufig auf die Nerven, mit ihm einfach entspannt zu hörern fiel mir häufig eher schwer. Das Kopfband trägt sein Übriges bei: Erst hatte ich mal einen mit sieben Noppen, der ging gar nicht. Jetzt habe ich einen mit acht, aber das ist nur wenig besser. Außerdem ist er ein klein wenig größer als der K601 und damit für meinen kleinen Kopf fast schon zu groß. Klangliche Unterschiede zwischen meinen beiden Modellen konnte ich keine feststellen - eine der angeblichen Bass-Heavy-Versionen ist mir nicht begegnet

Der K271 MK II ist für mich vom Tragekomfort deutlich besser als der K701. Während er mir vor allem in den betonten Mitten bei vielen Genres sehr gut gefällt, klingt er mir durch die geschlossene Bauweise ein bisschen zu sehr nach "Joghurtbecher" und ich empfinde ihn allgemein als nicht so universell wie den K601.

Am besten gefällt mir der K601. Ich höre mit ihm von Rock bis Klassik über Hiphop und Singer-Songwriter eine breite Bandbreite von Genres. Er klingt für mich am natürlichsten von den dreien und bietet für mich einfach das stimmigste Gesamtbild. Auch der Tragekomfort ist am Besten. In meinen Augen nicht nur was für Klassikhörer, auch wenn er dafür oft empfohlen wird.


[Beitrag von meltie am 12. Mrz 2011, 02:13 bearbeitet]
rpnfan
Inventar
#13 erstellt: 02. Apr 2011, 22:30

meltie schrieb:

Am besten gefällt mir der K601. Ich höre mit ihm von Rock bis Klassik über Hiphop und Singer-Songwriter eine breite Bandbreite von Genres. Er klingt für mich am natürlichsten von den dreien und bietet für mich einfach das stimmigste Gesamtbild. Auch der Tragekomfort ist am Besten. In meinen Augen nicht nur was für Klassikhörer, auch wenn er dafür oft empfohlen wird.


Ich gehöre ja auch zu den bekennenden 601-Fans und unterschreibe deine Aussage

Im Profil steht, dass Du die 702er-Polster verwendest. Wegen des Klangs (wie anders oder sogar besser?) oder wegen des Tragekomforts? Würd' mich über 'n Satz zu deinen Erfahrungen freuen.
korsar64
Neuling
#14 erstellt: 07. Apr 2011, 23:07
An alle K 601 oder auch K 701 Hörer, Tip:

die relativ großen Ohrmuscheln beim Hören so weit es geht
nach unten fixieren, dann klingt es ehrlicher und nicht auf
Dauer zu hell, einfach mal probieren, bei mir klappt es wunderbar am K 601
Wilke
Inventar
#15 erstellt: 08. Apr 2011, 10:56
Wie sind bei Euch die Erfahrungen der Geräuschdämmung beim
271 MK? Ich finde diese nicht so toll - beim Sennheiser 25 hd
ist sie besser. gruß Wilke
meltie
Inventar
#16 erstellt: 21. Apr 2011, 20:18

rpnfan schrieb:

meltie schrieb:

Am besten gefällt mir der K601. Ich höre mit ihm von Rock bis Klassik über Hiphop und Singer-Songwriter eine breite Bandbreite von Genres. Er klingt für mich am natürlichsten von den dreien und bietet für mich einfach das stimmigste Gesamtbild. Auch der Tragekomfort ist am Besten. In meinen Augen nicht nur was für Klassikhörer, auch wenn er dafür oft empfohlen wird.


Im Profil steht, dass Du die 702er-Polster verwendest. Wegen des Klangs (wie anders oder sogar besser?) oder wegen des Tragekomforts? Würd' mich über 'n Satz zu deinen Erfahrungen freuen.


Naja, ich wollte neue Polster kaufen und fand die Polster des K701, den ich zu dem Zeitpunkt auch hier hatte, einfach etwas bequemer, da sie hinten dicker sind. Außerdem finde ich die K702 Polster von der Farbe her optisch etwas ansprechender.

Klangliche Vergleiche habe ich nie großartig gemacht, aber wenn ein Unterschied da ist, dann kann er nicht so gravierend sein, sonst wäre mir das nach dem Polsterwechsel sicher aufgefallen, da ich z.B. die Unterschiede zwischen den einzelnen Pads beim K271 ziemlich erheblich fand.
rpnfan
Inventar
#17 erstellt: 21. Apr 2011, 21:42

Wilke schrieb:
Wie sind bei Euch die Erfahrungen der Geräuschdämmung beim
271 MK? Ich finde diese nicht so toll - beim Sennheiser 25 hd
ist sie besser. gruß Wilke


Ja, du kannst Dir bei den beiden aussuchen: Guten Klang oder gute Isolierung

[Warum 702-Polster auf 601: Klang oder Komfort?]


meltie schrieb:

Klangliche Vergleiche habe ich nie großartig gemacht, aber wenn ein Unterschied da ist, dann kann er nicht so gravierend sein, sonst wäre mir das nach dem Polsterwechsel sicher aufgefallen, da ich z.B. die Unterschiede zwischen den einzelnen Pads beim K271 ziemlich erheblich fand.


Ah, danke. Das hilft mir schon weiter. Ich hab' die Tage nochmal den 702 auf dem Kopf gehabt und fand auch, dass die "schrägen" Polster bequem sind. Vom Knubbelband her war der 702 aber für mich auch unbequem, obwohl ich eher einen nicht sooo riesigen Kopf habe...

Wenn bei mir mal Polster fällig werden, werd' ich mir auch die 702er kaufen. Passt das schwarz gut zum "braunen" Gehäuse und grauen Band des 601? Die grauen 701-er Polster müssten farblich ja auch ganz gut passen?


[Beitrag von rpnfan am 21. Apr 2011, 21:45 bearbeitet]
meltie
Inventar
#18 erstellt: 22. Apr 2011, 16:48
Mein K601 ist eher schwarz als braun, auch wenn der Farbton etwas wärmer ist als das schwarz der Polster, von daher passt das schon gut. Die K701 Polster passen aber farblich auch, insbesondere besser als die K601 Polster, deren Farbton ich irgendwie komisch finde.
M.bo
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 23. Apr 2011, 06:54
Echt Meltie?,

Mein K601 war eher Bronzefarben bzw. Braun als Schwarz.

mfG
meltie
Inventar
#20 erstellt: 23. Apr 2011, 12:52
Ja, hatte bisher keine Probleme mit Farbenblindheit ;-) Kann mir schon noch vorstellen, dass das jemand als sehr dunkles braun erkennt, aber bronzefarben?


[Beitrag von meltie am 23. Apr 2011, 12:53 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
AKG K601 vs. Beyerdynamic T 70
hansmayer am 11.10.2011  –  Letzte Antwort am 11.10.2011  –  3 Beiträge
AKG Q701 vs. AKG K701 Review
BLND am 31.05.2012  –  Letzte Antwort am 12.05.2019  –  230 Beiträge
AKG K340 vs. Q701
kruemelmonster* am 08.12.2013  –  Letzte Antwort am 15.12.2013  –  7 Beiträge
AKG 812pro vs 1k? Konkurrenzprodukte
Klyner am 23.12.2013  –  Letzte Antwort am 09.06.2014  –  521 Beiträge
AKG K 81 DJ vs. Sennheiser CX 300 InEar vs. AKG K 414 P - Erfahrungsbericht
Jackhammer2k am 15.04.2008  –  Letzte Antwort am 11.12.2011  –  7 Beiträge
Denon AH-P372 vs. AKG K26P (~ K414P)
rpnfan am 15.07.2008  –  Letzte Antwort am 31.07.2008  –  14 Beiträge
AKG K271 Studio vs Beyerdynamic DT770 80Ohm
ruebyi am 08.05.2011  –  Letzte Antwort am 20.03.2012  –  3 Beiträge
Test: AKG K 601 vs. K 701 vs. HD 650
Hirnwindungslauscher am 03.12.2011  –  Letzte Antwort am 14.10.2014  –  75 Beiträge
AKG K550 vs. Soundmagic HP100 vs. Shure SRH940
vanda_man am 05.03.2014  –  Letzte Antwort am 19.05.2014  –  21 Beiträge
AKG K701: Vergleichshören AKG K701 mit AKG K701
Frank1970 am 17.07.2006  –  Letzte Antwort am 31.07.2006  –  122 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: 2 )
  • Neuestes MitgliedChriscOg
  • Gesamtzahl an Themen1.551.070
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.345

Hersteller in diesem Thread Widget schließen