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Reviews zum Etymotic ER4SR und ER4XR

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Vollker_Racho
Inventar
#101 erstellt: 31. Mrz 2017, 15:32
Da du gerade Bartzky erwähnst:

Von seinem Review war ich doch massiv enttäuscht, da er kaum auf die klanglichen Unterschiede von XR und SR eingegangen ist, lediglich das wiederholte was überall zu lesen ist (eben etwas mehr Bass sonst keine Unterscheide) und ansonsten viel mehr auf der Geschichte der Hörer rumgeritten ist. In meinen Augen ein in klanglicher Hinsicht echt schwaches Review.


[Beitrag von Vollker_Racho am 31. Mrz 2017, 15:33 bearbeitet]
bartzky
Inventar
#102 erstellt: 31. Mrz 2017, 16:52

XdeathrowX (Beitrag #101) schrieb:
Von seinem Review war ich doch massiv enttäuscht, da er kaum auf die klanglichen Unterschiede von XR und SR eingegangen ist, lediglich das wiederholte was überall zu lesen ist (eben etwas mehr Bass sonst keine Unterscheide) und ansonsten viel mehr auf der Geschichte der Hörer rumgeritten ist. In meinen Augen ein in klanglicher Hinsicht echt schwaches Review.

Dass ich wiederholt habe, was überall zu lesen ist, möchte ich mir nicht vorwerfen lassen. Mag sein, dass anderswo ähnliche Sachen zu lesen sind - das würde ich dann aber gerne als Bestätigung werten.
Hinsichtlich der Unterschiede zwischen SR und XR kann ich nur sagen, dass ich beide sehr gewissenhaft im Direktvergleich miteinander verglichen habe. Heißt, jeder Hörer hing ausgepegelt an jeweils einem der exakt gleichwertigen Ausgänge des RME ADI-2 Pro. Habe natürlich auch versucht die Hörer per EQ anzugleichen.
Fazit: Qualitative Unterschiede sind nur mit viel Konzentration zu hören und werden nach EQ-Einsatz noch schwieriger wahrzunehmen. Insgesamt empfand ich die Unterschiede als dermaßen gering, dass ich für mich nicht rechtfertigen konnte diese im Review zu erwähnen.
Vollker_Racho
Inventar
#103 erstellt: 31. Mrz 2017, 17:16

bartzky (Beitrag #102) schrieb:
Dass ich wiederholt habe, was überall zu lesen ist, möchte ich mir nicht vorwerfen lassen. Mag sein, dass anderswo ähnliche Sachen zu lesen sind - das würde ich dann aber gerne als Bestätigung werten.

War vielleicht doof ausgedrückt - ich hatte mir von dir einen klanglich ausführlicheren Bericht erhofft und du hast letztendlich was ähnliches geschrieben wie (fast) alle vor dir. Das du dies als Bestätigung empfindest ist nettes Eigenlob sollte aber nicht der Anspruch an Journalismus sein, den ich euch einfach mal unterstelle, wenn man eine eigene Seite zum Thema Kopfhörer betreibt.

bartzky (Beitrag #102) schrieb:
Insgesamt empfand ich die Unterschiede als dermaßen gering, dass ich für mich nicht rechtfertigen konnte diese im Review zu erwähnen.

Ich empfinde die Unterschiede als durchaus deutlich und hätte sie garantiert erwähnt, aber andere Leute andere Ohren. So kann ich deine anderen Reviews noch besser im Verhältnis zu meinen Klangeindrücken einordnen.
mike99
Inventar
#104 erstellt: 31. Mrz 2017, 18:51
Ich fand die Unterscheidung auch relativ klar, auch nach EQ im Bassbereich, wobei ich den nach Gefühl setzte, nicht gemessen, vielleicht strahlt der XR dann doch noch stärker in die Mitten und Höhen ab.

Eventuell hängt es auch damit zusammen, dass ich in erster Linie mit dem HD800f (f=Frenchmod) höre, den Hörer selbst habe ich seit 2009 und auf den bin ich geeicht. Rein quantitativ scheint es gar nicht so dramatisch zwischen SR und XR, für mich ist aber doch so deutlich, dass SR = haben wollen und XR = nicht haben wollen, und mir genügt der Bass des SR meistens auch, was für andere sicher gar nicht geht.
Huo
Hat sich gelöscht
#105 erstellt: 31. Mrz 2017, 21:04
Unter optimalen Bedingungen, soll dem SR ja auch kein Bass fehlen. Ich denke aber, dass beim Großteil der wirklich perfekte Sitz ausbleibt. Und wenn nicht, muss entweder die Lautstärke hoch genug oder die Umgebung leise genug sein. Das sehe ich heute nur noch selten gegeben. Meine Empfehlung gilt deshalb dem XR.
mike99
Inventar
#106 erstellt: 31. Mrz 2017, 21:37
Dann haut das mit dem Sitz bei mir sehr wahrscheinlich hin, was witzigerweise bei den meisten anderen IEs (customs natürlich ausgenommen) nicht oder kaum klappt trotz erheblicher Malträtierung des Ohrs, vielleicht probiere ich irgendwann mal noch die rose mini2.
ayran
Inventar
#107 erstellt: 03. Apr 2017, 18:47
Für mich hat der SR bei leisem Hören einfach zu wenig Bass. Wenn ich dann aufdrehe, ist genug Bass vorhanden. Da ich aber eher leise höre, war für mich der XR passender.

Ich lese bei der o.g. Quelle übrigens nicht raus, dass der XR und SR unterschiedlich - mit Ausnahme des Basses - klingen sollen. Da steht doch nur, dass es ein anderer Treiber ist.
mike99
Inventar
#108 erstellt: 03. Apr 2017, 20:06
Das ist korrekt, es widerlegt aber die Annahme, dass beide abgesehen von der Anhebung im Bass beim XR ansonsten identisch sind.
fqr
Inventar
#109 erstellt: 05. Apr 2017, 16:46
na dann will ich auch mal:

Zu Beginn ein kurzer Disclaimer:
Meine Schilderungen sind wie immer rein subjektiv zu verstehen und geben lediglich meine Eindrücke wieder, ich habe mangels Kenntnis und Technik weder gemessen, noch eingepegelt... sondern einfach kreuz und quer Musik gehört und schildere im Folgenden meine subjektiven Eindrücke.

Optik, Haptik und Design:
Da ich bisher noch keine Berührung mit Etymotic hatte, war dieser Test für mich ein Novum. Gelesen hatte ich bereits einiges über die Firma und deren Geschichte. Aber die Beiden Etys hielten doch die eine oder andere Überraschung parat.

Die Etys kommen mit dem üblichen Zubehör und jeweils einem recht großzügigen Softcase, das zur Not auch einen kleinen Player beherbergen kann.
Zunächst war ich aber erstmal doch überrascht, wie klein die Etys tatsächlich sind, kannte ich Sie doch bisher nur von Fotos...

Die Materialwahl bei den Ohrteilen hat mir sehr gut gefallen, Aluminium und wertig wirkender Kunststoff. Lediglich das Kabel fand ich weniger schön, da es unterhalb recht dick ist und im oberen Teil zu Mikrofonie neigt. Aber für den aufgerufenen Preis... und wenn man die Ur-Etys betrachtet, sind Material und Verarbeitung völlig OK, bis gut.

Was für mich zu Beginn ebenfalls ungewöhnlich war, obwohl ich täglich Custom In-Ears verwende, war der tiefe Sitz der Etys. Ich habe die Tripple-Flanges von meinen Audioflys verwendet und auch sofort einen guten Seal bekommen. Aber aufgrund der schmalen und langen Bauform der Etys, lagen diese quasi in meiner Ohrmuschel, nur gehalten durch den tiefen Sitz der Silikon-Tips. Bewegt man das Kabel, bewegt man auch die KH, was sich ungewohnt anfühlt und z.T. auch leicht den Klang verändert. Die Isolation der Etys war jedoch überraschend gut.

Alles in Allem, kann man weder über Verarbeitung, noch Haptik oder Zubehör meckern, denn diese Punkte sind dem Preis der Etys absolut angemessen und ausreichend.


Klang:
Ich bin leider aufgrund beruflicher Belastung weniger zum Hören gekommen, als geplant. Da sich überdies beim ersten An-Testen schnell der XR als Favorit herausgestellt hat, gehe ich im Wesentlichen auf den XR ein und beziehe mich nur kurz auf den SR.
In der Zeit vor dem Test habe ich an in-ears eigentlich ausschließlich meine Harmony 8.2 gehört, von daher ziehe ich auch nur diese zum Vergleich heran.

Fangen wir also unten an... der Bass des XR:

Ja, der XR ist der spaßigere der beiden Kandidaten, wobei das hier wirklich im Hi-Fi Sinne gemeint ist, denn die Betonung des XR im Bassbereich ist erfreulicherweise nicht übermäßig, oder dröhnig, sondern fein dosiert und schön knackig.
Ein KH für Bassheads ist der XR daher bei Leibe nicht, er bietet nur ein klein bisschen mehr Druck untenrum, der dem KH, zumindest für meine bevorzugten Musikgenres, etwas mehr Lebhaftigkeit und Emotion einhaucht.
Dabei bleibt der Bass des XR stets kontrolliert und präzise, auch die Auflösung passt in diesem Bereich, alles ist schön durchgezeichnet. Lediglich der Tiefbass könnte für meinen Geschmack etwas ausgeprägter sein, aber wenn man nicht grade vorher mit den Harmonys gehört hat, fällt einem das evtl. nicht so störend auf, es fehlt halt vor allem das tiefe Grummeln bei manchen Stücken.

Im direkten Vergleich zu den Harmony 8.2 fällt noch auf, dass der XR nicht ganz so schön groovt. Der Harmony klingt im Bassbereich irgendwie organischer, will sagen eher wie ein dynamischer KH, denn wie ein (multi-) BA in-ear.
Der XR ist hier trockener, weniger "federnd" und ein Stück weit analytischer. Dadurch klingt der Ety jedoch nicht schlechter, sondern einfach nur anders, was je nach Musik auch von Vorteil sein kann.
Die Harmonys sind hier alles andere als dezent, extrem präzise zwar, aber absolut jenseits von neutral, was ich in ruhiger Umgebung oder an bassempfindlichen Tagen fast schon als grenzwertig empfinde.
Der XR dagegen eher gentlemen-like und subtil. Wobei wirklich erstaunlich ist was der Ety bassmäßig aus nur einem BA-Treiber rausholt. Der 8.2 muss hier allein für die Tiefen je 2 Treiber pro Seite auffahren.

Bei älteren Rock und Punk Sachen, wendet sich das Blatt allerdings und ich würde immer dem 8.2 die Bass-Krone aufsetzen, denn hier reißt der Harmony einfach mehr mit. Eine Bass-Drum hat ordentlich Attack und klingt nach bis in die tiefsten Register, ohne je zu verwaschen, egal wie schnell die Bass-Drum geprügelt wird. Der Harmony vermittelt recht gut den Klang einer guten Live-PA.
Hier ist mir der XR teils etwas zu leb- und freudlos, er macht seine Aufgabe nicht schlecht, alles ist ausreichend präzise aber im direkten Vergleich zu nüchtern und emotionslos.
Wenn man jedoch an die Wurzeln des Etys denkt, ist der XR eine erfreuliche und konsequente Erweiterung im Hause Etymotic, die in meinen Augen den besseren Allrounder im Lineup darstellt.


Die Mitten:

Die Mitten des XR sind gut aufgelöst und fügen sich stimmig ins Gesamtbild ein, weder Quäken, noch Telefonklang ist zu vernehmen. Im direkten Vergleich mit dem 8.2 empfinde ich den XR hier jedoch etwas distanzierter und dünner, grade wenn‘s um Stimmen, aber auch Instrumente wie E-Gitarren etc. geht.
Aber auch bei Klavier und Streichern empfinde ich den Ety etwas distanzierter und weniger lebhaft. Der XR hat bei Leibe keine zurückgesetzten Mitten, aber im Vergleich zum Harmony klingen diese nicht so vordergründig, sondern eicht verhalten. Mein derartiges Empfinden rührt aber sicherlich auch daher, dass die 8.2 einen kleinen Buckel in den Mitten, irgendwo zwischen 1 und 2kHz, haben.

Alles in allem empfinde ich diesen Bereich bei den Etys als gelungen und lediglich erst mal ungewohnt.


Die Höhen:

Bei den Höhen gefällt mir der XR gut, jedoch ebenfalls abhängig von der gehörten Musik. So empfinde ich die Höhen als leicht betont und eher hell. Dadurch wirkt der XR schön klar und detailreich, aber bei manchen Aufnahmen auch etwas grieselig, bzw. ganz leicht harsch. Auch eine ganz leichte Tendenz zu Zischeln und BA-Beißen meine ich zu vernehmen, aber wenn man bedenkt dass die Etys das ganze Spektrum nur aus einem einzelnen BA Treiber kitzeln, ist das völlig im Rahmen.

Dadurch wirkt der XR oberflächlich betrachtet erst mal höher aufgelöst, detailreicher und irgendwie luftiger, als der 8.2, da einen die Details quasi anspringen. Bei genauerem Hinhören zeigt sich jedoch an musikalisch dichten Stellen, zB wenn das ganze Orchester loskloppt, dass der Ety hier durch die Anhebung leicht schummelt, bzw. dass Auflösung und Durchhörbarkeit bei den Harmonys dann doch hörbar über dem XR liegen. Aber das zeigt im Gegensatz auch eindrucksvoll was hier bereits mit einem BA Treiber möglich ist.

Der 8.2 ist mir bei elektronischen Sachen höhenmäßig teilweise fast schon zu entspannt und der XR gefällt mir hier trotz leichter Körnigkeit wirklich gut. Der Harmony ist höhenmäßig wesentlich sanfter, entspannter, aber im direkten Vergleich teils auch leicht verhangen. Das macht ihn jedoch bei gitarrenlastigen Genres, vor allem bei älteren Aufnahmen, für mich angenehmer und langzeittauglicher, als den Ety, da mein Gehör nicht so schnell ermüdet.


Auflösung, Räumlichkeit und Bühne:

Wie oben schon erwähnt, ist die Auflösung des Etys wirklich gut, vor allem, wenn man Preis und Anzahl der Treiber berücksichtigt. Dass ein teurerer Custom In-Ear mit je 4 Wegen und 8 Treibern hier die Nase vorne hat, verwundert nicht. Viel mehr erstaunt dagegen der XR, wie nahe er dem Flaggschiff mit seinen vergleichsweise bescheidenen Mitteln doch kommt. Hätte ich den 8.2 nicht zum Vergleich gehabt, hätte ich beim XR wahrscheinlich nichts Wesentliches vermisst.

Was im direkten Vergleich noch auffällt ist, dass, grade bei Live-Aufnahmen, der 8.2 hörbar mehr Rauminformationen liefert, die Aufnahme also dreidimensionaler rüberkommt, da man die kleinsten Details mitbekommt, seien es nun Reflexionen durch die Wände des Konzertsaales, oder das Knarzen eines Stuhles, kurz Liveaufnahmen wirken echter. Ich nehme an, dass dies ebenfalls der höheren Auflösung des Harmony geschuldet ist.

Die Bühne der Etys ist nicht riesig, aber auch nicht übermäßig intim, alles in allem empfinde ich den XR hier recht natürlich und nicht künstlich auf Effekt getrimmt. Die Ausdehnung erfolgt hier eher in der Breite, also links und rechts des Kopfes, dafür ist die Tiefenstaffelung nicht so ausgeprägt, wie beim Harmony.
Auflösung, Detail und Bühne sind beim Ety auf hohem Niveau und dem Preis absolut angemessen.


Etwas Technikkram:
Was auffällt ist, dass der Ety deutlich mehr Leistung benötigt, als der Harmony, dafür ist ersterer auch weniger anfällig für Rauschen. Nehme ich mit den Harmony das Grundrauschen des DX80 bei sehr leisen Stellen noch war, so höre ich bei den Etys davon nichts mehr.

Gehört wurde für den Test überwiegend am Ibasso DX80 und zu Vergleichszwecken vereinzelt auch am JDS Labs The Element als DAC an meinem ThinkPad. Die Unterschiede sind hier meiner Ansicht nach zu vernachlässigen und wie zu erwarten war stellen die Etys keine allzu großen Anforderungen an den Verstärker.

Ein paar wenige Worte zum SR:
Als bassarm, oder blutleer empfinde ich den SR nicht, der kann schon auch hinlangen, wenn es die Musik erfordert, aber er tut dies etwas dezenter und unterschwelliger, weshalb mir der SR bei manchen Genres zu wenig Emotionen rüberbringt, so zB bei Elektronischer Musik oder auch bei Rockigem. Bei Klassik empfinde ich den SR dagegen als völlig ausreichend.
Jedoch ertappe ich mich mit dem SR immer wieder dabei, dass ich lauter höre als gewöhnlich, da mir etwas der Druck untenrum fehlt und ich dies durch Lautstärke zu kompensieren suche.

Merkwürdigerweise empfand ich bei den kurzen Sessions mit dem SR die Höhen irgendwie anders als beim XR, leicht schärfer, bzw harscher. Es kann aber auch am fehlenden Gegengewicht im Bassbereich liegen, dass ich das subjektiv anders wahrnehme.

Insgesamt ist der XR jedoch für mich der bessere Allrounder und entspricht den von mir überwiegend gehörten Genres am ehesten. Schlecht ist der SR deswegen noch lange nicht, er ist einfach anders und für viele sicherlich auch die bessere Wahl, da neutraler bzw. eher "Hi-Fi".

Fazit:
Beide Etys sind wirklich gute in-ears und haben deutlich mehr gemeinsam als sie unterscheidet. Ich empfinde, ohne bisher mit Etymotics viel Berührung gehabt zu haben, den XR als gelungene Erweiterung des Line-Ups. Die leichte Anhebung im Bassbereich ist wirklich gut gelungen, da sie sich schön in das klangliche Gesamtbild einfügt und andere Frequenzbereiche nicht wesentlich beeinflusst.
Beide KH holen aus nur einem einzigen BA-Treiber unwahrscheinlich viel Klang raus, auch was Auflösung und Detail anbelangt. Dass sie einem teureren Custom In-Ear teils unterliegen, ist nicht verwunderlich, aber die Tatsache, dass sie diesem doch erstaunlich nahekommen, relativiert das schneller-höher-noch-mehr-Treiber Wettrennen mancher Hersteller in meinen Augen deutlich.

Würde ich mir einen der beiden Etys kaufen? Wenn dann den XR, da er mir für die gehörten Genres einfach besser gefällt. Da ich aber bereits 3 Paar in-ears im Preisbereich zwischen 400 und 1100.- besitze und mich der Tragekomfort der Etys (vor allem im Vergleich zu Customs) nicht wirklich begeistert hat, wird wohl kein Ety bei mir einziehen.
Nichtsdestotrotz sind beide KH wirklich gute in-ears, die sicherlich und wohlverdientermaßen ihre Anhängerschaft haben, ich bin nur leider schon versorgt.

Zu guter Letzt möchte ich mich noch bei Ayran und natürlich bei Etymotic bedanken, denn auch wenn ich mir keinen der beiden kaufen würde, war‘s für mich sowohl Premiere, als auch große Freude einmal Etys testen zu können, was angesichts der langen Tradition und dessen was Etymotic im Bereich in-ears geleistet hat, längst überfällig war.
DaDude
Stammgast
#110 erstellt: 16. Apr 2017, 22:06
Hallo zusammen,

hier nun mein Review zu den beiden Etys (leider hat der Text lange in nem Word-Dokument geschlummert und hätte schon vor langer Zeit gepostet werden sollen :():

Kurze Vorabinfo: Die geschilderten Eindrücke sind natürlich rein subjektiv und ohne Messungen oder ähnliches entstanden. Meine gewohnten Hörer sind die Shure SE215 und UE Triple.Fi, also eher anti-neutrale In-Ears.

Auf Fotos kann ich an dieser Stelle verzichten, da die Hörer und der Lieferumfang bereits reichlich bekannt sind.

Allgemeines zu Lieferumfang und Qualität der Hörer:
Die beiden Etys kommen in einer verhältnismäßig großen Verpackung, die einen direkt auch mit den entsprechenden Messschrieben der Hörer begrüßt, was zu einem sehr „professionellen“ ersten Eindruck führt. Das Hardcase ist für die Hörer alleine viel zu groß und kann auch als Aufbewahrung für mobile Player dienen. Da ich mobil nur am Samsung S7e getestet habe, ging statt dem großen Hardcase die kompakte UE-Alu-Dose mit auf die tägliche Reise.

Die Auswahl an mitgelieferten Ohrpassstücken ist sehr groß und sollte für jeden Ohrtyp passen. Mir persönlich haben die Biflanges am meisten zugesagt, da ich doch recht kleine Ohren habe. Sehr praktisch ist die Halteklammer, um das Kabel an der Kleidung zu fixieren. Dies minimiert die doch recht starke Mikrofonie der Kabel und vermeidet eine unangenehme Belastung der Hörer im Ohr beziehungsweise ein scheuern der Kabel.

Die beiden Hörer an sich machen einen sehr hochwertigen und Robusten Eindruck, ebenso die Steckverbinder für die Kabel.

Die Passform ist sehr angenehm unspektakulär, da sie vor allem von den Ohrpassstücken abhängt und nicht vom Gehäuse. Somit sollte wirklich jeder ohne Probleme viele Stunden am Stück hören können.

Höreindruck ER4SR:
Mein größter Fehler war es wohl, die SR erst nach den XR zu testen. Im Vergleich zu den XR wirken die SR doch sehr hell. Aber von vorne: Der erste Eindruck ist, dass die Hörer eine gewisse Klarheit bieten, da kein Bass die mitten oder Höhen in den Hintergrund drücken kann. Ein bisschen Bass kann man mit entsprechender Musik oder etwas EQ provozieren, dieser ist dann auch richtig trocken aber in der Quantität für meinen Geschmack deutlich zu wenig. Bevor man den Bass per EQ verbiegt, kann man auch zum XR greifen. Aber dazu später mehr.

Lässt man den Bass hinter sich und kommt zu den Mitten, so sind diese sehr präsent, quasi „in-your-face“. Hier kommt wieder die Klarheit ins Spiel, zusammen mit einer recht hohen Auflösung. Gerade Classic Rock oder Jazz macht sehr viel Spaß, da man wirklich sehr viele Details der Instrumente und ihrer Spieler hört. (The Modern Jazz Quartet - The Complete Last Concert als uneingeschränkte Hörempfehlung).

Die Höhen sind aber letztendlich der Teil, der mich am meisten überrascht hat. Wie die Mitten sind auch sie sehr präsent, haben jedoch keinen Peak und sind damit nicht nervig. Für mich ist es eine Überraschung, weil ich bei Höhen sehr empfindlich bin und es bei einigen Hörern ohne EQ schnell unangenehm wird.

Insgesamt ist der ER4SR, wie beworben, natürlich kein Spaßhörer sondern ein professionelles Werkzeug. Mir persönlich spielt er zu neutral und wäre damit kein Kaufkandidat.

Höreindruck ER4XR:
Wie schon geschrieben habe ich den ER4XR als erstes getestet, da der Hörer am ehesten ein Kaufkandidat für mich und meinen Geschmack wäre. Im Gegensatz zum SR hat der XR ein deutlich wuchtigeres Bassfundament und spielt bei entsprechender Musik sehr spaßig und voluminös auf, jedoch nicht so trocken wie der SR. Man kann den Bassbereich gerne per EQ anheben, jedoch hatte ich nicht das Verlangen danach, auch weil mir bewusst war, dass er einen SE215 oder Triple.Fi keinesfalls ersetzen, sondern ergänzen würde. Aber auch ohne EQ bietet er genug Bass für wirklich jedes Genre.

Trotz des quantitativ präsenteren Basses sind die Mitten immernoch sehr vordergründig und hoch in der Auflösung. Auch die Höhen ähneln denen des ER4SR sehr. Insgesamt ist der XR deutlich spaßiger abgestimmt als der SR und eher ein Allzweckhörer. Gerade Live-Aufnahmen machen sehr viel Spaß und gute Laune. Unterm Strich konnte der XR sehr überzeugen.

Gehört habe ich querbeet durch alle Genres, jeweils Alben die ich sehr gut kenne. Interpreten waren vor allem Mobb Deep, Phil Collins, Clapton, Santana, Modern Jazz Quartett, Hooverphonic, Massive Attack, Parov Stelar, Kate Tempest.

Fazit:
Wie schon geschrieben konnte der XR erwartungsgemäß deutlich mehr überzeugen als der SR. Wenn ich einen von beiden kaufen würde, dann den XR. Preislich gesehen finde ich die Ausrichtung recht ambitioniert mit knapp 400€. Für max. 300€ wäre es wohl ein Spontankauf, bei 400€ hat man doch noch einige andere Möglichkeiten. Aber man sollte definitiv mal einen Ety gehört haben, alleine um zu erleben, was mit nur einem Treiber möglich ist und weil Ety ja das Thema „Neutralität“ bei In-Ears definiert wir kein anderer.

An dieser Stelle noch vielen Dank an Ayran und Etymotic für die Organisation dieser Review-Rundreise.

Viele Grüße
Florian
ayran
Inventar
#111 erstellt: 21. Apr 2017, 22:45
Danke für die ganzen Reviews, Leute.
Jetzt müssten eigentlich alles durch sein.
derSchallhoerer
Inventar
#112 erstellt: 23. Jun 2017, 18:58
Die ER4XR sind wirklich fast wie eine Versicherung für das Portmonee. Immer wenn ich mit denen höre, weiß ich das ich mit absoluter Sicherheit kein Geld mehr für InEars ausgeben werde.
BartSimpson1976
Inventar
#113 erstellt: 11. Aug 2017, 04:47
So, zwar noch mit NTS belastet, aber..... Ich habe seit gestern die ER4XR und bin absolut geflasht.
Die XR sind der Wahnsinn, wunderbar natuerlich, nichts ist angedickt. Perfekter Seal und Isolation.
Natuerlich gehen die Tripleflange Aufsaetze schon sehr weit ins Ohr, so dass es manchmal etwas kitzeln kann.
Habe die XRs fuer einen sehr guten Preis bekommen (umgerechnet ca 260 EUR), vom gesparten Geld koennte man sich entweder
ein neues Kabel oder Custom-Aufsaetze goennen. Mal sehen....

Etwas bessere Rechts/Links-Markierung waere evtl wuenschenswert gewesen. So muss man schon vor jedem Einsetzen genau hinschauen.

Aber ich muss sagen: Die machen wirklich Spass. Ich komme von einem JH13v2 und mit dem XR vermisse ich absolut nichts.
So soll es klingen. Und zwar wuer durch alle Genres. Auch die XRs sind natuerlich nichts fuer "bassheads", aber
die Etys klingen einfach "echt".


[Beitrag von BartSimpson1976 am 11. Aug 2017, 05:38 bearbeitet]
mike99
Inventar
#114 erstellt: 11. Aug 2017, 07:22
Zumindest bei den originalen Kabeln kann man L/R auch fühlen, am besten mit dem Fingernagel, sonst müsste ich immer meine Brille suchen .

Ansonsten sehe ich das ähnlich, wobei ich gerade mal wieder im Billigsegment einen Xiaomi-Hybriden bestellt habe, nur so zum probieren.

Und das sind bei mir die Einzigen die ich immer ohne Probleme mit gutem Seal ins Ohr bekomme.
Vollker_Racho
Inventar
#115 erstellt: 11. Aug 2017, 07:52
In irgendeinem Bericht zu den Ety hat der Nutzer auf eine der beiden Seiten einen dicken Klecks Kleber angebracht, um R / L besser zu unterscheiden...
mike99
Inventar
#116 erstellt: 11. Aug 2017, 09:04
Am besten den Kleber direkt aufs Röhrchen an der Öffnung, dann hört man den Unterschied sogar .
Vollker_Racho
Inventar
#117 erstellt: 11. Aug 2017, 10:00
Lieber dir auf die linke Maustaste damit du deine "witzigen" Kommentare für dich behalten musst.
holzohr33
Hat sich gelöscht
#118 erstellt: 11. Aug 2017, 10:26
Ich bin auch nach wie vor mit meinen ER4SR schwer zufrieden. Isoliert gut und klingt in meinen Ohren sehr prima....
mike99
Inventar
#119 erstellt: 11. Aug 2017, 10:58
Gerne doch, was für ein Glück, dass ich das Touchpad benutze.
BartSimpson1976
Inventar
#120 erstellt: 13. Aug 2017, 04:41

BartSimpson1976 (Beitrag #25) schrieb:
Was die Massentauglichkeit der Gehaeuseform angeht wuerde ich es umgekehrt sagen.
Diese laenglichen Gehaeuse passen in jedes Ohr, bei den anderen a ala E70, Audiofly, Westone und Konsorten
kommt es schon sehr auf das Schallroehrchen an. Da sehe ich Gehaeuse wie bei den Etys oder den Heaven weit vorn.



Um mich mal selbst zu zitieren muss ich zu meiner obigen Aussage feststellen dass sie fuer mich persoenlich stimmt.
Mit meinen Final Audios vorher (Heaven V und F4100) und jetzt mit den Etys bekomme ich problemlos perfekten Sitz und Seal.
Rein ins Ohr und fertig. Sowohl mit meinen JH13v2 als auch beim Testen mit Modellen wie ATH-E70, Shure 535, Orivety Primacy
musste ich immer rumzupfen und staendig nachjustieren damit Seal und Isolation stimmen.
Wolf352
Inventar
#121 erstellt: 11. Mrz 2018, 21:38
Hallo zusammen,

da ich nach der Rundreise einen ER4SR erworben habe und ihn nun gut ein Jahr nutze muss bzw kann ich in loser Abfolge meine Langzeiterfahrung schildern.

Mich ereilte kurz nach dem Kauf leider ein Tinnitus und ich habe dann recht wenig mit KH gehört, mit dem IEM (der SR ist der einzig verbliebende IEM!) jedoch Abends im Bett beim bzw zum einschlafen.

Eine Feststellung kann ich nach einem Jahr mit Tinnitus machen, ich betone das es sich selbstverständlich eine ganz persönliche Erfahrung ist!
Das hören mit IEM provoziert bei mir den Tinnitus deutlich mehr als wenn ich mit einen OverEar KH höre.
Selbst bei leisem hören mit dem IEM.
Das liest sich vermutlich schlimmer als es mittlerweile ist, denn nach einer Nacht drüber schlafen ist der Tinnitus wieder leiser.
Und generell ist er besser als noch vor einem Jahr.

Zurück zum SR.
Nach wie vor bin ich glücklich mit meiner Wahl!
Ich denke sogar, dass der SR der Hörer ist, der bei mir in Summe am meisten Spielzeit bekommt.
Was daran liegt, dass er so unkompliziert zu nutzen ist.
Nun mag manch einer verwundert den Kopf schütteln aber ich besaß ja den Shure KS1500, klanglich einfach toll, aber das Handling ging mit auf den Zeiger:
DAP plus DAC/KHV/Speiseteil und dickes Kabel zum IEM war auf Dauer etwas nervig, dazu kam, dass ich das IEM Gehäuse des KSE1500 nicht gut am Ohr ertragen konnte.

Das ist mit dem SR natürlich anders.
Direkt am iPhone angeschlossen, dünnes Kabel, keine Berührung am Ohr, das ist ein Handling wie ich es brauche!

Apropos "direkt am iPhone":
Ich habe auch das "einfache Anschließen" versuchsweise über Board geworfen und ihn am Chord Mojo sowie (zuletzt) am Hugo 2 probiert.
Hmm, steinigt mich, aber an den Geräten skaliert er nicht so gut wie zb ein AK 8ti mk2 oder Shure KSE1500 (aber das war dann wirklich Setup-Overkill). Das schaut beim Stax 009 anders aus: wenn ein KH die vorgeschalteten Geräte ausloten kann und mit ihnen skaliert dann er. Der SR profitiert nich in dem maße!
Ich würde sogar sagen: ein iPhone reicht....
Was bestimmt auch damit zusammenhängt dass ich relativ leise höre.
Mag sein dass er mit externen DAP/KHV lauter kann aber rein tonal und feindynamisch bleibe ich dabei: ein iPhone reicht ihm.

Fazit:
Nach wie vor habe ich eine Menge Spaß mit dem SR, er passt einfach super für mich.
Ich mag seine bruchlose Art, nichts fehlt, nichts wird übertrieben, er spielt aus einem Guss!
Dazu finde ich seine Räumlichkeit nach wie vor sehr gut - der Shure KSE 1500 war hier ein Stück besser, aber zu welchem Preis...
Gerne verzichte ich daher auf den letzten Tiefbass, wobei ich nach wie vor der Meinung bin dass er nicht wirklich Bassschwach ist. Was ich wiederum auf meine Hörerfahrung mit STAX009 und weiteren recht neutralen Lautsprechen (Studiomonitore) in meinem Hörraum zurückführe.

Der SR erdet mich tonal immer wieder - und das mit großem Spaßfaktor.
frix
Inventar
#122 erstellt: 13. Mrz 2018, 11:36
[quote="BartSimpson1976 (Beitrag #120)"][quote="BartSimpson1976 (Beitrag #25)"]
Um mich mal selbst zu zitieren muss ich zu meiner obigen Aussage feststellen dass sie fuer mich persoenlich stimmt.
Mit meinen Final Audios vorher (Heaven V und F4100) und jetzt mit den Etys bekomme ich problemlos perfekten Sitz und Seal.
Rein ins Ohr und fertig. Sowohl mit meinen JH13v2 als auch beim Testen mit Modellen wie ATH-E70, Shure 535, Orivety Primacy
musste ich immer rumzupfen und staendig nachjustieren damit Seal und Isolation stimmen.[/quote]

wie würdest du denn F4100 vs. die etys sehen?


[Beitrag von frix am 13. Mrz 2018, 11:37 bearbeitet]
BartSimpson1976
Inventar
#123 erstellt: 13. Mrz 2018, 12:32
Also die F4100 sind deutlich badewanniger als die Etys. In in punkto Aufloesung sind die Etys auch vorne, die F4100
werden im Hochton doch etwas koernig. Wuerde eher die F7200 als Konkurrent zu den Etys sehen.

Aber die F4100 sind trotzdem gute IEMs, man kann es kaum glauben was aus den Winzdingern rauskommt. Aber halt
eher auf Fun getrimmt. Bassmonster sind die aber auch nicht.

Die Etys und die F4100 kosten haben ungefaehr den gleichen Preis. Man macht mit beiden nix verkehrt, kommt aber
halt auf die persoenlichen Vorleiben an.
Gokhan
Stammgast
#124 erstellt: 21. Mai 2018, 23:42
Könnte man das bluetooth Kabel des Shure 215 BT mit den Etymotic ER4XR verbinden oder wird es auch nicht halten wie die Kabel der Shure 535 ?+
Vollker_Racho
Inventar
#125 erstellt: 29. Jun 2018, 08:38
Da ich meine Ety verschlampt habe, hätte ich die Originaltasche gegen Versand abzugeben...

Schreibt mir ne PN.
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