In Ears - Shure SE425: neutral oder bassschwach?

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deepwave
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jul 2012, 12:18
Hallo liebe Mitforisten,
nach intensivem Studium des (fast) gesamten geballten InEar-Wissens hier ist mir eine Sache immer noch nicht wirklich klar:
Eigentlich erscheint mir der og. Shure SE425 nach allem was man so liest als ziemlich ideale Universalloesung in seinem Preisbereich.
Allerdings habe ich folgende Vorstellung von einem NEUTRALEN InEar:
Er soll die Musik so uebertragen wie sie ist, moeglichst nichts weglassen und auch nichts hinzufuegen. D.h., hochaufgeloester, "luftiger" Jazz soll auch so klingen, ABER AUCH fette, basslastige Elektro- oder Stonerrockbeats sollen so fett und basslastig klingen wie sie sind.
Und genau an diesem Punkt habe ich leichte Zweifel:
ich habe beim Mitlesen hier oft den Eindruck, dass die InEars die als neutral bezeichnet werden, im Bassbereich nicht wirklich neutral (siehe oben) sondern eher bassschwach sind. Insbesondere scheint dies auf saemtliche InEars nach Balanced-Armature-Technik zuzutreffen (zumindest in diesem Preisbereich), waehrend die Dynamic-Driver diese Bassschwaeche eher nicht aufweisen. Habe ich das soweit richtig verstanden?
Meine konkreten Fragen sind hier:

1- Ist der SE425 wirklich NEUTRAL, oder hat er im Bassbereich eine Schwaeche zB gegenueber dynamischen Inears?

2-Falls eine Bassschwaeche vorhanden ist, liegt dies dann eher an der Abstimmung, so dass man es zB durch EQ ausgleichen kann?
Oder ist das Problem eher, dass der einzelne BA-Basstreiber die Baesse nicht suffizient uebertragen kann? (Dann waere es ja nicht moeglich dies durch den EQ auszugleichen)

Was ich eigentlich suche:
Ich hab als Quelle den Cowon D2+ (hat recht potenten, vollparametrischen 5-Band EQ), und habe im Moment einen T-Jays III. - Inear dranhaengen (dynamischer Treiber), der mir eigentlich schon ganz gut gefaellt. Ich habe hier allerdings die Mitten bei 1.4kHz um 5 und bei 1,8 um 3 dB angehoben.
Ich wuensche mir jetzt halt ne bessere Aufloesung in den Mitten und Hoehen, ABER NICHT auf Kosten der Baesse !! (ich bin schliesslich leidenschaftlicher BASSIST!)

Fuer alle Vorschlaege und Meinungen schon hier herzlichen Dank !!

Viele Gruesse, schoenes Woechenende!
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 07. Jul 2012, 12:30
Hallo,

der SE425 ist neutral im Bassbereich. Das ist meßbar. Oder jedenfalls so neutral, wie man es mit einem 2-Wege-System hinbekommt. Bei 30Hz fehlen vielleicht 1-2dB an Pegel.

Ob man das als "bassschwach" empfindet, ist eine reine persönliche Empfindung. Ob du ihn als "bassschwach" empfindest oder nicht, kannst du dir nicht anlesen. Da hilft nur selbst ausprobieren.

Nicht ohne Grund hat Shure ja auch den SE535 im Programm, der im Bassbereich nochmal ein paar wenige dB an Pegel zulegt. Das sind nur 1-2dB an Pegel, aber gerade einem Bassisten würde ich den SE535 eher empfehlen als den SE425.

BTW, dein Cowon D2+ hat einen Tiefbassabfall. Die SE425 spielen am D2+ im Bassbereich nicht neutral. Bei dieser Kombi fehlen im Tiefbass bei 30Hz ca. 3dB an Pegel.

Viele Grüße,
Markus


[Beitrag von Bad_Robot am 07. Jul 2012, 12:35 bearbeitet]
deepwave
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Jul 2012, 17:14
Hi, vielen Dank, das hilft mir schonmal um einiges weiter!

30 Hz, naja das ist ja auch schon ganz schon tief.
Wir Bassisten sagen eigentlich fuer unsere Instrumentalboxen, wenn die bis 60 Hz ohne groesseren Pegelabfall runtergehen (entspricht der 1. Oberwelle bei nem 5-Saiter Bass), dann ist das eigentlich ok.
Von daher, wenn ein InEar bei 30 Hz nur so wenig abfaellt sollte es eigentlich ok sein.
Zum SE535: ist mir a) eigentlich zu teuer, der 425 ist schon am Limit.
Und b) erscheint mir der Mittel- und Hochtonbereich beim 425 besser, harmonischer zu sein - nach dem was man hier so lesen kann.

Da haette ich jetzt noch eine wichtige Frage:
Wenn er mir jetzt zu duenn ist, kann ich das dann durch den EQ ausgleichen (und wenn ja wieviel), oder bringt der 425 im Bassbereich einfach nicht so viel?
Laesst er sich zB so bassbetont einstellen wie ein SE215 ?

Wenn sich - zum 425-Preis (240 EUR) - eine bessere Mitten- und Hoehendefinition nur auf Kosten von kraftlosen Baessen machen lassen, waere es eher keine Alternative. Dann wirds vielleicht eher ein 215, der scheint ja im Moment bei den dynamischen Vertretern mit der beste zu sein. Das Portemonnaie wuerde es mir danken ....
Ich weiss halt auch nicht wie mein jetztiger T-Jays three zu beurteilen ist, ob der ne (starke) Bassanhebung hat oder nicht.

Viele Gruesse !!
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Jul 2012, 17:25
Den Bass anheben (bzw im Vergleich zum Rest anpassen) geht beim SE425 schon. Das geht halt zu Lasten des Gesamtpegels. Du mußt beim EQ halt einen Precut einstellen, und zwar so hoch, wie die Bassanhebung ist, die du 'reinregelst. Sprich, wenn du den Bass um 10dB anheben möchtest, mußt du vorher den Gesamtpegel um 10dB absenken.

Vom SE425 zum SE215, das wäre von einem Extrem ins andere. Der SE215 ist wieder echt stark basslastig. Vor allem ist der mit deinem dynamischen Treiber lange nicht so pegelfest wie der SE425 mit seinen zwei BAs. Ich weiß nicht, welche Lautstärken du mit den Inears fahren willst, aber wenn es so laut werden soll wie es auf der Bühne anscheinend üblich ist, wirst du beim SE215 u.U. schon ins Verzerren oder Dröhnen laufen.

Viele Grüße,
Markus
elektrosteve
Inventar
#5 erstellt: 07. Jul 2012, 17:35

deepwave schrieb:

Ich weiss halt auch nicht wie mein jetztiger T-Jays three zu beurteilen ist, ob der ne (starke) Bassanhebung hat oder nicht.


tJays 3
tjays3
se215
se215
se425
se425

Ich hoffe das hilft einwenig weiter. Nähere Informationen gibt es hier: http://www.goldenears.net/
Dort gibt es auch genaue Frequenzverläufe, Impedanzverläufe usw. Ich hoffe die englischen Begriffe sind bekannt.


[Beitrag von elektrosteve am 07. Jul 2012, 17:43 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#6 erstellt: 07. Jul 2012, 17:46
wenn's wirklich schieben soll, wie man das als bassist neben dem amp gewohnt ist, dann wird das imo mit dem 425 nix werden.

da wäre ein um2 die deutlich bessere wahl, aber der ist wiederum nicht die spur luftig...

vielleicht wär ein um3x was für dich.
der basstreiber ist afaik der gleiche wie beim um2 (zumindest prinzipiell sehr ähnlich) und dieses treibermodell ist eigentlich sehr gut in der lage einen e-bass mit gutem pegel und hoher dynamik wiederzugeben.
der oberbasspeak gibt ne spur "knurriges" dazu, aber das macht auch spaß.

grüße,

P
deepwave
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 07. Jul 2012, 23:49
Vielen Dank an alle die mir hier weitergeholfen haben,
nach allem was ich jetzt weiss scheint mir der SE425 auf jeden Fall einen Versuch wert zu sein.
er ist eigentlich nicht fuer die Buehne gedacht sondern zum Musikhoeren unterwegs.
UM3x ist mir dann doch zu teuer.

Eine letzte Frage haette ich noch an Euch:
Wie verhaelt sichs beim 425 mit dem Bass bei hoeherer Lautstaerke?
Bleibt er im Verhaeltnis gleich, oder wird er leiser / lauter?
Und wie beurteilt Ihr den (moeglichst unverzerrten) Maximalpegel des 425?
Wird der eher sehr laut oder nicht so richtig?

Zuhause fahre ich eigentlich ein aehnliches system:
KH ist ein AKG K701, der wie ich finde einen Super Hoehen- und Mittenbereich hat, aber fuer meinen Geschmack den Bass etwas unterbelichtet.
Also wird dieser mittels EQ ein wenig reingedreht, was der K701 absolut problemlos verkraftet.

Dass ich tatsaechlich mal einen KH oder IEM finden sollte der so schiebt wie mein Amp,
glaube ich ehrlichgesagt eher nicht:
ich spiele Trace Elliot V6 (6xKT88) mit 4 Fuffzehnern

Ich lass Euch dann - wahrscheinlich Montagabend - wissen wie sich der 425er so macht.

Also nochmals vielen Dank an die kompetente Beratung hier, und nen schoenen Sonntag!

Viele Gruesse
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 08. Jul 2012, 10:22
Moin,

der SE425 verträgt schon ganz gut Pegel, ohne zu verzerren (er ist recht pegelfest). Wieviel das in dB sind, kann ich aber leider nicht sagen.
Der Bass bleibt auch im gleichen Verhältnis zum Rest bei hohen Lautstärken.

Viele Grüße,
Markus
peacounter
Inventar
#9 erstellt: 08. Jul 2012, 11:08

deepwave schrieb:

Dass ich tatsaechlich mal einen KH oder IEM finden sollte der so schiebt wie mein Amp,
glaube ich ehrlichgesagt eher nicht:
ich spiele Trace Elliot V6 (6xKT88) mit 4 Fuffzehnern

doch-doch, das geht.
natürlich drückt ein in-ear niemals im magen, aber pegel- und dynamikmäßig ist das durchaus drin.

ich hab einen kunden, der sich über den leisen sound auf der bühne beschwert, wenn er zwischendurch die in-ears rausnimmt.
d.h., er hüpft vor dem schlagzeug rum und hat mit in-ears mehr pegel, als er ohne hätte (und zwar unverzerrt!).
ein sehr netter mensch, aber auf dem gebiet schon etwas speziell...

P


[Beitrag von peacounter am 08. Jul 2012, 11:09 bearbeitet]
deepwave
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 08. Jul 2012, 15:31
Deine Pegelbeschreibung (bad robot) auch im Bass bestaerkt mich sie definitiv auszuprobieren!
Ich werde sowieso die InEars, egal welche, mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas anpassen mit dem EQ
(Oder spricht da was dagegen?), hab ich bisher immer so gemacht mit allen Kopfhoerern, Lautsprechern usw.
Und da die 425 insgesamt sehr hochwertig erscheinen und einen recht gleichmaessigen Frequenzgang haben, wird das wohl nicht allzu schwierig.
Diese Goldenears-Frequenzgaenge sind uebrigens echt interessant, cooler Link.

Nochmal aus rein technischer Neugier:
weiss zufaellig jemand, bei welcher Frequenz die 425er getrennt sind zwischen Bass und Hoehen?

Also, morgen vormittag ists soweit, Ihr hoert dann wieder von mir.

Bis dann
sofastreamer
Inventar
#11 erstellt: 08. Jul 2012, 16:36
ich hätte in diesem fall auf peacounter gehört.
deepwave
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 11. Jul 2012, 22:23
Tja jetzt gibts anscheinend Lieferschwierigkeiten, ich koennte für sofort nen SE215 kriegen.....
Vielleicht mal zum probieren....
Wird ja allgemein ziemlich gelobt hier
Bad_Robot
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 12. Jul 2012, 05:58

deepwave schrieb:
Wird ja allgemein ziemlich gelobt hier

Ja, aber immer schön schauen, in welchem Kontext! Ich denke nicht, dass die zu deinen Anforderungen passen.

Viele Grüße,
Markus
trommler_hh
Stammgast
#14 erstellt: 12. Jul 2012, 21:31
und...

mal unabhängig von "NEUTRAL"!

In der Preisklasse des 425er wäre, insbesondere wenn der Hörer evtl. tatsächlich auch einmal als In-Ear Monitor verwendet werden sollte, durchaus (wie auch von peacounter empfohlen) der Westone UM2 (gerade für Bass oder Drums!) einen Vergleich wert!

Obendrein wäre der UM2 sicherlich der bessere SE215er bei "ähnlicher" Abstimmung!

Der Tragekomfort hätte ebenfalls ein (wenn auch kleines) Plus!

Andreas
peacounter
Inventar
#15 erstellt: 12. Jul 2012, 21:35
jepp!

der 215 geht in die grundschule und der um2 hat schon die mittlere reife;)
aber grundsätzlich sind sie vergleichbar.

P
sofastreamer
Inventar
#16 erstellt: 12. Jul 2012, 22:04
so unterschiedlich kann es ausgehen. die um2 sind zwar technisch überlegen, aber ich würde das sounding der 215 jederzeit vorziehen. der um2 klang für mich etwa so: "mumpf, peng, mumpf peng, mumpf peng..."
trommler_hh
Stammgast
#17 erstellt: 12. Jul 2012, 22:28
"mumpf peng"...

eine Diskussion (wieder einmal!) pro-contra UM2 wollte ich hiermit nicht erneut anregen!

Nur...ein Vergleich mit besagten Hörern wäre m.E. empfehlenswert!
Sollte jeder für sich entscheiden.

Denn, anscheinend empfindet jeder ein wenig anders, vor allem in Anbetracht seiner Hörgewohnheiten und Musikvorlieben!

Bei mir ist das (bei aller "Vielschichtigkeit" meiner Musik) vor allem Prog-Rock, und insgesamt recht viele verschiedene Abstufungen im Bereich Rock von...bis....?!

Ja, und wieder einmal hatten, im Verbund mit dem "schlichten" iPod Nano 4g" und der "Musik" des Kultkrachers "Bucketheadland 2" beim Joggen, die Westone UM2 gegenüber meinen UM3x die Nase vorn!
Natürlich MIT Double Flange Tips in beiden Fällen!!!

"mumpf peng"...also nee

sofastreamer
Inventar
#18 erstellt: 13. Jul 2012, 07:35
Abstimmung ist immer Geschmacksache. ich bin halt eher für die helle Seite der macht zu haben.
Rat_Six
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 13. Jul 2012, 08:08
Come to the dark side,... we have cookies!

Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen. Aber von Mumpf, Peng ist der UM2 doch schon weit entfernt und imho ist der SE215 ohne EQ auch relativ dunkel und Basslastig.
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