Teufel Concept E Magnum PE: 45V DC auf Subwooferausgang

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nos90
Neuling

#1 erstellt: 16. Apr 2021, 18:05

Hallo zusammen,

ich doktor schon seit geraumer Zeit an meiner Teufel Concept E Magnum PE Anlage rum, komme jedoch nicht weiter und hoffe auf Hilfe von kompetenteren Menschen als mir selbst.

Ursprüngliches Problem:
Subwoofer funktionierte nicht, hat sich glaube ich mit einem lauten Brummen verabschiedet (weiß ich leider nicht mehr genau ist schon ein paar Jahre her).

Was ich bisher gemacht habe:

Sichtkontrolle: Sicherungen auf der Subwooferplatine waren durch
Sicherungen getauscht, getestet, Sicherungen wieder durch (nicht so überraschend)
dicke 6600µF Kondensatoren ausgelötet und gemessen, haben ungefähr Nennkapazität, einer fühlt sich obendrauf deutlich fester (quasi praller) an, als der andere, aber Kapazität stimmt wie gesagt
dicke Transistoren auf Durchgang getestet, alles i.O.
dicke Widerstände gemessen, alles i.O.
Gleichrichter getestet, alles i.O.
Subwoofer gemessen: 0 Ohm, AHA!
neuen Subwoofer bestellt, getestet, brummte, schnell ausgeschaltet, der Patient hat zum Glück überlebt (vorher wie nachher 3,1 Ohm)
Spannung am Ausgang vom Subwoofer gemessen: 45V DC! der arme Subwoofer

Sonstiges:
* Satelliten funktionieren
* Beim Test der Satelliten ist mir auch aufgefallen, dass die 45V DC am Subwoofer nach ein paar Sekunden zusammenbrachen und ein angeschlossener Opfer-Lautsprecher auch funktionierte. Ich hatte daher zuerst die Lautsprecher-Schutzschaltung im Verdacht. Dieses Verhalten kann ich allerdings jetzt gerade nicht reproduzieren. Die 45V DC bleiben einfach dauerhaft.

Nun meine Frage: Die Bauteile, die nach Leistung aussehen, habe ich alle schon getestet, welche Bauteile sollte ich als Nächstes testen? Außerdem habe ich in einem anderen Beitrag gelesen, dass jemand einfach auf Verdacht die Transistoren getauscht hat und er danach keine Probleme mehr hatte, obwohl diese bei Durchgangsprüfung i.O. wirkten. Sollte ich das vielleicht auch einfach machen?

Vielen Dank für jede Hilfe! Es wäre schön, das alte Schätzchen zu reanimieren, damit es nicht auf den Elektroschrott muss.

Hier noch Bilder der Subwoofer-Platine:

Hier noch ein Bild, bei dem ich die Bauteile markiert habe, die ich bereits getestet habe:

Rabia_sorda
Inventar

#2 erstellt: 16. Apr 2021, 20:17

Hallo,

45 VDC am Lautsprecherausgang deuten absolut auf einen Endstufenschaden hin.
Demnach sollten die großen Endstufen-Transistoren wohl defekt sein, so wie evtl auch (mindestens) einer der Treibertransistoren defekt sein könnte.
Die Transistoren sollten unbedingt ausgelötet geprüft werden und auch die beiden Emitter-Widerstände.

"Gefährlich" wird es, wenn man nur ein einziges defektes Bauteil übersieht, dazu nur einige vermeintlich defekte Bauteile erneuert und das Gerät wieder einschaltet. Hierbei kann durchaus wieder alles abbrennen.
Mein Ratschlag bei Endstufenschäden ist, dass man definitiv ALLE Halbleiter (Transistoren, Dioden) in der Endstufensektion erneuert. Nicht selten können Halbleiter messtechnisch i.O. erscheinen, aber durch die geringen Messströme/-Spannungen des Messgerätes führt es an den defekten Bauteilen nicht zum "durchlegieren" des Halbleitermateriales. Wenn nun große Betriebsspannungen/-Ströme fließen kann dies erst zum "durchschlagen" führen.

Beachte unbedingt die Isolatoren (Glimmer-/Silikon) der beiden Endstufen-Transistoren! Diese dürfen nicht vergessen werden. Zudem müssten sie eigentlich auch erneuert werden (Bei Glimmer muss auch noch Kühlpaste zum Einsatz kommen).

Tipp:
Schalte eine 60 W GLÜHlampe in Serie der Netzleitung. Dies erzeugt eine Strombegrenzung im weiteren Fehlerfall und schützt somit vor dem Abbrennen der Bauteile (nicht des Tieftöners!). Bei einem weiteren Fehler leuchtet sie durchgehend. Ansonsten blitzt sie beim einschalten kurz auf und wird dunkler (dann dürfte kein weiterer Defekt mehr vorhanden sein).

nos90
Neuling

#3 erstellt: 16. Apr 2021, 20:31

Vielen Dank für die ausführliche Hilfe! Wenn ich darf, würde ich, um sicherzugehen, noch um einen Gefallen bitten. Könntest du auf einem der Bilder alle Bauteile, die gewechselt werden sollen markieren? Leider bin ich in Sachen HIFI nicht wirklich bewandert und kann daher nicht beurteilen, was alles zur Endstufensektion gehört. Eine Auflistung der Bezeichnungen würde es natürlich auch tun, wenn das weniger Aufwand ist.

Ich hoffe, das ist nicht zu viel verlangt.

Vielen Dank nochmal.

Rabia_sorda
Inventar

#4 erstellt: 16. Apr 2021, 20:52

Naja, das ist eigentlich recht einfach, denn im Grunde besteht die Platine nur aus dem Netzteil und der Endstufe.
Somit ist eigentlich zu 90 % alles nur Endstufe (rot)

nos90
Neuling

#5 erstellt: 16. Apr 2021, 23:16

Erstmal vielen Dank!

Au weia! Das ist ja eine ganze Menge.

Und das sollte ich alles erneuern? Oder z.B. nur die HL-Bauteile? Oder kann ich zumindest die Widerstände durch Messung ausschließen? Die hab ich vorhin nämlich mal alle durchgemessen und die sahen alle ok aus.

nos90
Neuling

#6 erstellt: 18. Apr 2021, 15:45

So ich hab mir jetzt die ganzen HL-Bauteile (Also Dioden und Transistoren) bestellt. Die Emitterwiderstände sahen, insoweit ich es mit meinem Billig-Multimeter beurteilen kann, noch gut aus. Deren Verhalten sollte sich ja auch nicht bei höheren Spannungen ändern, richtig?

Vielen Dank nochmal!