Weg vom Consumer Chaos

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Mr._Brüllwürfel
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Mrz 2015, 17:38
'n Tag zusammen!

Ich bin aktuell drauf und dran den ganzen Consumer Gerümpel, welcher sich über die Zeit angesammelt hat, auszumisten bzw. auf ein ordentlicheres System umzusteigen. Der Plan wäre folgender:

Als erstes sollte der Router nur noch als solcher fungieren. Das WLAN bei diesen Pirelli Geräten (Telekom Austria/A1) ist instabil und meines Erachtens viel zu schwach. Außerdem scheint das DHCP schlecht zu funktionieren, da es hin und wieder zu IP-Adresskonflikten gekommen ist. Weiters stürzt das Gerät, bei dem Versuch, einen USB Stick als Daten Freigabe zu verwenden, ab und muss neu gestartet werden.

Letzteres habe ich im vergangenen Jahr mit einem NAS von Netgear gelöst. Da dieses aber kaum Performance bietet und zu allem Überfluss dann auch noch ewig braucht, bis es von den Endgeräten erkannt wird, nutze ich es relativ selten. Außerdem habe ich bis jetzt keine effiziente Lösung gefunden, meine Musiksammlung on-the-fly mit meinem Smartphone abzugleichen. Gleiches gilt für Bilder. Somit sollte auch dieses weichen.

Für mich ist die einzige (leistbare) alternative ein netter kleiner Linux Server. Wäre nicht der Aspekt mit dem Datenspeicher würde hier auch ein Raspberry Pi ausreichen. DHCP, DNS, ev. RADIUS, Webserver, Server für Spiele, etc sin damit ja durchaus machbar, ABER: Ich fürchte auch hier wieder Performance Probleme (zum Beispiel bei Web- und Spieleservern).
Als Netzwerkspeicher wäre ein Raspi sowieso vollkommen fehl am Platz, dazu ist USB 2.0 einfach zu wenig (sowohl für den Netzwerkadapter als auch für Festplatten).

Jetzt stellt sich die Frage, was ich als alternative suchen sollte. Ich möchte, wie bereits erwähnt möglichst viele Funktionen übernehmen sollte (DNS, DHCP, DLNA, RADIUS, Webserver, Netzwerkfreigabe) und weiß nun nicht, wie viel Leistung man hierfür braucht. Reicht da ein Intel Atom mit zwei 1,6 GHz Kernen und 1GB RAM (wohl eher nicht) oder sollte ich eher auf (wesentlich) mehr Power setzen? Der Faktor Stromverbrauch spielt hier doch eine nicht ganz untergeordnete Rolle, denn ein normaler PC würde da schon einiges an Kosten verursachen.

Entschuldigt den langen Post, ich wollte aber versuchen recht genau zu schildern, was mein Vorhaben ist.

mfg Michael
stoker85
Inventar
#2 erstellt: 03. Mrz 2015, 18:22
Also für alle Aufgaben die im Regelfall vom Router übernommen werden, würde ich auch einen solchen einsetzen.
Darum wäre mein erster Rat bei solchen Problemen dass du dir, sofern das bei deinem Provider möglich ist, einen ordentlichen W-Lan Router zulegen solltest.

Zu deinem Netgear NAS:
Ich selbst habe keines und kann nur ein paar Dinge aufgreifen die ich selbst gelesen habe.
Die Teile sind nicht die performantesten, aber die Meisten Aufgaben sollten sich dank des Betriebssystemes, das auf Debian basiert erledigen lassen.

Für die Synchronisation zwischen Handys und NAS würde ich z.B. mal Bittorrent Sync ausprobieren.

Solltest du wirklich zu der Erkenntnis gelangen einen neuen Server zu brauchen, dann kannst du dich mal nach einem Dell T20 umsehen oder dir für 200 € selbst etwas bauen, aber der erste Schritt sollte meiner Meinung nach der Router sein.


[Beitrag von stoker85 am 03. Mrz 2015, 18:30 bearbeitet]
Con-Hoolio
Inventar
#3 erstellt: 03. Mrz 2015, 21:21
Du solltest Dir vor allem mal die Frage stellen, ob EIN Server überhaupt dir richtige Lösung für dich ist. Einen Webserver kannst Du eigentlich auf fast allen System betreiben. Bei Spieleservern kann ich mangels Erfahrung keine Tips geben.

Vorschläge für günstigen Speicherplatz:

- HP N40L (oder einer seiner Nachfolger), gibt es gebraucht recht günstig und kann bis zu 4 3,5 Zoll HDDs aufnehmen
- Intel NUC (ist unter Stromsparaspekten für einen Mini-Server der 24/7 läuft interessant)
promocore
Inventar
#4 erstellt: 03. Mrz 2015, 22:21
"Normale" bzw. moderne PCs verbrauchen nicht viel Strom im Idle.
Jede Haswell Architektur dürfte wohl im Idle Verbrauch deutlich unter dem von dir genannten Atom Board liegen.
Hierzu hat die CT schon 2013 mehrere 10 Watt PC vorgestellt.
Auch der NUC ist extrem sparsam dank Haswell.

Möchtest du sonst noch etwas mit dem Server, außer das von dir aufgezählte, machen?
Mr._Brüllwürfel
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Mrz 2015, 23:01
Erstmal vielen Dank für die Antworten!


stoker85 (Beitrag #2) schrieb:
Also für alle Aufgaben die im Regelfall vom Router übernommen werden, würde ich auch einen solchen einsetzen.


Das ist es ja eben. Im gewöhnlichen Consumer Bereich ist dies auch Standard, aber die meisten dieser Geräte werden entweder mit geringstem Kostenaufwand produziert, oder kosten ordentlich Geld. Im Professionellen Bereich wird dies praktisch immer von einem dezidierten Server übernommen.


Con-Hoolio (Beitrag #3) schrieb:
Du solltest Dir vor allem mal die Frage stellen, ob EIN Server überhaupt dir richtige Lösung für dich ist.


Über das habe ich auch schon nachgedacht. Natürlich wäre es einfacher, die essentiellen Netzwerkfunktionen auf einen eigenen Server zu verfrachten, aber das würde dem Konzept (Geräte einzusparen, bzw. einen Zentralen Punkt für die Verwaltung zu haben) widersprechen.

Außerdem Gefallen mir die Vorschläge recht gut. Die NUCs hatte ich auch schon am Radar, damit müsste ich mich aber noch etwas befassen.


promocore (Beitrag #4) schrieb:
Möchtest du sonst noch etwas mit dem Server, außer das von dir aufgezählte, machen?


Auch das überlege ich schon eine ganze weile... Die Grundsätzlichen Netzwerkfunktionen sollte man abdecken, RADIUS interessiert mich, ev. VPN... Netzwerkfreigaben und DLNA sind nicht unwichtig, iTunes Server, die Liste an interessantem ist lang. Vielleicht fällt noch jemandem etwas ein?

Über eine Cloud denke ich auch schon nach, allerdings sehe ich hier einen Anreiz mir das Ganze selbst zu programmieren. Nach dem Motto "Da weiß man, was man hat"

mfg Michael
stoker85
Inventar
#6 erstellt: 04. Mrz 2015, 01:35

Mr._Brüllwürfel (Beitrag #5) schrieb:
Erstmal vielen Dank für die Antworten!


stoker85 (Beitrag #2) schrieb:
Also für alle Aufgaben die im Regelfall vom Router übernommen werden, würde ich auch einen solchen einsetzen.


Das ist es ja eben. Im gewöhnlichen Consumer Bereich ist dies auch Standard, aber die meisten dieser Geräte werden entweder mit geringstem Kostenaufwand produziert, oder kosten ordentlich Geld. Im Professionellen Bereich wird dies praktisch immer von einem dezidierten Server übernommen.


Und du glaubst nicht dass eine ordentliche Fritzbox deinen Ansprüchen genügt?
Falls dies so ist würde mich eirklich mal interessieren warum (das ist eine ernst gemeinte Frage).
Bist du dir auch sicher dass du das Ganze nicht durch eine eigen Administration unzuverlässiger machst als es durch einen guten Router wäre?

Bezüglich des Servers würde ich aktuell nicht zu den HP G7 Microservern raten.
Der G7 ist CPU seitig nicht mehr auf der Höhe der Zeit bzw, ist für das was er leistet recht ineffizient.
Wenn es was fertiges mit ECC RAM sein soll dann sollte, je nach Leistungsbedarf, der DELL T20 und die G8 Microserver ganz oben auf der Liste stehen.
Wenn es noch sparsamer sein soll und du keinen ECC brauchst, würde ich mal über eine AM1 Plattform mit Pico PSU nachdenken, ein kleines INTEL System tut es aber genau so gut.


[Beitrag von stoker85 am 04. Mrz 2015, 01:38 bearbeitet]
Mitsch87
Neuling
#7 erstellt: 04. Mrz 2015, 02:11
Ich habe exakt solch ein System in Betrieb und rate dir mindestens zu einem Core i3, vor allem die aktuellste Generation.
Meiner ist schon etwas in die Jahre gekommen und benötigt ca 50€ im Jahr bei 24/7 Einsatz.
Jetzt fragst du dich: weshalb ein i3?! Ganz einfach: ich habe auch Filme und Aufnahmen (von meinem Receiver) auf dem Server gespeichert und schaue diese dann z.B. ebenfalls auf dem Smartphone oder dem Tablet. Über Mobilfunk würde dies jedoch nie im Leben funktionieren -> deshalb wird das komplette Material "transkodiert", also "heruntergerechnet" und hierfür ist wirklich viel CPU-Power nötig.
Abgesehen davon, sind all meine Platten ordentlich verschlüsselt und trotzdem habe ich dank GBit-Ethernet Transferraten von 120 Megabyte / Sekunde.

Schön wäre, wenn ich etwas helfen konnte und du die Ansicht eventuell nachvollziehen kannst, ich habe damals meinen Intel Atom nämlich nach kurzer Zeit gleich wieder mit hohem Verlust verkauft, da die Performance dann doch nicht reichte.

Abgesehen davon noch ein Tipp: mein Server ist 100% passiv gekühlt. Dank "microPSU" und "NoFan" CPU Kühler habe ich überhaupt keine Probleme.
Okay, das Case ist auch recht offen, es handelt sich um ein: Cooler Master HAF XB EVO.

Grüße,
Mitsch

EDIT: Noch ein Nachtrag, was bei mir so läuft auf der Kiste:
Ubuntu Server 14.04 LTS
- DHCP
- DNS
- OPENVPN
- SAMBA (Dateifreigabe)
- Plex (transkodiert meine Filme und Aufnahmen)
- DLNA-Server
- Check_MK (Monitoring/Überwachung des Servers selbst und der Internetverbindung)
- Apache Webserver
- MySQL Datenbankserver
- JDownloader (lädt Dateien herunter und entpackt sie, anschließend werden sie direkt freigegeben)
- diverse weitere "Projekte" wie z.B. Wetterdaten sammeln
- Backup
- und so weiter...


[Beitrag von Mitsch87 am 04. Mrz 2015, 02:16 bearbeitet]
stoker85
Inventar
#8 erstellt: 04. Mrz 2015, 09:21
Also ich habe hier einen HP N54L im Einsatz dessen CPU um Längen schwächer ist als ein aktueller i3 und das Transcoding mit Plex läuft auch damit.
Er ist wirklich Hart an der Leistungsgrenze dabei und die CPU ist fast zu 100 % ausgelastet, aber es läuft.
Damit will ich sagen dass ich mir sehr sicher bin das Plex auch mit einem Celeron (der ja bis auf das fehlende Hyperthreading fast auf gleichem Leistungsniveau zu einem i3 liegt) oder einem AMD Quad Core mit Puma Kernen funktionieren wird.

Andererseits kann man auch gleich zu leistungsstärkeren Komponenten, wie z.B. dem T20 mit Xeon CPU, greifen.
Der mehrverbrauch im IDLE ist zu vernachlässigen und wird nur ein paar € mehr ausmachen.
ukle
Stammgast
#9 erstellt: 04. Mrz 2015, 10:58
Ich bin vor drei Monaten von meinem bewährten HP Proliant N54L G7 auf den Nachfolger HP Proliant Microserver G8 G1610T umgestiegen.
Hardwareluxx-Forum zum G8
Dieses Einsteigermodell ist schon deutlich performanter als der Vorgänger und hat neben der integrierten ILO-Remotesteuerung den großen Vorteil, dass man die CPU austauschen kann und ihn mit einem i3 Xeon ausstatten kann, wenn die Performance nicht reichen sollte.
Für das Einstaeigergerät habe ich bei HP incl. Gutscheincode 198€ mit Versandkosten bezahlt.
Für diese Hardware hätte ich im Selbstbau deutlich mehr Geld ausgeben müssen.
Con-Hoolio
Inventar
#10 erstellt: 04. Mrz 2015, 22:08
Da bin ich bei Dir!

Nimm dann lieber den HP Microserver der G8 Generation. Leister deutlich mehr als z. B. mein HP N40L und es passen auch 4 Platten rein. Du kannst mit 2 Platten starten und wenn Du irgendwann man mehr Platz brauchst, steckst Du halt einfach noch zwei Platten dazu. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist da schon gut. Als Betriebssystem kannst Du z. B. Debian nehmen.

Gruß Marcel
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