Marantz TT320 defekt?

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travis_bickle
Stammgast
#1 erstellt: 24. Jan 2010, 03:52
Hallo,

habe einen gebrauchten Marantz TT320 gekauft und musste leider beim ersten ausprobieren feststellen, dass sich der Plattenteller leicht hebt und wieder senkt. Ist das normal ... eine Einstellungssache ... defekt? Außerdem kommt der Ton auch deutlich vernehmbar aus dem Plattenspieler selbst? Auch hier wieder die Frage ... kann man da was einstellen oder ist das ein Defekt?
travis_bickle
Stammgast
#2 erstellt: 24. Jan 2010, 20:02
Bei so vielen erfahren Vinylliebhabern hier im Forum kann mir keine sagen, ob es normal ist das der Ton auch direkt vom Plattenspieler hörbar ist? Defekt oder falsche Einstellung?

Dank an die Antworten, denn falls es ein Defekt ist, müsste ich mich zügig um eine Rückgabe kümmern !
Bepone
Inventar
#3 erstellt: 24. Jan 2010, 20:18
Hallo,

entweder dein Teller hat einen Höhenschlag oder er sitzt nicht richtig auf der Achse.

Dass man Ton direkt vom Plattenspieler hören kann (Tonabnehmer), ist normal.


Gruß
Benjamin
travis_bickle
Stammgast
#4 erstellt: 24. Jan 2010, 20:24
ist das wirklich so? das liegt also am technischen aufbau des plattenspielers im allgemeinen (modulation durch tonabnehmer)?
sollte man etwas gegen einen höhenschlag unternehmen? schadet es dem plattenspieler auf dauer? konnte beim klang bisher nichts auffälliges feststellen (eiern, verezerren o.ä.)

auf jeden fall schon mal dank @bepone für die info an einen absoluten vinyl-neuling
Bepone
Inventar
#5 erstellt: 24. Jan 2010, 20:45
Hallo,

ja, das ist daran begründet, dass die Nadel in mechanische Schwingungen (modulierte Rille) versetzt wird. Diese übertragen sich auch aufs Tonabnehmergehäuse usw. und sind deshalb direkt leise hörbar.
Ein Grammophon hat das direkt zur Schallerzeugung genutzt.


Wie groß ist der Höhenschlag? Sitzt der Plattenteller wirklich korrekt auf der Tellerachse?
Dagegen unternehmen kann man kaum etwas. Richtversuche sind meist erfolglos (falls etwas verzogen ist).
Wenn es sich aber in Grenzen hält und optisch nicht allzu sehr stört, kann man damit leben.


Gruß
Benjamin
Hörbert
Inventar
#6 erstellt: 24. Jan 2010, 22:27
Hallo!

Die Tatsache daß der Ton direkt am System/Tonarm auch direkt gehört werden kann läßt sogar rückschlüsse auf die Qualität der verwendeten Tonarm-Tonabnehmerkombination zu. Je lauter man diese Töne vernimmt um so mehr resonanzen produziert die jeweilige Kombination. Im Idealfall sollte fast gar nichts zu vernehmen sein, im schlimmsten Fall hört man noch in einer Entfernung von einem halben Meter durch die geschlossene Haube ein Teil davon.

Ein Höhenschlag des Plattentellers ist eine unangenehme Sache und wäre bei einem Neugerät durchaus ein Umtauschgrund. Bei einem Gebrauchtgerät muß man entweder damit leben oder sich ein anderes Gerät zulegen.

Höhenschläge bis ca 2-3 Millimeter sind technisch gesehen gerade noch unbedenklich, -wenn auch nicht schön anzusehen-. Darüber hinaus würde ich den Plattenspieler nicht mehr benutzen hier kann sich ein Effekt den man als Jaulen oder Eiern wahrnimmt zeigen, je nach Musik mehr oder weniger auffällig.

MFG Günther
cptfrank
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 24. Jan 2010, 22:54
Hallo,
hebt sich wirklich der ganze Plattenteller, oder kommt der Höhenschlag vielleicht nur von der Auflage?
Hier könnte man sehr leicht für Abhilfe sorgen.
Gruß
Frank
travis_bickle
Stammgast
#8 erstellt: 25. Jan 2010, 14:52
also wie laut es für einen plattenspieler ist kann ich aufgrund einer fehlenden vergleichmöglichkeit nicht sagen. ein jaulen oder eiern hab ich nur beim spielen mit dem pitchcontroll hinbekommen^^. wie teste ich denn ob der ganz teller einen schlag hat oder vielleicht sogar nur die platten selbst? senkt sich die nadel nicht auf den teller wenn ich starte ohne das eine platte drauf liegt?

naja also das mit dem schlag ist jetzt nicht soo schlimm solange man es nicht hört. ich wüsste jetzt auch nicht wo bei nem direktantrieb noch eine abnehmbare auflage ist.

der tt dient eh nur dazu mal die ganzen raritäten hören zu können (wohl bevorzugt über kopfhörer wegen der horbarkeit über tonarm). echtes hifi praktiziere ich dann wohl eher über sacd. zumal es auch ziemlich knistert und verzerrt aufgrund des alters der platten. vielleicht kaufe ich mir irgendwann mal eine knosti.

hab mal einen ersten vergleich gemacht, weil so oft vom vinylsound geschwärmt wird.


vinyl: michael jackson - bad maxi single 33 (relativ guter zustand)

cd: [pioneer dv 565a]michael jackson - bad album (1987) (ziemlich verdreckt ... sollte mal reinigungsflüssigkeit besorgen^^)

verstärker: sony str db 1070 qs

ausgabe: beyerdynamic dt 911

eindruck: die platte wirkt ziemlich stark "komprimiert". es kommt öfter zu verzerrungen und unsauberkeiten. die sind auf der cd wenn überhaupt nur sehr gering vorhanden. die vinylplatte kann hinsichtlich der räumlichkeit punkte gut machen. erschreckend jedoch wie überlegen die cd dahingehend ist komplexe klangstrukturen aufzuschlüsseln sowie den rhytmus des lieds ohne Holprigkeiten wiederzugeben.

ist natürlich nur eine rein subjektive einschätzung und natürlich schon allein daher nicht optimal da die datenträger nicht gereinigt worden sind.
Bepone
Inventar
#9 erstellt: 25. Jan 2010, 15:46
Hallo,

einen Höhenschlag des Plattentellers siehst du, wenn du den ohne Platte drehen lässt und die obere Kante betrachtest.

Auf dem Plattenteller ist normalerweise noch eine Auflage aus Gummi oder Filz, die kann auch für Höhenschlag sorgen. Ansonsten ist auch fast keine LP ganz eben.


Wenn deine Platten so sehr verzerren, könnte das, abgesehen von den Platten selbst, auch an einer Fehljustage des Tonabnehmers liegen. Auflagekraft, Antiskating, Überhang und Kröpfung kontrollieren.
Die Nadel ist sauber? Und auch noch nicht verschlissen?


Gruß
Benjamin
travis_bickle
Stammgast
#10 erstellt: 25. Jan 2010, 16:37

Bepone schrieb:


einen Höhenschlag des Plattentellers siehst du, wenn du den ohne Platte drehen lässt und die obere Kante betrachtest.


das habe ich mir schon gedacht^^

ich bin mir aber nicht sicher wie sich der tonarm verhält ohne platte. setzt er dann nicht auf und nimmt schaden? gerade da alles so empfindlich und filigran ist wollte ich das nicht riskieren. also bleibt der tonabnehmer schweben oder nicht? also ich hab mich mal in die justage eingelesen und dann ziemlich schnell aufgegeben. mir extra eine schablone etc drucken und kleben etc ... nö
an der nadel sind zwischenzeitlich staubfussel hängelgeblieben. die hab ich dann weggepustet. ob er schon abgenutzt ist? tja keine ahnung. ist halt gebraucht. laut verkäufer nach wechsel der nadel kaum benutzt. erkennt man das optisch?
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 25. Jan 2010, 17:39
Hallo!

Um den Eingeschwenkten Tonarm oben zu halten gibt es eine Liftfunktion, hast du die etwa noch nicht gefunden?

Wenn du bei aufgelegter Schallplatte und drehendem Teller keinen Höhenschlag erkennen kannst ist er offenbar recht gering.

Das die CD das überlegene Medium ist ist eine selbstverständliche Tatsache, aber je nach Qualität der Pressung, Qualität des Abtastsystems und des Plattenspielers kann man diesen Abstand schon ein gutes Stück verringern, -zumindestens soweit daß es beim Abhören über Lautsprecher keine wirklich große Rolle mehr spielt-. (Kopfhorer siond ein anderes Thema, hier sind Schallplatten nicht unbedingt das geeignete Medium.)

Optisch kannst du bei einem Abtastsystem allenfalls ein beschädigtes Nadelträgerröhrchen erkennen, die Abtastnadel selbst siehst du nur unter einem Mikroskop in starker Vergrößerung. Selbst sie Spitze am Nadelträgerröhrchen die du beim genauen hinsaehen erkennen kannst stellt eher die Befestigung, respektive den Nadelsockel dar.

MFG Günther
Bepone
Inventar
#12 erstellt: 25. Jan 2010, 17:49
Hallo,


lso ich hab mich mal in die justage eingelesen und dann ziemlich schnell aufgegeben. mir extra eine schablone etc drucken und kleben etc ... nö


Dann solltest du einen guten Händler finden, der dir für viel Geld alles einstellt, oder das Thema gleich sein lassen - meine Meinung.

Ließ' dich mal bissl in die Thematik des Plattenspielers ein. Wenn man da unwissend dran rumhantiert, wird man nie zu ordentlichen Ergebnissen kommen. Ist halt nicht so einfach wie CD oder mp3.

Nichts für ungut.


Gruß
Benjamin
detegg
Inventar
#13 erstellt: 25. Jan 2010, 18:03

Bepone schrieb:
Nichts für ungut

@travis_bickle
... irgendwie schreiben wir alle an Dir vorbei

:-) Detlef
travis_bickle
Stammgast
#14 erstellt: 25. Jan 2010, 21:36
@detegg

also an mir vorbeischreiben tut ihr nicht. ganz im gegenteil, alleine schon die bestätigung das man über den tonabnehmer in gewisser lautstärke auch die schallplatte hört, hat mir sehr geholfen.

@bepone

vielleicht finde ich mal die zeit und den nerv alles in ruhe einzustellen. das mit mp3 fasse ich jetzt aber fast als beleidigung auf^^

@hörbert

habe das gefühl das es von platte zu platte unterschiedlich stark ausgeprägt ist. werde später mal schauen ob ich den tt ohne platte zu drehen bekomme^^

nochmal thx@ll


[Beitrag von travis_bickle am 25. Jan 2010, 23:02 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#15 erstellt: 26. Jan 2010, 07:53
Hallo!

Wenn der Höhenschlag von Platte zu Platte variiert könnte es gut sein das er eigentlich ziemlich klein ist und du ihn nur bei verbogenen Schallplatten bemerkst.

Natürlich ist so ein Höhenschlag optisch eine unschöner Effekt, aber solange er sich in den oben geschilderten Grenzen hält hörst du direkt nichts davon, zwar würde ich den Plattenspieler früher oder später trozdem Tauschen aber vorerst ut du wahrscheins damit leben.

Mit der Justage des Tonabnehmers und den anderen Einstellarbeiten die so anfallen solltest du dich möglichst schnell beschäftigen. Es bringt nichts einen Plattenspieler rumstehen zu haben und ihn nicht selbst einstellen zu können, -es sei denn man hat ein Neugerät und einen guten HiFi-Händler der einem die notwendigen Tätikeiten abnimmt. Leider ist es bei Plattenspielern nicht wie bei CDP´s. Aufstellen, anschließen, einschalten, Musik hören und sich freuen geht leider nur in den seltensten Fällen. Hier ist eine gewisse Eigenleistung gefragt und vor den Musikgenuß haben die Götter die Einstellarbeiten gesetzt.

MFG Günther
travis_bickle
Stammgast
#16 erstellt: 26. Jan 2010, 11:34
teller schließt links mit der umrandung einen knappen millimeter höher ab als rechts. da der vorbesitzer den plattenspieler nicht verstellt hat sollten die einstellung in ordnung sein (wahrscheinlich nicht perfekt aber auch nicht schädlich für platten und gerät).
Hörbert
Inventar
#17 erstellt: 26. Jan 2010, 15:11
Hallo!

Hast du eigentlich schon mal versucht den Teller neu aufzusetzen? Mir scheint das dieser Vorschlag von Bepone in der ganzen Disskussion ein wenig untergegangen ist. Die Mittelachse ist ein konischer Dorn und wenn der Teller nicht ganz korrekt sitzt könnte der Höhenschlag sehr wohl daher kommen. Eigentlich sind die Teller der alten Direkttriebler recht massiv und von der Fertigung her eigentlich Fehlerlos da es sich hier um eine Massenproduktion mit hoher Stückzahl und guter Endkontrolle handelt, nicht vergleichbar heutigen Kleinserien die teilweise von Kleinstherstellern gefertigt werden.

Trau schau wem, ich würde dir dringend raten dich mit der Materie zu befassen und die Einstellungen deines Plattenspielers zu überprüfen. Es kann nichts schaden sich selbst mit dem Gerät auszukennen und die notwendigen Servicearbeiten selbst durchführen zu können.

MFG Günther
travis_bickle
Stammgast
#18 erstellt: 26. Jan 2010, 21:23
leider findet man kaum informationen zu dem gerät im netz und eine anleitung ist leider nicht mehr vorhanden. weiß also leider nicht wie ich den teller abnehme bzw. dessen korrekte passgenauigkeit überprüfen soll. der arm ist eigentlich per augenmaß recht parallel und ans gewicht trau ich mich ohne anleitung (wo das auflagegewicht gekennzeichnet ist) nicht ran.

gruß und dank
Hörbert
Inventar
#19 erstellt: 26. Jan 2010, 22:10
Hallo!

Der TT-320 wurde wahrscheinlich von CEC zugekauft, er taucht bei Vinylegine nicht unter den Marantz TT-Modellen auf aber du solltest einmal die CEC-Modelle in der Library auf http://www.vinylengine.com/library.shtml durchsehen. Zumindestens ein ziemlich ähnliches Modell durfte sich finden lassen.

Im Übrigen läßt sich der Plattenteller bei Direkttrieblern in der Regel nach Abnahme der Gummimatte recht leicht nach oben abnehmen, da gibt es keine Sicherung oder dergleichen. Der Plattenteller sitzt wie schon erwähnt für gewöhnlich auf einem konischen Dorn.

MFG Günther
travis_bickle
Stammgast
#20 erstellt: 27. Jan 2010, 00:50
zumindest optisch ist keiner der cec modelle dem tt320 ähnlich. der teller lässt sich nicht einfach abnehmen. scheint befestigt zu sein. der teller selbst weist schon diesem schlag auf der zur mitte(dorn) hin selbstredend immer geringer wird. es liegt also (zumindest nicht nur) an der gummiauflage oder den platten selbst. was mich halt verwundert ist das trotz der recht deutlichen sichtbarkeit keine offensichtlichen mängel im klang festzustellen sind. höchstwahrscheinlich gerade noch so am limit^^
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