Schellackplattenspieler im 50er /60 er Jahre Design

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sound_of_peace
Inventar
#1 erstellt: 30. Aug 2010, 01:25
Hallo Gemeinde,

ich suche einen zuverlässigen Dreher mit dem ich ausschlieslich Schellacks abspielen möchte.

Was genau muss ich da beachten?

Es gibt ja spezielle TA, die sich auf die Standard Headshells montieren lassen.

Ich möchte einen Dreher mit Diamant und nicht mit Kristalltonabnehmer benutzen.

Braucht ein PS für Schellacks eine Antiskatingvorrichtung?
Gibt es weitere Dinge, die man beim Kauf beachten muss?

Gibt es da so ein paar Allrounder in der Preisklasse unter 100 Euro?

Optisch sollte es nicht zu modern sein.

Ich hatte mir jetzt mal den Dual 1019 ins Auge gefasst oder einen Elac Miracord 50 H.

Was ist von sowas zu halten?

pelowski
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 30. Aug 2010, 01:53
Hallo,

auch wenn ich nicht der Plattenspielerexperte bin, kann ich viellecht etwas dazu sagen.

Die Qualität (im Hifi-Sinne) des Plattenspielers ist vollkommen nachrangig, da die Platte diese limitiert. Ich würde ein robustes und optisch ansprechendes Gerät wählen.

Dass du ein geeigbetes System montieren solltest, ist dir ja schon klar. Der Begriff "Kristallsystem" bezieht sich nicht auf die Abtaststift, sondern auf den Wandler (Seignettesalz oder Piezokeramik).

M.W. nach haben alle heute für Schellakplatten angebotenen Abtaster (sehr empfehlenswert z.B. SHURE M 78 S) auch einen Diamanten.

Grüße - Manfred
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 30. Aug 2010, 10:22
Hallo!

Ein Dual oder Elac ist schon recht gut geeignet um mit alten Grammophonscheiben zurande zu kommen. Eine gute Alternative, -nicht zuletzt auch aus optischen Gründen-, dazu wäre ein PE-2020L: http://www.infinite-power.de/z-pe2020l.htm Aber im Grunde tut es eigentlich jedes Gerät das eine 78U/Min. Option hat.

Von den Herstellern Grado, Audio Technica und Ortofon werden spezielle Systeme angeboten deren Diamanten den richtigen Schliff für Schellacks haben: http://www.phonophono.de/YSchellack-782.php3?Kennung=

MFG Günther
cptfrank
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 30. Aug 2010, 13:42
Ich benutze dafür entweder den Lenco L 75, oder einen Thorens TD 126 3 elektronik, oder den Braun PS 1000.
Alle haben die 78 UPM Option.
Gruß
Frank
sound_of_peace
Inventar
#5 erstellt: 30. Aug 2010, 14:43
Antiskating ist also schon nicht schlecht, oder?

An den PE 2020 hatte ich auch schon gedacht.

Werde mal die Augen offen halten.

juergen1
Inventar
#6 erstellt: 30. Aug 2010, 16:41

sound_of_peace schrieb:
Antiskating ist also schon nicht schlecht, oder?

Grundsätzlich genauso wichtig wie bei Vinyl.
Wenn das System allerdings mit einer hohen Auflagekraft gefahren wird, ist AS wohl nicht mehr von sehr großer Bedeutung.
Gruß
Jürgen
ratfink
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 30. Aug 2010, 20:16
Wenn du wirklich vor hast dich intensiver mit dem Thema Shellack und vielleicht auch Monoplatten auseinander zu setzen wirst du um die richtige Entzerrung derselben nicht umher kommen.
Mein Tip wäre ein alter Lenco L70 oder Thorens 135. Beides Dreher von Anfang der 1960er die auch Schellacks abspielen können.Haben auch relativ schwere Arme, die die meisten Systeme auch benötigen.
Man glaubt gar nicht wie gut manche Aufnahmen aus der Zeit so um 1950, abgesehen vom höheren Grundrauschen, schon waren.
Gruss DIeter


[Beitrag von ratfink am 30. Aug 2010, 20:19 bearbeitet]
sound_of_peace
Inventar
#8 erstellt: 30. Aug 2010, 20:28
Was meinst du mit "richtiger Entzerrung"?

Der 135er Thorens wäre schon traumhaft, aber sicherlich viel zu teuer für mich.
ratfink
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 30. Aug 2010, 20:47
Die alten Aufnahmen aus der Zeit bis ca. um 1960 wurden noch nicht nach RIAA entzerrt. Dadurch hören sich viele Platten aus dieser Zeit eher dünn und flach an. Durch die richtige Entzerrung, die sich hilfsweise auch mit nem Equalizer behelfsmäßig nachstellen läßt, kann man schon einiges machen.
Gruss Dieter
sound_of_peace
Inventar
#10 erstellt: 30. Aug 2010, 20:52
Man braucht also keinen besonderen Entzerr-Vorverstärker sondern vllt. eher einen EQ um den Klang an einer normalen Vollverstärker-Kombi ein wenig zu tunen?

germi1982
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 30. Aug 2010, 21:03
Oder einen Phonoentzerrer mit schaltbarer Schneidkennlinie.
ratfink
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 30. Aug 2010, 21:16
WIe gesagt es kommt halt drauf an wie intensiv ud idch mit dem Thema Mono auseinandersetzen willst.
Ein richtiger Entzerrer wäre natürlich viel besser als ein Equalizer.Ich hab einen alten Bogen Model 130DB von 1956, der hat 7 fix einstellbare kennlinien mit dennen man schon einige brauchbare Ergebnisse erzielt.
Hier sieht man ein Prospekt des Gerätes.
http://www.google.at...N8TJj3EJ-U4gbRsbTsBQ
Gruss DIeter
Hörbert
Inventar
#13 erstellt: 30. Aug 2010, 21:17
Halo!

Hier mal ein Überblick der wichstigsten Schneidekennlinien bis 1947.

http://www.hans-fabritius.de/emt/radius_und_eq.pdf

MFG Günther
sound_of_peace
Inventar
#14 erstellt: 30. Aug 2010, 21:17
Wäre es auch möglich, in solche Tonarme einen modernen TA reinzubasteln?

http://cgi.ebay.de/E...76?pt=Plattenspieler

Das Shell verfügt sicherlich nicht über eine geeignete Aufnahmemöglichkeit, aber die liese sich sicherlich auch irgendwie basteln, oder was meint ihr?

Stilechter fände ich einen solchen Dreher schon irgendwie.

ratfink
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 30. Aug 2010, 21:19
warum soll in den ELAC kein moderner TA passen?
Geht ganz leicht.
Gruss Dieter
sound_of_peace
Inventar
#16 erstellt: 30. Aug 2010, 21:20
Ja, habs grad nachgelsen.

Nach sowas werde ich mal Ausschau halten, das wärs.

sound_of_peace
Inventar
#17 erstellt: 05. Sep 2010, 21:15
thom53281
Stammgast
#18 erstellt: 05. Sep 2010, 21:29
Braun PS 600, keine schlechte Wahl. Glückwunsch.
Wenn Du Glück hast, ist ja auch noch das original verbaute Shure M 75-G II dran, dafür gäb's direkt eine passende Schellacknadel (Shure N 75-3).

Grüße
Thomas
sound_of_peace
Inventar
#19 erstellt: 05. Sep 2010, 21:40
Ich habe blos Angst, das mir der Player doch zu gut gefällt und ich ihn für normales Vinyl nutzen werde
germi1982
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 05. Sep 2010, 22:27
Wieso nicht? Lass dich von dem puristischen Braun-Design nicht täuschen, die Dinger sind gut. Tonarm ist mittelschwer, ca. 12-13g effektiv bewegte masse. Und billig waren die damals auch nicht...der PS 600 kostete 1969 den stolzen Preis von 820 Mark und war damit teurer als der PS 500 (795 Mark), der es übrigens bis in die Mitte der 70er geschafft hat bei Braun im Portfolio zu bleiben. Subchassis mit ölhydraulischer Bedämpfung, das sucht schon seines Gleichen, selbst bei namhafter Konkurenz. Das ist aber auch die Schwachstelle dieser Geräte, die "Stoßdämpfer" werden gern im Laufe der Jahrzehnte undicht. Am teuersten, und auch mittlerweile am begehrtesten, ist der PS 1000 AS. Da wird auch heute ordentlich Geld für auf den Tisch gelegt, wie beim T 1000 von Braun.

Prospekt:

http://wegavision.pytalhost.com/braun69/Braun_05.jpg


[Beitrag von germi1982 am 05. Sep 2010, 22:32 bearbeitet]
sound_of_peace
Inventar
#21 erstellt: 05. Sep 2010, 22:30
Ich besitze bereits den PS 500 und weil er mir so gut gefällt wollte ich mir jetzt noch (günstig) den PS 600 schiesen.

Dieses Exemplar werde ich dann wohl, wenn es techn. und mechanisch keine Probleme macht, abschleifen und neu Lackieren lassen und direkt neben meinem PS 500 betreiben.

Wie gesagt, ich befürchte eher, dass mir der neue ZU GUT gefällt und ich ihn dann nicht für meine drei vier Schellacks umbauen will(eine Wendenadel will ich auf keinen Fall).

germi1982
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 05. Sep 2010, 22:33
Kauf dir ein System für das es auch Schellacknadeln gibt......

Dann einfach nur Nadeleinschub tauschen, und das kann ja jeder...


[Beitrag von germi1982 am 05. Sep 2010, 22:49 bearbeitet]
sound_of_peace
Inventar
#23 erstellt: 05. Sep 2010, 22:35
Ah okay, das klingt gut!

Das wäre sicherlich eine Alternative, am Schluss gefällt mir die Schellackgeschichte garnicht, dann wäre das zu verkraften.

Bin schon richtig gespannt auf die Karre.

germi1982
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 05. Sep 2010, 22:49
sound_of_peace
Inventar
#25 erstellt: 06. Sep 2010, 06:11
Danke!

Jetzt erstmal sparen und das Gerät im Herbst wieder herrichten (warscheinlich die Zarge neu lackieren lassen, Mechanik neu schmieren usw.).

Bilder folgen.
sound_of_peace
Inventar
#26 erstellt: 10. Sep 2010, 21:21
So, ich bin im Moment mit dem PS 600 beschäftigt, d.h. ich habe ihn mal grob gesäubert, das alte Fett abgemacht und morgen werde ich die Mechanik neu fetten.

Desweiteren habe ich nun vor, das im Moment verbaute ShureSystem 75-G II, das leider nicht mehr brauchbar ist, für Schellacks startklar zu machen.

Gibts dafür eine passende Schellacknadel (also in den Nadeleinschub passend) oder sollte ich mir gleich ein neues System mit Nadel zulegen? Sollte auf jeden Fall nicht teuer sein (ca. 20 Euro), da ich jetzt erstmal Erfahrungen mit Schellack sammeln will.

Desweiteren muss die Zarge ausgebessert und neu lackiert werden (werde ich nächsten Monat machen lassen).

Auch die Öldruckdämpfer muss ich in ferner Zukunft neu befüllen, da ich aus Versehen beim Ausbau teilw. Öl abgelassen habe.

Die Haube muss ich auch noch polieren.

Bilder gibt es, wenn ich ihn am Wochenende wieder zusammengebaut und angeschlossen habe, da er wie gesagt erstmal neu geschmiert werden muss jetzt.

Soweit läuft er ruhig und gleichmäßig.

Wie gesagt, jetzt ist die wichtigste Frage, was ich mit dem TA machen soll.

thom53281
Stammgast
#27 erstellt: 10. Sep 2010, 23:49
Wie ich oben schon schrieb, die passende Schellacknadel sollte eine Shure N 75-3 bzw. DN321 sein. Gibt's als Nachbau aus dem Hause Cleorec für den angepeilten Zwanziger.

Hier einmal die beiden Nadeleinschübe zum Ansehen:
Ersatznadel N 75 G für Shure M 75 G II
Schellack-Nadel Shure N 75-3

Grüße
Thomas
sound_of_peace
Inventar
#28 erstellt: 11. Sep 2010, 10:49
Hallo thom53281,

danke für deine Antwort!

Sicher, dass die cleorec DN 321 in das 75 Typ 2 passt?

Falls ja, würde ich mir mal soeine gönnen, über diese cleorec Nadeln habe ich bis jetzt nur gutes gelesen.

thom53281
Stammgast
#29 erstellt: 11. Sep 2010, 13:07
Nunja, hier ist als Ersatznadel für das Originalsystem des PS 600 die N 75-6 aufgeführt. Der Schellack-Pendant dieser Nadel ist die N 75-3. Daher würde ich schon meinen, dass die passen sollte.
Probiert habe ich das aber noch nicht, evtl. wartest Du daher noch auf eine zweite Meinung.

Grüße
Thomas
sound_of_peace
Inventar
#30 erstellt: 11. Sep 2010, 14:53
Okay, vllt. frage ich auch einfach mal die Shops an.

Habe mir jetzt mal die im Forum zum schmieren und fetten empfohlenen Dinge besorgt, mach mich gleich an die Arbeit.

sound_of_peace
Inventar
#31 erstellt: 11. Sep 2010, 21:42
So sieht er jetzt aus, hab bereits die oben beschriebenen Dinge und noch ein wenig mehr erledigt.

Jetzt steht die Naddel auf dem Plan, das mach ich dann die Tage.







sound_of_peace
Inventar
#32 erstellt: 16. Sep 2010, 18:40
Heute Abend gibt es ein kleines Dankeschön-Schellack-Video für alle, die mich hier unterstützt haben!

sound_of_peace
Inventar
#33 erstellt: 16. Sep 2010, 20:53
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