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Verständnisfrage zu Tonabnehmer

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Autor
Beitrag
Cellistikus
Stammgast
#51 erstellt: 04. Nov 2014, 15:32
Sehr interessant, hier mitzulesen, vielen Dank schon mal!

Ich habe mal eine weitere Frage zum Thema Resonanzen und Tonarmgewichte: Was bringt ein Gewicht, das nicht (wie standardmäßig) ein symmetrischer dicker Ring ist, sondern eines, das den Schwerpunkt nach unten verlagert?
Das wird ja als „Tuning“ oft angeboten, aber selbst die ganz teuren Regas und viele andere highend Tonarme haben ein ganz normales Gegengewicht…
Liege ich da richtig, dass durch so ein Gewicht mit tieferem Schwerpunkt nur die vertikalen Schwingungen beeinflusst werden, diese aber nicht entscheidend sind, da die Nadel hauptsächlich seitlich bewegt wird und eben auch in dieser Richtung den Tonarm anregt? Somit ist der Einfluss theoretisch vorhanden aber nicht praxisrelevant?

Das mit der Verchromung (oder auch anderweitige Beschichtung und Lackierung) stelle ich mir so vor: Wenn die zwei Stoffe unterschiedliche schwingungstechnische Eigenschaften besitzen, dann werden bestimmte Resonanzen unterdrückt (je nach Schichtdicke) und nur noch die gemeinsamen treten auf. Das wird so doch auch bei Lautsprechermembranen gemacht, es wird Papier beschichtet oder gleich Kevlar, Glas- oder Kohlefasern gemischt...
thewas
Hat sich gelöscht
#52 erstellt: 04. Nov 2014, 15:45

Das mit der Verchromung (oder auch anderweitige Beschichtung und Lackierung) stelle ich mir so vor: Wenn die zwei Stoffe unterschiedliche schwingungstechnische Eigenschaften besitzen, dann werden bestimmte Resonanzen unterdrückt (je nach Schichtdicke) und nur noch die gemeinsamen treten auf. Das wird so doch auch bei Lautsprechermembranen gemacht, es wird Papier beschichtet oder gleich Kevlar, Glas- oder Kohlefasern gemischt...

Vorsicht, zu einem ist eine Mischung was ganz anderes und zum anderen bei einer sehr biegeweichen und dünnen Konusmembran macht es schon einen signifikanten Unterschied wenn man eine zusätzliche Schicht aufbringt, als ob die wenigen µ Chrombeschichtung bei einem relativ dickwandigen Technics Tonarm beim E-Modul und der Materialdämfung einen signifikanten Unterschied machen, da zweifel ich eher bis ich konkrete Angaben sehe, zudem JC den Artikel eventuell nicht mehr richtig im Gedächtnis hat.
.JC.
Inventar
#53 erstellt: 04. Nov 2014, 16:07
Hi,


thewas (Beitrag #52) schrieb:
..., zudem JC den Artikel eventuell nicht mehr richtig im Gedächtnis hat.


nach über 30 Jahren (muss um 1977 / 78 gewesen sein) ist das durchaus möglich.


Ich kann mich aber durchaus erinnern, dass die Verchromung nicht nur aus optischen Gründen,
sondern auch wg. schwingungsmässigen Gründen (also Resonanzbedämpfung im Rohr) so gemacht wurde.
thewas
Hat sich gelöscht
#54 erstellt: 04. Nov 2014, 16:34
Habe eben die Kataloge von 1976 bis 1980 durchgeblättert und es wird nirgendwo etwas über Steifigkeitsunterschiede durch Verchromung erwähnt, sondern über
Bedämpfung der Plattenteller http://wegavision.pytalhost.com/Technics/1976/technics13.jpg
Bedämpfung der Chassis http://wegavision.pytalhost.com/Technics/1979-1/technics06.jpg
Nadelträger aus Bor http://wegavision.pytalhost.com/Technics/1978-1/technics78-03.jpg
Tonarme aus nitratgehärtetem Titan http://wegavision.pytalhost.com/Technics/1978-2/Technics78_05.jpg
und Tonarme für unterschiedliche Nadelnachgiebigkeiten http://wegavision.pytalhost.com/Technics/1980/technics80-07.jpg
vermute du hast eins davon damit verwechselt.
Cellistikus
Stammgast
#55 erstellt: 04. Nov 2014, 16:41

thewas (Beitrag #52) schrieb:

Das mit der Verchromung (oder auch anderweitige Beschichtung und Lackierung) stelle ich mir so vor: Wenn die zwei Stoffe unterschiedliche schwingungstechnische Eigenschaften besitzen, dann werden bestimmte Resonanzen unterdrückt (je nach Schichtdicke) und nur noch die gemeinsamen treten auf. Das wird so doch auch bei Lautsprechermembranen gemacht, es wird Papier beschichtet oder gleich Kevlar, Glas- oder Kohlefasern gemischt...

Vorsicht, zu einem ist eine Mischung was ganz anderes und zum anderen bei einer sehr biegeweichen und dünnen Konusmembran macht es schon einen signifikanten Unterschied wenn man eine zusätzliche Schicht aufbringt, als ob die wenigen µ Chrombeschichtung bei einem relativ dickwandigen Technics Tonarm beim E-Modul und der Materialdämfung einen signifikanten Unterschied machen, da zweifel ich eher bis ich konkrete Angaben sehe, zudem JC den Artikel eventuell nicht mehr richtig im Gedächtnis hat.

Ja, deswegen habe ich auch "je nach Schichtdicke" geschrieben.
Gibt es aktuell Tonarme, die so oder ähnlich beschichtet sind? Mir fallen spontan keine ein... Wenns keiner macht, wird das wohl nicht so wichtig sein.
akem
Inventar
#56 erstellt: 04. Nov 2014, 17:02
Doch. Nur daß es heute meistens keine herkömliche Beschichtung mehr ist sondern eine Lackierung (z.B. Rega, SME) oder vielleicht auch eine Eloxierung (da wüßte ich jetzt aber auswendig kein Beispiel, auf Fotos ist eine schwarze Eloxierung von einer schwarzen Lackierung nicht wirklich zu unterscheiden). In ganz profanen Fällen, wenn auch selten weil optisch fragwürdig, macht man auch einfach nen Schrumpfschlauch drauf (unter dem Namen Audioquest oder so würde mal ein solchermaßen ausgestatteter Jelco angeboten).

Gruß
Andreas
Hörbert
Inventar
#57 erstellt: 04. Nov 2014, 18:37
Hallo!

@.JC


.........wenn in einem Betonhochhaus jemand im 16. Stock mit der Schlagbohrmaschine ein 6er Loch bohrt dann setzen sich die Schwingungen durch 1000 t Beton so fort,........


Eine einfache Schlagbohrmaschine dürfte dafür nicht ausreichen, da brauchst du schon etwas kräftigeres.

Bist du dir überhaupt darüber im Klaren daß das zwei ganz verschiedene Paar Schuhe sind.

Sorry aber:
Zuweilen habe ich bei dir den Eindruck das dir die technische Seite der gesamten analogen Plattenabtastung und alles was damit zusammenhängt ohnehin ein Buch mit sieben Siegeln ist.


@akem


.......ch weiß nicht, was Du beruflich machst.....


Nun diese Frage habe ich dir mittlereile -glaube ich-, schon dreimal beantwortet

Nach wie vor bin ich Elektroniker und arbeite im Meß- und Prüffeld bei der Konstruktion und Herstellung medizinischer Geräte.


.......Davon red' ich doch die ganze Zeit.......


Nicht gan so wie ich das sehe, ich rede davon eine eventuelle höhere Anfälligkeit für Resonanzfälle bei MC-Systemen meßtechnisch untersuchen zu wollen wenn ich Zeit dazu finde und du bist der Überzeugung das diese vorhanden wäre. -Das bin ich keinesfalls aber die Idee scheint es mir wert einmal auf ihre Wahrscheinlichkeit hin abgeklopft zu werden. Ich halte nichts davon Ideen nur weil sie nicht von mir sind in Bausch und Bogen zu verwerfen. Mir selöbst ist die Idee bisher noch nicht gekommen da es bei mir noch nie ein Anzeichen einer solchen erhöhten Resonanzanfälligkeit gegeben hat aber da MC´s sich durch ihre Konstruktionsweise stark von MM´s unterscheiden ist deine Vermutung nicht ganz von der Hand zu weisen.

Aber das kann eine ganze Weile dauern bis ich mal wieder Luft genug habe um solcch ein Vorhaben in die Tat umzusetzen vor allem da hier ganze Serienmessungen mit unterschiedlichen Abtastern gemacht werden müssen.

@Cellistikus


...... Frage zum Thema Resonanzen und Tonarmgewichte.......


Eigentlich geht es ja gerade um die realen und eff. bewegten Massen von Tonarmen und nicht um die daran befestigten Kontergewichte oder um deren Form.

Aber die Antwort ist trozdem recht einfach:



....Was bringt ein Gewicht, das nicht (wie standardmäßig) ein symmetrischer dicker Ring ist, sondern eines, das den Schwerpunkt nach unten verlagert? .....


Optisch hat das Ganze halt eine bestimmte Wirkung, technisch gesehen bringt es gar nichts, allerdings gibt es auch die Möglichkeit ein normales radialsymmetrisches Gewicht unterhalb des Lagerschwerpunktes zu befestigen, das bringt zumindestens ein sehr geringfügig bessere Masseverteilung die sich minimal günstig auswirken kann wenn sich der Drehpunkt hoch über dem Abtastpunkt befindet. Besonders wichtig ist diese Verlagerung aber eigentlich nur bei Uni-Pivot-Tonarmen, bei Kardantonarmen ist die Auswirkung gleich null.


.......Das mit der Verchromung (oder auch anderweitige Beschichtung und Lackierung) stelle ich mir so vor: Wenn die zwei Stoffe unterschiedliche schwingungstechnische Eigenschaften besitzen, dann werden bestimmte Resonanzen unterdrückt (je nach Schichtdicke) und nur noch die gemeinsamen treten auf.......

Solche Schichtdicken die sich eventuell auswirken könnten gibt es nicht die einige µm dicken Chrom- oder Nickelbeschichtungen die sich auf Tonarmen befinden haben gar keine Auswirkungen die in einem fertigen Produkt eine Rolle spielen könnten,.Auch hier ist der Hauptzweck ein optischer, hochglänzende Oberflächen sehen für viele User einfach besser aus.

Zur Resonanzbedämpfung bei alten Tonarmen (das war gegen Mitte der 70ger Jahre als man allmählich die eff bewegte Masse der Tonarme immer weiter reduziert hat durchaus noch ein Thema, ähnlich den FIM- und TIM-Verzerrungen bei Verstärkern) hat man so z.B. die Tonarme mit resonanzdämpfenden Materialien zu füllen versucht was aber im Endeffekt nicht den gewünschten Effekt erbrachte und deswegen wieder verschwunden ist. Heutige Serientonarme haben kaum noch mit Resonnanzen zu kämpfen hier haben sich bestimmte Konstruktionsmaßnahmen allgemein durchgesetzt die Resonanzen nicht mehr in einem solchen Maße aufkommen lassen. Zudem ist so etwas fertigungstechnisch gesehen auch auf Dauer immer die kostengünstigere Lösung.

MFG Günther
akem
Inventar
#58 erstellt: 04. Nov 2014, 18:51
Hallo Günther,

das wäre wirklich interessant, wenn Du das mal meßtechnisch untersuchen könntest. Mir fehlen leider im mechanischen Bereich jegliche Meßmöglichkeiten, die über eine Schieblehre hinaus gehen... Ich wäre auch gerne bereit in Form von Ideen mitzuhelfen. Aus dem Münchner Bereich kommst Du nicht zufällig?

Gruß
Andreas
thewas
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 04. Nov 2014, 19:06
Dazu müsste man sich erstmal ein Konzept erarbeiten, was und wie man messen will. Eine echte Modalanalyse ist nicht so mal eben gemacht, erst recht nicht bei so kleinen/leichten Artikeln wo die Masse der Beschleunigungssensoren das Verhalten des zu untersuchenden Objekts signifikant beeinflusst und Laser-Vibrometer hat nicht jedes Prüfinstitut. Wenn man aber nur das Eigenfrequenzverhalten des Gesamtsystems untersuchen möchte würde z.B. eine Testschallplatte mit bestimmten Signalen und die Aufnahme des elektrischen Ausgangssignals reichen, anhand kleiner Überhöhungen und Phasensprünge kann man da solche detektieren, nur müsste man "Tricksen" um rauszufinden ob die jeweilige Resonanzen dem Tonarm, Tonabnehmer, oder Plattenspieler verschuldet sind.
.JC.
Inventar
#60 erstellt: 04. Nov 2014, 19:16
Hi,


Hörbert (Beitrag #57) schrieb:

Eigentlich geht es ja gerade um die realen und eff. bewegten Massen von Tonarmen und nicht um die daran befestigten Kontergewichte oder um deren Form.


wenn Du als Mod den Threadtitel noch dahingehend erweiterst, dann sieht man das auch noch besser.

Übrigens hat auch der SL 1700 ein Antiresonatorgegengewicht.
Ich war einigermaßen erstaunt als ich mal ein Kontergewicht hatte aus dem Öl heraus lief.
Es steht nicht immer alles in den Prospekten o. BDAs
Warum weiß ich auch nicht.
Hörbert
Inventar
#61 erstellt: 04. Nov 2014, 20:04
Hallo!

@thewas

Viel mehr als einen dahingehende Tendenz oder eine nicht dahingehende Tendenz will ich gar nicht rauszumessen versuchen das würde meine Mittel dann doch etwas übersteigen.

Mir geht es in erster Linie darum bei passendem "matching" mit einem Sweep die relevanten Resonnanznweigungen von MC´s versus MM´s zu detektieren, woher diese Neigung -falls vorhanden- dann im Einzelnen kommt ist erstmal zweitrangig.

Dazu brauche ich legendlich eine Handvoll MC´s und MM´s passende Tonarme deren Resonanzverhalten bekannt ist und etwas Meßequipment. Eine entsprechende Dokumentation ist dann pure Fleißarbeit ebensso die Auswertung und auch das entsprechende Meßverfahren ist keine problematische Sache.

Es ist klar das z.B. in einen RB-300 kein Lyra-System gehört da hier die "unsauberkeiten des leichten "mismatch" eventuelle Tonarm-Systemresonanzen bei weitem überdecken würden, ebenso ist ein einfacher Abtzasttest hier ungeeignet da das Abtastverhalten von MC´s immer etwas anders ist als das von MM-Systemen mit wechselbarem Nadelträger. Dabei sollten sich Tonarm- und Systemresonanzen eigentlich sehr wohl auch beim Abtastverhalten zeigen, eventuell läßt sich hier sogar mit dem einfachsten aller auf Schallplatte generierbaren "Sweep" etwas ergründen, -ich meine einen definierten Kratzer-, hier sollte zumindestens das Ausschwingverhalten interessant sein da etwaige Resonanzstellen damit ganz sicher angeregt werden können und das Ausschwingverhalten interessante Informationen erhalten dürfte.


MFG Günther
thewas
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 04. Nov 2014, 20:54
Hallo Günther,
das klingt nach einem sinnvollen Ansatz, bin gespannt was dabei rauskommt und kann auch gerne bei der Signalanalyse helfen.
Schöne Grüße,
Theo
akem
Inventar
#63 erstellt: 04. Nov 2014, 21:59
Ein Sweep ist das eine. Hier kann man diskrete Resonanzstellen im Ausgangssignal des Tonabnehmers erkennen.
Jedoch ist ein Sinus, auch wenn es ein Sweep ist, immer ein quasi-statisches Signal und dynamische, transiente Vorgänge sind damit kaum zu erfassen. Hier eignet sich ein Impuls vielleicht besser, auch wenn die in das Gesamtsystem eingespeiste Energiemenge erheblich geringer ist und dadurch gewisse "Großsignaleffekte" nicht zutage treten. Dennoch kann man hier mit Hilfe eines FFT-Analysers Ein- und Ausschwingvorgänge erkennen und beurteilen. Hier verspreche ich mir insbesondere auch Aufschluß über das Dämpfungsverhalten des Tonarms sowie über Wechselwirkungen zwischen Arm und System. Wie speist man nun ein Signal ein, das einem Dirac hinreichend ähnlich ist? Man opfert eine Platte und macht im Leerrillenbereich einen Kratzer. Dann muß man "nur" noch den FFT-Analyser dazu bringen, sich darauf zu synchronisieren und das als Impulsantwort zu akzeptieren. Aber ich bin zuversichtlich, daß es da Mittel und Wege gibt, ihn auszutricksen und ihm vorzugaukeln, er messe die Impulsantwort auf sein eigenes Meßsignal (welches dann natürlich ebenfalls ein Quasi-Dirac sein muß und kein MLS-Signal; Königsweg wäre natürlich ein MLS-Signals auf Platte...).

Gruß
Andreas
Hörbert
Inventar
#64 erstellt: 04. Nov 2014, 22:04
Hallo!

Bis dato ist es wohl noch lange hin da ich gerade (zumindestens bis Jahresende) beruflich sehr eingespannt bin und kaum zu größeren Aktionen mit großem Zeitaufwand in der Lage sein werde.

Vor Februar / März werde ich absebar gar nicht dazu kommen mir auich nur weitergehende Gedanken über das Thema zu machen. Aber wie man so etwas anpacken soll ist eigentlich schon jetzt recht klar ersichtlich, zum einen besteht die Möglichkeit mit einem Sweep und ohne RIAA Vergleichsaufnahmen zu machen und die Wellenformen zu vergleichen zum anderen kommt auch die tradionelle Methode der Punkt für Punkt Messung mit Frequenzzähler, Sweep und Oszi /kalibriertem Multimeter in Betracht. Dazu natürlich die definierte Anregung des Tonarmes auf der ruhenden Platte mit angekoppeltem Lautsprecher und Frequenzgenerator um Resonanzfälle zu provozieren. Aber vor allem reizen mich natürlich die Möglichkeiten die das Zerfallsspektrum eines Kratzers bietet, hier müßte im Falle das Andreas Vermutung zutrifft ein deutlich längeres Ausschwingen vor allem auf den fraglichen Resonanzfrequenzen zu messen sein.

Hier könnte sich möglicherweise tatsächlich die schlechtere Ankoppelung des MM-Nadeleinschubes als zusätzlicher Dämpfer erweisen aber auch das genaue Gegenteil kann eintreten und zu spezifischen Abtasterresonanzen führen die mit dem jeweiligen Tonarm gar nichts zu tun haben.

Möglicherweise ergeben die Messungen aber auch gar kein klares Bild und die ganze Resonanzgeschichte ist ohnehin von so sekundärer Bedeutung das sie gar keine besonderen Auswirkungen auf das Gesamtergebniss hat, das ist m.E. sogar der wahrscheinlichre Fall sehr viele dieser kleinen Effekte gehen ja bekanntlich im Gesamtstörmuster der Analogplatte unter ohne das man ihre Auswirkung auch nur ahnen kann.

Die größeren (und auch gröberen ) Effekte wie Justtage, Auflagekrafteinstellung und Antiskating sowie die Matchingprobleme bezüglich Tonarm-Sysatem sind alle hinreichend geklärt und im Griff, ich denke eigentlich nicht das hier irgendwo noch wirklich bedeutente Effekte verborgen sind die großen Einfluß auf die Wiedergabe haben, -aber es ist -zumindestens für mich-, halt ein Teil des Hobbys auch solch wahrscheinlich unergiebigen Spuren zu folgen-.

MFG Günther
thewas
Hat sich gelöscht
#65 erstellt: 04. Nov 2014, 22:19
Hallo Andreas,
natürlich kann man mit einem Sinesweep das dynamische Auf- und Abschwingverhalten erfassen gerade weil es ja nicht ein statisches Signal ist und für jede Frequenz kurz ein und ausschwingt, Programme wie REW oder Carma berechnen daraus auch Impulsantwort. Sprungantwort, Zerfallsspekturm usw. Was mich auf den Gedanken bringt sie eventuell für die Tonabnehmermessung zu "missbrauchen", in dem man z.B. einen kleinen Körperschallwandler (kleinen Lautsprecher) auf den Plattenteller legt, wäre einen Versuch wert da leicht gemacht. Wer schickt mir sein SP-10Mk3 und Lyra Dorian, natürlich nur für die Wissenschaft?
Schöne Grüße,
Theo


[Beitrag von thewas am 04. Nov 2014, 22:21 bearbeitet]
akem
Inventar
#66 erstellt: 05. Nov 2014, 00:13
Ein Koetsu Black könnte ich bieten, man will ja schließlich was halbwegs Ordentliches und nicht so ne Billig-Rillenfräse...

Gruß
Andreas
.JC.
Inventar
#67 erstellt: 05. Nov 2014, 20:24
Hi Günther,


Hörbert (Beitrag #57) schrieb:

@.JC


.........wenn in einem Betonhochhaus jemand im 16. Stock mit der Schlagbohrmaschine ein 6er Loch bohrt dann setzen sich die Schwingungen durch 1000 t Beton so fort,........


Eine einfache Schlagbohrmaschine dürfte dafür nicht ausreichen, da brauchst du schon etwas kräftigeres.
Bist du dir überhaupt darüber im Klaren daß das zwei ganz verschiedene Paar Schuhe sind.

Sorry aber:
Zuweilen habe ich bei dir den Eindruck das dir die technische Seite der gesamten analogen Plattenabtastung und alles was damit zusammenhängt ohnehin ein Buch mit sieben Siegeln ist.

Nach wie vor bin ich Elektroniker und arbeite im Meß- und Prüffeld bei der Konstruktion und Herstellung medizinischer Geräte.


Dafür reicht ein kleine Hilti TE 22
es ging mir dabei um die Schwingungsleitung in festen Körpern
(hier Beton, dort (im Tonarm) in Stahl)

sorry, welchem Eindruck von Dir habe ich dein Urteil zu verdanken ?
bloß weil ich gelegentlich recht unkonventionelle Dinge schreibe, die man (Du) nicht auf Anhieb versteht,
bedeutet das ja nicht, dass man sie nicht verstehen kann.


Da wir beim Verständnis von Tonabnehmern sind..
mittlerweile ist das AT 155 LC eingespielt (waren gut 100 h, eher mehr) u. zieht Details aus der Rille,
bei ansonsten exakt gleichem Setup, ggü. dem AT 150 MLX, die mich echt aufhorchen lassen.

Beryllium gg. Bor .. the winner is: Beryllium
Hörbert
Inventar
#68 erstellt: 05. Nov 2014, 21:29
Hallo!

@.JC.


........, welchem Eindruck von Dir habe ich dein Urteil zu verdanken ?........



Das ist kein Urteil sondern zuweilen mein Eindruck wenn ich deine Postings lese, dir ist oft gar nicht bewußt das es hier vor allem um dynamisch bewegte Massen geht die bei niedrigen Geschwindigkeiten und einem recht niedrigen Energielevel Abtastvorgänge im Mikrometerbereich vollziehen. Dabei sind die realen Massen eines Tonarmes oder eines Systemkorpuses im Vergleich dazu gewaltig.

Die zugrunde liegende Mechanik hingegen ist eine recht primitive Sache die eigentlich ganz einfach gehalten werden kann und die trozdem ihren Dienst im großen und ganzen noch recht anständigg verrichten wird.

Dazu scheinen dir die Begrenzungen des Tonträgers Schallplatte selbst nicht wirklich klar zu sein, eventuell kannst du auch mit den Konstanten und Einheiten die bei der alten analogen Abtasttechnik eine Rolle spielen oder den Zahlen und Vektoren die hier zu beachten sind nicht wirklich etwas anfangen, -ich weiß es nicht woran es bei dir liegt-. Erinnere dich doch nur einmal daran wie du die Ansicht vertreten hast das durch die "tänzelnde Bewegung" der Abtastnadel in der Rille der Schallplattensound ebenfalls Dreidimensional sein müßte obwohl eigentlich jedem klar sein müßte der sich mit der Materie beschäftigt das man mit zwei Kanälen keine drei Raumdimensionen abbilden kann.

Sorry ich habe nichts gegen dich und du kannst deine Meinungen gerne weiter vertreten aber zuweilen redest du ganz schön am eigentlichen Thema vorbei.

MFG Günther
akem
Inventar
#69 erstellt: 05. Nov 2014, 22:34

Hörbert (Beitrag #68) schrieb:
das es hier vor allem um dynamisch bewegte Massen geht die bei niedrigen Geschwindigkeiten

das man mit zwei Kanälen keine drei Raumdimensionen abbilden kann.



Also, "niedrige" Geschwindigkeiten halte ich an der Stelle für etwas daneben. Klar, im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit ist das wenig, aber wenn ich da ein paar Kilohertz abtaste würde ich schon sagen, daß das keine "niedrige" Geschwindigkeit mehr ist. Insbesondere aber haben wir hohe Beschleunigungen, was ich an der Stelle für noch kritischer halte.

Und das mit den drei Raumdimensionen gilt so auch nicht zu 100%. Immerhin ist es möglich, mit Stereophonie eine sog. Tiefenstaffelung zu realisieren, was gegenüber links/rechts sehr wohl eine dritte Raumdimension ist. Und in Zeiten von immer weiter steigenden DSP-Rechenleistungen gibt es auch immer mehr Versuche, Mehrkanalton von 2 Lautsprechern so wiedergeben zu lassen, daß der Eindruck von Mehrkanalton entsteht. Ob das z.B. die "Hearo"-Kopfhörer von AKG waren oder diverse Ansätze von den echten Mehrkanalton-Firmen wie Dolby, dts etc. Da versucht man halt (und genau das ist der Haken an der Stelle, warum wirklich überzeugende Ergebnisse dabei ausbleiben (ja, ausbleiben müssen)) eine Art allgemeingültiger HRTF (Head Related Transfer Function) zu kreieren und die 5.1 Tonakanäle so zu verrechnen, daß man "rückwärtige" Schallereignisse über Phasenschweinerein und mehr oder weniger schmalbandigen Frequenzgangeingriffen so wiederzugeben, daß das Hirn meint, das Schallereignis sei hinter einem und die Phasenverschiebungen zwischen links und rechts sowie die Amplitudenveränderungen seien durch das eigene Außenohr inkl. Kopf zustande gekommen. Kann natürlich nicht wirklich funktionieren ohne die HRTF des anvisierten Hörers genauestens gemessen zu haben und damit ist das zumindest bis auf weiteres kommerziell nicht zu gebrauchen. Aber erzähle das mal den Marketingmenschen dieser Firmen: ob's funktioniert ist ja egal, Hauptsache es wird verkauft...

Gruß
Andreas
.JC.
Inventar
#70 erstellt: 05. Nov 2014, 22:40
Hi,


Hörbert (Beitrag #68) schrieb:

Sorry ich habe nichts gegen dich und du kannst deine Meinungen gerne weiter vertreten aber zuweilen redest du ganz schön am eigentlichen Thema vorbei.


das weiß ich u. umgekehrt ist es ebenso.

Zuweilen sind diese Mikrobewegungen aber schwer zu verstehen.
Darum versuche ich manchmal einen Blick darauf aus ungewöhnlicher Perspektive zu werfen.

Ein Beispiel: ich habe ja den "neuen" TA das 155 LC
das hat auch einen Nadelschutz ...
während dieser beim aktuellen 150 MLX sehr straff u. fest konstruiert ist,
ist das beim 155 LC von 1983 leider nicht so ..

Jetzt muss man aber erst einmal darauf kommen, dass dieser alte Klappmechanismus
nicht verhindert, dass der Plastikbügel minimal schlackert.
Was das für die Klangqualität für Folgen hat, kannst Du dir wohl denken !

Die Plattenwiedergabe ist eine faszinierende Geschichte.
Und man kann (muss) viel lernen um sie zur Vollendung zu bringen.

Wir sind auf dem Weg.



ps

Hörbert (Beitrag #68) schrieb:
Dabei sind die realen Massen eines Tonarmes oder eines Systemkorpuses im Vergleich dazu gewaltig.


genau das wollte ich mit dem Schlagbohrer Gleichnis sagen.
Obwohl die Masse des Bohrers resp. der Maschine im Verhältnis zur Masse des Hauses winzig ist,
trotzdem durchdringen diese Schwingungen hörbar ! das ganze Haus.

Natürlich ist das ein ganz anderer Vorgang, aber, Schwingungsweiterleitung hat man in beiden Fällen.
Was das nun konkret für die LP Abtastung bedeutet: da möge ein jeder selbst weiterdenken.


[Beitrag von .JC. am 05. Nov 2014, 22:49 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#71 erstellt: 06. Nov 2014, 00:11
Hi,


akem (Beitrag #39) schrieb:
Dennoch: eine Resonanz zeichnet sich ja gerade dadurch aus, daß ein Minimum an zugeführter Energie zu einem Maximum an Schwingungsamplitude führt.


eigentlich nicht. Du beschreibst die Resonanzüberhöhung. Die gibt es nur bei nicht ausreichender Dämpfung.

Leg eine Triangel auf den Boden, sie klingt nicht mehr, sie ist ausreichend bedämpft.

Die Resonanz ist für uns mal irrelevant, die Resonanzüberhöhung könnte bei der Abtastung problematisch sein, und die hängt ab von der Anregungsfrequenz, der Stärke und der Dämpfung.

Dazu kommt, dass jedes Masse Feder System ein Dämpfer ist. Wenn Du meinst, dass die niedrigere Compliance bei Regaarmen ein Problem wäre, wäre das eher eine Erklärung - also die höhere Compliance bildet einen besseren Dämpfer.



.JC. (Beitrag #47) schrieb:
Wenn Du denkst die reine Masse könnte etwas beruhigen, dann bemerke Folgendes:
wenn in einem Betonhochhaus jemand im 16. Stock mit der Schlagbohrmaschine ein 6er Loch bohrt
dann setzen sich die Schwingungen durch 1000 t Beton so fort, so dass Du es hörst egal ob
Du um 15. Stock bist oder im Ersten.


Du verwechselst Schallleitung mit Resonanzen.

LG Tom


[Beitrag von tomtiger am 06. Nov 2014, 00:12 bearbeitet]
akem
Inventar
#72 erstellt: 06. Nov 2014, 01:21

tomtiger (Beitrag #71) schrieb:
Wenn Du meinst, dass die niedrigere Compliance bei Regaarmen ein Problem wäre, wäre das eher eine Erklärung - also die höhere Compliance bildet einen besseren Dämpfer.


Sorry, aber das stimmt nicht. Die Compliance macht sich nur in der Frequenz bemerkbar - aber nicht in der Amplitude oder in der Dämpfung. Dafür sind andere Dinge zuständig. Schau Dir mal die Formel eines Feder-Masse-Schwingers an. Auszug aus Wikipedia:

"Nach dem Hookeschen Gesetz ist das Verhalten einer Feder mit parallelem Dämpfungsglied folgendermaßen definiert:

\vec(F) = -k x \vec(s) - µ x \vec(s)

wobei k die Federkonstante, \vec(s) die Auslenkung der Feder zur Ruhelage und µ der Reibungskoeffizient ist."
(Anmerkung: \vec() bedeutet jeweils, daß es sich um eine vektorielle Größe handelt, x bedeutet Multiplikation; ich hab die Größen in der Formel zur besseren Lesbarkeit etwas umgeschrieben, da bei reinem Kopieren aus wiki etwas ziemlich kryptisches dasteht)

Die Compliance (angegeben in µm pro mN) entspricht dabei der Federkonstante. Was fehlt ist die Reibung und ich wüßte nicht, daß die Reibung bei irgendeinem Tonabnehmer angegeben wäre. In der Compliance steckt sie jedenfalls nicht drin, das macht alleine schon die Einheit klar.

Gruß
Andreas


[Beitrag von akem am 06. Nov 2014, 01:27 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#73 erstellt: 06. Nov 2014, 01:51
Hi Andreas,

ja, mein Fehler, hatte ich "daneben" gedacht.

LG Tom


Edith: Unfug korrigiert.


[Beitrag von tomtiger am 06. Nov 2014, 18:23 bearbeitet]
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