4 Vintage Dreher zur Wahl, welchen würdet Ihr nehmen?

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frank60
Inventar
#1 erstellt: 14. Dez 2014, 10:03
Hi

Da ich mir ja einen schönen Klassiker zulegen will, habe ich mal etwas recherchiert. in die engere Auswahl kamen 4 Dreher.

- Yamaha YP-D71, aktuell mit Ortofon M 20 FL Super bestückt
- Denon DP - 40 F, mit Micro Acoustics MA-530 MP
- Dual CS 704, mit Shure M97
- Thorens TD 160 (erste Serie), mit nicht näher bezeichnetem Stanton MM TA (mit Mitlaufpinsel vor der Nadel)

Am liebsten wäre mir ja, wenn ich meinen Goldring 1042 weiter verwenden könnte. Am Denon müßte ich dann sicher ein Zusatzgewicht an der Headshell montieren, da der Goldring für den Arm vermutlich zu leicht ist. Die Compliance der Goldring Nadel beträgt 20 µm/mN, der TA wiegt 6,3 g.

Da die genannten Geräte wegen ihres Zustandes nicht zum Nulltarif und auch nicht günstig zu bekommen sind, ist die Entscheidung natürlich schwer. Welchen würdet Ihr nehmen? Und welche Preise würdet Ihr für angemessen halten? Zumindest die beiden Japaner sind ja hierzulande relative Exoten. Der Denon ist ein Modell für den Japanischen Markt, der Yamaha ist ein US Modell. Spannungswandler bekäme ich dazu.
Der Dual soll vom Zustand her neuwertig sein, die Bilder scheinen das zu bestätigen. Allerdings ist bei Dual ein eventueller Zargenwechsel deutlich teurer, als beim Thorens.

Danke im Voraus für Eure Tipps.

Edit: eventuell käme auch noch ein Pioneer PL-1400 in Betracht, der bräuchte allerdings etwas Pflege, zumindest eine gründliche Reinigung der Metall- und Gummiteile und Furnierpflege.
Kleinanzeigen ist bei mir wegen des Wohnortes leider nicht, hier gibt es im angemessenen Umkreis keinen Markt für solche Geräte, eine Fahrt nach Berlin würde mich schon mindestens 2,5 Stunden pro Richtung kosten.


[Beitrag von frank60 am 15. Dez 2014, 18:32 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 14. Dez 2014, 10:12
Hallo,

der Yamaha mit dem guten Direktantrieb und dem feinen Tonarm spricht mich sehr an.

Der Tonabnehmer hat einen Fineline-Schliff. Wenn man so ein Gerät im Top Zustand vom Händler für unter 500 Euro bekommen kann, dann erscheint mir das als gute Anschaffung.

Wenn Du den in schwarz bekommen kannst, dann tausche ich den gerne gegen meinen Thorens TD520.

VG Tywin
frank60
Inventar
#3 erstellt: 14. Dez 2014, 10:42
Die Tonarmkonstruktion beim Yamaha ist schon beeindruckend.
Der wäre aber so, wie ich ihn haben will, holzfarben.
frank60
Inventar
#4 erstellt: 14. Dez 2014, 17:14
So, nach reichlich Recherche und sehr nettem Kontakt mit dem Verkäufer ist es der Yamaha geworden.

In der Bucht war er ursprünglich für 548€ zuzüglich Versand angeboten, letzendlich habe ich ihn für deutlich unter 500 € und versandkostenfrei bekommen.
Was ich so über den TA herausbekommen habe, dürfte der in etwa auf dem Niveau meines Goldring 1042 spielen, somit habe ich dann auch die Wahl, mit welchem ich höre, sofern die Nadel noch gut ist. Ist sie es, war es fast schon ein Schnäppchen, das Ortofon M 20 FL Super war wohl auch kein Billigsystem. Und was ich so an aktuellen Preisen für den Yamaha gefunden habe, Hut ab, was der selbst ohne TA manchmal schon kostet. Und ich habe ihn von einem gewerblichen Anbieter, mit Gewährleistung. Kann ich nicht meckern.

Mitte bis Ende der Woche sollte der Dreher dann hier eintreffen, da gibt es natürlich Bilder.
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 15. Dez 2014, 00:45
Nachtrag:

Der Tonarm des TD160 MK nix hat eine relativ hohe eff. Masse. Also paßt die Goldring 10xx - Serie nicht dazu.

Die Ortofon-Nadel dürfte schon etliche Stunden gelaufen sein.

MfG,
Erik
frank60
Inventar
#6 erstellt: 15. Dez 2014, 07:42
Ja, mal sehen. Für den M20 FL gibt es auch noch originale NOS Nadeln. Zwar 179€, aber der TA sollte das wert sein.
Dessen mechanische Werte sind mit dem G 1042 identisch, gleiches Gewicht, gleiche Compliance.
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 15. Dez 2014, 08:26
Die New-Old-Stock-Nadeln haben einen happigen Preis, der anscheinend durch den Seltenheitsgrad gerechtfertigt werden soll.

Ähnliche Prospektdaten sind nur eine sehr grobe Orientierungshilfe. Das hört sich in der Realität meistens ganz anders an, obwohl die mathematischen Werte laut Ortofon-Formel stimmen könnten.

Aber laß Dich erstmal vom analogen Zuwachs überraschen.

MfG,
Erik
frank60
Inventar
#8 erstellt: 15. Dez 2014, 10:04
Das sowieso.
Nach den spärlichen Infos im Netz soll das M20 FL Super sehr gut klingen. Wäre mir schon recht, wenn ich 2 hochwertige TAs hätte, von daher würde sich sicher auch der Nadalkauf lohnen.
Erst einmal muß ich sowieso den Dreher haben und die Headshell ausmessen, die originale amaha ist wohl in der Länge etwas anders, als die Standard SME. Aber bei AT habe ich schon eine Serie gefunden, die in unterschiedlichen Längen angeboten wird, inkl. justierbarem Azimuth, da brauche ich wenigstens beim TA Wechsel an dem nicht herumstellen.
frank60
Inventar
#9 erstellt: 15. Dez 2014, 18:34
Falls es Jemanden interessiert, ich habe meinen Thorens jetzt hier zum Kauf angeboten, bevor er in die Bucht wandert. Vielleicht läßt sich damit noch irgend einem Forumsuser eine Freude bereiten.


[Beitrag von frank60 am 15. Dez 2014, 18:35 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#10 erstellt: 15. Dez 2014, 18:56
Du hast einen Zahlendreher bei der Preisvorstellung !

MfG,
Erik
Albus
Inventar
#11 erstellt: 15. Dez 2014, 19:00
Tag,

YP-D71 - ein solides Produkt aus den 70igern des vorigen Jahrhunderts.

Die in Rede stehenden Tonabnehmer G 1042 bzw. M 20 FL Super sind doch in einem Anforderungs-Parameter recht verschieden. Für den kapazitätskritischen Goldring-TA sind 150-200 pF als totale Lastkapazität vorgegeben (Hersteller: andernfalls Verfärbungen); für das M 20 FL Super ist eine Lastkapazität von 400 pF (und mehr) erforderlich, ansonsten droht ein 'Geflacker' in der Hochtonregion (beispielsweise hier abzulesen: http://www.classic-audio.info/assets/plugindata/poold/887.pdf)

Das Neglex 2496-Kabel des YP-D71 kommt allein auf 150 pF (einschließlich Tonarm), sodass man mit einem G 1042 schon einmal an Grenzen der Tauglichkeit unter Optimumerwartungen stößt - die Eingangskapazität des Phono-Schaltkreises kommt hinzu. Die effektive Masse des Armes von 15 g (mit Headshell 9 g) stellt darüber hinaus beide hier zu betrachtenden Tonabnehmer an die Grenzen des mechanischen Nutzungsbereiches ohne Probleme, was sich je aus dem Verhältnis der Compliance : effektiven Masse ergibt. Die HS ist aber absolut tauglich, der EIAJ-Standard entspricht einer Übernahme des SME-Standards, es sei denn, man verwendete einen Tonabnehmer, dessen Befestigungsabstand markant von der Norm 9,5 +/-1,0 mm abweicht (DIN 45539). In dieser Hinsicht passte noch das M 20 FL Super, BFA 10,0 mm, auch das Goldring.

Mehr vielleicht später, wenn das Gerät verfügbar ist.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 15. Dez 2014, 19:06 bearbeitet]
frank60
Inventar
#12 erstellt: 15. Dez 2014, 19:08
Das originale Kabel will auch auch gegen mein vorhandenes Phono Kabel tauschen. Zudem bleibt mein Graham Slee GramAmp 2 SE, der paßt perfekt zum Goldring. Zum D71 insgesamt sind leider recht wenige Infos zu finden.
Und eventuell, sofern sich ein Trafo auftreiben läßt, das Gerät auf 220/240V umbauen. Aber das zu seiner Zeit.

Wuhduh (Beitrag #10) schrieb:
Du hast einen Zahlendreher bei der Preisvorstellung !

Witzbold.
Aber abartig ist das schon, was der 295 mittlerweile mit dem einfachsten G 1xxx TA, dem 1006, neu kostet. Deutlich über 1000 €, die spinnen, die Römer.
frank60
Inventar
#13 erstellt: 15. Dez 2014, 19:45
@Albus: ich hatte ja bislang noch nichts mit Dir zu tun, aber ein wenig Recherche ergab, daß Du Dich mit TAs und speziell auch Yamaha Drehern offenbar gut auskennst.
Was wäre denn so an MM TAs eine gute Alternative? Der TA sollte am D71 ein möglichst gleich gutes Ergebnis wie der G1042 am Thorens liefern.

Edit: habe mal wieder intensiv gegoogelt.

Die effektive Masse des TP 41 am Thorens beträgt 8,5g.
Der Yamaha Arm hat 15g.
Ich habe auch Kaufberatungen zur Goldring 1xxx Serie gefunden, dort wird u.A. die Kombination mit dem Jelco SA 250 ST empfohlen und der hat immerhin 18g.
Also kann man den Goldring durchaus am Yamaha probieren, oder?

Edit2: ich habe jetzt eine Tabelle zur Berechnung der Resonanzfrequenz gefunden, laut der sollte sie mit dem 1042 am Yamaha Arm noch grünen Bereich sein (8Hz). Also ist Optimismus angesagt. Für eine (schwerere) 3rd Party Headshell, z.B. die komplett einstellbaren ATs, kann ich dann immer noch nach einem TA mit anderer Compliance schauen.


[Beitrag von frank60 am 15. Dez 2014, 20:44 bearbeitet]
Albus
Inventar
#14 erstellt: 15. Dez 2014, 21:46
Tag,
und Tag Frank,

der Graham... bringt 100 pF mit, der YP-D71 in originaler Verfassung 150 pF; 250 pF machen nach Erfahrung bei einem der Goldrings bereits merklichen Veränderungseffekt (Ansätze von Schärfe und Rauigkeit), was aber im Einzelfall gefallen kann (so auch der Hersteller in der BDA). Die mechanische Passung kann sich praktisch als gebrauchstauglich erweisen, bei welligen Platten dann nur mehr oder weniger, ja.

Vor weiteren Anschaffungen hilft ein Versuch im Einzelfall der Entscheidungssituation einem weiter.

Das M20FL Super lohnte einen Versuch mit 250 pF allerdings nicht, 400 pF sind auch für praktisches Wollen ein Kapazitätserfordernis.

Zum YP-D71 findet man in der Library der Vinylengine sowohl eine BDA als auch ein Service Manual. (Der Link: http://www.vinylengine.com/library/yamaha/yp-d71.shtml) Registrieren ist erforderlich, immer problemlos, absolut lohnend.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 15. Dez 2014, 21:48 bearbeitet]
frank60
Inventar
#15 erstellt: 15. Dez 2014, 21:52
Hi, Danke.

Manual und Service Manual habe ich schon gefunden.

Mit den Kapazitäten werde dann wohl wirklich mein Kabel anlöten müssen, das habe ich mir extra mit genau angepaßter Kapazität bauen lassen, so daß ich am Ende mit meiner Kette beim Optimum lande. War dafür nicht mal so teuer (kein Voodoo Kabel ). ca. 60cm lang, nach meinen Angaben zum verwendeten Equipment genau eingemessen. Einzige Variable wäre dann die Tonarm Innenverkabelung des Yamaha.

Alternativ kann ich den Yamaha auch mal mit dem Ortofon am Phono Eingang meines Marantz 2265B testen, mal schauen. Der Thorens mit dem Goldring hat da nicht ganz so brilliante, gut aufgelöste und trotzdem unaufdringliche Höhen, wie am Graham Slee.


[Beitrag von frank60 am 15. Dez 2014, 22:06 bearbeitet]
Albus
Inventar
#16 erstellt: 15. Dez 2014, 22:05
Tag erneut,

für den Arm kann man von 25 pF +/-5 pF ausgehen; PX-2 hat sehr geringe 18 pF für den Arm allein (kurzer Tangentialarm), aber auch bei den älteren YP-500 sowie YP-700, jeweils stark verdrillte feine Litzen.

Freundlich
Albus
frank60
Inventar
#17 erstellt: 15. Dez 2014, 22:17
Dann könnte es hinkommen, der Händler in Innsbruck, der mir das Kabel gebaut hat meinte, er hätte es so berechnet, daß ich am Ende auf 170 - 180pF insgesamt komme, ganz genau wollte er sich nicht festlegen.

Danke für Deine Erläuterungen.

Wenn es nicht so blöd wäre, an dem Dreher herumzusägen und schneiden, würde ich einfach ein Cinch Panel einbauen.
Hörbert
Inventar
#18 erstellt: 16. Dez 2014, 10:53
Hakllo!

Bei 170-180 Pikofarad bei 60 Zentimetern Länge ist das Kabel als Phonokabel eigentlich ungeeignet ausser natürlich in Sonderfällen wie deinem.

Hier würde ich mir auf jeden Fall noch ein zusätzliches Phonokabel konfektionieren das auf die üblichen 100-120 Pikofarad/Meter kommt und das ich für Abtaster mit niederkapazitiven Anforderungen bereithalten würde.

M-E. zwar ein recht ümstädliches Verfahren der Kapazitätsanpassung aber durchaus praktikabel, ich ziehe da eher den Tausch der Phono-Eingangskondensatoren vor.

MFG Günther
frank60
Inventar
#19 erstellt: 16. Dez 2014, 11:14
Hi Günther

Das ist ein Mißverständnis, die Gesamtkapazität der Kette ist das. Das Kabel liegt unter 100pF.
Hörbert
Inventar
#20 erstellt: 16. Dez 2014, 11:25
Hallo!

Ja dann...

Das muß ich irgendwie überlesen haben ich dachte das es hier nur um das Phonokabel geht, bei unter 100 Pikjofarad dürften auch kapazitätskritische Systeme eine Chance haben.

MFG Günther
frank60
Inventar
#21 erstellt: 16. Dez 2014, 13:58
Eben, darauf hoffe ich.

Ich habe mir jetzt 2 hochwertige Kupplungen für kleines Geld beim Diskotheken Ausrüster geholt, die kommen gleich hinter dem Dreher an das Kabel. So brauche ich den nicht aufschrauben, mein Kabel nicht auseinanderschneiden und kann es trotzdem nutzen.
Heute Abend oder Morgen gibt es dann einen Erfahrungsbericht, wie sich der 1042 am Yamaha schlägt und ob er daran eine Zukunft hat. Schön wäre es ja.
Vielleicht kann aich auch noch die dynamische Armmasse etwas senken, wenn ich eine leichtere passende Headshell finde. Wenn die Länge paßt, wäre eventuell die Audio-Technica Holz eine Alternative, die soll nur 6g wiegen. Und der Azimuth ist bei der auch einstellbar.

Edit: gerade den Dreher ausgepackt (aus der OVP! + Umkarton), der Zustand ist traumhaft. Am Abend gibt es sicher noch Bilder.

Edit 2: gerade läuft die erste Hörprobe mit dem mitgelieferten OM20 FL Super, originales fest angeschlossenes Kabel, am Marantz Phon Eingang. Was soll ich sagen, es klingt sehr gut. Recht voluminös, satte, wohldefinierte Bässe, saubere Höhen. Und: es klingt sehr relaxed, kein bißchen anstrengend oder gar nervig. Ich glaube, der Goldring bleibt am Thorens, und den Thorens behalte ich für die Platten, die eher den schönen Klang des Goldring erfordern. Und für den Ortofon hole ich mir noch eine NOS Ersatznadel.
Ich bin voll und ganz begeistert.


[Beitrag von frank60 am 16. Dez 2014, 15:56 bearbeitet]
frank60
Inventar
#22 erstellt: 16. Dez 2014, 16:25
Und so sieht er aus, Zustand nahezu Mint.

yamaha1
Papa_San
Inventar
#23 erstellt: 16. Dez 2014, 16:33
Sehr,sehr edel! Glückwunsch!

Gruß
Siggi
Tywin
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 16. Dez 2014, 17:14
Sehr schöner Dreher
Albus
Inventar
#25 erstellt: 16. Dez 2014, 17:32
Tag,

der Marantz 2265B hat nach Service Manual eine Eingangskapazität von 330 pF + 39 pF, 369 pF, zuzüglich interne PCB-Leiterbahnen etwa 375 pF, was nach Lage der Dinge dann eher gefallen kann.

Mit dem Plattenspieler kann man sich auf lange Dauer "pudelwohl" fühlen.

Freundlich
Albus
.JC.
Inventar
#26 erstellt: 16. Dez 2014, 17:51
Hi,

das Foto sollte man pinnen !
Für all Dijenigen, die sich einen neuen Dreher (sog. Duals u. Co.) kaufen wollen.


ps
die headshell finde ich ein bisschen spacy, aber ansonsten
frank60
Inventar
#27 erstellt: 16. Dez 2014, 21:24

Albus (Beitrag #25) schrieb:
Mit dem Plattenspieler kann man sich auf lange Dauer "pudelwohl" fühlen.

Denke ich auch.

Wenn ich mir denn mal einen 2. TA zulege, werde ich vorher wirklich mal bei PhonoPhone probehören. Der Clearaudio Performer V2 gefällt mir ganz gut, nach den Bewertungen könnte der etwas für mich sein. Und nach der Berechnung bei Vinylengine müßte er auch perfekt an den Arm passen, selbst mit einer etwas schwereren Headshell.

Die Holz Headshells, egal, ob Ortofon oder Yamamoto, ..., sind tatsächlich für den Arm alle zu kurz, da ließe sich der Überhang nicht korrekt einstellen. Die originale Headshell hat die stolze Gesamtlänge von 58mm. Die Langlöcher gehen auch fast bis zur vorderen Kante.
frank60
Inventar
#28 erstellt: 22. Dez 2014, 19:34
So, wie versprochen die Rückmeldung zum Ortofon M20 FL Super.
Es klang, so wie geliefert, schon gut, sehr füllig, Höhen und leise Töne nicht ganz so brilliant wie der Goldring 1042 aufgelöst, aber immer noch sehr gut, Bässe sauber, etwas weniger druckvoll als der Goldring.
Heute kam die nagelneue Originalnadel, gleich eingebaut und Probe gehört.
An der Fülle und der Wiedergabe der Höhen hat sich fast nichts geändert, allerdings sind alle bislang gehörten Platten knisterfrei, wie mit dem Goldring. Stark geändert haben sich die Bässe, sie sind deutlich besser und definierter (trockener) geworden, jetzt auf gleichem Level wie mit dem Goldring.
Insgesamt hat sich der Nadelkauf also absolut gelohnt, mit neuer Nadel ist der M20 FL Super ein hervorragender Vertreter der Gattung MM TA.
Angeschlossen mit dem originalen Phono Kabel an der Vorstufe des Marantz 2265B. Morgen wird noch mit dem Graham Slee getestet.
Marsilio
Inventar
#29 erstellt: 22. Dez 2014, 19:41
Freut mich, dass Du den alten Tonabnehmer "retten" konntest. Die alten Ortoföner sind meines Erachtens nicht schlechter als die modernen, und so ein Fineline-Nadelschliff ist auch was nettes.

LG
Manuel
sandmann319
Inventar
#30 erstellt: 22. Dez 2014, 19:44
@frank60,

Auf das Ergebnis vom Graham Slee bin ich gespannt.
Bitte unbedingt berichten
Hörbert
Inventar
#31 erstellt: 23. Dez 2014, 09:09
Hallo!

Mit welcher Kapazität schließt du das Ortofon-Systerm denn ab?

Es dürfte klar sein daß eine Kapatitätseinstellung die Für ein Goldring (150-200 Pikofarad über alles) für ein Ortofon viel zu niedrig ist so das hier der erforderliche Schwingkreis der die Höhen aufpeppen soll viel zu hoch abgestimmt ist und sich ausserhalb der Bereich befindet in dem er noch Nutzen bringen kann. Das Ortofon braucht eine Kapazität zwischen 300 und 450 Pikofarad (natürlich über alles) um korrekt zu funtionieren.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 23. Dez 2014, 09:10 bearbeitet]
frank60
Inventar
#32 erstellt: 23. Dez 2014, 18:34
Der Graham Slee sollte schon passen.

Was hier einige User, mich selbst eingeschlossen, nicht beachtet haben, ich habe die mittlerweile relativ alte Revision 3 von 2009. Die Daten weichen von der aktuellen ein wenig, aber entscheidend, ab. Die Eingangskapazität beträgt bei der alten Revision noch 220pF. Rechne ich das Kabel des Yamaha dazu, das laut Albus bei plausiblen etwa 150pF liegen soll, komme ich auf 370pF und liege somit im Soll des Ortofon. Innenverkabelung des Arms und Eigenkapazität des Ortofon nicht einmal mitgerechnet.

Da ist es sogar verwunderlich, daß der Goldring an der alten Version so eine gute, ja geradezu hervorragende Figur gemacht hat, vielleicht ist er gegenüber solchen Abweichungen gar nicht so zickig? Fakt ist auf jedenm Fall, an meinem GramAmp hat er überragend gespielt, am Denon PMA-700AE Phono Eingang dagegen grausig, vermutlich eine Kombination aus kapazitiver Fehlanpassung und zu hohem Pegel, denn bei leisen Passagen war es einigermaßen akzeptabel, speziell bei einigen 12" Maxis, die auch vom Mastering her die Vorteile der großen Scheibe ausgenutzt haben, höherer Pegel, mehr Dynamik, aber auch bei einigen lauten LPs, verzerrte er gnadenlos. Beginnend bei den Höhen und mit steigendem Pegel über das gesamte Frequenzband. Das war zwar noch mit dem Goldring 1006, aber von der anderen Nadel abgesehen ist der zum 1042 identisch.

Die Platine meines GramAmp sieht auch komplett anders als alle Bilder aus, die im WWW zu finden sind. Ich habe den mal aus Neugier aufgeschraubt. Bilder gibt es nachher noch.
frank60
Inventar
#33 erstellt: 23. Dez 2014, 19:53
So, Rückmeldung zur Hörprobe Ortofon M20 FL Super an Graham Slee GramAmp 2 SE.

Was soll ich sagen, einfach grandios. Das M20 hat den letzten Rückstand auf den Goldring 1042 aufgeholt.

Die Bässe sind gegenüber dem PreAmp des Marantz Receivers minimal schwächer, aber noch einmal ein klein wenig definierter. Deutlich gewonnen hat noch einmal der Mitten- und vor Allem der Höhenbereich. Es hört sich erstaunlich deutlich präsenter, klarer an, die Auflösung des Ortofon am Graham Slee kann jetzt locker mit dem Goldring mithalten.

Im Prinzip ist das jetzt das gleiche Ergebnis, wie ich es schon mit dem Goldring 1042 beim Vergleich Marantz PreAmp vs. Graham Slee hatte.
Ich glaube, ich muß mal an der Marantz Phono Vorstufe tätig werden, mir scheint es so, daß dort die Kondensatoren im Signalweg müde sein könnten. Denn daß ein Receiver von 1978 eine so deutlich schlechtere Phono Vorstufe haben soll, glaube ich nicht so recht. Beim Goldring war der Unterschied zwar auch hörbar, aber nicht ganz so eindeutig.

Wie ich schon einmal geschrieben hatte, zum Ortofon findet man zwar ein paar reine Daten, aber wenig sonstige Infos. Weiß zufällig jemand, wann der in etwa hergestellt wurde und welcher Preis-/Leistungsklasse er zuzuordnen ist? Auf jeden Fall, für einen Beifang mit dem Dreher ist das Ding phänomenal, sonderlich niedrig kann der seinerzeit eigentlich nicht angesiedelt gewesen sein.

Und nun noch die Bilder des GramAmp, zum Vergleich ist hier auch noch ein Thread zum Gerät, es ist nur nicht klar, ob die Bilder dort eine neuere, oder eine noch ältere Revision zeigen.

Das PCB:

gramamp2serev3-1

gramamp2serev3-2

Es handelt sich, wie geschrieben, um Revision 3 (Aufdruck auf der PCB Rückseite).

Bei der im Link zu sehenden Revision wurde als OP AMP ein Texas Instruments NE5532 verwendet, manche Bilder im WWW zeigen noch eine andere Version mit 2 (Einkanal?) AMPs.

In meinem arbeitet ein Analog Devices AD712. Gemäß einigem, was ich gefunden habe, soll der besser bis deutlich besser sein und wird unter Anderem als Äquivalent/Ersatz zum sehr guten TL072 angepriesen.

gramamp2serev3-3

Bei Gelegenheit nehme ich in ruhiger Stunde mal den Schaltplan auf, man weiß nie, für welches Bastelvorhaben man den gebrauchen kann.
Albus
Inventar
#34 erstellt: 23. Dez 2014, 20:39
Tag,

bitte, die gesuchten Informationen zum M20FL Super enthält der in Beitrag 11 verlinkte Test der HiFi-Stereophonie von Ausgabe 8/1978, hier erneuert: http://www.classic-audio.info/assets/plugindata/poold/887.pdf
Und, die 150 pF für den YP-D71 sind total, Tonarmkabel plus Audiokabel.

Freundlich
Albus
Papa_San
Inventar
#35 erstellt: 23. Dez 2014, 20:39

frank60 (Beitrag #33) schrieb:

Wie ich schon einmal geschrieben hatte, zum Ortofon findet man zwar ein paar reine Daten, aber wenig sonstige Infos. Weiß zufällig jemand, wann der in etwa hergestellt wurde und welcher Preis-/Leistungsklasse er zuzuordnen ist? Auf jeden Fall, für einen Beifang mit dem Dreher ist das Ding phänomenal, sonderlich niedrig kann der seinerzeit eigentlich nicht angesiedelt gewesen sein.



Müsste so ungefähr Ende 70er Anfang 80er gewesen sein. Hatte damals Konfirmation und mir für die Kohle einen TD146 gekauft. Den dann mit einem System aus der Baureihe aufgewertet. Allerdings nur eins mit elliptischen Schliff und das kostete damals schon über hundert DM. FL war für mich ein unbezahlbarer Traum. Vermute mal,so um die 200-300,-DM. Auf heute bezogen also schon in der Liga eines 1042 oder teurer.

Gruß
Siggi
frank60
Inventar
#36 erstellt: 23. Dez 2014, 20:47
Aah, Danke. Also tatsächlich ein guter Fang. Freut mich um so mehr.
Papa_San
Inventar
#37 erstellt: 23. Dez 2014, 20:55
Ja,kannst Dich freuen. War damals auch schwer begeistert. Viel frischer,dynamischer als das einfache Stanton im Thorens (war übrigens ein TD145,kein 146). Bin der Marke dann auch über 30 Jahre treu geblieben. Mal was anderes ausprobiert aber dann doch zurück gekehrt.

Gruß
Siggi
frank60
Inventar
#38 erstellt: 11. Jan 2015, 18:23
So, 'mal wieder ausgrab'.

Da etwas Tuning Potential immer da ist, habe ich jetzt dem Yamaha ein neues Phonokabel spendiert.

Das originale Kabel hat laut meinem Multimeter 156pF Kapazität. Das ist natürlich für manche moderne MM Tonabnehmer etwas viel, während der derzeit genutzte Ortofon damit kein Problem hat.

Ich hatte erst überlegt, ein Cinch Terminal anzubauen, aber an der Zarge wollte ich nicht herumbohren, und ein passendes kleines Metallgehäuse, das sich gut mit der Unterseite verschrauben ließe, habe ich bislang nicht gefunden. Eventuell baue ich mir da mal etwas, aber das dann später.

Das Material (1m Sommer Cable SC-Binary 234 highflex Mikrofonkabel, 2 REAN Cinch Stecker) habe ich mir für insgesamt 5,80€ beim örtlichen Bühnenausstatter geholt. Die neuen Kabel sind, wie das originale, in der abgeschirmten Abschlußbox des Drehers angelötet.

Da der Tonarm komplett symmetrisch verkabelt ist, habe ich das aufgenommen und bis zu den Cinch Steckern ebenfalls den symmetrischen Aufbau gewählt. Erst an den Steckern wird es dann logischerweise unsymmetrisch. Grund ist die geringere Kabelkapazität gegenüber unsymmetrischem Aufbau bereits ab Anschlußbox. Die Kabelkapazität pro Meter beträgt beim verwendeten Kabel Ader-Schirm 115pF/m, Ader-Ader <63pF/m (Herstellerdatenblatt).

Der Schirm des Kabels ist in den Cinch Steckern mit Schrumpfschlauch isoliert, in der Anschlußbox liegt er gemeinsam mit dem Erddraht auf ChassisGND. Eine Ader wurde für die Signalader, die 2. für CinchGND verwendet. Die Kabel sind gute 30cm lang, gerade so lang, daß sie bequem bis zum PreAmp langen.

Der Lohn: die Kabelkapazität beträgt laut meinem Multimeter pro Kanal 27pF, also vernachlässigbar, die Höhenwiedergabe am Graham Slee hat sich noch einmal um Nuancen verbessert. Und somit ist der Dreher jetzt auch für moderne MM TAs tauglich, die gern Kapazitäten von max. 200pF wollen. Da mein PreAmp eine Eingangskapazität von 220F hat, sollte das passen, sofern auch der Rest des TA (Gewicht, Compliance, Nadelschliff) mit dem Arm harmonieren. Somit wäre jetzt auch die Goldring 1000 Serie als ein Beispiel einsetzbar. Deren Compliance von 20 liegt gerade noch im grünen Bereich der Resonanzfrequenz.

Mittlerweile tendiere ich als 2. TA aber eher zu 2 anderen TAs: entweder Audio Technica AT 150 MLX, oder gleich Nägel mit Köpfen und den Nagaoka MP-500. Mal schauen.
Oder vielleicht doch einen High Output MC?.

Damit es nicht falsch verstanden wird, ich bin aktuell mit dem Ortofon sehr zufrieden, habe mir aber u.A. einen Dreher mit SME kompatibler Headshell geholt, um auch mit verschiedenen TAs experimentieren zu können.
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