TD145II ausrangieren oder neuer Tonarm??

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ochse
Stammgast
#1 erstellt: 12. Aug 2004, 19:44
Liebe Plattenspieler Fans!

Ich überlege dauernd, ob ich

1. meinen TD145II verkaufen und was völlig neues, modernes kaufen soll, wie Acoustic Signature oder TranRotor

2. einen restaurierten TD126III mit SME oder Rega Tonarm nehmjen

3. einfach meinen jetzigen TD145II mit einem Rega RB300 umrüsten soll.

Was meint ihr?

Tonabnemermässig habe ich ein nagelneues V15Vxmr, aber der Tonarm an meinem TD145II scheint gelitten zu haben und so habe ich Abtastverzerrungen ...
Ich überlege also ob ich meine "neue Kombi" mit diesem weiterfahren oder ventuell ein Benz ACE H oder so nehmen soll.

Wer kann mir Rat geben??

Gruss,
ochse
hammermeister55
Stammgast
#2 erstellt: 12. Aug 2004, 19:54
Hallo

laut dieser Formel passt dein Tonarm mit dem System nicht,

F=1 / ((2 * Pi) * Wurzel((0,000001 * Compliance)*(Systemmasse+eff. Armmasse)

Die Compliance muß in diesem Fall mit um/Nm eingegeben werden. Als akzeptabel werden Werte zwischen 8 – 12Hz angesehen.

Hab ich abgekupfert, das Shure ED 97 x passt wohl besser
ochse
Stammgast
#3 erstellt: 12. Aug 2004, 20:14
Danke für die prompte und interessante Antwort!
Muss mal sehen ob ich die Daten für die Formel alle bekommen kann, z.B. bei der Thorens-Info oder so...

Aber eigentlich will ich nach so langer Zeit 'mal aufrüsten und ich bin schon auch an Meinungen zu meinen Neu/Gebraucht-kauf-Alternativen interessiert.

Bis bald,
Ochse
andi_tool
Stammgast
#4 erstellt: 12. Aug 2004, 20:30
Hallo Ochse,

ich vermute mal, daß Du auf Deinem TD 145 MK II den TP 16 MKII drauf hast.

Zu diesem Tonarm passt z.B. hervorragend ein System der Ortofon Vinyl Master Reihe. Der Preis-Leistungs-Tip ist hier das Vinyl Master Red.

Im Analog-Forum fahren einige diesen Tonarm mit einem Vinyl-Master Red und man hört fast nur positives.

Natürlich geht es immer besser....

Gruß

Andi
ochse
Stammgast
#5 erstellt: 12. Aug 2004, 20:48
Heisst das, dass der Dreher selbst (den ich übrigens auf 16 V DC Motor umgerüstet habe) heute noch brauchbar ist?

Ich habe nämlich mein Problem mal einem Plattenspielerfachmann geschildert: er sagte, das Tonarmlager könnte über die Jahre Schaden genommen haben und die wahrgenommenen Verzerrungen bei optimaler Justage könnten daher kommen....

Jetzt hört man so viel Gutes vom Rega RB-300, dass ich versucht bin diesen Tonarm auf meinen TD145II zu bauen... aber ich weis halt nicht ob das wirklich was bringt...

Noch weitere Tips??
Danke,
ochse
directdrive
Inventar
#6 erstellt: 12. Aug 2004, 20:54
Moin,

ich muß mich kurz einmischen, sorry... Gewicht und Compliance von V-15 und M-97E sind gleich, läuft beides auf eine ideale Resonanzfrequenz von ca. 9,5 Hz 'raus.

Das Shure ist ein herausragender Abtaster und spielt auf deutlich höherem Niveau als das Vinylmaster oder das 97er Shure.
Die Verzerrungen sind entweder Resultat einer groben Fehljustage (Auflagekraft zu niedrig, fehlerhafte Überhangjustage) oder tatsächlich, wie von Dir vermutet auf einen defekten Arm zurückzuführen.

Letzteres müßte sich allerdings erfühlen lassen, läßt der Tonarm sich problemlos ausbalancieren?

Im Zweifelsfall kommt natürlich auch eine defekte Nadel oder gar ein defektes System in Frage.

Beileid und viele Grüße von

Brent
andi_tool
Stammgast
#7 erstellt: 12. Aug 2004, 20:56
Hallo Ochse,

der Plattenspieler selber ist sicherlich nicht schlecht. Ob Dein Tonarmlager kaputt ist? Probiere doch einfach mal vorsichtig (!!) daran zu rütteln. Wenn es Spiel hat, wirst Du es merken. Aber eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen.

Den Dreher selber kann man relativ einfach etwas tunen:

- Die Hartfaser-Bodenplatte durch eine selbstangefertigte MDF-Bodenplatte ersetzen (Materialkosten gering, musst halt unter Umständen jemanden suchen, der Dir beim Anpassen hilft)
- 3 RDC-Spikes unterkleben (2 vorne, 1 hinten). Gibts bei www.phonophono.de
- Die serienmässige Gummimatte durch eine Korkmatte ersetzen.
- neues System

Damit dürftes Du schon relativ viel erreichen. Alternativ bleibt noch die Zargenbedämpfung mit Bitumenmatte aus dem Autozubehörhandel.

Ohne das System dürfte sich das alles in einem Bereich zwischen EURO 50,00 und EURO 70,00 bewegen.

Einen neuen Tonarm kannst Du dann immer noch unterbauen. Solltest Du mit dem System nicht zufrieden sein: Die Vinylmaster gehen bei ebay relativ gut weg und Du würdest nicht viel kaputt machen.

Ganz wichtig: Das System sollte sauber montiert sein und nicht schräg!

Gruß

Andreas

P.S.: Vielleicht meldet sich Holger ja auch noch zu Worte
ochse
Stammgast
#8 erstellt: 12. Aug 2004, 21:03
Danke Brent!

Also :
- mit Ausbalancieren gibt's keine Probleme
- Selbst bei 20 mN Auflagekraft und optimaler Justage mit Shure Schablone, Spiegel und Tonarmwaage komme ich kaum auf 60 my Abtastfähigkeit
- Das System hat mir der Shure-Service sehr kulant wegen gemessener > 0,5 dB Kanalabweichung gerade vor wenigen Monaten gegen ein nageleneues, originalverpacktes umgetauscht (Kanalbalance ist jetzt OK).

Was könnte ich noch "erfühlen"? Davon hatte der Plattenspielerfachmann auch gesprochen...

Nochmals Danke!
ochse
ochse
Stammgast
#9 erstellt: 12. Aug 2004, 21:15
@Andi:

Ein bisschen getunt habe ich schon:

- neues Plattenspielerkabel van den Hul D 502 Hybrid mit Neutrik Steckern
- Bodenplatte aus 22mm Birkensprerrholz (hatte ich gerade...)
- Goldkontakte am Tonarmkabel
- Gummifüsse zwischen Boden und Rack
- Kork-Plattentellermatte
- Gleichstrommotorantrieb mit externem Netzteil

Von daher glaube ich, ist das Laufwerk selbst eigentlich ganz gut modifiziert...

Nun ja, mein Problem sind halt die Abtastverzerrungen, und darum bin ich in meiner Verzweiflung fast am neu-kaufen...

ochse
directdrive
Inventar
#10 erstellt: 13. Aug 2004, 01:28
Hallo Ochse,

nochmal zur Nacht:

60 my sind wohl eher untypisch für's Shure, selbst ein altes V-15 III geht in entsprechendem Arm bis zu 80 my...

Gab es die gleichen Probleme mit dem "alten" Shure, also dem Abtaster mit der hohen Kanaldifferenz? Falls nicht, liegt meiner Meinung nach entweder ein Problem mit dem Nadelträger, oder mit dem Diamanten selbst vor - evtl. gesplittert, beschädigt oder ähnliches. Falls es
keine Unfälle beim Einbau gab, kann es auch durchaus sein, daß wiederum ein fehlerhaftes Exemplar bei Dir gelandet ist - Audio Technica z.B. hatte auch in dieser Preisklasse vor Jahren wohl erhebliche Probleme mit abfallenden Nadeln, Benz mit in Jahresfrist verhärtenden Gummilagern.

Falls das alles nicht zutreffen sollte, bleibt der Arm: wie Andreas schon geschrieben hat, reicht oft vorsichtiges Ruckeln am Headshell, während die Armbasis mit der andern Hand gehalten wird - für Subchassisplayer braucht man eben zwei Hände... Solltest Du hier ein deutliches Spiel feststellen können, müßen die Lager nachgestellt werden.

Die Lager lassen sich auch auf andere Art leicht überprüfen (Bitte Nadelschutz runterklappen!). Vertikallager: Arm ausbalancieren, also "schweben" lassen, dann kleine Papierschnipsel aufs Headshell fallen lassen - der Tonarm sollte umgehend darauf reagieren, zumindest sofern's ein Thorensarm ist und nicht irgendein absonderliches Teil, das mit Dämpfereinrichtungen verwellten Platten an den Kragen will.
Horizontallager: Arm ausbalancieren, Antiskating auf Null und vorsichtig seitlich gegen den Abtaster pusten. Der Arm sollte straight Richtung Tellerspindel marschieren, sich keinsfalls nach oben oder unten bewegen.

Solltest Du bei einem dieser Tests ein "Hängen" oder gar ausgeprägten Reaktionsmangel beobachten, liegt's eben am Tonarm. In diesem Fall sind die Lager wahrscheinlich beschädigt, zu stark angezogen oder die Tonarmverkabelung behindert ihn in irgendeiner Weise.

Viel Erfolg wünscht

Brent
ochse
Stammgast
#11 erstellt: 13. Aug 2004, 12:06
@Brent-directdrive

Also Deine Tests bringen uns schon ein gutes Stück weiter!
Herzlichen Dank für Deine Nachtarbeit!!!

Übrigens: Die Abtastprobleme hatte ich mit dem alten System auch....

Der beidhändige "Rütteltest" ergibt ein leichtes (sogar hörbares) Klappern des Horizontallagers (schwarzer Aussenring führt silberne Innenring). Das Vertikalager ist ruhig (silberner Innenring führt Tonarm).

Der "Pustetest" bei 0 Antiskating führt zum Schweben des Armes zur Mitte hin, er kommt aber dann langsam wieder zurück!

Wie bekomme ich aber nun das Lagerspiel beim TP16II wieder weg??

Also nochmals Danke!
Ochse
directdrive
Inventar
#12 erstellt: 13. Aug 2004, 14:13
Hallo ochse,

jetzt mach' ich's mir 'mal einfach: Guck doch bitte einmal hier nach: http://www.analog-forum.de/index.htm Dort gibt es gerade einen aktuellen Thread zu genau diesem Thema - "Lagerspiel TP 16 Mk III". Sollte Dir eigentlich weiterhelfen.

Viele Grüße und schon jetzt ein schönes Wochenende

Brent
ochse
Stammgast
#13 erstellt: 13. Aug 2004, 16:33
Danke,
habe selbst schon mal das Hirn eingeschaltet und die Lagereinstellschraube oben am Lager gefunden. Vorsichtig an den Punkt getastet, wo ich gerade kein Spiel mehr fühle. Ging ganz einfach.
Mal sehen was der Analog-Forum Beitrag noch zusätzlich bringt; ich glaube ich bin der Lösung sehr nahe...

Also. jetzt habe ich mal gemessen, komme mit V15Vxmr bei 15 mN Auflagekraft (Stabilizer hochgeklappt!) auf 70 my Abtastfähigkeit. Ist zwar OK, aber nicht das was ich mit diesem Abtaster für möglich halte. Die Antiskating is dann fast am Anschlag; prickelt auch nicht gerade.
Irgendwas stimmt noch nicht ganz... Musik hört sich gut an, habe aber noch nichts kritisches angehört.

Gibt's da noch weitere Tips

Ochse


[Beitrag von ochse am 13. Aug 2004, 17:58 bearbeitet]
ochse
Stammgast
#14 erstellt: 14. Aug 2004, 12:16
Ich habe zum Thema "TD145II/TP16II mit RB300 aufrüsten??" bei http://www.analog-forum.de/index.htm einen neuen Thread eröffnet.

Vielen Dank an alle !

ochse [wgh52]

ochse
Stammgast
#15 erstellt: 22. Aug 2004, 09:58
Für die Interessenten, die den Thread im Analogforum nicht finden:

Ich habe mich gegen neuen Tonarm und [zunächst] auch gegen neuen Plattenspieler entschieden.

Mehrere HIFI Freunde haben geholfen und ich konnte eine für meine Kombination gut funktionierende Justagemethode entwickeln. Allen interessierten TD145II/TP16II/V15Vxmr Nutzern kann ich nur sagen: Gebt nicht auf!
1. Stellt die Tonarmlager ein, [Methoden gibt's in den Foren (oder schreibt mir 'ne mail)
2. Nehmt "Baerwald" Schablone für Überhang
Tipp: Beim V15V eignet sich die Vorderkante des Nadelschutzes (mit Bürstchen) gut zur Minimierung des Spurfehlwinkels; bei mir hat's jedenfalls wirklich gut funktioniert, wenn ich gut senkrecht von oben gepeilt habe.]
3. Geodreieck um den Tonarm bei aufgesetztem System parallel zur Platte zu bekommen
4. Ich verwende eine dünne Druckbleistiftmine am System um die senkrechte Systemeinbaulage zu finden. Ich habe sie (winklig ausgerichtet) auf den abgesenkten Nadelträgerschutz gelegt, dann gepeilt und beide Enden mit Geodreieck gemessen und verglichen.
5. Justiert geduldig iterativ (bis der Schweiss aus den Poren tritt!), optimiert immer wieder.
6. Wenn's gut aussieht, nehme ich das Tonarmrohr ab und fange an die Schraube vorsichtig anzuziehen, bringe den Arm wieder an, kontrolliere, nehme wieder ab und schraube etwas weiter, bis ich zufrieden bin.

Na ja... vielleicht hilft meine Methode jemandem, oder es gibt vielleicht noch Verbesserungsvorschläge für mich...?

Viel Spass beim Tüfteln!!

ochse
Matthias41
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 22. Aug 2004, 14:05
Hallo Winfred, (Ochse)

Klasse das ich Dir Helfen konnte. Mich selber hat der Thread auch geholfen den TP 16 II / III besser kennen zu lernen, bzw. die Feinheiten besser zu studieren.

Dieses wird auch in die Homepage von Holger einfließen. Und dort als gesonderten Beitrag niedergeschrieben werden. Bzw. ist diese nacht schon geschehen. Holger, der arme, ist es nun am einbinden.

Jürgen Matthias Heiliger

Du hast übrigens eine PN bei den Analogis.
ochse
Stammgast
#17 erstellt: 22. Aug 2004, 16:06
Hallo Jürgen,

wunderbar, ja, Dir vielen Dank für die Schablone und weiteren hilfereichen Hinweise!!

Bitte lass uns doch den URL von Holger's Web-Site haben, damit ich mir die Seite mal ansehe und eventuell Anregungen holen oder geben kann!

Gruss,
Winfried

PS: eine PN habe ich bei den "Analogis" bisher nicht erhalten... Schreib vielleicht lieber ein eMail.
2wheel
Stammgast
#18 erstellt: 22. Aug 2004, 20:00
Ich hätte da vielleicht noch 'nen Tipp: Probier doch mal, ob Du bei Protisson auf Ebay noch so ein Mikrolageröl für Tonarme bekommen kannst. Ich hab' es mangels Zeit noch nicht ausprobiert, würde mich nach den bisherigen Erfahrungen mit seinen Produkten aber fast schon wundern, wenn das in klanglicher und mechanischer Hinsicht NICHT noch mal ein Fortschritt wäre!
Viel Spass beim Basteln, Andy
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