DIN auf Cinch, welches Tonabnehmerkabel?

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Rorschach7
Neuling
#1 erstellt: 05. Mrz 2017, 15:52
Guten Tag zusammen,


habe mir als zweiten Plattenspieler einen neu anmutenden Dual 522 zugelegt. Leider hat der Vorbesitzer beim Umbau von DIN auf Cinch die Erdung nicht separat rausgeführt und das benutze Cinchkabel (nicht Orginal) ist viel zu lang. Leider brummt es jetzt stark.

Der Umbau von DIN auf Cinch ist klar. Wurde oft genug behandelt. Doch von was mach ich mein Cinch Kabel abhängig? Welche länge? Welchen Querschnitt? Gibt es eine Faustformel?



Viele Grüße

Lukas
akem
Inventar
#2 erstellt: 05. Mrz 2017, 18:40
Bei den auftretenden Signalspannungen und -strömen ist der Leiterquerschnitt egal. Entscheidend ist die Qualität der Schirmung sowie die elektrische Kapazität, die für MM-Tonabnehmer möglichst niedrig sein sollte (da sie bei heutigen Phonostufen meistens eh viel zu hoch ist... aber das ist ein anderes Thema).
Zum Brummen: das kann an der Länge des Kabels liegen, das kann aber auch an der fehlenden bzw. falschen Erdung liegen. Bei DIN ist die Chassis-Masse mit Signalmasse zusammengefasst. Bei Cinch-Eingängen ist es aber nicht gesagt, daß Signalmasse auch gleichzeitig Gleichstrommasse ist, wie sie zur Erdung des Drehers nötig wäre. Deswegen mußt Du im Dual die Verbindung zwischen Chassis-Masse und Signalmasse auftrennen sofern das noch nicht geschehen ist. Auch die beiden Signalmassen sollten keine Verbindung zueinander haben, das ergäbe i.V.m. einer zusammengelegten Masse am Verstärkereingang eine schöne Masseschleife. Die Chassis-Masse mußt Du dann über eine separate Leitung zum Verstärker führen und dort an die Erdungsklemme anschließen. Achte dabei auf gute Kontaktqualität, gerade Duals quittieren schlechten Kontakt durch einen hohen Übergangswiderstand mit dezentem Brummen. Wenn der Verstärker eine Schraubklemme hat dann löte an die Erdungsleitung einen Gabelschuh an. Ein loses Litzenbündel oxidiert und läßt sich kaum vernünftig klemmen. Der Querschnitt der Erdungsleitung ist unkritisch, 0,2qmm tun's völlig.

Gruß
Andreas
Rorschach7
Neuling
#3 erstellt: 05. Mrz 2017, 19:55
Danke für die Tipps, hilft mir echt weiter. Hier gibt es ein bereits fertiges Kabel.

http://www.phonophon...ource-einseitig.html


Aber ich könnte auch das hier nehmen und dann Cinch Stecker selber dran löten, oder machen 10pF von Ader zu Schirm einen hörbaren Unterschied?

https://www.thomann....I+Meterware_205951_5


Grüße

Lukas
8erberg
Inventar
#4 erstellt: 05. Mrz 2017, 20:39
Hallo,

Umbau entsprechend der Zeichnung:

Dual auf RCA/Cinch-Kabel

siehe auch Serviceheft, http://dual.pytalhost.eu/522s/ dort besonders http://dual.pytalhost.eu/522s/522-10.jpg

Die Massen sind bei DIN am Kurzschließer (157) zusammengeführt, dort auftrennen, einfach Seitenschneider und "knips". Gehäusemasse entsprechend an der Schraube anbringen.

Nehm das Thomann-Kabel und anständige Stecker, das verbaute ULM ist nicht besonders kapazitätsempfindlich. Und gönn - wenn nötig - dem System eine Originalnadel, keine Billignachbauten, die taugen nix.

Peter
akem
Inventar
#5 erstellt: 05. Mrz 2017, 22:28
Ich würde das Kabel von Phonophono nehmen und quasi-symmetrisch anschließen! Also nur die beiden Innenleiter anschließen und den Schirm nur verstärkerseitig auf Masse legen.
10pF hin oder her sind unkritisch.

Gruß
Andreas
Rorschach7
Neuling
#6 erstellt: 06. Mrz 2017, 00:39
Ok super, dann versuche ich mal mein Glück Danke für die Antworten!
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 07. Mrz 2017, 01:17
Nabend !

Zum phonophono-Angebot:
Eigentlich braucht man nicht 2 Innenleiter, keine doppelte Abschirmung und auch keinen so relativ dicken Außenmantel.

Das Kabel ist gewinnorientiert oversized.

Viel " Spaß " mit der Zugentlastung.

MfG,
Erik
ad-mh
Inventar
#8 erstellt: 07. Mrz 2017, 10:06
Unproblematisch bei älteren Dual.
Ein Cinchkabel unter die Zugentlastung und das zweite mit Kabelbinder am ersten befestigen.
volvo740tius
Inventar
#9 erstellt: 07. Mrz 2017, 10:52
Moin,

ich sehe das so, wie Erik. Ich hatte diese o. g. Kabel an zwei Dreher (zwar von Technics, sollte aber ja keine Rolle spielen) montiert, danach hatte ich bei einem sporadischen Radioempfang. Am anderen habe ich ein Audio Technica AT 440Mlb an einer Phonobox S betrieben. Das klang doch recht gedämpft in den Höhen. Auf der Suche nach dem Grund hatte ich gelesen, dass egal wie man ein symmetrisches Kabel anschließt, man es immer nicht nur mit einer Kapazität zu tun hat. Das deckt sich zumindest mit meinen Erfahrungen, offenbar war die Kapazität des Kabels doch zu hoch.
Die Dicke der Kabel ist auch nicht optimal, nicht nur die Zugentlastung ist dafür eigentlich zu klein, wenn nach der nur ein kleiner Abstand zur Übergangsplatine folgt, dann macht man sich einfach einen Hässlichen.
Ich habe mir also zwei Technics High Fidelity Audio Cord besorgt, die ließen sich einwandfrei verarbeiten, der Radioempfang ist weg und das AT liefert einen sehr guten Hochtonbereich.
Nur meine 2 Cent.

Gruß Thomas


[Beitrag von volvo740tius am 07. Mrz 2017, 10:57 bearbeitet]
Rorschach7
Neuling
#10 erstellt: 07. Mrz 2017, 23:01
Habe mir gestern die Kabel von Thomann bestellt. Die PhonoPhono waren mir zu teuer, gut das es ander auch so sehen. Kam bei mir der Schwabe durch.. :D. Dazu von Neutrik Stecker. Was raus gekommen ist, werde ich dann berichten.

Viele Grüße

Lukas
ad-mh
Inventar
#11 erstellt: 07. Mrz 2017, 23:57
Moin,

AT 440 mit Dual 1239A, RG 59 1505F Belden in 60cm mit Phonobox S.
Die Kombination klingt besser als meine beiden Technics mit der gleichen Verkabelung, Pre und Einstellung.

Erstmalig gefällt mir das AT richtig gut. Die Auflösung ist wie immer gut, keine Zischlaute und nun stimmt auch der Bassbereich.
Warum? Keine Ahnung. Der Hauptunterschied ist eigentlich nur der kurze Tonarm.

K1024_P3079630
K1024_P3079634

So sah der Spieler übrigens aus, als ich ihn vom Nachbarn bekommen habe.

K1024_PB149274

VG

Andreas
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 08. Mrz 2017, 10:27
Hallo,

eigentlich sogar logisch: der kürzere Tonarm passt gut zu Systemen die eher weich aufgehängt sind wie es doch das AT ist. Durch die kürzere Rohrlänge ist auch eine höhere Steifigkeit gegeben sodass auch tieffrequente Resonanzen die bei den großen Chassis durch den Tuning-Antiresonator aufgefangen werden müssen weniger auftreten.

Über die Jahre wurd ich immer mehr zum Freund der Duals mit "mittlerer Platine" sprich kürzeren Tonarm. Man hat zwar nur ein 27 cm Plattenteller aber stört das im Betrieb?

In der Praxis einfach überzeugend. Hoffentlich steigen nach dem Lob nicht nun auch die Preise für "kleine" Wechsler und 4xx aus der Steidinger-Zeit an....

Peter
ad-mh
Inventar
#13 erstellt: 08. Mrz 2017, 16:45
Da wir praktischerweise auch den 621 mit AR-Gegengewicht in der Famile haben, werde ich das AT440 auch dort testen.
Dummerweise ist dort noch das originale Phonokabel 100pF mit 5-Pol DIN verbaut. Der Adapter für meinen Wartungsbetrieb dürfte einiges verfälschen.

Hier allerdings ohne AR-Gegengewicht und ohne Haube nach Abschluss der Wartung.
K1024_P3079627


8erberg (Beitrag #12) schrieb:
Man hat zwar nur ein 27 cm Plattenteller aber stört das im Betrieb?

Im Gegenteil...
Man kann die Platte wechseln, während der Teller noch ausläuft.

Grüße

Andreas


[Beitrag von ad-mh am 08. Mrz 2017, 16:48 bearbeitet]
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