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Thorens 318 - Schwächen

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Frank-99
Neuling
#1 erstellt: 15. Aug 2017, 12:37
Hallo ins Forum,

ich plane meinen Thorens 318 (MK nix) entweder aufzupeppen oder einen neuen Plattenspieler (1000 EUR Klasse) anzuschaffen.
Der Thorens wurde vor 2 Jahren überholt, hat neues Öl bekommen, der Antriebsriemen ist neu und ein neues Ortofon m2 blue wurde verbaut. Jetzt überlege ich ihn noch weiter zu tunen (Bodenwanne mit CAR-Hifi-Dämpfungsmatten auskleiden, Plexiglas Plattentellerauflage und Plattenklemme) oder ob ich einen neuen Dreher anschaffen sollte. Das Ortofon, da neu, würde ich dann auf den neuen Dreher übernehmen.
Optisch und mechanisch ist der Thorens in einem recht guten Zustand (leider ist die Haube etwas verkrazt... aber he das Teil ist gut 30 Jahre alt!). Der Plattenteller wurde, der Optik wegen am Rand poliert und die Holzzarge ist in einem sehr guten Zustand...
Ich hatte mir von ca. 2 Monaten einen Project RPM 3 (ja ich weiss, der ist unter 1000 EUR) angehört und fand ihn (mit einem m2 red) detailreicher als meinen Thorens in dem jetzigen Zustand. Das restliche Setup (Verstärker, Kabel und Boxen waren gleich...).
Also was sagen die Speziallisten dazu ... Tunen ja / nein und wenn nein warum nicht...
Zudem lese ich immer wieder von technischen Nachteil von der damaligen Thorens - Konstruktion wo liegen diese Nachteile?
P1060282

Im Voraus schon mal vielen Dank ins Forum.
Gruss
Frank
BassTrombose
Stammgast
#2 erstellt: 15. Aug 2017, 13:01
ich bin ja immer für den Erhalt der guten alten Technik....mögliches Tuning Potential für den 318 sind

a) Bfly Absorberbasis ,maßgefertigt, was den dreher insbesondere optisch aufwertet und die Bodenwanne beruhigt
b) Extra Netzteil TPN2000

Schwächen sehe ich höchstens in der wobbeligen Subchassischarakterristik und dem im alter steigenden anfalligen Endabschaltung
gapigen
Inventar
#3 erstellt: 15. Aug 2017, 13:05
Zunächst einmal halte ich die Thorens TD3xx für wunderschöne Plattenspieler, die größeren Pro-Ject RPM x Carbon allerdings auch.
Wenn Du den Plattenspieler klanglich tunen willst, dann geht das m.E. nur über einen hochwertigeren Tonabnehmer. Das Blue könntest Du dann verkaufen. Alle anderen Tuningmaßnahmen sind für mich Schnickschnack.
höanix
Inventar
#4 erstellt: 15. Aug 2017, 13:13

Frank-99 (Beitrag #1) schrieb:
Ich hatte mir von ca. 2 Monaten einen Project RPM 3 angehört und fand ihn (mit einem m2 red) detailreicher als meinen Thorens in dem jetzigen Zustand. Das restliche Setup (Verstärker, Kabel und Boxen waren gleich...).

Irgendwie habe ich da so meine Zweifel.
Wenn der Phonopre elektrisch zu den 2M passt, und beide TAs in Ordnung sind, müßte das Blue besser sein.
Vielleicht die Justierung des Blue nochmal überprüfen?

Gruß Jörg


[Beitrag von höanix am 15. Aug 2017, 13:14 bearbeitet]
MaddogMcCree
Stammgast
#5 erstellt: 15. Aug 2017, 13:17
Dem TP21 würde ich kein allzu teures System verpassen.
Ich habe selbst den TD320mkII und den TD318. Ein VM-Red oder ein 2M Red ist das teuerste, was ich an dem Arm betreiben würde.

Dazu die Blattfedern mit Silikonöl zwischenschmieren und evtl. neue Stecker dranlöten. Dafür auf den ganzen anderen Schnickschnack verzichten.
akem
Inventar
#6 erstellt: 15. Aug 2017, 13:21
Thorens wußte damals recht gut, was sie da bauen. Du kannst schon davon ausgehen, daß der 318 eine in sich schlüssige Konstruktion ist, die durch "Tuning" bestenfalls zu verändern aber nicht zu verbessern ist. Im weniger günstigen Fall verschlimmbesserst Du ihn nur.
Dagegen reizt ein 2M Blue den Dreher nicht annähernd aus. Steck die 1000€ in einen guten Tonabnehmer, dann landest Du klanglich erheblich weiter vorne als mit einem neuen Plattenspieler (der dann wenn überhaupt auch keinen besseren TA als das 2M Blue hat...). Der Tonabnehmer macht nun mal den Klang, der Einfluß des Laufwerks ist marginal sofern es keine Konstruktionsfehler gibt oder gespart wurde.

Gruß
Andreas
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 15. Aug 2017, 13:56
Hallo, Frank !

Nein, weder Pimpen noch Anschaffung eines NEUgerätes. Wobei ich geneigt bin, zum Thorens Classic eine Ausnahme zu machen, wenn mich ein Händler nicht zwingen will, das 2M Red mitbezahlen zu müssen.

Dazu : Das 2M Red kann nicht besser klingen als das Blue. Du unterliegst dabei einem akustischem Irrtum. Weshalb auch immer.

Die Thorens Inschenöre haben sich auch beim 318er ausreichend Gedanken gemacht, um einen passablen Spieler zu fertigen, an dem auch ohne weiteres hochwertige Systeme laufen, die möglicherweise auch einen Batzen Geld kosten. Es kommt halt auf die Kombination an.

Silikonöl auf die Blattfedern ? Als Bremse ? Welche Viskositäten wurden ausprobiert ?

Zu sonstigen Ideen bzgl. Pimping und Tuning winke ich ab und kommentiere erst gar nicht.

MfG,
Erik
akem
Inventar
#8 erstellt: 15. Aug 2017, 14:02

Wuhduh (Beitrag #7) schrieb:
Dazu : Das 2M Red kann nicht besser klingen als das Blue. Du unterliegst dabei einem akustischem Irrtum. Weshalb auch immer.

Ich hätte dazu schon eine Theorie: die erhöhten Abtastverzerrungen des Red wurden als bessere Auflösung fehlinterpretiert. Echte Auflösung kann nämlich die Ortofon-Ellipse nicht und die gebondete Version schon gar nicht...

Gruß
Andreas
höanix
Inventar
#9 erstellt: 15. Aug 2017, 14:09
Moin Erik, ich nehme mal an du meinst den Pro-Ject The Classic
MaddogMcCree
Stammgast
#10 erstellt: 15. Aug 2017, 17:36
@Wuhduh:
Ich meine mich erinnern zu können, dass Joel (ein ehemaliger Thorensmitarbeiter) mir den Tipp mit dem Ölen der Blattfedern gab. Schaden kann es jedenfalls nicht.
Ich denke, dass an dem Thorens viel gemacht werden kann, sich aber nichts davon im Vergleich zu einem guten Tonabnehmer wirklich rentiert. Das meiste dürfte auch nicht hörbare (allenfalls meßbare) Veränderungen bewirken.
ParrotHH
Inventar
#11 erstellt: 15. Aug 2017, 17:46
Hallo!

Wenn ich das auf Holgers Thorens-Seite richtig lese, dann besitzt der Tonarm des TD 318 eine effektive Masse von 12,5g. Das macht ihn m. E. zum recht vielseitig einsetzbaren Gesellen, an dem man so ziemlich alles an MM-Systemen betreiben kann.

Ich selbst nenne u. a. einen Thorens TD 320 MK II mein eigen, wenn ich mich recht erinnere sind die beiden recht ähnlich, bis auf Innenteller und Tonarm. Warum der Tonarm des TD 318 auf Einstiegs-Tonabnehmer wie dem VM Red limitiert sein soll, erschließt sich mir nicht. Ich bin recht sicher, dass man darauf auch deutlich besseres adäquat betreiben kann. Selbst ein hochwertiges MC wie das Benz Micro ACE sollte von der Compliance gut passen.

Parrot
ParrotHH
Inventar
#12 erstellt: 15. Aug 2017, 17:48
Ach so... die ursprüngliche Frage: Alle angesprochenen "Tuning-Maßnahmen" sind m. E. Blödsinn.

Parrot
MaddogMcCree
Stammgast
#13 erstellt: 15. Aug 2017, 18:14
Sicher kann man unter den TP21 auch sehr gute Systeme klemmen, solange sie compliant sind.
Es macht für mich aber wenig Sinn, an einen günstigen Einstiegsdreher ein teures System zu hängen, das dessen Wert deutlich übersteigt. Irgendwann stellt sich dann doch die Frage, wo das Geld besser angelegt ist.

Wenn man in Regionen von dem genannten Benz Micro ACE kommt, dann sollte man auch auf den Rest der Kette schauen. Für das Geld bekommt man z.B. bessere Lautsprecher, oder einen hübschen anderen Dreher, evtl. schon mit sehr gutem System drauf.

Zum Tonarm selbst: Der TP21 ist ein guter Einstiegstonarm. Alles scheint aber etwas weniger wertig als beim TP90. Im schlechtesten Fall sind bei dem alten Dreher (ca. 30 Jahre?) auch die Lager schon etwas gealtert und führen nicht mehr stabil.
Wuhduh
Gesperrt
#14 erstellt: 15. Aug 2017, 18:37
@ höanix:

Jo -> Pro-Ject !

Oder Thorens TD 160 HD .... hach, ooch schon ca. 10 Jahre alt ... " Haube mit üblichen Putzspuren " ... " Riemen müßte mal gewechselt werden ", usw.

@ Parrott:
Sowas in dieser Richtung meinte ich. Tendenz 600 - 700 Euro fürn System, welches evtl. nicht gerade die dritte , inflationäre Preiserhöhung hinter sich hat.

@ Maddog:
Einmal grundsätzliches:

Tonarmlager altern nicht !

Die werden ruiniert durch unsachgerechte Handhabung oder wiederholten Transport ohne ausreichende Fixierung.

Du hast halt zu dem Sinn einer hochpreisigen Investition eine andere Philosophie. Ich halte mich diesbzgl. auch bevorzugt bedeckt. In dem Fall mit dem Thorens und dem 2M Blue wäre ich nicht abgeneigt, einen Händler zu ärgern und ein 2M Black zu ordern, welches selbstverständlich fristgerecht zurückgehen wird. Oder ein passendes MC, welches wahrscheinlich noch teurer wird.

Apropos Tuning mit Dämmplatten für die Bodenwanne:

Das kann in die Hose gehen, wenn die Platten so dick sind, daß anschließend das Anschlußkabel schleift und die Tonarmbewegung behindert. Wurde bei anderen Laufwerken auch in diesem Forum schon gemeldet und gejammert.

MfG,
Erik
gapigen
Inventar
#15 erstellt: 15. Aug 2017, 18:55

MaddogMcCree (Beitrag #5) schrieb:
Dem TP21 würde ich kein allzu teures System verpassen.
Ich habe selbst den TD320mkII und den TD318. Ein VM-Red oder ein 2M Red ist das teuerste, was ich an dem Arm betreiben würde.
Dazu die Blattfedern mit Silikonöl zwischenschmieren und evtl. neue Stecker dranlöten. Dafür auf den ganzen anderen Schnickschnack verzichten.


Ich weiß nicht warum, aber mit dieser Antwort kann ich persönlich nichts anfangen. Da der TE nach einem TD 318 fragt wäre es schön, wenn Du Deine Aussage mit ein paar Fakten unterlegen würdest. Danke.

Dann verstehe ich Dich vielleicht auch besser...
Frank-99
Neuling
#16 erstellt: 15. Aug 2017, 19:33
Hallo, also als Themenersteller stellen sich für michfolgende Fragen...

- ist der alte TD 318 vom Resonanzverhalten (hörbarer Bereich) besser, schlechter oder gleich anzusehen als ein aktueller Dreher (unabhängig ob Pro-Ject, Rega usw.). Wie sieht es hier im Bereich des Plattetellers und beim Chassis aus?
- Wie ist die alte Lagerung des Plattentellers (TD318) gegenüber einer aktuellen Lagerung einzuschätzen - nicht explizit von meiem Dreher (den kann ich hier sehr schlecht beschreiben) sondern prinzipiell?
- Ortofon schlägt auf seiner HP z.B. das M2 Blue für diesen Dreher vor. Das M2 Bronze oder Black wird schon gar nicht vorgeschlagen. Unabhängig voneinander haben 2 Händler eines Vertrauens davon abgeraten auf dem TP21 Tonarm eine Abnehmer oberhalb des aufgebauten Systems zu verwenden.
Die beiden Händler, bei denen ich schon seit mehr als 30 Jahren Kunde bin, begründen das mit der Konstruktion und den verwendeten Materialien vom TP21 Tonarm.
- Verschiedentlich wird bei den alten TD 3xx Drehern die Kautschuckmatte (Plattenauflage) kritisiert und vorgeschlagen diese durch eine Acryl- / Plexiglasplatte zu ersetzen, dies würde sich im Resonanzverhalten vom Plattenteller positiv auswirken.

Gruß
Frank
oremilac
Stammgast
#17 erstellt: 15. Aug 2017, 19:57
Moin!

Mein Dual CS 604 hat auch eine Bodenwanne.
Warum sollte ich da Dämmplatten reintun?
Ich hab noch nie gehört, dass dies bei Subchassie-
Drehern notwendig ist, oder habe ich was verpasst?
Bekannt ist mir diese Dämmung aus dem Lautsprecherbau,
wegen der Resonanzen. Wo entstehen den bei einem 30 Jahre
alten Subchassie plötzlich Resonanzen?

Bitte Helft mir auf die Sprünge...

Gruß und danke
Thomas =8)

P.S. Thorens 316 - 325 hier lese ich eigentlich nur Positives
über die 300er Baureihe.
Wuhduh
Gesperrt
#18 erstellt: 15. Aug 2017, 20:09
Nabend !

Die 2 ominösen Händler-Deines-Vertrauen scheinen in ihrem mentalen Diffusfeld noch nicht mitbekommen zu haben, daß sich weltweit höchstwahrscheinlich 99,99 % aller Thorens-User - auch in der 3xx-Familie - einen Teufel darum scheren, ob eine Platte, die werkstoffbedingt sich statisch aufläd ( ! ) UND eine harte Oberfläche hat , irgendwelche Klangoptimierung mit einer konsumfreundlichen ( ! ) Preis-Gegenwert-Relation erbringen kann.

Wer nur minimal investieren aber umfangreich experimentieren will, sollte sich möglichst plane, bunte Schallplatten für max. 3,00 Euro vom Trödelmarkt & Co. besorgen, diese saubermachen, die statische Aufladung reduzieren und dann vergleichen, ob sich das Resonanzverhalten ggü. der Tellermatte positiv verändert hat.

Aber es bleibt die harte Oberfläche des Vinyls !

Die beiden Händler sollten beim nächsten gemeinsamen Bachblütentee-Besäufnis sich intensiver mit Laufwerkskonstruktionen auseinandersetzen UND vielleicht einmal meinen Lieblings-Berliner im Kreuzberger Bergmannkiez Freitags zum FACH-Seminar in Verbindung mit einem Wochenendtrip besuchen. Samstag könnte noch weiteres Zutexting durch die beiden anderen Kreuzberger Händler realisiert werden.

Und was Tonabnehmerhersteller empfehlen: * ZENSUR * Völlig irrelevant !

Das Thema Resonanzverhalten hat sich für mich ( so gut wie ) erledigt, wenn ich eine wellige Schallplatte auflege.

Aber jedem das seine.

MfG,
Erik
ParrotHH
Inventar
#19 erstellt: 15. Aug 2017, 20:15

oremilac (Beitrag #17) schrieb:
Mein Dual CS 604 hat auch eine Bodenwanne.
Warum sollte ich da Dämmplatten reintun?

Also, ich mache das bei allen Duals, die mir unterkommem.
Warum? Weil sie danach beim Tragen schwerer sind...

Außerdem mag ich das trockene "Plopp", wenn ich gegen das Plastik klopfe.
Vorher isses so ein billiges hohles "Tock".

Ansonsten hat es m. E. keinerlei Auswirkungen

Bei der Bodenwanne meines TD320 MK II habe ich auch schonmal darüber nachgedacht. Aber das Blech ist dann doch vergleichsweise so massiv und schwer, dass ich davon Abstand genommen habe. Außerdem wollte ich nicht Gefahr laufen, dass da anschließend was scheuert.


P.S. Thorens 316 - 325 hier lese ich eigentlich nur Positives
über die 300er Baureihe.

Ich denke auch, dass der 318 ein hervorragendes Gerät ist. In der 3er-Serie war das wohl das Vernunft- bzw. Budgetmodell. Gerade der Tonarm erscheint mir eine Abwandlung eines lange gebauten Modells ohne echte Schwächen zu sein.

Warum Händler und Hersteller meinen, es lohne sich kein guter Tonabnehmer müssen die beantworten, nicht ich. Meine Erfahrungen sind jedenfalls andere. Mag sein, dass auf einem Billig-Reloop mit gefühlten Vollplastik-Tonarm schnell Grenzen erreicht sind. Aber darüber diskutieren wir hier ja nicht.

Bei mir läuft jedenfalls gerade zur vollsten Zufriedenheut ein Benz ACE SH am 40 Jahre alten Dual 721:

Benz Micro ACE SH

Da ist das Geld genau an der Stelle investiert, die vergleichsweise anspruchsvoll ist: bei der mechanischen Abtastung der Plattenrille.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 15. Aug 2017, 20:17 bearbeitet]
andre11
Inventar
#20 erstellt: 15. Aug 2017, 20:49
Ich hab einen 320 mk nix.
Der ist hier schon seit 1986 und hat schon einige Experimente mitmachen dürfen.
In den 80/90ern war das ja schwer angesagt.

- Bitumenmatte in der Bodenwanne: lässt sich problemlos einkleben, es scheuert und schleift nix, bringt aber auch nix.

- MDF Scheibe im Innenteller: Installation problemlos, bringt aber noch weniger als die Matte in der Wanne.

- Tellerauflagen aus Kork, Filz, Glas, Plexi, Vinyl oder Sonstigem: Unsinn, ausser für den dauerdrehenden Discodreher. Der darf die Filzmatte haben.
Die Gummiauflage ist das Beste für diesen Spieler.

- Netzteil (ähnlich TPN 2000): minimalste Veränderung im Tiefton, bei der hundertfach gehörten Testscheibe.
Lohnt das? Nö, das gesparte Geld lieber in Platten investieren.
Warum hab ich das gemacht? Der Winter war lang und die meisten Teile lagen rum.

- andere Kabel: Umbau kniffelig, danach wird nur zu oft das Subchassis blockiert. Chinchbuchsen nachrüsten? Nicht empfehlenswert.
Am Kabel nur dann was machen, wenn's Ausfälle gibt. Meistens ist der Bruch kurz hinter den Steckern.

Was wirklich was bringt ist der Tausch des Abnehmers, oder ein anderer Vorverstärker.
Am allersinnvollsten ist aber die Anschaffung vieler neuer Platten, denn hier gibt's die meisten neuen Klänge!
Ansonsten regelmäßig den Staub rauspusten und gut!

Freu dich an dem Top-Gerät, ein aktueller wird nicht besser sein!
Frank-99
Neuling
#21 erstellt: 15. Aug 2017, 21:07
Hallo Andre11,

Danke für die Beschreibung Deiner Erfahrungen.
So werde ich es machen... einfach an dem schon recht guten Klang freuen und das Geld sparen...

Gruß
Frank
akem
Inventar
#22 erstellt: 15. Aug 2017, 21:52

Frank-99 (Beitrag #16) schrieb:
Hallo, also als Themenersteller stellen sich für michfolgende Fragen...

- ist der alte TD 318 vom Resonanzverhalten (hörbarer Bereich) besser, schlechter oder gleich anzusehen als ein aktueller Dreher (unabhängig ob Pro-Ject, Rega usw.). Wie sieht es hier im Bereich des Plattetellers und beim Chassis aus? --> Ich denke mal, für einen vergleichbar guten Dreher wirst Du heute an die 2000€ ohne Tonabnehmer hinlegen dürfen...
- Wie ist die alte Lagerung des Plattentellers (TD318) gegenüber einer aktuellen Lagerung einzuschätzen - nicht explizit von meiem Dreher (den kann ich hier sehr schlecht beschreiben) sondern prinzipiell? --> Thorens hat damals ziemlich gute Lager verbaut.
- Ortofon schlägt auf seiner HP z.B. das M2 Blue für diesen Dreher vor. Das M2 Bronze oder Black wird schon gar nicht vorgeschlagen. --> Wahrscheinlich damit die Leute wenigstens ein Blue verbauen und nicht ein Red, was nun wirklich unter der Würde dieses Drehers wäre. Ich gehe aber mal schwer davon aus, daß Ortofon nix dagegen hätte, wenn Du da ein Cadenza Black dran schrauben würdest...
Unabhängig voneinander haben 2 Händler eines Vertrauens davon abgeraten auf dem TP21 Tonarm eine Abnehmer oberhalb des aufgebauten Systems zu verwenden. --> Wahrscheinlich haben sie drauf spekuliert, daß Du einen neuen Dreher bei ihnen kaufst...
Die beiden Händler, bei denen ich schon seit mehr als 30 Jahren Kunde bin, begründen das mit der Konstruktion und den verwendeten Materialien vom TP21 Tonarm. --> Auf DIE Begründung wäre ich echt neugierig...
- Verschiedentlich wird bei den alten TD 3xx Drehern die Kautschuckmatte (Plattenauflage) kritisiert und vorgeschlagen diese durch eine Acryl- / Plexiglasplatte zu ersetzen, dies würde sich im Resonanzverhalten vom Plattenteller positiv auswirken. --> Filz ist heute nur deshalb so verbreitet weil's schlichtweg billiger ist... Aber es ist klanglich schlechter und lädt die Platten elektrostatisch auf (und bleiben deshalb auch öfters mal an der Platte hängen, wenn man diese anhebt).

Gruß
Andreas
andre11
Inventar
#23 erstellt: 15. Aug 2017, 21:55

Frank-99 (Beitrag #21) schrieb:
...das Geld sparen...

Auf keinen Fall!
Raus damit.... für Schallplatten!

Nee, gern geschehen!
Die 3er Serie ist schon hohe Kunst im Plattenspielerbau.
Die drehen sich eigentlich ewig!

Hab Spaß damit!
ad-mh
Inventar
#24 erstellt: 15. Aug 2017, 22:30
Moin,

ich hatte exakt diesen Spieler.
Verbessern lässt sich allenfalls das Blechchassis, indem man es bedämpft.
Der Tonarm ist gut.
Investieren würde ich in einen besseren Tonabnehmer.
Schwächen....?
Keine.

VG Andreas
gapigen
Inventar
#25 erstellt: 15. Aug 2017, 22:41

2 Händler eines Vertrauens davon abgeraten auf dem TP21 Tonarm eine Abnehmer oberhalb des aufgebauten Systems zu verwenden.

Da hätte mich sehr interessiert, was Dir die beiden Händler - selbstverständlich völlig uneigennützig - für Lösungen angeboten haben, um das Problem zu lösen.
Ralf_Hoffmann
Inventar
#26 erstellt: 15. Aug 2017, 23:24
Ich wüsste nicht, was ich an meinem TD318 hätte verbessern können. Technisch?
Federn fetten
Den Innenteller gegen einen aus Metall tauschen, und dann womöglich a la Phonosophie exakt aufeinander ausrichten und viel anderer Quark aus der Zubehörbranche.............................naja.

Aber - wie so oft spielt die Psyche mit. Und wenn jemand erlebt, dass ein schick gestaltetes Unterlegbrett a la bfly (gerne auch bespritzt mit dem Achselschweiß eines Audio-Redakteurs) plötzlich Vorhänge wegreißt, oder der Plattensammlung völlig neue Töne entlockt.........................dann ist das erstmal so, und sollte eigentlich auch nicht bestritten werden. Führt zu nix.

Das gehört zum Hobby Hifi
höanix
Inventar
#27 erstellt: 15. Aug 2017, 23:40
Federn fetten?
Je verrosteter die sind umso stabiler das Subchassis.
Frank-99
Neuling
#28 erstellt: 16. Aug 2017, 07:58
Hallo ins Forum,

@ gapigen... ursprünglich war auf dem Thorens ein altes Philips GT 400 Tonabnehmer verbaut, welches sich im Bezug auf Auflösung, Transparenz und Lebendigkeit nur bescheiden angehört hat. Hinweis der beiden Händler war ... "Kauf Dir ein neues System... aber nicht zu teuer, da der Arm nicht so viel her gibt" kurz darauf habe ich ein Angebot (nicht von diesen Händlern) für ein neues M2 Blue für 95 EUR erhalten (ovp und versiegelt). Das Teil habe ich nun drauf.

Allgemein....
Ansonsten hatten beide Händler auf die Weiterentwicklung im Plattenspielerbau hingewiesen, aber auch darauf hingewiesen dass ein vergleichbarer Dreher heute im 4 stelligen Preisbereich zu suchen ist.

Auf anratein eines der Händler habe ich den Dreher auf eine Granitplatte gestellt (die liegt nun zwischen meinem Atacama-Rack und dem Dreher. Eine Platte zum Testen habe ich von einem befreundeten Stinmetz bekommen und dann günstig erworben. Man könnte tatsächlich einen Unterschied im Auflösungsverhalten feststellen. Ich mach das dann gerne so dass ich zwei weiteren Personen die jeweiligen Änderungen vorstellen - ohne dass diese wissen welches Setting gerade läuft. So sitzt die Bodenplatte vom Thorens nun mit einer Filzmatte auf der Granitplatte.

Einer der beiden Händler hatte mir die Wirkung einer Plattenklemme vorgeführt. Ich meinte einen Unterschied im Auflösungsverhalten auch bei einer dicken (220g) Patte wahrzunehmen. Vom schweren Plattengewicht habe ich mehrfach gelesen dass dies die Blattfedern ruiniert und einen unsauberen Lauf des Plattenspielers erzeugten...

Ja... über den Tausch vom Plattentellerlager und dem Innenteller habe ich auch schon nachgedacht, aber aufgrund der Kosten verworfen...

Gruß
Frank
ad-mh
Inventar
#29 erstellt: 16. Aug 2017, 08:41

gapigen (Beitrag #25) schrieb:

2 Händler eines Vertrauens davon abgeraten auf dem TP21 Tonarm eine Abnehmer oberhalb des aufgebauten Systems zu verwenden.

Da hätte mich sehr interessiert, was Dir die beiden Händler - selbstverständlich völlig uneigennützig - für Lösungen angeboten haben, um das Problem zu lösen.


Der TP 21 ist bekanntermaßen dem TP 16 sehr ähnlich und anerkanntermaßen gut. Im Wesentlichen ist nur die AS Einheit anders. Den Tonarm als schlecht darzustellen, ist absoluter Schwachsinn. Vermutlich haben diese Händler in ihrem Leben beide einen solchen Spieler mit Tonarm weder jemals gehabt, verkauft noch gehört.
Solche Händlersprüche gehören zur Gewinnoptimierung.

Das Thema Innenteller ist ebenfalls egal. Ich habe beide Innenteller ausprobiert (Metallinnenteller vom TD 166 VI). Es macht klanglich keinen Unterschied.
Ich hatte schon Mehrfach die Meinung von Joel zum Thema Innenteller verlinkt. Das sollte über die Suche zu finden sein. Fazit: Beide Innenteller haben etwas für sich.


[Beitrag von ad-mh am 16. Aug 2017, 08:47 bearbeitet]
oremilac
Stammgast
#30 erstellt: 16. Aug 2017, 10:22

Frank-99 (Beitrag #28) schrieb:
Hallo ins Forum,
...
Ansonsten hatten beide Händler auf die Weiterentwicklung im Plattenspielerbau hingewiesen, aber auch darauf hingewiesen dass ein vergleichbarer Dreher heute im 4 stelligen Preisbereich zu suchen ist.

Auf anratein eines der Händler habe ich den Dreher auf eine Granitplatte gestellt (die liegt nun zwischen meinem Atacama-Rack und dem Dreher. Eine Platte zum Testen habe ich von einem befreundeten Stinmetz bekommen und dann günstig erworben. Man könnte tatsWelchelich einen Unterschied im Auflösungsverhalten feststellen. Ich mach das dann gerne so dass ich zwei weiteren Personen die jeweiligen Änderungen vorstellen - ohne dass diese wissen welches Setting gerade läuft. So sitzt die Bodenplatte vom Thorens nun mit einer Filzmatte auf der Granitplatte.

Einer der beiden Händler hatte mir die Wirkung einer Plattenklemme vorgeführt. Ich meinte einen Unterschied im Auflösungsverhalten auch bei einer dicken (220g) Patte wahrzunehmen. Vom schweren Plattengewicht habe ich mehrfach gelesen dass dies die Blattfedern ruiniert und einen unsauberen Lauf des Plattenspielers erzeugten...

Ja... über den Tausch vom Plattentellerlager und dem Innenteller habe ich auch schon nachgedacht, aber aufgrund der Kosten verworfen...

Gruß
Frank


Moin!

Welche Weiterentwicklung hat es den seit den 80er Jahren bei guten Plattenspielern gegeben?
Hier und in anderen Foren ist eher die Meinung dass nach aufkommen der CD die Entwicklung
gegen 0 oder darunter gegangen ist.
Anstatt weiterhin auf IMO unnötige Schraubereien an diesen guten Player zu setzen, wie wäre es mal mit
einem deutlich besseren Tonabnehmer?
Lies mal diesen Thread
Da wird ausführlich über den Ortophon 2m blue und dessen Fähigkeiten berichtet.
Ich habe danach Abstand von ihm genommen.
Ansonsten ist es deine Entscheidung die Empfehlungen die hier mittlerweile zahlreich
niedergeschrieben wurden und die einhellig klar von fummeleien am TD 318 abraten,
anzunehmen oder nicht. Du triffst hier nicht auf Händler, die gerne Teuren Quark loswerden
möchten, sondern auf Leute die selber jahre- oder Jahrzehnte lange Erfahrung mit Drehern
haben.

Nochmal zusammengefasst was ich tun würde:

Den TD318 mit einem guten Tonabnehmer ausstatten (z.b. AT 440 MLb, oder was anderes mit MicroLine o.ä. Schliff).
Den TA gut einstellen.
Ansonsten den Player in Ruhe arbeiten lassen!

Gruß
Thomas =8)
andre11
Inventar
#31 erstellt: 16. Aug 2017, 11:46
In der Tat, wer den Arm schlechtredet, hat keine Ahnung!

Es gibt schon kleine Unterschiede zum 16er (dynamische Auflagekraft beim 16, dafür das schönere Antiskating, wie ich finde, beim 21), aber die Daten sind gleich.
Der Arm ist somit für ein breites Spektrum an Abnehmern zu gebrauchen.
An meinem 16 mk IV werkelt ein Goldring 1042, der allerdings Anpassung beim Vorverstärker braucht, weil er sonst schnell schräg klingt.
Das AT 440 ist indes eine feine Empfehlung!

Kleiner Nachsatz zur Plattenklemme - ich hab auch eine (Clearaudio, mal auf 'ner Messe abgestaubt), die kommt allerdings nur sehr selten zum Einsatz.
Meistens bringt's nichts, weil man die richtig welligen Exemplare eh nicht gerade bekommt, und beim Abnehmen hebt man das ganze Chassis aus den Angeln.
Ergo liegt sie meistens rum, aber man ist froh das man sie hat!
Tywin
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 16. Aug 2017, 12:57
Hallo,


Unabhängig voneinander haben 2 Händler eines Vertrauens davon abgeraten auf dem TP21 Tonarm eine Abnehmer oberhalb des aufgebauten Systems zu verwenden.



Ein VM-Red oder ein 2M Red ist das teuerste, was ich an dem Arm betreiben würde.



Es macht für mich aber wenig Sinn, an einen günstigen Einstiegsdreher ein teures System zu hängen, das dessen Wert deutlich übersteigt. Irgendwann stellt sich dann doch die Frage, wo das Geld besser angelegt ist.


das mit dem Geld verstehe ich nicht. Was hat der Preis eines Laufwerks, eines Tonarms, eines Tonabnehmersystems damit zu tun, ob Geräte miteinander verwendet werden können/sollten?

Ein Preis entsteht durch eine Vielzahl von Faktoren und zuletzt dadurch das der Verkäufer Ware zum Preis X an einen Käufer verkauft der Preis X bezahlen will. Das ist ein kaufmännischer/wirtschaftlicher Prozess, der mit Technik gar nichts zu tun hat.

Welche Eigenschaften des bezeichneten Laufwerks und des bezeichneten Tonarms hindern in diesem Fall eine bessere Abtastung durch einen besseren Abtaster als dem eines Ortofon 2M Red oder Blue.

Was genau und in welcher Weise hindert in diesem Fall einen besseren Abtaster mit feinerem Schliff, einer besseren Politur, einem leichteren Diamanten, einem leichteren steiferen Nadelträger, einer besseren/leicht gängigeren Lagerung/Halterung des Nadelträgers daran die Unebenheiten in der Plattenrille genauer abtasten zu können?

Ich denke, dass solche Gedanken den Menschen fremd sind, die oben genannte Sätze in die Welt senden.

Wobei mir Kunden der genannten Verkäufer leid tun wenn sie deren Unsinn glauben - der nur bedeutet, dass sie gerne teure neue Plattenspieler verkaufen um den Lebensunterhalt zu sichern. Was ja verständlich und erwartungsgemäß ist.

Wie grausam wäre es für solche Verkäufer wenn deren Kunden feststellen, dass auch einfache/günstige gut funktionierende Plattenspieler mit einem guten Tonabnehmer genau so guten Klang bewirken wie ein teurer gut funktionierender Plattenspieler.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 16. Aug 2017, 13:06 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#33 erstellt: 16. Aug 2017, 13:24
Hallo Frank:
Du hast schon einige Antworten erhalten, die sich teilweise widersprechen.

Thorens 300er Baureihe:

Solide Plattenspieler mit gewissen Schwächen.

Wer den Arm schlecht redet, hat keine Ahnung oder kennt ihn evtl. gar nicht. Der TD-318 hat einen guten und brauchbaren Tonarm.

Lagerwechsel: zu aufwändig und zu teuer.

Das grundsätzliche Problem der 300er Baureihe ist die falsche Berechnung der Masseangriffspunkte der drei Blattfedern. Das Subchassis eines 300er Thorens kann nur so eingestellt werden, dass das Subchassis in Waage mit dem nicht gefederten Teil ausgerichtet ist. Ein definiertes Auf- und Abschwingen lässt sich nicht einstellen. Die Angriffspunkte der Blattfedern wurden erst beim TD-2001 korrekt berechnet. Hier kann das Schwingungsverhalten des Subchassis auch präzise eingestellt werden.

Trotzdem sind die 300er klanglich erstaunlich gut, auch wenn ich zu jener Zeit immer ein Modell der 100er Baureihe bevorzugt habe.

Auch ich halte die resonanzanfällige Blechwanne für problematisch: Ein Auskleben mit Alubutyl, das im Car-Stereo-Bereich eingesetzt wird um die Dröhnneigung der Türen zu unterbinden, halte ich für lohnenswert. Wenn ich mich richtig erinnere, ist die Bodenwanne nur mit 3 Schrauben an drei Punkten befestigt. Sind die aufliegenden Kanten der Bodenwanne plan? Bevor du die Wanne wieder aufsetzt, klebe die Auflagefläche am Holzteil des TD-318 mit dünnem Tesamoll ab, die Wanne hat dann einen nicht resonanzanfälligen Abschluss zur Zarge.
Sind die Aufstellfüße Filzaufkleber oder steht der 318 auf Gummifüßen?

Plattenteller und Innenteller: Ich weiß, dass hier viele zwischen Plastik- und Metallinnenteller keinen Unterschied wahrnehmen. Ich halte den Metallinnenteller für die bessere Lösung.
Mach folgenden Test:
Wenn du den Außenteller mit zwei Finger hälst und draufklopfst, klingt er wie eine Glocke.
Sobald er auf dem Innenteller liegt, wird die Resonanz gebrochen, der Teller ist akustisch quasi tot.
Lege den Teller auf den Plastikinnenteller und klopf auf dem Außenteller rund um den Innnenteller:
Ist alles ruhig, oder resoniert es, gibt es Stellen, an denen der Außenteller anscheinend nicht richtig plan mit dem Innenteller abschließt? Dreh den Außenteller ein kleines Stück und wiederhole den Klopftest. Mach das so oft, bis es ruhig ist und ein Resonieren zwischen Innen- und Außenteller verschwunden ist.
Wenn du diesen Punkt gefunden hast, markiere ihn mit einem Edding, indem du einen Strich an irgendeiner Stelle über Innen- und Außenteller ziehst.
Grundsätzlich hat nach meinen Erfahrungen, was das oben Beschriebene angeht, der Metallinnenteller klare Vorteile.

Zuletzt: Der Thorens ist sensibel bezüglich der Netzsteckerposition des Netzteils:
Mach einen Hörvergleich mit einer Platte, die dir vertraut ist und geeignet erscheint, Unterschiede aufzudecken. Dreh dann das Steckernetzteil um 180 Grad und höre noch mal. Wenn du einen Unterschied hörst, nimm einen Phasenprüfer und kennzeichne die Seite am Steckernetzteil, die auf Netzphase Kontakt hatte.

Gerd
MaddogMcCree
Stammgast
#34 erstellt: 16. Aug 2017, 13:29
Hallo Tywin,

ich gestehe, ich habe von der Tonarmtechnik wenig Ahnung, hatte in beiden Posts aber auch nicht geschrieben, dass der Tonarm die Systeme nicht betreiben könnte. Im Bezug auf Tonarme hoffe ich, hier schlauer zu werden. Vielleicht kann jemand eine gute Seite zu Tonarmtechnik verlinken, worin auf die wesentlichen Faktoren eingegangen wird.
Tywin
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 16. Aug 2017, 13:48
Hallo,

wenn ein Tonarm eines nicht zu Experimenten neigenden erfahrenen Herstellers für das verwendete Tonabnehmersystem das richtige Gewicht hat, sich mechanisch auf alle dafür relevanten Parameter einstellen lässt, horizontal und vertikal genügend leichtgängig ist und auch die Antiscatingeinrichtung funktioniert ...dann vergiss diesen - genügend funktionalen - Tonarm

Du kannst Dich dann - wenn erforderlich - mit dem nächsten Gerät befassen, welches Du im Verdacht hast nicht genügend gut zu funktionieren.

Das ist mein Rat zum Thema Tonarm.

VG Tywin
ParrotHH
Inventar
#36 erstellt: 16. Aug 2017, 14:15

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #33) schrieb:
Das grundsätzliche Problem der 300er Baureihe ist die falsche Berechnung der Masseangriffspunkte der drei Blattfedern. Das Subchassis eines 300er Thorens kann nur so eingestellt werden, dass das Subchassis in Waage mit dem nicht gefederten Teil ausgerichtet ist. Ein definiertes Auf- und Abschwingen lässt sich nicht einstellen.

Was meinst Du mit "falscher Berechnung"?
Gibt es da Quellen?

Was meinst Du mit "definiertem Auf- und Abschwingen"?
Wer definiert das, und wie?

Auch ich halte die resonanzanfällige Blechwanne für problematisch

Durch was wird da Deiner Ansicht nach eine Resonanz erzeugt?
Auf was wirkt die sich dann wie und in welchem Umfang aus?

Lege den Teller auf den Plastikinnenteller und klopf auf dem Außenteller rund um den Innnenteller

Welchen realen Bezug hat das Klopfen auf einen Plattenteller auf den Betrieb eines Plattenspielers, bei dem ein winziger Diamant eine Mikrorille einer Schallplatte abtastet, die auf einer dicken Gummimatte liegt?

Der Thorens ist sensibel bezüglich der Netzsteckerposition des Netzteils

Das Netzteil für die 3er-Serie gibt eine Wechselpannung ab, die dann auf der Platine der Motorsteuerung gleichgerichtet wird. Zitat Servicehandbuch (zu lesen hier)

Die Plattenspieler der Serie 300 werden mit einer Wechselstrom-Niederspannung zwischen 15 und 20 Volt betrieben. Diese Spannung liefert ein Steckertransformator. Ihr Absolutwert ist von geringer Bedeutung, weil die Spannung nach der Gleichrichtung für die Versorgung kritischer Baugruppen elektronisch stabilisiert wird.

Anschließend wird mit der generierten Gleichspannung die Motorsteuerung versorgt, deren generelles Prinzip inkl. Schaltung ebenfalls dem Servicehandbuch entnommen werden kann.

Mich würde nun wirklich (!) interessieren, wie die Verpolung des Netzteils, die ausschließlich die Motorsteuerung betrifft, dann noch hörbare Effekte in der Wiedergabe bewirken soll?! Was für Vollidioten müssen die Entwickler bei Thorens dafür gewesen sein? Hast Du vielleicht damit endlich das Geheimnis des Untergangs der Phono-Industrie entdeckt?

Fragt Dich und sich: Parrot
Ralf_Hoffmann
Inventar
#37 erstellt: 16. Aug 2017, 14:52
Mein 318 war also ein vor sich hin resonierendes Sensibelchen - OK.
Klang dafür aber gar nicht schlecht
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#38 erstellt: 16. Aug 2017, 15:12
ParrottHH: Einfach mal was ausprobieren, ginge auch.

Die 300er und 100er Modelle gab es damals mit gleichen Plattenteller und Tonarmen.
Ob du es nun glaubst oder nicht (du hast einen 320): Der TD -160 mit gleichem Arm und Teller klingt anders als ein 320, nach dem was du schreibst, dürfte es keinen Unterschied geben.

Subchassis: ist beim 300er nur so einstellbar, wie von mir beschrieben. Die Bewegung ist eine mehr oder weniger einstellbare Taumelbewegung. Einen 100er oder Td-2001 kannst du so justieren, dass das Subchassis im Verhältnis zur Zarge waagerecht ausgerichtet ist und eine Auf- und Abwärtsbewegung ohne seitliches Ausschwingen erfolgt. Das ist bei einem 300er unmöglich, Grund: Angriffspunkte der Blattfedern.

Gerd
ad-mh
Inventar
#39 erstellt: 16. Aug 2017, 15:41

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #33) schrieb:

Thorens 300er Baureihe:
Solide Plattenspieler mit gewissen Schwächen.

Wer den Arm schlecht redet, hat keine Ahnung oder kennt ihn evtl. gar nicht. Der TD-318 hat einen guten und brauchbaren Tonarm.

Lagerwechsel: zu aufwändig und zu teuer.

Das grundsätzliche Problem der 300er Baureihe ist die falsche Berechnung der Masseangriffspunkte der drei Blattfedern. Das Subchassis eines 300er Thorens kann nur so eingestellt werden, dass das Subchassis in Waage mit dem nicht gefederten Teil ausgerichtet ist. Ein definiertes Auf- und Abschwingen lässt sich nicht einstellen. Die Angriffspunkte der Blattfedern wurden erst beim TD-2001 korrekt berechnet. Hier kann das Schwingungsverhalten des Subchassis auch präzise eingestellt werden.

Trotzdem sind die 300er klanglich erstaunlich gut, auch wenn ich zu jener Zeit immer ein Modell der 100er Baureihe bevorzugt habe.

Auch ich halte die resonanzanfällige Blechwanne für problematisch: Ein Auskleben mit Alubutyl, das im Car-Stereo-Bereich eingesetzt wird um die Dröhnneigung der Türen zu unterbinden, halte ich für lohnenswert. Wenn ich mich richtig erinnere, ist die Bodenwanne nur mit 3 Schrauben an drei Punkten befestigt. Sind die aufliegenden Kanten der Bodenwanne plan? Bevor du die Wanne wieder aufsetzt, klebe die Auflagefläche am Holzteil des TD-318 mit dünnem Tesamoll ab, die Wanne hat dann einen nicht resonanzanfälligen Abschluss zur Zarge.
Sind die Aufstellfüße Filzaufkleber oder steht der 318 auf Gummifüßen?

Plattenteller und Innenteller: Ich weiß, dass hier viele zwischen Plastik- und Metallinnenteller keinen Unterschied wahrnehmen. Ich halte den Metallinnenteller für die bessere Lösung.
Mach folgenden Test:
Wenn du den Außenteller mit zwei Finger hälst und draufklopfst, klingt er wie eine Glocke.
Sobald er auf dem Innenteller liegt, wird die Resonanz gebrochen, der Teller ist akustisch quasi tot.
Lege den Teller auf den Plastikinnenteller und klopf auf dem Außenteller rund um den Innnenteller:
Ist alles ruhig, oder resoniert es, gibt es Stellen, an denen der Außenteller anscheinend nicht richtig plan mit dem Innenteller abschließt? Dreh den Außenteller ein kleines Stück und wiederhole den Klopftest. Mach das so oft, bis es ruhig ist und ein Resonieren zwischen Innen- und Außenteller verschwunden ist.
Wenn du diesen Punkt gefunden hast, markiere ihn mit einem Edding, indem du einen Strich an irgendeiner Stelle über Innen- und Außenteller ziehst.
Grundsätzlich hat nach meinen Erfahrungen, was das oben Beschriebene angeht, der Metallinnenteller klare Vorteile.

Zuletzt: Der Thorens ist sensibel bezüglich der Netzsteckerposition des Netzteils:
Mach einen Hörvergleich mit einer Platte, die dir vertraut ist und geeignet erscheint, Unterschiede aufzudecken. Dreh dann das Steckernetzteil um 180 Grad und höre noch mal. Wenn du einen Unterschied hörst, nimm einen Phasenprüfer und kennzeichne die Seite am Steckernetzteil, die auf Netzphase Kontakt hatte.

Gerd


Die Einwände und Tipps kann ich größtenteils bestätigen.

1. Der Arm ist in Ordnung, wenngleich im Vergleich zum TP 16 das AS einfacher gestrickt sind. Wenn das AS aber passt, ist alles gut.
2. Lagerwechsel - im Regelfall unnötig. Frisches und ausreichend Öl ist erforderlich (die Threads hier sind leicht zu finden.)
3. Das Blattfederproblem ist bekannt. Dafür ist der 1xx viel schwerer einzustellen. Möglichst gut eingestellt, war der 318, was Trittschall auf Dielenboden anbelangt besser als der 166.
4. Bei meinem TD 318 war die Bodenwanne verwellt und zog sich erst durch das Anziehen der Schrauben gerade. Das das Problem behoben werden sollte, ist selbstredend.
Alubutyl - in jedem Fall, ebenso Tesa Moll und Füße
5. Metallinnenteller vs. Kunststoffinnenteller Vielleicht findet jemand die Stellungnahme von Joel zum Thema wieder. Er hatte sich eingehend mit der Konstruktion beschäftigt. Meiner Erinnerung nach ließ sich eine Variante präziser fertigen. Dafür war die andere akkustisch besser. Meine Erinnerung kann mich täuschen aber ich meine, es war der Kunststoffteller, der Vorteile bezüglich Resonanz hatte.
6. Netzteil: Kann ich nicht bestätigen. Ggf. ist das einzelfallabhängig.


[Beitrag von ad-mh am 16. Aug 2017, 15:43 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#40 erstellt: 16. Aug 2017, 15:46

Möglichst gut eingestellt, war der 318, was Trittschall auf Dielenboden anbelangt besser als der 166.

Die Trittschallproblematik bekommt man durch den Einsatz einer (bereits erwähnten) Granitplatte gut in den Griff. Jedenfalls hatte ich bei meinem Thorens TD 280 ohne Subchassis danach auf einer Holzbalkendecke keine Probleme mehr. Vor dem Einsatz sprang auch gerne mal die Nadel.
Frank-99
Neuling
#41 erstellt: 16. Aug 2017, 16:32
Hallo ins Forum,

bitte keine Glaubenskriege über dies oder das...

Für mich nehme ich nun folgendes mit...
... Ortofon M2 Blue ... es gibt bessere, wobei mein Einkaufspreis (95€) das natürlich relativiert. - Auf jeden Fall könnte ich an dieser Stelle Verbesserungen herbeiführen - OK

... Schwingverhalten des Tellers! Tja, was soll ich sagen eine massive Konstruktion die quasi nicht mehr, oder nur noch messbar, nachschwingen kann wäre ideal, geht aber mit der Glocke des Thornes nicht... Hat eigentlich mal jemand versucht eine ganz dünne Gummischicht zwischen die Kontaktflächen von Innenteller und Aussenteller zu legen? Wenn ja wie war das Ergebnis - ???

... Blattfedern - Aus Sicht eines Maschinenbauers scheint mir die Konstruktion mit den Blattfedern auf der einen Seite super und auf der anderen Seite schwierig, da die Kräfte sich in dieser Anordnung unterschiedlich in der Blattfedern und deren Aufnahmen verteilt werden. Vielleicht weiss hierzu jemand hier im Forum mehr.

... Der Tonarm ist ein Einsteigermodell von Thrones! Es gibt bessere, aber auch schlechtere. Den genauen Zustand von meinem TA und meinem gesamten Plattenspieler kann ich nur subjektiv als gut bezeichnen. Natürlich kann ich für das Geld was der 318 vor 30 Jahren gekostet hat heute einen Dreher kaufen der schön aussieht. Die Haltbarkeit und den Klang vom 318 wird der dann aber nicht erreichen.

... Weiterentwicklung, Lagerstellen, Fertigungsverfahren, Materialien... Wir arbeiten heute im Maschinenbau mit Toleranzen die vor 30 Jahren so nicht umsetzbar waren. Wir stellen Materialien her die wir vor 30 Jahren nicht kannten. Wir bauen Lösungen, die vor 30 Jahren undenkbar waren. Wir drucke komplexe Bauteile die mittels herkömmlicher Bearbeitung so nicht herzustellen sind. Warum also sollt diese Entwicklung nicht auch für Plattenspieler gültig sein??? Warum sollen die Entwickler, Wissenschaftler, Ingenieure usw. hier gepennt haben???

... Versuch macht Klug... Also werde ich meinen Dreher einpacken und ihn zu meinem Lieblings-Dealer bringen. Dessen Aussage war übrigens ... "Wenn möglich erhalten, wenn nicht mehr ganz IO instand setzen, wenn nicht möglich dann evtl. davon trennen - aber möglichst erhalten! ABER ein neuer wird, in dieser Klasse, min 1000 EUR plus System kosten" Ach so der Händler hat mir vor mehr als 30 Jahren schon meinen ehemaligen TD 160 MK II (mein erster Dreher) verkauft - sogar der gleiche Verkäufer. Der hat also tatsächlich schon einen Thrones gesehen! Ich bin auch schon mehr als 1 Mal bei dem Händler raus gegangen und habe meine bestehenden Teile behalten da er mir von einer Ersatzanschaffung abgeraten hat - das nenne ich Service!!!
Also werde ich meinen Thori mal gegen andere Systeme zum Hörtest antreten lassen.

UND...
Ja ich mag meinen 318er!!!! Heute sogar mehr denn je und mehr als meinen früheren 160 MK II!!!! Trotzdem will ich aus meiner bestehenden Kette das Mögliche (im Vergleich zum Kosteneinsatz) herausholen.

Gruß
Frank-99
Ralf_Hoffmann
Inventar
#42 erstellt: 16. Aug 2017, 17:54

Frank-99 (Beitrag #41) schrieb:


Für mich nehme ich nun folgendes mit...
... Ortofon M2 Blue ... es gibt bessere, wobei mein Einkaufspreis (95€) das natürlich relativiert. - Auf jeden Fall könnte ich an dieser Stelle Verbesserungen herbeiführen - OK



Für den Preis hätte ich auch zugeschlagen.
Ansonsten sind die 2M - Modelle zwar sehr stylisch, aber das Preis/Leistungverhältnis stimmt einfach nicht. Bedeutet aber nicht, dass man nicht auch mit einem 2M red/blue seine Musik in ausreichender Qualität hören kann. Manchmal ist es aber auch von Vorteil,wenn das System nicht das Maximun heraus holt


Frank-99 (Beitrag #41) schrieb:

Warum sollen die Entwickler, Wissenschaftler, Ingenieure usw. hier gepennt haben???

..


Haben sie nicht. Es gibt immer mehr Hersteller, die Plattenspieler auf den Markt werfen. Aber für Neuerungen gibt es schlicht zu wenig Bedarf. Hier geht es nicht um Raumfahrt, Medizin, Mobilfunk etc. und andere Felder auf denen offensichtlich Verlangen nach Verbesserungen/Neuerungen ( Wer will heute noch mit einem C-Netz Knochen telefonieren? ) besteht.

Es geht um Plattenspieler. Klar definierter und von Anfang an recht kleiner Einsatzbereich und eigentlich schon damals ausentwickelt.

Nichtsdestotrotz gab/gibt es immer mal wieder Ansätze den Spieler neu zu erfinden und/oder zu revolutionieren. Nimm den Laserplattenspieler (irre teuer) oder den "schwebenden" Plattenteller dank Magnetkraft a la Transrotor & Co - oder sogar ohne Achse wie bei Mag-Lev. Die Verschmelzung von Analog/Digital durch Dreher mit USB.
Dann haben sich neue Materialien wie POM etabliert usw. usw.
Es hat sich einiges getan in den Jahren, nur es ist und bleibt ( in höheren Preisregionen) eine Spielwiese für einige freaks , die damit ihre Brötchen verdienen, oder in zivilen Preisregionen ein Baukastensystem, dass Dreher gebärt, die nicht anders aufgebaut sind als Ihre Urahnen.

Ein Plattenspieler ist eigentlich pure Entschleunigung. Trotz aller Entwicklungen und Möglichkeiten, erfüllt ein 40 Jahre alter Thorens seine Aufgabe nicht mehr oder weniger befriedigend als ein neuer Rega oder Pro-Ject.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 16. Aug 2017, 18:06
...wenn man's mag...

Ich hatte nen 320er, danach nen 2001 - und war irgendwie nie so recht froh mit den Kisten..
Klar, besser als die Uralt- Nadelfräsen, die ich zuvor hatte, aber dieses Gefedere und Gewabbel war mir immer suspekt, auch das eiern beim Anlaufen- und wenn du mal ne richtig fette oder superleichte Platte drauflegtest, kamen die Zweifel, ob die federung denn noch adäquat justiert sei..

Mit meinem SL110 oder dem SL151 war dieses 'Unbehagen' plötzlich weg und der Spass wieder da; und auch das Scheu-LW war mehr meine Wellenlänge.. Kenne aber einige, die auf ihre Schwarzwälder Schinken nix kommen lassen ..
ParrotHH
Inventar
#44 erstellt: 16. Aug 2017, 18:21
Wenn man mal ein paar der in großer Zahl produzierten Schallplattenspieler der (oberen) Mittelklasse aus den späten 70er bzw. frühen 80er Jahre auseinandergenommen und wieder zusammengebaut hat, dann kommt man recht schnell zu der Einsicht, dass die Produkte zu der Zeit einfach "ausentwickelt" waren.

Ein Technics SL-1210 MK II ist dann sogar schon reichlich over-engineered.
Selbst mit der Hälfte des verbauten Materials hätte das noch einen hervorragenden Plattenspieler abgegeben.

Und wenn man sich dann vor diesem Hintergrund aktuelle Brettchenspieler ansieht, kommen einem schnell die Tränen. Weil man nicht mal in der Lage ist, einen Innen- und Außenteller herzustellen, muss der Riemen außen um den Plattenteller laufen. Das Umschalten der Geschwindigkeit erfolgt teils manuell, elektronische Umschaltung wird als teures Zubehör verkauft. Manchmal schafft man es nicht einmal, alle Teile in einem Gerät schwingungsfrei zu verbinden, so dass man eine Art Baukasten erhält, wo man Motor und Laufwerk getrennt voneinander aufstellen oder beim Aufbau ineinander stellen muss.

Automatiken in Verbindung mit hochwertigem Antrieb und Tonarm sucht man vergebens.
Modelle mit Direktantrieb gibt es langsam wieder, aber auch nur wenn man die Optik der 1210-Klone mag.

Alles eine Folge davon, dass es eben keinen echten Massenmarkt mit industriell in Serie gefertigten Produkten mehr gibt, zumindest nicht oberhalb des Einsteigerbereichs. So hat man es eher mit Kleinserien zu tun, und da wird es dann eben schnell zu teuer oder zu aufwendig in Konstruktion und Fertigung.

Parrot
akem
Inventar
#45 erstellt: 16. Aug 2017, 18:54

Frank-99 (Beitrag #28) schrieb:
kurz darauf habe ich ein Angebot (nicht von diesen Händlern) für ein neues M2 Blue für 95 EUR erhalten (ovp und versiegelt). Das Teil habe ich nun drauf.

Allgemein....
Ansonsten hatten beide Händler auf die Weiterentwicklung im Plattenspielerbau hingewiesen, aber auch darauf hingewiesen dass ein vergleichbarer Dreher heute im 4 stelligen Preisbereich zu suchen ist.

Aha, daher weht der Wind - der wollte seinen Ladenhüter loswerden und deshalb solltest Du kein anständiges System kaufen... Wenigstens hast Du einen halbwegs realistischen Preis bekommen (wenn es denn wirklich neu war)...

Zum Thema Weiterentwicklung: Die einzigen Bestrebungen seit den 80ern war ehrlich gesagt die, den Leuten für "weniger" "mehr" aus der Tasche zu leiern... Wie kann ich den Leuten einen Haufen Hunde*** zum Preis eines Hummers verkaufen und ihnen auch noch weismachen, es sei tatsächlich ein Hummer

Gruß
Andreas
akem
Inventar
#46 erstellt: 16. Aug 2017, 19:16

Frank-99 (Beitrag #41) schrieb:

... Weiterentwicklung, Lagerstellen, Fertigungsverfahren, Materialien... Wir arbeiten heute im Maschinenbau mit Toleranzen die vor 30 Jahren so nicht umsetzbar waren. Wir stellen Materialien her die wir vor 30 Jahren nicht kannten. Wir bauen Lösungen, die vor 30 Jahren undenkbar waren. Wir drucke komplexe Bauteile die mittels herkömmlicher Bearbeitung so nicht herzustellen sind. Warum also sollt diese Entwicklung nicht auch für Plattenspieler gültig sein??? Warum sollen die Entwickler, Wissenschaftler, Ingenieure usw. hier gepennt haben???

Das ist ganz einfach zu beantworten: versuche heute mal, von einem Kugellager-Hersteller die Qualität zu kriegen, die früher bei Tonarmlagern sebstverständlich war. Und da rede ich noch gar nicht mal von ausgereizten High-End-Tonarmen sondern von Brot-und-Butter-Modellen der 80er Jahre. Und dann schaust Du mal, was Du heutzutage dafür zahlst und dann überlegst Du Dir, ob Du das in einem Tonarm verwenden kannst, der (wenn überhaupt) nur 100€ in der Herstellung kosten darf und von dem Du gerade mal 200 Stück im Monat baust...
Nur so als Hinweis: die T4P-Dreher oder auch der 1210er von Technics ist mit einem Tonarm-Losbrechmoment von 7mN spezifiziert. Die Jelco-Tonarme von heute haben aber schon 20mN - also fast dreimal so schlecht... Und da kostet der "billigste" Tonarm schon mehr als bei Technics damals der ganze Plattenspieler...

Gruß
Andreas


[Beitrag von akem am 16. Aug 2017, 19:17 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#47 erstellt: 16. Aug 2017, 19:24

Und wenn man sich dann vor diesem Hintergrund aktuelle Brettchenspieler ansieht, kommen einem schnell die Tränen. Weil man nicht mal in der Lage ist, einen Innen- und Außenteller herzustellen, muss der Riemen außen um den Plattenteller laufen.

Das ist schon ziemlich weit hergeholt. Schau Dir mal den an:
Auna TBA 298

Der kostet 35€, hat keinen außenliegenden Riemen und sogar Lautsprecher

Soll heißen: Deine o.g. Aussage stimmt so nicht. Alte und neue Plattenspieler haben ihre Vor- und Nachteile und damit beide ihre Existenzberechtigung. Ich weiß nicht, warum das immer wieder in Frage gestellt werden muss.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#48 erstellt: 16. Aug 2017, 21:50
Man sehe sich nur mal den Project "THE CLASSIC" an, Preis 1.000,-- €. Wird von der Fachpresse sehr gelobt (aber das sind auch keine Oldtimer-Magazine oder Nostalgie-Zeitschriften):
Subchassis bedingt vorhanden, anstatt über Federn zu entkoppeln, offenbar zu teuer, ruht das Chassis auf (ich vermute) Squash-Bällen. Einfach, billig und mehr oder weniger effektiv.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist heute in bedenklich hohe Regionen gerückt. Was würde ein TD-160 oder gar TD-2001 heute kosten? Mindestens den damaligen DM-Preis in Euro + X%.

Zum 2M-Blue: Für den Preis war es ein Schnäppchen, ich finde, dass du mit dem 2M-Blue schon richtig gut Musik hören kannst. Auch wenn hier im Forum einige anderer Meinung sind, lies mal die Kundenbewertungen auf Amazon, das sind ja nicht alles Idioten mit verstopften Gehörgängen, die dort schreiben.

Gerd
ParrotHH
Inventar
#49 erstellt: 16. Aug 2017, 21:54
Da stimme ich ausnahmsweise zu: das 2M Blue ist ein ordentlicher Tonabnehmer!
Trotzdem würde ich Amazon-"Rezessionen" nicht immer allzu ernst nehmen.

Parrot
akem
Inventar
#50 erstellt: 16. Aug 2017, 22:23

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #48) schrieb:
Was würde ein TD-160 oder gar TD-2001 heute kosten? Mindestens den damaligen DM-Preis in Euro + X%.

Das wird nicht reichen. Schau Dir mal die Duals an. Einige davon gab es Ende der 80er Jahre schon und heute kosten die mehr oder weniger das Vierfache - also den doppelten DM-Betrag in Euro...

Gruß
Andreas
oremilac
Stammgast
#51 erstellt: 16. Aug 2017, 23:56
Moin!

Ich stelle jetzt mal ganz Konkret die Frage in den Raum:

Welcher aktuelle Dreher bietet die gleiche Qualität und die gleichen "Features" wie der
30 Jahre alte Thorens TD 318?
Wie heißt der, wer stellt ihn her und wieviel kostet der?

Also bei uns sagt man " Butter bei die Fische!"

Vielleicht können uns ja auch die besagten "2 Händler" was dazu sagen.

Ich freue mich schon auf die Antworten, mache mich aber auch selbst
auf die Suche.

Gruß und Waidmanns Heil

Thomas =8)
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