Hochwertiger Tonabnehmer für SL-1610

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flyingscot
Inventar
#1 erstellt: 22. Dez 2017, 19:47
Ich habe seit zwei Jahren ein Shure V15 Type 4 mit Jico SAS und bin sehr angetan von der Wiedergabequalität. Die Nadel hat die 1000 Stunden schon hinter sich und ich mache mir Gedanken über die Nachfolge.

Das Shuresystem werde ich auf jeden Fall mit einer neuen JicoSAS-Nadel behalten. Aber ich bin sehr neugierig, ob man die Wiedergabequalität noch spürbar steigern kann. Tonal bin ich sehr zufrieden, ein neuer TA sollte da nicht zu sehr abweichen.

Interessant fand ich folgende TAs:
Ortofon 2M Black
Ortofon Quintet Black
Benz Micro ACE SL

Kann man die tonalen Unterschiede ohne viel Geschwurbel beschreiben? Gibt es noch weitere TAs in diesem Bereich?


[Beitrag von flyingscot am 22. Dez 2017, 19:48 bearbeitet]
raindancer
Inventar
#2 erstellt: 22. Dez 2017, 20:53
Eine Budgetangabe würde helfen...
Ich geh mal von 1k aus, da fallen mir Ortofon MC30 und Audio Technica ART7 oder ART9 ein, aber obacht: Geringe Ausgangsspannung, d.h. rauscharme Phonostufe muß sein.

aloa raindancer
.JC.
Inventar
#3 erstellt: 22. Dez 2017, 21:02
Hi,


flyingscot (Beitrag #1) schrieb:
.. ob man die Wiedergabequalität noch spürbar steigern kann.


nein, kann man nicht.

Wie denn auch ?
die SAS hat den ML Schliff - besser geht es nicht !

da ist die Frage nur noch: welcher Cantilever ?

und da kann ich dir sagen: ich hab das AT 155 LC mit dem Beryllium Canti, das AT 150 MLX mit dem Bor C. und das AT 140 LC mit dem Alu C. und alle Drei klingen leicht (!) unterschiedlich

auf diesem Niveau (der SAS oder ML - Schliff) sind das gefühlte Feinheiten
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 22. Dez 2017, 21:11
Punkto Abtastqualität kann man bei einer SAS-Nadel eigentlich nichts mehr verbessern, das sehe ich auch so. Punkto Generator liegt aber noch ein bisschen was drin: Ich besitze ein Shure V15V, für das ich mir ebenfalls eine SAS-Nadel besorgt hatte. Zufällig konnte ich vor zwei Jahren einen Shure Ultra 500-Generator erwerben. Im Prinzip soll das ja ein selektiertes V15V sein. zumindest liest man das so. Im Direktvergleich - ich konnte ja die Nadel vom V15V aufs Ultra verpflanzen - hörte man dann aber doch noch einen Unterschied. Das Ultra führt die Nadel noch etwas stoischer über die Plattenrille, vor allem aber ist die Bühne breiter. Alles sehr edel, und dennoch gibt es immer noch einen leicht warmen Touch. Schlicht mein bestes System.

Das erwähnte 2M Black (Alu-Nadelträger, Shibata-Schliff) besitze ich selber nicht, es liegt auch ausserhalb meines Budgets was ich aber gut verkraften kann da ich ja das Ultra habe. Ich denke, dass das 2M Black klanglich leicht anders abgestimmt ist wie Dein V15IV - wohl etwas neutraler. Dieses System hat aber viele Fans, es soll sehr ausgewogen klingen.

MM-Alternativen wären da noch das Nagaoka MP500 (Bor-Cantilever, LineContact-Schliff), das Audio Technica VM740 (Alu-Nadelträger, Microline-Schliff ähnlich der SAS), das Audio Technica AudioTechnica VM760 SLC (Alu-Nadelträger, LineContact-Schliff) oder das Goldring G1042 (Gyger-Schliff). Zumindest die Audio Technicas und wohl auch das Goldring dürften klanglich eher auf der helleren Seite anzusiedeln sein.

Die anderen von Dir erwähnten Kandidaten sind MCs. Was auch immer Du planst: Die Vorstufe sollte passen. Wenn Du weiterhin bei MM's bleiben möchtest gilt es die Kapazitäten im Auge zu behalten.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 22. Dez 2017, 21:21 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#5 erstellt: 22. Dez 2017, 21:24
Hi,


flyingscot (Beitrag #1) schrieb:
Kann man die tonalen Unterschiede ohne viel Geschwurbel beschreiben?


stell dir mal vor du hättest 5 Headshells für den SL 1610 ° mit den üblichen Verdächtigen (..) und
hörst die mit deiner Lieblingsplatte und jetzt sollst Du tonale Unterschiede formulieren.



°ich hab den SL 1600 MK2 mit AT 150 MLX
13mart
Inventar
#6 erstellt: 22. Dez 2017, 21:45

.JC. (Beitrag #3) schrieb:
Hi,


flyingscot (Beitrag #1) schrieb:
.. ob man die Wiedergabequalität noch spürbar steigern kann.


nein, kann man nicht.
Wie denn auch ?
die SAS hat den ML Schliff - besser geht es nicht !


Die Sicherheit, mit der solche Thesen vorgebracht werden,
ist immer wieder erstaunlich.

Flyingscot, es wurden einige MC-Tonabnehmer von AT und
Ortofon genannt, die ich in die engere Wahl nehmen würde.

Gruß Mart
flyingscot
Inventar
#7 erstellt: 22. Dez 2017, 21:57
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Budget wäre max. 1k für den TA alleine.

JC: Die reine Abtastung mag mit dem SAS-Schliff praktisch am Ende sein, aber der Generator der MCs sollte doch im Vergleich zum MM einige Vorteile haben.
Deshalb interessieren mich die MCs mit scharfem Schliff besonders.

Audio Technica habe ich bewusst mal rausgelassen, die waren mir tonal immer zu hell. Die MCs kenne ich aber alle nicht.

Tonale Beschreibung eher nur tendeziell: warm, hell usw.


[Beitrag von flyingscot am 22. Dez 2017, 22:02 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 22. Dez 2017, 21:58
Hallo,

wenn man aus Wiedergabequalität "Qualität der Abtastung" machen würde und sichergestellt ist, dass das verwendete Tonabnehmersystem mechanisch zum Tonarm passt, dann wäre eine solche Aussage aus meiner Sicht nicht falsch.

VG Tywin
wendy-t
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 22. Dez 2017, 22:08
Hallo!

Ich kann zu dreien der genannten TAs was sagen:

1. Das Quintet Black spielt von den genannten, die ich kenne, am entspanntesten. Der Hochton fällt bei mir in meiner Kombination langsam ab und somit sind keine scharfen Höhen zu hören. Ich würde es als warm abgestimmt bezeichnen. Auch nicht optimal aufgenommene Platten klingen mit dem System gut.

2. Das 2M Black ist dem Quintet klanglich recht ähnlich - mit einem kleinen Schuss mehr Höhen. Für meinen Geschmack spielt es nicht ganz so aus einem Guss wie das Quintet (das ist aber subjektiv).

3. Das erwähnte Ortofon MC 30 (super) spielt sehr ausgeglichen aber auch sezierend, finde ich. Die Höhen sind ausgeprägter als bei den anderen beiden. Gute Aufnahmen klingen (für mich) sensationell, schlechte Aufnahmen können wirklich nervig klingen.

Vielleicht hilft es dir ja ein bisschen oder stößt die Diskussion hier an.
Viele Grüße
Philip


[Beitrag von wendy-t am 22. Dez 2017, 22:09 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#10 erstellt: 23. Dez 2017, 13:07
Hi,


flyingscot (Beitrag #7) schrieb:
JC: Die reine Abtastung mag mit dem SAS-Schliff praktisch am Ende sein,
aber der Generator der MCs sollte doch im Vergleich zum MM einige Vorteile haben.


ja klar, du umgehst kapazitive Leitungsprobleme.

wenn da aber alles stimmt, klingt ein AT 33 PTG / II sehr ähnlich zum AT 150 MLX , kaum zu unterscheiden
- was auch nicht weiter überrascht, denn beide haben den gleichen Borcantilever und Diamanten (Schliff)
preislich liegen sie heute genau gleich (früher nicht)

dass die ATs etwas hell klingen, liegt mMn daran, dass sie bis 20 kHz einen schnurgeraden Frequenzgang haben
während andere Ta einen leichten Höhenabfall produzieren


[Beitrag von .JC. am 23. Dez 2017, 13:08 bearbeitet]
13mart
Inventar
#11 erstellt: 23. Dez 2017, 13:53

.JC. (Beitrag #10) schrieb:

ja klar, du umgehst kapazitive Leitungsprobleme.


...die daraus resultieren, dass die MMs so hohe
Induktivitäten haben. Da sieht ein MC elektrisch
völlig anders aus.

Gruß Mart
MAG63
Stammgast
#12 erstellt: 23. Dez 2017, 14:53

.JC. (Beitrag #3) schrieb:
Hi,


flyingscot (Beitrag #1) schrieb:
.. ob man die Wiedergabequalität noch spürbar steigern kann.


nein, kann man nicht.

Wie denn auch ?
die SAS hat den ML Schliff - besser geht es nicht !

da ist die Frage nur noch: welcher Cantilever ?

und da kann ich dir sagen: ich hab das AT 155 LC mit dem Beryllium Canti, das AT 150 MLX mit dem Bor C. und das AT 140 LC mit dem Alu C. und alle Drei klingen leicht (!) unterschiedlich

auf diesem Niveau (der SAS oder ML - Schliff) sind das gefühlte Feinheiten
:*


Und die Erde ist eine Scheibe, wenn man dann mal über den Tellerrand schaut, gibt es aber noch viel mehr als ein AT-150MLX. Der Vorteil eines
MC Systems liegt bei der geringeren bewegten Masse des Nadelträger-Generatorsystems und den niederohmigen Generatorspulen mit
geringeren Induktivitäten.

Der Basis-Schliff alleine ist nicht allein für die Abtastfähigkeit verantwortlich, die weitere Veredelung (z.B. polieren) ist ebenfalls ein Faktor, der eine
Rolle spielt.


wendy-t (Beitrag #9) schrieb:
Hallo!

1. Das Quintet Black spielt von den genannten, die ich kenne, am entspanntesten. Der Hochton fällt bei mir in meiner Kombination langsam ab und somit sind keine scharfen Höhen zu hören. Ich würde es als warm abgestimmt bezeichnen. Auch nicht optimal aufgenommene Platten klingen mit dem System gut.

2. Das 2M Black ist dem Quintet klanglich recht ähnlich - mit einem kleinen Schuss mehr Höhen. Für meinen Geschmack spielt es nicht ganz so aus einem Guss wie das Quintet (das ist aber subjektiv).

3. Das erwähnte Ortofon MC 30 (super) spielt sehr ausgeglichen aber auch sezierend, finde ich. Die Höhen sind ausgeprägter als bei den anderen beiden. Gute Aufnahmen klingen (für mich) sensationell, schlechte Aufnahmen können wirklich nervig klingen.



Zum Quintet Black kann ich nichts sagen, beim 2M Black kann ich mich in etwa der Aussage von Philip anschließen. Für mich ist das 2M Black mit das beste MM System auf dem Markt.

Auch beim MC-30 Super stimme ich mit Philip im wesentlichen überein, das System zeigt gnadenlos die Schwachstellen einer schlechten Aufnahme
bzw. Pressung auf, das macht aber auch das 2M Black, da gibt es Systeme die damit gefälliger umgehen.

Der Vorverstärker muss aber in der Lage sein, mit der niedrigen Ausgangsspannung von ca. 02 - 05 mV umzugehen und den gefordeten Anschlusswiderstand für niederohmige Systeme bereitstellen, ansonsten hilft ein passender MC Übertrager, der dann am MM Eingang
angeschlossen wird.
flyingscot
Inventar
#13 erstellt: 01. Jan 2018, 20:41
Das Hana SL ist mir letztens noch aufgefallen.

Wie oben schon beschrieben, liegt mein Hauptaugenmerk auf einem MC-System mit scharfem Schliff. Die neueren MCs benötigen aber oft eine höhere Impedanz der Phonopres, das Hana z.B. mindestens 400 Ohm. 1k Ohm, wie bei einigen einstellbaren Phonopres möglich soll aber wieder etwas zu viel sein.

Der einzige Phonopre im Preisbereich <500 Euro den ich gefunden habe, der in Etwa auf diese Impedanz eingestellt werden kann, ist der Trigon Vanguard II.
Fest eingestellte/vorkonfiguriere jetzt mal ausgenommen. Gibt es da noch was anderes empfehlenswertes?

Es läuft bei mir in Zukunft vermutlich auf eine kleine Anzahl verschieder TAs+Headshells hinaus. Aber nur einen, gut einstellbaren PhonoPre.
Caspar67
Stammgast
#14 erstellt: 01. Jan 2018, 21:14

flyingscot (Beitrag #7) schrieb:
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Budget wäre max. 1k für den TA alleine.

JC: Die reine Abtastung mag mit dem SAS-Schliff praktisch am Ende sein, aber der Generator der MCs sollte doch im Vergleich zum MM einige Vorteile haben.




Da liegt doch der Hase im Pfeffer...
"Sollte"...
Du fragst in Deinem ersten Beitrag:" ob man die Wiedergabequalität noch spürbar steigern kann"?
Die Antwort darauf muss "Nein" lauten, weder spür- noch hörbar.
Gibt es wirklich irgendwelche wissenschaftlich belegten Teste, die beweisen, dass MCs den MMs bezüglich der Wiedergabequalität "spürbar" überlegen sind überlegen sind??? Ich habe keine gefunden.
Aber wenn Du gerne ein MC ausprobieren möchtest, 1000 € zur Verfügung hast, dann mach das doch einfach!
Tipps dazu gab es ja bereits.
Aber bitte lass die Frage nach "spürbar gesteigerter Wiedergabequalität", die ist rein subjektiv, oder es liefere mir bitte mal jemand einen entsprechenden wissenschaftlich und meßtechnisch nachvollziehbaren Vergleichstest.
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