Ortofon FF15XE mkII vs. Ortofon OM20

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fb69
Stammgast
#1 erstellt: 30. Sep 2018, 18:46
Hallo

Ich hatte mir kürzlich völlig spontan einen Uher PS 950 gekauft (hatte diesen auch schon im Bilder Thread vorgestellt). Der Dreher kam mit einer Ortofon FF15E0 mkII Nadel bei mir an .Da ich aber etwas eigen bin ,was gebrauchte Nadeln angeht ,hatte ich mir schon eine original Ortofon FF15XE mkII Nadel bestellt.Also Dreher aufgestellt und eingerichtet ,neue Nadel eingesteckt ,alles vorsichtshalber noch mal mit der Schablone überprüft und die erste Scheibe aufgelegt .

Doch was ich dann zu hören bekam ,konnte ich schon fast nicht glauben ,im Gegensatz zu meiner bisherigen OM20 Nadel an meinem Pro-ject Debut III fette satte Bässe ,nicht so übertriebene Höhen (die bei der 20er Nadel schon manchmal nervten) und einer Dynamik ,welche meine OM20 Nadel förmlich fade und langweilig wirken ließ. Wenn man bedenkt, dass die FF15XE mkII Nadel gerade mal nen Fuffi gekostet hat und ich für die 20er Nadel gut das Dreifache hinblättern musste bin ich doch mehr als verwundert.Kann es denn wirklich sein ,dass diese vergleichsweise günstig Nadel die OM20 Nadel dermaßen alt aussehen lässt?

Leider findet man zu der FF15XE mkII im Netz nicht all zu viel, habe hier im Forum lediglich gelesen, dass diese wohl auch besser sein soll als eine AT120 (kenne aber letztere nicht ).

Hatte mir die Nadel eigentlich nur als Übergang besorgt (weil ich die gebrauchte Nadel nicht nutzen wollte) und wollte mir dann Gedanken über ein besseres System machen ,aber bin doch im Moment so schwer begeistert von der FF15XE mkII Nadel, dass ich mich ernsthaft frage ,ob es da im Preisbereich von 150-200€ überhaupt einen spürbaren Vorteil bringt,sich nach einem anderen System umzusehen.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht mit der FF15XE mkII bzw würde es im obigen Preisbereich überhaupt eine Alternative geben, welche deutlich besser wäre (die OM20 jedenfalls offensichtlich nicht) und wenn ja welche?
Albus
Inventar
#2 erstellt: 30. Sep 2018, 20:14
Tag,

die Unterscheidung der Kapazitätslasten wird Effekt machen: FF15XE MK II benötigt mindestens 400 pF - dagegen ist das OM 20 mit 220 pF gut, die mehr verdeckende als erhellende Hersteller-Rahmenzulässigkeit für das OM 20 200-500 pF sind irreführend. Daher - wo ein FF15XE Mk II unter erhöhter Lastkapazität, >400 pF, breitbandig Eindruck macht, da ist die Wiedergabe des OM 20 bereits verbogen, verengt und angehoben in den unteren Höhen, kurz: verfärbt.

Freundlich
Albus
fb69
Stammgast
#3 erstellt: 01. Okt 2018, 08:30
Hallo

Danke für deine Antwort.

Also wenn ich das richtig verstanden habe, ist eine zu hohe Kapazität zwischen meinem Pro-ject Debut III und meinem Verstärker (Pioneer A20) der Grund, weshalb die OM20 Nadel bei mir eher lustlos und dünn untenherum und mit etwas überzogenen Höhen aufspielt, während es genau diese hohe Kapazität (welche bei dem Uher PS950 auf Grund des recht langen Kabel noch etwas höher ausfallen dürfte) bei der FF15XE MKII Nadel sprichwörtlich wie die Faust aufs Auge passt und diese völlig agil mit kraftvollen Bässen und sauberen Höhen aufspielt?
Albus
Inventar
#4 erstellt: 01. Okt 2018, 09:46
Ohne Umschweife: Ja, richtig aufgefasst.
Freundlich
Albus
fb69
Stammgast
#5 erstellt: 03. Okt 2018, 10:41
Hallo

Ok ,das erklärt natürlich den dünnen Sound des OM20 bei mir .So lange ich nur den Pro-ject mit der 20er Nadel hatte ,hat man sich ja irgendwie daran gewöhnt , aber als dann der Uher PS950 mit dem FF15XE mkII System einzog ,dachte ich schon ,ich hätte was mit den Ohren

Habe da noch mal folgende Fragen :

1.) Wie hoch ist die Kapazität am Phonoeingang bei meinem Pioneer A20? Hier im Forum hatte ich zum A30 den Wert vom 440pF gefunden, da A10/A20/A30 vom Grundaufbau identisch sein sollen ,gilt der Wert vermutlich auch für meinem A20?

2) Wie hoch ist die Kapazität beim Uher PS950? Habe zwar das Service Manual zum download gefunden (https://elektrotanya.com/uher_ps-950_de_sm.pdf/download.html) kann damit aber nichts anfangen , vielleicht kann jemand daraus etwas schließen zur Kapazität

3.) Welches aktuelle System kommt mit den anscheinend recht hohen Werten aus meiner Kombination Uher PS950 + Pioneer A20 zurecht und wäre gleichzeitig ein spürbares Upgrade zum derzeitigen FF15XE mkII? Laut Bedienungsanleitung können Systeme von 4-9g verwendet werden.Preis bis etwa 200€


Gruß
fb69
stummerwinter
Inventar
#6 erstellt: 03. Okt 2018, 11:10
Ist der "neue" A20-K, oder?

zu 1: Lt SM ist der 10er, 20er, 30er identisch...(SM kannst Du bei HiFiEngine runter laden)

zu 2: liegt vor allem an den Kabeln, wenn die Entwickler nicht völig gepfuscht haben bei vll 100 pF

zu 3: ich würde eher über einen einstellbaren Phono-Pre nachdenken

Wobei die Ortofon OM aber mit empfohlen 200 pF ~ 500 pF angegeben sind...
Albus
Inventar
#7 erstellt: 03. Okt 2018, 11:18
Tag,

für eine Art von Vor-Urteil zum Kapazitätsbeitrag des UHER PS-950 kann man die äußere Länge des Audiokabels nutzen (auf einem Foto angesehen), Länge 1,20 m oder 1,50 m? Die Kapazität aus Tonarmkabel plus vermute ich hier im Bereich 150-200 pF, je nach Länge.
Die 440 pF gelten auch für den A-20.

Dann steht man bei gut 600 pF und gehobenen Ansprüchen, da ist guter Rat nicht einfach. - Gleich vorweg, die OMs, ob OM oder Super OM, taugen nicht, der Zulässigkeitsrahmen 200-500/600 pF unterschlägt die damit ungesagt bleibende Begrenzung der Wiedergabebandbreite sowie die vorzeitige elektrische Hochtonresonanz (<9 kHz) mit einer Anhebung um bis zu 2 dB nebst dem Zusammenbruch der Kanaltrennung bei der Hochtonresonanz.

Freundlich
Albus
fb69
Stammgast
#8 erstellt: 03. Okt 2018, 11:43
Danke Albus für deine Antwort.

Das Kabel des Uher PS950 ist etwa 1,20 Meter lang ,gerade nachgemessen

Wenn es mit brauchbaren Systemen ,welche mit den hohen Kapazitäten von etwa 600 pF auskommen nicht gut aus sieht ,würde dann ein externer Phono-Pre hier aus dem Dilemma heraus führen? Z.B. mit einem Musical Fidelity V90 LPS? Würde dann vielleicht sogar das OM System mit der 20er Nadel wieder passen?

Das mit dem verbogenen Hochtonbereich beim OM20 bei zu hohen Kapazitäten kann ich übrigens bestätigen, siehe meinen ersten Beitrag .

Gruß
fb69
Albus
Inventar
#9 erstellt: 03. Okt 2018, 11:52
Tag,
und Tag fb69,

Länge 1,20 m - dann unterstelle ich 150 pF für den PS-950. Mit einem V90-LPS, nach Messung Stereoplay 128 pF im MM-Modus, ist man gut dabei. Das wäre eine Runde Sache mit dem Ortofon OM 20 (ca. 280 pF).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 03. Okt 2018, 11:53 bearbeitet]
fb69
Stammgast
#10 erstellt: 03. Okt 2018, 13:15
Hallo Albus

Vielen Dank für deine Antwort, hat mir schon mal viel weiter geholfen.

Dann steht jetzt als nächstes eine MF V90-LPS auf dem Einkaufszettel sowie ein nackter OM Boddy, so kann ich die 20er Nadel ggf durch einfaches Umstecken auch weiter am Pro-ject benutzen

Gruß
fb69
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