Phono MM Eingang mit 63 K?

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bielefeldgibtsnicht
Inventar
#1 erstellt: 05. Nov 2018, 21:34
Hallo,
mir ist aufgefallen, dass Phonosophie die Impedanz der Phono-Platinen mit 63 Kiloohm angibt und hiermit von den üblichen 47 Kiloohm abweicht.
Was bewirkt das? Gibt es Gründe, die dafür sprechen, so vorzugehen?

Gerd
Albus
Inventar
#2 erstellt: 05. Nov 2018, 23:36
Tag,

63 kOhm statt Standard 47 kOhm hebt breitbandig den Amplitudenfrequenzgang an; beginnend bei 1 kHz, langsam ansteigend um bis zu ~1,5 dB mit einem Gipfel bei ~13 kHz. Man kann durch die Bemessung der Eingangskapazität diesen Anstieg im Verlauf dann weiter verändern. Durch deutliche Erhöhung der Kapazität wird der Gipfel vorverlegt in den Bereich der unteren Höhen bzw. oberen Mitten, durch Verminderung auf geringe Kapazität wird der Verlauf des Anstiegs etwas geglättet.

Üblich weicht ein so 'spezialisiertes' Gerät daher bei Widerstand und Kapazität vom Standard ab. Zur Intention gehört wohl typisch die Wahl besonderer Tonabnehmer, die eben so erst ins Optimum zu bringen seien.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 05. Nov 2018, 23:38 bearbeitet]
#linn-fan#
Inventar
#3 erstellt: 06. Nov 2018, 00:58

Albus (Beitrag #2) schrieb:
Tag,

63 kOhm statt Standard 47 kOhm hebt breitbandig den Amplitudenfrequenzgang an; beginnend bei 1 kHz, langsam ansteigend um bis zu ~1,5 dB mit einem Gipfel bei ~13 kHz. Man kann durch die Bemessung der Eingangskapazität diesen Anstieg im Verlauf dann weiter verändern. Durch deutliche Erhöhung der Kapazität wird der Gipfel vorverlegt in den Bereich der unteren Höhen bzw. oberen Mitten, durch Verminderung auf geringe Kapazität wird der Verlauf des Anstiegs etwas geglättet.

Üblich weicht ein so 'spezialisiertes' Gerät daher bei Widerstand und Kapazität vom Standard ab. Zur Intention gehört wohl typisch die Wahl besonderer Tonabnehmer, die eben so erst ins Optimum zu bringen seien.

Freundlich
Albus


Hi Albus, das war mit jetzt zu akademisch. Kriegst du das hin im Bezug auf konkrete TA, sagen wir ein AT 95 oder SHURE M95 ED?

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 06. Nov 2018, 01:13 bearbeitet]
frank60
Inventar
#4 erstellt: 06. Nov 2018, 01:00
Aktuelle Nagaokas fühlen sich laut diversen Quellen im WWW an höheren Impedanzen wohler.
tomtiger
Administrator
#5 erstellt: 06. Nov 2018, 01:25
vinylrules
Inventar
#6 erstellt: 06. Nov 2018, 09:27
Kommt wahrscheinlich der Phonosophie Klangphilosphie entgegen und bringt die oft propagierte Offenheit und Attacke in Verbindung mit dem passenden Tonabnehmer, kann aber auch nerven.

Mit verschiedenen Eingangsimpedanzen bei MM-Systemem rumzuhantieren ist an sich ein alter Hut. Früher gab es bei einigen Geräten diverse Anpassungsmöglichkeiten beim MM-Eingang neben der Eingangskapazität.
Grado und Shure wurden gern mal mit 68 KOhm aufwärst betrieben, Decca eingedämpft mit 12-14 KOhm. Ist übrigens ein Wert, bei dem sich auch das Denon DL-110 wohler fühlen soll, als an 47 KOhm.

Gruß

Matthias
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 07. Nov 2018, 02:02
Also kann man aus Kompatibilitätsgründen weiterhin die Finger von Phonosophie-Produkten lassen und sich mit den 47kOhm begnügen.

,
Erik
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#8 erstellt: 08. Nov 2018, 11:26
Ganz so einfach scheint es ja nicht zu sein, dass 47 kOhm immer das Beste sind.
Speziell Phonosophie: Das hauseigene wichtigste MM-System ist das Chiave und das basiert auf Ortofon-VMS.

Kommen denn einem Ortofon-VMS (gleich mit welcher Nadel) die 63k möglicherweise klanglich entgegen?
VMS-Systeme sind ja keine Exoten.

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 08. Nov 2018, 11:27 bearbeitet]
Albus
Inventar
#9 erstellt: 08. Nov 2018, 16:39
Tag,
und Tag Gerd,

hier kannst du die CHIAVE-Daten auf einer Prospektseite der Phonosophie einsehen.
Link: https://www.springai...ospekt/katalog/l4758

Unschwer ist die Abschlussempfehlung mit 47 kOhm und 270 pF zu erkennen. Die "Induktivität 600 mH" ist der Serienwert der VMS/FF-Produkte. Die zugehörige Abschlussempfehlung des Herstellers Ortofon lautete stets auf 47 kOhm mit 400 pF. Unterhalb 400 pF war die Hochtonregion ein wenig flatterhaft (unruhig im Verlauf).

Mit 63 kOhm und 400 pF - wenn die Kapazitätsempfehlung Beachtung findet - wird der Hochton wie genannt angehoben, bis zu 1,5 dB. Eine Brillanzsteigerung könnte das Ziel sein. Gezielt auf LS mit 'altenglischem Klangcharakter', früh einsetzender Abfall zu den Höhen hinunter.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 08. Nov 2018, 16:42 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#10 erstellt: 08. Nov 2018, 19:48

vinylrules (Beitrag #6) schrieb:


Mit verschiedenen Eingangsimpedanzen bei MM-Systemem rumzuhantieren ist an sich ein alter Hut. Früher gab es bei einigen Geräten diverse Anpassungsmöglichkeiten beim MM-Eingang neben der Eingangskapazität.


Meintest Du sowas (siehe Bild)?

Pioneer Spec3

Vielleicht komme ich durch diesen Thread der ganzen Sache, mit meinem Grado Fortissimo auf die Spur. Ich hatte es auf 100k stehen, da fand ich es angenehmer.
Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 08. Nov 2018, 19:49 bearbeitet]
vinylrules
Inventar
#11 erstellt: 08. Nov 2018, 19:58

Meintest Du sowas (siehe Bild)?


Genau soetwas meinte ich
Uwe_1965
Inventar
#12 erstellt: 08. Nov 2018, 20:30
Danke
Gruß Uwe
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#13 erstellt: 08. Nov 2018, 21:46
Es ist nicht verwunderlich, dass Ortofon 47k angibt. Das ist schließlich Industrie-Standard. Wer macht schon Angaben, die viele Verstärkerbsitzer verwirren, so dass sie verunsichert sind und ein anderes Produkt kaufen. Hier muss man auch immer ans Marketing denken. Und das Marketing von Ortofon ist sehr gut aufgestellt. Phonosophie ist so klein, dass sie das durchaus anders handhaben können.

Gerd
Albus
Inventar
#14 erstellt: 08. Nov 2018, 21:55
Tag,
und Tag Gerd,

das sei so dahingestellt, ja. - Wenn die 63 kOhm einen guten Sinn haben, bitte, wie hat Phonosophie die zugehörige Eingangskapazität dimensioniert? Weil, es ergibt sich ein etwaiges Optimum eben aus dem Zusammenwirken von Eingangswiderstand mit Eingangkapazität. Du kennst das alles.
Also, ist von Interesse: 63 kOhm mit Eingangskapazität in Höhe von.....pF?

Denn, die 47 kOhm mkit 270 pF stammen aus dem Phonosophie-Prospekt. Immerhin. Aber...

Freundlich
Albus
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#15 erstellt: 09. Nov 2018, 00:03
Der Prospekt ist uralt, da gab es noch den Phonosophie P-1 auf Basis des Thorens TD-166.
Thorens/Lahr ist 2000 in die Insolvenz gegangen und damit gab es keinen TD-166 mehr.

Aktuell wird die Phono-MM Platine standardmäßig mit 63 kOhm und 270pF angeboten. Änderungen nach Kundenwunsch möglich.

Gerd
Wuhduh
Gesperrt
#16 erstellt: 09. Nov 2018, 00:18
Du wiederholst Dich.

Und nun ? Willste so eine Platine mit abweichenden Werten kaufen ?

MfG,
Erik
Albus
Inventar
#17 erstellt: 09. Nov 2018, 12:34
Tag,

dann ist die Absicht offenbar, nämlich eine Anhebung der Hochtonregion. Und nun kommt bei Phonosophie der "Kettengedanke" zum Zug? Tonabnehmer mit Anhebung ab 2 kOhm aufwärts, die Lautsprecher mit Abfall ab 5 kHz aufwärts oder so...? Brillanz macht den gemeinten Unterschied? Wie auch immer.

Freundlich
Albus
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#18 erstellt: 09. Nov 2018, 23:25
Ich wüsste nicht, an welcher Stelle ich mich wiederholt habe.
Man kann sich so eine Platine nur für einen Phonosophie Vor- oder Vollverstärker kaufen, anderswo passen die nicht.
Dann gibt es noch eine Variante für den P-3, die direkt in den Plattenspieler eingebaut wird. Funktioniert wahrscheinlich nur mit der Phonosophie-Stromversorgung.

Lautsprecher: Phonosophie führt gewöhnlich mit Canton vor. Die sind nicht mit einem Höhenabfall abgestimmt.

Ich habe schon gegoogelt, aber nirgendwo einen Frequenzschrieb für ein VMS-System gefunden. Hat jemand einen Tipp?

Gerd
tomtiger
Administrator
#19 erstellt: 11. Nov 2018, 03:32
Hi,


bielefeldgibtsnicht (Beitrag #18) schrieb:
Ich habe schon gegoogelt, aber nirgendwo einen Frequenzschrieb für ein VMS-System gefunden. Hat jemand einen Tipp?


https://www.tnt-audio.com/sorgenti/load_the_magnets_e.html

Dort ist das Ersatzschaltbild für den Generator, setz einfach die Werte der VMS ein, wenn es Dich interessiert ...

LG Tom
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