Gehe zu Seite: Erste Letzte |nächste|

Denon DP-60L -- Wieder Probleme :(

+A -A
Autor
Beitrag
Lempira
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Jan 2019, 11:31
Hallo, liebe Vinyl-Feunde!

Der Betreff sagt schon alles. Wäre für jeden konstruktiven Hinweis dankbar.


Grüße

Dirk
Smoke_Screen
Inventar
#2 erstellt: 04. Jan 2019, 15:05
Baugleich sind die Tonarme nicht. Allerdings haben sie dieselbe Geometrie.
Zudem ist der Arm des DP57L ein Servoarm.
Bei beiden lassen sich die Armrohre tauschen. Jedoch werden dabei
auch die Kontergewichte getauscht. Und das sieht beim DP60L komplett
anders aus als beim DP57L. Der DP60L hat zwei Kontergewichte mit Auf-
lagekrafteinstellung,der DP57L hat vier schlichte Kontergewichte die nur zum
ausbalancieren des Tonarmes genutzt werden. Die Auflagekraft wird in jedem
Fall mit dem Stellrad am hinteren Ende des Armrohres eingestellt.
Der Lift und die Endabschaltung beider Geräte ist ebenfalls unterschiedlich aus-
geführt.

Lempira
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Jan 2019, 15:09
Danke sehr!



Da du dich offensichtlich gut auskennst: Was hältst du vom Denon DP-60L?


Grüße

Dirk
Smoke_Screen
Inventar
#4 erstellt: 04. Jan 2019, 21:59

Lempira (Beitrag #3) schrieb:

Da du dich offensichtlich gut auskennst: Was hältst du vom Denon DP-60L?


In den Achtzigern hatte ich selber für einige Jahre einen DP-60L. Ein
Freund hat sich im Lauf dieser Zeit einen DP57L zugelegt. Von daher sind
mir beide Geräte recht gut bekannt.
Der DP-60L ist ein typischer Oberklasse Japaner seiner Zeit: sehr gutes Laufwerk
mit gutem,aber dem Laufwerk nicht ganz qualitätsäquivalentem Tonarm. Alles einge-
baut in eine exzellent furnierte und lackierte,massive Spanplattenkiste.
Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut - so ist das "UFO" hier noch aus Aluguß - und
optisch kommt das Teil ganz schön beeindruckend rüber. Klanglich gab es seinerzeit
mit einem Spitzenklasse MC bestückt nix zu meckern.
Besonders gefallen hat mir immer das Laufwerk und die kontaktlose Endabschaltung.
Nicht gefallen hat mir die Tonarmhöhenverstellung,aber immerhin ist sie vorhanden.

Lempira
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Jan 2019, 22:05
Nochmals vielen Dank für deine Ausführungen. 👍

Wenn alles klappt, kann ich bald ein Denon DP-60L mein Eigen nennen. Bin sehr gespannt auf die Kiste!
Dan_Seweri
Inventar
#6 erstellt: 04. Jan 2019, 22:54
Dann freu Dich mal auf / über Deinen künftigen Denon DP60L. Ein grundsolides Gerät, wenn die Alterswehwechen behoben sind. Mir gefällt besonders das Bedienkonzept mit dem elektrischen Lift und der Halbautomatik / Endabschaltung.

Vor etwas über einem Jahr ist mir durch glückliche Umstände der unten gezeigte Denon DP-60L zugelaufen. Mein Gerät stammt aus dem Besitz eines ehemaligen Denon-Händlers, der es stets in seinem Büro stehen hatte. Als ich es dort abgeholt habe, hat es nach über 35 Jahren zum ersten Mal das Haus verlassen. Außer den schon den typischen Alterungserscheinungen ist wirklich alles in einem Zustand gewesen, wie man ihn sich wünscht.

Hier ein paar Bilder zum weiteren Anfixen:

20180208_134045
20180208_134225
20180208_134426
Tonarm DP-60L
20180208_134616
57687EEC-0779-437A-B7AA-63DCDEF17500
8E415D87-B195-45D9-BB89-D6CDCBC439D7

Nun zu den Wehwechen, die für diese Geräte absolut typisch sind: Die Stop-Taste war ohne Funktion, die Tonarmlager waren nicht mehr leichtgängig, die Endabschaltung war defekt, der Plattentellerrand hatte Korrossionsspuren. Ist inzwischen aber alles wieder behoben.

Sollte Dein einen künftiger DP-60L mit ähnlichen Problemen ämpfen, kann ich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Geht beispielsweise die Endabschaltung nicht, so sollte man sich anschauen, ob die LED D5 noch brennt. Bei mir tat sie dies nicht. Nach dem Einlöten einer neuen LED war alles wieder i.O. Hier ein Vorher- und ein Nachherbild:

LED_D5_defekt
LED_D5_repariert

Zwischendrin hatte ich übrigens einmal den Tonarm komplett auseinandergepflückt. Solche Basteleien machen Spaß.

160F710E-E4A4-4732-8E72-52E02DCF6986


[Beitrag von Dan_Seweri am 04. Jan 2019, 22:58 bearbeitet]
Lempira
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 04. Jan 2019, 23:07
Wow,

danke für die Bilder und die Erläuterungen. Das Teil ist wahrlich eine Augenweide. 🤗

Auf den Fotos sehe ich sowohl einen geraden als auch einen geschwungenen Tonarm. Warum hat Denon seinerzeit zwei verschiedene mitgeliefert? 🤔

Meinen Denon beziehe ich übrigens von einem Händler. Soll generalüberholt sein. Man wird sehen ...


[Beitrag von Lempira am 04. Jan 2019, 23:12 bearbeitet]
Ralf_Hoffmann
Inventar
#8 erstellt: 05. Jan 2019, 00:42
Dann gebe ich auch noch etwas Benzin ins Feuer:

IMGP6668

Durfte aber auch schnell wieder gehen - irgendwie passen die Proportionen zwischen Laufwerk und Zarge (für mein empfinden) nicht.
Aber interessant war er allemal ✌
Dan_Seweri
Inventar
#9 erstellt: 05. Jan 2019, 12:11

Lempira (Beitrag #7) schrieb:
Auf den Fotos sehe ich sowohl einen geraden als auch einen geschwungenen Tonarm. Warum hat Denon seinerzeit zwei verschiedene mitgeliefert? 🤔

Als der DP-60L auf den Markt kam, waren Tonabnehmer mit einer hohen Compliance eine Riesenthema. Die weich aufgehängten Nadeln dieser Tonabnehmer versprachen eine bessere Abtastung. Damit die Resonanzfrequenz im Rahmen bleibt, braucht man dafür sehr leichte Tonarme mit einer sehr geringen Masse.

20180208_083610

Hier sieht man die beiden Arme im Vergleich. Ein filigranes gerade Rohr mit geringer Tonarmmasse und ein etwas rustikalerer S-förmiger Tonarm. Für jeden Arm braucht es ein eigenes Gegengewicht: Der gerade Arm kommt mit einem 70-Gramm Gewicht aus, beim S-förmigen Arm wiegt das Gewicht ca. 105 Gramm. Die Auflagekraft wird wie bei vielen anderen Tonarmen durch Drehen des Gewichts feineingestellt. Zusätzlich kann der große Gewichtsring auf seinem Träger noch nach vorne und hinten verschoben werden, um das Gegengewicht grob auf unterschiedliche Tonabnehmer anzupassen.

20180208_084349

Auf obigem Foto sieht man gut die unterschiedlichen Headshell-Konzepte: Der S-förmige Arm hat eine Aufnahme für übliche SME-Headshells. Im Bild ist die originale Denon PCL-4 Headshell montiert, die einst gemeinsam mit beiden Tonarmen zum Lieferumfang gehörte. Der gerade Arm hat eine fest installierte Kunststoff-Headshell. Wenn man die damaligen Denon-Prospekte liest, war der gerade Arm der Stolz der Denon-Entwickler. Er soll nur 5,5 Gramm effektive Masse haben und trotzdem besonders stabil sein. Dieser Arm ist ideal für Tonabnehmernadeln mit hoher Compliance.

Vorteil des geraden Arms: Sehr geringe Masse. Nachteil: Keine Wechselheadshell, so dass der Tonabnehmerwechsel recht aufwändig ist. Beim S-förmigen Arm sind die Eigenschaften genau andersherum. Jeder Arm hat also seine Berechtigung.

Um noch einmal auf Deine ursprüngliche Ausgangsfrage aus Beitrag #1 zurückzukommen: Diese Tonarme würden sich auch bei einem DP-57L installieren lassen. Allerdings bräuchte man dann noch die passenden Gegengewichte. Wie schon geschrieben, muss das Gegengewicht für den S-förmigen Arm schwerer sein als das für den geraden.

Beim Kauf eines DP-60L fährst Du am besten, wenn beide Arme und beide Gegengewichte mit dabei sind. Falls dies nicht so wäre, hättest Du schon ein Argument in möglichen Preisverhandlungen.

Hier sieht man einen DP-60L in Originalverpackung. Dort sind alle Teile dabei, die auch auf Ralf Hoffmanns Foto abgelichtet sind.
Vintage-Denon-Dp-60L-Turntable-mint-In-Box-_1


[Beitrag von Dan_Seweri am 05. Jan 2019, 12:18 bearbeitet]
Ralf_Hoffmann
Inventar
#10 erstellt: 05. Jan 2019, 12:49
Eins noch: Der Denon reagiert empfindlich auf das Lichtnetz - so zumindest die Aussage des Technikers, der meinen wieder fit gemacht hatte.

Meiner hatte hin und wieder kurz nach dem Start die Drehzahl "verloren", sich aber schnell wieder gefangen.
Lempira
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 05. Jan 2019, 12:58

Dan_Seweri (Beitrag #9) schrieb:

Lempira (Beitrag #7) schrieb:
Auf den Fotos sehe ich sowohl einen geraden als auch einen geschwungenen Tonarm. Warum hat Denon seinerzeit zwei verschiedene mitgeliefert? 🤔


Beim Kauf eines DP-60L fährst Du am besten, wenn beide Arme und beide Gegengewichte mit dabei sind. Falls dies nicht so wäre, hättest Du schon ein Argument in möglichen Preisverhandlungen.



Tja, zu spät. Ich wusste das schlichtweg nicht. 😢 Meiner kommt mit dem geraden Tonarm.

Hin und wieder tauchen die Tonarme auch separat auf -- allerdings zu horrenden Preisen! 😲
Lempira
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 05. Jan 2019, 15:57
Hallo, allerseits!

Der Dreher ist heute per DHL geliefert worden:

IMG_1539
IMG_1543
IMG_1542
IMG_1541
IMG_1540

Ich bekam einen Schrecken, als ich bemerkte, dass die Abschalt-Automatik nicht funktionierte. Aber das war zum Glück nur eine Frage der Justage. ☺️

Ich bin sehr zufrieden mit dem Gerät. Besonders angetan bin ich von dem edlen und wuchtigen Erscheinungsbild.


Grüße

Dirk


[Beitrag von Lempira am 05. Jan 2019, 16:01 bearbeitet]
Lempira
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 14. Jan 2020, 14:38
Hallo Leute!

Mir ist ein S-förmiger Tonarm für den Denon DP 60L angeboten worden. Auf Nachfrage hat der Anbieter auch noch ein Gegengewicht gefunden.

Könnt ihr anhand des Fotos sagen, ob es das richtige ist?


Passendes Gegengewicht für Tonarm (S-förmig)?

Grüße

Dirk
Dan_Seweri
Inventar
#14 erstellt: 15. Jan 2020, 09:08
Es ist das korrekte Gegengewicht. Einfach mit meinem Foto in Beitrag #9 vergleichen, auf dem beide Gegengewichte des DP-60Lzu sehen sind.
Lempira
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 15. Jan 2020, 09:15
Hallo!


Dan_Seweri (Beitrag #14) schrieb:
Es ist das korrekte Gegengewicht. Einfach mit meinem Foto in Beitrag #9 vergleichen, auf dem beide Gegengewichte des DP-60Lzu sehen sind.

Ja, sehe ich auch so. Das Gewicht für den gebogenen Tonarm hat eine Nut, wo die Schraube sitzt.
Wie ich mittlerweile weiß, hat es auch das passende Gewicht von > 100g.

Kann mir jemand von euch eine Headshell empfehlen? Muss einen SME-Anschluss haben, richtig? Gib es dazu auch etwas Aktuelles von DENON? Sollte zudem silber sein.


Grüße

Dirk
Dan_Seweri
Inventar
#16 erstellt: 15. Jan 2020, 09:26
Die Gewichtsangabe von 105 Gramm steht auch seit 1 Jahr in Beitrag #9. Dort sieht man auch die Headshell PCL-4, die original mit dem DP-60L ausgeliefert wurde. In meinen Augen ist es ein Muss für das Gerät, mindestens ein Exemplar davon zu besitzen. Ansonsten passt jede beliebige SME Headshell. Da der S-förmige Arm kein Leichtgewicht ist, würde ich eher zu leichten Headshells raten. Z,B. ADC LMG-1. Headshells über 10 Gramm sind m.E. eher nicht empfehlenswert.
Lempira
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 15. Jan 2020, 09:29

Dan_Seweri (Beitrag #16) schrieb:
Die Gewichtsangabe von 105 Gramm steht auch seit 1 Jahr in Beitrag #9. Dort sieht man auch die Headshell PCL-4, die original mit dem DP-60L ausgeliefert wurde. In meinen Augen ist es ein Muss für das Gerät, mindestens ein Exemplar davon zu besitzen. Ansonsten passt jede beliebige SME Headshell. Da der S-förmige Arm kein Leichtgewicht ist, würde ich eher zu leichten Headshells raten. Z,B. ADC LMG-1. Headshells über 10 Gramm sind m.E. eher nicht empfehlenswert.


Danke! 👍
Lempira
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 15. Jan 2020, 19:18
Was wäre mit dieser Headshell?

Passt die wirklich nur an geraden Tonarmen?
quilers
Neuling
#19 erstellt: 06. Sep 2020, 15:23
Moin,
Ich hab jetzt auch ein DP 60 L. Funktioniert auch alles !Nur der Alu Plattenteller hat am Rand schwarze Punkte!
Jetzt die Frage an Dan_Seweri du hattest auch die schwarze Oxidation am Rand-wie hast Du sie wegbekommen?
Grüße quilers


[Beitrag von quilers am 06. Sep 2020, 15:25 bearbeitet]
Lempira
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 18. Feb 2021, 20:26
Hallo Leute!

Seit heute leiert mein Denon schlechterdings. Das Stroboskop zeigt Gleichlaufschwankungen an.

Woran könnte es liegen?

Grüße

Dirk
WBC
Gesperrt
#21 erstellt: 18. Feb 2021, 20:35
Am Poti...(im Inneren)

Erste Abhilfe: ca.50x von Anschlag zu Anschlag drehen.

Wenn das nicht reicht, Poti mit entsprechendem Mittel spülen...


Wenn das nicht hilft, neues Poti einbauen...


[Beitrag von WBC am 18. Feb 2021, 20:39 bearbeitet]
Lempira
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 18. Feb 2021, 20:57
@WBC: Danke zunächst! 👍

Woran erkenne ich das Poti? Muss ich dazu die "Ufo"-Einheit mit den Bedien-Elementen demontieren?

Habe leider wenig Ahnung ...
WBC
Gesperrt
#23 erstellt: 18. Feb 2021, 21:22
Da Du ja keine Drehregler = Potis sichtbar hast, musst Du die auf der Platine suchen...irgendwo muss die Drehzahl ja einstellbar sein...

Markieren und dann hin und herdrehen - mit'm Phasenprüfer o.ä.
Aber nicht irgendwelche verdrehen...auf der Platine müsste eigentlich irgendwo 33 und 45 stehen...da hättest Du dann die richtigen Trimmpotis gefunden...
Ich kenne den Denon nicht - entweder kommst Du von oben dran oder von unten...

So oder ähnlich könnten die aussehen:

20210218_192504


[Beitrag von WBC am 18. Feb 2021, 21:27 bearbeitet]
Lempira
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 18. Feb 2021, 21:31
Das soll die Platine sein. Rot eingekreist seien die Potis für 33er und 45er Geschwindigkeit.

Denon DP-60L Platine

Das Bild habe ich hier aus dem Forum:

<http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-17821.html>


[Beitrag von Lempira am 18. Feb 2021, 21:33 bearbeitet]
#Darkstar#
Inventar
#25 erstellt: 18. Feb 2021, 21:39
Ja, kommt hin. Bei Kenwood sehen die auch so aus. WBC hat aber schon Recht. Normalerweise steht da 33 und 45 dran.
ParrotHH
Inventar
#26 erstellt: 19. Feb 2021, 00:24
Guten Abend,

nach kurzem Blick ins Serviceheft des DP-60L (Vinylengine) rate ich dringend davon ab, an irgendwelchen Potis herumzudrehen!

Wenn ich das richtig verstehe, regelt die Elektronik den Motor anhand von Messwerten nach, die sie über einen Sensor abnimmt, der unter dem Plattenteller sitzt, und der die Geschwindigkeit des Plattentellers misst. Im Serviceheft ist beschrieben, wie der justiert werden muss, damit das funktioniert:

dp60l_1

Der muss also ziemlich dicht (0,15mm) und ziemlich genau am Plattenteller sitzen. Ist der Abstand zu groß, funktioniert das nicht mehr richtig. Mutmaßliche Folge: Drehzahlschwankungen.

Wenn man aber erst mal beginnt, an Potis zu drehen, kann man sich im Anschluss ein Oszilloskop besorgen, denn dann muss man folgendes einstellen:

dp60l_2

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 19. Feb 2021, 00:47 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#27 erstellt: 19. Feb 2021, 00:27
Ergänzung: auch möglich ist eine Beschädigung der Magnetschicht an der Innenseite des Plattentellers ("magnet-coated surface of platter"), die der Sensor benutzt, um die Geschwindigkeit zu messen. Ich erinnere mich, darüber schon anderswo hier im Forum gelesen zu haben. Tenor: wenn die beschädigt ist, ist die Kiste Schrott.

Parrot
ParrotHH
Inventar
#28 erstellt: 19. Feb 2021, 00:46
Hier noch die passende Grafik aus dem Prospekt, in der man den Sensor und die Beschichtung des Plattentellers ganz gut erahnen kann:

dp60l_3

Das ist im Grunde ein wirklich "schönes" Prinzip. Zeigt mal wieder, welchen immensen Aufwand man gegen Ende der Schallplattenära technisch betrieben hat, um auch noch das letzte Quäntchen aus den Geräten herauszuholen. Da stelle man einen "Highend"-Riementriebler daneben. Es ist geradezu beschämend, in welche Steinzeit einen manche Hersteller da wieder führen wollen...

Ich hoffe, es lässt sich bei diesem Gerät wieder richten, und vor allem: es ist nichts mechanisch defekt!!

Parrot
Dan_Seweri
Inventar
#29 erstellt: 19. Feb 2021, 00:54

ParrotHH (Beitrag #27) schrieb:
Ergänzung: auch möglich ist eine Beschädigung der Magnetschicht an der Innenseite des Plattentellers ("magnet-coated surface of platter"), die der Sensor benutzt, um die Geschwindigkeit zu messen. Ich erinnere mich, darüber schon anderswo hier im Forum gelesen zu haben. Tenor: wenn die beschädigt ist, ist die Kiste Schrott.

Kernschrott? Nicht ganz. Ich habe noch einen solchen Plattenteller mit intakter Magnetschicht in meinem Ersatzteilefundus. Wenn jemand sowas dringend bräuchte, könnte man über diesen Teller reden.


[Beitrag von Dan_Seweri am 19. Feb 2021, 00:55 bearbeitet]
Ralf_Hoffmann
Inventar
#30 erstellt: 19. Feb 2021, 01:00
Aus eigener Erfahrung mit einem DP60. Teller startete gar nicht mehr, also die Steigerung von Drehzahlschwankungen.
Ich also neue Chips in Japan besorgt (teuer und aufwendig) und letztlich war es doch anders.
Es waren einfach 2 Elkos platt.
Das hat mein Schrauber entdeckt, als er die Elektronik Stück für Stück mit einem Föhn erhitzt hat.
Die Elkos auf der Platine gewechselt, die auf Wärme reagiert hat, und die Kiste lief wieder einwandfrei.

Keine Ahnung, ob dein Problem eine Vorstufe ist - aber das ist jetzt neben den Poti und dem Teller die dritte Antwort, und vielleicht ist aber auch keine richtig.

Sieh zu, dass du einen Schrauber mit Ahnung findest; wäre sonst schade um das Gerät
Lempira
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 19. Feb 2021, 10:10
Hallo miteinander!

Ich danke euch für die sachdienlichen Hinweise. 👍

Ich denke, dass da einige Elkos hinüber sind. Selber werde ich mich daran nicht versuchen. Ich kenne eine Werkstatt, die sich schwerpunktmäßig mit Vintage-Geräten befasst. Der Techniker hat mächtig Know-How. Ich wollte den Dreher ohnehin checken lassen.

Ich berichte hier, wenn es Neuigkeiten gibt.


Ein angenehmes Wochenende wünscht

Dirk
WBC
Gesperrt
#32 erstellt: 19. Feb 2021, 10:54
Moin all,

natürlich hat Parrot Recht - wenn das sogar in der BDA explizit so steht, solltest Du definitiv die Finger von irgendwelchen Stellelementen lassen - ich hätte nicht gedacht, dass das Gerät so komplex konstruiert ist...
Lempira
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 26. Feb 2021, 14:19

ParrotHH (Beitrag #27) schrieb:
Ergänzung: auch möglich ist eine Beschädigung der Magnetschicht an der Innenseite des Plattentellers ("magnet-coated surface of platter"), die der Sensor benutzt, um die Geschwindigkeit zu messen. Ich erinnere mich, darüber schon anderswo hier im Forum gelesen zu haben. Tenor: wenn die beschädigt ist, ist die Kiste Schrott.

Wodurch kann diese Magnetschicht Schaden nehmen? Mechanische Einflüsse kann ich ausschließen.
WBC
Gesperrt
#34 erstellt: 26. Feb 2021, 14:27
Magnetische.
Wenn diese dermaßen stark waren, dass sie die Magnetbeschichtung in ihrer Ausrichtung z.B. gestört haben...
Lempira
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 26. Feb 2021, 14:41

WBC (Beitrag #34) schrieb:
Magnetische.
Wenn diese dermaßen stark waren, dass sie die Magnetbeschichtung in ihrer Ausrichtung z.B. gestört haben...

Danke! 👍

Dann glaube ich nicht, dass die Magnetschicht in meinem Fall für die Gleichlaufschwankungen ursächlich ist.
Lempira
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 26. Feb 2021, 22:58
Hallo!

Sollte ich den Denon bei Nichtbetrieb komplett vom Netz nehmen? Oder reicht es, wenn man die Power-off-Taste betätigt?


Grüße

Dirk
hf500
Moderator
#37 erstellt: 17. Mrz 2021, 22:17

WBC (Beitrag #34) schrieb:
Magnetische.
Wenn diese dermaßen stark waren, dass sie die Magnetbeschichtung in ihrer Ausrichtung z.B. gestört haben...


Moin,
bedeutet:
Keine (starken) Magnete in den aeusseren Bereich des Plattentellers bringen. Nicht auf die Idee kommen, mit Entmagnetisierungsdrosseln in der Gegend herumzufuchteln ;-)
Im Zweifel ist der Magnetring im Plattenteller nur auflackiert (ziemlich das Zeug, mit dem auch Tonbaender beschichtet werden). Daher muss der Teller unbedingt sehr sorgfaeltig aufgesetzt und abgenommen werden. Oben steht ja schon, dass der Abstand zwischen Magnetkopf und -ring nur 0,15mm betraegt. Eine beschaedigte Beschichtung fuehrt unweigerlich zu Gleichlaufproblemen, weil an der Stelle das Ist-Signal fuer die Drehzahlregelung fehlt.

Edit:
Was ich gerade im Schaltbild gesehen habe:
Vorsicht, wenn man unter Spannung an der Motorelektronik herumfingert. Im Gegensatz zu fast allen anderen Plattenspielern dieser Art hat dieser keinen elektronisch kommutierten Gleichstrommotor. Sein Antrieb ist eine Asynchron-Wechselstrommaschine, die mit 105V betrieben wird. Der Gattung Asynchronmotor mit Phasenschieberkondensator an der Hilfsphase.
Ich wunderte mich ueber die Brueckengleichrichter in den Ausgaengen der Motorendstufen. Die sorgen nur dafuer, dass die als steuerbare Widerstaende arbeitenden Endtransistoren eine Gleichspannung "zu sehen bekommen".

Der Netzschalter unterbricht einpolig die Netzzuleitung, schaltet das Geraet also komplett ab. Unter Spannung steht dann das Funkenloeschglied parallel zum Schalter. Sein Kondensator ist fuer 450V Wechselspannung bemessen. Man macht aber allgemein keinen Fehler, wenn man Geraete bei laengerer Nichtbenutzung komplett vom Netz nimmt.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 17. Mrz 2021, 22:54 bearbeitet]
Lempira
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 17. Mrz 2021, 22:20
Hallo!

Mein Denon Plattenspieler ist noch in der Werkstatt. Bald sollte ich Klarheit haben.
Ich werde hier Bericht erstatten.


Schöne Grüße

Dirk
Lempira
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 28. Mrz 2021, 10:18
[quote]Der Netzschalter unterbricht einpolig die Netzzuleitung, schaltet das Geraet also komplett ab. Unter Spannung steht dann das Funkenloeschglied parallel zum Schalter. Sein Kondensator ist fuer 450V Wechselspannung bemessen. Man macht aber allgemein keinen Fehler, wenn man Geraete bei laengerer Nichtbenutzung komplett vom Netz nimmt.[/quote]

@Peter: Danke! 👍


[Beitrag von Lempira am 28. Mrz 2021, 10:20 bearbeitet]
Lempira
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 19. Mai 2021, 17:37
Hallo Leute!

Mein Plattenspieler ist noch nicht repariert. Das IC soll defekt sein und die Gleichlaufschwankungen verursachen.

Was genau ist das IC? Ein Controller?


Schönen Gruß

Dirk
Ralf_Hoffmann
Inventar
#41 erstellt: 19. Mai 2021, 18:59
Der IC ist ein kleiner Chip, der einen Schaltkreis "enthält" (wieso fragst du das nicht die Werkstatt?) und wird gerne als Ausrede benutzt, wenn der Reparateur keinen Bock hat, oder die Reparatur unwirtschaftlich wird ( Besorgung Schaltplan und/oder Ersatzteil). Das Problem ist, dass es diese Chips (zumindest wie ich das Problem hatte) nur noch in Japanesien gab.
Ich habe leider die Quelle nicht mehr.

Aber nochmal: Die Wahrscheinlichkeit, dass es ausgerechnet einen der Schaltkreise gerissen hat ist gering. Haben du - oder wer auch immer - die einfachen Geschichten, wie die Fehlersuche mittels Temperatur, abgeklopft ?
Lempira
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 19. Mai 2021, 19:04

Ralf_Hoffmann (Beitrag #41) schrieb:
Der IC ist ein kleiner Chip, der einen Schaltkreis "enthält" (wieso fragst du das nicht die Werkstatt?)


Weil ich mit dem Techniker selbst nicht sprechen kann. Ich habe das Gerät bei jemandem abgegeben, der wiederum das an eine Werkstatt weitergibt.

Es wurden wohl auch Elkos ausgetauscht. Aber die haben den Defekt nicht behoben.


[Beitrag von Lempira am 19. Mai 2021, 19:07 bearbeitet]
hf500
Moderator
#43 erstellt: 19. Mai 2021, 21:22
Moin,
_das_ IC, um das es geht, ist der PLL-Schaltkreis. Der wurde nur fuer Denon fuer drei Typen Plattenspieler hergestellt. Das war vor 40 Jahren und seitdem gibt es keine neuen mehr.
Die Dinger sind also aus Unobtanium. Ich habe neulich mal danach gesucht, der Shop, der sowas anbot wurde bei der Suchmaschine mit Fake Shop in einem Atemzug genannt. Sollte man tatsaechlich ein real existierendes IC finden, wird es gut dreistellig kosten.
Die Funktion der Motorregelung ist etwas verworren, von dem IC gibt es keine Beschreibung der Funktion. Es muss unbedingt sichergestellt werden, dass es wirklich defekt ist. Stoerungen in der aeusseren Beschaltung des IC sind nicht einwandfrei von diesem zu trennen, es ist nicht klar, wo der Fehler liegt.

73
Peter
Lempira
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 19. Mai 2021, 21:31
Na toll!

@Peter: Trotzdem danke!
Ralf_Hoffmann
Inventar
#45 erstellt: 19. Mai 2021, 23:43
Ne Peter - mit etwas Glück kommt/kam man an die Dinger ran. 😉
Die beiden Chips die ich ergattert hatte, habe ich nicht geträumt.
Vielleicht finde ich die Dinger noch irgendwo -will da aber besser keine Hoffnung aufkeimen lassen.

Edit: Hab die Nummer vom Techniker gefunden, der mir die Chips besorgt hat, aber dann letztlich die Kiste mit dem Föhn reparierte
Hast PN Lempira
Ingor
Inventar
#46 erstellt: 20. Mai 2021, 11:36
Diese Regelung eines Asynchronmotors über eine Gleichrichterbrücke findet man auch bei den Capstanmotoren von Revox und Akai. Ist dort eine übliche Schaltung. Ich würde bei der Fehlersuche zunächst bei dem Gleichrichter und dem Steuertransistor anfangen. Die Schaltung ist nichts für Gelegenheitsreparateure. Da muss man messen, messen und nochmal messen. Ob die Magnetschicht defekt ist, kann man im Oszillogramm des Signals vom Magnetkopf gut sehen. Wenn die Spikes gleichmäßig sind, dann ist da alles ok. Ist die Höhe ungleichmäßig, oder fehlen sogar Spikes, dann ist die Magentisierung hin. Um zu testen, ob der Regelkreis funktioniert ist die einfachste Methode, den Teller abzubremsen. Dann sollte man am Ausgangstransistor eine klare Veränderung der Spanung messen können. Zur näheren Untersuchung ist zu prüfen, ob es sich um langsame Änderungen, also Leiern, oder schnellen Änderungen, also Rauhigkeit handelt. Eigentlich eine wirklich schöne Aufgabe. Aber wenn ich dann schon wieder lese, dass Kondensatoren getauscht wurden, und das Steuer-IC defekt sein soll, dass es auf dieser Welt nur noch in Kleinstmengen gibt, habe ich so meine Bedenken.
Lempira
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 22. Mai 2021, 15:56
Wisst ihr, woher ich einen Schaltplan für den Denon DP-60L bekommen kann? In meiner Bedienungsanleitung ist keine enthalten.
Ralf_Hoffmann
Inventar
#48 erstellt: 22. Mai 2021, 16:18
Gib mal "Denon DP-60L manual" bei Tante G. ein; da zeigen sich dann mehrere Quellen. Von Ebay bis vinylengine.
Allerdings alles auf Englisch.

Hattest du Frank mal angerufen, oder war meine Info schon veraltet?
Lempira
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 22. Mai 2021, 19:12

Ralf_Hoffmann (Beitrag #48) schrieb:

Hattest du Frank mal angerufen, oder war meine Info schon veraltet?


Nein, habe ich noch nicht. Hatte er die damals besorgten Chips nicht bei dir verbaut?
Lempira
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 22. Mai 2021, 19:33
Hallo Ralf!

Ich habe mit deinem Techniker telefoniert. War ein nettes und informatives Gespräch. Er glaubt nicht, dass die Chips selbst beschädigt sind, sondern irgendetwas an deren Ansteuerung.

Ich warte mal ab, was meine Werkstatt in Erfahrung bringen wird. Mehr kann ich nicht tun.


Schönen Gruß

Dirk
Lempira
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 22. Mai 2021, 20:20

Lempira (Beitrag #47) schrieb:
Wisst ihr, woher ich einen Schaltplan für den Denon DP-60L bekommen kann? In meiner Bedienungsanleitung ist keine enthalten. :(


Bin fündig geworden.

Denon DP-60L Service Manual
Suche:
Gehe zu Seite: Erste Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren:
Denon DP-60L stromlos
#DirkBr# am 29.09.2022  –  Letzte Antwort am 23.10.2022  –  7 Beiträge
Suche dringend Tonabnehmer für Denon CP -60L
Guter_Schalk am 18.11.2013  –  Letzte Antwort am 19.11.2013  –  3 Beiträge
Denon DP-23F / DP-21F
waldy am 03.12.2014  –  Letzte Antwort am 03.12.2014  –  2 Beiträge
Denon DP 23F Startproblem
RaSu am 24.03.2013  –  Letzte Antwort am 25.03.2013  –  7 Beiträge
Denon DP-47F einstellen?
HiFi4MyHeart am 04.11.2016  –  Letzte Antwort am 04.11.2016  –  3 Beiträge
Tonabnehmer für Denon DP 37f
Drago69 am 15.01.2012  –  Letzte Antwort am 17.01.2012  –  7 Beiträge
Denon DP 60 L zu langsam
PLayboaters am 28.02.2014  –  Letzte Antwort am 05.08.2014  –  5 Beiträge
Denon DP-DJ150
distain am 20.05.2014  –  Letzte Antwort am 27.05.2014  –  17 Beiträge
DENON DP 37 F
didi91067 am 25.06.2006  –  Letzte Antwort am 09.07.2006  –  4 Beiträge
DENON DP-37F AUTOMATIKPROBLEM
hi-end2006 am 31.01.2009  –  Letzte Antwort am 25.01.2022  –  2 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.731 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedBluebyte75.
  • Gesamtzahl an Themen1.551.070
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.342

Hersteller in diesem Thread Widget schließen