Audio Technica MM Tonabnehmer und deren Höhenbetonung

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Kellerjunge
Stammgast
#1 erstellt: 15. Nov 2019, 18:10
Hallo,
Ich habe folgende Kette:
Phono VV IFI IPhono II mit min 100pF an Yamaha YP D71.
Und jeder Audio Technica MM Tonabnehmer ,den ich hatte, ist im Vergleich zu meinem MC Abnehmer AT 33 PTG II sehr höhenlastig.
Und das waren 540 ML, 740 ML, 440 MLB und 760 SLC, allle sind nicht neutral.
Der PTG II an meinem Übertrager klingt neutral, voluminös.
Die ganzen MMs nerven mit der Zeit, da war auch ein Ortofon 2m Black viel angenehmer als die.
Habt ihr auch diese Erfahrung?
Gruß
Viktor
ParrotHH
Inventar
#2 erstellt: 15. Nov 2019, 19:11

Kellerjunge schrieb:
Habt ihr auch diese Erfahrung?

Ja!

Ist schon eine Weile her, da hat sich hier jemand über sein AT440MLb beschwert. Die Lösung, die aber nicht mit jedem Tonarm funktioniert: die effektive Masse des Tonarms erhöhen, z. B. über eine schwerere Headshell. So ab 20g entspannt sich die Lage.

Hatte ich seinerzeit auf Rat des geschätzten Moderators Günther irgendwann ausprobiert, und tatsächlich hat das den gewünschten Effekt, die mechanische (!) Hochtonresonanz weiter nach oben zu schieben. Details mit "Messungen" findest Du im verlinkten Thread.

Ansonsten: Audio Technica konnte das früher mal besser. Ich habe mir vor einiger Zeit ein paar Vintage-MMs von Audio Technica zugelegt. Die haben diesen Hochtonbuckel allesamt nicht, sondern sind recht angenehme Gesellen mit denen man lange entspannt hören kann.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 15. Nov 2019, 19:11 bearbeitet]
hifrido
Inventar
#3 erstellt: 15. Nov 2019, 21:53
Du kannst auch parallele widerstande zwischenschalten (> 48 kOhm), ich wurde mindestens 100 nehmen.
holger63
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Nov 2019, 22:33
Ich habe die Erfahrung, dass mein 760 SLC absolut langzeittauglich und ganz hervorragend spielt..
An 50 kOhm und ca. 100 pF inkl. Kabel.

Gruß, Holger
.JC.
Inventar
#5 erstellt: 15. Nov 2019, 23:32
Hi,


Kellerjunge (Beitrag #1) schrieb:
.., ist im Vergleich zu meinem MC Abnehmer AT 33 PTG II sehr höhenlastig.


ja, wenn du das AT 33 PTG hast, was willst denn noch besseres erwarten?
das 150 MLX klingt übrigens sehr ähnlich, mit dem richtigen Phonopre
Kellerjunge
Stammgast
#6 erstellt: 16. Nov 2019, 01:44
Hallo,
danke erstmal für die Antworten.
Mein Yamaha CA 1010 ist zur Zeit in Revi, aber beidem kann man den Widerstand auf 68 oder 100 kOhm erhöhen.
D.h ich habe 2 Möglichkeiten:
Am CA 1010er den Widerstand auf 68 Ohm oder 100 erhöhen.
Oder evtl eine schwerere Headshell.
Oder...... eine einen MC Tonabnehmer zulegen
Gruß
Viktor
lini
Inventar
#7 erstellt: 16. Nov 2019, 02:10
Viktor: Eine Erhöhung der Lastimpedanz wird eher den gegenteiligen Effekt haben. Sprich, wenn schon, dann musst Du die Lastimpedanz runterdrücken. Das lässt sich beispielsweise über Y-Adapter und daran angesteckte Stecker mit eingelöteten Widerständen erreichen, wenn man an den Geräten selbst nichts modifizieren will - also durch Parallelschaltung zur Eingangsimpedanz der Phono-Vorstufe.

Grüße aus München!

Manfred / lini
KyleCrane
Stammgast
#8 erstellt: 18. Nov 2019, 18:21
Hallo Viktor

Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Konkret 540ML und 33ptg. Ich mag aber beide, der etwas "hellere" Charakter des 540 gefällt mir bei gewissen Platten manchmal sogar besser! Der 33ptg ist ein toller Tonabnehmer und bei mir täglich im Einsatz. Allerdings empfinde ich diesen TA über Kopfhörer schon fast zu voluminös. Deshalb betreibe ich noch einen 2. Plattenspieler mit dem 540ML für den Kopfhörergebrauch. Ich muss aber auch sagen, dass mich zuviel Körper/Volumen bei Musik schneller stört als eine Höhenbetonung.

Jedoch kann ich deiner Frage nicht ganz folgen. Wenn du mit dem 33ptg so zufrieden bist, weshalb sich noch Gedanken über die ungeliebten MMs machen?

Gruss
KC
WBC
Gesperrt
#9 erstellt: 18. Nov 2019, 19:16
Man könnte auch sagen, dass die AT-MM's neueren Datums "Altherren"-Systeme sind...extra für nachlassende Ohren "gesoundet"...



[Beitrag von WBC am 18. Nov 2019, 19:17 bearbeitet]
KyleCrane
Stammgast
#10 erstellt: 19. Nov 2019, 00:56

WBC (Beitrag #9) schrieb:
Man könnte auch sagen, dass die AT-MM's neueren Datums "Altherren"-Systeme sind...extra für nachlassende Ohren "gesoundet"...


Das Witzige ist, dass ich - Baujahr 73 - beim Schreiben genau das Gleiche gedacht hatte...
Kellerjunge
Stammgast
#11 erstellt: 19. Nov 2019, 13:12
Hallo,
der 760 SLC ging zurück zum Thakker.
Der Tonabnehmer löste besser auf als der 540 oder 740 ML und zischelte etwas weniger aber Aufpreis und die gleiche Höhenbetonung rechtfertigte für mich nicht den Aufpreis.
Ich habe am Kenwood KD 990 das PTG II und einem Übertrager, das ist für mich die beste Paarung, die je an meinem Keny gespielt hat.
Am Yamaha war der 540 ML oder 740 ML und zuletzt der 760SLC.
Die Tonabnehmer haben mir schon gefallen, man hatte das Gefühl einer besseren Auflösung aber das war zu viel des Guten, zu viel Höhen.
Und ich wollte immer zu dem Kenwood/PTG II Paar eine Alternative.
Die AT MMs sind eine Alternative aber anscheinend nicht die richtige für mich.
Ich werde mich nach einem Shure V15 oder Ortofon 2m Black oder einem neuen MC Tonabnehmer (der zu einem Yamaha 1010 passt) umsehen.
Ich Danke euch...
Gruß
Viktor
Dittermann
Neuling
#12 erstellt: 01. Dez 2019, 16:00
Ich finde die Höhenwiedergabe des 540ML ist nicht unnatürlich hoch. Incl. Kabel ist die Abschlußkapazität bei mir. ca 160 pF. Pressungen die schon abgenudelte Schablonen hatten, sind wirklich etwas matt im Klang. Gute Schallplatten klingen entsprechend. Zum Vergleich ob das System natürlich klingt, kannst Du die CD Version nehmen. Nicht remastered.
frank60
Inventar
#13 erstellt: 02. Dez 2019, 11:06
Richtig abgeschlossen und am passenden Tonarm ist mein AT150MLX von meinen anderen Tonabnehmern nicht zu unterscheiden. Am zu schweren Tonarm ist der Bassbereich leicht überbetont. Für deutlich hörbar zu viel Hochton muß ich schon eine exorbitant zu hohe Lastkapazität einstellen.

Allergisch reagiert der TA, und auch alle anderen ATs mit vergleichbar weich aufgehängtem Cantilever auf zu schwere Arme, von zu viel Bass bis hin zu mechanischen Resonanzen in horizontaler Richtung (bei empfohlener Auflagekraft) reicht dann die Problempalette, bei einigen 45RPM Maxis hat es mir im Außenbereich der Platte die Nadel aus der Rille gehauen. Abhilfe schafft dann weniger Gewicht, in meinem Fall eine 4g leichtere Headshell und 1,35g Auflagegewicht, dann sind die Probleme weg.


[Beitrag von frank60 am 02. Dez 2019, 11:22 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#14 erstellt: 03. Dez 2019, 00:20

frank60 (Beitrag #13) schrieb:
.. mein AT150MLX ... mit vergleichbar weich aufgehängtem Cantilever ..


das 150 MLX ist mit cu 10 angeben, das ist nicht weich
frank60
Inventar
#15 erstellt: 03. Dez 2019, 00:50
Würdest Du Dich so auskennen, wie Du immer vorgibst, wüßtest Du, daß AT die Compliance bei 100Hz angibt, und nicht, wie üblich, bei 10Hz. Und schon haben wir eine weiche Aufhängung.


[Beitrag von frank60 am 03. Dez 2019, 00:50 bearbeitet]
Kellerjunge
Stammgast
#16 erstellt: 03. Dez 2019, 10:35

frank60 (Beitrag #15) schrieb:
Würdest Du Dich so auskennen, wie Du immer vorgibst, wüßtest Du, daß AT die Compliance bei 100Hz angibt, und nicht, wie üblich, bei 10Hz. Und schon haben wir eine weiche Aufhängung.

Wieso so gehässig?
Gruß
Viktor
Kellerjunge
Stammgast
#17 erstellt: 03. Dez 2019, 11:04
Hallo,
meine Yamaha Headshell hat schon 8,6 Gramm, viel leichter zu werden wird kostspielig....
Tonarm ist der vom Yamaha YP-D71.
Und ich habe mir aber auf eine andere Art ausgeholfen..... mit einem HANA EL
Spielt toll, sehr neutral... so wie ich es mag.
Und Danke für die Vorschläge und Hilfestellung
Gruß
Viktor
frank60
Inventar
#18 erstellt: 03. Dez 2019, 11:32
Meine Headshell für den AT150 ist eine 6g leichte Mitsubishi, für kleines Geld von einem User im Forum gekauft, auch am YP-D71. Vorher war der TA an einer AT-MG10, die war für die Kombination zu schwer, Effekte siehe weiter oben.

Zu Deiner anderen Frage: nix gehässig, einfache Tatsachen. Wenn ein User bei jeder Gelegenheit kundtut, alles richtig zu machen und oft genug selbst nachweist, daß es nicht so ist, ...
Dan_Seweri
Inventar
#19 erstellt: 03. Dez 2019, 13:19

frank60 (Beitrag #15) schrieb:
Würdest Du Dich so auskennen, wie Du immer vorgibst, wüßtest Du, daß AT die Compliance bei 100Hz angibt, und nicht, wie üblich, bei 10Hz. Und schon haben wir eine weiche Aufhängung.

Die Compliance des AT-150MLX von 10 cu bei 100Hz entspricht nach üblicher Umrechnungsformel einer Compliance von ca. 18 bis 20 cu bei 10Hz. Das ist immer noch relativ hart. Zum Vergleich: ein Ortofon 2M Red ist das härteste System der 2M Serie. Es hat eine Compliance von 20 cu. 2M Blue, Bronze & Black sind mit 25 angegeben. Das AT-150MLX ist damit härter als alle 2M Systeme. Ich halte es für unzutreffend, hier von einer weichen Aufhängung zu reden. Diese ginge nach meiner Meinung bei einer Compliance von 30 cu oder höher (bei 10Hz) los. Davon ist das AT-150MLX deutlich entfernt.


[Beitrag von Dan_Seweri am 03. Dez 2019, 13:20 bearbeitet]
frank60
Inventar
#20 erstellt: 03. Dez 2019, 15:54
Eher, z.B. laut Albus, sollte sie nach Umrechnung irgendwo bei 25 liegen. Und ob der von AT angegebene Wert tatsächlich stimmt, wurde auch schon von verschiedenen Stellen angezweifelt. Zumal es ja auch noch die ungeschriebene Faustformel gibt, je geringer die empfohlene Auflagekraft, um so weicher die Aufhängung. Und nicht zuletzt fließt in die Compliance auch noch der sehr steife Cantilever mit ein.

Unter dem Strich kann man den Effekt der weichen Aufhängung ja gut beobachten, wie schnell der TA an relativ schweren Armen, der Yamaha liegt mit seinen 15g ja am oberen Ende von mittelschwer, in horizontale Schwingungen kommt. Ein Beleg für die weiche Aufhängung ist nicht zuletzt der gut hörbar stärkere Bassbereich an der schwereren Headshell. Und hätte ich nicht im WWW ähnlich lautende Berichte gefunden, wäre ich auch so bald nicht auf die Ursache gekommen.
13mart
Inventar
#21 erstellt: 03. Dez 2019, 16:22

frank60 (Beitrag #20) schrieb:
Und nicht zuletzt fließt in die Compliance auch noch der sehr steife Cantilever mit ein.

Das Resonanzverhalten wird von der effektiven Tonarmmasse inklusive System
und der Gummiaufhängung bestimmt. Erst bei der Hochtonresonanz (zwischen
12 und 22 kHz) spielt die Steifigkeit des Nadelträgers eine entscheidende Rolle.

Gruß Mart
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