Plattenspieler für Einsteiger

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devilinside82
Neuling
#1 erstellt: 29. Feb 2020, 15:30
Hi ihr,
wahrscheinlich bluten euch schon die Augen vom x-ten ähnlichen/gleichen Thread aber auch ich bin nun auf der Suche nach einem brauchbaren Plattenspieler. Da ich schon seit vielen Jahren in diversen Subforen hier mitlese und bei mir nun diverse Käufe und Umbauten anstehen und spruchreif werden, habe ich mich endlich registriert. Somit als erstes Mal "Hallo in die Runde".
Zu mir: Ich höre gern und viel Musik, hauptsächlich Hardcore, Metal, Prog etc und werde mir nun einen Kellerraum (6x3,5m) in meinem massiven Holzhaus als Büro / Heimkino einrichten. Der Heimkino/Musikbereich wird 3,5 x 3,7m haben, sodass hier ein Stereodreieck bzw. Dolby 5.1.2(4) verwirklicht werden wird. Da der ganze Raum gefliest ist, wird der Musikbereich mit einem kleinen Podest hochgesetzt und mit Teppich sowie kleineren akkustischen Treatments versehen.
Ich bin keineswegs audiophil und suche somit auch nicht den heiligen Gral, allerdings habe ich schon einen gewissen Anspruch ;-)
Zudem werden sich die Puristen hier die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie hören, dass ich den Plattenspieler über einen Surroundverstärker und mit (vermutlich) Dali Oberon 5 (oder 7) betreiben möchte.
Ein separates Phono/Stereosetup ist räumlich und finanziell nicht möglich, außer evtl. den Plattenspieler über die Studiomonitore der E-Gitarre/PC laufen zu lassen...

Bei einem Freund konnte ich einen Pro-Ject RPM 1 mit Ortofon 2m Red Probe hören und fand dies schon sehr brauchbar.
Hier im Forum hört man aber immer wieder dass diese Spieler "nichts taugen" und man sich lieber einen alten Dreher holen sollte.
Natürlich ist vieles subjektiv aber die Frage ist nun, ob es sich auszahlt bei meinem "Konzept" einen alten Spieler zu holen, diesen notfalls zu überholen/überholen zu lassen und dann ein Ortofon 2m Red oder Blue (konnte ich noch nicht probehören) zu verbauen oder doch einfach einen neuen "plug & play" - Player zu kaufen.

Habt ihr hier Empfehlungen, vielleicht auch gleich bei mir ums Eck (Großraum Ulm), PLZ 89186?


Schon mal vielen lieben Dank für eure Bemühungen!

Gruß Ben
Thowie
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 29. Feb 2020, 17:02
Moin

Man muss es ja nicht übertreiben mit der Audiophilie...

Ich habe selber einen nicht ganz jungen, revidierten Thorens TD 160 Super mit SME 3009/III Tonarm und 2M Black. Nicht ganz billig, das Ganze.
Allerdings hängt der direkt an der Phonosektion des Yamaha R-N803D und klingt da super.
Ohne Hyper-Super-Goldstaubröhren-Schlangenölmegaphonopre.

Allerdings hatte ich bis vor kurzem auch einen Zweitdreher. Hitachi PS38 mit Originalsystem. In perfektem, optischem Zustand defekt gekauft für 50€. Pitchpotis gewaschen, AT13-Shibata NOS Nadel montiert (nochmal 129€) und hatte für unter 200€ einen super Dreher. So gehts auch!

Gleich werde ich erschlagen: die ganze Vinyl-Audiophilie ist m.E. ohnehin eher witzig. Ich habe auch eine Plattenwaschmaschine, die ich gern und häufig nutze. Trotzdem ist ne Vinyl nie so sauber wie eine CD oder Stream. Das Medium ist ohnehin technisch arg begrenzt. Und zigtausend auszugeben, um damit dann knapp unter dem Niveau eines Mittelklasse-CD-Players zu scheitern, finde ich fragwürdig.

Trotzdem macht der Umgang mit dem Medium Spaß. Vor allem, wenn man wie ich damit aufgewachsen ist.

Ich glaube, Du bist auf der richtigen Fährte. Ich würde jedoch einen älteren, direktgetriebenen, einfachen Dreher bevorzugen. In der Art wie o.g. Hitachi. Was nicht dran ist, kann nicht kaputt gehen.
Die Vinylprofis hier können Dir da eine Menge Typen empfehlen. Mein Thorens oder diverse Dual sind da schon aufwändiger und auch meist teurer.
Die neueren Brettspieler sind ohnehin m.E. gegenüber älteren Drehern fast immer viel zu teuer.
„Hubschrauberlandeplätze“ sehen irre aus, drehen auch Platten gleichmäßig, sind aber m.E. eher was fürs „Profi“-Ego. Aber wenn einem das guttut, auch das Geld wert.

Gruß Thomas
Ralf_Hoffmann
Inventar
#3 erstellt: 29. Feb 2020, 17:18
Was nutzen die Erfahrungswerte anderer User? Bei Detailfragen zu einzelnen Drehern oder anderen technischen Details werden sich sicherlich Nutzer finden, die dir helfen können, aber so eine allgemein in den Raum geworfene Kaufberatung bringt nix bis wenig.

Vor Ort selber hören und prüfen. Von billig bis geht noch: https://www.ebay-kle...ieler/k0c172l9339r50

Oder neu beim Händler: https://www.google.c...ceid=chrome&ie=UTF-8
KyleCrane
Stammgast
#4 erstellt: 29. Feb 2020, 18:33
Hallo Ben
Schöner Eingangspost. Wie du schon selbst erkannt hast, steht am Anfang die Grundsatzfrage nach altem Klassiker oder neuem - hier im Forum eher wenig geliebten - "Brettchenspieler". Es ist nun so, dass in einem Fachforum auch viele HiFi-affine Leute oder gar Halbprofis sind. Und beim Thema Plattenspieler sowieso viele alte Hasen darunter. Wenn der Thread den erwarteten Lauf nimmt, wird auch hier die xte Diskussion zu alt vs. neu entstehen. Ich persönlich finde Neugeräte für Einsteiger absolut in Ordnung, oftmals spielt auch die Optik eine Rolle. Wenn deine Liebe zum Vinyl wächst, kannst du immer noch upgraden.

Beim RPM1 musst du dir bewusst sein, dass du keine Haube hast, bzw. teuer zukaufen müsstest. Ich hatte den RPM 5.1 mal eine zeitlang und die Dinger ziehen Staub nicht zu knapp an. Den Plattenteller kannst du zwar mit einer alten Scheibe schützen, den Rest musst du regelmässig abstauben. Du könntest den Debut Carbon DC noch in Betracht ziehen, wenn das deine anvisierte Preisliga und Hersteller ist. Hat Haube und 33/45 Umschaltung per Knopf. U.U. bist du dort aber beim Tonarm etwas eingeschränkt.

Wovon ich dir aber eher abraten würde ist das 2M Red. Du solltest von Anfang an mind. eine Stufe höher gehen oder gleich andere TA-Anbieter anschauen. Das Red ist sicher nicht verkehrt, lässt aber noch viel Luft nach oben offen. Zudem lässt die Tonqualität stark nach, je weiter die Nadel nach innen geht (IGD). So zumindest meine Erfahrung.

Gruss
KC
devilinside82
Neuling
#5 erstellt: 29. Feb 2020, 22:59
Hi Thomas, Ralf und KC,
vielen lieben Dank für eure Posts. Jede Antwort kann ich nachvollziehen aber auf die von Ralf und KC würde ich gerne noch genauer eingehen.

@Ralf, dass bei einem objektiven (messbaren) aber auchsehr subjektiven Thema wie Klang/Sound, keine Universalempfehlung ausgesprochen werden kann ist mir durchaus bewusst. Dass ich einfach googeln bzw. in den Kleinanzeigen schauen kann ist mir auch klar aber hier fehlt mir dann natürlich das Know-how um zu wissen ob dieser Spieler "gut" ist und der Preis angemessen ist. Hier hilft mir auch nur ansatzweise, z.B. der gepinnte Thread "Dual Kaufberatung".... komme aber gern auf direkte Anfragen zu gewissen Spielern im Verlauf des Posts zurück. Schon mal danke!


@KC, die fehlende Haube ist für mich auch der große Kritikpunkt des RPM wobei sich hier schnell was fertigen ließe. Natürlich ist Design gut und Recht aber für mich nicht das auschlaggebende Argument. Hier steht logischerweise "guter" Klang mit einem kleinen Budget im Vordergrund. Wenn es dann noch einigermaßen ansprechend aussieht, ist das ein Plus. Je nach Ausbau meines Kellers, kann es eh passieren, dass der Spieler gar nicht frei steht, sondern hinter einem akustischtransparenten Tuch verschwindet. Hier ist die Planung etc. noch nicht abgeschlossen und muss dann je nach Finanzen realisiert werden. Meine Tendenz ging auch eher zum Ortofon 2m Blue, aber wie geschrieben, konnte ich hier noch nicht Probehören. Dies waren nur die oft empfohlenen TA und ich habe keinerlei Affinität zu einem bestimmten Hersteller.


So nun die Frage an Alle:

Ist von den gefundenen Drehern etwas preislich interessant und klanglich empfehlenswert?

Sollte ggf. der TA gleich getauscht werden und falls ja in welchen?

Welchen (günstigen) Vorverstärker könnt ihr empfehlen bis mein richtiger dann kommt?

https://www.ebay-kle.../1328462749-172-8713

https://www.ebay-kle.../1326478210-172-8713

https://www.ebay-kle.../1286744925-172-6687

https://www.ebay-kle.../1328812027-172-9053

https://www.ebay-kle.../1335261518-172-9341


Es muss beinichten ein Dual sein, diese haben sich nur für mich ganz gut angehört. Sollte sich jemand berufen fühlen, so darf er gerne konkrete Vorschläge bringen.
Vielen lieben Dank schon mal!
Tywin
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 29. Feb 2020, 23:17
Hallo,


Bei einem Freund konnte ich einen Pro-Ject RPM 1 mit Ortofon 2m Red Probe hören und fand dies schon sehr brauchbar.


was ist der Maßstab für diese Einordnung und was ist das Ziel Deiner potentiellen Anschaffung?


Hier im Forum hört man aber immer wieder dass diese Spieler "nichts taugen" und man sich lieber einen alten Dreher holen sollte.


Diese Darstellung ist auf vollkommen substanzloses Niveau verkürzt. Es werden doch immer lang und breit die Vor- und Nachteile der jeweiligen Plattenspieler immer und immer wieder durchgekaut und die ändern sich nun mal nicht.

Und wenn man die Vor- und Nachteile kennt, dann kann man doch immer noch aus optischen Gründen oder wegen Werbung, Marketing, Verkäufergerede, HiFi-Folklore, Image usw. zu dem Produkt greifen welches technisch mehr oder weniger Nachteile hat.

Es kommt doch auf die individuelle Gewichtung von mehr oder weniger relevanten Faktoren an die zu einem Kauf führen und oft ist es "der Bauch" oder "die Mitbewohnerin" die für eine Kaufentscheidung hinsichtlich eines Geräts maßgeblich sind.

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 29. Feb 2020, 23:21 bearbeitet]
KyleCrane
Stammgast
#7 erstellt: 01. Mrz 2020, 00:07
Mal eine Gegenfrage: Wie ernst ist es dir mit Vinyl? Mal ab und zu ne Platte aus der alten Sammlung im Keller abspielen, so aus Nostalgie? Oder gedenkst du in Zukunft deine Musik auf Vinyl zu sammeln und regelmässig zu hören? Je nachdem werden die Empfehlungen anders ausfallen. Und je nachdem kann man mehr oder weniger € in die Hand nehmen.

Die verlinkten Geräte kenne ich nicht, aber bei den Preisen machst du wohl nichts verkehrt, sofern die Teile mechanisch noch OK sind.

Haube anfertigen lassen ist m.W. keine so günstige Geschichte. Da würde ich das Geld lieber in einen gescheiten Tonabnehmer investieren. Am Ende entscheidet dieser über den Klang. Den 2M Blue kenne ich nicht, aber vom Hörensagen soll der Klanggewinn ggü dem Red eher zu vernachlässigen sein angesichts des Preisaufschlags. In dieser Preisregion solltest du den AT VM540ML noch in die engere Auswahl nehmen. Hat einfach den Vorteil, dass er praktisch verzerrungsfrei abtastet (in meinen Holzohren) und wesentlich weniger Nebengeräusche zu hören sind. Penible Justierung vorausgesetzt.

https://www.thakker....-tonabnehmer/a-9086/
-rowo-
Stammgast
#8 erstellt: 01. Mrz 2020, 01:40
Hallo Ben,

ich bin auch eher Vinyl-Newbie mit inzwischen dreijähriger Erfahrung (also gemessen an der im Forum herrschenden langjährigen Erfahrung - von der ich gut, gerne und dankbar partiziere - ein Neuling).
Ich startete mit einem Neugerät (Lenco L-175), welches - wie mir später bewusst wurde - außer einer schicken Optik nicht viel bot. Ich hangelte mich mit dem üblichen Audio Technica LP 120 weiter, der für den Preis ok und robust ist, weiter; dieser erfreut jetzt meinen Vater.
Aktuell habe ich hier einen Elac Miracord 750 MK II, den ich für 61 € inkl. Versand über die Bucht in einem perfekten Zustand (von der zerkratzten Haube abgesehen, aber diese hat ja keinen Einfluss auf Klang oder Bedienung) geschossen hatte und welcher dann nur eine neue Nadel für ca. 30 € brauchte. Dieser macht mir viel Freude; schon deshalb weil er trotz seines Alters problemlos funktioniert (und beim Auslösen der Automatik so schön klackerdieklack macht und mit seinem Reibrad so ewig lange nachläuft). Weiterhin arbeit hier ein Blaupunkt P 150 (ein ein wirklich häßlicher Plastikklotz, der die an ihn gestellten Aufgaben erledigt) mit einem Pioneer PN 5 MC high-output-MC (eins der wenigen HO-MCs mit auswechselbarer Nadel), welches ich als NOS (new old stock) mir großzügig gönnte und was mir viel Freude bereitet. Dann rettete ich über Verschenken bei ebay-kleinanzeigen einen Denon DP 23 f vor'm Verschrotten und schraubte an diesen ein Ortofon 2M Blue, welches ich an anderen Drehern nicht so pralle fand. Mit diesem hat der Denon einen kräftigen Punsch, der bei Stromgitarrenmusik einfach einen riesigen Spaß macht.
Irgendwann kam noch ein Phonropre mit zwei Eingängen dazu, um alle drei Dreher an einer Anlage anzuschließen und das kleine Männlein im Kopf zu beruhigen, welches Angst hatte, dass ich Hörqualität verliere, weil ich die erforderlichen Anschlussbedingungen (Kapazität) nicht vollumfänglich optimal erfülle.

20200104_183157

So, warum erzähle ich hier diese epische Story?
Um daraus Tipps für Dich abzuleiten:

1. Kauf dir erstmal einen gebrauchten Dreher über ebay-kleinanzeigen mit Selbstabholung (der Hinweis auf 'Selbstabholung erwünscht' in Anzeigen könnte bedeuten, dass du es mit einem ehrlichen Verkäufer zu tun hast, der sich wünscht, dass sein Dreher weiterhin irgendwo behütet fleißig seine Runden dreht, und du hast die Möglichkeit, den Dreher vorher zu besichtigen und Dir eventuell erklären zu lassen).
2. Informiere Dich über den Transport und die Verpackung von Plattenspieler (wäre schade, wenn du Dir in Selbstabholung einen gepflegten Dreher kaufst und zu Hause ratlos Schrott anguckst/-hörst...).
3. Denk mal intensiv über vollautomatische Plattenspieler nach; das ist schon sehr bequem; gerade wenn ein Anruf kommt, die Frau/das Kind/die Feuerwehr ruft oder du überwältigt vom dreistündigen Hörgenuss (und mehreren single malts) einschläfst...
4. Bevor dann nach intensiven Lesen im hifi-forum Dein kleiner Mann im Ohr/Kopf Dir einredet, dass du einen Phonpre für drölftausend Euro brauchst, kaufst Du Dir einfach einen gebrauchten Dreher mit einem kapazitätsunkritischen Tonabnehmersystem (Shure?), für das noch unkompliziert neue bzw. qualitativ gute Nachbaunadeln erhältlich sind und hörst einfach Deine Musik und hast Freude dran; Platten gehen angeblich auch ins Geld (behauptet meine Freundin, für mich sind's Investitionen - mindestens ins Lebensqualität )
5. Und wenn du dann Blut geleckt hast, kannst du immer noch upgraden; das ist dann eh' ein sich selbst reproduzierender Prozess...
6. Meine Dreher sind jetzt nix, wofür die hiesigen Experten Frau, Mann, Kind und/oder Hund verlassen würden. Aber sie drehen in der richtigen Geschwindigkeit und spielen rein subjektiv für mich meine Musik mit einer besseren (in Ermangelung eines besseren Worts) Emotionalität ab. Messtechnisch ist das Vinylgedöhns aktuelleren Medien in puncto Wiedergabe und Handling hoffnungslos unterlegen, aber es ist Ergotherapie für die Seele: man ist wirklich fokussiert auf die Musik, die Wiedergabe ist mit Aufwand verbunden (was den Wert einer gelungenen Musikreproduktion erhöht), Konzeptalben ergeben wieder Sinn (eine grosse Chance für intrinsisch motivierte Musiker also Künstler), und (aufgrund des Aufwandes) hört man (wieder) bewusst Musik und 'entschleunigt' dabei.

Das ist mein Versuch, den TE dort 'abzuholen', wo er gerade ist, um ihm auf dem Weg zur eigenen Entscheidung zu helfen. Dies ist ein Forum, d.h., vertretene Positionen sind immer subjektiv und streitbar, und das ist auch im Sinne einer chronologisch dokumentierten, dauerhaften Wissensvermittlung und (wenn's gut läuft) -erweiterung wichtig. Schön wäre es, wenn die diskursive Auseinandersetzung wertschätzend geführt wird

Schönen Abend, viele Grüße & (irgendwann dann) gute Nacht,
rowo

P.S.: Ohne den Einstieg in die Vinylwelt hätte ich mit meinen fast 40 Jahren niemals Marrillion, John McLaughlin, King Crimson, Schneewittchen, DAF, Mettavolution (um mal auch was neues zu nennen) undundund... kennen gelernt.


[Beitrag von -rowo- am 01. Mrz 2020, 01:42 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#9 erstellt: 01. Mrz 2020, 10:21
Moin,

für Schnellentschlossene: Technics SL-D2
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 01. Mrz 2020, 11:57

KyleCrane (Beitrag #7) schrieb:
... Den 2M Blue kenne ich nicht, aber vom Hörensagen soll der Klanggewinn ggü dem Red eher zu vernachlässigen sein angesichts des Preisaufschlags. In dieser Preisregion solltest du den AT VM540ML noch in die engere Auswahl nehmen. Hat einfach den Vorteil, dass er praktisch verzerrungsfrei abtastet (in meinen Holzohren) und wesentlich weniger Nebengeräusche zu hören sind. Penible Justierung vorausgesetzt.

Hm,
du kennst das Ortofon nicht, weißt aber, dass es mehr Verzerrungen hat, als das AT
Und du weißt vom Hörensagen, dass der Klanggewinn zu vernachlässigen ist

Toll!

Ganz ehrlich?
Ich habe bisher mit allen Abnehmern, die ich an meinen gebrauchten Spielern dran hatte, gut Musik hören können. Das waren alles "Brot- und Butter-Systeme". Riesige (!) Unterschiede habe ich nirgendwo gehört. Sicherlich, der ein- oder andere Abnehmer klingt etwas "anders", aber wirklich schlecht war da keiner davon.
Die Ortofon-Abnehmer einer Reihe (also z.B. die 2M oder die OM jeweils unter sich) klingen untereinander tonal ziemlich gleich. Lediglich die "Auflösung" wird mit den teureren Nadeln besser. Wegen mir gibt es vielleicht auch weniger Verzerrungen mit den teureren Nadeln.

Aber mal ehrlich: Wie laut muss man hören (oder wie falsch muss man die Nadel justiert haben), damit das aufällt? Ich konnte bei Zimmerlautstärke und ordentlich justierten Abnehmern bei noch keiner meiner Abnehmer größere Verzerrungen im inneren Radius der Platten hören.

Mein Tipp an den TE:
Gut gebrauchten Spieler kaufen und erst einmal hören. Vielleicht passt der Abnehmer/die Nadel ja! Einen neuen TA oder eine neue Nadel kann man bei Nichtgefallen dann immer noch kaufen.
Ich hatte zum Beispiel einen kleinen Philips AF-729-II für 50,-€ gekauft. Dort war das originale GP401-II mit Originalnadel drauf. Das Ding hat mich bis zum Verkauf begeistert (weniger der Plastikdreher, aber dafür umso mehr das System mit der Nadel).
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 01. Mrz 2020, 12:07
Hallo,

man kann natürlich bei den Ortofon-Preisen große Augen kriegen, aber die Systeme als solche sind nicht schlecht. Red und Silver sind nunmal Butter und Brot.

Die blue-Nadel im Vergleich zur nur gebodeten red/silver hat schon einige Vorteile: leichter, echte Ellipse, sehr sauberer Schliff und sehr gute Politur.

Selbst im direkten Vergleich muss man "nicht übel" zustimmen.

Und sooft wie ich im wahren Leben falsch montierte und justierte Systeme (auch in hohen Preislagen) gesehen habe: die klingen mit absoluter Sicherheit erheblich schlechter...

Peter
KyleCrane
Stammgast
#12 erstellt: 01. Mrz 2020, 19:17

Puuhbaer68 (Beitrag #10) schrieb:
Hm,
du kennst das Ortofon nicht, weißt aber, dass es mehr Verzerrungen hat, als das AT
Und du weißt vom Hörensagen, dass der Klanggewinn zu vernachlässigen ist

Toll!


Hallo Puuhbaer

Ich sage ja, dass die 2M nicht verkehrt sind. Und ich betone ja auch, dass ich das Blue nicht kenne. Aber als ich das Red hatte, habe ich mich auch für das Blue interessiert und der Tenor war meistens der, dass der TA voll OK ist, die Unterschiede aber nicht so massiv sind wie viele erwarten. Wenn du nun aus eigener Erfahrung das Gegenteil erlebt hast, kein Thema, dann glaube ich dir das sehr gerne.

Etwas anderes ist der Nadelschliff. Und da habe ich auch mit relativ hochpreisiger Ellipse nie eine solch saubere Abtastung, wenig Nebengeräusche und verzerrungsfreien Klang erreicht wie mit einer Microline, LineContact etc. von AT. Und auch hier betonte ich "in meinen Holzohren". Die Erfahrungsberichte über IGD im Netz sind aber sehr zahlreich zu finden und decken sich mit meinen Erfahrungen. Allerdings muss ich einräumen, dass das nicht bei jeder LP der Fall war. Das hatte aber nichts mit Lautstärke zu tun, da diese Art von Verzerrung nicht lautstärkebedingt ist. Insbesondere über Kopfhörer waren gewisse LP innen kaum zu geniessen. Dieses Problem habe ich mit AT gelöst. That's it.

Wenn er sich nun für das 2M Blue interessiert, kein Problem, ist vermutlich keine schlechte Wahl für diesen Preis. Ich wollte nur eine Alternative aufzeigen in einer ähnlichen Preisregion mit aus meiner Sicht gewissen Vorteilen.

Ich wollte keine falschen Infos streuen oder Gerüchte verbreiten, nur ein paar zusätzliche Aspekte aufzeigen.

Gruss
KC
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 01. Mrz 2020, 21:47
Alles gut!
Ich möchte deine Erfahrungen auch nicht in Frage stellen.

Mich wundert nur immer, dass sich hier schon Gedanken über neue Systeme und/oder neue, teilweise teure Nadeln gemacht wird, BEVOR überhaupt der Player auf dem Tisch steht!

Wenn's klappt, hole ich diese Woche noch einen "neuen" alten Fisher ab, keine Ahnung, was dort für ein System oder für eine Nadel drauf ist. Der Verkäufer hat wohl keine Ahnung und wollte leider auch keine extra Bilder machen und auf dem einzig eingestellten Foto kann man es nicht erkennen.
Also schaue ich mir das Ding (den Spieler) mal an, wenn für mich ok, nehme ich ihn mit - egal, was da drauf ist. Dann teste ich zu Hause und werde dann erst entscheiden, ob überhaupt und wenn, dann was.
Aber ich verschenke keine Sekunde früher einen Gedanken an ein neues System oder eine neue Nadel.
devilinside82
Neuling
#14 erstellt: 02. Mrz 2020, 00:24
Hi Ihr, schon Mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Denkananstöße. Werde morgen versuchen genauer darauf einzugehen. Es ist meinerseits aufjedenfall geplant dann regelmäßig Musik auf Platte zu hören und ab sofort alles oder einen Großteil der zukünftigen Alben auf Vinyl zu kaufen.
Aufgrund des Tipps, ich solle auch mal ins dual-board schauen, habe ich auch dort mein Vorhaben gepostet. Der Tenor ist insgesamt ähnlich wie hier allerdings wurde mir mitgeteilt dass der Dual 1218/19 wohl preislich sehr fair sei, wenn er wirklich frisch gewartet wurde. Muss mir jetzt halt überlegen ob ich einen mit Reibrad möchte, da ich hier viel negatives dazu gelesen habe. Euch noch nen schönen Abend!
KyleCrane
Stammgast
#15 erstellt: 02. Mrz 2020, 01:38

Puuhbaer68 (Beitrag #13) schrieb:
Mich wundert nur immer, dass sich hier schon Gedanken über neue Systeme und/oder neue, teilweise teure Nadeln gemacht wird, BEVOR überhaupt der Player auf dem Tisch steht!


Damit hast du natürlich Recht. Rückblickend auf meinen Vinyl-Wiedereinstieg macht das aus meiner Sicht aber schon Sinn. Und das war vor etwas mehr als 2 Jahren. In dieser Zeit hatte ich 3 Plattenspieler, 5 Tonabnehmer und 5 verschiedene Phono-Vorverstärker. Natürlich gehört Kauf und Verkauf auch ein bisschen zu diesem Hobby dazu und etwas Lehrgeld wird immer bezahlt. Aber das Trial and Error Prinzip kann man auf das nötigste einschränken, wenn man sich vorher gut überlegt was und wie man es möchte. Und damit lässt sich auch viel Geld sparen, welches man in LPs investieren kann.

Von daher kann ich deinen Tipp teilen, erst einmal einen günstigen gebrauchten Dreher zu kaufen und zu hören. Rückblickend würde ich es auch so machen. Etwas anderes ist aber, wenn jemand ein bisschen Retro-Lifestyle in die Bude holen will für das gelegentliche Hören alter Platten ohne sich zu sehr mit der Materie zu beschäftigen. Dann würde ich schon eher auf Plug and Play setzen.

Das mit den AT-TAs habe ich deshalb erwähnt, weil mich IGD beinahe wieder von Vinyl abgebracht hätte, noch bevor das Hobby so richtig begonnen hatte. Somit ist es nur gut zu wissen, dass es ein Gegenmittel gibt, sollte der TE auch auf diese Problematik stossen.

Gruss
KC
.JC.
Inventar
#16 erstellt: 02. Mrz 2020, 08:19
Moin,

ich schaue gelegentlich was es so auf ebay gibt.
Also wer den SL-Q2 ersteigert hat, der kann froh sein.
8erberg
Inventar
#17 erstellt: 02. Mrz 2020, 11:56
Hallo,

.JC. - in früheren Jahrhunderten hätten sich Dich für Deine übersinnlichen Fähigkeiten auffm Scheiterhaufen gestellt...

Peter
Vogone
Inventar
#18 erstellt: 02. Mrz 2020, 15:38
Schon doof, dass es keinen neuen soliden Vollautomaten mehr gibt.
.JC.
Inventar
#19 erstellt: 02. Mrz 2020, 17:28
Hi,


8erberg (Beitrag #17) schrieb:
.JC. - in früheren Jahrhunderten hätten sich Dich für Deine übersinnlichen Fähigkeiten auffm Scheiterhaufen gestellt...


nö, William von Baskerville ist das auch nicht passiert, obwohl er wusste
wo das Pferd Brunellus ist und später der Inquisitor Bernard Gui anwesend war.

Man muss nur seine Sinne und den Verstand richtig nutzen.
8erberg
Inventar
#20 erstellt: 02. Mrz 2020, 17:45
Hallo,

schön das Du den Eco gelesen hast...

Aber eins ist klar: einen 40 Jahre alten Dreher auch von Technics sollte man erst einmal näher begutachten und nicht sofort über den Klee loben.

Peter
.JC.
Inventar
#21 erstellt: 02. Mrz 2020, 17:55
Hi,

natürlich weiß ich nicht, ob das ein trockener Keller war (ich vermute es nur).
Aber der Verkäufer schreibt dass er einen Funktionstest gemacht hat.

Das war auch nur ein Hinweis darauf, was preislich und technisch möglich ist.


ps
zu Umberto siehe auch das.
akem
Inventar
#22 erstellt: 03. Mrz 2020, 23:08

devilinside82 (Beitrag #14) schrieb:
Der Tenor ist insgesamt ähnlich wie hier allerdings wurde mir mitgeteilt dass der Dual 1218/19 wohl preislich sehr fair sei, wenn er wirklich frisch gewartet wurde. Muss mir jetzt halt überlegen ob ich einen mit Reibrad möchte, da ich hier viel negatives dazu gelesen habe. Euch noch nen schönen Abend!

Wieso sollen die schlecht sein? Die 1228 und 1229 sind erzrobust gebaut, die halten nochmal 50 Jahre...
Vorteile:
- so gut wie keine Elektronik, die kaputt gehen könnte
- einmalige Ausstattung
- nahezu unkapuutbar, wenn Du nicht gerade mit nem Auto drüberfährst
- der Reibrad-Antrieb hat eine unvergleichliche Spielfreude und Punch; hohe Motordrehzahl (Drehmoment!) und starre Kopplung zwischen Motor und Teller machen's möglich (der Reibradler verbindet damit die Vorteile des Riementrieblers mit denen des Direkttrieblers ohne deren jeweilige Nachteile)

Gruß
Andreas
.JC.
Inventar
#23 erstellt: 03. Mrz 2020, 23:49
Hi,

man muss nur darauf achten, dass das Treibrad keine Delle hat (Standschaden).
Und die Mechanik säubern und neu einfetten, dann klappt´s mit den nächst 50 Jahren.
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