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Zusammenhang Tiefe der Abtastnadel und Knistergeräusche beim Abspielen einer LP

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Autor
Beitrag
Dante*
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Mai 2020, 12:07
Hallo,

zunächst entschuldigt bitte das sehr sperrige Thema, welches ich hier eröffnen möchte.

Ich habe ein Problem beim Abspielen von neuen hochwertigen audiophilen Jazz Reissues. Es handelt sich um knisternde Hintergrundgeräusche in manchen Passagen auf nicht wenigen Platten.

Diese Reissues stehen in der Regel für eine hohe Qualität, daher meine Frage:

Ist es ggf. möglich, dass ich mit einer eher "knisterempfindlicheren/ tieferen(?)" Nadel abspiele?
(JICO N 97 xE SAS).

Es ist nicht so, dass ich mit allen Platten das Problem habe, sondern einfach mit ca. 4 von 10 dieser „hochwertigen Reissues“.

Ist das normal, wenn man eine Platte für 80 bis 100$ bestellt, dass man ca die Hälfte erstmal waschen muss, um ein störfreies Klangbild zu haben?
Kann meine Abtastnadel das Phänomen vielleicht noch verstärken, weil tiefere Abtastung in der Rille stattfindet?

Über Erfahrungen, Kenntnisse, Ratschläge würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
Daniel



[Beitrag von Dante* am 11. Mai 2020, 08:15 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 12. Mai 2020, 08:46
Da das Thema sehr in Richtung "Technik" geht, habe ich es mal hin zu den Geräten verschoben.

Viele Grüße
Frank
-Moderation Hifi-Forum-
wern0r
Stammgast
#3 erstellt: 12. Mai 2020, 09:26
Zuerst stellt sich die Frage der Ursache: Wird das Knistern durch Fremdkörper oder statische Aufladung verursacht?

Wenn Fall eins zutrifft: Hier haben Nutzer davon berichtet, dass mit "schärferen" Schliffen (z.B. Microline) die Störgeräusche eher abnehmen und nicht zunehmen.
Yamahonkyo
Inventar
#4 erstellt: 12. Mai 2020, 09:40
Hallo Daniel,

das Thema ist nicht uninteressant. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass hochwertigere Nadeln, die tiefer in die Rille eindringen, kleinere oberflächliche Kratzer, so wie du es dir vorstellst, nicht abtasten und ruhiger spielen.

Ich gehe mal davon aus, dass deine 40% Schallplatten, beiden dies Auftritt nicht alle verkratzt sind, zumal du anscheinend das Knistern auch bei neuen Schallplatten hast.

Knistern wird aber häufig auch einfach durch statische Aufladung verursacht. Dies kann an der Matte, dem Deckel, hoher Luftfeuchtigkeit und einigen anderen Faktoren liegen.

Dass neue Schallplatten oftmals erst gereinigt werden müssen, kann ich persönlich bestätigen.

Gruß Roland
ParrotHH
Inventar
#5 erstellt: 12. Mai 2020, 10:01

Yamahonkyo (Beitrag #4) schrieb:
[...] dass hochwertigere Nadeln, die tiefer in die Rille eindringen, kleinere oberflächliche Kratzer, so wie du es dir vorstellst, nicht abtasten und ruhiger spielen.


Moin!

Dazu sei kurz auf z. B. dieses Bild auf der Jico-Seite verwiesen:



Die Vorstellung, manche Nadeln "dringen tiefer in die Rille ein" als andere, ist falsch.

Richtig ist, die Auflagefläche der Nadeln sind je nach Nadelschliff unterschiedlich, zu sehen auf der Grafik in der Zeile "Contact with records". Und abhängig von der jeweiligen Kontaktfläche werden andere Bereiche der Rillenflanken abgefahren. Das kann z. B. dazu führen, dass man eine mit einer konischen Nadel abgerockten Platte mit einer Shibata- oder eine Microline-Nadel wieder einigermaßen störfrei hören kann, weil sie auch noch auf anderen Bereichen der Rille aufliegt (und zwar m. E.: höheren), also nicht nur auf der schmalen Spur der konischen Nadel.

Wenn neue Platten aber bereits out of the box knacken und knistern, dann hat man einfach ein typisches Exemplar aktueller Life-Style-Produktion erwischt, bei dem zumeist auch Waschen wenig hilft. Diese LPs schickt man besser zurück, oder vermacht sie Benutzer Holger, bei dem spielen sie dann meist ohne irgendeine Änderung knisterfrei.

Parrot
Dante*
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Mai 2020, 11:28
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten!

[quote="Yamahonkyo (Beitrag #4)"]
Ich gehe mal davon aus, dass deine 40% Schallplatten, beiden dies Auftritt nicht alle verkratzt sind, zumal du anscheinend das Knistern auch bei neuen Schallplatten hast.
/quote]

Die 40% bezogen sich in dem Fall ausschließlich auf neue Blue Note Jazz Reissues von Musicmatters (tendeziell hochpreisige US-Pressungen von 2016-2020/ gepresst von RTI). 60% dieser MMJ Reissues liefen ohne Reinigung sofort sehr sauber, bei den anderen hatte ich Probleme, wie so oft meist in leiseren Passagen.

[quote]Wird das Knistern durch Fremdkörper oder statische Aufladung verursacht[/quote]

Wie lässt sich denn am besten festzustellen, ob es sich lediglich um statische Aufladung handelt?

@ParrotHH
Aber wenn ich das Bild der Jico Seite richtig deute, dann dürfte meine JICO N 97 xE SAS ja nicht so schlecht abschneiden, bzgl, Größe des Abtastbereiches der Rille, oder?

[quote]out of the box knacken und knistern, dann hat man einfach ein typisches Exemplar aktueller Life-Style-Produktion erwischt, bei dem zumeist auch Waschen wenig hilft. Diese LPs schickt man besser zurück, oder vermacht sie Benutzer Holger, bei dem spielen sie dann meist ohne irgendeine Änderung knisterfrei[/quote]

Was ist denn Holgers Geheimnis?

Nochmals herzlichen Dank für Beiträge



[Beitrag von Dante* am 12. Mai 2020, 11:31 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#7 erstellt: 12. Mai 2020, 11:40

Dante* (Beitrag #6) schrieb:
Was ist denn Holgers Geheimnis?

Holgers Geheimnis sitzt zwischen den Ohren!

Sein BSP (Brain Signal Processor) filtert Störgeräusche und Verzerrungen einfach weg, und so klingen alle Platten wunderbar. Bei mir wurde leider ab Werk ein nicht so leistungsfähiges Modell verbaut.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 12. Mai 2020, 12:39 bearbeitet]
Dante*
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Mai 2020, 12:26

Sein BSP (Brain Signal Processor) filtert Störgeräusche und Verzerrungen einfach weg, und so klingen alle Platten wunderbar.


Ich hab leider auch ein empfindlicheres Gehör bezüglich dieser Störgeräusche. Fällt mir leider sehr schwer, da etwas auszublenden..


Dante* (Beitrag #6) schrieb:


Wird das Knistern durch Fremdkörper oder statische Aufladung verursacht


Wie lässt sich denn am besten festzustellen, ob es sich lediglich um statische Aufladung handelt?



Ich hätte jetzt mal mithilfe der Cheap Thrill-Methode und L'Art du Son die Platten behandelt.
Das sollte ja nicht nur gegen statische Aufladung helfen, sondern auch die eine oder andere Verunreinigung beseitigen.
Damit liege ich sicher mal nicht falsch, oder?

Oder was kann man sonst noch gegen die statischen Aufladungen tun? (außer natürlich immer vorm Abspielen die Carbonfaserbürste verwenden)


[Beitrag von Dante* am 12. Mai 2020, 12:29 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#9 erstellt: 12. Mai 2020, 12:49

Dante* (Beitrag #8) schrieb:
Ich hätte jetzt mal mithilfe der Cheap Thrill-Methode und L'Art du Son die Platten behandelt.
Das sollte ja nicht nur gegen statische Aufladung helfen, sondern auch die eine oder andere Verunreinigung beseitigen.
Damit liege ich sicher mal nicht falsch, oder?

Nun gibt es aber Schallplatten, bei denen die Störgeräusche nicht durch Dreck auf der Schallplatte verursacht werden, sondern m. E. auch durch Dreck, der schon während der Fertigung auf oder in den Pressmatrizen sitzt, oder durch Pressmatrizen, die von der Stückzahl der damit gepressten Schallplatten über das bekömmliche Maß genutzt werden. Evtl. wird auch schlechtes Material zum Pressen genutzt

Da kannste waschen bis der Arzt kommt.
Es ändert nichts!

Das gab es bei Schallplatten schon immer. Nur erscheint mir heute die Quote solcher Mistpressungen höher als zur Hochzeit der Schallplatte, was bei einem Hochpreis- und Luxusprodukt dann zu einem emotionalen Problem wird.

Oder was kann man sonst noch gegen die statischen Aufladungen tun? (außer natürlich immer vorm Abspielen die Carbonfaserbürste verwenden)

Wie stellst Du denn sicher, dass es sich um statische Aufladungen handelt? Kommt das Knistern und Knacksen denn immer an anderer Stelle?

Gegen sowas hilft eine ordentliche Tellermatte aus Gummi (kein Filz!!!) und ein anständiger Plattenspieler...
Bei meinen uralten Duals ist z. B. im Tellerlager eine extra Metallzunge zur Erdung des Plattentellers verbaut.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 12. Mai 2020, 12:50 bearbeitet]
KyleCrane
Stammgast
#10 erstellt: 12. Mai 2020, 13:00

wern0r (Beitrag #3) schrieb:
Hier haben Nutzer davon berichtet, dass mit "schärferen" Schliffen (z.B. Microline) die Störgeräusche eher abnehmen und nicht zunehmen.


Habe ich auch so wahrgenommen. Seit ich Micronadeln nutze, haben sich Knistergeräusche merklich verringert. Problematisch bleiben tendenziell farbige LPs oder noch schlimmer, Picture-LPs. Mag Zufall sein, ich weiss es nicht. Aber wenn möglich greife ich nur noch zu schwarzen LPs.
Dante*
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 12. Mai 2020, 13:12

Kommt das Knistern und Knacksen denn immer an anderer Stelle?


Nein. Oft zu Beginn einer Platte, aber auch irgendwo während eines Stückes oder auch "klassisch" während der leisen Passage eines Basssolos. Bei wiederholtem Hören aber schon immer an den gleichen Stellen.


was bei einem Hochpreis- und Luxusprodukt dann zu einem emotionalen Problem wird

Wie du sagst, schon sehr bitter, wenn man für teure Reissues viel Geld bezahlt und dann klanglich nicht zufrieden ist.

Aber bislang habe ich es auch noch nicht mit gründlichen Waschungen versucht. (Stichwort: Cheap Thrill / LADS)
Da ich neu in dieser Materie bin und mich an meine "teuren" Platten bisher noch nicht rangewagt habe.

@ParrotHH

Gegen sowas hilft eine ordentliche Tellermatte aus Gummi (kein Filz!!!) und ein anständiger Plattenspieler...

Ich spiele mit der JICO N 97 xE SAS Nadel auf einem Technics SL-1200GR mit Gummimatte.
Das sollte doch einigermaßen solide sein, oder?
lini
Inventar
#12 erstellt: 12. Mai 2020, 13:22
Parrot, Daniel: Naja, so ganz falsch ist die Vorstellung des tieferen Eindringens nun auch wieder nicht. Allerdings ist es bei Line-Contact-Schliffen eher ein zugleich tieferes und weniger tiefes Eindringen - und natürlich sind die eigentlichen Spitzen immer noch so verrundet, dass ausreichender Abstand zum Rillengrund besteht. Aber dieser im Neuzustand hinreichend großzügige Abstand kann sich natürlich mit der Zeit soweit verringen, dass er nicht mehr ausreicht, weshalb die eigentlich interessante Frage an der Stelle wär, wieviele Betriebsstunden Daniels SAS-Nadel bereits auf dem Buckel hat. Der gute Ray Parkhurst hatte beispielsweise neulich in einem Thread drüben auf VE eine ML-Nadel mit angeblich rund 500 Spielstunden unter der Lupe, die tatsächlich schon so verschlissen ist, dass sie zumindest bei einigen Platten schon "grundeln" könnte. Moment, ich schau mal, ob ich den auf die Schnelle finde... *schaut* Hmja, hab ihn - dieser da: https://www.vinyleng...ic.php?f=19&t=117945

Grüße aus München!

Manfred / lini
Dante*
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 12. Mai 2020, 14:08
Hallo Manfred,

ich würd sagen grob 300 Stunden vll. Die Nadel ist noch kein Jahr alt.

Im Steve Hoffman Forum wird diskutiert, ob sie bis zu 2000 Stunden packen könnte. Keine Ahnung...
Aber es wurde auch geschrieben, sie soll Hintergrundgeräusche eher minimieren.

Naja, das kann ich in meinem Fall bedauerlicherweise nicht bedingungslos bestätigen, leider.


...rund 500 Spielstunden unter der Lupe, die tatsächlich schon so verschlissen ist...

Wäre meine Nadel nicht mehr ganz ok, hätte ich doch auch bei nahezu allen Platten Probleme, oder sehe ich das nicht ganz richtig?
lini
Inventar
#14 erstellt: 12. Mai 2020, 14:56
Daniel: Nicht zwangsläufig, denn je nach Norm bewegt sich der zulässige Bodenradius zwischen 4 und 8 µm - und ob die jeweiligen Normen immer so sklavisch eingehalten werden, schiene dann noch die andere Frage (insbesondere heutzutage...). Insofern schiene schon ganz gut vorstellbar, dass 'ne schon um ein gutes Stück "runtergespielte" MR/ML/SAS auf der einen Platte mit höherem Rillengrund/größerem Bodenradius schon "grundelt" (oder vielleicht auch nur mit auf dem Rillengrund befindlichem Staub/Schmutz Kontakt bekommt) und auf der anderem mit tieferem Rillengrund/kleineren Bodenradius noch nicht.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Wuhduh
Gesperrt
#15 erstellt: 12. Mai 2020, 19:12
Hallo !

" Grundeln " machen auch Wasservögel zur Nahrungsaufnahme.

Reissues können schon bedenklich nach einem Remastering sein.

Geschilderte Nebengeräuschen können auch bei rau(h)en Vinylmaterial auftreten. Stichwort Rußanteil. Und wie gemeldet bei farbigem Vinyl.

Reklamieren ist eine problematische Geschichte seit Jahrzehnten.

" ... der zulässige Bodenradius zwischen 4 und 8 µm ... " Wat 'ne Korinthenkackerei im Mikrometerbereich.

MfG,
Erik
Albus
Inventar
#16 erstellt: 12. Mai 2020, 19:14
Tag,

es wird sich vermutlich eher um Verunreinigungen oder Pressfehler handeln als elektrostatische Kleinentladungen, da wiederholt an einer Stelle. Ob es sich etwa aber doch um statische Oberflächenladungen handelt kann auf zweierlei Weisen leicht festgestellt werden.
Erste Möglichkeit ohne irgend Hilfsmittel, die Handrückenprobe: Der Handrücken wird in kurzem Abstand vom Rand her über die Platte gehalten. Werden die Härchen angezogen oder abgestossen, dann ist eine statische Oberflächenladung vorhanden (positiv angezogen, abgestossen negativ).
Zweite Möglichkeit, mit Hilfsmittel, die Papierschnipselprobe: Ein Streifen Papier, 5 cm x 1 cm, wird in die Nähe der Platte gebracht. Von einer statischen Ladung wird der Schnipsel flugs angezogen.

Und wie steht es um das ungestörte Laufgeräusch?, laut oder leise, ist es hörbar als ein eigenständiger Hintergrund, per Kopfhöhrer beispielsweise?, begleitet von dem Eindruck der Empfindung rauher Rillenseiten. Sind die Platten verwellt? Es geht dabei um den Qualitätseindruck.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 12. Mai 2020, 19:21 bearbeitet]
Dante*
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 12. Mai 2020, 20:36
Echt klasse, was man hier alles erfährt! Danke vielmals!


@Albus

Und wie steht es um das ungestörte Laufgeräusch?

Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe was du damit meinst. Ich würde aber sagen eher unauffällig/leise. Du meinst raueres Vinyl/rauere Rillenseiten haben ein größeres Eigengeräusch?

Sind die Platten verwellt? Es geht dabei um den Qualitätseindruck.

Die Platten sind in der Regel nicht verwellt. Die eine oder andere vll minimal. Soweit ich weiß, bezahlen die Hersteller der MusicMattersJazz Reissues auch extra für eine bessere Qualitätskontrolle... Die Platten machen also durchaus einen wertigen Eindruck.

@Manfred
Dann sollte ich wohl auch mal meine Nadel unter der Lupe betrachten. Genügt eine Lupe mit 10-fach Vergrößerung?
Abgenutzte Nadel sind doch auch problematisch, weil sie Schäden auf den Platten hinterlassen, oder?
Ich dachte jedoch auch, dass man i.d.R. klanglich merkt, wenn die Nadel nicht mehr ok ist.

Nach der Waschung:
So, ich habe mich gewagt und jetzt eine Reinigung mittels Cheap Thrill und L'Art du Son an einer dieser Platten vorgenommen. Und tatsächlich war das Basssolo, welches mich so sehr schockiert hat, weitgehend knisterfrei. Zuvor klang es wie ein Regenschauer.

Spricht doch dann tatsächlich für Rückstände in der Plattenrille. Aber wenn es das wirklich ist, dann wundert es mich schon, dass man solch neue hochpreisige Platten zwangsläufig waschen muss, bevor man sie problemlos abspielen kann.


[Beitrag von Dante* am 12. Mai 2020, 20:38 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#18 erstellt: 12. Mai 2020, 21:59
Das liest sich wie eine klare Empfehlung für die L'Art du Son Reinigungsflüssigkeit. Wird auch in der Fachpresse sehr gelobt.
Ich habe bei einigen Platten auch das Problem, dass ich mit meiner normalen Reinigungsflüssigkeit (Aqua-dest. / Isopropanol + Klarspüler) oftmals mit dem Reinigungseffekt unzufrieden bin.

Gerd
lini
Inventar
#19 erstellt: 12. Mai 2020, 22:00
Daniel: Mit zehnfacher Vergrößerung wirst Du nicht sehr weit kommen - um nicht zu sagen, kein Stück weit. Zehnfache Vergrößerung genügt eher gerade mal eben so zur Schliff-Identifizierung bei Schliffen mit recht eindeutigen Charakteristika, aber das war's dann auch schon. Im vorliegenden Fall ginge es hingegen darum, Unterschiede im Bereich von ein paar Mikrometern sichtbar zu machen, wofür entsprechend eher Vergrößerungen ab Faktor 200 angesagt wären.

Und ja, verschlissene Nadeln können schon auch für die Platten problematisch werden. Aber dazu müssten sie dann schon ganz schön verschlissen sein. Eher problematisch wären Beschädigungen/Ausbrüche - aber die sind eigentlich eher selten.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Dante*
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 13. Mai 2020, 15:18
Danke Manfred!

@ Gerd
zu L'AdS:
Ich kenne bisher nichts anderes. Wollte da jetzt aber eig. auch keine Werbung machen.

Ab wann tauscht ihr eure Nadeln denn aus? Macht ihr das ausschließlich an der Spieldauer fest?

Und habt ihr eine Empfehlung zur Reinigung?
(Ich puste mittlerweile lediglich möglichst trocken auf meine SAS Nadel)

F84D2DCD-AB9D-4D98-9CAB-17B464489875
Früher hab ich diese kleine Bürste (re.) benutzt, bis mir davon abgeraten wurde.
Die war bei meinem alten Shure System mit dabei.
Ist die tatsächlich nicht für die Reinigung geeignet?


[Beitrag von Dante* am 13. Mai 2020, 18:27 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#21 erstellt: 13. Mai 2020, 21:51
Wenn Du sanft und vorsichtig die Bürste nur von hinten nach vorne benutzt, wird sie hilfreich sein, wenn Pusten nicht mehr hilft.

MfG,
Erik
mkoerner
Inventar
#22 erstellt: 13. Mai 2020, 22:06
Zum Thema neue Platten und knistern:

Generell hat man mit scharfen, "tiefer" fahrenden Schliffen meist ein besseres Knisterverhalten. Es gibt aber neue Platten, da ist das genau umgekehrt. Ein Erklärungsversuch:

Das Material aus dem neue Platten sind (Vinylmischung aka Compound) enthält Mittel die sicherstellen dass sich die Mischung nach dem Pressen vom Stamper lösen (die sagenumwobenen Trennmittel). Diese nutzt man auch um die Gleitreibung zwischen Vinyl und Diamant herunterzusetzen und damit die Laufgeräusche zu minimieren. Allerdings kommt es ja nach Compound, Temperatur und Pressdauer vor, das relativ viel Trennmittel erst mal auf der Platte bleibt. Dann braucht es so ca. 5-15 Abspielvorgänge bis die Nadel sich da einen Weg durch gebahnt hat und das Trennmittel soweit verdrängt hat das es "normal" funktioniert. Danach sind diese Platten aber Lebenslang besonders Nebengeräusch-arm, wenn man nicht auf die Idee kommt das ganze Trennmittel auszuwaschen und damit die Gleitreibung wieder erhöht.

Scharfe Schliffe tun sich aufgrund meist niedriger Auflagekräfte und großer Auflagefläche schwerer sich durch den Schmodder zu kämpfen und rauschen deshalb erst mal mehr, während einfache Schliffe mit kleiner Auflagefläche und hohem Flächendruck da besser durchkommen und deshalb weniger Rauschen.

Meine Hypothese :-)

Mike
mkoerner
Inventar
#23 erstellt: 13. Mai 2020, 22:19
Zur Nadelreinigung: Regelmäßig Trocken mit einer Carbonfaserbürste ala Pro-ject Clean It.

Und alle Nase lang mit einem Schmutzradierer aus Basotect (z.b. von Meister Proper). Mehr hier:
https://www.analog-forum.de/wbboard/index.php?thread/90864

Vor dem Schmutzradierer kommt noch Last 4 zum Einsatz, eines der sichersten und effektivsten Reinigungsmittel insbesondere zusammen mit dem Schmutzradierer.

Mike
ParrotHH
Inventar
#24 erstellt: 13. Mai 2020, 23:08

Dante* (Beitrag #20) schrieb:
F84D2DCD-AB9D-4D98-9CAB-17B464489875
Früher hab ich diese kleine Bürste (re.) benutzt, bis mir davon abgeraten wurde.
Die war bei meinem alten Shure System mit dabei.
Ist die tatsächlich nicht für die Reinigung geeignet?

Ich habe mir so um 1990 herum ein Gerät zum Reinigen gekauft, ein Audio Technica AT 637, das reinigt die Nadel mit Hilfe einer mit Reinigungsflüssigkeit angefeuchteten Carbonbürste, die mit "Ultraschall" vibriert (in Wirklichkeit sind es irgendwas um 400 Hz). Damals habe ich stolze 50 DM für das Gerät ausgegeben, fand ich ziemlich viel für so ein Zubehörteil

Für den AT 637 gibt es eine moderne Wiederkehr in Form des "FLUX-Hifi SONIC", den man für ca. 130 € erwerben kann.

Aber bei kritischer Betrachtung braucht es diesen ganzen Kram nicht! So eine Bürste, wie von Dir abgebildet, reicht m. E. völlig aus, und ist auch sachgerecht!

Diese Nadel hing als Beifang an einem alten Dual, den ich gebraucht gekauft hatte:

Ortofon OM5

So eine beschissene und billige Bürste, ein Spritzer herkömmlicher Glasreiniger und ein bisserl Gewische später sah sie dann so aus:

Ortofon OM5


Oder die Nadel an einem gebrauchten JVC QL-Y55F, mit "betoniertem" Dreck:

JVC DT200E

Mit angesprochenem Equipment und nach beherztem Gebürste:

JVC DT200E


Es braucht keine teuren Wundermittel.
Das einzige Wunder findet da nämlich im Geldbeutel des Käufers statt!

Faustregel: je exotischer der Name und je höher der Preis pro Liter, desto schneller solltest Du als Kunde Abstand suchen.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 13. Mai 2020, 23:09 bearbeitet]
Dante*
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 14. Mai 2020, 13:52
@Mike
Ich habe den Hersteller von MusicMatters (aus USA) kontaktiert.
(Mir wurde in der Vergangenheit auch die eine oder andere Platte kulanterweise dann ein zweites Mal zugeschickt. Weil ich eben besagte Platten reklamiert hatte, auf Grund des passagenweise herftigen Knisterns im Hintergrund. Ich war schon fast überrascht von dem top Service.)
Es heißt offiziell von seiten MM, man sollte die Platten "professionell" reinigen.
Ich zitiere: "That usually takes care of the residue compound left from the stamper."

Das klingt einerseits genau nach dem was du beschrieben hast, andereseits wurde mir ja explizit empfohlen die Platte zu reinigen.
Ich verstehe das jetzt mal so, dass man den Waschzwang ggf. auch übertreiben kann.. (Beziehst du dich bei deiner Hypothese besonders auf das Vinyl für hochwertige Pressungen, oder ganz allgemein?)


ein Spritzer herkömmlicher Glasreiniger

Danke Parrot! Ich werde genau das testen. Gut dosiert natürlich. Du sagtest ja auch ein Spritzer. Die Horrorgeschichten von sich lösendem Kleber am Diamanten klingeln da in meinem Ohr. Wurde glaub' auch mal hier in einem Forum berichtet.



[Beitrag von Dante* am 14. Mai 2020, 13:58 bearbeitet]
lini
Inventar
#26 erstellt: 14. Mai 2020, 16:07
Daniel: Gründliche Nadelreinigung mach ich im Normalfall mit 'nem mit Isopropanol benetzten Q-Tip. Das setz ich hierzu quasi mit der Spitze auf die Nadelspitze, sodass ich dann den Bausch durch Drehen des Stiels zwischen den Fingerspitzen um die Nadelspitze rotieren lassen kann. Das geht allerdings naheliegenderweise nur bei abgenommener Headshell, abgenommenem System oder abgenommener Nadel so richtig wirklich gut - aber nachdem ich da normalerweise eh das Ergebnis mit der Lupe beäugen will, braucht's das Abnehmen ja ohnehin.

Für die Quick-and-dirty-Staubentfernung zwischendruch nehm ich hingegen normalerweise einfach den Samtstreifen so einer breiteren Carbonfaser-Bürste mit Samtstreifen zwischen den beiden Carbonfaser-Reihen.

Und dann hab ich noch so ein olles, inzwischen längst mit Isopropanol nachgefülltes Canton-Nadelreiniger-Plastikfläschchen mit im Deckel integriertem Pinselchen fürs gründlichere Reinigen in den Fällen, in denen ein Abnehmen von Headshell, System oder Nadel nicht möglich oder zu umständlich wär, sodass ich die Nadel lieber "vor Ort" reinige, und auch für ein Wattestäbchen mit entsprechend gekürztem Stil zu wenig Platz ist.

Grüße aus München!

Manfred / lini
lini
Inventar
#27 erstellt: 14. Mai 2020, 16:14
Parrot, Frage am Rande: Ist die abgebildete Nadel vom JVC die vom MC-200E?

Grüße aus München!

Manfred / lini
ParrotHH
Inventar
#28 erstellt: 14. Mai 2020, 16:28

lini (Beitrag #27) schrieb:
Ist die abgebildete Nadel vom JVC die vom MC-200E?

Jo, genau die.
Die Nadel war durch, inkl. der Aufhängung. Ich wollt halt wissen, was da unter dem ganzen Schmodder steckte, und was der an sich edle Dreher mal für eine Erstausstattung mitbrachte.

Und hätte ich Deinen in den Tiefen des Forums versteckten Hinweis auf die ATN35E eher gefunden, hätte ich mir die deutlich schlechter gemachte ATN 3200XE sparen können.

Aber was soll´s.
Habe ich halt eine Ersatznadel mehr.

Parrot
lini
Inventar
#29 erstellt: 14. Mai 2020, 19:13
Parrot: Danke für Info. Hat mich übrigens deswegen interessiert, weil das Ding ja so aussieht, als ob's einen annähernd quadratischen Bonding-Sockel hätte. Und ich bin zuvor nur einmal igendwo in den Weiten des Webs auf einen nicht-runden/-zylindrischen Bonding-Sockel gestoßen (in jenem Fall allerdings in Längsorientierung statt in 45°), und als ich kurz darauf nochmal danach gesucht hab, weil ich das Bild quasi als "Kuriosität" speichern wollte, hab ich's leider nicht wiedergefunden (auch im Browser-Cache nicht... *seufz*). Wobei ich mir im Fall Deiner DT-200E allerdings nicht sicher bin, ob es sich wirklich um einen Bonding-Sockel handelt oder nicht doch eher um 'ne Hülse.

Grüße aus München!

Manfred / lini
mkoerner
Inventar
#30 erstellt: 14. Mai 2020, 22:32
Isopropanol und ähnliche Alkohole sind nur stark verdünnt für die Nadelreinigung geeignet. Sonst "kauft" man gleich 2 Probleme:

1) Spannungsrisse im Kleber aufgrund der durch die Verdunstungskälte erzeugten hohen Temperaturgradienten (kein Witz, habe so 2 Nadeln verloren, bevor ichs geschnallt hab!)

2) Aufweichen des Klebers bei zu langen Einwirkzeiten.

Wenn die Nadel keine Klebung hat und nicht gebondet ist, dann ist das natürlich kein Drama. Aber z.b. SAS Nadel sollte man keinesfalls so reinigen!

Grobmotoriker sollten auch nicht unbedingt auf Q-Tipps setzen, man kann zu einfach hängenbleiben. Der Schmutzradierer ist deutlich sicherer, er hat qua Material quasi ne eingebaute "Rutschkupplung".

Mike
Dante*
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 17. Mai 2020, 13:31
Ich habe sehr vorsichtig mit Q-Tip und verdüntem Glasreiniger die Nadel gereinigt. Ging ganz gut. So einen Schmutzradiere habe ich auch im Haushalt gefunden. Erstaunlich, was man doch alles zu Hause hat...

Vielen Dank für die Tipps!

Reinigung mit dem Schmutzradierer scheint ja auch sehr beliebt zu sein.
Würdet ihr den Schmutzradierer vorher etwas mit destilliertem Wasser anfeuchten oder eher nicht?

Dann hätte ich noch eine Frage zur SAS Nadel: Wie problematisch ist ein vorsichtiger "Needeldrop", damit meine ich die Nadel vorsichtig mit der Hand auf die sich drehende Platte zu setzen, statt den dafür vorgesehenen Hebel zu benutzen?

Viele Grüße
Daniel


[Beitrag von Dante* am 17. Mai 2020, 20:45 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#32 erstellt: 18. Mai 2020, 00:08

Dante* (Beitrag #31) schrieb:
Wie problematisch ist ein vorsichtiger "Needeldrop", damit meine ich die Nadel vorsichtig mit der Hand auf die sich drehende Platte zu setzen, statt den dafür vorgesehenen Hebel zu benutzen?

Wenn man nicht gerade ein totaler Grobmotoriker ist, gar nicht!

Gruß Roland
mkoerner
Inventar
#33 erstellt: 18. Mai 2020, 08:59
Den Schmutzradierer selbst lasse ich immer trocken. Wenn dann mach ich die Nadel mit nem Pinsel feucht.
Wuhduh
Gesperrt
#34 erstellt: 18. Mai 2020, 12:16
Dieser Needledrop ist eine blöde Idee, weil Nadel und Nadelträger mechanisch unnötig belastet werden. Kommt bestimmt aussem DJ-Bereich, wo händisch klumpig-EGAL aufgesetzt wird.

Pusten reicht gegen losen Staub und Fussel. Die anderen erwähnten Putzmittel gegen fester sitzende Ablagerungen.

MfG,
Erik
Dante*
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 19. Mai 2020, 13:22
Danke allerseits
Werd ich beherzigen. Die Nadel mit der Hand auflegen, muss ja nicht unbedingt sein.
Lässt sich ja vermeiden.

Vll noch zwei letzte Punkte zum „Umgang“ mit der Nadel, (oder vielmehr zum „Nicht-Umgang“ )

Etwa einmal im Jahr komm ich dann doch auch leider ma‘ ungeschickt an den Tonarm und meine Nadel rutscht über n längeres Stück der laufenden Platte. Immer schmerzlich, wenn sowas passiert, aber leider kommt es vor...
Wie gut steckt das, eurer Erfahrung nach, ne Microline oder SAS Nadel weg?
Das Auflagegewicht ist ja immerhin gering.

Und ich erinnere mich, dass ich bei der Montage der SAS Nadel am Shure-System ganz leicht mit dem Finger an den Diamanten gekommen bin.
Natürlich gilt es, sowas tunlichst zu vermeiden. Aber solange ich nichts verbogen hab, muss ich mir da wohl keinen großen Kopf drum machen, oder doch?
(Der Kontakt war nur kurz mit sehr wenig Druck.)

Ich weiß eure Erfahrungswerte wirklich sehr zu schätzen.
Vielen Dank!

Beste Grüße
Daniel


[Beitrag von Dante* am 19. Mai 2020, 20:03 bearbeitet]
lini
Inventar
#36 erstellt: 20. Mai 2020, 03:59

Dante* (Beitrag #35) schrieb:
(...) Wie gut steckt das, eurer Erfahrung nach, ne Microline oder SAS Nadel weg? (...)


Das lässt sich schwerlich pauschalisieren, denn da gibt's ja diverse Nadelträger- und auch Befestigungsvarianten. Die "normalen" SAS-Nadeln (= Bor-Stäbchen mit angefaster Fläche an der Unterseite der Front und darauf aufgesetzem, von einem "Bapp-Vulkan" umhüllten Stein) würd ich da eher als eine der weniger robusten Varianten ansehen.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Dante*
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 20. Mai 2020, 17:35
Vielen Dank für deine Einschätzung.

Aber wenn dadurch was kaputt gegangen wäre, sollte man klanglich doch etwas merken, oder? Rauschen, Verzerrungen oder Ähnliches....
Meinst nicht?


[Beitrag von Dante* am 20. Mai 2020, 17:37 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#38 erstellt: 20. Mai 2020, 17:57
Bei den SAS-Nadeln kommen recht harte Materialien für den Nadelträger zum Einsatz, entweder Bor oder Saphir.

Lini hat prizipiell (natürlich...) recht: die Bor-Variante mit ihrem aufgeklebten Diamanten müsste empfindlicher sein:

Jico SAS

Bei de Saphir-Variante ist der Diamant dagegen durch ein Bohrung gesteckt:

Jico neoSAS

Praktisch ist mir aber durch einen "Needle-Drop" noch keine solche Nadel verloren gegangen. Das können die schon ganz gut ab. Auch so mancher ausgelutschter Lift lässt den Diamanten unsanft in der Rille landen.

Gefährlicher sind die seitlichen Aufpraller, weil einem der Tonarm beim Einschwenken aus der Hand rutscht. Damit habe ich mal ein AT440MLa verbogen - das ich aber kürzlich wieder gerade richten konnte. Das aber hat einen Nadelträger aus Alu. Alu verbiegt sich. Bor und Saphir brechen einfach. Wenn also nach so einem Vorfall der Tonabnehmer noch spielt, und die Nadel noch dran und gerade ist, ist alles in Ordnung.

Parrot
zu_gast
Stammgast
#39 erstellt: 20. Mai 2020, 18:07

ParrotHH (Beitrag #38) schrieb:

Bei de Saphir-Variante ist der Diamant dagegen durch ein Bohrung gesteckt:

Jico neoSAS


Parrot


Danke für diese Foto. ... tatsächlich habe ich mich immer wieder einmal gefragt, wie so ein Diamant „im/am/auf/durch“ Saphir eigentlich im Detail aussehen mag
Dante*
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 21. Mai 2020, 10:18
Tolle Bilder

Herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten zu den verschiedensten Themen!


Beste Grüße,
Daniel
Dante*
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 21. Apr 2023, 15:21
Hallo,

leider muss ich noch 18 Nachrichten verschicken, damit ich einen eigenen Thread posten kann.

Ich interessiere mich um das Zusammenspiel von Technics 1200GR, einem MC 3 Turbo und einem Ortofon SH-4, statt des gegebenen Headshells von Technics.

Es wäre toll, wenn ich diese Frage hier im Forum stellen könnte.

Beste Grüße,
Daniel
Dante*
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 21. Apr 2023, 15:27
Entschuldigt.
Albus
Inventar
#43 erstellt: 21. Apr 2023, 19:34
Tag,
und Tag Daniel,

was ist das für ein Umstand?

Wenn die Technics-Headshell, 7,5 g, mit der um drei Millimeter abgesenkten Befestigungsebene getauscht wird gegen eine Headshell Ortofon SH-4, 9,4 g, ohne diese Absenkung, dann wird es mit der Absenkung des Abtastdiamanten auf die Plattenoberfläche höchstwahrscheinlich nicht klappen. Der Diamant hängt in der Luft, liegt nicht auf. Der MC 3 Turbo ist nicht hoch genug.

Was tun? Du brauchst eine extra Tellermatte, die obe drauf gelegt wird. Oder, besorge dir zur SH4 die dickere Technics-Matte, die RGS0010, 5,75 mm, die RGS0008 ist nur 2,75 mm dünn.

Das geringe Gewicht des Turbo ist unproblematisch, das Gegengewicht des 1200GR wiegt nur 98 g, es kann dichter als bei den alten Mk 2-5 an den Drehpunkt des Armes geschoben werden.

Freundlich
Albus
dante2
Neuling
#44 erstellt: 21. Apr 2023, 22:50

Albus (Beitrag #43) schrieb:


was ist das für ein Umstand?



Hallo Albus,

vielen, herzlichen Dank für deine Nachricht!

Es geht mir hierbei um das Abtastgewicht von 1,8 - 2,2 g des Ortofon MC 3 Turbo.

Mein möglicher Maximalwert an meinem Technics ist 2 g für das MC3. Höher kann ich bei der Einstellung nicht gehen, was mich bislang nicht im mindesten gestört hat.

Nun gibt es neuere Vinyl-Reissues, wie zB. das der aktuellen Tone Poet Serie: Carmell Jones: The Remarkable Carmell Jones (Pacific Jazz), welche durch den Toningeniuer (Kevin Gray), wie man meint, wohl sehr dynamisch gemastered wurden, sodass für eine "saubere" Wiedergabe von anderen Musikliebhabern empfohlen wird, bei leichten Abspielschwierigkeiten/ Verzerrungen mit dem Abtastgewicht etwas zu "spielen", also ggf. das Abtastgewicht etwas zu erhöhen.

Ich hätte daher ebenfalls gerne statt 1,8 g, was ich üblicherweise nutze und womit ich bei fast allen Platten klanglich äußerst zufrieden bin, für diese Platte und dieses etwas spezielle dynamischere Mastering, das Abtastgewicht auf 2,2 g erhöht.

Daher kam mir der Gedanke, ein etwas schwereres Headshells für das MC3 zu nutzen.

Ich hoffe, ich konnte den Sachverhalt verständlich erklären.

Beste Grüße,
Daniel

PS: Ich musste leider einen zweiten Account eröffnen, um dir antworten zu können.


[Beitrag von dante2 am 21. Apr 2023, 23:04 bearbeitet]
hpkreipe
Inventar
#45 erstellt: 22. Apr 2023, 00:12
Hi,

es wird also bei einer superb gemasterten LP davon berichtet. Und weiter dann davon, dass man gegenüber anderen normalen LPs etwas am Setup ändern soll, um was auch immer zu verbessern?

Das macht Dich nicht stutzig? Wenn das doch so super ist muss das dann auch funktionieren. Wenn auch nur mit Wasser gekocht wurde auch okay, Dann muss eben die Überhöhung negiert werden.

Gerade habe ich in die angegebene LP hineingehört - bei Apple Musik - angeblich auch remasters. Ich höre da den typischen 1960er Sound, jedes Geräusch wird mit einer leichten „Rauschfane“ veredelt und die Dynamik höre ich wie leicht verspätet und alles ist etwas dunkel dumpf abgestimmt.

Wie das mittels Mastering nun verbessert worden ist und warum das Ergebnis der bestimmt aufwändigen Arbeit dann auf LP erhalten werden soll, sei einmal dahingestellt, aber ich vermute, wenn da etwas verbessert werden kann, dann nur mittels geeinigtem Algorithmus statt eines Masterings - aber möglicherweise tue ich dem Master-Menschen unrecht, aber zaubern können wird der eben auch nicht.

Also bitte noch einmal - zumindest für mich - was stört Dich am aktuellem Ergebnis bei Dir zu Hause?

Ah, vergessen, wenn Du im jetzigen Setup tatsächlich nicht mehr Gewicht auf den Tonabnehmer geben kannst, aber versuchen möchtest, ob das überhaupt etwas bringt, dann könntest Du eine kleine Mutter von 0,2 g bis 0.5g oder ein anderes Objekt provisorisch mit Doppelklebeband oben auf der Headshell fixieren. Spontan würde mir eine Mutter zur Befestigung von Tonabnehmern einfallen.

Wenn Dir das hilft, dann kannst Du später nach einer passenden Headshell schauen.

Hast Du eine elektronische Tonarmwaage? Wenn ja, würde ich die zur Vorauswahl von Objekten nutzen. Einfach mal etwas kleines, gut zu befestigendes Objekt wiegen und wenn das passt, auf der Headshell fixieren.


[Beitrag von hpkreipe am 22. Apr 2023, 07:19 bearbeitet]
dante2
Neuling
#46 erstellt: 22. Apr 2023, 09:36
Hi.

Auch dir, danke für deine Nachricht und Vorschläge.

Entschuldigt bitte, ich habe die falsche LP genannt. Es ging bei der besagten LP (Erhöhung des Abtastgewichtes zur Optimierung der Wiedergabe aufgrund dynamischen Masterings) um folgende:

BAKER CHET & ART PEPPER - PICTURE OF HEATH

Nun ja, eine original BLUE NOTE, oder PACIFIC JAZZ LP ist für mich kaum zu bezahlen, so dass diese Reissues eine gute Möglichkeit sind, diese Musik dennoch auf Vinyl zu hören und bei dieser analogen Serie werden noch die alten Masterbändern benutzt, also "von den originalen analogen Masterbändern gemastert". Natürlich sind die Masterbänder teils in besserem, teils in schlechterem Zustand. Grundsätzlich gilt die Serie, mit Mastering von Kevin Gray, als exzellent und wird sehr gefeiert und natürlich auch sehr "gehypt". Soweit so gut..

Ich verfolge ein Jazzforum, indem manche von Problemen mit der besagten Platte auf der B-Seite an exakt einer exponierten Stelle berichten, wobei die Pressung nicht wirklich fehlerhaft zu sein scheint:
Einige berichten von einem "Skip", also einem Sprung (wohlbemerkt ohne visuell ersichtlichen Deffekt), andere wiederum hören einen akustischen Pop, und wiederum andere berichten, sie hören an besagter Stelle lediglich eine sehr hohe Dynamik, jedoch keinerlei Beinträchtigung (Störgeräusch).

hpkreipe (Beitrag #45) schrieb:
Und weiter dann davon, dass man gegenüber anderen normalen LPs etwas am Setup ändern soll, um was auch immer zu verbessern?

Und genau davon wurde berichtet: "Verfeinerung der Setupeinstellungen nach Wiedergabe dieser Platte"
Also war die Rede von Enstellungen des Antiskating, VRA, SRA, ...
Manche meinten scherzhaft, das sei die ideale Werbung: "Kauf die Platte, um dein Setup herauszufordern und zu optimieren"

Also mehr oder weniger faktisch wurde nun im Forum diskutiert, woran das liegen kann, wenn die Ursache keine fehlerhafte Pressung ist. Die Meinungen gingen auseinander und eine (plausible?) Schlussfolgerung lag im gut austarierten Zusammenspiel von Tonarm und Masse des Tonabnehmers. Mittelschwerer oder leichter Tonarm kombiniert mit leichtem Tonabnehmer oder schwererem TA und so weiter...

Viele berichteten davon, dass ihr System 99,9 % aller Platten sauber und "einwandfrei" abspielen kann (also ist die grundsätzliche Setupeinstellung wohl in Ordnung), aber dass durch eine Erhöhung der Abtastkraft das Problem bei dieser Scheibe behoben oder deutlich verbessert werden konnte.

Ich gebe, zu es ist etwas kurios.

Und natürlich ist das auch ein häufiger Vorwurf in diesem audiophilen Jazz-Forum, dass eine audiophile Platte an allen Systemen fehlerfrei spielen sollte. Nun ja, nur ist es wohl leider nicht so.


[Beitrag von dante2 am 22. Apr 2023, 10:49 bearbeitet]
dante2
Neuling
#47 erstellt: 22. Apr 2023, 10:18

hpkreipe (Beitrag #45) schrieb:
Also bitte noch einmal - zumindest für mich - was stört Dich am aktuellem Ergebnis bei Dir zu Hause?


Ich höre die besagte "dynamische" Stelle nicht wirklich als Pop, aber an der Stelle etwas unsauber, ähnlich eines Pops. Und bei wenigen LPs, zwar selten, höre ich ebenfalls leichte Verzerrungen, bei denen ich gerne in meinem Bereich des MC 3 Turbo (1,8 g - 2,2) etwas spielen würde, um das Abspielverhalten zu verändern und etwas herumzupielen.

Eine korrekte Einstellung des Tonarmes und der entsprechenden Geometrie rund um den TA ist natürlich das Maß aller Dinge. Aber da ich mit dem Klang überwiegend sehr zufrieden bin und durch das Forum darauf aufmerksam wurde, wollte ich eben auch in der Lage sein, bis auf 2,2 g erhöhen zu können.
Da dies ja auch ein Leichtes ist, beim Abspielen einer ggf. besonderen LP etwas zu verändern.


[Beitrag von dante2 am 22. Apr 2023, 10:52 bearbeitet]
Albus
Inventar
#48 erstellt: 22. Apr 2023, 10:52
Tag,

aha, es geht nur um die Möglichkeit einer gelegentlichen Erhöhung der Auflagekraft, aha. - Das normale 98 g-Gegengewicht sitzt jetzt ganz am Anschlag.

Wenn die SH-4 ohne das zugehörigen Zwischengummi eingeschraubt ist, dann genügte das Einsetzen des 0,5 mm dünnen Gummis für die Erweiterung des AK-Bereiches.
Wenn dieses Gummi schon eingesetzt ist, dann sollte bei Ortofon oder Die Nadel ein Dreierpack RUBBER RINGS gekauft werden - und eines der 0,8 mm dicken Gummis eingesetzt werden. Auch so erweiterte man den AK-Bereich.

Zugleich sieht alles weiterhin gut aus - der Spurwinkelfehler wird durch den geringfügigen Überhang-Zuwachs geringer, ein günstiger Nebeneffekt (52,5 ist besser als 52,0 mm). Oder, den Tonabnehmer entschieden auf Überhang 52,5 mm schieben. Das ist eh besser.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 22. Apr 2023, 10:54 bearbeitet]
dante2
Neuling
#49 erstellt: 22. Apr 2023, 11:25
Vielen Dank für deine Nachricht!
Albus (Beitrag #48) schrieb:
Das normale 98 g-Gegengewicht sitzt jetzt ganz am Anschlag.
Ja, genau.

Ich habe gelesen bei den Ortofon Headschells ist kein Gummi im Lieferumfang enthalten. Ist das möglich?
Würde mir, ohne einen 0,5mm Ortofon Gummi, dann auch ein Gummi der RUBBER RINGS, mit 0,8mm, als Einsatz genügen?
Oder kann ich ggf. auch einen Gummi eines Technics Headshell benutzen?

Benötige ich dann noch die dickere Technics-Matte, von der du anfangs geschrieben hast?

Vielen Dank,
Daniel


[Beitrag von dante2 am 22. Apr 2023, 11:26 bearbeitet]
Albus
Inventar
#50 erstellt: 22. Apr 2023, 11:44
Tag,

Daniel, das Technics-Gummi ist bereits die Problemlösung. Die Matte muss nicht mehr sein.

Freundlich
Albus
dante2
Neuling
#51 erstellt: 22. Apr 2023, 12:56
Super.

Dann würde ich mir nun ein Ortofon SH-4 Headshell besorgen, ergänze den Gummiring meines Technics Headshells (7,6g) und montiere mein MC 3 Turbo mit Hilfe der Technics RMR2210-W Überhanglehre auf 52,5 mm. Korrekt?

Durch das höhere Gewicht des Ortofon Headshells sollte ich dann mehr Spiel bezüglich der Auflagekraft des TA haben.

Spricht irgendetwas gegen das Ortofon SH-4 Headshell gegenüber des Technics Headshells?
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