[Gelöst] AT-95 VM ML oder Ortofon 520 MKII?

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Mr2099
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Nov 2020, 14:53
Hallo,
ich möchte gerne in meinem Dual 604 einen höherwertigen Tonabnehmer verwenden als den derzeit eingebauten AT 95 E.

Zur Auswahl stehen ein AT-95 VM ML oder ein Ortofon 520 MK II (ein exklusiv für Thakker produziertes und von dort empfohlenes Modell).

Ich bin Laie, daher verzeiht mir bitte Ungenauigkeiten bei den technischen Angaben....

Ich habe gelernt, dass eine Überschreitung des für den Tonabnehmer empfohlenen Wertes für die Eingangs- oder Abschlusskapazität unter Umständen zu einer Beeinträchtigung vor allem der Wiedergabe von hohen Tönen ("Verzerrung" oder "dünner") führen kann.

Ich nutze derzeit einen Art DJ Pre II mit einstellbarem Eingangswiderstand 100pf oder 200pf. Sowie einen AV-Receiver Yamaha RX-V475. Der Vorverstärker wird über Cinch angeschlossen; die Eingangskapazität kenne ich leider nicht und konnte sie bislang auch nicht in Erfahrung bringen. In Summe aller Komponenten (Dual, Vorverstärker, AV-Receiver) dürften es aber mehr als 600 pf Widerstand sein.

Daher meine Frage - kann ich auch das Audio Technica System verwenden, obwohl hier eine Empfehlung von nur 200 pf angeben ist? Oder ist es besser, das Ortofon-System zu verwenden, weil es "mehr" verträgt und daher die Klangwiedergabe besser ist?

Habt ihr vielleicht noch einen anderen Vorchlag für ein passendes, hochwertiges Tonabnehmersystem? Preislimit sind so ca. 160 Euro (neu).

Danke für euren Rat und Grüße
Christian


[Beitrag von Mr2099 am 04. Nov 2020, 15:00 bearbeitet]
lini
Inventar
#2 erstellt: 04. Nov 2020, 16:50
Christian: Die pF (= Picofarad) sind bereits die Einheit für die Kapazität (für Widerstand/Impedanz wären's Ohm). Und hier zählt lediglich die Summe aus der Eingangskapazität der Phonovostufe (in Deinem Fall also 100 oder 200 pF, tatsächlich aber jeweils geringfügig mehr...) und der Kapazität der Phono-Kabelage vom Tonabnehmer bis zum Vorstufeneingang (geschätzt typischerweise rund 150 pF). Die üblichen 100 bis 200 pF stellen bei Audio Technica allerdings eine schon seit einigen Jahrzehnten gegebene Standardempfehlung für deren Dual/V-Magnet-Systeme dar, die man jedoch nicht für jedes System-Modell gar so genau zu nehmen braucht - und zu den weniger kritischen Modellen gehört anscheinend auch das AT-VM95ML.

Kurzum: Du kannst also ruhig zum AT-VM95ML mit seinem gegenüber dem 520II/VM Red aufwendigeren Nadelschliff greifen, ohne klangliche Einbußen befürchten zu müssen. Außerdem bliebe Dir "zur Not" noch immer die Möglichkeit, dem CS604 ein niederkapazitives Ausgangskabel zu verpassen, falls Dich die Überschreitung der offiziellen Kapazitätsempfehlung "auf dem Papier" arg stören würde.

Grüße aus München!

Manfred / lini
hm_schmitz
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Nov 2020, 22:27

Mr2099 (Beitrag #1) schrieb:

Daher meine Frage - kann ich auch das Audio Technica System verwenden, obwohl hier eine Empfehlung von nur 200 pf angeben ist? Oder ist es besser, das Ortofon-System zu verwenden, weil es "mehr" verträgt und daher die Klangwiedergabe besser ist?

Hallo Christian,

ich habe beide Systeme und ich würde mich Manfred anschließen und ebenfalls das VM95ML empfehlen. Klanglich angenehmer als das Ortofon, für mich runder und ausgewogener, vor allem aber weil durch den schärferen Nadelschliff bessere Auflösung, eigentlich kein zischeln und so gut wie keine Verzerrungen Richtung Plattenmitte. Selbst eher abgenudelte oder schlechter gepresste Platten sind mit dem 95ML meist sehr gut hörbar, während das VM Red da schon häufig an Grenzen kommt.

Bei mir ist das Audio Technika aktuell auch mit zu hohen 220pF (plus Kabel etc) am Phonoeingang angeschlossen und konnte nichts negatives feststellen. Nach allgemeiner Forenmeinung ist es unkritisch und wie gesagt, es gefällt mir trotzdem besser als das theoretisch passende Ortofon.

Gruss,
Andreas
oremilac
Stammgast
#4 erstellt: 05. Nov 2020, 17:45
Moin!

Da du schon Erfahrungen mit einem AT-System hast, würde ich bei AT bleiben.
Ich betreibe an meinem 604 das AT 440 mlb, super Combi, direkt am Phonoeingang vom Verstärker. Die Berechnung führte zu ca. 250 pf, no Problem. Da die VM 95 Reihe offenbar noch deutlich Toleranter ist....alles paletti.
Übrigens die Originalen Anschlußkabel sollte man dran lassen, den die sind schon sehr gut.

Gruß
Thomas
Mr2099
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Nov 2020, 23:05

oremilac (Beitrag #4) schrieb:

Übrigens die Originalen Anschlußkabel sollte man dran lassen, den die sind schon sehr gut.


Hallo Thomas,
meinst du das Original (DIN)-Anschlusskabel? Das gibt es nicht mehr, jetzt ist ein Cinch-Kabel angelötet.
Welche Kapazität das hat - keine Ahnung....
Viele Grüße
Christian
evilknievel
Inventar
#6 erstellt: 06. Nov 2020, 00:44
Hallo Christian,

es ist das Originalkabel umgerüstet auf Cinch.
Ich habe Deine PN gelesen, jedoch verwehrte mir das Forum eine Antwort, warum auch immer.

Die Tendenz des Tonabnehmerpendelausschlages sollte durch die Beiträge recht eindeutig sein.

Gruß Evil
Mr2099
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Nov 2020, 09:33
Danke für eure Beiträge und euren Rat. Ich habe das AT VM 95 ML gestern bestellt. Sollte heute kommen.
Ich hoffe, ich komme mit der Montage und der Ausrichtung zurecht.... dafür braucht man ja wohl etwas Sensomotorik und ein gutes Auge ...
Viele Grüße
Christian
Albus
Inventar
#8 erstellt: 06. Nov 2020, 16:50
Tag,

keine Probleme - ein Dual 604 mit originalem Audiokabel/RCA-Stecker umgerüstet kommt auf 160 pF, der ART hat in Einstellung "100" dann 115 pF, was somit 275 pF als Summe und Lastkapazität für ein ATVM95ML einwandfrei tauglich ist und bleibt.
[Ich antworte mit Zahlen, weil dir Evil... nicht antworten kann, Forum??]

Freundlich
Albus
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