Audio Technica 95er oder 500er Serie?

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Moardl
Neuling
#1 erstellt: 12. Jan 2021, 19:31
Hallo zusammen,

Ich bin zwar neu hier, lese aber schon eine ganze Weile sehr interessiert mit. Trotz aller Suchen und Test-/Thread-Leserei habe ich eine Frage zu den Audio Technica Tonabnehmern der 95er und 500er Serie.
Vielleicht kurz zur Erklärung der Zusammenhänge:
Ich hatte eine ganze Weile den Transrotor Plattenspieler (Plexiglas
Transscriptor Nachbau) meines Vaters "ausgeliehen" mit SME-Tonarm und ELAC D796HSp Abnehmer. Der TA wurde irgendwann Ende der 80er dran gebaut, hat aber seither (Dank der CD-"Revolution") gar nicht mehr allzuviele Betriebsstunden gesehen. Das gute Stück hing bei mir an einem Marantz AV7008 AV-Receiver, der netterweise eine Phono-MM-"Vorstufe" als Beigabe hat. Die Kombi hat sich für mich als Platten-Neuling erstmal nicht grundverkehrt angehört. V.a. war im Direktvergleich mit CD oder gar Spotify schön der seidigere,
zum längeren Hören animierende "Analogsound" rauszuhören.
So - der Papa wollte seinen Transrotor zurück, aber ich bin mittlerweile im Besitz einiger Platten (neu, sowie etliche Originale aus den 70er/80ern) und will definitiv nicht mehr "zurück"
Also hab ich mir einen Thorens TD209 mit Tonarm TP90 und TAS267 Abnehmer für unter 500€ bei fono.de gekauft. Mich hat zum einen die Form fasziniert und zum anderen war der Preis gut 200 unter meiner selbst grob gesteckten Grenze.
Soweit, so gut.. leider gehöre ich zu der Gattung "Tuner", sprich: ich kann und will mich erst dann zurück in meinen Ohrensessel fallen lassen und den himmlischen Klängen lauschen, wenn ich das Gefühl habe, dass ich alles rausgeholt habe
Irgendwie hat mich der neue Spieler - v.a. nach 2 Jahren Transrotor/ELAC - klanglich nicht gerade umgehauen. Irgendwie hörte es sich etwas muffig/sumpfig an, Information fehlte - nicht wie ein brandneuer Plattenspieler. Im Blindtest hätte ich sicher den Thorens für den bedeutend älteren Spieler gehalten. Auflagegewicht hin und hergedreht - wurde nicht wirklich besser. Also noch eine Pro-Ject Phono-Box DS gekauft: WESENTLICHE Verbesserung, die sogar meine sonst diesbezüglich taube Frau gehört hat. Aber irgendwie immer noch nicht DAS Gefühl.

Sorry für den langen Text, falls ihr ihn nicht gelesen habt, egal hier die eigentliche Frage:
Ich möchte einen besseren Tonabnehmer für meinen Thorens TD209. Der verbaute TAS267 ist wohl ein umgelabelter AT95E (oder so), also absolute Einsteigerklasse. Legt aber doch die Vermutung nahe, dass Audio Technica TA's an TP90 Arm nicht grundverkehrt wären.
Das hat mich zu meiner Auswahl geführt:

1. VM540ML
2. VM95ML
3. VM95SH

Der freundliche sg-akustik Mitarbeiter hatte mir dagegen ein Ortofon 2m Blue ans Herz gelegt... in der Audio/Stereoplay/LowBeats.de (Test des TD209) schwärmen sie vom Goldring E3 (eine Preisklasse drunter, schon klar)

Also die Frage: was kann ein 540ML mehr als ein 95ML? Macht ein "Hauptsache-Shibata-Schliff" 95SH überhaupt Sinn? Das 540ML soll ja gar überzeugender spielen als ein 740ML..? Der Vorgänger vom 540ML, das 440MLa/b war ursprünglich günstiger eingepreist als jetzt das 95ML..

Wo habe ich voraussichtlich den größten klanglichen Zugewinn/Sprung ggü. meinem 35€ Tonabnehmer?

Sind die genannten Alternativen von Ortofon und Goldring überhaupt Alternativen?

Ich weiß, dass es schon Threads zu meiner Frage gibt, allerdings wurde der Kern nicht wirklich beantwortet.. meistens verliert man sich offenbar in nicht zwingend unmittelbar HÖRBAREN technischen Details wie Verrundung usw. Mir geht es tatsächlich um die Auflösung, detaillierte Darstellung, "Informationstiefe", ohne aber dabei beispielsweise Bassqualität einzubüßen. Gehört wird von Rock/Metal über Pop bis Klassik..

Ich hoffe, ihr habt ein paar zielführende Antworten für mich

Danke und Grüße
Martin
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#2 erstellt: 12. Jan 2021, 20:21
Glückwunsch zum Thorens zur Hälfte des Neupreises.
Das TA-System sieht aus wie das nicht mehr erhältliche AT-95 PRO mit schwarzem Nadelträger. Erstmal behalten.

Du beklagst ein "muffiges, sumpfiges" Klangbild. Wenn die Auflagekraft (Welche ist eingestellt?) nur halbwegs stimmt, also nicht deutlich zu hoch liegt, liegt es nicht am TA-System.
Es ist möglich, dass der Thorens sensibler auf seine Stellfläche, den Untergrund, reagiert als der Transrotor.
Worauf steht der Pl-Spieler? Holz, Spanplatte furniert, Acryl - Plexiglas, Glas usw.?

Dies beeinflusst das Klangbild nicht unerheblich und könnte die Ursache deiner Probleme sein.

Gruß Gerd
Jazzy
Inventar
#3 erstellt: 12. Jan 2021, 20:35
Also das AT-VM95ML kann ich empfehlen, für 145,-Euro nicht schlecht,das Teil. Die ML-Nadel spielt detailreich und Verzerrungsarm. Allerdings spielt es bei mir an SL1210mkII und T+A PH2000-Phonostufe. Gesamtkapazität ist bei mir 180pF, da ist der F-Gang sehr linear.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#4 erstellt: 12. Jan 2021, 23:00
@Moardl:

Ich habe mir mal die Website von sg-akustik und fono.de angesehen. Die Angebotspalette lässt auf Know-how schließen.
Hast du dort schon mal dei Problem des sumpfigen und muffigen Klangbildes vorgetragen? Die müssten doch z. Zt. zumindest telefonisch erreichbar sein.

Frag ruhig mal, ob sie dir eine andere Stellbasis für den Thorens empfehlen. Lass dir am Tel. kein neues TA-System aufschwatzen. Probier das erstmal mit der Stellbasis.

Haben die bei Fono.de irgendeine Kennzeichnung am Netzstecker des Thorens gemacht, roter oder weißer Punkt oder ähnliches?

Gruß Gerd
#linn-fan#
Inventar
#5 erstellt: 13. Jan 2021, 14:37

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #4) schrieb:
Haben die bei Fono.de irgendeine Kennzeichnung am Netzstecker des Thorens gemacht, roter oder weißer Punkt oder ähnliches?

Man mag trefflich darüber streiten, ob der phasenrichtige Anschluss eines Verstärkers Sinn macht. Oder auch nicht.

Da die mit dem Stromnetz verbundene Baugruppe eines Plattenspielers jedoch keinen noch so kleinen Kontakt mit den Leitungen des Tonabnehmers hat, bleibt mir unerklärlich wie das auf den Klang irgendeinen Einfluß haben kann. Außer Karma.

Oder anders ausgedrückt, der TA LIEFERT eine Wechselspannung aufgrund seiner Funktion als Generator. Das darf keine Verbindung zum "Stromnetz" innerhalb des PS haben.

Kann du das bitte mal erläutern BGN, welche Auswirkungen eine Phase des Stromnetzes auf den Klang eines PS haben kann?

Zurück zum Thema der "Muffigkeit"
Nun ein ELAC ELAC D796HSp mit einem AT95e zu vergleichen wird je nach persönlichen Vorlieben immer in Begriffen wie muffig, schrill, matschig, warm/kalt oder Ähnlichem resultieren, sind beide TA in ihrer Gesamtkonstruktion, der verbauten Nadel, der TA/Tonarmkombination, der Compliance, usw. doch sehr unterschiedlich.

Als Analogie fällt mir da Motorrad/Auto ein. Mit beidem kann man schnell/langsam fahren und erreicht sein Ziel. Die Dynamik des Fahrens ist jedoch gänzlich unterschiedlich.

Das wird auf Experimentieren hinauslaufen, was man gemeinhin aus Gründen eines begrenzten Budgets eingrenzen möchte.

Beim Nadelschliff anzusetzen (Ausgangslage van den Hul beim ELAC) führt mMn in die richtige Richtung und mündet in deiner Auswahl

1. VM540ML
2. VM95ML
3. VM95SH

Bzgl. des Klanges dürften sich alle 3 erkennbar anders (besser) anhören bzgl. der "Muffigkeit" Ob signifikante Unterschiede des 95ers und des 540ers zu erwarten sind? Ich hätte da meine Zweifel. Der Sprung vom 95e auf einen der drei genannten wird deutlich weiter sein, als unter den 3.

Da du dich selber als Tuner bezeichnest, der sich erst zurücklehnen mag, wenn gefühlt alles getan ist, rate ich aus diesem Grund zum 540er. Es kommt der "Klasse" (nicht zwingend technisch begründet) des ELAC am nächsten.

Gruß R.


[Beitrag von #linn-fan# am 13. Jan 2021, 14:41 bearbeitet]
MBurock
Stammgast
#6 erstellt: 13. Jan 2021, 15:57
Es ist wie immer: hat die Phase einen echten Einfluss, liegt ein Defekt vor.
Wieso eine Produktpalette jetzt wirklich auf Kompetenz schließen lässt, ist mir auch unklar.
Im Übrigen würde ich durch die falsche Stellung viele Effekte erwarten, sumpfig gehört nicht dazu, das klingt nach einem anderen Problem. Eine Dämpfung der höheren Frequenzen erreicht man so zumindest in der Regel nicht.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#7 erstellt: 13. Jan 2021, 22:27
Ich wollte eine Netzphasendebatte um jeden Preis vermeiden, um den TE nicht zu verwirren. Deshalb nur die Frage, ob da eine Kennzeichnung vorliegt.
Es wäre schön, wenn nur der TE darauf geantwortet hätte.

Sumpfig, muffig: beziehe ich auf die Qualität der Basswiedergabe und die ist nun mal stark aufstellungsabhängig. Und das AT95 kann einen trockenen Bass.

Gerd
MBurock
Stammgast
#8 erstellt: 13. Jan 2021, 23:23
Wenn der TE nicht verwirrt werden soll, sollte man sich solche Fragen sparen, da sie nicht zielführend sind.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#9 erstellt: 13. Jan 2021, 23:29
@ MBurock: Ich habe lediglich gefragt, ob da was gekennzeichnet ist. Wieso sollte es den TE verwirren, wenn er mal nachsieht?
Zu denen, die hier Verwirrung gestiftet haben könnten, zähle ich mich deshalb nicht.

Gerd
MBurock
Stammgast
#10 erstellt: 13. Jan 2021, 23:37
Weil man hinter der Frage natürlich eine Intention sucht, ist die Frage durchaus verwirrend.
Fragen im Alltag sind selten alleinstehende Fragen, da sie fast immer etwas implizieren. In diesem Fall, dass die Steckerseiten nicht gleichwertig sind und Relevanz für den Klang des Plattenspielers haben.
Man begibt sich also auf eine Fehlersuche, ist bzgl der Steckrichtung verunsichert, das ganze vollkommen ohne Grund.
Man kann diese Phasendiskussion ja führen, wobei auch da die Antwort eindeutig je nach Aufbau zu klären ist, aber doch bitte nicht bei einem Gerät, das diese Phase nie sieht, was auf jeden tonabnehmenden Teil dieses Spielers zutrifft.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#11 erstellt: 13. Jan 2021, 23:44
@MBurock: Lies mal deine eigenen Stellungnahmen zum Thema und frage dich: wer hier wen verwirrt? Vielleicht kommst du ja drauf.

Gerd
Moardl
Neuling
#12 erstellt: 14. Jan 2021, 02:49
Hallo zusammen,

Vielen Dank schon mal für die zahlreichen Antworten!
Aber bitte nicht streiten - ich sollte vielleicht, um Missverständnisse zu vermeiden, dazu sagen, dass es nicht so ist, dass mein neuer Plattenspieler furchtbar klingt, sondern einfach nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Ich kenne eben den 45 Jahre alten Transrotor meines Vaters mit dem ELAC Tonabnehmer, der mir - v.a. in Anbetracht des Alters - sehr gut gefallen hat. Ich hätte allerdings eher erwartet, dass ein brandneuer Spieler trotz Einsteiger-System irgendwie "neuer" klingt. "Sumpfig" war vielleicht ein falsch gewählter Ausdruck Es hört sich in meinen Ohren einfach etwas informationsärmer an als mit dem Transrotor, was besonders bei neueren Platten auffällt.
Quasi ein "nice", was mich aber ggf. nicht zum Analogfan gemacht hätte, wenn das mein erster und einziger gehörter Plattenspieler gewesen wäre. Und schon gar nicht mit dem UVP-Preisschild von 999€ im Hinterkopf!

@Gerd: der Transrotor ist durch seine "Schwingbeine" mit Sicherheit besser vom Untergrund entkoppelt als der Thorens mit seinen minimal bedämpften Füßen. Ich habe daher auch etwas nachgeholfen und dem Rack und dem Spieler Dämpferunterlagen gegönnt. Mit der Phasengeschichte denke ich, Du meinst die Phono-Box, oder? Bei dieser hat mich nur das übel windige China-Netzteil doch etwas erstaunt.. für UVP 250€ hätte ich doch wenigstens eins aus der 25€ statt der 3,50€ Klasse erwartet Aber da der Transrotor im Gegenvergleich auch daran hing, sehe ich die "Schuld" eher nicht beim Vorverstärker.

Daher nochmal zurück zur Ausgangsfrage:
Ich bin durchaus bereit, ein paar Euro mehr auszugeben, wenn ich dadurch meinen "Seelenfrieden" finde Soll heißen: wenn ihr befindet, dass ein AT 95 Generator seinen Job genausogut erfüllt wie ein AT5xx - dann würde ich gerne zum "Schnäppchen" greifen, wenn aber ein absolut klar nachvollziehbarer Sprung von z.B. 95ML auf 540ML zu hören ist, würde ich auch da noch mitgehen. Dass Klang nicht vom Nadelschliff allein abhängt ist mir selbstverständlich klar.
Ich blicke nur ehrlich gesagt noch nicht ganz durch im Dschungel der gefühlt 1000000 Tonabnehmer, die jeder Hersteller im Repertoire hat.
Jede Serie wird mit jedem möglichen Nadelschliff kombiniert. Bei AT wie bei Ortofon und vielen anderen. Wo liegt der Sinn? Beim AT95 bringen mir 20-30€ mehr den "nächstbesseren" Schliff. Bei Ortofon verdoppelt sich der Preis mehr oder weniger von Red nach Blue nach Bronze und Black..
Ich hatte auch mal die MCs (Red und maximal Blue) aus der Quintet Serie von Ortofon im Visier, da die in den Tests auch als Geheimtipp dargestellt werden.. aber die haben ja "nur" den einfachen Schliff..

Ihr seht also: maximale Verwirrung

Danke und Grüße
Martin
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#13 erstellt: 14. Jan 2021, 03:27
Ein paar Antworten, die hoffentlich hilfreich sind:

Für das Niveau des Transrotors musst du in eine andere Plattenspielerklasse wechseln.
Der gesamte konstruktive Aufwand des Transrotor ist viel höher als bei einem doch recht einfachen "Brettchenspieler". Du bist natürlich den Klang des Transrotors gewöhnt. Und leider gilt das alte Sprichwort: Das Bessere ist der Feind des Guten.

Ob das mit einem TA-System-Wechsel viel besser wird, lasse ich erstmal offen:
Was für eine Tellerauflage hat der Thorens? Gummi, Kork, Filz oder etwas anderes?
Bei TA-Systemen scheint es mir besonders so zu sein, dass 10% Verbesserung den doppelten Preis nach sich ziehen. Ich glaube aber, dass das montierte AT95 nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Vielleicht doch mal den Empfehlungen folgen und das Goldring oder Ortofon 2M-Blue einsetzen:
Das Blue kenne ich sehr gut und es ist innerhalb der 2M-Baureihe das System mit dem besten Preis-Klangverhältnis. Das dreimal so teure 2M-Black ist nur geringfügig besser, ich hatte es zum testen und ich war nicht zufrieden.

Beim Goldring müsste ich den Testredakteuren glauben, das 2M-Blue kenne ich und ich würde es wieder kaufen.

Was für Dämpfer setzt du beim Rack und beim Pl-Spieler ein? Ich taxiere die korrekte Austellung (auch der Geräte) mit einem Faktor von über 30% bezüglich des zu erwartenden Klangeindrucks. Die Hardware (Geräte) setze ich nicht höher als 50% an. Deshalb sollte man erstmal das vorhandene Equipment ausreizen, bevor man an den Kauf neuer Komponenten denkt.

Gerd
MBurock
Stammgast
#14 erstellt: 14. Jan 2021, 11:49
Ich glaube, ich verstehe die Klangbeschreibung noch nicht ganz ausreichend.
Wenn es mangelndes Auflösungsvermögen ist, etwas, das vor allem mit den höheren Frequenzen zu tun hat, sehe ich folgende Gründe in einer Reihenfolge in der ich sie angehen würde:
- Einstellung (Auflagegewicht, Azimuth, Positionierung am Kopf, Tonarmhöhe, Antiskating)
- Elektrische Eigenschaften des Anschlusses (wobei die Box da eigentlich gut da steht mit 120pF und 47KOhm, blieben also höchstens sehr hochkapazitative Kabel zum Pre)
- Nadelschliff (ein einfacher Schliff ist da tasächlich ein bisschen unfähiger)
- Tonabnhehmer


Wenn wir nun von Problemen mit schlechten Basseigenschaften (nicht "trocken" zum Beispiel) reden ist es etwas ganz anderes.
Dann sehe ich folgende Dinge als wieder nach meiner persönlichen Reihenfolge:
- Aufstellung
- Einstellung (siehe oben)
Und dann mit etwas Abstand:
- Tonabnehmer und Nadel (hier vor allem Complience und Eigenresonanzen)
- Tonarm und dessen (Nicht-)Dämpung

Ich gehöre zur Fraktion derer, die dem Laufwerk selbst einen sehr geringen, bei guter Aufstellung nicht existenten, Einfluss zusprechen, sollte es nicht maßgebliche Probleme geben (Vibrationen durch Motor, Gleichlaufschwankung, etc). Tellermatten spielen auch höchstens wegen der veränderten Höhe eine Rolle, so lange sie keine absolut schlechten statischen Eigenschaften haben.

Einige Einflüsse lassen sich maßgeblich reduzieren, wenn man einmal Kopfhörer verwendet. Vielleicht ist das erstmal ein geeigneter Ansatz. Danach kann man dann besser entscheiden, in welcher Gruppe man weitersuchen sollte.

Mit der letzten Klangbeschreibung würde ich nicht ausschließen, dass ein neuer TA doch den gewünschten Erfolg verspricht.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#15 erstellt: 14. Jan 2021, 13:36
Klangbeschreibung: Wenn du mit dem Hochtonbereich unzufrieden bist, ist das einfache AT95 gegenüber dem Elac am Transrotor ohne Chance.
Gerade im Hochtonbereich hat ein van den Hul Nadelschliff seine großen Stärken. Da kann die einfache AT95-Ellipse nicht annähernd mithalten.

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 14. Jan 2021, 13:37 bearbeitet]
Moardl
Neuling
#16 erstellt: 14. Jan 2021, 14:17
Danke nochmal für eure weiteren Antworten:
@Gerd: überspitzt dargestellt schreibst Du also dem Laufwerk, dem Tonarm und der Aufstellung/Entkopplung/Dämpfung einen größeren klanglichen Anteil zu, als dem Tonabnehmer? Das würde ja meine Anmerkung der Unsinnigkeit der 1000 verschiedenen Nadelschliffe in Verbindung mit 1000 Generatoren nochmal unterstreichen

@MBurock: die Klangbeschreibung fällt mir etwas schwer, da es nicht Frequenzbereiche in dem Sinne sind, die ich vermisse oder die zu leise wären. Die Höhen sind da, die Bässe - tatsächlich nach neuerlichen Hörtests etwas schwammig - sind auch da. Nur klingt es eben insgesamt "nicht so geil" (damit lässt sich sicher nix anfangen aber anders kann ich es nicht sagen).
Wenn man mal bei Adam und Eva anfängt, dann gilt ja das Streben nach dem "perfekten Sound" dem Streben nach dem authentischsten, dem Original der ursprünglichen Aufnahme am nächsten liegenden Klang. Gehen wir mal davon aus, dass der Tonmeister seinen Job gut gemacht hat beim Mastering und die Plattenpresse auch ein Spitzenprodukt gefertigt hat, sollte also auf meiner Schallplatte das zu finden sein, was der geneigte Musikant ins Mikrophon geträllert bzw an seinem Instrument gezupft hat - im Idealfall ohne Verzerrungen/Verfärbungen. Meine Nadel soll den eingekratzten Spuren nun so präzise wie möglich folgen, und der Generator die dadurch erzeugten Schwingungen 1:1 ins elektrische Signal übersetzen. Danach dann noch die Entzerrung über den Phono-Pre und die Verstärkung für die Ausgabe. Soweit der objektive Teil.
Da ich meine (noch überschaubare) Plattensammlung auch auf CD besitze, konnte ich bereits mit dem Transrotor 1:1 Vergleiche anstellen. Was mir beim Platte hören besonders gefallen hat bzw. der Grund, warum ich der Platte "verfallen" bin, ist dieses Gefühl des Mitwippen-Müssens.. der Swing/Groove - nenne man es, wie man wolle.. und DEN vermisse ich beim Thorens.
Damit zurück zur eigentlichen Frage: könnte mich ein neuer, besserer Tonabnehmer glücklich(er) machen?
Ein Freund hat mit einem Music Hall mmf3.3 Spieler + Ortofon M2 Red angefangen und unlängst auf Rega Planar 6 aufgerüstet, allerdings das M2 Red zunächst behalten. Er war etwas enttäuscht von seinem Upgrade.. bis zum Wechsel des Tonabnehmers auf ein AT33EV. Klar - 5-facher Preis, aber muss teuer auch immer = gut heißen? Und teurer = noch besser? Das AT33EV hat einen elliptischen Schliff, hat ihn jedoch - lt. seinen Aussagen - in eine neue Sphäre des Musikhörens gehoben.

@Pentator: danke für deine PM - als Neumitglied kann ich darauf leider nicht antworten, wie mir scheint.. Du darfst mir aber gerne Vorschläge unterbreiten

Beste Grüße
Martin
Moardl
Neuling
#17 erstellt: 14. Jan 2021, 14:32
Hallo Gerd,

Danke für deine Einschätzung - die deckt sich eben auch mit meiner eigenen. Der VdH Schliff soll ja bzgl seiner Schärfe in Richtung Microline und Shibata gehen, was mich auf die ursprünglich vorgeschlagenen AT's gebracht hat. Ich weiß nicht, was das ELAC 796 nach heutiger Einpreisung wohl kosten würde, aber sicher kaum unter 200€ würde ich mal vorsichtig schätzen.
Da mein Spieler ja nicht zur völligen Einsteigerliga gehört seinem UVP nach, würde ihm diese Tonabnehmer-Preisklasse ~200€ doch ganz gut zu Gesichte stehen. Ich hatte ursprünglich mal zwischen 700 und 800€ für den kompletten Plattenspieler incl. System. => es sind also noch 2-300€ "übrig" daher meine Absicht des Upgradens.
Ich will mich aber auch nicht selbst auf Audio Technika festnageln - das war nur meine erste Idee 💡 aufgrund des verbauten AT95 Ablegers.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#18 erstellt: 14. Jan 2021, 15:15
Geschätzt würde ich das Elac bei heutigen Preisen in der 500 Euro Liga verorten. Leider baut Elac keine TA mehr, sie waren hervorragend, und nach einer Wiederaufnahme der TA-Systeme sieht es nicht aus.

Jetzt wird es subjektiv: Ich finde die grundsätzliche Klangcharakteristik eines Ortofon Systems besser als die eines Audio-Technica,
alle Audio-Technicas, die ich gehört habe, waren mir klanglich zu technisch, zu hell abgestimmt. Auf die Dauer fand ich den HT-Bereich lästig.
Ich mag es lieber etwas verhaltener. Ich lasse jetzt mal Fabrikate weg, weil es momentan nicht weiter führt.

Es ist lange her, als ich von einem AKG-System (gibt es nicht mehr) auf ein MC-10 Super von Ortofon wechselte: Die ganze Hochtonlastigkeit des AKG war verschwunden, das MC-10 spielte offen, transparent und homogen. Es wird hier sicherlich Insider geben, die wissen, was heute am ehesten der Nachfolger des MC-10 Super ist.

Auch subjektiv: hat dein CD Player das, was du Du Swing oder Groove nennst?

Was du aber feststellen kannst: Dein Problem lässt sich nicht mit den Klangreglern am Verstärker lösen: Ein verschwommener Bass kann damit lauter oder leiser gemacht werden, aber er wird nicht trockener, das Gleiche gilt für den Hochtonbereich bezüglich der Auflösung.

Es gelten die Gesetze der Physik: Es gibt innerhalb der Kette keine nachfolgende Komponente, die ihr Eingangssignal verbessern kann.

Gerd
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