Macht Erweiterung von Plattenspieler bei digitaler Raumeinmessung überhaupt Sinn?

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DocSny
Stammgast
#1 erstellt: 30. Aug 2021, 00:06
Hi zusammen,
ich muss kurz mal etwas ausholen um meine obige Frage genauer zu erläutern.
Ich hatte kürzlich bei einem Freund die gute alte Platte gehört, die in seiner Kette deutlich mehr Spaß gemacht hat als gestreamte Musik. Das waren Adam Audio Coloumn an einem Linn Akurate DSM, dort angeschlossen ein Rega Plattenspieler mit MC System. Wir haben da jetzt keinen Laustärke Abgleich gemacht, das Klangbild war bei Vinyl immer irgendwie etwas musikalischer, aus einem Guss, schwierig zu beschreiben.
Ich höre zur Zeit ausschließlich digitale Kost über einen Lyngdorf DPA-1 VV mit Raumeinmessung, Naim Endstufe, Martin Logan Ethos Lautsprecher. Jetzt komme ich zu meiner Frage: Wenn ich jetzt also einen Plattenspieler anschaffen würde, bräuchte ich noch einen Phono VV, das ist mir klar. Damit könnte ich dann analog in den Lyngdorf gehen. Der würde dann wiederum das Signal digitalisieren um die Raumkorrektur durchzuführen, gehe ich zumindest davon aus. Würde damit dieser Charme der analogen Quelle verloren gehen oder würde dieser bei der Raumkorrektur erhalten bleiben?
Die Raumkorrektur möchte ich nicht mehr missen, Platte würde mich aber ungemein reizen, allerdings nur wenn ich diesen wunderbaren analog Sound oder wie auch immer man das nennen mag hinbekommen würde. Dilemma.
Was meint ihr?
Beste Grüße
Jörg
net-explorer
Inventar
#2 erstellt: 30. Aug 2021, 06:55
Zumindest zum A/D-Effekt kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass das Tonbild der Schallplatte beim "Digitalisieren" 1:1 erhalten bleibt.
Anders gesagt: Bei Wiedergabe einer "digitalisierten" Schallplatte hast Du das Gefühl, die Schallplatte würde eben gerade tatsächlich abgespielt.

Ob die Einmessung, die sich "eigentlich" auf den Raum bezieht, den von dir gewünschten Vinyl-Effekt beeinträchtigt, mag ich nicht sagen.
Gomphus_sp.
Inventar
#3 erstellt: 31. Aug 2021, 10:17
Guten Morgen, da kann ich net-explorer nur zustimmen. Wenn ich mal ein paar Songs von der Platte für meinen MP3 Player brauche, dann nehme ich sie analog wie in der guten alten Zeit auf. Du hörst einfach den Unterschied, auch wenn hier und da ein Knacksen zu hören ist.

@ Jörg, dir kann ich nur sagen: stell den Plattenspieler hin, zieh die Feinabstimmung durch (TA Justierung, Azimut, Auflagekraft, Antiskating usw.), schließ das Teil an den Verstärker an, leg eine Platte auf, Nadel sauber machen und hören. Lautsprecher vielleicht noch ein bisschen drehen, bis es sich gut anhört. Das ist Analog.

Gruß Heiko
DocSny
Stammgast
#4 erstellt: 31. Aug 2021, 10:47
Hallo ihr beiden,
danke für eure Einschätzung, das macht mir Mut. Ich bin gerade im Urlaub und lese viel hier in der analog Rubrik, werde mal schauen was ich dann mache. Zunächst phono pre ranschaffen….
Beste Grüße
Jörg
net-explorer
Inventar
#5 erstellt: 31. Aug 2021, 13:12

DocSny (Beitrag #4) schrieb:
... Ich bin gerade im Urlaub und lese viel hier in der analog Rubrik, ... Beste Grüße Jörg


Ist das Wetter sooo schlecht??


Bei Einsatz eines "guten normalen" MM-Systems (ich verwende AT 13EaV und 440MLa) kannst Du z.B. durchaus den NAD PP4 verwenden, auch für die Erstellung von Musikdateien von Vinyl.

Letztlich ist die Digitalisierung viel Arbeit, wenn man es möglichst perfekt machen will, aber der Umgang mit den Dateien natürlich um Welten einfacher, und es schont das Original-Vinyl!
Man braucht aber wirklich Muße und Laune dazu!
wendy-t
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 31. Aug 2021, 13:22
Moin!

Ich höre gerade Platten über einen Lyngdorf. Klingt super. Also, nur zu.

Viele Grüße
Philip
13mart
Inventar
#7 erstellt: 31. Aug 2021, 14:59

DocSny (Beitrag #1) schrieb:
Jetzt komme ich zu meiner Frage: Wenn ich jetzt also einen Plattenspieler anschaffen würde, bräuchte ich noch einen Phono VV, das ist mir klar. Damit könnte ich dann analog in den Lyngdorf gehen. Der würde dann wiederum das Signal digitalisieren um die Raumkorrektur durchzuführen, gehe ich zumindest davon aus. Würde damit dieser Charme der analogen Quelle verloren gehen oder würde dieser bei der Raumkorrektur erhalten bleiben?

Hallo Jörg,
bei mir geht es vom Plattenspieler in einen Transistor/Röhren Phonoverstärker,
dann ih ein DSP antimode 2.0. Dort werden die analogen Signale digital 'ver-
hackstückt', dann durch die Korrektur gejagt und anschliessend wieder analog-
isiert. Das Ergebnis klingt nach wie vor nach Schallplatte, wobei ich allerdings
der Auffassung bin, dass ab einer bestimmten Qualität des Plattenspielers samt
Nadel der hörbare Unterschied zu digitalen Quellen, nun, überschaubar ist.

Gruß Mart


[Beitrag von 13mart am 31. Aug 2021, 15:00 bearbeitet]
Black_Cat_85
Inventar
#8 erstellt: 31. Aug 2021, 19:59
Hallo DocSny,

ich nutze Lyngdorf TDAI-3400 mit ASR Basis Exclusive und MuFi MX-Vnyl + PSU.
Mehrere MM und MC Systeme von AT 33Mono bis Sumiko Starling, ich kann dir nur empfehlen eine gute Analogsektion an den Lyngdorf zu hängen denn es lohnt sich.

VG
BC


[Beitrag von Black_Cat_85 am 31. Aug 2021, 19:59 bearbeitet]
ForgottenSon
Inventar
#9 erstellt: 31. Aug 2021, 20:32

DocSny (Beitrag #1) schrieb:

Würde damit dieser Charme der analogen Quelle verloren gehen ...


Bis hierher lautet die Frage, ob digitale Konvertierung ein analoges Signal kaputt macht? Nun, dem ist nicht so, sonst würde es heute weder Musikspeicherung, noch Musikbearbeitung, noch Musikübertragung geben. Auch die Wiedergabe einer wie auch immer ausgestatteten analogen Schallplattenwiedergabe wird nicht durch digitale Konvertierungen gestört, wenn die dafür eingesetzte Technik ausreichend dimensioniert wird. Was heute fast immer der Fall ist.



.... oder würde dieser bei der Raumkorrektur erhalten bleiben?


Eindeutig ja. Es sei denn der DSP der Raumkorrektuf macht noch was anderes. Aber warum sollte er?
sheep99
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 31. Aug 2021, 20:38
Genau! Ich höre meine Vinyls über einen Trinnov. Das klingt dann immer noch nach Schallplatte…
DocSny
Stammgast
#11 erstellt: 01. Sep 2021, 00:03
Danke für alle Antworten bis hierhin. Dann lese ich hier weiter und der Entschluss steht, es geht zurück zum Anfang…. - ich bin sehr gespannt wie das ausgeht…
DocSny
Stammgast
#12 erstellt: 02. Okt 2021, 16:37
Kurzes Update: ich habe mich bei der Auswahl eines Plattenspielers zunächst etwas schwervgetan, da ich direkt mit einem Dickschiff einsteigen wollte. Habe mich jetzt aber erstmal dazu entschlossen cool zu bleiben und mir einen Thorens TD402DD zum Einstieg geschossen. Werde berichten.
Beste Grüße
Jörg
hpkreipe
Inventar
#13 erstellt: 03. Okt 2021, 09:39
Hi,

ich denke das Theme Dreher ist damit für Dich vom Tisch, als einzige einfache und schnelle Option zur „Verbesserung“ wäre dann noch das Auswechseln den VM95e Nadelträgers gegen einen mit einem etwas besseren Schliff. Aber höre Dich erst einmal in das Medium ein, das Auswechseln hat Zeit, bis die Nadel abgenudelt sein wird.

Viel Spaß mit dem Neuerwerb und berichte bitte, danke.
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