Plattenspieler upgrade?

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MarcelKuhnekath
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 11. Okt 2021, 22:22
Hallo Forum,

ich habe seit einiger Zeit einen Dual CS503-1 mit einer Audio-Technica Nadel und war eigentlich ganz zufrieden damit. Ich erwarte keine Hi-Res Digitalqualität, aber die Haptik des Mediums gefällt mir einfach.

Nur frage ich mich allmählich, ob es sich im Anbetracht meiner immer größeren Sammlung an Platten lohnen würde mal den Plattenspieler gegen was besseres zu wechseln, oder vielleicht reicht ein bisschen "tuning" schon aus?

Kann mit jemand was zur Qualität des oben genannten Plattenspielers sagen? Die Nadel ist wahrscheinlich das schwächste Glied der Kette, würde es Sinn ergeben erstmal diese zu tauschen?

Freue mich schon auf eure Antworten, danke!
Yamahonkyo
Inventar
#2 erstellt: 12. Okt 2021, 00:37
Hallo Marcel,

den Plattenspieler würde ich behalten, wenn er noch gut läuft und du damit zufrieden bist. Neue sind nicht unbedingt besser, vorallem was die Gleichlaufwerte betrifft.

Eine Nadel gehört zu einem Tonabnehmer. Davon gibt es viele unterschiedliche.

Um beurteilen zu können, ob ein Nadel Upgrade möglich ist, oder vielleicht ein Austausch des ganzen Tonabnehmers vielleicht sinnvoller wäre, müsstest du bitte mal schreiben, welcher Tonabnehmer genau montiert ist?

Wenn du dir nicht sicher bist, um welchen Tonabnehmer es sich handelt, mach bitte zwei Bilder des Tonabnehmers von vorne und der Seite und lade sie hier hoch.

Dann habe ich noch folgende Fragen:
Welche Musik hörst du vorwiegend?
Welchen Verstärker und Lautsprecher hast du?
Was soll sich deiner Meinung nach klanglich verändern?
Wie viel Geld möchtest du investieren?

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 12. Okt 2021, 00:50 bearbeitet]
Stefanvde
Inventar
#3 erstellt: 12. Okt 2021, 07:16
Wurde der Tonabnehmer schonmal getauscht?

Je nach Baujahr gehörte eine DMS-249E bzw ein DMS-251E zu dem Gerät.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#4 erstellt: 12. Okt 2021, 10:18
DMS-249e = Ortofon
DMS-251e = Audio-Technica

Das schafft schon mal etwas mehr Klarheit, mit welchen Herstellern wir es überhaupt zu tun haben.

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 12. Okt 2021, 10:19 bearbeitet]
Stefanvde
Inventar
#5 erstellt: 12. Okt 2021, 10:44
Für das DMS249E soll die Nadel identisch mit beim OM5E sein,sagen zumindest mehrere Internetseiten.

Dürften dann nicht auch die 10er und 20er Nadeln passen?

Der TE müsste mal schauen ob eine genaue Bezeichnung auf dem TA aufgedruckt ist um zu identifizieren welcher der Beiden es ist.

Für den DMS251E scheint es nur noch einfache Nachbaunadeln zu geben.
MarcelKuhnekath
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 12. Okt 2021, 14:41
So, habe mal ein paar Bilder gemacht.

Als Verstärker dient ein Marantz PM6005, welcher im Moment nur meine Beyerdynamic DT1990Pro Kopfhörer anspielt. Habe keinen Platz und auch nicht die richtigen Nachbarn um gute Lautsprecher ordentlich zu hören.

Ich höre eigentlich zu 99% Rock, Blues usw aus den 60ern bis 70ern. Ein paar Jazz-Klassiker sollten aber auch irgendwann in die Sammlung gelangen.

Klanglich wünsche ich mir etwas mehr Definition und Auflösung, Ausgeben wollte ich insgesamt auf Dauer nicht mehr als 500€.

IMG_20211012_143438
IMG_20211012_143451
IMG_20211012_143431


[Beitrag von MarcelKuhnekath am 12. Okt 2021, 14:42 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#7 erstellt: 12. Okt 2021, 15:16
Hi Marcel,

am einfachste ist der Forentipp: AT-VM95ML (oder SH) und weil man (ich) die Eingangskapazität
des internen Phonovorverstärker vom PM6005 nicht kennt ein Art DJ pre.
Das sind dann 155 € plus 65 € für ein bekannt gutes Ergebnis.
(ggf. die Forensuche nutzen)
MarcelKuhnekath
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 12. Okt 2021, 15:26
Der Marantz hat laut Hersteller eine Eingangsempfindlichkeit / Imepedanz von 2,2 mV/47 kΩ/kOhm.
Spielt das bei der Auswahl des Tonabnehmers eine Rolle?


[Beitrag von MarcelKuhnekath am 12. Okt 2021, 15:27 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#9 erstellt: 12. Okt 2021, 16:34
Hi,

nein, das sind allgemein bekannte Werte.
Zur Eingangskapazität lese diesen Thread.

Warum eigentlich?
Siehe hier unten steht: Empfohlene Lastkapazität 100-200 pF
Das ist typisch für AT Tonabnehmer (dein aktueller ist das AT 3600)

Dein Dual hat um 150 pF an Kabelkapazität plus die 440 pF vom PM6005 (s. Thread) macht um 600 pF
und das ist weit über der empf. K. das Ergebnis dann abfallende Höhen usw. ...

Was übrigens auch ginge ist ein MC (Moving Coil) dem sind Kapazitäten egal.
(die Theorie dazu findet du hier)


[Beitrag von .JC. am 12. Okt 2021, 16:43 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#10 erstellt: 12. Okt 2021, 19:17

.JC. (Beitrag #9) schrieb:
Hi,

Was übrigens auch ginge ist ein MC (Moving Coil) dem sind Kapazitäten egal.
[/url]


Ich nehme an, der Marantz hat nur einen MM-Phonoeingang. Das bedeutet, es müsste ein sogenanntes High-Output-MC sein. Da ist die Auswahl ziemlich klein:

- Ortofon MC3 Turbo: ca. 350.- Fineline-Nadelschliff. In Sachen klangliche Abstimmung gehen die Meinungen übers Turbo etwas auseinander.
- Denon DL-110 ca. 250.-: elliptischer Nadelschliff eher neutral, bin nicht sicher ob das zu hart aufgehängt ist am eher leichteren Dual-Tonarm
- Goldring Eroica H ca. 540.-: Sehr feine Detailwiedergabe dank langlebigem Gyger-Nadelschliff. Eher neutral abgestimmt.
- Sumiko Blue Point No2: 349.- elliptischer Nadelschliff, Nadel nur getippt
- Hana EH 449: elliptischer Nadelschliff (ob nacker Diamant oder getippt unklar), optisch sehr schick
- Benz Micro Silver: ca. 430.- (ich habe im Verdacht, dass das baugleich mit dem Hana ist und in beiden Fällen von Excel kommt)

Die Fineline- und v.a. die Gyger-Nadel halten deutlich länger als die elliptisch geschliffenen Nadeln.

MC-Systeme haben ihren Reiz, sind i.d.R. aber teurer als ein MM-System und Nadelwechsel geht auch nicht. Ob Du ein MC oder doch lieber ein MM (mit einem externen Phonovorverstärker) möchtest ist nun Dein Entscheid. MC-Systeme gelten als

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 12. Okt 2021, 19:24 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#11 erstellt: 12. Okt 2021, 20:07
Sehe ich das richtig: MM: kapazitätskritisch, MC: Kapazität hat keinen Einfluss.
Wie ist es bei MI? Laut GRADO kapazitätsunkritisch.

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 12. Okt 2021, 20:07 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#12 erstellt: 12. Okt 2021, 20:14

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #11) schrieb:
Sehe ich das richtig: MM: kapazitätskritisch, MC: Kapazität hat keinen Einfluss.
Wie ist es bei MI? Laut GRADO kapazitätsunkritisch.

Gerd


MI ist bedeutend unkritischer, das ist richtig. Wobei man da Fall für Fall schauen muss: Grados sind ziemlich unkritisch - hier stellt sich halt eher die Frage nach dem Upgrade, hat man doch eher einfache Nadelschliffe. Der alte MI-Klassiker wie Ortofon VMS20 oder VMS30 findet man nur noch gebraucht. Irtum vorbehalten sind auch die Nagaoka MP100&Co. MI's, diese gelten aber gleichwohl als relativ kapazitätskritisch.

LG
Manuel
Yamahonkyo
Inventar
#13 erstellt: 13. Okt 2021, 01:17
Hallo Marcel,

hier nochmal kurz die Fakten, die bereits die anderen Forenmitgleder aufgeführt haben, als Zusammenfassung und meiner persönlichen Einschätzung:

Der Tonabnehmer an deinem Plattenspieler ist ein AT91 (gelber Nadelträger). Dies ist ein seit vielen Jahren verwendeter, relativ einfacher Tonabnehmer, der prinzipiell gar nicht einmal schlecht klingt. Es ist kommt jedoch klanglich zu Abweichungen, wenn die Gesamtkapazität die vom Hersteller empfohlene von 100-200pF massiv überschreitet, was beim Marantz leider offensichtlich der Fall ist.
Das ist das, was du als fehlend empfindest, zumal du einen Studio-Kopfhörer mit sehr analytischem, fast reinem Klang verwendest.

Die Kapazität nach unten zu bringen, indem du einen externen Phono Vorverstärker verwendest, wäre, wie bereits von Manuel angesprochen, ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Kommen wir nochmal zum Tonabnehmer:
Der AT91 mit seiner gebondeten spätischen (runden) Nadel ist für deine Musik, Rock/Jazz einfach nicht annähernd auflösend und klanglich ausgewogen genug.
Von daher empfehle ich ebenfalls dringend einen anderen zu verwenden.

Es wurde bereits der AT-VM95ML Tonabnehmer erwähnt, den ich ebenfalls aufgrund seiner nackten Mikroline Nadel und deren hervorragender Auflösung und Langlebigkeit gerne empfehle.
Dennoch möchte ich hier eher davon abraten, da er meiner Ansicht nach mit deinem Equipment zu neutral spielt und, obwohl er schon sehr viel dynamischer ist als der AT91, im Zusammenspiel mit deinem Beyerdynamic Kopfhörer ebenfalls noch zu unaufregend klingen würde.

Meiner Ansicht nach brauchst du einen Tonabnehmer, der nicht zu neutral abgestimmt ist, sondern etwas wärmer spielt und eine sehr gute räumliche Auflösung (gern als Bühne bezeichnet) bietet.

Ich habe heute erst einen Sumiko Pearl getestet, der genau dieses bietet, obwohl er "nur" eine elliptische, gebondete Nadel besitzt.

Schau dir dazu mal meinen Beitrag im Bilderthread an und lies bis zum Post #8351 von Albus.

Auch der Sumiko Pearl benötigt genau wie die audio technica Tonabnehmer eine niedrige Anschlusskapazität bis 200 pF.

Empfehlenswerte und für deinen Zweck ausreichende Vorverstärker um die 50-60€ sind, der bereits erwähnte ART DJ Pre II, sowie der dynavox TT-2000, bei denen sich 100pF als Eingangskapazität einstellen lassen.
Die etwa 50 pF mehr, die sich durch die Kapazität von 150 pF deines Plattenspielers ergeben, fallen in der Praxis nicht ins Gewicht.

Soviel zu der Möglichkeit der weiteren Verwendung eines anderen MM Tonabnehmers, bei dem der Vorteil besteht, die Nadel zu tauschen, sollte sie irgendwann verschlissen sein.

Eine gute Alternative zur Kombination MM Tonabnehmer + Vorverstärker ist ein High Level MC Tonabnehmer.
Der Vorteil ist, dass dieser ebenfalls an einem MM Phonoeingang betrieben werden kann und zudem kapazitiv völlig unkritisch ist.

Die Nachteile sind, dass MCs etwas teurer sind und, dass man, wenn die Nadel down ist, diese nicht auswechseln kann. Entweder kauft man dann einen neuen MC Tonabnehmer, oder gibt sie einem Service, der, falls möglich, die Nadel retippt, also eine neue einsetzt.

Als MC Pendant zum Sumiko Pearl würde ich ggf. den Sumiko Blue Point No2 nehmen, da dieser klanglich in die selbe Richtung gehen, jedoch, bedingt durch die etwas andere Technik, noch ein wenig brillanter und klarer spielen soll.

Ich hoffe, ich konnte noch ein wenig helfen.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 13. Okt 2021, 02:42 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#14 erstellt: 13. Okt 2021, 09:26
Hat der Dual einen Low-Mass Tonarm oder eher mittelschwer?
Das spielt doch bei der Auswahl des Tonabnehmers eine nicht zu vernachlässigende Rolle.

Gerd
Yamahonkyo
Inventar
#15 erstellt: 13. Okt 2021, 14:50
Der Tonarm scheint etwas leichter zu sein. Der Sumiko Pearl wurde für den DUAL CS 503-1 schon öfter empfohlen.

Da würde ich mir aber auch erstmal keinen Kopf machen.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 13. Okt 2021, 14:51 bearbeitet]
MarcelKuhnekath
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 15. Okt 2021, 10:52
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Der Sumiko Pearl klingt schonmal ganz gut, der AT-VM95ML aber auch. Denke mal ich werde mich jedoch für den Sumiko entscheiden, ist doch ein ganzes Stück günstiger, auch wenn beide Tonabnehmer absolut im Budget wären.
Den DJ Phono-Preamp werde ich mir auch zulegen, dann kann ich das ganze sowieso über mein Mischpult laufen lassen.
Yamahonkyo
Inventar
#17 erstellt: 15. Okt 2021, 21:54
Hallo Marcel,

hat dein Mischpult einen Phonoeingang? Dann würde ich den Plattenspieler Mal direkt anschließen und hören, wie es klingt.
Ich benutze im Schlafzimmer auch nur meinen Zwei-Kanal-Mixer.

Gruß Roland
Black_Cat_85
Inventar
#18 erstellt: 16. Okt 2021, 11:56
Wichtig wäre neben der passenden Kompliance noch die Systemhöhe zu berücksichtigen, da der Arm wohl nicht einstellbar ist.
Ein klanglich sehr gutes HOMC ist das Sumiko Blue Point Special Evo III, ob die Systemhöhe passen würde kann ich aber nicht beantworten.
Ich würde hier auch bei AT bleiben und mir einen passenden PP zulegen. Um die Kabelkapazität unterzubringen kann man auch einfach mal die oftmals sehr langen Kabel am Plattenspieler kürzen und mit massearmen Steckern versehen.
Das ist ein schöner Player, ich würde da durchaus ein paar Euro mehr in die Hand nehmen damit es gut wird.


VG
BC
hpkreipe
Inventar
#19 erstellt: 17. Okt 2021, 10:05
Hi,

Das Sumiko BPSE III ist allerdings deutlich schwerer als das AT 91, das Eroica HX passt vom Gewicht her besser.

AT 91 5,7 g, Höhe 17 mm, 3,5 mV@ 5cm/s
Sumiko BPSE III 9 g Höhe 20,5 mm, 2,5 mV@ ?
Goldring Eroica HX 5,5 g, 18 mm +/- 1 mm 2,5 mV @ 5cm/s
Grado Prestige 5,5 g Höhe 17 mm +/- 0,5 mm 5 mV@ 5cm/s

Zu den Systemhöhen des Goldrings und des Grado da habe ich meine vorhandenen Systeme von der Seite angepeilt.

Wenn beim 91er der Tonarm etwas nach unten steht, wird das bei den etwas höher bauenden Systemen ausgeglichen, das Grado mag das, das tonale Ergebnis wird von 3 mm mehr aber nicht so sehr verändert.

Als gut ausgelegtes MI ist das Grado sehr unempfindlich gegenüber Eingangskapazitäten. Die High Output MC sind da noch einmal deutlich unempfindlicher, aber auch leiser.

Das Grado selber ist sogar noch etwas lauter als das originale At 91.

Ich würde zwischen Grado Prestige 3 und dem Eroica wählen, je nach Budget. BTW, bei den Prestige, kann man - so meine ich - gut mit einer günstigen Tonabnehmer Version anfangen. Wenn allerdings ein Güldener Systemkörper gut zum Plattenspieler passt, ist das zumindest eine Option.
akem
Inventar
#20 erstellt: 17. Okt 2021, 10:33
Ich weiß nicht, für mich wäre weder das Grado noch das Goldring eine Option.
- Ein Eroica hatte ich mal hier, da hat mir der Subbass gefehlt. Komplett, war einfach nicht da.
- Und ich habe erst neulich mal wieder ein kleines Grado gehört, das Prestige Gold. Also das "größte" von den "kleinen". Tonal verfärbt, keine Räumlichkeit, zischende S-Laute, wenig Auflösung. Das Mikroskop hat verraten, daß an der Nadel ein Kranz aus brauner Substanz ist (Kleber??) und die angebliche Ellipse sieht mehr nach Rundnadel aus... Grado wird erst in der "Holzklasse" interessant.

Der Arm des Dual sieht leider recht leicht aus. Hat zwar ein Halbzoll-Headshell, das ist aber nur aus dünnem Plastik. Ein MC wird da nicht gehen. Ich würde nach einem MM mit möglichst hoher Compliance Ausschau halten und / oder möglichst hohem Eigengewicht. Bei japanischen Herstellern muß man dabei berücksichtigen, daß die Compliance bei den relevanten 10Hz etwa um den Faktor 1,5 höher ist als im Prospekt angegeben - Japaner geben die Compliance unsinnigerweise immer für 100 Hz an.

Gruß
Andreas
hpkreipe
Inventar
#21 erstellt: 17. Okt 2021, 22:02
Hm,

als Antwort zu den Anmerkungen von akem:

Zum Gold kann ich zumindest eine Aufnahme von der Seite zeigen:

Seitenaufnahme Nadel Grado Prestige Gold

Aus meiner Warte klar ein gebondeter Stein.

Hier vom AT PTG II der kaum sichtbare Stein mit ML-Schliff, aber sehr viel Kleber:

AT PTG II Seitenansicht Nadel

Also von der Klebermenge her, kann man vermutlich nicht auf das Ergebnis 1:1 rückschließen.

Tatsächlich habe ich selber beim Austausch des Gold gegen das PTG vor allem eines feststellen können, das Nadelgeräusch des PTG ist wirklich deutlich geringer, als bei dem Grado, das war es dann aber auch schon. Ich könnte die sonst blind eher nicht unterscheiden. Beide konnte ich aber auch am Trigon Vanguard „optimal“ betreiben und das Grado war an der Unterkante passend parallel zur Platte justiert. Dann ist der Tonarm nicht ganz parallel zur Plattenoberfläche.

Das Eroica liefert bei mir das, was auf der Platte vorhanden ist. Es wird bei mir an einem gewöhnlichen MC-Eingang mit 100 Ohm Eingangsimpedanz betrieben. Wenn da bei Dir etwas nicht vorhanden ist, hast Du das Eroica einmal gemessen? Spontan würde ich auf ein festes subsonic Filter gesetzt, wenn Tiefbass fehlt?!
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#22 erstellt: 17. Okt 2021, 22:25
Ich höre gerade intensiv vergleichend ein Grado-Prestige-Blue an einem Thorens TP-90 gegen ein Phonosophie Chiave-Korpus (Basis VMS) mit D-20-FL-Super Nadel, da ich überlege, auf ein Grado Sonata umzusteigen.

Das Grado verfärbt nicht: Ich hatte mal ein Decca, das im Mitteltonbereich extrem verfärbte: Joe Cocker klang wie Tina Turner bzw umgekehrt.
Solche Verfärbungen kann ich bei dem Grado nicht mal ansatzweise feststellen.

Es spielt allerdings dunkler als das Ortofon. Das war anfangs sehr irritierend und ich empfand das Grado manchmal als muffig und verhangen. Andererseits gibt es die stimmlosen S-Laute weniger zischelig wieder als das Ortofon, obwohl das Ortofon über die deutlich bessere Nadel verfügt.

Je länger ich mit dem Grado höre, um so angenehmer empfinde ich es. Es ist nie lästig, nie im Mittel-Hochtonbereich überzogen hell oder sogar giftig. Möglicherweise haben diejenigen recht, die die klangliche Balance dieser Tonabnehmer als natürlicher, wenn man so will richtiger im Sinne naturgetreuer Wiedergabe, empfinden.

Meine Hörvergleiche sind noch nicht abgeschlossen. Was ich aber schon sagen kann, mit einem Grado-Abtaster kann man sich anfreunden und sehr entspannt Musik hören, was aber gleichzeitig keine Abwertung des Ortofons bedeutet.

Gerd
akem
Inventar
#23 erstellt: 18. Okt 2021, 20:35

hpkreipe (Beitrag #21) schrieb:
Wenn da bei Dir etwas nicht vorhanden ist, hast Du das Eroica einmal gemessen? Spontan würde ich auf ein festes subsonic Filter gesetzt, wenn Tiefbass fehlt?!

Gemessen habe ich es nicht aber Du kannst mir glauben, daß ich schon zig Tonabnehmer hatte (und habe) und ich habe auch keine Phonostufe mit festem Subsonic Filter. Sowas käme mir auch nicht ins Haus...
Und ja, meine Anlage kann auch Subbass.

Witzigerweise kann ein Transrotor Cantare durchaus Subbass, obwohl es auf dem Eroica basiert.

Gruß
Andreas
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