Britischer Klang mit MM-System & kompakter Phono-Pre

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olibar
Inventar
#1 erstellt: 14. Jan 2022, 08:42
Hallo Forum,

derzeit nutze ich ein Ortofon Quintet Blue, was an meiner Anlage mit den DALI Rubicon 8 einen wirklich guten Job macht. Feinauflösung, Dynamik, Bühne - alles wirklich top. Kurz, das Blue wird irgendwann, wenn es mal runtergerockt ist, durch ein Bronze ersetzt. Aber das dauert noch.

Nun ist mir der Gedanke nach einen 2-Player gekommen, den ich mit einen guten MM System ausstatten möchte (MC hab ich ja am Anderen). Hier möchte ich aber nicht das klangliche Ergebnis des Hauptdrehers erreichen (welches ich als neutral bezeichnen würde). Vielmehr möchte ich mit dem Zweitplayer einen deutlich "britischeren" Klang erreichen. Klar wird das mit den Lautsprechern ein schwieriges Unterfangen, aber vielleicht habt Ihr ja einen Tipp für ein MM-System, welches in den Höhen weiniger feinauflösend ist, dafür eine deutlich warme und raumfüllende (fette) Grundtonabstimmung erreicht.

Auch benötige ich dafür noch einen Phono-Pre, der aber von den Abmessungen her möglichst klein und idealer Weise einstellbar sein soll, wobei eine Beschränkung auf MM kein Problem ist. Auch hier wären ein paar Tips hilfreich.

Vom Tonarm her bin ich mir noch nicht sicher. Sollte der Dreher neu sein, wird es etwas in Richtung Rega RB 330 gehen oder ein Perpetuum Ebner PE 800.
Kann aber auch sein, dass es ein gebrauchter Thorens TD 145/160/320 wird. Das Gerät soll an der Wand montiert werden.

Wie Ihr seht, alles noch in der Entwicklung. Wäre schön, wenn Ihr mir ein paar Tips geben könntet.

Danke vielmals
Tattermine
Inventar
#2 erstellt: 14. Jan 2022, 09:16
Guten Morgen,

ich kenne "britisch" eher aus dem Bereich Gitarrenverstärkung (= alle Regler auf Maximum ), aber wenn es um

ein MM-System, welches in den Höhen weiniger feinauflösend ist, dafür eine deutlich warme und raumfüllende (fette) Grundtonabstimmung erreicht

geht, wäre m.W. ein Shure M75 oder M91 die richtige Wahl.
GP-Torsten
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Jan 2022, 10:31

Tattermine (Beitrag #2) schrieb:

geht, wäre m.W. ein Shure M75 oder M91 die richtige Wahl.


Shure aufjedenfall, aber eher mit den Orginalnadeln. Ich höre seit einiger Zeit mit dem M95 und einer SAS-Nadel, der Hochton wird mir aber hier langsam auch etwas zu nervig, der Sound ist mir zu sehr Badewanne.

Ich mag es auch eher mit gutem Bassfundament, vorhandenen Mitten und eher zurückhaltenden Höhen(gut aufgelöst, aber nicht nervend).
Habe mein Heil bei Nagaoka gefunden. Ich habe ein MP110 und MP200.
Das 110er ist durchaus punchig im Bass (fast wie Shure) ohne nervigen Hochton.
Das 200er ist kontrollierter und knackiger im Bass, schön betonte Mitten(m.E. besser als das 110er und auch Shure) und angenehmer Hochton. Ist seit Jahren mein Lieblings-TA, leider mittlerweile unverhältnismäßig teuer. Kostet heute eine Ersatznadel schon so viel, als noch vor ein paar Jahren das ganze System.
Was halt die Nagaokas leider gar nicht mögen, ist eine zu hohe Abschlusskapazität, ich höre beide mit ziemlich genau 150pF all inklusiv.

Als Pre habe ich einen Aikido 1+ (wunschkonfiguriert).
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 14. Jan 2022, 11:41
Alternativen zu Shure:
- Empire 2000T oder 2000Z, 500ID, 750ID (findet man nur gebraucht)
- Stanton 680EEE, 880, 881 (dito)
- ADC XLM (dito)
- Grado Prestige Silver oder Gold (neu erhältlich)

=> sind alle warm abgestimmt; die Empires haben am meisten Drive, die Grados und ADC sind eher gemütlicher abgestimmt, bei ADC fehlen mir die Höhen etwas zu stark. Stanton kenne ich nicht aus eigener Hörerfahrung, gilt aber ebenfalls als warm abgestimmt.

Als Dreher: Warum nicht einen Vintage-Marantz? Das wäre dann eher US-Stil, aber why not...

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 14. Jan 2022, 11:44 bearbeitet]
olibar
Inventar
#5 erstellt: 14. Jan 2022, 13:30
...ja, so ein Vintage Marantz wäre auch eine Lösung, habe ich tatsächlich auch schon in Betracht gezogen, oder auch einen hübschen Mikro Seiki.

Problem bei den Geräten: sind wenn in gutem Zustand doch recht teuer und über dem Budget oder eben doch schon etwas abgerockt. Da bin ich eben ein wenig pingelig, was in mein Wohnzimmer darf.
kölsche_jung
Moderator
#6 erstellt: 14. Jan 2022, 13:53
ich würde davon abraten, einen Dreher "bewußt fehl-zu-sounden" ... das kann nur schief gehen ... nachher klingt das gar nicht falsch ...
wenn du "britischen Klang" (was immer das sein soll) haben willst, würde ich dir raten, entsprechende Effektgeräte in deinen Amp einzuschleifen

zu deiner phono-pre-Frage ... du könntest deine tube-boxII gegen ne Tube Box DS2 oder Phono Box DS2 USB tauschen ... die erlauben den Anschluss von 2 Drehern

find ich ganz praktisch, wenn man so bekloppt ist und sich 2 Dreher ins Wohnzimmer stellt ... die DS2 USB steht seit Mitte der Woche in meinem Wohnzimmer
olibar
Inventar
#7 erstellt: 14. Jan 2022, 14:03
...danke füe den Tipp, aber die Tube Box ist längst weg. Mein Dreher hängt direkt am Verstärker, das Phono-Modul ist auf MC eingestellt.
kölsche_jung
Moderator
#8 erstellt: 14. Jan 2022, 14:22
noch so einer, der sein Profil nicht pflegt ... ja, ich auch nicht ...

das ist halt echt ein Problem ... die Industrie denkt - bis auf project - nicht an die 2-Dreher-User ... tztztz
einstein-2
Inventar
#9 erstellt: 14. Jan 2022, 14:25
Hallo
Dieser britische Sound würde doch immer Lautsprechern mit einer bestimmten Abstimmung zugeschrieben, so war das noch vor ~40 Jahren, wenn ich mich recht entsinne. Dass da Abtastsysteme mitspielen, spielten ist mir unbekannt.
olibar
Inventar
#10 erstellt: 14. Jan 2022, 14:58

kölsche_jung (Beitrag #8) schrieb:
noch so einer, der sein Profil nicht pflegt ... ja, ich auch nicht ...
...



...vielleicht hab ich's ja falsch gemacht, aber eigentlich habe ich alles drin, was meine HiFi-Geschichte hergibt
olibar
Inventar
#11 erstellt: 14. Jan 2022, 15:00

einstein-2 (Beitrag #9) schrieb:
Hallo
Dieser britische Sound würde doch immer Lautsprechern mit einer bestimmten Abstimmung zugeschrieben, so war das noch vor ~40 Jahren, wenn ich mich recht entsinne. Dass da Abtastsysteme mitspielen, spielten ist mir unbekannt.


Korrekt, aber Versuch macht ja Kluch - jeden Tag und für immer würde ich das auch nicht wollen. Allerdings - wenn schon zwei Dreher (eigentlich wirklich völlig bekloppt), dann auch mit unterschiedlicher Ausrichtung - denke ich mir.
kölsche_jung
Moderator
#12 erstellt: 14. Jan 2022, 15:51
Auch, jetzt ist der Groschen gefallen...

"Weiter gegeben" nicht im Sinne von "weiterhin gegeben", also vorhanden, sondern im Sinne von abgegeben ...
Schreibt man das dann nicht zusammen? ... egal, ich habs ja jetzt verstanden
olibar
Inventar
#13 erstellt: 14. Jan 2022, 16:03
...ähem: ich habe es jetzt mal unmissverständlicher formuliert
akem
Inventar
#14 erstellt: 14. Jan 2022, 22:35

olibar (Beitrag #1) schrieb:
aber vielleicht habt Ihr ja einen Tipp für ein MM-System, welches in den Höhen weiniger feinauflösend ist, dafür eine deutlich warme und raumfüllende (fette) Grundtonabstimmung erreicht.

Ortofon OM 5. Die stumpfe Nadel mit der hohen Masse schneidet wenn Du Glück hast schon bei 5kHz ab... Aber um ehrlich zu sein kann ich Deinen Wunsch nicht ganz nachvollziehen - wer will schon bewußt schlechten Klang?? Außerdem hast Du offenbar noch nie ne wirklich gute Nadel gehört, weil dann wüßtest Du, daß Dein Quintet Blue eigentlich schon genau in das Anforderungsprofil paßt. Die Ortofon-Ellipse macht nämlich ziemlich hohe Abtastverzerrungen und löst nicht gut auf - viele Details bleiben da schlichtweg auf der Strecke (das Quintet Bronze ist da übrigens keinen Deut besser, da bräuchtest Du schon das Black).

Vielleicht solltest Du Dir also das Ortofon 2M Black kaufen. Dann könntest Du dein Quintet Blue auf den Zweitdreher abschieben...

Gruß
Andreas
einstein-2
Inventar
#15 erstellt: 15. Jan 2022, 05:56
Hallo
Ich habe das Ortofon 2M Black und bin begeistert. Ich bin 70 und höre nur noch bis 8000Hz. Habe ich jetzt ein britisches Gehör? Aber trotzdem denke ich, kein rausgeschmissenes Geld.😂😂😂😂


[Beitrag von einstein-2 am 15. Jan 2022, 07:05 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#16 erstellt: 15. Jan 2022, 12:24
Nun, ich glaube der Threadersteller hat hier primär mit dem Ausdruck "britischen Klang" für etwas Verwirrung gesorgt.

Ich denke, was er anstrebt, ist ein im Vergleich zu seinem Ortofon Quintett Blue etwas wärmeres Klangbild. Selber kenne ich das Quintett nicht, habe aber schon einige Ortofon-Tonabnehmer in meinem Fundus, die tonal alle eher nüchtern abgestimmt sind. Die nackige Ortofon-Ellipse ist in der Tat punkto Detailwiedergabe nicht ganz top, davon abgesehen aber ist das keine schlechte Nadel - sauber poliert, schönes Klangbild.

Ein Ortofon OM5 hingegen - nun ja, ein warmes Klangbild gibts da nicht. Nur ein schlechtes Klangbild.

Ich habe dem Threadersteller ja bereits einige Systeme empfohlen. Die am einfachsten umsetzbare Wahl wäre eines der bessere alten Shure-Systeme. Konkret würde ich ihm raten, mal ein Shure M95 zuzulegen - die findet man noch gut. Mit einer elltiptischen Tonar-Nachbaunadel japanischer Herkunft für unter 30.- klingt das schon recht ordentlich. Dann könnte er sich später ja mal eine passende SAS-Nadel von Jico dazukaufen - und ja, dann wäre er plötzlich deutlich über dem Ortofon Quintett angekommen, ohne so viel Geld ausgeben zu müssen wir für ein Quintett Black o-ä.

Und warum eigentlich nicht ein Dual-Plattenspieler als Zweitdreher? Ein Reibradler 1219 oder 1229, daran das erwähnte Shure M95 (das es ja in grosser Zahl als Dual-Klick für die Dual-Systemträger/Headshell gibt) - das macht schon richtig Spass, kostet nicht die Welt und wäre in der Tat ein interessanter Gegenpart.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 15. Jan 2022, 12:25 bearbeitet]
akem
Inventar
#17 erstellt: 15. Jan 2022, 13:20
Naja, die Shures, ich weiß nicht.
Klassischerweise gilt ja folgende Definition:
- britisches Klangbild: Bass und Höhen sind zurückgenommen, mittenbetonter Klang
- amerikanisches Klangbild: Bass ist (über)betont und Höhen sind zurückgenommen (das wäre dann Shure...)

Kommt jetzt halt drauf an, was der TE wirklich will...
Bei Shure kommt halt leider hinzu, daß es keine Originalnadeln mehr gibt (oder nur Zufallsfunde von NOS-Nadeln, die jahrzehntelang irgendwo in der Schublade lagen). Bei Nachbaunadeln bleibt dann auch nicht mehr so arg viel vom ursprünglichen Klangcharakter übrig und es ist ein Lotteriespiel, was man kriegt)

Gruß
Andreas
hpkreipe
Inventar
#18 erstellt: 15. Jan 2022, 20:43
Hi,

wenn es zum noch nicht definierten Dreher passt ein Grado Prestige wird immer ein reduzierter Sound in den Höhen nachgesagt. Das kann ich zwar nicht bestätigen aber nun ja viele werden dem Sound zustimmen.

Als PhonoPre könnte ein Music Hall pa15.3 geeignet sein, wenn den dann Zuviel an Bass vorhanden ist einfach Subsonic dazu. Das sollte zwar kaum etwas ausmachen, aber versuchen kann man es.

Da Du neu zumindest nicht wenig ausgeben möchtest: ist ein neuer Thorens TD403DD dann auch eine Option? Da würde ich dann aber eben keinen MM Tonabnehmer nutzen wollen.

Gebrauch, würde ich einfach in den Kleinanzeigen schauen, was bei mir in Schlagdistanz zum Selbstabholen ist und dann nach Plattenspielern suchen die zum Budget passen und mir - also dann Dir natürlich - gefallen.
lini
Inventar
#19 erstellt: 15. Jan 2022, 21:06
Oliver: Du könntest aber auch einfach erstmal mit Y-Adaptern und diversen in Cinch-Stecker eingelöteten Lastwiderständen zur Absenkung der Lastimpedanz kucken, ob Du den gewünschten Effekt nicht auch mit dem vorhandenen Spieler erreichst. Falls ja, ließe sich "dasselbe in Grün" dann auch leicht mit 'ner zusätzlichen Abschaltmöglichkeit in einem kleinen Gehäuse realisieren und Du spartest Dir den zweiten Spieler (samt System und Vorstufe).

Grüße aus München!

Manfred / lini
Waldohr
Stammgast
#20 erstellt: 16. Jan 2022, 00:09
Einfacher, als einen zweiten Plattenspieler anzuschaffen und diesen auch noch mit einem anderen Tonabnehmer auszurüsten, ist es, einen Equalizer einzuschleifen und bei Bedarf damit die »britische Note« zu erzeugen.
olibar
Inventar
#21 erstellt: 16. Jan 2022, 01:30
...danke an alle erstmal für den Input, insbesondere das letzt Genannte klingt durchaus gut, hat aber das Problem, dass ich hier Schritt zwei vor Schritt eins machen würde.



Der Wunsch nach einem etwas anderen Klang dient im Grunde eher der Bestätigung für den Gedanken an einen Zweitplayer, was an sich ja schon ziemlich bekloppt ist. Aber mit zwei Playern den gleichen Klang erzielen zu wollen, würde dem Ganzen ja die Krone aufsetzen

Manchmal sind Hobbys ja nicht unbedingt pragmatisch. Und der leere Platz an der Wand muss irgendwie gefüllt werden.
Vinnie_C.
Stammgast
#22 erstellt: 16. Jan 2022, 01:37
Wer braucht denn schon eine moralische Rechfertigung
für zweit-, dritt- oder nt- Plattenspieler?
An deiner Stelle würde ich mir einen der Phonopres mit
der möglichkeit die Entzerrung umzuschalten ansehen.
Sowas geht heute sogar vom Sessel aus.
Black_Cat_85
Inventar
#23 erstellt: 16. Jan 2022, 13:03
Hallo TE,

einen PE Player würde ich da als neutrale Basis gut sehen
Ein alter Thorens soundet da schon von Haus aus in die Richtung, das kann dann schnell zuviel werden, muß aber nicht.

Das 2M-Black wäre da auch meine Empfehlung und wenn es etwas weniger dynamisch und mit guter Auflösung sowie leichter Zurückhaltung im HT Bereich sein soll dann Sumiko Oyster Amethyst. Ein Goldring G1042 wäre noch zu nennen, kommt an die Leistung der beiden vorgenannten Systeme aber nicht ran, ist aber sehr spielfreudig, geht nach vorn. Grado wird oft genannt, kenne ich nicht.

Die MuFi MX-Vnyl geht leicht in die klanglich warme Richtung und spielt dabei sehr musikalisch/mitreißend. Die Frequenzenden werden jeweils minimal abgedimmt wiedergegeben.

Das von Dir genannte Quintet ist ja auch kein System mit ausgesprochener Spielfreude, hier wäre ein Wechsel zu einem Cadenza dann ein echter Fortschritt und würde deine beiden Phonozweige deutlicher voneinander differenzieren.

VG
BC
hpkreipe
Inventar
#24 erstellt: 16. Jan 2022, 13:50
Hi,

was ist mit Sounden durch den Plattenspieler gemeint?

Aus meiner Sicht kommen da ggf. Nuancen durch den Plattenspieler an sich in den „Sound“, wenn der den Plattenteller auch die Nenndrehzahl erreicht und gut und ohne Tonhöhenschwankungen halten kann. Und selbstverständlich gut entkoppelt von der Musik aufgestellt ist.

Selbst beim Tonarm, wäre ich da doch sehr vorsichtig, zwei nach Spezifikation funktionierende Tonarme, von Dual, Thorens, Rega, ProJect … blind erkennen und auseinanderhalten zu können. Die Liste könnte ich beliebig erweitern.

Wenn jemand einen Probanden-Blindtest mit Ergebnissen vorlegen kann, bin ich an der Dokumentation dazu sehr interessiert. Bitte wirklich nicht falsch verstehen, ich möchte das Thema belegbar an Bilindtest verstehen, denn selber scheine ich das nichts zu hören. Musik in HiRes vs. Datenreduziert erkenne ich mit viel Mühe signifikant: 8 von 10 richtig zugeordnet. Da muss ich dann aber wirklich voll konzentriert mit sehr guten Kopfhörern auch nur das machen, sonst, habe ich keine Chance, mit einer Musikausgabe über Lausprechern, eh nicht.

Ich halte den Ansatz, über den Tonabnehmer und hier statt MC auf MM zu gehen, tatsächlich für zielführend, um nachhaltig den Frequenzgang zu beeinflussen. Fast hätte ich verbiegen geschrieben.

Ein AT oder Nagaoka Tonabnehmer gut 500 pF als Eingangskapazität und der Sound ist da.

Zurück zum Thema/TE:

Unabhängig davon, ein Zweitdreher ist da doch immer gut geeignet. Der Weg ist doch klasse.
einstein-2
Inventar
#25 erstellt: 16. Jan 2022, 14:25
Hallo
Blindtest! Du sprichst mir aus der Seele.
Black_Cat_85
Inventar
#26 erstellt: 16. Jan 2022, 15:03
Und genau ab hier ist das Thema tot und auch der TE sollte jetzt austeigen.

VG
BC
olibar
Inventar
#27 erstellt: 16. Jan 2022, 15:30
...na ja, das Thema Blindtest interessiert mich nicht, Ihr könnt Euch hier ruhig austoben. Ein Blindtest ist schon deshalb unsinnig, weil ich beim Hören ja nicht absichtlich die Augen schließe (weil mein schnell einsetzenden Schnarchen schnell den besten Klang übertönen würde). Was ich meine: das Auge hört immer mit. Ein alter Thorens mag technisch noch so klasse sein, wenn er nicht zu meiner Einrichtung passt, hätte ich einen Fehlkauf getätigt.

Den Tipp zum fernbedienaren Phono Pre finde ich auch toll, macht aber für mich keinen Sinn, weil ich ja ohnehin alle 20 min vor dem Gerät stehe und die Platte drehen muss, es gibt halt keine vollautomatischen Plattenspieler, die die Seite drehen... Davon abgesehen ist mein aktueller Phono Pre gar nicht so schlecht, den möchte ich auch weiterhin einsetzen. Ein zweiter wird es also werden, und der braucht dann ja keine zwei Eingänge (weil der Platz für einen dritten Player definitiv nicht da ist )

Das Cadenca ist ein schöner Tipp, allerdings finde ich das blue so spielunfreudig nicht. Und ob der Mehrpreis von 800 Eur vom Quinted blue zum kleinen Cadenza Red den entsprechenden Mehrwert bringt, weiß ich nicht recht. Das Geld dafür würde ich gern in die zweite Phonostrecke stecken.

Noch mal danke für alle Tipps, ich freue mich auf weitere.
mkoerner
Inventar
#28 erstellt: 24. Jan 2022, 16:13
Der Wunsch nach britischem Klang lässt sich auch über die Auswahl des passenden Phono-Pres durchaus steuern.

Z.b. fallen mir hier EAR 834p gebraucht oder alternativ ein älterer Heed Quasar ein.

Dazu ein V15III oder Elac 7xx body mit Jico SAS/R (nicht SAS/B und SAS/S) und du hast ein langlebiges ausgezeichnet klingendes Setup.

Als Abnehmerliste würde ich ansonsten Shure oder Marsilios Liste nutzen. Bei Shure V15VxMR, M91, M75

Edit: Wenn Exotisches auch in Frage kommt wäre vielleicht ein V15III mit Jico Morita-Ushikoroshi Nadel interessant, das geht auch in die gewünschte Richtung und ist mal was ganz anderes.
Edit: Gerade gesehen, Die Morita Linie hat ein neues Design und wurde deutlich teurer, das ist dann vielleicht doch etwas extrem...


[Beitrag von mkoerner am 24. Jan 2022, 16:22 bearbeitet]
olibar
Inventar
#29 erstellt: 25. Jan 2022, 16:55
...so, kleines Update, es wird wohl ein Vintage Micro Seiki DD 5-e mit MA 303 Tonarm. Auf dem Gerät ist ein ADC Q-3 drauf, nichts Besonderes und wird sicherlich durch etwas Passendes aus den Vorschlägen hier ersetzt.

Bin mal gespannt, wie sich das am Ende in meiner Strecke macht
Passat
Inventar
#30 erstellt: 25. Jan 2022, 17:06
Verstärker mit Klangregler kaufen und Höhenregler auf Minimum stellen.
Schon hast du den klassischen britischen Klang der 60er, 70er und frühen 80er.

Oder einen britischen Lautsprecher von damals kaufen, die leiden alle massiv an Höhenmangel.

Grüße
Roman
olibar
Inventar
#31 erstellt: 30. Jan 2022, 11:44
...so, weiteres kleines Update. Den Micro Seiki habe ich gestern abgeholt und Abends noch aufgebaut. Ich konnte beim Verkäufer noch eine zusätzliche HEadshell mit einem Ortofon VMS 3E herausschlagen. Auf der anderen Headshell sitzt ein ADC Q-3 (RQ-3?)

Beides einfache Systeme, die aber gar nicht mal sooo schlecht klingen. Meine Originalpressung Bad out of Hell hat mir hier viel besser gefallen. Am Quinted Blue klingt die Scheibe nur blechern (was übrigens auf der Best-Of CD nicht besser ist - der Toningenieur muß wohl ein Problem gehabt haben)

Eine Yello Scheibe hingegen klang nach Musik, hatte aber mit dem Quinted Blue den Grins-Faktor. Vielleicht ist an der Theorie ja was dran, dass alte Scheiben mit alten Tonabehmern besser harmonieren.

Jedenfalls bin ich jetzt angefixt, zwei weitere Headshell sind bestellt, der Wechsel der Systeme ist ja ein Kinderspiel.
olibar
Inventar
#32 erstellt: 25. Mai 2022, 16:09
...nach einigen Monaten der Nutzung des Zweit-Drehers hier noch ein kleines Update.

Zunächst habe ich mir für 115,- Eur ein Sumiko Pearl gegönnt, was ein wirklich guter Kauf war. Genau, was ich gesucht habe, im Hochton leicht zurück genommen, warmer Grundton, tolle Stimmen. Im direkten Vergleich zum Quinted Blue weniger detailreich, auch weniger Punch bei den tiefen Tönen.

Durch GP-Torsten angefixt und weil beim Kauf des Drehers noch eine original Nagaoka-Headshell dabei war, hab ich also auch zwischenzeitlich nach Nagaoka geschaut. Durch Zufall dann vor drei Wochen ein neues, nur zum testen genutztes MP200 System für schlappe 285,- Eur geschossen. Das Teil spielt sich nun etwas frei, klingt anfangs noch etwas leblos, im Bass tiefer, straffer und insgesamt sehr viel schneller als das Pearl aber längst nicht so wie das Blue - genau in der Mitte würde ich sagen, wobei ich meine, dass der Bor-Nadelträger wirklich hörbar ist.

Das Pearl ist für 115,- (resp 130,-) ein wirkliches Schnäppchen, was ich jedem empfehlen möchte. Ein klasse System für stundenlanges nebenbei hören, was aber wirklich gute Pressungen unterfordert. Für Yello, Daft Punkt, Westernhagens Williamsburg oder diverse andere hochwertige Pressungen nehme ich lieber das Quinted Blue

Das Nagaoka lässt mich ein wenig ratlos zurück. Es ist für sich genommen ein klasse Teil und definitiv für das Geld, was ich bezahlt habe, auch ein Schnäppchen. Den Listenpreis ist es meiner Meinung aber nicht wert, da finde ich ist das Quinted Blue ausgewogener.

Ich werde jetzt ein wenig die vorhandenen System laufen lassen und schaue dann in ein paar Monaten nach einem Hana SL, das habe ich bei einem Freund an Rega/Naim/B&W gehört und es macht mich echt neugierig, wie das bei mir klingt.

In jede, Fall sehr interessantes Möglichkeiten, die sich einem so bieten.
Marsilio
Inventar
#33 erstellt: 25. Mai 2022, 17:17
Aus meiner Sicht hat das Nagaoka MP-200 halt zwei Komponenten, die sich etwas widersprechen - einerseits den sehr leckeren Nadelträger aus Bor, und andererseits einen elliptischen Abtastdiamant mit einem, nun ja, doch sehr bescheidenen Verrundungsradius von 0.4x0.7mil. Da gehen halt einige Details flöten.

Was Du jetzt allerdings immer noch nicht hast ist ein Abtaster mit einer richtig scharfen Nadel mit Multifacettenschliff (Microridge, SAS, Shibata, Van-den-Hul, Gyger u.dgl.). Da stellt sich nämlich nochmals ein Aha-Effekt ein.

LG
Manuel
straylight23
Stammgast
#34 erstellt: 25. Mai 2022, 19:00

Marsilio (Beitrag #33) schrieb:

Was Du jetzt allerdings immer noch nicht hast ist ein Abtaster mit einer richtig scharfen Nadel mit Multifacettenschliff (Microridge, SAS, Shibata, Van-den-Hul, Gyger u.dgl.). Da stellt sich nämlich nochmals ein Aha-Effekt ein


Wenn es dann britisch sein soll, möchte ich auf das A&R Cambridge P77 hinweisen. Gibt es nur noch gebraucht (für kleines Geld), aber von The Expert Stylus & Cartridge Company einen Retipping-Service in Original-Qualität. Das ist dann schon etwas sehr feines. Bei mir spielt es ganz wunderbar im Arbeitszimmer an einem Thorens TD150 MK2 (ok, nicht gerade britisch, aber zumindest wird ihm eine gewisse Verwandtschaft zu einem sehr bekannten Schotten zugesprochen), einem Creek 4040S2 und zwei kleinen KEF C20...

Edit: Es gibt für das A&R auch eine Jico SAS Nadel.
https://www.jico-stylus.com/product/stylus-1-sas-b/
Diese Kombi ist ganz hervorragend beleumundet:
https://www.analog-f...passt-doch/&pageNo=1
Ich persönlich kenne die Kombi nicht.

So oder so, Original oder SAS, viel besser wird es bei MM-Systemen nicht mehr werden - und aufdringlich wird es nie. Very British

Bei eBay gibt es gerade mal wieder einen P77-Generator für EUR 40 zzgl. Versand.


[Beitrag von straylight23 am 25. Mai 2022, 23:06 bearbeitet]
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