Neuer Pro-Ject oder generalüberholter Dual?

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Nachtwache90
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 11. Mai 2022, 20:45
Hallo,

ich bin gerade unschlüssig, ob ich mir einen neuen Pro-Ject-Dreher bis ca. 500 € kaufen soll oder einen generalüberholten von Dual..

An den Pro-Jects gefällt mir die schlichte aber edle Optik und ich habe nun häufiger gelesen, dass die Technik sehr hochwertig sein soll. Der Pro-Ject T1 Phono SB spricht mich z.B. an, wobei ich nicht unbedingt einen eingebauten Phono benötige. Was die Handhabung angeht, bin ich überhaupt nicht so anspruchsvoll. Wichtiger ist mir der Klang. Und zu sperrig sollte das Gerät nicht sein.

Als Alternative hätte ich einen Händler in der Nähe, der ein tolles Angebot von generalüberholten Dual-Drehern mit 12 monatiger Garantie hat. Hier wäre der Reiz für mich, direkt vor Ort einen kompetenten Ansprechpartner zu haben, den Plattenspieler selbst abholen und einsatzbereit mitnehmen zu können. Auch sollen die alten Duals ja äußerst robust sein und nach fachmännischer Wartung viele Jahre ihren Dienst tun.. Hier könnte ich z.B. einen Dual 604 Ortofon OM mit neuer Black Diamond Nadel für 310 € bekommen.

Im Grunde neige ich mehr zum Gebrauchtkauf mit Garantie (zumal ich schonmal einem Dual hatte und zufrieden war), mache mir aber doch Sorgen, ob der Pro-Ject-Dreher womöglich in Sachen Langlebigkeit die bessere Wahl wäre. Die Dual-Dreher haben ja schon Jahrzehnte auf dem Buckel und besondere Sorge bereiten mir irgendwie das Netzteil und -kabel. Wie langlebig kann sowas sein? Auch möchte ich klanglich gerne wirklich etwas aus meinen Platten rausholen und die Tonabnehmer bei den Duals sind ja unter Umständen auch schon sehr betagt..

Schönen Abend noch!


[Beitrag von Nachtwache90 am 11. Mai 2022, 21:18 bearbeitet]
olibar
Inventar
#2 erstellt: 11. Mai 2022, 21:26
Hi, also ich denke, dass es bezüglich der Lebenserwartung der Dreher keine wesentlichen Unterschiede geben wird. So ein Project ist ja ein recht einfaches Gerät, welches sicher genau so oder gar besser die Zeit übersteht, wie der Dual. Der hat mehr Mechanik, die auch kaputt gehen kann, ist aber überholt und wird sicher noch ewig halten.

Beim ProJect wird höchstens mal der Antriebssriemen fällig....aber das auch erst in vielen Jahren. Wenn du mich fragst, das Ding hält ewig.

Die Frage ist eher, ob der Arm des Project ggf besser oder schlechter geeignet ist, einen hochwertigen Tonabnehmer aufzunehmen.
evilknievel
Inventar
#3 erstellt: 11. Mai 2022, 22:05
Hallo,

wenn der Anbieter bei dir um die Ecke in Erkrath sitzt, machst du keinen Fehler dort ein Gerät zu kaufen.

Gruß Evil
8bitRisc
Inventar
#4 erstellt: 11. Mai 2022, 22:48
Ich würde mich für den CS-604 von Dual entscheiden.
Der hat einen Direktantrieb mit langlebigen Motor (damals wurden die Motoren mit den Anfangsbuchstaben EDS von Papst gebaut). Ich denke daß dieser Motor auch nach 40 Jahren die Lebensdauer eines neuen Pro-Ject Motors überschreiten wird.
Kommt noch hinzu, daß es beim Pro-Ject keine Endabschaltung gibt was mich persönlich stören würde. Beim CS-604 bekommst du eine Halbautomatik mit Tonarmrückführung.

Zugegeben gefallen mir einige Pro-Ject Dreher optisch auch gut. Und schlecht werden sie sicherlich nicht sein.
einstein-2
Inventar
#5 erstellt: 12. Mai 2022, 02:31
Hallo Themenstarter
Schlag dir den Project T1 aus dem Kopf, das ist Einstiegsklasse im untersten Bereich. Das Tellerlager hat unten zur Abstützung nicht mal eine Kugel, sondern ein Druckgleitlager mit entsprechender Reibung. Erreicht damit nicht mal die uralte HIFI Norm 45500. Auf fehlt im ein Antiskating. Ich bin eigentlich Project Fan, aber was die mit diesem Dreher herausgebracht haben, ist unterste Schublade und schädigt den guten Namen. Über gebrauchte Geräte möchte ich kein Urteil abgeben.
.JC.
Inventar
#6 erstellt: 12. Mai 2022, 06:47
Moin,


Nachtwache90 (Beitrag #1) schrieb:
Auch möchte ich klanglich gerne wirklich etwas aus meinen Platten rausholen und die Tonabnehmer bei den Duals sind ja unter Umständen auch schon sehr betagt.


der Tonabnehmer an sich hält "ewig" (min. so lange wie der Dreher).
Was sich abnutzt ist die Nadel und die ist austauschbar (bei MM).

Grundsätzlich hat der Dreher selbst keinen großen Anteil am Klang (sofern korrekt funktionierend).
Zur Optik, schau einfach mal in diesen Thread rein. Da sind echt schöne Geräte dabei.
Marsilio
Inventar
#7 erstellt: 12. Mai 2022, 10:09

Nachtwache90 (Beitrag #1) schrieb:
Hallo,

Hier könnte ich z.B. einen Dual 604 Ortofon OM mit neuer Black Diamond Nadel für 310 € bekommen.

Schönen Abend noch!


Tipptopp - allerdings würde ich empfehlen, mit dem Händler noch zu sprechen punkto Tonabnehmer/Nadel. Ich bin kein Fan der Black Diamond-Nadel, zudem dürfte es sich beim Tonabnehmer mit grosser Wahrscheinlichkeit um das zwar solide, aber längst nicht mehr produzierte Dual DMS240 handeln (das damals von Audio Technica zugeliefert wurde). Originalnadeln gibts keine mehr, und wirklich hochwertige Nachbaunadeln auch nicht.

Konkret: Ich würde dem Händler vorschlagen, dass er den Dreher etwas günstiger gibt und das Tonabnehmersystem dafür behält (das Headshell, im Dual-Fachjargon TK genannt, soll er aber mit geben). Stattdessen empfehle ich, für 160.- bei Thakker oder so (oder direkt vom besagten Händler, falls er es hat) ein neues Tonabnehmersystem Audio Technica AT-VM95ML zu kaufen. Damit ausgestattet wird der 604er klanglich weit über dem Niveau eines Neukauf-Komplettangebotes der 1000-Euro-Klasse aufspielen.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 12. Mai 2022, 10:10 bearbeitet]
olibar
Inventar
#8 erstellt: 12. Mai 2022, 10:15
...da würde ich mich als Händler fragen, was ich mit dem alten System machen soll? Oder anders ausgedrückt wäre meine Antwort, der Player ist schon so gut kalkuliert, dass da auch ohne den TA nichts mehr zu machen ist
einstein-2
Inventar
#9 erstellt: 12. Mai 2022, 10:36
Hallo
Und wer baut dem Themenstarter diese neue System in seinen Dual ein? Sollte diese Dual Einstelllehre noch vorhanden sein, kein großes Problem. Wenn diese jedoch nicht mehr vorhanden ist, was meinstens der Fall ist, geht das Gelecke mit diesen diversen Schablonen wieder los.
Marsilio
Inventar
#10 erstellt: 12. Mai 2022, 10:49

einstein-2 (Beitrag #9) schrieb:
Hallo
Und wer baut dem Themenstarter diese neue System in seinen Dual ein? Sollte diese Dual Einstelllehre noch vorhanden sein, kein großes Problem. Wenn diese jedoch nicht mehr vorhanden ist, was meinstens der Fall ist, geht das Gelecke mit diesen diversen Schablonen wieder los.


Das ist jetzt aber nicht Dein Ernst, oder? Hast Du schon mal einen Tonabnehmer in ein Dual-TK montiert? Das ist ein ausgereifter, benutzerfreundlicher Dual, da braucht man weder eine Einstelllehre noch eine Tonarmwaage.

LG
Manuel


PS: Wenn der Verkäufer nur schon auf die Black Diamond-Nadel (Wert über 30.- verzichtet - die kann er sicher bei einem anderen Gerät brauchen), hat der Threadersteller einen kleinen brauchbaren Rabatt, den er an ein besseres Tonabnehmersystem geben kann. Und wie bereits geschrieben - vielleicht verkauft der Händler ja auch die neuen AT-Tonabnehmer. Dann wäre das auch für ihn kein schlechter Deal.
evilknievel
Inventar
#11 erstellt: 12. Mai 2022, 10:50
Die Justage eines Tonabnehmers ist auch ohne Schablone bei Dual sehr leicht.
Am TK gibt es eine Kante an der man die Nadelspitze ausrichtet.

Das ist schon so oft gepostet worden, dass es mich mittlerweile stört, wenn jemand Komplikationen sieht wo keine sind.

Gruß Evil
einstein-2
Inventar
#12 erstellt: 12. Mai 2022, 11:09
Hallo
Sorry! Ich habe an Dual, insges. 4 schon Systeme gewechselt, der erste war ein 1209 von 1970, die restlichen Typen weiß ich nicht mehr, habe zwischenzeitlich alle veräußert. Abel alle hatten diese Markierung am Headshell nicht, beim 1209 war noch so eine Einstelllehre dabei. Nochmals , Sorry, ich wollte keine Unruhe stiften.
Marsilio
Inventar
#13 erstellt: 12. Mai 2022, 11:27
Easy

Bei mir war mein Temperament auch gleich etwas übergekocht...

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 12. Mai 2022, 11:28 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#14 erstellt: 12. Mai 2022, 11:27

Nachtwache90 (Beitrag #1) schrieb:
... Die Dual-Dreher haben ja schon Jahrzehnte auf dem Buckel und besondere Sorge bereiten mir irgendwie das Netzteil und -kabel. Wie langlebig kann sowas sein? ...

Die Duals haben mE grundsätzlich 4 "Sollbruchstellen" ...
der "Pimpel" ... ein Bauteil des Tonarms für die Automatik ... der 604 hat keine Automatik, also keinen Pimpel, also da keine Probleme
die "Knallfrösche" ... Entstörkondensatoren, die irgendwann "hochgehen". Einerseits ist das Kleinkram und - im Gegesatz zu vielen modernen Geräten, bei denen die Kondensatoren auch "hochgehen" - völlig problemlos behebbar ... bei einem "gewarteten Gerät mit Garantie" würde ich davon ausgehen, dass diese sicherheitshalber bereits ersetzt wurden, ggfs mal nachfragen
die Antiskatingscheibe ... die kleine Platikscheibe kann nach ein paar Jahrzehnten reißen ... kann man problemlos ersetzen, bei einem "gewarteten Gerät" ... s.o.
das Strobo-Lämpchen ... kann man problemlos ersetzten, bei einem "gewarteten Gerät" ... s.o.

anderweitige Probleme können selten mal vorkommen, da hilft iaR das Dualboard mit Rat und/oder Tat ... die Duals sind iaR sehr stabile "Arbeitstiere", mit dem richtigen Tonabnehmer allerdings auf "Turnierpferd-Nievau" ...

in meinem 704 werkelt aktuell zu vollster Zufriedenheit ein M20e mit Originalnadel, ein Shure V15-3 (mit JicoSAS) liegt - neben ein paar anderen - im Schrank. Das M20e und das Shure (in der "Dual-Ausführung") haben den Vorteil, dass man das System einfach in das (den?) TK "einklickt", aber ansonsten ist die "Justagearbeit" bei den Duals mE aber auch sehr einfach.
gundus
Stammgast
#15 erstellt: 12. Mai 2022, 12:03
Hallo-
ich würde die Liste der "Sollbruchstellen" gerne um den Siebelko und die beiden Rödersteinkondensatoren auf der Motorplatine ergänzen- wenn man dann noch alle Kontakte reinigt und auf Cinch umrüstet hat man für die nächsten Jahre einen grundsoliden Plattenspieler- was man da drunter hängt, um damit nach seinen Wünschen Platten abzutasten ist ein anderes Kapitel. Ich bevorzuge auch das M20E. Wer mit einem Lötkolben umgehen kann und will braucht einen 604er m.M.n. nicht bei einem Händler zu kaufen.
Beste Grüße
Gunter
einstein-2
Inventar
#16 erstellt: 12. Mai 2022, 13:33

Marsilio (Beitrag #13) schrieb:
Easy

Bei mir war mein Temperament auch gleich etwas übergekocht...

LG
Manuel

Hallo
Mein 10 Jahre alter CS 455-1, welchen ich noch habe, hat diese Markierung auch nicht.
Nachtwache90
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 12. Mai 2022, 14:19
Vielen Dank für eure Beiträge! Für mich klingt das so, als könne ich mit einem Dual 604, fachmännisch generalüberholt, nichts falsch machen. Marsilios Vorschlag, den Tonabnehmer Audio Technica AT-VM95ML nachzurüsten, finde ich auch sehr reizvoll. In meiner Erinnerung klang das Originalsystem von meinem letzten Dual (Stand 2018/19) schon sehr schön. Wenn da noch deutlich Raum nach oben ist...Hammer! Ich werde mich mal in die Praxis des Tonabnehmer-Wechsels beim Dual einlesen und mich nochmal melden, sobald es etwas Neues gibt. Danke nochmal!
evilknievel
Inventar
#18 erstellt: 12. Mai 2022, 17:14
Der 455 hat kein TK.

Hier aus dem Forum ein Bild:

dual-tk-pfeil_885031

Gruß Evil
Black_Cat_85
Inventar
#19 erstellt: 12. Mai 2022, 22:00
Ein aktueller Pro-ject aus de 500€ Klasse ist nicht wirklich erstrebenswert.
Nicht falsch verstehen, ich mag Pro-ject - habe selbst einen, aber unter 1.000€ geht da auch nicht mehr wirklich was.
Wenn de DUAL ein besseres system bekommt oder eine normale 1/2 Zoll Aufnahme würde ich bei dem Budget eher da zugreifen.

VG
BC
kölsche_jung
Moderator
#20 erstellt: 13. Mai 2022, 08:21
Die Montage eines Halbzoll-Systems ist beim TK des 604 völlig unproblematisch möglich.
einstein-2
Inventar
#21 erstellt: 13. Mai 2022, 09:10
Hallo
Dumme Frage, was versteht man bei den Duals unter TK?
evilknievel
Inventar
#22 erstellt: 13. Mai 2022, 09:24
Das TK siehst du oben im Bild. In diesem Fall eine Spezialversion mit Rendelrädchen für Plattenwechsler. Dort wird der Tonabnehmer montiert und dann an den Tonarm geklipst.
Dieses Funktionsprinzip verwendete Dual bis zum 731. Die Dreher danach ab ca 1982 hatten andere Aufnahmen.

Gruß Evil
schmiddi
Inventar
#23 erstellt: 13. Mai 2022, 09:24

einstein-2 (Beitrag #21) schrieb:
Hallo
Dumme Frage, was versteht man bei den Duals unter TK?


Das ist bei Dual die Aufnahmeplatte mit den Kontakten für den Tonabnehmer. Es gibt da viele verschiedene Versionen u. a. auch eine für die Montage von 1/2" Systemen. Schaust du hier .

Die Abkürzung "TK" steht wohl für Tonarm Kopf, obwohl das nich korrekt ist.

Aber war die Frage ernst gemeint? Du hast doch selber mehrere Duals besessen.
einstein-2
Inventar
#24 erstellt: 13. Mai 2022, 09:37
Hallo
Meine Frage war schon ernst gemeint. Ich komm ein wenig ins Schleudern. Mein 1209 hatte auch so eine Aufnahme, jedoch ohne dieses Rädchen. Ich hatte auch den Nachfolger von dem 1209, diesen mit der Kardanaufhangung vom Tonarm. Dieser hatte die selbe Aufnahme. Ich hatte noch einen Dual DD, Typ weiß ich nicht mehr. Dieser hatte eine ähnliche Aufnahme, jedoch mit einer zusätzlichen Sicherungsschraube von oben.
.JC.
Inventar
#25 erstellt: 13. Mai 2022, 09:41

schmiddi (Beitrag #23) schrieb:
Die Abkürzung "TK" steht wohl für Tonarm Kopf, obwohl das nicht korrekt ist.


TKS = TonKopfSchlitten
analognerd
Stammgast
#26 erstellt: 13. Mai 2022, 10:45
Habe hier einen 604,704 sowie 505-2. Bedenkt man wie alt die Dinger sind und nur Riemen und Nadeln getauscht wurden...
Würde mir einfach wie ich für nen 50er auf ebay holen und aufbereiten.
Ich finde die Geräte klingen auch sehr gut.
straylight23
Stammgast
#27 erstellt: 13. Mai 2022, 12:06

.JC. (Beitrag #25) schrieb:

schmiddi (Beitrag #23) schrieb:
Die Abkürzung "TK" steht wohl für Tonarm Kopf, obwohl das nicht korrekt ist.


TKS = TonKopfSchlitten


Erbsezählermodus an:

Dual verwendete in den Betriebsanleitungen den Begriff "Tonarmkopf" und kürzte das mit "TK" ab. Das ist ja auch kein "Schlitten". Die Position des Tonabnehmers ist fest. Der Begriff "Tonkopf Schlitten" stammt von Elac und wurde von denen mit "TKS" abgekürzt.


[Beitrag von straylight23 am 13. Mai 2022, 12:31 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#28 erstellt: 13. Mai 2022, 12:16
Die TK's - oder eben Systemträger - sind im Prinzip nichts anderes als die Headshells. Dual verwendete da ab Ende der 60er-Jahre bis ungefähr Anfang der 80er-Jahre zwar verschieden bezeichnete und auch optisch etwas unterschiedliche TK's, die waren aber alle kompatibel. Nachher dann kamen die ULM-Tonarme (ULM=UltraLowMass = superleicht) mit anderen Systemträgern - und diese sind in der Tat nicht ganz unproblematisch, weil sie besondere Anforderungen an die Tonabnehmer stellten; ohne dem (als teures Zubehörteil erhältlichen) Adapter konnte man an diesen Systemträgern für due ULM-Tonarme keine normalen 1/2-Zoll-Tonabnehmer mehr montieren. ULM-Dual-Plattenspieler sind z.B. der 606, 714 oder der 731.

Der hier zur Diskussion stehende Dual 604 hat aber noh einen normalen, mittelschweren Tonarm - und demzufolge passen da die meisten TK's. Die übrigens z.B: auch an die Modelle 1218, 1219, 1228, 1229, 504, 521, 621, 701, 704 und 721 passen - gibt noch einige mehr).

Diese TK's gibt es mit flachen sowie hohen Seitenwangen; ausserdem auch noch mit dem Rädchen wie das obenstehend gezeigte Modell (für Plattenwechsler interessant).

An diese TK's kann man nun eigens für Dual angepasste Tonabnehmer einfach einklicken, es erübrigt sich damit die Justage. Dual-eigene Tonabnehmer waren etwa das Dual DMS240 (die Werksbestückung des 604); auch diverse Shure-Systeme gab es als Klick-Variante für die Dual-Dreher, das M75, M91, M95 und V15III. Hier stellvertretend ein M75 in der Dual-Klick-Version:

ShureM75

Praktischerweise sind diese TK's aber auch so vorbereitet, dass man da jeden beliebigen Tonabnehmer mit 1/2-Zoll-Tonabnehmeranschluss ranschrauben kann - auch dazu einige Beispiele mit tiefer und hoher Seitenwange:

DSC_0997 DSC_0051 Bild

LG
Manuel
8bitRisc
Inventar
#29 erstellt: 13. Mai 2022, 21:25

Marsilio (Beitrag #28) schrieb:
....Der hier zur Diskussion stehende Dual 604 hat aber noh einen normalen, mittelschweren Tonarm - und demzufolge passen da die meisten TK's. Die übrigens z.B: auch an die Modelle 1218, 1219, 1228, 1229, 504, 521, 621, 701, 704 und 721 passen - gibt noch einige mehr)......


Gibt es eigentlich eine Übersicht welches Dual TK genau zu welchen Plattenspieler gehört ?

Ich verstehe nicht, warum Dual nicht auf das damals aufkommende (?) SME-Headshell gesetzt hat ?
Dann hätten wir es heute leichter. So eine Einklickmimik hätte man sicherlich auch einem SME Headshell verpassen können.
Marsilio
Inventar
#30 erstellt: 13. Mai 2022, 22:33

8bitRisc (Beitrag #29) schrieb:

Marsilio (Beitrag #28) schrieb:
....Der hier zur Diskussion stehende Dual 604 hat aber noh einen normalen, mittelschweren Tonarm - und demzufolge passen da die meisten TK's. Die übrigens z.B: auch an die Modelle 1218, 1219, 1228, 1229, 504, 521, 621, 701, 704 und 721 passen - gibt noch einige mehr)......


Gibt es eigentlich eine Übersicht welches Dual TK genau zu welchen Plattenspieler gehört ?

.


Die TK-Nummern beziehen sich nicht auf ein bestimmtes Plattenspielermodell beziehen sondern aufs montierte Tonabnehmersystem und die Ausführung (flache Seitenwangen, hohe Seitenwangen, Rädchen). Hier etwas Lektüre zum Thema:
https://www.dual-board.de/index.php?thread/12185-tk-systematik/

Dual setzte immer auf gerade Tonarme, da drängte sich eine eigene Systemträgerlösung auf. Über die Hintergründe weiss ich auch nicht Bescheid. Zumindest in der Praxis finde ich die Dual-TZ eine gute Sache; die Dinger sind einfach zu bekommen (gibt auch sehr ordentliche Nachbauten), und die Montage von Systemen klappt gut. Und eben - anders als beim SME-Headshell gibts als Extraschmankerl noch die Option der Klick-Systeme. Eines der bekanntesten habe ich heute Mittag noch vergessen zu erwähnen: das Ortofon M20E.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 13. Mai 2022, 22:34 bearbeitet]
tubescreamer61
Inventar
#31 erstellt: 14. Mai 2022, 08:46
Moin,

in diesem Zusammenhang:
Welcher Tonkopfträger/ TK für ein Shure M 44MG im 1019 ?
Vielleicht bin ich ja blind, aber das habe ich in der Liste (im Dual Board) nicht finden können. Und da ich meinen 1019 damals (vor Ur-Zeiten) mal ohne TK auf dem Sperrmüll in einer Musiktruhe gefunden habe ......

Gruß
Arvid
Marsilio
Inventar
#32 erstellt: 14. Mai 2022, 11:26
Der noch etwas ältere 1019er ist noch nicht kompatibel zu den vielen obenerwähnten TK's.

Hier Infos:
https://www.dual-boa...passen-auf-den-1019/

LG
Manuel
8bitRisc
Inventar
#33 erstellt: 14. Mai 2022, 12:00
Ich habe auch zwei Dual 1019 bei welchen die TKs ziemlich durch sind. Die Kontakte waren abgebrochen und ich habe sie damals (vor ca. 25 Jahren) mit Klebstoff wieder angeklebt. Das hält bis heute aber insgesamt sind die Kontaktflächen ziemlich hinüber und es kommt immer mal wieder zu Brumm und Tonaussetzern.

Einen Nachbau des Dual TK für den 1019 habe ich noch nicht gefunden.
In der Bucht werden jede Menge TKs zu diversen Dual Plattenspielern angeboten. Die Preise sind teilweise gesalzen und ob die TKs dann wirklich noch so gut sind wie angepriesen sei mal dahingestellt.
einstein-2
Inventar
#34 erstellt: 14. Mai 2022, 12:11
Hallo
Am 12. 05. habe nachgefragt, wer dem Themenstarter das neue System einbaut, mit Schablone, Einbaulehre usw. Da wurde ich belehrt, dass dieses bei den Duals kein Thema wäre, bezüglich vorhandener Markierungen usw . und man wäre es leid, dieses Thema zum x ten Male immer wieder neu aufzutischen. Und nun muss ich anhand einiger Beiträge hier feststellen, dass dieses Thema doch einige Wellen geschlagen hat und doch noch einige Fragen offen sind.
Holger
Inventar
#35 erstellt: 14. Mai 2022, 12:22

8bitRisc (Beitrag #33) schrieb:

Einen Nachbau des Dual TK für den 1019 habe ich noch nicht gefunden.


In meinen 1019ern (ich habe vier) habe ich gute Erfahrungen mit diesen US-Nachbauten gemacht:

1019ltkusa0718aht2

1019ltkusa0718aht1

1019lc400718aht

Mittlerweile allerdings - wie leider alles - auch teurer geworden.

>>> https://www.ebay.de/...4:g:hgsAAOSwJHlfxFmJ


[Beitrag von Holger am 14. Mai 2022, 12:24 bearbeitet]
evilknievel
Inventar
#36 erstellt: 14. Mai 2022, 12:51

einstein-2 (Beitrag #34) schrieb:
Hallo
Am 12. 05. habe nachgefragt, wer dem Themenstarter das neue System einbaut, mit Schablone, Einbaulehre usw. Da wurde ich belehrt, dass dieses bei den Duals kein Thema wäre, bezüglich vorhandener Markierungen usw . und man wäre es leid, dieses Thema zum x ten Male immer wieder neu aufzutischen.


Daran hat sich nichts geändert.

Dass der Thread dann für die verschiedenen Ausformungen von TKs gekapert wurde ....nun ja.
Den Faden hätte man abtrennen müssen.

Gruß Evil
tubescreamer61
Inventar
#37 erstellt: 14. Mai 2022, 17:32
Suupi - danke für die Info ........... TK 111 mit M44MG und TK 113 mit M75D habe ich. Beide TK`s in super Zustand ......... Kontakte mit dem Glasfaserstift vorsichtig gereinigt .......... nix abgebrochen oder sonstwie verkasematuckelt
........ dann ist ja alles gut.

Uuuuund zurück zum ursprünglichen Thema

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 14. Mai 2022, 17:33 bearbeitet]
Friedel91
Schaut ab und zu mal vorbei
#38 erstellt: 14. Mai 2022, 18:10
Hallo,

Ich würde immer den lokalen Händler, besonders mit eigener Werkstatt bevorzugen. Kein lästiges einschicken oder ähnliches, einfach vorbei bringen und sagen „kümmere dich“, außerdem finanziere ich damit nicht den dritten Porsche vom Konzernchef sondern den Blockflöten Kurs des Sohn (übertrieben formuliert), und das Geld bleibt im Dorf.

Ich habe nichts gegen pro-ject, mag sie sogar ganz gerne, aber in der Preiskategorie fährt man meiner Meinung nach einfach besser mit was gebrauchtem, grade Dual bietet sich da an, da die Geräte auch gut auf-/umgerüstet werden können.


Meine Wahl stände fest, wie schaut es bei dir inzwischen aus?

Schönen Samstagabend,

Jonas
hpkreipe
Inventar
#39 erstellt: 14. Mai 2022, 20:30
Hi,

Erst einmal würd3 ich mir die Modelle ansehen.

Die genannten Dual finde ich selber nicht so prickelnd sehen halt eher nach 1970er aus.

Der Project sit doch rein vom Design damit nich5 vergleichbar.

Die CS5000, CS750 und deren Derivate von Dual sind da doch eher passend und brünstig mit Halbzoll Tonabnehmern ausrüstbar.

Damit zum Tonabnehmer, das sind Verschleißteile. Beim Project item etwas neues dabei. Bei dem Dual würde ich eher einen Preisnachlass verhandeln, als gebrauchte Ware mit zu nehmen, wer nutzt schon eine gebrauchte Zahnbürste, eben.


Meint Gebraucht 300 bis 350 € für das Gebrauchtgetät und dazu einen neuen Halbzolltonabnehmer für ca 200€.

Bei den Dual würde ich auch Modelle mit ULM Tonarm und ohne native Halbzollheadshell meiden. Einen Händler braucht es auch nicht. Das ist einfachste Technik. Eine Platte muss sich drehen und ein Arm muss sich leicht und quasi ohne Reibung bewegen.

Schau einfach in den Kleinanzeigen in Deiner Umgebung.
einstein-2
Inventar
#40 erstellt: 15. Mai 2022, 02:36
Hallo
Seit wann ist ein Tonabnehmer ein Verschleißteil? Nur dessen
Nadelträger inklusive Nadel ist ein Verschleißteil. Ausnahmen sind MC Tonabnehmer, bei welchen bei Verschleiß des Diamanten in der Regel das komplette System erneuert werden muss.
hpkreipe
Inventar
#41 erstellt: 15. Mai 2022, 08:02
Hi,

in dem Sinn ja. Bei auswechselbaren Nadelträgern ist/ kann auch nur der ersetzt werden. Entschuldigung ob der Ungenauigkeit.

Das mit der Nadelspitze und dessen Verschleiß trägt nur bei Vielhörern. Aus meiner Sicht sind die Elastomere zur Dämpfung und Federung, die sich letztlich in der Nadelnachgiebigkeit manifestiert, deutlich der zeitlich limitierende Faktor bei „Ab-und-An-Hörern“.

Klar funktioniert ein System auch noch länger als 5 Jahre, die ich mir als typische Lebensdauer zum Auswechseln so vorgebe, aber es ist aus meiner Sicht ganz einfach wie lange funktionieren denn Plastikteile sonst, die dämpfende und federnde Aufgaben haben?

Da kommen mir als erstes Autoreifen in den Sinn und die altern. Ich erinnere mich immer noch mit Schrecken an ein Gebrauchtfahrzeug, das gut in Schuss war, aber die Reifen sind bei Nässe kaum fahrbar gewesen. 10 Jahre hatten die auf dem Buckel, und die waren hart. Ein Komplettwechsel auf neue Sohlen und das Problem war behoben.

Zurück zum Thema:
Das Verschwinden der ursprünglichen elastischen Eigenschaften geht ja schleichend vonstatten, ist aber unabhängig von der Nutzungsdauer. Als Mögliche Abstellmaßnahme kenne ich nur ein Lagern unter 100% Stickstoff, kalt, dunkel und selbst dann altern die Weichmacher.

Wenn ich also ein Gebrauchtgerät erwerbe, ist für mich der Tonabnehmer ein Austauschteil. Und ja fast immer der gesamte - inklusive Generator. Es gibt da nur wenige Ausnahmen, wenn es tatsächlich noch neue, originale Nadeln vom Hersteller gibt und ich das Gerät direkt an jemanden mit MM Phonosektion weitergebe und der Tonabnehmer zur genutzten Sektion passt. Warum sollte ich mich mit Nachbau oder sonst etwas aufhalten. Es genügt doch, die effektive Masse des Tonarms zu kennen und dann kann man in Ruhe nach passendem, neuen Ersatz suchen. Dafür sind doch Halbzolltonabnehmer da, bzw. diese Befestigungsnorm.

Für mich haben die beim Kauf von gebrauchten Plattenspielern keinen Wert und jeder Verkäufer darf das auch gerne wissen und wenn er meint, der wäre noch etwas wert, darf der den gerne behalten und jemand anderen dieses abgeliebte und gut gealterte Stück anbieten, damit ergibt sich ja direkt eine Option zur Preisreduktion.
einstein-2
Inventar
#42 erstellt: 15. Mai 2022, 08:11
Hallo
Das mit den überalterten Autoreifen ist ein super Vergleich👍👍😄😄. Bei einem neu erworbenen Nadeleinschub weiss man ja auch nie, wie lange der schon rumliegt und wie weich die Elastomere in der Nadelaufhängung noch sind.
tubescreamer61
Inventar
#43 erstellt: 15. Mai 2022, 08:21
Moin,

ja - im Prinzip kann man das so sehen. Der vergleich mit Autoreifen hinkt zwar etwas (wahrscheinlich haben Autoreifen und die Dämpfungs- / Aufhängungselemente in einem Generator eines MM Systems eine unterschiedliche Zusammensetzung - "Gummi" ist ja nicht gleich "Gummi") ............... aber immerhin.
Was Dual-Plattenspieler angeht, muss ich jedoch wiedersprechen.
Viele dieser Geräte funktionieren auch heute noch - und de Schäden über 40 oder gar 50 Jahre (!!!!!) sind überschaubar (mir ist kein Dual-Spieler bekannt, der unrettbar verloren war - es sei denn, er wurde "mutwillig" mechanisch stark beschädigt).
Meistens ist es mit einer Wartung, dem Austausch des Netzentstörkondensators und evtl. einem neuen Steuerpimpel bereits getan.
Die Dinger sind eben langlebig wie sonst kaum ein Gerät der Unterhaltungselektronik.
Auch über die Tonarme der Hifi-Spieler gibt`s nix zu meckern - die sind zumeist hochwertiger wie das Gerät, auf dem sie montiert sind (Dual hat nämlich sehr gute Tonarme konstruiert - entgegen der landläufigen Meinung, die zumeist etwas anderes behauptet).
Einzig das Design ist für manche Geschmäcker nicht das wahre.
................ allerdings zähle ich nicht zu diesem Personenkreis - ich liebe dieses Design
Und daher kommt für mich kein anderes Gerät in Frage.
Ich würde jeden gut erhaltenen und gewarteten Dual-Spieler jedem modernen Brettchenspieler vorziehen !! Eine solche Qualität - selbst bei den "kleinen" Serien - bekommt man heute kaum noch für "Geld und gute Worte" zu kaufen.
Nicht umsonst sind Dual Plattenspieler bis in entfernteste Winkel dieses Planeten exportiert worden ....... selbst nach Japan und USA

Gruß,
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 15. Mai 2022, 08:29 bearbeitet]
akem
Inventar
#44 erstellt: 15. Mai 2022, 09:00
Einschränkend zu den Nadelgummis muß man aber auch sagen, daß es hier auch ausgesprochen langlebige Exemplare gibt. Stichwort: vorgealtert.
So habe ich z.B. bei Ortofon, Audio Technika, Denon oder Shure noch nie davon gehört, daß die Nadelgummis irgendwann limitiert hätten oder gar den Tonabnehmer unbrauchbar gemacht hätten. Da gab es ganz andere Hersteller, die dafür berüchtigt waren (AKG, Sonus).

Gruß
Andreas
hpkreipe
Inventar
#45 erstellt: 15. Mai 2022, 10:40
Hi,

so ist das mit den Vergleichen, etwas hinkt da immer. In wie weit sich die Mischungen denn nun unterscheiden und verändern - bei den Autoreifen ist ja auch schon viel Silikon im Spiel. letztlich ist das ist alles wilde Polymerchemie.

Aber egal.

Zu der Aussage voran und, dass keine Ausfälle "bekannt" sind. Ich habe hier schon diverse durchhängende Tonabnehmer gesehen - über alle Hersteller hinweg. Das etwas noch funktioniert, meint ja noch nicht, dass es so auch gut funktioniert, mit den eigenen Ohren hört man das eh erst wenn es zu spät ist, und dann hat man schon diverse PLs mit einer deutlichen Verstellung abgespielt, mit möglichen Schäden in der Rille inklusive. Um das zu erkennen, dazu müsste man messen, wer das kann, klar der kann ja - nach welcher Grenze eigentlich (?) - einen Austausch erst dann vornehmen.

Vermutlich müsste es genügen den Resonanzbuckel über tiefe Frequenzen zu ermitteln - ich kann das nicht messe, also tausche ich nach Zeit.

Zu den Duals, na klar funktionieren die fast alle nach etwas Zuwendung wieder, aber die ultraleicht Tonarme werden dann nicht verschwinden, die Tonarme aus der vor ULM Zeit sind da erst einmal auch kein Problem, so um 10g effektive Masse und alle ist gut.

Mit dem Dual Klicksystem und den Adaptern auf Halbzoll muss man dann eben leben können.

Und mit dem oft in meinen Augen altbackenen Design eben auch. Ich bin froh damals den CS 5000 und nicht den CS505-4 genommen zu haben. Der 5000er muss sich auch heute nicht vor aktuellem Design verstecken, technisch eh nicht, das bietet eh kein zur Zeit verfügbarer Plattenspieler mit Riemenantrieb.
kölsche_jung
Moderator
#46 erstellt: 15. Mai 2022, 11:02

hpkreipe (Beitrag #45) schrieb:
... Ich habe hier schon diverse durchhängende Tonabnehmer gesehen

"durchhängen" dürfte eher auf Defekte beim Spanndraht (soweit vorhanden) weisen, als auf verhärtete Gummis ...


... Mit dem Dual Klicksystem und den Adaptern auf Halbzoll muss man dann eben leben können.

wie schon geschrieben ... die meisten Dual TK sind werksseitig bereits mit 1/2-Zoll-Länglöchern ausgestattet und aufgrund der "Kante" im TK ist eine - ich nenne es mal - "hinreichend exakte Justage" sehr einfach.


... Und mit dem oft in meinen Augen altbackenen Design eben auch. ...

ein 60er Jahre Ford Mustang oder Porsche 911 haben auch ein "altbackenes Design" ... ich würde das allerdings den aktuellen Modellen vorziehen ...

Das ist sicherlich eine (nicht allgemein zu beantwortende) Frage des persönlichen Geschmacks.

Rein technisch gesehen muss sich allerdings ein (gewarteter) 604 sicher nicht hinter aktuellen Drehern verstecken.

Privat/gewerblich ... naja, gewerblich ist teurer, dafür hat man allerdings (bei einem vertauensvollen Händler) eine höhere Gewissheit, dass das Ding in Ordnung ist.
Auch wenn die 70er-Jahre Duals "an sich" unzerstörbar sind ... einmal die Tonarmlager zu fest angeknallt und "das war's" ... es gibt kaum etwas, was man nicht kaputtgebastelt bekommt.
Marsilio
Inventar
#47 erstellt: 15. Mai 2022, 11:28
Dass Tonabnehmer generell "altern" ist eine Mär, die man hier immer wieder lesen kann. Klar - es gibt Systeme, die Ärger machen können (aber nicht müssen). Aber in der grossen Mehrzahl funktionieren die auch nach Jahrzehnten noch einwandfrei.

Wie es Akem bereits trefflich geschrieben hat: Bei AKG und Sonus altern die Nadelträgergummis, da gibt es echte Probleme. Von anderen Herstellern sind mir solche Probleme nicht bekannt. Bei häufig vertretenen Systemen - namentlich fallen mir das die Shure V15III und das Ortofon OM ein - liest man ab und zu von Kanalausfällen. Das Ortofon M20E ist dafür berüchtigt, dass sich die Generatorrückwand loslösen kann, und von den Dynavector MC's hört man relativ oft von reissenden Spanndrahtaufhängungen.

Daneben gibt es aber auch ganz viele Systeme, von denen es keine solchen Berichte gibt. Von meinen Systemen hier, die fix an TK's geschraubt (und justiert) sind, ist die grosse Mehrheit aus den 1970er- und 1980er-Jahren. Da ich auch zwei Systeme aus aktueller Produktion besitze kann ich schon etwas vergleichen und würde aufgrund dieser Erfahrung sagen, dass die "Oldies" denen in nichts nachstehen - im Gegenteil. Meine besten Systeme sind aus den 1980er-Jahren.


Zum Design: Ob einem ein Dual CS5000 oder ein CS1219 besser gefällt, ist Geschmacksache. Technisch sind beides ausgereifte Geräte. Ich wage zu behaupten, dass der 1219 mangels Elektronik der über längere Frist vielleicht noch etwas unkompliziertere Geselle ist. Wobei jetzt auch ein CS 750 oder 5000 als nicht anfällig geltende Teile bezeichnet werden dürfen. Die Dinger waren schon richtig durchdacht und sind entsprechend gut.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 15. Mai 2022, 11:34 bearbeitet]
tubescreamer61
Inventar
#48 erstellt: 15. Mai 2022, 11:36

ein 60er Jahre Ford Mustang oder Porsche 911 haben auch ein "altbackenes Design" ... ich würde das allerdings den aktuellen Modellen vorziehen


100% Zustimmung !!!!!

Wobei das nicht unbedingt die genannten Fahrzeuge sein müssen.
Ich sag` nur Opel Commodore A Coupe
https://www.bing.com...&tsc=ImageHoverTitle
....... ja - damals haben sie noch "Formen" gebaut ...... herrlich.


Ich wage zu behaupten, dass der 1219 mangels Elektronik der über längere Frist vielleicht noch etwas unkompliziertere Geselle ist.

Nicht zu vergessen ist, das zum Zeitpunkt, als diese Geräte aktuell waren, Schallplattenwiedergabe aktueller Stand der Technik war.
Es war somit für jeden Hersteller dieser Abspielgeräte problemlos möglich, alle zum Bau relevanten Teile wie Lager oder Antriebsmotoren zu bekommen.
Heutzutage scheitert es ja schon an der Verfügbarkeit von anständigen Antriebsmotoren. So hat die Firma Pabst ihre Produktion von langsam laufenden Spaltpol Asynchronmotoren zum Antrieb von Plattenspielern schon vor Jahren gänzlich eingestellt.
Da müssen dann heutzutage Gleichstrommotoren mittels aufwändiger Regelelektronik zum Antrieb von Plattenspielern "gezwungen" werden.

Gruß
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 15. Mai 2022, 12:00 bearbeitet]
Nachtwache90
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 18. Mai 2022, 10:25
Oha, hier hat sich ja viel getan! Ich wollte mich mal mit einem Update melden: Seit gestern läuft bei mir ein generalüberholter Dual 604 und ich bin mehr als zufrieden. Mal abgesehen von der edlen Optik (jetzt, wo ich das Teil in Natura vor mir habe, finde ich die Pro-Ject-Dreher auch gar nicht mehr attraktiver in der Hinsicht) begeistern mich die Robustheit und die gute Bedienbarkeit. Zum Klang: Es ist am Ende doch der DMS 240 E Tonabnehmer mit der Black Diamond Nadel geworden. Ich habe beim Probehören festgestellt, dass mir diese Kombination in Zusammenspiel mit meinen Lautsprechern und Hörgewohnheiten vollkommen reicht. An der Stelle möchte ich auch Gundus (einen der Vorredner hier) und seine Plattenspieler-Werkstatt in Erkrath (GS-Audio) herzlichst empfehlen. Das Probehören mit meinen eigenen Lautsprechern, der Vergleich verschiedener Tonabnehmer und die ausführliche Beratung haben mir bei meiner Entscheidung sehr geholfen. Wie hier ja auch schon (ähnlich) geschrieben wurde: Ein Fachmann vor Ort ist einfach unschätzbar. Danke auch an alle anderen für die Beiträge hier!


20220518_083628
kölsche_jung
Moderator
#50 erstellt: 18. Mai 2022, 11:29

Nachtwache90 (Beitrag #49) schrieb:
... Seit gestern läuft bei mir ein generalüberholter Dual 604 und ich bin mehr als zufrieden. ...

sehr schön
.JC.
Inventar
#51 erstellt: 18. Mai 2022, 16:36

Nachtwache90 (Beitrag #49) schrieb:
An der Stelle möchte ich auch Gundus (einen der Vorredner hier) und seine Plattenspieler-Werkstatt in Erkrath (GS-Audio) herzlichst empfehlen.
Ein Fachmann vor Ort ist einfach unschätzbar.


das es sowas überhaupt noch gibt ist fantastisch!
Stimmt.
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