Rega oder Pro-ject?

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Leon_di_San_Marco
Stammgast
#1 erstellt: 29. Sep 2012, 17:45
Hallo Leute!

nach langer Überlegung habe ich mich entschieden, meinen alten Dual 704 in Rente zu schicken und mir einen neuen, modernen Plattenspieler zu kaufen. Ich tendiere zum Rega RP1 Performance (auf dem ein Rega Bias2 montiert ist). Eine andere Möglichkeit wäre der Pro-ject Debut Carbon Esprit (mit einem Ortofoon 2M Red). Beide kosten um die 450 Euro...mehr kann ich leider im Moment auch nicht ausgeben. Meine Musikrichtungen (auf Platte): Rock (Led Zeppelin, Prog usw.) und Pop 70' bis 80' und Jazz. Welchen würdet ihr mehr empfehlen?

Danke!!!
Marco
the_det
Inventar
#2 erstellt: 29. Sep 2012, 18:22
Hallo Marco,

dann will ich mal der erste sein, der Dir diesen Plan ausreden möchte. Du wirst Dich weder mit dem Pro-Ject noch mit dem Rega verbessern. Steck das Geld lieber in Wartung (falls nötig) und einen neuen Tonabnehmer. Das bringt dich viel weiter.
Nebenbei gefragt: Warum soll der Dual in Rente?

Grüße
Det
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 29. Sep 2012, 18:26
Hallo!

Nach meiner ehrlichen Meinung wäre sowohl ein Rega wie auch ein Pro-Ject Plattenspieler gegenüber einem CS-704 ein glattes Downgrade.

Du solltest wohl eher deinen alten Dual behalten und das Geld in einem hohwertigen Tonabnehmer investieren.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 29. Sep 2012, 18:27 bearbeitet]
oldiefan49
Stammgast
#4 erstellt: 29. Sep 2012, 18:36
Hallo Marco,

ich würde auf jeden Fall versuchen, die Plattenspieler Deiner Wahl einschließlich des Dual im direkten Vergleich zu hören, natürlich mit identischen Tonabnehmern. Auf irgendwelche Empfehlungen - auch aus Testzeitschriften - ist leider wenig Verlass.

Gruß
Oldiefan
Leon_di_San_Marco
Stammgast
#5 erstellt: 29. Sep 2012, 21:36
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten!

Es ist so: die Nadel von meinem Shure V-15 Typ III ist definitiv alt geworden. Da kein Original mehr produziert wird und ich keinen Nachbau will habe ich mir gedacht, ich kaufe gleich einen guten neuen TA. Ich hätte in einem Laden hier in München fast einen Ortofon 2M Blue gekauft als der Verkäufer mir sagte, dass Ortofon und überhaupt moderne Tonabnehmer viel zu schwer für den Tonarm meines Duals sind. Er meinte, dass mein Shure gut zum Duals Tonarm passt weil er eben aus Plastik und daher so leicht ist. Außerdem, sagte er dazu, sind moderne Plattenspieler sicher besser und zuverlässiger als mein "zu seiner Zeit" schon guter Dual 704. That's it.
Selbstverständlich würde ich lieber 200-300 Euro für einen guten TA ausgeben und meinen schönen Dual behalten. Das Risiko, ein ungeeignetes System zu montieren möchte ich aber nicht eingehen.
Was nun?

LG,

Marco
Jens1066
Inventar
#6 erstellt: 29. Sep 2012, 22:07
Hallo Marco,
habe mir vor 3 Wochen einen Pro Ject 1Xpression III Comfort neu gekauft. Dies habe ich schon mehr oder weniger bereut. Nicht weil der Dreher schlecht wäre, aber ich war ernsthaft schon am überlegen, ihn wieder zu verkaufen und das Geld in einen Klassiker wie Dual oder Thorens zu investieren.

Ich habe vor 4 Wochen einen alten WEGA Dreher geschenkt bekommen, der allerdings nicht auf dem rechten Kanal spielte. Deshalb der NEUE. Nach Analyse und Tipps, die ich hier bekommen haben, habe ich zum Versuch mal das billigste TA System, was ich finden konnte, gekauft. Und was kam dabei raus, der alte Dreher mit dem billigsten System spielte auf gleichem Niveau wie der NEUE.

Der Xpression hat ein Ortofon 2M Red, was ja nicht gerade High Eind ist, aber daß ein 19 € TA (incl. Nadel) genau so spielt, hatte ich nicht erwartet. Nun muß ich mind. 200-300 € in ein System investieren, damit ich klanglich deutlich besser werde, als mit dem 70er Jahre Plastikbomber von WEGA.

Wenn ich mir die Technik der "aktuellen Dreher" anschaue (speziell der Motor/Antrieb beim Pro Ject), bin ich der festen Überzeugung, daß ein alter Player von jetzt an gerechnet, trotzdem länger hält als der "neue Schund".

Deshalb mein Tipp: Dual behalten und die Dual Freaks nach einem passenden System fragen. Die helfen Dir sicher gerne weiter. Das ist meiner Meinung nach 100% besser.

Falls Du aber doch einen Pro Ject kaufen willst..... meiner ist zu haben. Nehme auch gerne Deinen Dual in Zahlung. Angebot gerne per PM LOL
Jens1066
Inventar
#7 erstellt: 29. Sep 2012, 22:22
Ich muß nochmal was zu dem Verkäufer loswerden.
Da hast Du offensichtlich nen ähnlichen Jockel wie ich erwischt. Einfach Aussagen zu machen, daß was gesagt wurde,,,,,,, na ja

Dual ist offensichtlich wegen der ultraleichten Arme nicht so einfach, da muß schon jemand ein Freak sein, um dazu eine seriöse Aussage zu machen. Ein wenig hatte ich mich damit schon beschäftigt/hier belesen, Lösungen dazu gibt es.

Schau mal hier im Dual Threat nach.
the_det
Inventar
#8 erstellt: 29. Sep 2012, 22:38
Also, was Dir der Verkäufer sagt, ist mittlerweile typisch. Na klar, die wollen ihr Zeug verkaufen. Nachvollziehbar.

Da der Arm des 704 noch kein ULM-Arm ist, kannst Du eigentlich fast jede beliebige System drunterschnallen. Ich würde sogar sagen, dass der Arm überaus universell ist, weil er eher mittelschwer bis leicht ist, und weil er höhenverstellbar ist.

Am meinem damaligen 704 hatte ich sowohl das originale Shure V15 laufen (von dem ich kein großer Fan bin), als auch dann ein Ortofon Vinyl Master Silver, ein Goldring 1042, ein Ortofon MC15 irgendwas, ein Ortofon Rondo Red, ein Denon 103 und ein Elac 792. Alle funktionierten zumindest sehr gut, selbst die vergleichsweise hart aufgehängten MCs. Nur das Denon wollte nicht so recht. Da war der Arm wohl zu leicht.

Wenn Du mit dem 704 keine technischen Probleme hast, gibt es eigentlich keinen Grund, ihn auszuwechseln.

Grüße
Det
Pufftrompeter
Gesperrt
#9 erstellt: 30. Sep 2012, 00:33
... an einer neuen Nadel fuer ein V15 sollte das nicht scheitern.

Ich habe mit einem V15-Gebrauchtsystem z.B. eine gaaaanz furchtbare Nachbaunadel erworben, damit klingt das System wie eine Kompaktanlage mit Kristalltonabnehmer aus den 70ern: Bass weg und S-Laute verzischt bis zum was-weiss-ich. Unertraeglich schon bei den ersten Takten.

Ich habe allerdings an zwei V15 III diese Nadel laufen, die fuer den Preis ganz widernatuerlich hervorragend klingt und Erstaunliches leistet:

http://www.schallpla...earchparam=shibata


Ich wette, dass Du Deinen 704 danach nicht wiedererkennst. Kein Zischen, keine Verzerrungen zur Plattenmitte, satte Baesse, feine Becken, viele Details. Ueber Dinge wie breite Buehne und Tieefenstaffelung etc. koennen andere sicher besser berichten, aber Du wirst schon recht tief in die Tasche greifen muessen, um an das V15 mit der Nadel heranzukommen.

Halte Dich an die empfohlenen 1.7-1.8g Auflagekraft; es geht zwar auch weniger, aber dann wird das Tracking extrem schmutzanfallig: Der Diamant ist sehr kurz und hebt bei Dreckaufbau gerne ab bzw verzerrt stark.

Sollte Dir die Nadel wider Erwarten nicht gefallen, ich kauf' sie Dir ab und leg sie mir als Ersatz in die Schublade. Versprochen.

Die andere vielgelobte Nachbaunadel ist uebrigens die teurere Jico-SAS. Habe ich selbst noch nicht ausprobiert - dafuer sollen andere die Hymne singen.


Außerdem, sagte er dazu, sind moderne Plattenspieler sicher besser und zuverlässiger als mein "zu seiner Zeit" schon guter Dual 704


Dank mal nach ... wie kann etwas, das heute ein Nischendasein fuer Freaks und Nostalgiker fristet aber in den 70ern und fruehen 80ern das Standard-Quellgeraet war, heute besser sein? Ein guter Dreher mit gutem System wie Dein Dual ging in den 70ern fuer >500DM ueber den Tisch ... und heute, fast 40 Jahre spaeter sollen unrentable Kleinserien fuer's umgerechnet gleiche Geld mehr koennen? Analog zu der Aussage koennte man Dir auch empfehlen, eine Teac X2000 mit verstelltem Azimuth lieber zu verschrotten und ein Diktiergeraet zu kaufen.

N8,
Carsten

PS - ich uebernehm' aber auch gerne den 704, falls die Haube und Endabschaltung OK sind. Mit der kaputten Nadel biete ich fuer die veraltete, fragwuerdige Antikfraese 50Eur incl. dem Shure V15 :D.


[Beitrag von Pufftrompeter am 30. Sep 2012, 01:10 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#10 erstellt: 30. Sep 2012, 07:36
Hallo Marco!

704 behalten, lieber in neuen Tonabnehmer investieren.
Gut recherchieren, Zeit lassen.

Raphael
Fhtagn!
Inventar
#11 erstellt: 30. Sep 2012, 09:01
Es gibt noch einige Tonabnehmer, die wunderbar mit dem 704/721 harmonieren.
Das beste wäre das Ortofon 540 Mk.II / Vinyl Master Silver. Passt in allen Belangen und klingt sehr gut.
Zweite Möglichkeit wäre eine Ersatznadel von Jico mit SAS Schliff. Gibt es bei William Thakker oder als Import aus Japan, wobei man bei letzterem das Risiko hat bei einer defekten Nadel (kommt durchaus vor) oder einem Garantiefall allein dasteht.

Mein Tip ist: Die mit Shibata Nadel retippte VN35 Nadel von Axel Schürholz:
http://www.schallpla...rchparam=vn%2035%20e
luckyx02
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 30. Sep 2012, 09:04

Leon_di_San_Marco schrieb:
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten!

Es ist so: die Nadel von meinem Shure V-15 Typ III ist definitiv alt geworden. Da kein Original mehr produziert wird und ich keinen Nachbau will habe ich mir gedacht, ich kaufe gleich einen guten neuen TA. Ich hätte in einem Laden hier in München fast einen Ortofon 2M Blue gekauft als der Verkäufer mir sagte, dass Ortofon und überhaupt moderne Tonabnehmer viel zu schwer für den Tonarm meines Duals sind. Er meinte, dass mein Shure gut zum Duals Tonarm passt weil er eben aus Plastik und daher so leicht ist. Außerdem, sagte er dazu, sind moderne Plattenspieler sicher besser und zuverlässiger als mein "zu seiner Zeit" schon guter Dual 704. That's it.
Selbstverständlich würde ich lieber 200-300 Euro für einen guten TA ausgeben und meinen schönen Dual behalten. Das Risiko, ein ungeeignetes System zu montieren möchte ich aber nicht eingehen.
Was nun?

LG,

Marco


Besorg dir ein gebrauchtes Dual M20E Klicksystem. Dafür gibt es noch sehr günstig neue (!) Originalnadeln. Gerade am 721/704 mit der Höhenverstellung (auf höchste Stufe) gerade zu perfekt.
Für ein neues System dieser Qualität muss man zwischen 300-400€ rechnen. Also bitte nicht von vermeintlich "billigen Nadeln" täuschen lassen..... Deshalb sind auch die "Gebrauchtpreise" nicht so ohne weiteres mit anderen Abtastern dieser Altersgruppe zu vergleichen. Wenn du verstehst was ich meine.....


[Beitrag von luckyx02 am 30. Sep 2012, 09:10 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#13 erstellt: 30. Sep 2012, 09:06
Stimmt, das hatte ich ganz vergessen.
Leon_di_San_Marco
Stammgast
#14 erstellt: 30. Sep 2012, 09:36
Und nochmal Danke für Eure interessanten Antworten
Also, ihr habt mich überzeugt: ich bleibe bei meinem Dual! Das Problem vom TA aber bleibt.

[quote][/Das beste wäre das Ortofon 540 Mk.II / Vinyl Master Silver.quote]

Haakon, der Vinyl Master Silver war ursprünglich meine erste Wahl Wenn der sich problemlos auf das Klipp-System des Duals montieren läßt und doch nicht zu schwer ist (wie mein Verkäufer behauptet) dann würde ich ihn kaufen. Natürlich müsste ich ihn mit Schrauben an den unteren Teil des Headshells befestigen (der alte Shure hingegen ist da geklippst) und das ganze dann an den Hauptheadshell mit der Verriegelung befestigen. Richtig?


[Beitrag von Leon_di_San_Marco am 30. Sep 2012, 09:37 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#15 erstellt: 30. Sep 2012, 09:39
Ja, einfach das System in die TK schrauben, die Langlöcher dafür sind vorhanden, und dann einrasten.
Du musst das System dann natürlich justieren, aber das ist kein Problem. Anleitungen dazu gibt es hier n masse.

Gibt es eigentlich noch irgendwo HiFi Verkäufer, die auch nur ein kleines bisschen Ahnung haben?


[Beitrag von Fhtagn! am 30. Sep 2012, 09:40 bearbeitet]
Leon_di_San_Marco
Stammgast
#16 erstellt: 30. Sep 2012, 09:54
Manchmal frage ich mich das auch! Ich muss aber fairerweise sagen, dass der erste Typ, der mich bedient hat den Ortofon gleich empfiel. Dann ging ich eine Woche später mit meinem Headshell inkl. Shure wieder hin (er wollte es erstmal sehen um sicher zu sein, dass der Ortofon da paßt) und da war ein Anderer Kollege da, der mir diese Geschichte mit dem Gewicht des TAs usw erzählt hat. Tja...
Pufftrompeter
Gesperrt
#17 erstellt: 30. Sep 2012, 10:33

Das Problem vom TA aber bleibt.


Jetzt haben Dir schon 2 Leute (von denen einer wesentlich mehr Ahnung hat als ich) die gleiche Shibata-Retip fuer's V15 empfohlen. Wo siehst Du denn das Problem mit Deinem TA? Ein VM Silver kostet wesentlich mehr als die Nachbaunadel und ich wuerde mich nicht festlegen wollen, ob Du mit dem VM Silver letztendlich auch das insgesamt bessere System erwirbst ...

Was hast Du konkret gegen die Nachbaunadeln? Oder gefaellt Dir das Shure al solches nicht?

Carsten
Leon_di_San_Marco
Stammgast
#18 erstellt: 30. Sep 2012, 11:06
Hallo Carsten!
von den Nachbaunadeln wurde mir abgeraten weil diese angeblich unzuverlässig sind, sprich: man kann Glück haben aber auch nicht. Was den Shure angeht: nein, prinzipiel habe ich nichts dagegen aber der ist auch alt. Außerdem wollte ich etwas Anderes probieren.

LG,
Marco
Hörbert
Inventar
#19 erstellt: 30. Sep 2012, 12:31
Hallo!

@Leon_di_San_Marco

An deiner Stelle würde ich zweigleisig fahren, erst einmal würde icgh mir die retippte Nachbaunadel von Axel Schürholz zulegen und später dann ein VM-silver, -wenn möglich noch einTKS-Einschub für den Tonarm des 704 damit ich beide Systeme vormontiert (und im falle des VM-silvers vorjustiert) schnell und problemlos tauschen könnte.

Sowohl dein V-15/III wie auch das VM-silver spielen schon auf recht hohem Niveau, -haben aber recht unterschiedliche Klangbilder-. Das VM-silver spielt etwas heller, hat einen eher straffen Tieftonbereich und gut aufgelöste Mitten, -aber es ist auch ein sehr unspektakuläres System das bei entsprechenden Platten sehr, sehr nüchtern klingen kann-.

Dein Shure ist eher etwas runder und etwas fülliger im Tieftonbereich im Mittenbereich nicht ganz so präzise mit softeren Höhen und sehr schönen Klangfarben.

Je nach Musikrichtung kann m.E. jedes der Systeme Punkte für sich sammeln, zudem ergänzen sie sich recht gut.

Bei der Retippten Nadel von Axel Schürholz hätte ich keine Bedenken zwecks der Qualität, diese Nadeln sind sehr gut.

MFG Günther
Pufftrompeter
Gesperrt
#20 erstellt: 30. Sep 2012, 12:45

von den Nachbaunadeln wurde mir abgeraten


Von wem? Vom Gleichen, der Dir einen ProJect-Holzdreher anstatt eines 704ers nahelegt ? Von den Nachbaunadeln generell abzuraten ist ebenso ahnungslos wie generell vom Wein abzuraten, weil der aus dem Tetrapack wie Spueli schmeckt.

In der Tat schwankt die Qualitaet der Nachbaunadeln von Typ zu Typ zwischen mechanisch kompatibler Stricknadel und 1a Yedi-Laserschwert, jedoch eher nicht INNERHALB eines Typs. Ueber Schrott bei Axel Schuerholz' Ciabatta-Nadeln hab ich noch nix gelesen ...


prinzipiel habe ich nichts dagegen aber der ist auch alt


Alt bedeutet im Bezug auf Plattenspieler eher etwas Positives. Und ein TA altert abgesehen vom Nadeleinschub mangels beweglicher Teile gar nicht ... und selbst Ortofon gurkt auch bei den VM und 2M-Systemen noch auf dem ollen Generator aus den 80ern herum! Viel wirklich Neues wird die Vinylscene mangels Masse im bezahlbaren Bereich nicht mehr hervorbringen - und die heutigen Hersteller muessen effizient an vergleichsweise billig und aufwandsfrei produzierbaren Kleinserien arbeiten, die ohne jeden kostenintensiven Formenbau auskommen: Holzbrett, Loch rein, Fuesse dran, Motor dran, Teller drauf, Arm drauf, Riemen drauf. ProJect fertig.

Ich sehe keine einzige positive Ingenieurleistung oder technische Errungenschaft, die sich in den letzten 30 Jahren seit der Markteinfuehrung der CD positiv auf die Wiedergabeeigenschaften von Plattendrehern und Systemen ausgewirkt haben koennte; ganz im Gegenteil - Wissen kann eigentlich nur verloren gegangen sein und die Entwicklung im bezahlbaren Bereich ist sicher nicht bloss stehen geblieben sondern ist ruecklaeufig. Oder wuerdest Du eine Leica M2 gegen eine nordkoreanische Tamagotschi CyberKnips mit USB-Anschluss tauschen wollen?

Ciao,
Carsten
Jens1066
Inventar
#21 erstellt: 30. Sep 2012, 13:43
@ Carsten,


und die heutigen Hersteller muessen effizient an vergleichsweise billig und aufwandsfrei produzierbaren Kleinserien arbeiten, die ohne jeden kostenintensiven Formenbau auskommen: Holzbrett, Loch rein, Fuesse dran, Motor dran, Teller drauf, Arm drauf, Riemen drauf. ProJect fertig


das hat mich jetzt sehr getroffen Aber im Prinzip hast Du recht.......
Warum hast Du mir das nicht eher gesagt

Leider ist ja Marco nicht auf meinen Vorschlag eingegangen, meinen Pro Ject zu nehmen und seinen Dual in Zahlung zu geben

Ich glaube aber man muß prinzipiell was zur Ehrenrettung von "Verkäufern" im Allgemeinen sagen. Wenn ich in den Laden gehe, habe ich mich, dank Internet und Fachzeitschriften" intensiv vorbereitet und schon so manchen Verkäufer mit meinem speziellen Wissen maßlos überfordert und zum Stammeln gebracht. In den meisten Fällen kann ich mir im besten Fall noch Anregungen holen, an die ich vorher noch nicht gedacht habe. Es ist natürlich schwierig, sich über jeden Artikel im Sortiment, so intensiv zu informieren, wie es der Kunde im Vorfeld macht. Ich glaube auch, daß es früher nicht anders war, wir haben es mangels Info Möglichkeiten nur nicht gemerkt.
In meinem nächstgelegenen Mediamarkt gab es einen gelernten Fotogragen als Verkäufer in der Fotoabteilung. Der Mann hatte trotz Ausbildung so gut wie keine Ahnung, aber davon ziemlich viel. Er ist inzwischen weg. Wiederum war da ein Hobbyfotograf, der sich autodidaktisch die Materie beigebracht hat und der war SPITZE. Was ich damit sagen will, erwischt Marco einen Dual Freak, wird so ein Fauxpas nicht passieren und alle werden sagen, was für ein toller kompetenter Laden.
Hörbert
Inventar
#22 erstellt: 30. Sep 2012, 14:08
Hallo!

Man kann den Verkäufern in solchen Märkten eigentlich keinen Vorwurf machen, bei Plattenspielern handelt es sich schließlich um ein Nischenprodukt mit verschwindend geringem Marktanteil. Würde man den gleichen Verkäufer um Auskunft über einen geeigneten 5.1/7.1 Receiver oder um Auskunft über die unterschiedlichen Features von MP-3 Playern befragen hätte er wohl eine Fülle von zweckdienlichen Informationen zur Hand.

Für solch spezialisierte Nischengeräte wie Plattenspieler gibt es immer noch den HiFi-Fachhandel, hier -falls noch ein Händler ansässig ist-, wäre die Chance korrekt Informiert zu werden m.E. ungleich größer obwohl sicher auch hier in den drei letzten Jahrzehnten ernorme Mengen von spezifischem Wissen verlorengegangen sein dürfte.


...Holzbrett, Loch rein, Fuesse dran, Motor dran, Teller drauf, Arm drauf, Riemen drauf. ProJect fertig...


Ganz soo schlecht wie das hier klingt sind die "neuen" Plattenspieler in der Regel auch nicht, zumindestens die Tonarme von Pro-Ject wie auch von Rega sind für den aufgerufenen Preis eigentlich recht gut. Der Rest des "Brettspielers" zeigt eigentlich nur wie wenig es eigentlich bedarf damit ein solches "elektrisches Grammophon" korrekt funktioniert.

Richtig (erschütterungsfrei) aufgestellt erfüllen so z.B. die Rega-Plattenspieler so schon seit Jahrzehnten ihren Zweck ohne im direkten Vergleich sonderlich schlecht abzuschneiden. Pro-Ject-Dreher natürlich nicht minder. Allerdings angesichts solcher Fakten von "Verbesserungen" im Plattenspielerbau zu reden ist eine regelrechte Augenwischerei.

MFG Günther
maddin2
Stammgast
#23 erstellt: 30. Sep 2012, 14:26
Es kommt doch drauf an, in was für einen Laden man geht. Beim Geizmarkt hat der Verkäufer mit Sicherheit noch nie einen Dual aus den 70ern gesehen. Bei profilierten Läden hingegen arbeiten in der Regel echte Freaks, die Dir dazu was Ernsthaftes zu sagen haben. Ein 704 mit Shure V 15 gehört zur allerfeinsten Oberliga was Vinyl angeht. Wenn Du da was Aktuelles suchst, fang mal bei 1500 bis 2000 Euro an zu suchen. Da findest Du vielleicht etwas gleichwertiges. Vom System mal ganz zu schweigen.
Falls Du Dein V 15 verkaufen möchtest: Bitte PN an mich. Bin ernsthaft interessiert...
Pufftrompeter
Gesperrt
#24 erstellt: 30. Sep 2012, 18:32

Ganz soo schlecht wie das hier klingt sind die "neuen" Plattenspieler in der Regel auch nicht, zumindestens die Tonarme von Pro-Ject wie auch von Rega sind für den aufgerufenen Preis eigentlich recht gut. Der Rest des "Brettspielers" zeigt eigentlich nur wie wenig es eigentlich bedarf damit ein solches "elektrisches Grammophon" korrekt funktioniert.


Ich wollte damit nicht sagen, dass die Dinger grundsaetzlich schlecht klingen ... das kann ich ehrlicherweise nicht mal wirklich beurteilen. Der Aufwand, der ohne den Kostenrahmen der Zarge und der Mechanik zu sprengen dazu heute noch betrieben werden kann, ist allerdings erschreckend klein im Vergleich zu den 70ern/80ern; die Dreher bestehen in erster Linie aus konsequentem Weglassen, was wahrscheinlich eher hilft als hindert ... was nicht da ist, kann auch nicht stoeren. Dass der Tonarm besser ist als das Chassis liegt daran, dass CNC-gestuetzte Spanabhebung viel moeglich macht, man davon aber immer noch keine vernuenftige Zarge in der Hand haelt sondern nur 'nen Tonarm im Brett ...

Die Notwendigkeit erschuetterungsfreier Aufstellung ... da allein zeigt, dass wir von den unkritischen, meist japanischen DD-Masselaufwerken, die es wie Sand am Meer gab, inzwischen wieder meilenweit entfernt sind: And den 1210-Klumpen kannst Du dranklopfen, da mikrofoniert nix.

In diesem Licht halte ich 500Eur fuer einen Rega fuer aberwitzig. Gilt aber auch fuer die Ortofon 2M-Systeme ... mit vernuenftigen Schliff sind 300-400 Eur im Feuer - besagte Retip-Nadel gibt's im Vegleich fuer'n Butterbrot.

N8,
Carsten
stefansb
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 30. Sep 2012, 18:44
"Bei profilierten Läden hingegen arbeiten in der Regel echte Freaks, die Dir dazu was Ernsthaftes zu sagen haben. "

Jo, die bauen dann aus den Dual-Vollautomaten die Automatik aus, weil die ja den Klang beeinträchtigen würde.
Leider so schon erlebt im profilierten Laden.

Gruss Stefan
Jens1066
Inventar
#26 erstellt: 30. Sep 2012, 19:21
Also mit "profiliertem Laden" habe ich auch so meine Erfahrung, da ist mancher Geizmarkt "Gold dagegen"
Wenn Dir von einem Verkäufer, in einem Laden der solche Marken wie Focal, Macintosh usw. führt, gesagt wird "beim Subwoofer spielt es keine Rolle wo der steht", hat der sich mit Klang noch nie beschäftigt. Bei solchen Verkäufern trifft das Wort Freak sicher in einem anderen Sinn zu.

Jeder Laden, egal ob Geizmarkt oder Fachgeschäft ist nur so gut, wie der Verkäufer auf den man gerade trifft. Nur ist es beim Fachgeschäft wahrscheinlicher, einen Guten zu finden.
stefansb
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 30. Sep 2012, 19:31
"Nur ist es beim Fachgeschäft wahrscheinlicher, einen Guten zu finden."

Was heist denn Fachgeschäft heutzutage?
Früher wurde so ein Fachgeschäft zumeist von einen gelernten Rundfunk- und Fernsehtechniker, in der Regel Meister geführt.

Heutzutage sind das eher "Freaks", die aus dem Hobby einen Beruf gemacht haben und ansonsten ihr "Wissen und Können" im jahrelangen Studium der "Stereo" erlangt haben.
Und genau so sieht dann die Beratung aus.

Gruss Stefan
Hörbert
Inventar
#28 erstellt: 30. Sep 2012, 19:33
Hallo!

@Pufftrompeter

Eigentlich ist das Gros der Plattenspielöer seiot den frühen 90gern schon nicht anders konstruiert wie die heutigen Regas und Pro-Jects, allerdings zahlst du für die aufwändigeren "Schwabbler" wie z.B. den Linn Sondek LP-12 mittlerweile die Augen im Kopf.

Wie wenig der Plattenspieler-Nischenmarkt sich mittlerweile Weltweit noch lohnt siehst du ja auch daran daß Panasonic den SL-12xx endgültig eingestellt hat.

MFG Günther
Jens1066
Inventar
#29 erstellt: 30. Sep 2012, 19:42
@ Stefan
luckyx02
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 30. Sep 2012, 19:54

Wie wenig der Plattenspieler-Nischenmarkt sich mittlerweile Weltweit noch lohnt siehst du ja auch daran daß Panasonic den SL-12xx endgültig eingestellt hat.


Das kommt halt davon wenn man in China bauen lässt....

Wie heisst es immer "Copy kills Music", in diesem fall "Copy kills Original".....

....man verdient nur an Stückzahlen und die haben Reloop und Co !
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