Abstand Achse zu Auslaufrille

Autor

Beitrag

Gurkenhals
Inventar

#1 erstellt: 04. Feb 2023, 04:56

Tach,

freilich hätte ich auch das www befragen können, aber ich frag' euch:

Gibt es einen Standard, die Auslaufrille einer -egal welche! -LP/Single betreffend? Es geht allein um den Abstand der Auslaufrille zur Mitte des Plattendorns?
Ich hab' da mal ein Problem.

Warum ich frage.
Ich hab' für einen guten, jungen Freund einen Dreher nach allen Regeln der Kunst wiederhergestellt - einen Halbautuomaten, 42 Jahre alt - und dieser schaltete leider nicht da ab, wo er sollte.
Leider gab es resp. gibt's dafür keinerlei Anleitung, aber ich habe herausgefunden, an welchem Schräubchen man dafür herunmdrehen muß.

selber mit Loctite7414(blau) fixiert, lösbarer Schraubenfixierer.

Leider habe ich nur mit einer Platte (Ozzi Osbourne irgendwas) die Abschaltautomatik gecheckt, in der Annahme,daß diese standardisiert sei.

Aber offensichtlich ist sie es nicht. Bei meiner Ozzi-Platte waren es ziemlich genau 54mm (Mitte Dorn zu Auslaufrille) . Danach stellte ich den Dreher (Universum F2091 = Micro Seiki DD23 = Rotel RP1000 etc) ziemlich genau ein.

Seine erste Platte - aber nicht die selbe, auch Ozzi - funktionierte einwandfrei, dann Helloween aufgelegt, Abschaltung funzt nicht. Scheinbar ist da die Auslaufrille etwas "früherr" geritzt.
Find' ich als Deutscher, an Normen gewöhnter, "Scheixxe". Kann mir da fleisch jemand auf die Sprünge helfen?

Bevor ich es vergesse: ich habe ca. 54,5mm gemessen.

Weiß jemand mehr darüber?

Edit: Die Abschaltautomatik funktionierte vorher gar nicht.

Gruß,

Ulf

[Beitrag von Gurkenhals am 04. Feb 2023, 05:33 bearbeitet]

Black_Cat_85
Inventar

#2 erstellt: 04. Feb 2023, 11:43

Einen Normwert gibt es da wohl nicht, dass Problem an sich kenne ich selbst noch aus der Hochzeit der LP. Da wurde der Arm auch mal zu früh gehoben.

Ich würde das Maß empirisch ermitteln, hat sich bei mir bei einem anderen Thema im Bereich PS auch bewährt.

BG
BC

net-explorer
Inventar

#3 erstellt: 04. Feb 2023, 12:20

Wie mein Vorredner, nach einem brauchbaren mittleren Wert aus der verfügbaren Plattensammlung orientieren.

Einfach mal alle Platten waschen, und dabei messen. Den Mittelwert zwischen dem kleinsten und größten Leerlaufbereich einstellen.

Andererseits denke ich, bei meinen Beobachtungen waren sämtliche Labelbereiche gefühlt gleich groß. Bestenfalls gibts nach meiner Sichtung im Millimeterbereich unterschiedliche Durchmesser. Den Abschaltmoment würde ich daher kurz vor das Label justieren, das sollte in 99,8% der Fälle wohl passen.

Mein Uralt-Thorens TD 280 hat das in den vergangenen Jahrzehnten immer hinbekommen. Und ich brauchte dazu kein alkoholfreies Bier zum Trainieren!

[Beitrag von net-explorer am 04. Feb 2023, 15:38 bearbeitet]

Albus
Inventar

#4 erstellt: 04. Feb 2023, 13:07

Tag,

es gibt zwei alte Standards für das Mass der inneren Bespiel-Grenze der EP Extended Play Single:
--- 53,975 mm (RIAA 1963) sowie
--- 53 mm (JIS 1966).

So steht es hier auf einem herausgekramten alten Zettel, einst notiert aus einem langen Artikel des japanischen Extremspezialisten und Kenners YOSH. Der weiß alles.

Freundlich
Albus

[Beitrag von Albus am 04. Feb 2023, 13:09 bearbeitet]

DerHilt
Stammgast

#5 erstellt: 04. Feb 2023, 14:05

Ich hab gerade mal 5 Label aus zwei Jahrhunderten gemessen und es zeigte sich eine geradezu erstaunliche Konstanz des Durchmessers von 10 cm. Was für die Feinmechaniker unter uns 50 mm als Halbmesser ergibt.
Mit an die oben genannten Zahlen angelehnten 53 mm sollte man also nicht gänzlich verkehrt liegen.

P.S. Ja, ja, als "Normengläubiger" kann das Leben schon mal sehr kompliziert werden...

einstein-2
Inventar

#6 erstellt: 04. Feb 2023, 14:49

Hallo
Das hat nichts mit dem Labeldurchmesser zu tun. Die Frage war doch, wie groß ist der Durchmesser der unendlichen Auslaufrille. Und der muss ja logischerweise grösser als der Labeldurchmesser sein. Es gibt ja sogar Platten welche außerhalb des Labels noch eine erhabene Riffelung haben. Ich habe noch einen 15 Jahre alten Dual CS 455, welcher bei einigen meiner Platten abschaltet, bevor der letzte Titel zu Ende ist.

DerHilt
Stammgast

#7 erstellt: 04. Feb 2023, 15:13

Lies noch mal von vorne... Die Frage war, wie soll die Abschaltautomatik eingestellt werden, wenn es unterschiedlich lang bespielte Platten gibt und als Maß scheinbar der Abstand von der Mitte des Dorns dient. Da ist der Labeldurchmesser möglicherweise ein hilfreiches Indiz, wenn er konstant ist und damit den Bereich, der auf keinen Fall bespielt sein wird, beschreibt..... Aber natürlich gibt es auch schief sitzende Label und seltsam geschnittene Platten. Also alles in allem: Anhaltspunkte für eine mögliche Einstellung.

.JC.
Inventar

#8 erstellt: 04. Feb 2023, 15:26

net-explorer (Beitrag #3) schrieb:

Einfach mal alle Platten waschen und dabei messen.

einstein-2
Inventar

#9 erstellt: 04. Feb 2023, 15:31

.JC. (Beitrag #8) schrieb:

net-explorer (Beitrag #3) schrieb:

Einfach mal alle Platten waschen und dabei messen.

:prost

Hallo
Hoffentlich gehen die beim Waschen nicht ein, dann stimmt's wieder nicht.🤣🤣🤣

8erberg
Inventar

#10 erstellt: 04. Feb 2023, 17:18

Hallo,

nach DIN 45546 (Single) bzw. DIN 45547 (für LPs) ist der kleinste Durchmesser der modulierten Rille 107 bzw. 119 mm

Die Endrille liegt bei Durchmesser 98,4 Toleranz -2 mm) bzw. 106,4 mm (Tol. -0,8 mm)

Da Radius d/2 ist bekommt man die entsprechenden Werte ganz einfach

Peter

[Beitrag von 8erberg am 04. Feb 2023, 18:24 bearbeitet]

frank60
Inventar

#11 erstellt: 05. Feb 2023, 12:24

Ich stelle die Endabschaltung so ein, daß sie etwa 4-5mm vor dem Label aktiviert wird. So ist gewährleistet, daß sie auch bei Platten, die sehr voll sind, noch funktioniert und selbst der breiteste Tonabnehmer nicht mit der eventuell genutzten Plattenklemme kollidieren kann.

.JC.
Inventar

#12 erstellt: 05. Feb 2023, 12:46

Moin,

gut wenn man einen Dreher hat, bei dem man den Abstand genau einstellen kann.

hpkreipe
Inventar

#13 erstellt: 05. Feb 2023, 17:40

Hi,

nur als kurzer Hinweis, bei den Thorens wird zum Auslösen der Endabschaltung nicht die Position, sondern das sich verändernde Signal der Lichtschranke genutzt. Hier kann es bei sehr vollen LPs vorkommen, dass der Weg in der Auslaufrille zu kurz, der Bereich zu schmal ist und die Signaländerung nicht erkannt wird.

8erberg
Inventar

#14 erstellt: 05. Feb 2023, 20:10

Hallo

ähnlich bei Duals-Abstellschiene - gut eine rein feinmechanische Lösung - funktioniert bei DIN gemäßen Platten 100 %ig.

Peter

Gurkenhals
Inventar

#15 erstellt: 07. Feb 2023, 00:34

Tach,

Danke euch Allen, die sich hier eingebracht haben. 👍

Wie soll ich es sagen: einfach mal so, ich selber bin noch in keinem Fall meiner Dreher (Dual, Technics, JVC) über dieses Problem gestoßen, ist mir also neu.

Da dieser Dreher für meinen doch sehr jungen Freund, jetzt auch im Nachhinein, doch sehr erbauend war - ja, er hat sich richtig gefreut! - gedenke ich, doch noch auch diesen Minimakel zu beheben.
Das empirische Ermitteln erscheint mir dann doch am Ehesten das Mittel der Wahl zu sein, gemäß BC.

Da ich an besagtem Schräubchen lange genug herumgedreht habe, um genau abzuheben, weiß ich auch sehr gut, wieviel vonnöten ist, um allen - zumindest LPs - gerecht zu werden.

Danke noch mal euch.