telefunken s 600 preisvorstellung ?

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dajtar
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 13. Jul 2006, 00:04
ich hätte die möglichkeit in einem ehemaligen hifi-gebrauchtladen , einen telefunken s 600 zu bekommen . er wollte zuerst 140 euro , hat sich aber schnell auf sein "letztes wort" von 100 euronen berufen . ich habe hier die sufu bemüht, konnte aber keinen thread finden in dem etwaige preisvorstellungen zu dem genannten gerät gepostet wurden ... ok einen gab´s dann doch , aber will mich halt doppelt absichern .
ist das preislich ok ? auf was sollte ich beim kauf des drehers achten ( hat der telefunken eine bekannte "macke" etc. !? ) . leider konnte ich bis auf den preis nicht viel in erfahrung bringen . der spieler ist schwarz ( gefällt mir optisch nicht ganz so ) und sieht auf den ersten blick gut erhalten aus . falls das gerät doch etwaige macken respektive defekte haben sollte , wieviel sollte er mir dann noch wert sein ( vorausgesetzt er sollte es überhaupt ) !?

grüße und
danke schonmal für die hilfe

dajtar
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 13. Jul 2006, 13:38
Hallo!

Bei 100 Euro ist der plattenspieler sicher nicht zu teuer, bis ca. 150 Euro zahlst du in der Regel bei Ebay.
Bei jeden Plattenspieler gibt es einige Punkte auf die man gleich beim Gebrauchtkauf achten kann. Erstens der Gleichlauf, der Plattenspieler sollte seine Sollgeschwindikeit sowohl bei 33U wie auch bei 45U zumindestens inerhalb von 3-5 Sekunden nicht nur erreicht haben sondern auch stabil halten, zweitens sollte der Tonarm in Ordnung sein zum Test sollte man den Tonarm in die Schwebe und das Antiskating auf null bringen und dann leicht anpusten, er sollte dann bis zur Plattentellerachse schwenken ohne zu stocken. (Der Plattenspieler sollte dabei natürlich im "Wasser" stehen) Anschließend testet man das Horizontallager mit einem Papierschnipsel den man auf die Headshell fallen lässt, je schneller der Tonarm sich nun senkt um so besser ist das Horizontallager in Schuß.

MFG
andi_tool
Stammgast
#3 erstellt: 13. Jul 2006, 14:53
Hallo dajtar,

bei Euro 100,00 für einen S600 würde für mich persönlich die Luft schon sehr eng. Ich persönlich würde für den S600 keine Euro 100,00 ausgeben.

Bekannte Schwachpunkte vom Telefunken S500/600 sind:

- verharzter Tonarmlift
- die Elektronik soll wohl jetzt nach ca. 25 bis 30 Jahren des öfteren anfangen, Ärger zu machen.

Der Tonarm wird als sehr gut (für diese Preisklasse) eingestuft. Ich selber hatte schon einen S600 mit einem verharzten Tonarmlift bei dem dann nach kurzer Zeit auch noch die Elektronik ausgefallen ist.

Wenn der S600 funktioniert, ist das aber schon ein sehr guter Plattenspieler, der einem Thorens 160 oder einem Dual 721 durchaus das Wasser reichen kann (beide habe bzw. hatte ich auch schon).

Du wirst aber für den Plattenspieler vermutlich noch ein neues System einplanen müssen. Damit wärst Du dann schon bei bis zu Euro 200,00.

Gruß

Andreas
wegavision
Inventar
#4 erstellt: 13. Jul 2006, 16:10
Als Originalsystem war das Shure V 15 III montiert. Das ist - nach Ebay-Preisen - allein schon 50 EUR wert. Das sollte auf jeden Fall dabei sein, natürlich mit guter Originalnadel.

http://telefunken.te.funpic.de/report76/telefunken069.jpg
http://telefunken.te.funpic.de/report76/telefunken070.jpg
http://telefunken.te.funpic.de/report76/telefunken071.jpg
http://telefunken.te.funpic.de/report76/telefunken072.jpg

edit: noch was, der Haubenmechanismus (kleine Federn) ist oft auch defekt.


[Beitrag von wegavision am 13. Jul 2006, 16:11 bearbeitet]
woz
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 13. Jul 2006, 16:37
Hallo dajtar,

ich habe auch so einen S-600 (70,- EURO dafür gezahlt) und außer den genannten noch folgende Schwachstellen herausgefunden:

- Brummeinstreuung. Ursache: Die Alufolie im inneren des Gehäuses unterhalb des Tonarms und der Elektronik ist mit einer Feder an der Platinen-Masse verbunden. Diese Feder korrodiert und der Kontakt ist schlecht. Am besten saubermachen oder gleich ein Kabel anlöten.

- Schlechter Gleichlauf. Urache: Die Potis für 33 und 45 U/min werden altersschwach. Falls auftritt, Kohleflächen säubern (Kontaktspray) oder Potis ersetzten.

- Die Subchassisfedern setzten sich nach den Jahren. Folge: Der Teller ist nicht mehr optimal "im Wasser" oder zu tief. Kann man einstellen, indem man die Laschen oben mit dem Schraubendreher hoch-/runterbiegt oder auch Distanzscheiben einfügt.

- Die Federn singen gern mit. Kann man unterdrücken, wenn man sie komplett mit Universallfett einschmiert.

- Die Schaumgummis zur Bedämpfung des Subchassis zerbröseln. Kann man entfernen; die Trittschalldämpfung verbessert sich dann, die Dämpfung von Umgebungsschall verschlechtert sich leicht (bei hohen Abhörlautstärken).

- Die schwerwiegendste Schwachstelle: Der Trafo streut sein Magnetfeld etwas stark. D.h. je näher der Tonabnehmer der Plattenmitte kommt desto lauter wird der Brumm. Das kommt mit verschiedenen Tonabnehmern unterschiedlich zur Geltung. Es gibt Leute, die den Trafo ausgebaut und in ein separates Gehäuse verbaut haben.

Trotz dieser Schwachstellen ist der S500/S600 ein sehr gutes Laufwerk, macht Spaß und sieht gut aus. Er ist schon vergleichbar mit einem nicht getunten Blech-Subchassislaufwerk von Thorens (14x, 15x, 16x).
Das Tellerlager ist ein sehr gutes poliertes 7 mm Sinterlager. Es kann auf Ölbad umgebaut werden, muß aber von unten durch eine entspr. Hülse abgedichtet werden. Der Lagerboden aus Kunststoff kann durch eine Hartmetallplatte getauscht werden. Beide Maßnahmen machen aus dem Lager ein Spitzenklasselager.
Weiteres Tuning-Potential ist aber nicht so gut. Die Montage eines besseren Tonarms ist schwierig bis unmöglich.
Aus optischen Gründen werde ich meinem demnächst eine Zarge aus Mahagoni-Holz spendieren.

Viele Grüße
Alois
dajtar
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 14. Jul 2006, 00:08
oje , oje , das klingt mir ehrlich gesagt nach zuviel arbeit . auch wenn das alles nur eventualitäten sind , wollte ich eigentlich schon eine halboptimale "plug´nplay" lösung . selbst gesetz den fall der dreher ist noch halbwegs in schuß , müßte ich mich nach euren erfahrungen wahrscheinlich demnächst dennoch näher mit ihm beschäftigen und damit ist dann wohl auch die reine reperatur gemeint . auf jeden fall besten dank für die antworten , ihr habt mir bei meiner entscheidungsfindung sehr geholfen .


gruß

dajtar
andi_tool
Stammgast
#7 erstellt: 14. Jul 2006, 11:26
eine halboptimal plug-and-play-Lösung wäre ein DUAL 721 oder DUAL 701

Damit bist Du schon ziemlich gut bedient und wenn die dazu noch das originale Shure V15-System haben sowieso.
cpdual
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 14. Jul 2006, 12:39
Naja,
die beiden Dual Plattenspieler sind Vollautomatische Dreher,
brauchen auch ein wenig Pflege. Er schrieb doch das ihm
das alles zu viel Arbeit ist, dann würde ich schon eher
einen 704 oder 604 empfehlen.

Gruß
Christian
dajtar
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 14. Jul 2006, 21:15
721 / 704 / 714 etc. sind natürlich in der ganz engen auswahl - ist nur nicht so leicht die dann auch noch in entsprechend gutem zustand zu bekommen . deswegen war ja die frage nach dem telefunken ... .
axo unter wenig arbeit verstehe ich eigentlich eher schon , das ich nicht nach 2 wochen schon zig teile austauschen MUSS - der telefunken ist aber auch schon allein wegen des beschriebenen "brummverhaltens" raus .

danke nochmal und gruß

dajtar
renek
Stammgast
#10 erstellt: 25. Jul 2006, 23:53
Ich muss an der Stelle mal den Thread missbrauchen.

Wo ist denn der Unterschied zwischen dem S 500 und S600?
raphael.t
Inventar
#11 erstellt: 26. Jul 2006, 07:32
Hallo miteinander!

Quelle: HIFI-Jahrbuch 1976:

Der S 600 kostete mit 790, - DM um 100 DM mehr als der 500.
Dafür hatte er eine optische Aufsetzhilfe (was immer das ist), war schwarz statt silbern und jetzt kommt der Hauptunterschied: Tonabnehmer
Als Tonabnehmer war ein Shure V 15 III -TM statt des profaneren Shure M 91 ED serienmäßig montiert.
Nachsatz: Das mit der Aufsetzhilfe steht bei den Daten nur beim S 600, vielleicht wurde das Feature beim S 500 nur vergessen zu erwähnen, ist aber nicht von Belang.
Vielleicht wissen da Besitzer mehr.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
woz
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 28. Jul 2006, 16:17
Hallo,

unter der Aufsetzhilfe ist eine Einrichtung gemeint, die durch eine Kontrollampe anzeigt, wann der Tonarm die Einlaufrille für LP- und Single-Schallplatten erreicht hat.
So kann man auch bei dunklen Lichtverhältnissen die Nadel zuverlässig in die Einlaufrille setzen.

Die Kontrollampe befindet sich vorne vor dem Plattenteller und leuchtet weiß.

Gruß
Alois
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