Kaufempfehlung für Einstiegsplattenspieler

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Trebore
Neuling
#1 erstellt: 26. Apr 2009, 13:46
Hallo miteinander!

Nachdem ich hier nun bereits als passives Mitglied diverse Forenthreads zum gleichen Thema durchgelesen habe, jedoch immer noch unschlüssig bin, wollte ich euch hier noch einmal um eure Hilfe und Ratschläge bitten:

Ich habe von meinem Dad einen ganzen Haufen alter Schellackplatten übergeben bekommen, da er keine Verwendung mehr dafür hat, und da meiner einer nicht im Besitz eines Plattenspielers ist, steht nun die Frage nach dem richtigen Einstiegsmodell ins Haus.

Da ich absolut unwissend bin, worauf man bei Plattenspielern achten sollte, versuche ich euch im Folgenden einfach mal zu erläutern, welche Aspekte für mich beim Kauf wichtig sind:

- Preis zwischen 300-400 Euro
- Schellacktauglich
- puristisches/zeitloses Design
- für audiophilen Hörgenuß geeignet (wenn das in dem Preissegment möglich ist)
- ich würde ihn dann an einen Pioneer Verstärker anschließen, an welchem auch ein Nubert Subwoofer hängt
- abzuspielende Musik: Jazz, House, Triphop, Klassik
- es muss kein neues Modell sein, kann auch gerne was älteres/gebrauchtes sein


alright - ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!
dobro
Inventar
#2 erstellt: 26. Apr 2009, 14:28
Hallo,

wenn ich nicht irre, kannst du einen Dual CS 750 oder 5000 in gebrauchter Form für das Geld bekommen und damit auch deine Schellacks - wegen 78 U/min - abspielen. Könnte aber sein, dass du dafür noch ein anderes System/Nadel benötigst.

Alternativ könnten es auch die älteren Dual-Modelle 1219, 1229. Sie werden aber vielleicht nicht deinen optischen Ansprüchen genügen.

Gruß
Peter
Trebore
Neuling
#3 erstellt: 26. Apr 2009, 14:38
Ja, der Dual CS 5000 hat mir in der Tat schon zugesagt. Läuft auch gerade bei Ebay eine Auktion aus - wäre das was?
Dual CS 5000
germi1982
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 26. Apr 2009, 16:55
Zu der Zeit war Dual schon nicht mehr das was es mal war. Da ist schon sehr viel Plastik dran, was so auf den Bildern nach Metall aussieht. Auch was den Tonarm betrifft...

Ich persönlich würde dir empfehlen, wenn Dual und mit 78 Upm, dann sowas wie den 1229. Das war seinerzeit das Spitzenmodell...

http://www.youtube.com/watch?v=0fCEGb9H5jM

Nein, das ist nicht meiner...ich habe den Nachfolger, der hat aber keine 78 Upm.

http://www.youtube.com/watch?v=bclXI5-Qv6E

Für mich ist der 701 die perfekte Verkörperung zwischen hochwertiger Verarbeitung und moderner Technik...da werkelt ein elektronisch geregelter (über Hallgenerator*) Direktantrieb unter dem 3kg Teller....

*benannt nach dem Physiker Edwin Hall

http://de.wikipedia.org/wiki/Hall-Effekt

Denk aber dran, für Schellack brauchts eine spezielle Nadel!! Eine normale Nadel für Mikrorille (also bei Vinyl), würde auf dem Rillenboden der Normalrille (Schellack) aufsetzen und man hätte Totalausfall der Nadel...Schellacknadeln halten aber auch nicht so lange wie normale Nadeln für Vinyl denn oftmals ist da ein Saphir dran statt Diamant. Die Lebensdauer eine Saphirnadel beträgt ca. 100 Betriebsstunden, die einer Diamantnadel ca. 1000 Betriebsstunden.

Übrigens ist es auch möglich z.B. den Dual 704 umzurüsten auf 78 Upm, allerdings kann man dann keine Singles mehr mit 45 Upm abspielen.


[Beitrag von germi1982 am 26. Apr 2009, 17:06 bearbeitet]
Trebore
Neuling
#5 erstellt: 26. Apr 2009, 17:09
Danke für den Hinweis mit dem Plastik.
Das wäre mir jetzt gar nicht aufgefallen...
Bezüglich der von dir vorgestellten Duals würde mir der CS 704 am ehesten zusagen. Der wäre bei eBay auch günstig zu haben. Kannst du mir dieses Modell also vom klanglichen her empfehlen?
CS 704
Es muss im Übrigen auch gar kein Dual sein. Bin für alles offen.


[Beitrag von Trebore am 26. Apr 2009, 17:15 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 26. Apr 2009, 18:32
Klanglich...ein Laufwerk selber hat nicht in den Klang reinzupfuschen. Was klanglich viel mehr interessiert ist dann die Wahl des Tonabnehmers.

Der 704 ist eine gute Wahl, ist ein Halbautomat mit Direktantrieb. Die Werte für Gleichlaufschwankung usw. sind exzellent.

Hier mal ein Test aus der Zeitschrift "Stereo":

http://dual.pytalhost.eu/704t/

Um den mit einem modernen Plattenspieler zu toppen, müsstest du einen sehr hohen Betrag investieren.

Nun, Dual ist bei seinen Spitzenmodellen der 7er Serie recht gut. Nur heute ist der für viele zu einfach, Dual, das hatte früher fast jeder zuhause. Ist halt für gewisse Leute nicht exklusiv genug. Von der Leistung her sind die aber sehr gut.

Und bei der Auktion...der Dual 704 wurde zwischen 1976 und 78 gebaut, das war der halbautomatische Bruder des 721.

Mit Plattenspieler ist das wie mit einem Hammer, der wird schon sehr lange in seiner jetzigen Form gebaut. Plattenspieler waren bereits vor 30 Jahren schon ausgereift. Nur wollen manche Leute das halt nicht wahrhaben, und meinen ihre teuren Designhobel könnten das besser...das könnten sie, aber halt nur wenn man die passende Geldbörse hat. Die haben nur einen Vorteil, es ist einfacher zu basteln, zu tunen usw.

Du brauchst auf jeden Fall auch ein System für das man dann auch Schelleckplatten bekommt wenn du die Schellacks wiedergeben willst. Das aktuell montierte Shure V15 Typ III gilt als so ziemlich das beste Moving Magnet-System. Allerdings gibts dafür keine neuen Originalnadeln mehr von Shure, nur noch entsprechende Nachbauten. Die Jico SAS aus Japan soll sehr gut sein...

Hier ist das Servicehandbuch, da steht auch drin wie man den auf 78 Upm umrüstet:

http://dual.pytalhost.eu/704s/


[Beitrag von germi1982 am 26. Apr 2009, 18:36 bearbeitet]
Trebore
Neuling
#7 erstellt: 26. Apr 2009, 18:39
Vielen Dank für die vielen nützlichen Tipps!!
Innerlich habe ich mich jetzt eigentlich schon für den CS 704 entschieden und werde mir jetzt mal die Bauanleitung durchlesen!


[Beitrag von Trebore am 26. Apr 2009, 18:41 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 26. Apr 2009, 18:56
So wie das aussieht hat der wahrscheinlich noch das originale DIN-Anschlusskabel. Umrüstung ist aber kein Problem, du brauchst lediglich ein Phono-Cinchkabel, das darf kein x-beliebiges sein wegen der Kapazität. Moving Magnet-Systeme sind da recht empfindlich, und ein normales Cinchkabel würde den Frequenzgang verbiegen.


[Beitrag von germi1982 am 26. Apr 2009, 18:56 bearbeitet]
Trebore
Neuling
#9 erstellt: 26. Apr 2009, 19:10
Worauf man da alles achten muss, das ist ja echt der Wahnsinn... Also danke erneut für den Hinweis.
joba
Stammgast
#10 erstellt: 26. Apr 2009, 19:49
hallo

bevor du dich entscheidest wollte ich dir nur noch kurz sagen, daß es den 704 nicht in Echtholzzarge gab. die ist aus plastik. das ist zwar kein problem mich wundert nur, daß der der verkäufer auf seiner "Echtholzzarge" herumreitet. eigentlich sollte man das gleich merken, daß das plastik ist. wirft nach meiner meinung kein gutes licht auf den verkäufer.
ansosnsten ist der c704 das aber ein excellentes modell, das ich selber auch besitze. mit dem 15VIII sehr schwer zu toppen. ach übigens 78upm kann der auch nicht.

joba
germi1982
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 26. Apr 2009, 21:21
Ab Werk kann der das nicht, korrekt. Aber im Servicehandbuch für den 704 von Dual gibts eine Anleitung wie man den auf 78 Upm einstellt. Allerdings ist dann das Abspielen von Singles nicht mehr möglich. Wenn man dann die Drehzahl auf 45 umstellt sind das dann nämlich 78.

Das Handbuch habe ich weiter oben bereits verlinkt, aber hier nochmals:

http://dual.pytalhost.eu/704s/

Der 704 hat ab Werk eine Kunststoffzarge, im Gegensatz zu den Vorgängern...Umtopfen ist aber kein Problem, entweder bauen, bauen lassen, oder Zarge vom Vorgänger nehmen:

701, 1229, 1219 halt was auch das große Dual-Chassis hatte. Bei der Zarge für den 701 dann aber weiß, dieses Nußbaum ist nur Kunststofffurnier.

Es gibt im Dual-Board schöne Selbstbauzargen. Manche halten sowas ja für Frevel, aber ich finde es ist das ein oder andere schöne Exemplar dabei...der 701 in der schwarzen Klavierlackzarge hats mir besonders angetan...


[Beitrag von germi1982 am 26. Apr 2009, 21:27 bearbeitet]
joba
Stammgast
#12 erstellt: 27. Apr 2009, 11:56
hey marcel

ich würde mich auch im prinzip von der plastikzarge nicht abschrecken lassen. der 704 ist ein super dreher (wie gesagt nenne ihn selber mein eigen) und "umtopfen" ist kein problem. es werden ja sogar schöne mulitplex zargen fertig für die großen Dual chasis angeboten. mich hat nur etwas gewundert, daß der verkäufer behauptet hat es würde sich um eine echtholzzarge handeln. da das offensichtlich nicht stimmt wäre ich insgesamt bei diesem verkäufer etwas vorsichtig.

joba
Trebore
Neuling
#13 erstellt: 27. Apr 2009, 12:18
Ich habe den Verkäufer mal darauf angesprochen und er hat zurückgeschrieben "die Zarge ist aus Holz, das keilförmige Unterteil ist aber aus Plastik."
LouisCyphre123
Inventar
#14 erstellt: 27. Apr 2009, 16:37
Die Zarge dürfte aus Sperrholz sein, mit Kunststoff-Folierung...
Das ist jedenfalls KEIN Echtholzfurnier...
germi1982
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 27. Apr 2009, 19:39
Das war es selbst beim dicken 701 nicht...ebenfalls Kunststofffurnier (Nußbaum). Außer man hat gegen Aufpreis die weiße Zarge genommen, das war dann Schleiflack. Damit hat der Plattenspieler aber damals die 1000 Mark-Grenze gesprengt...und deswegen haben sich die meisten wohl die Nußbaumversion gekauft.

Auch der 701 hat oben rum Holz und unten rum Kunststoff..selbst beim 1229 war das schon so, nur da war die Zarge auch noch höhenverstellbar damit man auch bei geschlossener Haube die Wechselerfunktion nutzen konnte.


[Beitrag von germi1982 am 27. Apr 2009, 19:41 bearbeitet]
Trebore
Neuling
#16 erstellt: 27. Apr 2009, 21:18
Da sprechen die Profis.
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