Was tun mit den geliebten Kassetten

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rumposauner
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Jun 2009, 19:17
Hallo alle zusammen,

ich habe gerade versucht eine über 20 Jahre alte Kassette von einem Freund zu digitalisieren und habe einen riesen großen Schreck bekommen.

Die Qualität war grottenschlecht und die Kassette ist häufig hängen geblieben.

Aus diesem Grund bin ich mir total unsicher, was ich mit meiner heißgeliebten die drei fragezeichen Sammlung mache, die zwar noch nicht komplett ist, über die Jahrzehnte hinweg aber doch was vollständig geworden ist.

Es sind alles Kassetten.
Kann man die Kassetten irgendwie schützen, sodass man sie auch in mehreren Jahren noch hören kann oder ist es sinnvoller die Kassetten jetzt zu verkaufen und auf Cd´s umzusteigen?



Schomal vielen Dank
der verzweifelte rumposauner
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 29. Jun 2009, 19:46
Hallo!

Ich habe teilweise noch alte Cassetten von guter Qualität (Metall und Chrom/Superchrombänder aus den 80ger Jahren) die klingen wie am ersten Tag. Leider trifft das für die alten Normalbänder nicht zu, diese sind fast alle in Eimer nach der langen Zeit.

An deiner Stelle würde ich die Sammlung in möglichst guter Qualität Digitalisieren und auf einer größeren Festplatte Speichern von der ich mir -je nach Bedarf-, CDs brennen würde. Dabei ist zu beachten das gebrante CDs so zwischen 3 und 8 Jahren halten. Meine in den 90ger Jahren gebrannten CDs sind inzwischen alle niucht mehr lesbar, aber das waren glücklicherweise zumeist Sampler von eigenen Schallplatten und CDs für den Hausgebrauch.

MFG Günther
rumposauner
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Jul 2009, 12:24
mh, die alle auf den Pc zu spielen dauert mir glaube ich etwas lange. Sind schließlich über 100 Stunden
madhatter
Stammgast
#4 erstellt: 05. Jul 2009, 19:40
Also Kaufkassetten hielten bei mir eigentlich recht lange. Ich hatte nur den Eindruck, dass einige mir das Abspielen auf x verschiedenen Geräten irgendwann übel nahmen.
Das machte sich insofern bemerkbar, dass einige z.B. vor einer Party oder einem Besuch bei Bekannten noch problemlos liefen (beim Raussuchen), dort dann einigermaßen gut und zuhause dann auch eher schlecht beim nächsten Mal.
Das muss natürlich nicht für alle gelten. Und gerade die alten "drei ???"-Kassetten waren meines Wissens von recht guter Qualität.

Also mein Rat wäre, wenn einmaliges Digitalisieren zu mühsam ist, ein gutes Tape-Deck anzuschaffen und die Bänder nur noch damit zu hören.
gdy_vintagefan
Inventar
#5 erstellt: 06. Jul 2009, 00:27
Ich hatte früher eine Sammlung von über 450 Kassetten, von welcher ich mich allerdings getrennt hatte. Zum einen weil die Qualität (Aufnahmen und z.T. auch mechanisch) nachließ, zum anderen weil ich großen Geldmangel hatte und meine damaligen Kassettendecks (u.a. Yamaha KX-690 und Akai GX-75 II) zu der Zeit (2001-03) noch viel Geld brachten. Da ich zu der Zeit arbeitslos war, hatte ich natürlich entsprechend Zeit. Ich digitalisierte nicht alle 450 Kassetten, sondern nur die besten Songs daraus (komplette Alben kaufte ich mir als gebrauchte Original-LP/CD nach). Lange genug hat es trotzdem gedauert, diese ganze Aktion machte ich nach und nach innerhalb von ca. 2 Jahren.

Habe aber jetzt wieder eine kleine aber feine "neue" Kassettensammlung (irgendwann vermisste ich nämlich dieses analoge Feeling), überwiegend sind das nun Sicherheitskopien von unwiederbringlichen Aufnahmen auf meinen CD-Rs. Zwar habe ich noch nicht sooo schlechte Erfahrungen mit CD-R gemacht (nur sehr wenig Ausschuss, und das meist bei Billigmarken), aber viele gute Kassetten aus den 80ern (z.B. Maxell XL-II) sind nahezu unverwüstlich.

Kaufkassetten fand ich von der Tonqualität her oft nicht sehr akzeptabel. Besser fand ich meist Kopien direkt von LP oder CD auf eine gute Marken-Chromkassette mit gutem Kassettendeck (LPs/CDs sind klanglich eh besser als Kauf-MCs, vorausgesetzt die LPs sind gut erhalten). Ich hatte einige Kauf-MCs aus den 70ern und frühen 80ern, die irgendwann stark leierten. Die Verarbeitung (Gehäuse etc.) war schließlich meist auch von der billigen Sorte.

Sehr empfehlenswert zum Anhören alter Kassetten sind Yamaha Tapedecks aus den 90er Jahren, die haben diesen "Play Trim" Regler, mit dem man die Klangqualität alter und fremdbespielter Bänder oft optimieren kann. Das hat mir bei der Digitalisierung auch sehr geholfen. Diese Decks müssen nicht teuer sein (es muss auch kein KX-690 sein, welche immer noch hoch gehandelt werden, auch ein KX-3xx oder so ist fürs gelegentliche Anhören mehr als ausreichend).

Gruß
Michael


[Beitrag von gdy_vintagefan am 06. Jul 2009, 00:29 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#6 erstellt: 06. Jul 2009, 00:43
wenn du digitalisieren willst:

ein möglichst gutes yamaha-deck mit play-trim und doppel-capstan. playtrim tut den höhen gut. doppelcapstan beruhigt die gleichlaufschwankungen besonders bei angeschlagener mechanik der cassetten (natürlich nur bis zu einem bestimmten grad).

wenn du nicht oder nicht alles digitalisieren willst:
gute lagerung der schätzchen:

-stehend, nicht liegend
-trocken
-gleichmäßige temperatur, eher kühl (nicht keller, nicht dachboden. irgendein selten genutzer raum.auf den schrank oder ähnliches, in dem du die dinger lagerst sollte auf keinen fall die sonne scheinen können).

und vor dem abspielen bzw kopieren erstmal testen, ob die mechanik leicht läuft (mit dem finger durchdrehen.
evtl. das ganze band erst einmal umspulen.
vielleicht auch nur die cassetten flach auf die ausgestreckte flache hand "schlagen", damit sich die bandwickel etwas lockern und setzen.

kurze spulabschnitte sind auch nicht gut. am besten immer das ganze band spulen und nicht ein paar minuten vor oder zurück. wenn das aber mal nötig ist, nach dem hören nochmal komplett umspulen.
aber auch das ist natürlich relativ, weil das spulen selbst eben auch stress ist für's band.

P
ruedi01
Gesperrt
#7 erstellt: 06. Jul 2009, 10:04
Die Qualität von Tonaufnahmen auf analogen Kompaktkassetten ist leider sehr schwankend. Sie hängt von vielen Faktoren ab: Alter der Bänder, Lagerung (Temperatur, Feuchtigkeit, Staub), Nutzungsverhalten und -häufigkeit, verwendete Abspielgeräte, Qualität des Bandmaterials...

Besonders Ferrobänder mit ihrer geringen Höhenlöschdämpfung leiden im Alter unter zunehmendem Rauschpegel und Höhenverlust, vor allem, wenn sie auf billigen Geräten mit Permanentlöschkopf abgespielt worden sind. Da ist meist nicht mehr viel dran zu retten.

Die beste Möglichkeit, die noch vorhandene Qualität zu konservieren, ist die Digitalisierung mittels eines hochwertigen Kassettendecks. Die hier schon genannten Yamahadecks der 90er Jahre halte ich auch für die technisch beste und gleichzeitig recht preiswerte Lösung. Hochwertige Dreimotorenlaufwerke mit Doppelcapstanantrieb sorgen für eine gute Bandführung (Azimuth, Gleichlauf), auch bei mechanisch nicht mehr sehr stabilen Kassetten und die PlayTrim Regelung peppt ggf. verlustig gegangene Höhen wieder ein wenig auf.

Klar ist das Arbeit, aber wenn Du die Aufnahmen auf Dauer retten willst, kommst Du am Digitalisieren nicht vorbei. Besser werden die Kassetten jedenfalls nicht, wenn Du sie noch länger lagerst. Als sicheres Archivierungsmedium kommt nur die Festplatte in Frage, natürlich mit einer redundanten Sicherung. Optische Medien eignen sich nicht für eine sichere Archivierung.

Kaufe Dir ein gutes gebrauchtes Deck mit den genannten Eigenschaften (Yamaha KX650/670/690), natürlich voll funktionsfähig und opfere ein paar Sonntagnachmittage. Nach der Aktion kannst Du das Deck wieder praktisch ohne Verlust verkaufen.

Zur Digitalisierung und Restaurierung via PC gibt es diverse gute Software. Angefangen von den Audiorekordern der großen Brennprogramme bis hin zu Spezialsoftware, die teilweise als Freeware (Audacity u.ä.) zu haben ist. In den meisten Fällen reicht eine 0815 Soundkarte, selbst wenn es eine Onboard-Lösung ist (zumindest in einem Desktoprechner).

Gruß

RD
rumposauner
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Jul 2009, 21:48
Ok, dann werde ich mich wohl doch nicht von meinen ??? Kassetten trennen.


Ich hatte bis vor einer Woche ein Onkyo Ta-2570, dass aber so ziemlich jede Kassette zerfetzt hat. Jetzt habe ich ein Marantz SD-60, dass aber auch schon einige Kassetten zerstört hat.

Kann man mit dem Marantz teil noch was machen um wieder zuverlässig Kassetten abspielen zu können?

Vielen Dank schomal an alle!
peacounter
Inventar
#9 erstellt: 13. Jul 2009, 11:56
schau mal, ob deine kassetten sauber aufgespult sind, bevor du sie abspielst.
mehr oder weniger muß der bandwickel (durch das sichtfenster betrachtet) "wie neu" aussehen.
wenn das nicht der fall. ist, probier erstmal das "auf die flache hand schlagen", damit sich der bandwickel setzt. (aber locker !!!).
probier auch, ob die kassettte sich per hand leicht durchdrehen läßt. (in laufrichtung mit dem finger weiterdrehe...).
ansonsten am besten die kassette erstmal komplett durchspulen (seite a komplett vor und dann wieder komplett zurück bis zum anfang).
ich hab dei vermutung , dass deine sammlung durch die lagerung doch schon ein bischen gelitten hat. (wie gesagt, nur eine vermutung).
bei deinen decks könnte auch schlechte wartung die ursache sein:
sind die andruckrollen sauber, klebfrei und ganz rund?

P
rumposauner
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 14. Jul 2009, 19:10
An den Kassetten kann es nicht liegen, da auch nagelneue Kassetten kaputt gegangen sind.

Die Kassettendecks werde ich mir aber nochmal angucken.

Danke für den tipp.
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