3-Wege-Standlautsinger mit Mivoc-Systemen

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Audiograf
Neuling
#1 erstellt: 12. Mai 2017, 12:58
Schönen guten Tag, ich war bisher nur Leser und ein großer Bewunderer dieses Forums. Nun wollte ich gerne meine selbst konzipierten Standboxen vorstellen und ein bisschen mitsabbeln, sofern ich das kann.
Zu den Eckdaten:

Gehäuseabmessungen: 124cm hoch (inclusive Alupucks)
26cm breit
38cm tief

Gehäusewände: 25mm MDF + Innenverstrebungen

Hochtöner: 1 X mivoc XGH 258 ALU (Seidenkalotte)
Mitteltöner: 1 X mivoc XAW 110 HC-II 4" (10 cm)
Tieftöner: 2 X mivoc XAW 208 HC 8" (20 cm)

Die Tieftöner arbeiten parallel in einer gemeinsamen Bassreflexkammer mit zwei Rohren in der Rückwand mit 70 Liter Nettovolumen. Für den Mitteltöner habe ich ein geschlossenes 6 Liter Abteil spendiert. Die berechnete untere Grenze tritt bei ca. 35Hz ein, ich habe aber auch schon 30Hz-Töne recht deutlich gehört, die nur sehr wenige dB leiser waren. Zum Klangbild, kann ich sagen, dass sie eher etwas heller als neutral spielen, da könnte ich wohl noch etwas an der Weiche herumfummeln. Mir gefallen die Schallwellen aber recht gut, die sie aussenden. Ok, unser Wohnzimmer ist wahrscheinlich etwas klein, es treten aber nur sehr selten nervende Raummoden auf. Die produzierten Bässe sind aber auch, trotz aller Wucht und Tiefgang, sehr trocken, klar, und enorm auf Zack. Das hätte ich den immerhin 20er Tellern für 55€ das Stück nie zugetraut, was die für eine Präzision an den Tag legen. Na gut, der Verstärker (ein Musical Fidelity M5si) tut seinen guten Dämpfungsfaktor dazu. Allerdings musizieren die beiden Türme auch schon recht gut, wenn sie an meinem günstigen AV-Reciever (Poineer VSX 500) mit recht kleinen Class-D-Endstufen saugen und der hat nicht gerade die eiserene Kontrollhand an den Woofern.

Michi
3-Wege Mivoc Standlautsprecher eigenkonzept
3-Wege Mivoc Standlautsprecher eigenkonzept
3-Wege Mivoc Standlautsprecher eigenkonzept
3-Wege Mivoc Standlautsprecher eigenkonzept
Kyumps
Inventar
#2 erstellt: 12. Mai 2017, 14:20
Könntest du noch etwas mehr Details liefern?
Wie hast du die Weiche entwickelt?
Wie und wo wird getrennt?
Wie sieht das Abstrahlverhalten auf Achse und unter Winkeln aus?
Kannst du sonstige Messungen zeigen?
Wie wurde bedämfpt?
Audiograf
Neuling
#3 erstellt: 12. Mai 2017, 21:57
Hallo Daniel,
die Weiche hat folgende Daten: 500Hz/4.5kHz • Flankensteilheit: 12dB/Okt • Ausgangsimpedanz: 8 Ohm • Max Eingangsleistung: 400W
Meinst du mit bedämpfen die Dämmwolle? Davon habe ich auch ein Foto, der Füllgrad für die Bassreflexkammer liegt auf jedenfall unter 100%, ich schätze bei 70%, nachdem die Schallwand dran war habe ich noch ein bisschen was eingelegt. Die Hoch- und Mitteltonkammer habe ich vollgestopft.
Messungen habe ich überhaupt keine vorgenommen, ich kann nur von meinen Hörvergleichen erzählen, die ich mit gekauften Lautsprechern bei Freunden gemacht habe, z.B. KEF R500, Elac FS 248, Monitor Audio Silver 8. Ok, die sind alle etwas kleiner als meine, aber natürlich um einiges teurer. Jedenfalls habe ich ganz schön gegrinst Es klingt alles etwas größer, die Instumente, die Stimmen. Auch was die Bühne angeht, die sie aufbauen ist sauber gestaffelt, scharf kontouriert und Details werden sehr sauber herausgearbeitet, mit viel Luft dazwischen. Je nach Aufnahme können sie wunderbar auf den Hörer zuspielen und ihn quasi ins Geschehen involvieren. Die Abstrahlung der Höhen und Mitten ist nach meinem Gehör auf Breite und Höhe im Raum recht gleichmäßig. Die Bässe verteilen sich etwas verschieden stark, auf Hörposition ist es ausgewogen, in den Raumecken habe ich natürlich leichte Anhebungen. Aber wie gesagt ich finde es enorm wie leichtfüßig und prazise sie diese doch recht voluminösen Bässe jonglieren, jedoch ohne künstlich anzudicken, wenn es die Aufnahme verlangt. Ich bin davon ausgegangen, das z.B. die Elac mit ihren 13cm Bässen verdammt trocken und sauber untenherum spielen müsste, aber der Vergleich brachte ein anderes Ergebniss: Die Elac klingt zwar noch etwas fetter, ist aber auch etwas langsamer und dröhnt ein wenig hinterher. Nun, da die Chassis nur 13cm messen, müssen sie längere Hübe machen um die Luft zu bewegen und das macht dann auch wieder etwas träge.
3-Wege-Standlautsprecher Eigengenkonzept


[Beitrag von Audiograf am 12. Mai 2017, 22:04 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#4 erstellt: 13. Mai 2017, 11:08

Wie hast du die Weiche entwickelt?

das sieht mir doch sehr dannach aus, als ob die weiche >berechnet< wurde?
.
.
.
gut. oder eben nicht...
...ich geh mal davon aus, daß dieser LS kein abgestimmter bausatz war, als auch nie ein (kalibriertes!) messmikro gesehen hat?
.
.
.
ok, nimm dir erstmal einen schnaps.
wegen mir auch zwei.
dann lies einmal diesen thread durch und verinnerliche ihn.
jetzt darfst du auch den rest der schnapspulle zu dir nehmen...

ps: auch wenn das aussehen der mivoc-chassis nocht so meins ist, die optische umsetzung gefällt.
pelowski
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Mai 2017, 12:33

Audiograf (Beitrag #3) schrieb:
... die Weiche hat folgende Daten: 500Hz/4.5kHz • Flankensteilheit: 12dB/Okt • Ausgangsimpedanz: 8 Ohm • Max Eingangsleistung: 400W ...

Das klingt ganz nach "Fertigweiche". Oder eben auch "berechnet". Und trotz deiner begeisterten Klangbeschreibung behaupte ich mal ganz vorwitzig, dass die LS auch danach klingen werden.
Gut, es gibt auch Leute, die ´nen 6er im Lotto haben, vielleicht hast du den mit deiner Konstruktion ja auch bekommen.

herr_der_ringe schrieb:

... die optische umsetzung gefällt.

Dem stimme ich zu.

Grüße - Manfred
nfsgame
Stammgast
#6 erstellt: 13. Mai 2017, 12:56
Die eigenen Kinder sind doch immer die schönsten ;).
Audiograf
Neuling
#7 erstellt: 14. Mai 2017, 12:14
Ihr habt ja recht, es handelt sich um Fertigweichen, exakt zusammen harmonieren tut sowas auch meistens nicht und ich verschenke sehr wahrscheinlich ein wenig an Potential, aber ich bin erstmal sehr zufrieden damit, hat ja auch jeder seinen eigenen Hörgeschmack. Irgendwann werde ich dafür eine Weiche entwickeln, bzw. die Spulen aufwickeln. Zur "Schnapsdrossel" werde ich deshalb noch lange nicht.
Und ja, unsere Kinder sind tatsächlich die schönsten. Mal Spaß beiseite, ich begeistere mich auch für viele andere Konstruktionen.

Michi
pelowski
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 14. Mai 2017, 13:34

Audiograf (Beitrag #7) schrieb:
... ich verschenke sehr wahrscheinlich ein wenig an Potential, ...

Wenn du meinst...

Grüße - Manfred
Black-Devil
Gesperrt
#9 erstellt: 15. Mai 2017, 00:17
Nimms meinen Vorrednern nicht krumm - im Prinzip meinen sie es nur gut mit dir. Denn die Fertigweiche verschenkt nicht nur ein wenig, sondern gehöriges Potenzial. Mit einer vernünftig abgestimmten Weiche würde deine Box nochmal um Klassen besser spielen.

Es gibt eben hier fast täglich Leute, die den Einfluss der Weiche massiv unterschätzen und irgendwann hat man dann keine große Lust mehr zu helfen - dafür kannst du aber natürlich nix.
Audiograf
Neuling
#10 erstellt: 15. Mai 2017, 09:24
Ich nehme überhaupt nichts krumm, sie haben ja vollkommen recht. Wenn ich Zeit habe werde ich das mal in Agriff nehmen.
Wholefish
Inventar
#11 erstellt: 20. Mai 2017, 19:40
Schneller zum Erfolg geht es sicherlich mit einem DSP+ Mikro und die Fertigweiche kommt raus. Allerdings brauchst dann insgesamt 6 Verstärkerkanäle.
herr_der_ringe
Inventar
#12 erstellt: 22. Mai 2017, 12:34

Schneller zum Erfolg geht es sicherlich mit einem DSP+ Mikro und die Fertigweiche kommt raus...

ohne bestandsaufnahme so nicht ratsam.

ergo: erstmal (kalibriertes!) messmikro organisieren und schauen, was es da an welcher stelle zu optimieren gilt. im anschluss die entsprechenden maßnahmen in die wege leiten.
Wholefish
Inventar
#13 erstellt: 22. Mai 2017, 17:32

herr_der_ringe (Beitrag #12) schrieb:

Schneller zum Erfolg geht es sicherlich mit einem DSP+ Mikro und die Fertigweiche kommt raus...

ohne bestandsaufnahme so nicht ratsam.

ergo: erstmal (kalibriertes!) messmikro organisieren und schauen, was es da an welcher stelle zu optimieren gilt. im anschluss die entsprechenden maßnahmen in die wege leiten.
:prost

Ja klar. Der Herr der Ringe, sorry herr der ringe... Shift Taste leider abhanden gekommen...weiß das natürlich. Messmikro und DSP ist Unsinn, aber Messmikro ist richtig. Klar.
Es interessiert mich jetzt brennend, wie du weiter verfährst wenn du nen Baffle Step in den Himmel hast in der Messung.
Vielleicht mal eben Monatelang einarbeiten um ne Weiche zu entwickeln? Geht das nicht leichter?? Hmm mal überlegen. Ach ja, DSP.


[Beitrag von Wholefish am 22. Mai 2017, 17:35 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 22. Mai 2017, 18:02

Wholefish (Beitrag #13) schrieb:
... Shift Taste leider abhanden gekommen ...

Bin auch kein Freund "fehlender Shifttasten". Aber, wenn man schon soetwas moniert, sollte man auch auf seinen eigenen Text achten.

... wenn du nen Baffle Step in den Himmel hast in der Messung ...



... Monatelang ...



Grüße - Manfred
herr_der_ringe
Inventar
#15 erstellt: 22. Mai 2017, 18:10
sorry, aber solange man nicht weiss, wo sich die unzulänglichkeit befindet und in welchem umfang nachjustierungen erforderlich sind, ists absolut unsinnig, sich sechs verstärkerkanäle zuzulegen...

...zumal ich von "organisieren" schrieb - kann im klartext auch heissen, ein forenuser fünf orte weiter hat eine solches und kann zufällig damit umgehen.


was das jedoch mit einem nick oder einer pausierenden shifttaste zu tun hat, entzieht sich leider meiner kenntnis
Apalone
Inventar
#16 erstellt: 28. Mai 2017, 06:52

Wholefish (Beitrag #13) schrieb:
...Vielleicht mal eben Monatelang einarbeiten um ne Weiche zu entwickeln? Geht das nicht leichter?? Hmm mal überlegen. Ach ja, DSP.


Das ist mMn ein häufiger formulierter Irrtum:
Ein DSP sinnvoll einsetzen erfordert Vorkenntnisse, die ein Anfänger idR nicht hat, d.h. ein DSP bringt ihm nichts.

Auch bereits die Auswahl eines geeigneten DSPs ist nicht ganz trivial: brauche ich ggf. Notchfilter in meiner gewünschten Konstruktion? Kann die jedes DSP beliebig liefern?

Dann die zusätzlichen Endstufen. Nicht jeder will oder kann so etwas anschaffen.

Also "Ach ja, DSP" ist leider zu kurz gedacht.
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