Hörbericht T+A P3

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Seneca
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Okt 2003, 11:25
Liebe Hifi-Forum-Teilnehmer,

wie von mir versprochen ein Bericht über das limitierte Sondermodell T+A P3, eine auf 100 Exemplare begrenzte Passivversion der A3D (mit m.E. identischer Bestückung).

Der Listenpreis seitens T+A liegt bei 3000 Euro, jedoch ist die Box selbst neu viel günstiger zu bekommen, z.B. bei Auditorium für 2000 Euro und bei Hirsch+Ille sogar für nur 1299 Euro, u.a. übrigens auch ab und an über EBAY (H+I verkauft darüber ein paar Exemplare).

Ich habe meine beiden Prachtstücke (übrigens in Echtholz Buche) auch in Mannheim bei H+I gekauft, wurde dort sehr nett beraten und bekam auch die Gelegenheit, selbst am späten Samstag Mittag ausführlich Probe zu hören mit mehreren selbst mitgebrachten CDs. Die Boxen hingen dort an einer T+A-Anlage (CD 1240R, PA 1530R), leider ohne Fernbedienung, aber dazu sage ich nichts !

Konnte sie dort u.a. mit anderen T+A-Boxen vergleichen (Tal X1, Tal 25 Jubilee) und auch mit Modellen von B&W (Dm 603 S3, CDM 9NT). B&W ist eh nicht mein Geschmack und meines Erachtens nicht nur überteuert, sondern auch gesoundet, aber das ist Geschmackssache.

Habe sie jetzt zuhause an einer Anlage aus der NAD Classic-Serie hängen (C 320 BEE, C 521 BEE).

BESTÜCKUNG

Die P3D ist eine klassische 3-Wege-Box mit 2 17er Tieftönern (Carbon), einem 13er Alu-Mitteltöner und einer 25-mm-Gewebekalotte.

VERARBEITUNG

Kann man nur als "sehr gut" bezeichnen. Echtholzfurnier rund um die Box, phantastisches Terminal, hochwertige Innenverkabelung (T+A Speaker Six), gediegenes schwarzes Lochgitter, perfekt passend, sauber aufgebaute Frequenzweiche (kann man durch schwarzes Milchglas hindurch mit einer Taschenlampe betrachten), bündig eingelassene Chassis. Ich denke, die Verarbeitung wird auch von deutlich teureren Boxen kaum übertroffen werden können. TOP !

ABBILDUNG

Die Boxen bauen ein schönes Stereopanorama mit feiner Fokussierung (guter Pegelabgleich anscheinend) und Differenzierung in der Horizontale dar. Nicht aufgeblasene, künstliche Räumlichkeit. Allerdings: ähnlich gut konnte das auch die Nubert Nubox 380, zumindest in diesem Punkt steht sie der T+A nicht nach. Ein bekannter hat die Cremona von Sonus Faber, die ist der T+A in diesem Punkt meilenweit überlegen, auch die B&W konnte in der Horizontale einzelne Stimmen und Instrumente besser differenzieren.

BASS

Der Bass der P3 ist außergewöhnlich straff und impulsgenau, da kann man sich, vor allem bei meinem Verstärker, nicht mehr wünschen. Besser als bei den B&W, besser auch als bei den Boxen, die ich schon bei mir zuhause stehen hatte (u.a. Canton Ergo Serie, Heco). Im Tiefbass bringt die Box vielleicht nicht ganz das erhoffte, ´man muß schon etwas lauter aufdrehen, damit die Box richtig im Frequenzkeller rumwühlt. Das macht sie dann allerdings kontrolliert und sauber. Beim Hören in leiser und mittlerer Lautstärke kann sie sich im Tiefgang jedoch kaum von einer größeren Regalbox absetzen.

MITTEN

Die absolute Stärker der Box. Sie scheint mittels der Weiche sehr ausgewogen konzipiert zu sein. Sowohl Männer- als auch Frauenstimmen klingen absolut realistisch und echt, bringen Feeling rüber, was man nicht gerade von jeder Box sagen kann. Die Auflösung in den Mitten ist ganz fantastisch, das Beste, was ich bisher gehört habe.

HÖHEN

Meines Erachtens der Schwachpunkt der Box. Kenne ich z.B. von einer Selbstbaubox (mit Seas Hochtöner) bedeutend präziser, feiner aufgelöst, "seidiger". Die Höher der P3 würde ich eher als fließens bezeichen, mittelmäßige Auflösung (an der Preisklasse bemessen). Das Schlimmste jedoch ist, das die Höhen bei etwas mehr aufgedrehtem Lautstärkeregler (z.B. 10 bis 11 Uhr) sehr hart, spitz und vor allem zischelig werden, besonders gut zu merken bei weiblichen Stimmen mit Zischlauten.

ZUSAMMENFASSUNG

Die Box ist sicherlich Ihren Straßenpreis wert, für echte 3000 Euro fehlt es der Box an zwei Sachen : präzisere Stereoabbildung (auch wenn das vom Publikum vielleicht nicht gewünscht wird) und vor allem, als schärfster Kritikpunkt, bessere Höhen. Bass- und vor allem Mittenpräzision befinden sich auf hohem Niveau, genau wie die excellenter Verarbeitung. Service seitens T+A ist auch gut, habe ein Extra "Garantiezertifikat" zugesandt bekommen. Im Vergleich zu preisähnlichen Standboxen (z.B. Dynaudio Audience 1.8 MK2) überzeugt sie vor allem mit der Wiedergabe von Stimmen und Oberbaß. Eher hell klingend im Vergleich zur Dynaudio. Auch fürs Leisehlren geeignet, besonders Pop/Rock kommt auf den Boxen gut rüber. Abgesehen von der Verarbeitung konnte sich die T+A jedoch nicht angemessen von der Nubox 380 absetzen, bedenkt man den Preisunterschied. Im Vergleich zu Boxen von B&W mehr als konkurrenzfähig.

Ich persönlich überlege, mih von der Box zu trennen, da mir mit meinem Tinnitus und meiner Lärmempfindlichkeit die Höhen doch etwas zu schaffen machen, die mein halliger Raum noch verstärkt. Werde evtl. auf Nuwave 85 umsteigen, da diese im Hochton zweistufig regulierbar sind. Wenn jemand Interesse hat -> Bitte Nachricht an mich (PM) !

Viele Grüße

Seneca
Seneca
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 19. Okt 2003, 18:50
Hm, dachte ja schon, daß sich paar mehr Leute für den Bericht interessieren... hat die sonst keiner gehört oder kann etwas zu den verglichenen Boxen sagen ?

Seneca
++Stefan++
Stammgast
#3 erstellt: 19. Okt 2003, 23:14
Bei Nubert lässt sich der Hochtonbreich zwar zweistufig regeln aber:

Schalter unten -> linear
Schalter oben -> anhebung um 2-3db (weiß nicht genau)

Ich selber würde auch einen schalter zur Senkung begrüßen.

Ein Zischen bei hohen Tönen ist bei mir (nuline 100) noch nie aufgetreten, für mich lässt der Hochtonbereich keine Wünsche in Auflösung und übrigen übrig.
pedola
Neuling
#4 erstellt: 27. Okt 2003, 21:35
Hab mir bei H+I ebenfalls die P3 gekauft. Laufen an einem älteren NAD 3020. Das mit den Höhen auf 11.00 Uhr kann ich nicht bestätigen. Meines Erachtens sind die Boxen oben rum grundsätzlich etwas zurückhaltend. Im Vergleich zu Klipsch RF 5 die ich vorher für eine Woche hatte fällt das ungeheuer auf.
Insgesamt finde ich das Klangbild deutlich ausgewogener als bei der Klipsch. Ich werde bei den P3 bleiben.
Seneca
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 28. Okt 2003, 19:07
Jo, glaube ich dir, denke fast, daß es

a) an meinem Hörraum (sehr hallig, akustisch hart)

und

b) an meinen Ohren (Hörsturz 1/03 nach Silvesterparty)

liegt.

Viel Spaß mit Deinen P3.

Wer meine haben will (Echtholz Buche, techn. und opt. 1A) möge sich melden .-)

Gruß

Seneca
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