Räumlichkeit verbessern

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Dr.Nossen
Stammgast
#1 erstellt: 31. Jan 2009, 18:40
Hi @all,

ich hab die Hight Sound UN-50 von "D.A. Elektronic" (Dynaudio?). bin eigendlich ganz zufrieden damit, aber was mich stört ist schlechte Räumlichkeit. Die Lautsprecher hae einen Metallrahmen an der Schallwand zur aufnahme von Akustikschaumstoff. Könnte dieser Rahmen schuld an der schlechen räumlichkeit sein oder woran kann es noch liegen?
Und - wie entsteht Räumlichkeit eigendlich?

Danke für hilfe

LG


[Beitrag von Dr.Nossen am 31. Jan 2009, 18:41 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 01. Feb 2009, 00:44

Dr.Nossen schrieb:

ich hab die Hight Sound UN-50 von "D.A. Elektronic" (Dynaudio?).

Sagt mir gar nichts. Hast du mal 'n Bild? Der Beschreibung nach schon was älter, vermutlich eine bundesdeutsche Firma ohne Verbindung zu Dynaudio, vielleicht was umgelabeltes.

Und - wie entsteht Räumlichkeit eigendlich?

Das ist gar nicht mal so trivial zu beantworten. Wenn du zwei Punktschallquellen im freien Raum im 60°-Winkel (oder so) vor dir zu schweben hast, dürfte sie im Rahmen des bei Stereo möglichen aber optimal ausfallen. Da spielen auch noch die Mikrofonierung, Abmischung und natürlich die Zusammenreimfähigkeiten des Gehörs mit rein.

Anyway, nun hören leider nur die wenigsten Zeitgenossen (:D) im freien Raum schwebend Musik. Drumherum gibt es zumeist noch so Dinge wie Wände, Boden und Decke, nebst diversem anderen Einrichtungsbrimborium. Da gibt es mancherlei an schallharten Grenzflächen. Damit nun kann der Schall nicht nur direkt, sondern auch auf Umwegen zum Hörer gelangen (Diffusschall). Gerade bei Laufzeitunterschieden unterhalb der vom Ohr auflösbaren Grenze (Frühreflexionen) führt so etwas potentiell zu Vermatschung. Geht es dann auch noch links und rechts recht unsymmetrisch zu, kann es in Sachen Raumabbildung drunter und drüber gehen.

Hier nun kommt das Abstrahlverhalten der Lautsprecher ins Spiel. Was breiter strahlt, bezieht natürlich mehr Raum mit ein. Die Abstrahlung ist aber i.allg. nicht nur deutlich raumrichtungs-, sondern auch frequenzabhängig (in einem Zweiwege-Lautsprecher nach Schema F wird die Bündelung mit zunehmender Frequenz erst zunehmen und dann um die Trennfrequenz herum deutlich einbrechen, um dann wieder zuzunehmen - das Verhältnis Lautsprecherdurchmesser / Wellenlänge ist hier entscheidend, und der Hochtöner ist natürlich deutlich kleiner). Siehe "Tannenbaum-Diagramm". Gute Lautsprecher versuchen die Frequenzabhängigkeit soweit es geht zu minimieren. Ältere Exemplare sind i.d.R. immerhin auf gleichmäßig ansteigende Bündelung optimiert, wobei HiFi-Lautsprecher der 70er Jahre gern recht breit strahlen und damit in zeitgenössisch plüschiger Umgebung bessere Ergebnisse liefern.

Nun stell dir mal vor, daß vielleicht einseitig ein störendes Objekt (z.B. eine Wand) zu finden ist, das je nach Frequenz unterschiedlich stark erfaßt wird und damit für eine frequenzabhängige Verschiebung der wahrgenommenen Phantomschallquellen sorgt. Hier würde also bei einem Sinus-Sweep mit links und rechts gleichen Pegeln die wahrgenommene Position u.U. mehrfach hin und her wandern. Dummerweise decken nun zu reproduzierende Schallquellen (z.B. ein Sänger) einen ganzen Frequenzbereich ab und werden entsprechend räumlich "verschmiert".

Wenn du wissen willst, was die Lautsprecher real können, mach mal einen Test im Nahfeld: Möglichst frei (h/v) bei kleinstmöglichem sinnvollen Abstand (vielleicht etwa 1,5 m) aufstellen und dann lauschen. Klingt's dann immer noch schräg, sind vielleicht die Elkos auf den Frequenzweichen fällig und zu tauschen, das kann gerade nach 25-30 Jahren durchaus vorkommen.

In Sachen Raumakustik wird für Stereowiedergabe meist ein "LE-DE"-Ansatz (live end - dead end) empfohlen, will heißen vorn schallschluckend und hinten diffus(!) reflektierend.
Dr.Nossen
Stammgast
#3 erstellt: 01. Feb 2009, 02:34
Danke für die sehr gute erläuterung von Räumlichkeit


audiophilanthrop schrieb:
Hast du mal 'n Bild? Der Beschreibung nach schon was älter, vermutlich eine bundesdeutsche Firma ohne Verbindung zu Dynaudio, vielleicht was umgelabeltes.


Es steht "Made in Denmak" Drauf :D. Die sind so aus den 70er glaub ich, die hatte mein Vater, als er in einem Fernsehladen gearbeitet hat meinem Opa empfolen. Er sagte, dass es von Dynaudio als NoName vekauft wurde. Es gab mal einen Thread über die linie, ich finde den aber nicht mehr. Mein Opa brauchte sie nicht mehr und hat sie mir gegeben

Bilder habe ich auch, ich stelle sie aber heute Nachmittag mal rein .
Dr.Nossen
Stammgast
#4 erstellt: 02. Feb 2009, 15:18
So ich hab ein paar Bilder gemacht:

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