Schwere entscheidung Klipsch RF-63 oder RF-7

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_klipsch_
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Mai 2009, 17:02
hallo leute habe jetzt eine schwere entscheidung zu treffen welche LS würdet ihr nehmen oder welche sind besser??

bitte schnell ist nämlich sehr dringend!!!

thx markus
_axel_
Inventar
#2 erstellt: 24. Mai 2009, 18:45

_klipsch_ schrieb:
bitte schnell ist nämlich sehr dringend!!!

Au Mann! Oft ist Internet ja richtig gut, aber manchmal kotzt mich das Internetzeitalter echt an. Früher hat mich sich Zeit genommen für solche Entscheidungen und sich nicht im 1-2-3-Klick-Wahn zu irgendwelchen unüberlegten Handlungen hinreißen lassen.

Wenn es hier überhaupt eine pauschale Antwort geben kann (allzu viel Hintergrundinfo mutest Du uns ja nicht zu): die mit der größeren Membranfläche. Meine unfachmännische Meinung.


[Beitrag von _axel_ am 24. Mai 2009, 18:45 bearbeitet]
Alex58
Stammgast
#3 erstellt: 24. Mai 2009, 19:56
Hallo Markus!

Soweit ich es im Klipsch Thread verfolgen konnte, fiel die Akzeptanz bei nahezu allen Usern, die Hörvergleiche zur aktuellen RF Serie durchgeführt haben, nahezu einhellig zugunsten der alten RF 7 aus. Die von den meisten selbst gegenüber dem neuen Flaggschiff der RF- Serie, der RF 83, favorisiert wurde.

Vor die Wahl zwischen RF 63 und (gebrauchter RF 7, weil neu nicht mehr zu bekommen) gestellt, würde ich ganz klar zur RF 7 tendieren.

Die RF 7 hat gegenüber der RF 63 nominell einen noch höheren Wirkungsgrad. Die Oberfläche des Gehäuses der RF 7 besteht aus Holzfurnier anstatt einem kratzempfindlichen Folienüberzug, wie es bei den kleineren RF Modellen der Fall ist.

Der Klang der RF 7 ist außerordentlich direkt, mitunter fast schon etwas gnadenlos und extrem dynamisch. Sie polarisieren stark. Entweder man liebt sie oder man mag sie nicht. Meinem persönlichen Empfinden nach fehlt mir an den RF 7 etwas im Mittentonbereich. Wenn man Gas geben möchte - das macht mit den RF 7 wirklich Spaß. Aber auch leise kann sie durchaus überzeugen.

Lass Dir Zeit! Zumindest, was die die Kaufentscheidung zu einem aktuellen Klipsch RF- Modell betrifft. Die werden auch in den nächsten Wochen und Monaten noch reichlich angeboten. Für einen kurzen vergleichenden Hörcheck tut es auch mal der nächste Media Markt, sofern kein Klipsch- Händler in der Nähe ist. Einige MM haben Klipsch RF- Modelle in der Vorführung.

Gebraucht ist an ein Paar RF 7 relativ leicht heranzukommen. Sie tauchen bei ebay oder audiomarkt immer wieder mal auf. Als etwas weniger dynamisch und zurückhaltender, aber dafür in meinen Ohren vergleichsweise ausgewogener erschien mir damals die RF 5.

Mein Tipp (aber nur, wenn Du entgegen Deiner Anmerkung ungeheuer viel Geduld aufbringen kannst): Ziemlich selten werden, meist um die 1500 €, ein Paar alte Klipsch Cornwall I oder II oder Chorus I oder II gebraucht angeboten. Dagegen haben die RF 7 absolut keine Chance! Sofern Du ganz viel Zeit aufbringen kannst, um ein Paar zu ergattern. Und diese Schränke stellen kannst.

Wie gesagt, an solche alten Klipsch Modelle in gutem Zustand heranzukommen, ist nicht leicht. Dürfte am wahrscheinlichsten noch mit einer Chorus klappen. Mein Händler, Max Krieger von Audio Creativ, hat vor ein paar Monaten ein Paar uralte Cornwall I hereinbekommen. Das war auch für ihn ein seltenes Ereignis. Sind aber wieder verkauft. Leider. Sie verfärben zwar etwas mehr als die neuen Cornwall III, die ich selbst habe. Aber dieser satte Westcoast- Sound der alten Kartoffelkisten - das kriegen auch die neuen Heritage Modelle irgendwie nicht hin. Dafür sind die Cornwall III klanglich ausgewogener.


Gruß, Alex
_klipsch_
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 24. Mai 2009, 20:20
hey danke für die antwort!

also ich warte jetzt einfach noch so eilig hab ichs nicht da die RF-7 schon weck sind ist auch nicht schlimm habe ja noch zeit!

noch ne frage welche würdest du nehmen die Klipsch La Scala oder die Cornwall?

Danke
Alex58
Stammgast
#5 erstellt: 24. Mai 2009, 22:13
Ganz klar: Die Cornwall! Wenn man sie stellen und finanziell wuppen kann, im Preis- Leistungsverhältnis meiner Meinung nach der beste Klipsch Heritage Lautsprecher. Gefällt mir persönlich sogar viel besser als eine im Vergleich gehörte Klipsch Palladium F 38 für 12.000 €. Aber die hat auch gegen andere, viel preiswertere Lautsprecher, wie die Opera Quinta, für meinen Geschmack keinen Stich landen können.

Die LaScala baut viel tiefer, braucht mehr Abstand zur Rückwand und geht im Bass aufgrund ihres gegenüber dem Klipschorn verkürzten Hornmunds nicht so tief herunter wie die Cornwall. Die LaScala klingt meiner Erfahrung nach am besten in einem großen und länglichen Raum. Dann kommt auch ihr Bass am besten zur Geltung.

Die derzeitige LaScala II mit der AK 4 Weiche gefällt mir persönlich klanglich nicht. Ganz im Gegensatz zum alten Modell. Das Klangbild der Neuen wirkt auf mich irgendwie steril. Das ist natürlich Geschmackssache.

Die Cornwall III gibt sich erstaunlich unkritisch in der Aufstellung (corn(er) + wall) und das trotz ihres 38er Bassreflexsystems und durch Bassschwingungen leicht anregbaren, dünnen Rückwand. Sie ist, anders als ein Studiomonitor, definitiv nicht neutral und hat ihren eigenen Sound. Bei manchen Klavierstücken kann sie, je nach Aufnahme, auch hörbar verfärben. Was mich persönlich nicht stört. Gute Aufnahmen klingen voll, satt und ein Stück weit autoritär, schlechte jedoch können erstaunlich flach klingen.
Es ist schon erschreckend, wie viele mies klingende CDs auf den Markt geworfen werden. Das war in der guten alten Zeit der Langspielplatte längst nicht so krass und klangliche Ausreißer nach unten habe ich relativ selten erlebt. Dabei kann eine CD einer LP klanglich überlegen sein. Offenbar will das aber die Musikindustrie wohl nicht.

Nach einigen Versuchen bin ich – das hätte ich nie gedacht – bei einem kleinen Röhrenverstärker als passendem Antrieb gelandet. Dem Unison Simply Two. Klanglich ein Riesenunterschied zu meinem vorigen und vergleichsweise harsch und kantig klingenden Unison Unico Hybrid. Die bescheidenen 2 x 8 Watt der kleinen Röhre stellen erstaunlicherweise nicht nur klanglich, sondern sogar dynamisch meinen nominell viel leistungsstärkeren NAD 320 total in die Ecke. Sogar im Bassbereich! Der ist über die Röhre körperlich spürbar, über den Transistor kaum! Verkehrte Welt, dachte ich. Das glaubt man nicht, wenn man den Vergleich nicht erlebt hat. Den NAD benutze ich für den TV- und DVD Ton. Außergewöhnlich auch, wie laut die kleine Röhre an den Cornwalls bei Bedarf sein kann und dass selbst die größeren Unison Röhrenverstärker (S8, Sinfonia, Performance) klanglich für mein Empfinden an meinem Winzling nicht vorbei kamen. Außer dem S 6, der mit seiner Triple- Ended EL 34 Bestückung pro Kanal und entsprechender Mehrleistung aber in meinem Raum schon zu brutal geht.

Im Vergleich passte der Simply Two aber wiederum definitiv nicht zur alten Cornwall I. An ihr agierte er hell und quäkig wie ein quengelndes Kleinkind. Ich hatte sogar den Eindruck, dass die alte Ausführung der Cornwall trotz ihrer gnadenlosen Direktheit sich klanglich mit Transistorverstärkern harmonischer einließ als die neue. Die alte Version harmonierte vorzüglich mit dem Unison S8, der aber sehr teuer ist. An der neuen Cornwall fehlt via S8 etwas in den oberen Mittenlagen und am Klipschorn ist der S8 zu grummelig im Bass. Klipsch Lautsprecher sind irgendwie Mimosen.

Ja – was ich mit diesen (von mir so erlebten) Spitzfindigkeiten sagen möchte: Das Problem, welcher Verstärker passt zur Cornwall, wirkt sich stärker aus, als ich es von vielen anderen Lautsprechern her sonst kenne. Da sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Verstärkern klanglich oft gering und manchmal kaum wahrnehmbar. Nicht so bei der Klipsch Cornwall. Sie lässt sich aufgrund ihres hohen Wirkungsgrads und unkritischen Lastverhaltens im Prinzip mit jedem Verstärker antreiben, egal wie teuer oder preiswert. Aber klangliche Harmonie will sich nicht mit jedem Antrieb einstellen. Das macht sich bei gut aufgenommenen CDs weniger und bei schlecht aufgenommenen besonders stark bemerkbar.

Hör Dir mal, auch wenn die Cornwall III evtl. zu teuer sein mag (bei Barzahlung etwas über 3000 €), die Teile mal bei einem guten Klipsch Händler an. Es lohnt sich!

Grüße, Alex
Richard3108
Inventar
#6 erstellt: 25. Mai 2009, 09:19
naja, die RF7 verfärbt stark im Hochmittelton, und ich nehme an, dass es auf andere RF-Modelle auch zutrifft. Ich finde , das sollte man wissen, wenn man keine Erfahrung mit Klipsch hat. Wie es bei Cornwell ist, weiß ich nicht, aber grundsätzlich verfärbt das Klipsch-Horn stark.
#
Wenn du viel akustische Musik hörst, könnte dich das stören (vorausgesetzt du weiß, wie es sich wirklich anhören muss, wenn nicht, ist es eh egal). Vor allem beim Gesang ist es klar hörbar. Aber wenn du harte Rockmusik hörst, wird dich das sicher nicht stören. Dafür ist Klipsch ja bekannt, dass sie gut rockt. Und wie Alex schon geschrieben hat, die RF7 ist gnadenlos direkt, deshalb sind 3,5m Hörabstand Pflicht.


GRUSS


[Beitrag von Richard3108 am 25. Mai 2009, 09:27 bearbeitet]
Alex58
Stammgast
#7 erstellt: 25. Mai 2009, 10:24
Dass das Horn von Klipsch Lautsprechern tatsächlich etwas verfärbt, ist eigentlich nur unter ganz bestimmten Umständen wahrnehmbar. Klavier ist immer ein guter Gradmesser, wie neutral oder auch nicht ein Lautsprecher in der Wiedergabe im Mitten- Hochtonbereich ist. Vor allem, wenn man einen etwas neutraler abgestimmten Lautsprecher im direkten Vergleich hat.

So habe ich noch ein Paar alte Dynaudio Contour 1.3. Die Winzlinge sind auch nicht ganz so konsequent auf neutrale Wiedergabe wie eine Crafft aus gleichem Hause abgestimmt. Aber lassen dennoch einen Vergleich zu meinen Cornwall zu. Erstaunlich, aber der Vorsprung in dieser Disziplin der 1.3 ist gegenüber den Cornwall bei weitem nicht so deutlich, wie man es theoretisch vermutet. Die Cornwall ist alles andere als wirklich neutral, aber die Verfärbungen des Hornsystems sind nur in ganz bestimmten Situationen hörbar.

Natürlich tritt ein Gewöhnungseffekt ein, der einen dieses kleine Manko irgendwann als normal empfinden lässt. Dafür ist das Volumen, die Autorität und der satte Bass der Cornwall bei guten Aufnahmen immer wieder ein Genuss. Das können viele schlanke High End Böxchen einfach nicht. Nur einige meist aktive Lautsprecher, die ich gehört habe, bewahren bei hohen Pegeln mehr Gelassenheit und Sauberkeit als die Cornwall. Zu einem ganz erheblich höheren Preis. Die Cornwall gibt es seit 1959. Sie ist ein archaisches Fossil im Lautsprecherbau. Aber richtig angesteuert, hat sie klanglich immer noch ihre Daseinsberechtigung.

Hörer wie ich, die in ihrer Jugend Langspielplatten über eine alte Saba Musiktruhe abgespielt haben und wissen, wie durchweg "musikalisch angenehm empfunden" dieser Klang war – für die geht Röhre und Klipsch oder Tannoy genau in die richtige Richtung.

Gruß, Alex
speedbrothers
Stammgast
#8 erstellt: 03. Sep 2009, 09:58
Hi,

bin am Überlegen ob ich mir die Cornwall zulegen soll würde diese gerne in ein 5.1 system einbinden welchen Klipsch center würdet ihr empfehlen?
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