Daten über Klirr/ Verzerrungen ?

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soundrealist
Gesperrt
#1 erstellt: 21. Jun 2013, 20:15
Daß Lautsprecher mehr bzw. stärker verzerren sollen als die Elektronik hört man immer wieder. Habe andererseits aber auch noch nie irgend welche gedruckten Daten diesbezüglich gesehen. Und doch ist es unter den Herstellern eine gefundene Plattform für die Entwicklung von (angeblich) immer besseren Materialien, die Verzerrungen minimieren sollen. Nur: ohne konkrete Zahlen ist das ganze für mich nicht wirklich transparent und mangels Nachvollziehbarkeit erst mal reines Marketig. Kann irgend jemand was detaillierteres zu diesem Thema sagen ?
ton-feile
Inventar
#2 erstellt: 21. Jun 2013, 23:28
Hi,

Na ja, was soll man da sagen.
Klirrmessungen sind mit Standard-PC, Mess-SW, Standard-Soundkarte und einem Hifi-Verstärker problemlos zu machen.

Wenn die Hersteller das nicht veröffentlichen, wollen sie wohl nicht...

Gruß
Rainer
Buschel
Inventar
#3 erstellt: 21. Jun 2013, 23:39
Neumann macht dazu sehr detaillierte Angaben, z.B. KH310A. Man findet auch durchaus Messungen von Testzeitschriften wie z.B. Stereoplay B&M Prime 6.
soundrealist
Gesperrt
#4 erstellt: 22. Jun 2013, 06:25

ton-feile (Beitrag #2) schrieb:
Hi,

Na ja, was soll man da sagen.
Klirrmessungen sind mit Standard-PC, Mess-SW, Standard-Soundkarte und einem Hifi-Verstärker problemlos zu machen.

Wenn die Hersteller das nicht veröffentlichen, wollen sie wohl nicht...

Gruß
Rainer


.... sicher, mit dem entsprechenden Equipment lässt sich vieles messen. Wenn allerdings LS-Hersteller mit geringen Verzerrungen werben, aber keine Werte angeben, würde ich selbst bei gesteigertem Kaufinteresse nicht extra nur hierfür selbst die entsprechende Ausrüstung besorgen (bzw. erwerben)wollen. Hinzu kommt, daß man - wenn man so etwas noch nie gemacht hat, sicherlich auch noch ein wenig reinfuchsen muß.

Eine Veröffentlichung der Werte seitens der Hersteller wäre hier doch wirklich hilfreich. Wenn ich mir ein Auto kaufe und etwas über die Leistung oder den Spritverbrauch erfahren möchte, will ich ja auch nicht erst die Motorhaube öffnen, um selbst nachmessen zu müssen
soundrealist
Gesperrt
#5 erstellt: 22. Jun 2013, 06:37

Buschel (Beitrag #3) schrieb:
Neumann macht dazu sehr detaillierte Angaben, z.B. KH310A. Man findet auch durchaus Messungen von Testzeitschriften wie z.B. Stereoplay B&M Prime 6.



.... beides sind Aktiv-Lautsprecher. Daher sind die Verzerrungswerte der Elektronik sicher mit enthalten.

Angenommen, ich würde von den 3% bei Neumann 1% für die Elektronik abziehen (was sicher viel zu viel ist) blieben immer noch 2% ab 1 m.

Bei solchen Werten muß ich nun doch schon etwas schlucken. Da sind die Sinus-Verzerr-Werte eines Amps, der an eine Passiv-Box angeschlossen wird, ja fast schon grundsätzlich zu vernachlässigen.....
Buschel
Inventar
#6 erstellt: 22. Jun 2013, 06:56

soundrealist (Beitrag #5) schrieb:
Bei solchen Werten muß ich nun doch schon etwas schlucken. Da sind die Sinus-Verzerr-Werte eines Amps, der an eine Passiv-Box angeschlossen wird, ja fast schon grundsätzlich zu vernachlässigen.....

Genau so ist es.
ton-feile
Inventar
#7 erstellt: 22. Jun 2013, 09:40
Moin,


soundrealist (Beitrag #5) schrieb:

Angenommen, ich würde von den 3% bei Neumann 1% für die Elektronik abziehen (was sicher viel zu viel ist) blieben immer noch 2% ab 1 m.

Bei solchen Werten muß ich nun doch schon etwas schlucken.


Wenn Ihr Euch noch mal die harm.Verzerrungen der O310 bei 90dB anschaut, liegt die Klirrdämpfung von K3 ab 100Hz bei -50dB und darunter.
Das sind 0,5%. Mit 90dBSPL hört aber kein Mensch ab, der an seinem Gehör hängt.
Für Kinomischungen sollte der Abhörpegel z.B. bei 85dB liegen und das ist echt schweinelaut.

Im Bassbereich hat jeder Lautsprecher mehr Klirr, weil der Tieftöner ordentlich huben muss.
Je mehr Membranfläche vorhanden ist, desto geringer fällt er aus.
Meine K&H O92 haben pro Seite 630cm2 Membranfläche und liegen klirrmäßig bei 80dBSPL ab 60Hz unter 0,5% THD.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass geregelte Systeme wie bei B&M im Bass noch etwas weniger Klirr schaffen.


Aber der Lautsprecher ist immer noch das schwächste Glied in der Kette. Der Raum kommt ja auch noch dazu und eine Stehwelle würde sich dann als fiese K2 Spitze mit vielen % zeigen.

Gruß
Rainer

Edit: copy/paste Fehler verbessert.


[Beitrag von ton-feile am 22. Jun 2013, 10:07 bearbeitet]
Buschel
Inventar
#8 erstellt: 22. Jun 2013, 09:50
Da bin ich bei dir. Ich wollte ja vor allem nur Beispiele dafür bringen, dass es solche Angaben durchaus gibt, und wie die Größenordnung ist. Und auch bei 0,3 % Klirr des Lautsprechers der Klirr eines Verstärker mit 0,01% oder weniger nicht mehr ins Gewicht. Wenn man sich mal mit den Größenordnungen von Klirr eines Lautsprechers oder der Auswirkung eines Raums auf Impulsantwort oder Frequenzgang beschäftigt hat, befreit das bzgl. dem Nachjagen von immer besseren Werten ungemein.
soundrealist
Gesperrt
#9 erstellt: 22. Jun 2013, 10:39
[quote="ton-feile (Beitrag #7)"]
Im Bassbereich hat jeder Lautsprecher mehr Klirr, weil der Tieftöner ordentlich huben muss.
Je mehr Membranfläche vorhanden ist, desto geringer fällt er aus.

quote]

Bedeutet das, daß eine größere Membranfläche dann auch weniger verzerrt als zwei kleinere ? Oder müssen zwei kleinere weniger "huben", da sie sich die Arbeit teilen, was wieder auf das gleiche hinausläuft ?
ton-feile
Inventar
#10 erstellt: 22. Jun 2013, 10:45
Hi,

An und für sich ist es so, dass ein Konstrukt bei gleicher Membranfläche und vergleichbar guten Motoren mit vielen kleinen Treibern stärker klirrt, als ein solches mit einem großen Treiber.

Das sollte man imO aber nicht so isoliert betrachten, weil ein hohes Gehäuse mit mehreren kleinen Bässen untereinander günstiger ist, was die Anregung des Raumes angeht.

Gruß
Rainer
soundrealist
Gesperrt
#11 erstellt: 22. Jun 2013, 11:13
Gerade auch wegen solch tollen Infos ist mir dieses Forum in der kurzen Zeit meiner Moitgliedschaft schon richtig ans Herz gewachsen.
Besser kann man kaum dazulernen. Vielen Dank !!!!
thewas
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 27. Jun 2013, 14:29
Wie schon geschrieben ist der Klirr von Lautsprechern um ganze Größenordnungen höher als bei der Elektronik, trotzdem kann z.B. relativ hoher k2 und vor allem im Bassbereich unkritisch sein, hier ein Artikel über die Hörbarkeit von Klirr http://www.hifi-selb...le&id=239&Itemid=217
Auch viele Massenhersteller wie KEF oder B&W machen Angaben bezüglich Klirr in ihren technischen Datten, hier paar exemplarische Beispiele:
http://www.kef.com/h...ding/r900/index.html
http://www.bowers-wi...CM9.html#productSpec
Schöne Grüße,
Theo
soundrealist
Gesperrt
#13 erstellt: 29. Jun 2013, 17:35
Vorbildlich ! Habe ich so noch nicht gesehen.
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