Pfleid Boxen???

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mr_desorto
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 02. Mrz 2004, 23:58
Ein Freund von meinem Vater hatte früher mal ein kleines Hifi-Geschäft. Da gab es gute Musik, ne bequeme Couch, das tolle Getränk Rivella und das eigentlich wichtige, Boxen der Firma Pfleid. Dieser Mensch schwor auf diese Lautsprecher. Ich kann mich leider nur noch schwach erinnern, aber was faszinierendes hatten die schon. Im Internet findet man nur den technischen Hintergrund dieser Lautsprecher auf www.pfleid.de, aber mich interessiert eben mal, wie andere so den Klang empfinden.


[Beitrag von mr_desorto am 02. Mrz 2004, 23:58 bearbeitet]
Möllie
Stammgast
#2 erstellt: 03. Mrz 2004, 10:04
Hallo,

hatten die nicht auch mal Boxen aus Mamor hergestellt?

Gruß Möllie
PPM
Stammgast
#3 erstellt: 03. Mrz 2004, 10:48
Hallo,

die hatten doch mal Fullrange- und Coax-Chassis hergestellt! Die fand ich als Breitbänderfan schon immer interessant, leider hat Herr P. die Chassis nicht zum Selbstbau freigegeben. Ich kann mich ganz dunkel erinnern daß er sich in der Klang und Ton vor etlichen Jahren mal ziemlich herablassend über die Selbstbauszene geäußert hat, damit war das Thema für mich gegessen.

Patrick
wolfi
Inventar
#4 erstellt: 03. Mrz 2004, 11:23
Hallo,
bevor man sich mit " Breitbändern " befasste, gab es in der Tat dort Boxen aus Marmor mit einer Hornkehle. Treiber war der Kef B139. Man versuchte den Raum in den Klang stärker mit einzubeziehen; man gab sogar ein eigenes Buch heraus, um seine Prinzipien zu verkünden. Ich erinnere mich an das Klangbild als unauffällig, mit präzisem Bass, im übrigen Bereich aber wenig detailliert.
mr_desorto
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 03. Mrz 2004, 12:43
Diese Marmorboxen gabs in dem Laden auch, liefen aber selten. Die ich meistens gehört habe, waren relativ kleine Holzboxen auf Ständern mit diesem FRS-Breitbänder und soner externen Entzerrerschaltung. Zusätzlich war noch ein kleines Gehäuse mit drei Höchtönern oben drauf, man konnte sie aber wohl auch ohne betreiben.
Bastelhans
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Mrz 2004, 00:02
Hab die Pfleids auch in verschiedenen konstelationen gehört wobei sie zum Schluss ohne die Zusatzhochtöner am besten klangen und ein sehr homogenes räumliches Bild hatten.
Für die Grüße fand ich beachtlich was Pfleid herausgeholt hatte.
Tantris
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 04. Mrz 2004, 14:13
Hallo,

ich habe vor Jahren mal das Buch von Pfleiderer ("Hifi auf den Punkt gebracht" oder ähnlich) gelesen. Er stellt einige sehr richtige, aber auch andere sehr falsche Theorien über die notwendigen Eigenschaften von Lautsprechern auf und leitet daraus sein Breitbänderkonzept ab (in Kurzform: Kombination aus Kalotten- und Konuslautsprecher, wobei die Kalotte hauptsächlich zur hochtonwiedergabe verwendet wird und der Konus mittels mechanischer Filter von höheren Frequenzen entkoppelt wird).

Umgesetzt ist das z.B. in den Lautsprechern von Voicepoint - nur leider muß man konstatieren, daß Theorie und Praxis hier sehr weit auseinanderliegen und die Ansprüche, die Pfleiderer selber aufstellt, nicht im mindestens erfüllt werden. Ich konnte diese LS hören, sie waren stark verfärbt und wiesen auch ansonsten einige negative Eigenschaften auf, die den Pfleidererschen Theorien diametral entgegenstehen (Messungen gab es dazu in "Audiophile", die das belegen).

Es besteht Grund zu der Annahme, daß sich die Theorien von Pfleiderer nicht in die Praxis umsetzen lassen.

Gruß, T.
924S2
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 20. Aug 2005, 19:14
Nicht durcheinanderwerfen: Die frühen Boxen von Pfleiderer waren aus Stein/Marmor und hatten mit den späteren Einwege-Breitband-Lautsprechern (noch) nicht viel zu tun.
Letzte Serie waren die FRS 20 R, die oben und auf den Seiten kleine Konushochtöner haben, mit denen man wohnraumbedingte Schwächen hoher Frequenzen ausgleichen konnte, was in der Praxis aber kaum einen Unterschied macht ...
Ich habe so ein Paar an einer T&A-Anlage in betrieb und selten so hervorragende kleine (!) Regalboxen gehört (auch im Vergleich zu meinen Lua- und Focal-Standlautsprechern)!? Geniale Auflösung und - wie oben geschrieben - erstaunlicher Frequenzgang für so wenig Gehäuse ...
kindergarten
Neuling
#9 erstellt: 08. Nov 2005, 21:10
Kann den super Klang nur bestätigen.Besonders im Klassik und Jazz Bereich, absolute Spitze.Im Rock und POP Bereich ist mir das Bassvolumen zu gering aber immer noch gut. Habe mir selber die Pfleid Boxen FRS20-R geleistet und bin bis heute sehr zufrieden.Der einzige Wermutstropfen ist, daß man für den Lautsprecherentzerrer einen Verstärker benötigt der einen Tape IN/out oder eine auftrennbare Vor und Entstufe bietet.
spaiku
Neuling
#10 erstellt: 09. Mrz 2006, 03:17
Ich bin (stolzer) Besitzer solcher Pfleid Marmor Boxen (PP8), die mir von meinem Vater quasi vererbt wurden. Mir ist zwar nicht genau bekannt wann diese Serie gebaut wurde, aber selbst in Anbetracht heutiger Entwicklungen und Fortschritte sind sie nicht zu verachten.

Das mit dem präzisen Bass kann ich so nicht bestätigen, da ich lange mit Dämmaterial und Antispikes rumprobieren musste um ein passables Ergebnis zu erzielen, aber dafür ist der mittlere Tonbereich exzellent. Sehr offenes räumliches Klangbild. Nach einigen Investitionen in Zubehör konnten die Tiefen besser zu Tage gefördert werden, welche vorher zwar nicht kraftlos, aber doch konturlos in dem Marmorgehäuse unterzugehen schienen.

Was mich anfänglich verwundert hatte war, dass sich das Klangbild der Lautsprecher, trotz einer anfänglichen Assoziation von Wärme, welches wahrscheinlich durch den Marmor und den langsamen recht unpräzisen Bass herrührte, als recht luftig und neutral mit einem Hang zu Höhen herausstellte. Gerade an diesem letzten Punkt muss man attestieren, dass die damalige Technik hier an ihre Grenzen stößt. Ich habe keine genauen Informationen über die Bauweise, jedoch wurde ich darauf hingewiesen, dass die damals noch aus Zellulose gefertigte Hochtonmembranen zwar sehr reaktionsschnell sind aber eben auch durch ihre geringe Steifigkeit bei hoher Belastung zum "flattern" neigen, welches leider zu hören ist.

Soweit mein Erfahrungsbericht zu diesen Lautsprechern. Alles in allem recht ansehnlich, nicht zuletzt durch das anmutende Äußere.

Habt Ihr vielleicht eine Ahnung wie viel die ursprünglich gekostet haben, bzw. was diese heute noch so Wert sind?
Hyperlink
Inventar
#11 erstellt: 10. Sep 2006, 18:00

spaiku schrieb:
Habt Ihr vielleicht eine Ahnung wie viel die ursprünglich gekostet haben, bzw. was diese heute noch so Wert sind?


Angeblich fast 3000 DM in den 80ern
Link1
Link2


[Beitrag von Hyperlink am 10. Sep 2006, 18:03 bearbeitet]
TPS
Stammgast
#12 erstellt: 20. Apr 2007, 22:10
PFLEID-FRS20S sind kaum zu überbieten, bestenfalls im Preis, da haben andere die Nase vorn. Doch meine Elektronik macht erst richtig Musik daraus, denn die Zeit ist nicht stehen geblieben. Burr Brown-ICs vom Typ OPA2604 sind seit einigen Jahren im Einsatz - ein völlig überarbeiter Entzerrer zeigt hier grandiose Klangfarben und Impulsdetails, die man nur schwer hier beschreiben kann! Und wenn man die fast idealen Kondensatoren nimmt, KPs, Glimmer usw., dann wird es ein Hörfest. Egal, welche Musikart, ob von der CD oder SACD, es ist einfach unbeschreiblich real. Dann leben die guten Boxen richtig auf.
Siehe auch unter OPA627 - OPA637, doch dies ist ein noch nicht realer Vorschlag, es liegt "in der Luft".

TPS wünscht guten Klang...
dibo66
Neuling
#13 erstellt: 25. Apr 2007, 22:08
Hallo zusammen
als Neuling kann ich vielleicht hierzu etwas beitragen
die Pfleid PP8 hat 1982 mit Untergestellen zwischen 4000,- DM und 4400,- DM gekostet, und war die "Wohnraum-HIFI-Box".
Ich konnte sie am 10.08.1982 als Ausstellungsstück relativ günstig kaufen - und habe es bis heute nicht bereut. Habe noch diverse Originalunterlagen und Testberichte zum "Pfleidprinzip" von damals, die ich gerne für Interessierte (mailto:dibo@netcologne.de) zur Verfügung stellen kann.
Die Box war damals mit dem Erfinderpreis 1982 ausgezeichnet und in den Testberichten von Audio - 1978, schöner Wohnen 1979, Stereoplay 1981 und Vox 1981 hoch gelobt worden (räumliche Auflösung, räumliche Wirkung, räumliche Perspektive, weiträumiges Klangbild)
alles Gute
dibo66
TPS
Stammgast
#14 erstellt: 26. Apr 2007, 09:17

dibo66 schrieb:
Hallo zusammen
als Neuling kann ich vielleicht hierzu etwas beitragen
die Pfleid PP8 hat 1982 mit Untergestellen zwischen 4000,- DM und 4400,- DM gekostet, und war die "Wohnraum-HIFI-Box".
Ich konnte sie am 10.08.1982 als Ausstellungsstück relativ günstig kaufen - und habe es bis heute nicht bereut. Habe noch diverse Originalunterlagen und Testberichte zum "Pfleidprinzip" von damals, die ich gerne für Interessierte (mailto:dibo@netcologne.de) zur Verfügung stellen kann.
Die Box war damals mit dem Erfinderpreis 1982 ausgezeichnet und in den Testberichten von Audio - 1978, schöner Wohnen 1979, Stereoplay 1981 und Vox 1981 hoch gelobt worden (räumliche Auflösung, räumliche Wirkung, räumliche Perspektive, weiträumiges Klangbild)
alles Gute
dibo66



und wer sie besitzt, der sollte mal drüber nachdenken, wie es mit der Modernisierung der Elektronik aussieht. Da ist noch hörbare Steigerung möglich, nicht ganz billig, aber macht einen kräftigen Unterschied in Richtung optimaler Klang. Denn die Entwicklung damals basierte auf dem Halbleiterstand von 1985 oder so ähnlich. Burr Brown-ICs sind da einfach (die richtigen meine ich) erste Wahl...
Halbig
Neuling
#15 erstellt: 17. Apr 2009, 16:33
Hallo zusammen,
ich benutze die Pfleid FRS 20 R in Aktivversion und auch in Passivversion, mit dem Entzerrrer PP 100, schon seit vielen Jahren. Wer ernsthaft Musik hört und dies nahezu fehlerfrei möchte, kommt an diesen Lautsprechern und dazu gehört auch die Voicepoint VP 160 A, nicht vorbei. Wer die klangverfälschenden Frequenzweichen nicht mag, so wie ich, sollte sich derart orientieren. Mit vielen Jahrzehnten aktiver Hörerfahrung, ausschl. orientiert am Original, habe ich auch die QUAD ESL 63, natürlich auch ohne die unnötige Frequenzweiche und Lowther Breitbandhörner gehört und gehabt. Peter Pfleiderer ist für mich ein verkanntes Genie - leider.......
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