Hörprobe der Be“Ton“art Lautsprecher Modell Syno http://betonart-audio.de/syno/

Am Freitag sind wir der netten Einladung des Herrn W. „Inhaber BeTONart“ nachgekommen und haben uns auf den langen Weg vom linken Niederrhein in das beschauliche Leimen bei Heidelberg gemacht. Bedingt durch die weite Anreise, haben wir direkt noch ein Wochenende in Heidelberg dran gehangen.
Um 13 Uhr empfing uns Herr W. freundlich und führte uns in seine Räumlichkeiten, die den unseren von der Raumakustik her (eher spärlich modern ausgestattet) sehr nahekommen. Dort standen dann auch schon zwei „Syno Säulen“, die an sich, ohne dass Musik daraus spielte, schon locker als eigenständige Skulpturen durchgehen, die sich so manch einer ins Zimmer stellt, ohne den Mehrwert Musik daraus zu genießen.
Etwas weiter abseits standen dann aber auch die anderen Lautsprecher aus seinem Repertoire. Sicher auch interessant, wenn auch nicht vorführbereit angeschlossen. Ein schnelles Umstellen ist aufgrund der doch beachtlichen Gewichtsklasse auch nicht möglich. Wir setzten uns erstmal auf ein Sofa mit fantastischem Ausblick auf Leimen, so dass man direkt in eine entspannte Atmosphäre eintauchen konnte. Fürs leibliche Wohl, wurde dann auch direkt gesorgt (Kaffee, Wasser, Cola und Gebäck). Alles top.
Nach ein wenig Smalltalk, der diesmal auch etwas länger und (zum Leidwesen meiner Verlobten 😉) teilweise sehr technisch ausfiel (wann hat man schon mal die Gelegenheit, den Entwickler selbst seine Fragen stellen zu dürfen), wurde dann unsere mitgebrachte Musik auf einen Streamer der Hi-Fi Akademie gespielt und es ging los.
Achtung hier wieder der Hinweis: Alles rein subjektiv. Jeder empfindet anders.
Verarbeitung: Sehr schwerer Lautsprecher mit perfektem Oberflächenfinish wie aus einem Guss, wenn man das Puristische an Beton mag, dann gibt es in dieser Hinsicht nichts Vergleichbares. Meine Verlobte war sofort Feuer und Flamme, ohne auch nur einen Ton gehört zu haben. Und das Beste ist, man kann sogar bei den Gehäusen innerhalb der Fertigung Einfluss auf die Oberflächenbeschaffenheit nehmen, sprich Herr W. kann die Porenanzahl in der Oberfläche steuern. Des Weiteren kann die Oberfläche noch gewachst, sprich versiegelt werden und bekommt damit eine andere Haptik. Lackierungen in Wunschfarbe sind gegen Aufpreis ebenfalls möglich. All das konnte man vor Ort live erfühlen und sich ansehen. Man ist sich sofort darüber im Klaren, dass jeder dieser Lautsprecher ein Unikat ist, handgefertigt, Made in Germany, gepaart mit top klanglichen Eigenschaften? Für uns jedenfalls eine Augenweide.
Nun zum Klang: Diese Lautsprecher fluten bereits nach den ersten Tönen im so wichtigen Mittenbereich so vehement den Raum, dass wir direkt das Gefühl hatten, man steht vor einer großen Bühne in einem Konzert. Stimmen stehen versetzt zu den anderen Instrumenten innerhalb eines Orchesters, so dass jedes seinen Platz hat und man genau weiß, wo welches auf der Bühne steht. Höhen kommen genau wie sie sollen, weder zu aufdringlich, noch zu zart rüber. Einen Sweetpoint scheint dieser Lautsprecher fast nicht zu haben, da er außerhalb des Stereodreiecks kaum an Präsenz und Präzision verliert.
Der Bassbereich hingegen ließ uns erst mal stutzen, da entweder unsere Erwartungen recht hoch waren, oder aber der Raum (viele große Glasfronten) es nicht besser hergab. Wir haben keine Ahnung, woran es lag. Die Tiefgängigkeit war zwar schon vorhanden, wurde aber im Vergleich zur anderen Hörsitzungen und zum gewohnten Klang zu Hause, nur, sagen wir: zart angerissen. Für uns muss es dann schon ein wenig mehr sein, wenn der Bass ins Spiel kommt. Da empfindet aber jeder anders.
Das stimmte uns nachdenklich und wir waren anfänglich fast ein wenig enttäuscht. Gut, uns ist schon bewusst, dass der Raum einen ebenso entscheidenden Einfluss auf den Klang hat und dass die erste Vorführung bei einem Händler Klang Form, wo wir die Fischer & Fischer SL 170 und die Vienna Acoustics Beethoven Baby Grand Symphony gehört haben, in einem gut bedämpften Raum stattfand, der unserem Wohnraum in keinster Weise nahekommt. Aber so richtig „klick“ hat es zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemacht. Auch wenn ich weiß, dass dieser Raum akustisch unserem Raum nähersteht. Es fehlte einfach der Tick zum: Ja, will ich sofort haben.
Dieser Lautsprecher hat, neben der an sich schon einzigartigen Faszination als „Skulptur“ hervorragende klangliche Eigenschaften, keine Frage, passt aber basstechnisch irgendwie nicht so recht in unsere Klangvorstellung. Wir bevorzugen da eine stärkere Gangart. Als ich dies gleich sagte, versicherte mir Herr W., dass seine Syno tief genug spielen, was ich ihm auch glaube, nur mir reichte es halt nicht. Das ist Geschmacksache und der ist halt bei jedem verschieden. Es gab aber zum Glück noch eine weitere Option:
Herr Wähdel hatte zwischen den beiden Syno’s auch den aktiven „Highend Subwoofer DWD-21“ stehen, der die Syno’s bei Bedarf „untenrum“, in diesem Fall bis 85 Hz entlastet, sowie Raumoden dank DSP und Einmessung kompensiert. Ich bat dann darum, dass er uns diesen dazu schaltet. Dieser Bitte kam er prompt nach. Direkt nach den ersten Tönen wurde uns klar, dass man es nun mit ganz anderen Lautsprechern zu tun hat. Die Syno’s klangen, befreit vom Tiefton, schlagartig noch eine ganze Stufe unangestrengter. Die Bühne gewann nun nochmals gefühlt das Doppelte an Tiefe. Wahnsinn, was dieser in einem geschlossenen Gehäuse arbeitende Sub an Präzision und Schnelligkeit hat. Wir konnten uns gar nicht satthören, mussten immer wieder neue Stücke anspielen und wurden förmlich süchtig nach immer neuen „Aha“- Erlebnissen. Dauergrinsen und Gänsehaut am laufenden Band. Wow!
Uns wurde bewusst, für uns käme, wenn dann nur die Kombi Syno und DWD in Frage, wobei das wiederum fernab unserem eigentlichen Budget wäre.
Ich bin dennoch beeindruckt, auch von Herrn W., der neben seinen faszinierenden Lautsprechern, der nach außen strahlenden Leidenschaft und dem „Feuer“ für seine „Babys“, auch menschlich voll auf unserer Wellenlänge ist. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und der Nachmittag - das Ganze hat vier Stunden gedauert - war für uns neben den vielen technischen Details, eine Bereicherung unseres Lebens und das parallel zum klanglichen Eindruck.
Wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um Unikate handelt und dass man, wenn man zu den Syno’s den Subwoofer mit integriertem DSP kauft, gleichzeitig die Anlieferung nach Hause, die Aufstellung und das Einmessen des heimischen Wohnraumes bekommt, dann kann man hier das Wort „Schnäppchen“ schon mal zaghaft in den Mund nehmen.
Auch wenn es sicher ein Preis ist, der nicht jeder aus dem Ärmel schütteln kann. Wir im Übrigen auch nicht. Preiswert ist es allemal.
Wie ihr lest, bin ich trotz des nur teilweisen Erfolges meiner Suche total geflasht von dem Erlebnis.
Ich versichere Euch aber, dass ich meine Zeilen frei von jeglicher Beeinflussung (außer die meiner Verlobten) geschrieben habe und ich nach wie vor der Meinung bin, dass sich jeder selbst eine Meinung hören/bilden muss. Aber fernab des Mainstreams ist das sicher eine Alternative und auch eine nähere Betrachtung wert.

was ich ansich oft schade find,
es gibt geile Gehäuse und dann wird zB ein 21" Zöller in ein so kleines Luftpolster gesteckt.

doch scheint dieser Hersteller hier im ganzen auch technisch hochwertige Chassis zu nutzen,
was im Highend Bereich ja nicht immer der Fall sein muss