Soundcraft Spirit Absolute 2: Knicke / Falz in Papiermembran problematisch?

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funnystuff
Inventar
#1 erstellt: 03. Jan 2020, 12:18
Hallo zusammen,

ich würde gerne wissen, wie solche "Knicke" in Papiermembranen einzuschätzen sind. Es geht konkret um diese LS hier:

https://www.ebay.co....6:g:E8oAAOSw6l1d7W5U

Danke für euer feedback!
Mechwerkandi
Inventar
#2 erstellt: 03. Jan 2020, 12:34
Sicher, dass das Knicke sind?
Das könnten auch Klebstoffantragungen sein, die beim fotografieren ungeschickt reflektieren.
funnystuff
Inventar
#3 erstellt: 03. Jan 2020, 12:49
Hallo,

ja ziemlich sicher, dass es Knicke sind!

Besitze selbst mehrere LS dieser Serie in einem Surround-Setup, da habe ich leider zuletzt zwei "gegrillt" (durch clipping zerstört )

Die hatten beide entsprechende Spuren. Konnte ich beim Ausbau auch gut auf der Rückseite der Membran nachvollziehen. Ansonsten ist die Membram absolut glatt und ohne Klebereste!

Wenn die LS durch Extrembelastung die Membran "zerknittern" und danach weiterhin funktionieren - wirkt sich das auf den Klang aus? Ist die Membran jetzt nicht geschwächt?


[Beitrag von funnystuff am 03. Jan 2020, 12:52 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#4 erstellt: 03. Jan 2020, 14:06
Schwer zu sagen ohne nähere Kenntnis der Zusammenhänge.
Ich kann mir zwar so ein Schadensbild vorstellen, Materialermüdung durch Überlastung, die Auswirkung bleibt aber zunächst offen.

Letztlich bleibt ein Betrieb außerhalb der zugelassenen Parameter immer ein Problem, ganz gleich um welches technisches Produkt es sich handelt.
Alles andere ist Rätselraten.
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 03. Jan 2020, 14:09
Hi,
funnystuff (Beitrag #3) schrieb:
... Konnte ich beim Ausbau auch gut auf der Rückseite der Membran nachvollziehen...

Kannst du eine zusammengehörende Rück- und Frontseite mal zeigen ?
Denn üblicherweise führt eine Hoch-be- /Über-Lastung nicht zu solchen (1 Punkt-) Schäden im Außenbereich nahe der Sicke.
(im verlinkten Bild sehe ich eine kleine Verformung links außen)


...Wenn die LS durch Extrembelastung die Membran "zerknittern" und danach weiterhin funktionieren - wirkt sich das auf den Klang aus? Ist die Membran jetzt nicht geschwächt?

Dazu lässt sich erst nach näherer Analyse (s.o.) was sagen.

Gruss,
Michael
funnystuff
Inventar
#6 erstellt: 03. Jan 2020, 18:37
Hi Michael,

ich habe mal meine "Knitter" abgelichtet. Diese Spuren waren mit absoluter Sicherheit erst nach der Überlastung bzw. Zerstörung des LS zu sehen!



ehemals_Mwf
Inventar
#7 erstellt: 03. Jan 2020, 21:06
Was sind das für Tieftöner ? (Hersteller jenseits von Soundcraft)

Wenn es wirklich Knicke sind die wir da sehen
-- und nicht (wie schon vermutet) die Spuren eines Einstrichs mit Dämpfungs- oder Stabilisierungslack etc.
und das System nicht hoffnungslos überlastet wurde mit z.B. >=200 W /8 Ohm --
ist der Treiber in etlichen Details eine völlige Fehlkonstruktion (IMHO), welche erfahrenen LS-Entwicklern nicht unterlaufen sollte, insbesondere nicht im Profibereich (wo sich Soundcraft offensichtlich zu Hause sieht /sah).

Sowas habe ich bisher nur ganz selten bei unter Amateur-PA-Bedingungen krass überlasteteten Treibern gesehen.

Ich würde die Dinger schnellstens abstossen bzw. nicht erstehen, auch wenn sie leise noch so gut klingen /geklungen haben ...

Sie können als Beispiel für die unter Laien oft vermutetete, real aber ganz seltene, unzureichende Membranstabilität gelten ("Randbereiche kommen nicht mit"), verbunden mit unpassender Sicke, unpassendem Antriebssystem und ungünstiger BR-Abstimmung bzw. fehlendem Subsonic-Filter.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 03. Jan 2020, 21:20 bearbeitet]
source
Stammgast
#8 erstellt: 04. Jan 2020, 00:52
...unsaubere Fertigung, wäre meine Meinung.

VG
source
funnystuff
Inventar
#9 erstellt: 04. Jan 2020, 09:02
Soundcraft gibt die LS für 100W/8 Ohm Dauerbelastung und 250W/8 Ohm Spitze frei. Davon war/bin ich weit entfernt, der angeschlossene Denon AVR 2106 hat pro Kanal ja nur einen Bruchteil der Leistung, die die LS abkönnen. Letztlich ist es daher natürlich meine Schuld, dass die LS gegrillt wurden ...

Ich hatte die LS nun wirklich schon einige Jahre in Betrieb, einwandfrei, auch optisch ohne die beschriebenen Makel. Nochmal: Diese sind 100% Teil des Schadensbildes und waren vorher nicht vorhanden.

Die eingangs verlinkten LS sind deutlich stärker als meine "gezeichnet", was für mich auf einen häufigen/längeren Betrieb im Extrembereich hinweist. Mag sein, dass sie noch funktionieren, ich frage mich halt, ob sich dadurch der Klang nachhaltig verändert.

Irgendwo muss ich ja Ersatz herbekommen. Möchte wegen zwei Ausfällen jetzt nicht gleich 6 LS tauschen, mit denen ich bisher sehr zufrieden war
Mechwerkandi
Inventar
#10 erstellt: 04. Jan 2020, 12:43
Summenfehler:
>> BR System, höchst wahrscheinlich ohne funktionellen Hochpass
>> Leichte Membran wg. 2-Weg-System
>> unzureichende Hubbegrenzung
>> Überlast

Gibt es da keine Ersatzteile/reconing Service?
Peas
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 04. Jan 2020, 13:18

Mag sein, dass sie noch funktionieren, ich frage mich halt, ob sich dadurch der Klang nachhaltig verändert. 


Sie werden wohl noch funktionieren, aber ggf. hörbar klirren.
funnystuff
Inventar
#12 erstellt: 04. Jan 2020, 17:11

Mechwerkandi (Beitrag #10) schrieb:
Gibt es da keine Ersatzteile/reconing Service?


Ich frage mal bei einem an, der LS repariert. Zumindest konnte ich mit hin- und her tauschen zwischen noch funktionierenden LS die Tieftöner der defekten LS als alleiniges Hauptproblem identifizieren. Der "Rest" von den gegrillten LS funktioniert noch bestens.

Die baugleichen LS hier sind übrigens auch fertig, ebenfalls mit zerknitterter Membran: https://www.ebay.co....3:g:pS4AAOSwgqZdqycF


[Beitrag von funnystuff am 04. Jan 2020, 17:20 bearbeitet]
Zweck0r
Moderator
#13 erstellt: 04. Jan 2020, 18:29

funnystuff (Beitrag #9) schrieb:
Soundcraft gibt die LS für 100W/8 Ohm Dauerbelastung und 250W/8 Ohm Spitze frei. Davon war/bin ich weit entfernt, der angeschlossene Denon AVR 2106 hat pro Kanal ja nur einen Bruchteil der Leistung, die die LS abkönnen.


Diese Belastbarkeitswerte gelten nur für ein breitbandiges Normsignal. Bei tiefen Bässen reicht schon wesentlich weniger Leistung, um so kleine Lautsprecher zu zerstören.
Peas
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 04. Jan 2020, 18:44
Insbesondere bei Bassreflexkonstruktionen unterhalb der Abstimmfrequenz ist das so.

Subsonic setzen, per AVR trennen oder Bassreflexrohre verschließen.
funnystuff
Inventar
#15 erstellt: 04. Jan 2020, 19:00

Peas (Beitrag #14) schrieb:
Insbesondere bei Bassreflexkonstruktionen unterhalb der Abstimmfrequenz ist das so.

Subsonic setzen, per AVR trennen oder Bassreflexrohre verschlie�en.


Hatte am AVR die Übergangsfrequenz zum Sub bei 60Hz gesetzt, das klang für mich am besten, war aber evtl. etwas zu tief ...
Peas
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 04. Jan 2020, 19:54
Wenn das wirklich ein 165-mm-Treiber ist (außen ca. 180 mm), dann hätte 60 Hz für den Hausgebrauch reichen müssen, aber mit der Erfahrung nimm natürlich 80 Hz.
funnystuff
Inventar
#17 erstellt: 05. Jan 2020, 14:25
Außen sind es 165mm, die Membran (ohne Sicke) hat ca. 120mm ...
ehemals_Mwf
Inventar
#18 erstellt: 05. Jan 2020, 15:11
Um endlich auf deine Eingangsfrage zu kommen :

funnystuff (Beitrag #9) schrieb:
... Mag sein, dass sie noch funktionieren, ich frage mich halt, ob sich dadurch der Klang nachhaltig verändert. ...(

Es gibt bekanntlich LS-Membranen die haben bewusst konzentrische oder neuerdings auch radiale Sicken eingeprägt um das Partialschwingungsverhalten zu optimieren (aka Mitteltonbereich).
Die angeknacksten Membranen hier dürften sich im Linearbetrieb (also unterhalb Maximalauslenkung) ähnlich verhalten, also leicht veränderte, tendenziell Resonanz-ärmere(!) Mittenwiedergabe.
Das muss nicht unangenehm klingen, im Gegenteil, ist aber nicht so geplant.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 05. Jan 2020, 15:14 bearbeitet]
ton-feile
Inventar
#19 erstellt: 09. Jan 2020, 20:11
Hallo Zusammen,

der optischen Anmutung nach sind das HM-170 Bassmitteltöner von Audax mit einer speziell für Soundcraft eingesetzten Membrane.
Die Form des Korbes, die inverse Sicke und die Verklebung des Sickenrandes mit Sichtblende deuten imO darauf hin.

Die Audaxe waren eigentlich ziemlich anständige Treiber.

Viele Grüße
Rainer
funnystuff
Inventar
#20 erstellt: 10. Jan 2020, 11:40
Hallo Rainer,

ja, stimmt, die Treiber sehen sich wirklich verdammt ähnlich, die Maße stimmen auch überein!

Würde das funktionieren, einfach den Tieftöner von Audax einzubauen?

Auch, wenn es aufgrund des Preises vmtl. eh nichts wird ...
Mechwerkandi
Inventar
#21 erstellt: 10. Jan 2020, 12:06

funnystuff (Beitrag #20) schrieb:

Würde das funktionieren, einfach den Tieftöner von Audax einzubauen?

Zitat eines bekannten Radiosenders: Im Prinzip ja.

Fraglich, wie und wenn wie weit das Chassis für den Abnehmer modifiziert wurde, ob die Modifikation akustisch wahrnehmbar und wenn ja, wie das beim Hörer ankommt.
Fragen über Fragen...
Peas
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 10. Jan 2020, 12:15
Untergegangen:


funnystuff (Beitrag #17) schrieb:
Außen sind es 165mm, die Membran (ohne Sicke) hat ca. 120mm ... :Y


Das wird dann mit 60 Hz bei höherem Pegel schnell eng. Da dürfen es auch 100 oder 120 Hz sein.
ton-feile
Inventar
#23 erstellt: 11. Jan 2020, 01:07
Guten Abend funnystuff,


funnystuff (Beitrag #20) schrieb:

Würde das funktionieren, einfach den Tieftöner von Audax einzubauen?



blöd ist, dass der Tiefmitteltöner zwar sehr sicher von Audax ist, diese Info aber nur wegen der Korbform beim Einbau (Einfräsungen etc.) weiter hilft.

Der Korb wurde von Audax vermutlich mannigfaltig in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt, damit sich das Druckguss-Werkzeug rechnet.

Meine HM170Z0 (in 30 Litern BR) haben einen Phaseplug und Inverssicken, es gab sie aber z.B.auch als G0 in Zellulose mit Dustcap und mit was weiß ich wie vielen unterschiedlichen Antrieben (wichtig für das Gehäusekonzept ! ).

Die späteren HM170 hatten dann auch ganz normale konvexe Sicken.

Bei den Soundcraft Monis ist evtl. ein ganz spezieller Audax HM170 (blau???) am Start, den man ohne weitere Kenntnisse über dieParameter einfach nicht so ad hoc gegen einen anderen ersetzen kann.
Ohne TSP-Messung der Originaltreiber kann man da leider einfach nichts zu sagen .

Viele Grüße
Rainer

Edit: Quote eingefügt.


[Beitrag von ton-feile am 11. Jan 2020, 01:37 bearbeitet]
funnystuff
Inventar
#24 erstellt: 11. Jan 2020, 09:03
Danke für euer feedback! Das hilft mir alles schon sehr weiter.

Mit der Übergangsfrequenz von 60Hz war ich bisher sehr zufrieden, darunter macht natürlich gar keinen Sinn und darüber klang im Vergleich ...

Mit dem Umbau der LS wird es wohl nichts werden. Dann muss ich mich mit dem Gedanken anfreunden, perspektivisch umzurüsten.
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