Lautsprecher entloppeln mit Metallplatte statt Granitplatte

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Andi74NRW
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 15. Jun 2022, 08:22
Hallo an Alle,
ich wohne in einem Altbau wo ich nun 2 Probleme habe:
Zum einen ist der Boden schwer uneben und senkt sich im Wohnzimmer an einer Stelle stark ab. Das sind gute 3 cm. Hier wurde nachträglich mal der Raum durch einen Anbau erweitert und der Boden ist so uneben dort, dass man es beim gehen richtig merkt. Nun muß ich schauen, wie ich die Lautsprecher dort zumindest wieder gerade aufstellen kann.
Zum anderen ist der verlegte Laminat sehr "weich" und schwingt richtig beim gehen. Die Gläser im Schrank haben immer geklimpert, wenn man vorbei gegangen ist. Nachdem ich Gummimatten unter die Schränke gelegt habe, ist das zumindest dort OK. Soll auch nur verdeutlichen, wie sehr der Boden schwigt.

Dadurch, dass ich die Lautsprecher sowieso gerade ausrichten muß, überlege ich diese gleich gut vom Boden zu entkoppeln. Zumindest so weit, dass nicht alles vom Lautspreche an den Boden übertragen wird. Auch den Nachbarn zuliebe. Meist wird empfoglen, eine Granitplatte zu nutzen, die Lautsprecher mit Spikes da drauf stellen und dann mit Dämpfern, oder einfachen Gummimatten die Platte auf den Boden zu stellen. Wobei ich eigentlich rausgelesen habe, dass die Sache mit den Spikes überbewertet wird und die Lautsprecher direkt auf die Platte gestellt werden kann.

Ginge hier nicht auch eine 20mm Stahlplatte, statt der Granitplatte? Durch den extrem schiefen Boden muß ich die Platte ja irgendwie gerade bekommen. Und das wäre mit einer Stahlplatte wesentlich einfacher realisierbar, zumal das für mich wesentlich kostengünstiger zu bekommen wäre. Hat es einen akkustischen Grund, wieso immer Steinplatten empfohlen werden? Schwingt Stahl zu stark mit und gibt die Schwingungen zu extrem an den Boden weiter?

Zu den Dämpfern habe ich dann auch noch eine Fage: Das ist doch eigentlich egal, ob man Gummiplatten ( wie beim Terassenbau z.B. oder teure Dämpferfüße nimmt, oder? Letztlich ist es doch nur das verwendete Gummi, was wichtig ist. Manche Dämpferfüße aus dem großen Fluss sind sogar nur mit O-Ringen zur Dämpfung ausgestattet.

Meine Lautsprecher auf dem Boden sind folgende:
2 x Canton GLE 496.2
2 x Canton GLE 476.2
1 x Canton SUB 10.4
1 Canton AS85SC

Grüße, Andreas
Böötman
Inventar
#2 erstellt: 15. Jun 2022, 09:06
Wenn Du eh so günstig an Stahl rankommst, das bearbeiten kannst und dich der Geruch nicht nervt dann würde ich mir überlegen, das ganze wie folgt aufzubauen:

- ganz unten (Lage 1) - also direkt auf's Laminat - kommt ein zurechtgeschnittenes Stück Waschmaschinen-Antivibrationsmatte (gibt's im Baumarkt für 10-15 € bei ~1 qm Größe)
- (Lage 2) da drauf ne recht dicke Stahlplatte (Maß nach Wunsch) mit 3 Bohrungen inkl. Feingewinde, weder Bohrung noch Gewinde geht durch
- (Lage 3) da drauf ne Stahlplatte mit 3 Deckungsgleichen Stufenbohrungen, diesmal durchgehend
- (Lage 4) auf diese Platte kann ggf. nochmal eine Lage Antivibrationsmatte bevor die Lautsprecher drauf kommen

Anwendung:
- Lage 1: Gleichmäßige, vollflächige Lastvereilung auf das Laminat, zeitglich Vibrationsdämpfung
- Lage 2: Grundplatte mit Stellschraubenaufnahmen
- Lage 3: Oberplatte welche auf 3 Inbusschraubenköpfen aufliegt, die Inbusschrauben sind in die Grundplatte 1 geschraubt, ein Dreibein kippelt nicht, ergo kann dein Ls so 100% Lotrecht ausgerichtet werden (Feingewinde um auf eine Konterung verzichten zu können, eine Stufenbohrung zum verstellen der Schrauben von oben durch die Platte durch)
- Lage 4: erneute Entkopplung, diesmal zw. Ls und Fuß

mfg


[Beitrag von Böötman am 15. Jun 2022, 09:07 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#3 erstellt: 15. Jun 2022, 17:21
Wenn das so ein unebener Boden in einem Altbau ist, bist du dann sicher, daß der das enorme Gewicht dieser Konstruktion aushält?
Böötman
Inventar
#4 erstellt: 15. Jun 2022, 17:43
Ist die Frage: Altbau / Plattenbau oder Fachwerkhaus?
Slatibartfass
Inventar
#5 erstellt: 15. Jun 2022, 17:59
Tatsächlich hat eine Granitplatte ein trägeres Schwingungsverhalten als eine Metallplatte, weshalb sie empfohlen wird.
Ob sich auch eine Metallplatte eignet, müsste man testen.

Ich habe die Granitplatten für meine Standlautsprecher von einem Friedhofs-Steinmetz bekommen, der regelmäßig abgebaute Grabsteine aus Granit rein bekommt. Der hat mir nach meinen Maßangaben 2 Platten ausgeschnitten für 10.- Euro für die Kaffekasse.

Slati
Nasi67
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Jun 2022, 18:09
Hallo und Servus,

das Problem hatte ich auch.

Meine Lautsprecher stehen auf einer Schieferplatte mit den Spikes.
Diese Schieferplatte steht auf den Gummi/Schaumstoffdämpfer die als Alternative zu den Spikes bei den Lautsprechern dabei waren.

Und jetzt kommt es, diese Dämpfer stehen auf Aluscheiben ca.3cm im Durchmesser, die Höhe ist genau auf der jeweiligen Position abgestimmt, bei mir zwischen, 2,5 und 6mm. Lege ich die Aluscheiben auf die vorbestimmte Position, habe ich genau die Waage. Damit hat jede Aluscheibe genau Ihre vordefinierte Höhe an Ihrer vorbestimmten Position. Klar, groß verrutsche darf ich das System nicht, sonst kommt das ganze in Schieflage.

Evtl. ist das eine Lösung.
Beachte, dass Schiefer aufgrund der Struktur des Steins die Schwingungen besser absorbieren, daher bin ich auf Schiefer gegangen und nicht auf Granit.

Gruß
Frank
blackjack2002
Inventar
#7 erstellt: 15. Jun 2022, 21:26
Das mit einer Stahlplatte zu machen, darauf wäre ich nie gekommen.

Ich würde aber da mal folgendes probieren: Eine dicke Schiefer- oder Granitplatte, dann runde Schwingungsdämpfer für Waschmaschine/Trockner (ev. beim großen Fluss kaufen) und auf die 4 Dinger die LS stellen (ohne Spikes mit den orig. "Teller" LS Füssen).

Ein Bekannter hat unter seinen dicken Granitplatten dicke Filzgleiter geklebt und seine LS mit Spikes auf die Platten gestellt. Er ist mit der Lösung sehr zufrieden.


[Beitrag von blackjack2002 am 15. Jun 2022, 21:36 bearbeitet]
Denon_1957
Inventar
#8 erstellt: 16. Jun 2022, 21:40
Meine Subs stehen auch auf jeweils auf einer Granitplatte.
Aber die Frage des TE lautet ja kann ich auch eine 20mm starke Stahlplatte verwenden darauf sollten sich die Antworten konzentrieren und nicht das hier die meisten eine Granitplatte unter ihrem Sub haben.
Böötman
Inventar
#9 erstellt: 16. Jun 2022, 22:19

Slatibartfass (Beitrag #5) schrieb:
Tatsächlich hat eine Granitplatte ein trägeres Schwingungsverhalten als eine Metallplatte, weshalb sie empfohlen wird.


Tatsächlich liegt unter der Granitplatte seltenst ne Lage Schwingungsdämpfendes Gummi in ausreichender Dicke welches diese Aufgabe erfüllt.
ZeeeM
Inventar
#10 erstellt: 17. Jun 2022, 07:08
Die Eisenplatte hat ein Dichte von knapp unter 8g/cm^3 Granit so um 2,6g/cm^3
Ich denke ein Sub wird eine 20mm Platte nicht sonderlich anregen.
Wichtig ist, dass die Massen, also Sub und Platte mech fest verbunden sind.
Das angetriebene Basschassis liefert einen mech. Impuls, der sich auf das Gehäuse überträgt
und die Bewegung wird geringer, wenn die Masse höher ist. Verschwunden ist der Impuls
aber nicht. Die Energie muss dann durch ein Dämpfungselement in Wärme umgesetzt werden.
Die Matten für Waschmaschinen bestehen aus recht groben und unterschiedlichen Gummiteilen.
Will man den Lautsprecher abkoppeln, dann kann das Feder-Masse-Prinzip helfen, das wird dann bei gegebenen
Gewicht, eine recht unhandliche Sache.


Don_Tomaso
Inventar
#11 erstellt: 18. Jun 2022, 17:58
Die Dichte ist sicher ein Aspekt, viel wichtiger ist aber das Material. Stahl ist weit großräumiger kristallin als Granit und schwingt deshalb besser, also intrinsisch. Dazu noch viel schwerer, imho ziemlich ungeeignet. Warum nicht ne schicke Waschbetonplatte + Gummimatte zur Dämpfung? Kostet so viel nun auch nicht.
Ingor
Inventar
#12 erstellt: 18. Jun 2022, 18:31
Bei Schalldämmung geht es immer um Abkoppeln der Schallquelle vom Medium. Da das Gehäuse einer guten Box ohnehin kaum vibriert, reicht eine Gummimmatte oder Gummifüße, wie sie an Subwoofern angebaut sind. Das eigentliche Problem, dass die Nachbarn deine Musik hören, kannst du damit nicht lösen, denn was die hören ist der Luftschall, der sich auf den Boden überträgt, nicht den Körperschall der Boxen.
ZeeeM
Inventar
#13 erstellt: 18. Jun 2022, 18:34

Don_Tomaso (Beitrag #11) schrieb:
Die Dichte ist sicher ein Aspekt, viel wichtiger ist aber das Material. Stahl ist weit großräumiger kristallin als Granit und schwingt deshalb besser, also intrinsisch.


Dann rege mal eine 20mm Stahlplatte im Bereich < 200Hz an. Viel Spaß ;-)
Horst3
Inventar
#14 erstellt: 18. Jun 2022, 18:59
Auf die Gefahr hin das ich der Spielverderber bin .
Warum nicht die Ursache bearbeiten :
Das labberige Laminat raus ....Bodenausgleichsmasse verteilen ....neues Laminat mit guter Schalltrittdämpfung verlegen
ok ist Arbeit ,kostet aber kein Vermögen und löst das Aufstellproblem und auch n bisschen das Dröhnproblem.

Zum Entkoppeln : Was ist mit Soundpath ? Klappt beim Sub doch auch ,ok wird teuer .
Ich habe meine Standlautsprecher auf sogenannte Fallschutzmatten stehen ,die sind stabil ,sehr weich und billig .
(Ich hab auch schwimmenden Holzboden ,allerdings dickes Parkett)


[Beitrag von Horst3 am 18. Jun 2022, 19:03 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#15 erstellt: 18. Jun 2022, 19:05
Natürlich hast du recht. Ein Eigenheim zu bauen, ist auch eine Lösung. Kostet auch kein Vermögen, wenn aber doch, dann hat man etwas im Leben falsch gemacht ;-)
Horst3
Inventar
#16 erstellt: 18. Jun 2022, 19:10

ZeeeM (Beitrag #15) schrieb:
Natürlich hast du recht. Ein Eigenheim zu bauen, ist auch eine Lösung. Kostet auch kein Vermögen, wenn aber doch, dann hat man etwas im Leben falsch gemacht ;-)

irgendwie ist es doch nur eine Renovierung ,ich hab damals für den Wohnzimmerboden ca. 12 Stunden gebraucht und ich bin gelernter Motorradmechaniker.
N Eimer Ausgleichsmasse und Lamimat ist nun wirklich nicht teuer
und kein Vergleich zum hausbau ;-)
war ja nur ne Anregung


[Beitrag von Horst3 am 18. Jun 2022, 19:21 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#17 erstellt: 18. Jun 2022, 19:30
Technisch geht viel.
Muss ja nicht die grobe Kelle.
Eine Möglichkeit ist ein DIY Sub mit Impulskompensation. Meiner Erfahrung nach sind eher
kleine, leichte Subs, die den Nachbarn ärgern.
Prim2357
Inventar
#18 erstellt: 18. Jun 2022, 19:48
Wegen den Canton GLE den Boden raus zu reißen ist natürlich auch eine Möglichkeit...

Aus meiner Sicht egal ob Betonplatte, Granit oder Stahlplatte,
darunter ist wichtiger, und wenn die Lautsprecher einem darauf zu schief stehen, kann man das mit den Spikes ausgleichen, einfach entsprechend einstellen.
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