Wie gebrauchte LS prüfen?

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sapnho
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Mrz 2005, 13:20
Wie kann man eigentlich mit vertretbarem Aufwand prüfen, ob ein gebrauchter Lautsprecher in Topform ist? Für jemanden mit gutem Gehör (der auch weiß, auf was es ankommt) ist das sicherlich kein Problem aber was ist mit dem Rest der Welt?

Wenn Ihr gebrauchte Boxen/Vorführmodelle kauft, warauf achtet Ihr?

Was verschleißt bei einem Lautsprecher eigentlich?
Towny
Inventar
#2 erstellt: 25. Mrz 2005, 13:24
1. optischer Eindruck:

Gehäuse: (gibt Aufschluss darüber wie der Vorbesitzer mit den LS umgesprungen ist)

Memrane/Sicken: Keine Risse, Dellen etc... v.a. bei Schaumstoffsicken muß man sehr vorsichtig sein, da sich diese nach Jahren auflösen (zerbröseln)

2. Klang:

auch ohne Fledermausohren: beide LS mit Monosignal (z.B. Radio) füttern und testen ob beide gleich laut sind bzw. gleich klingen

hoffe ich konnte dir ein wenig helfen
TakeTwo22
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 25. Mrz 2005, 13:47
Hallo...bei Vorführ- oder Ausstellungsmodellen achte ich auf den Klang, den mein Ohr hört und auf den optischen Zustand! Für alle weiteren Probleme greift auch bei diesen LS, sofern bei einem Händler gekauft (und davon gehe ich bei Vorführmodellen aus) die gesetzliche Gewährleitungs-/Garantieregelung!

Bei gebrauchten ist das sicher etwas diffiziler:

Ein vermacktes Gehäuse kann(!) auf die generelle Behandlung durch den Besitzer schließen lassen! Bei Schaumstoffsicken die älter als 8 Jahre sind wäre ich sehr vorsichtig: Mit dem Finger drüberstreichen, die Sicke sollte glatt sein und keine rauhen Stellen aufweisen! Die meisten Schaumstoffsicken waren ab Werk auch oberflächenversiegelt und glänzen leicht! Membranen sollten natürlich frei von Beschädigungen sein, die Sicke sollte sowohl am Korb als auch an der Membrane intakt verklebt sein! Vorsicht bei ersetzten Sicken (reconed)...entweder vom Fachbetrieb mit Rechnung, ansonsten Finger weg: Es gibt auch hier zuviel schlechte Hobbybastler!

Alle Chassis sollten bei beiden LS identisch sein, Finger weg von nicht originalen Ersatz-Chassis!

Keine Dellen in den Kalotten oder Dustcapes, am besten auch nach Nadeleinstichen in Kalotten oder Dustcapes suchen...dann wurde hier u.U. eine Delle herausgezogen...da man nicht weiss, wie vorsichtig: Wachsam sein! Vermurkste Schrauben an den Chassis können auf "Tuning" im Innenbereich hinweisen! Hinten nachsehen, ob es sich um identische Terminals handelt!

An den Boxen schnüffeln oder mal die Wohnung des Verkäufers beachten: Alle Membranen und Sicken mögen keinen Zigarettenrauch, der lässt diese Teile schnell altern! Bei Holzfurnieren auf die Farbe achten, ist eine Box deutlich heller oder dunkler, könnte sie im Sonnenlicht am Südfenster gestanden haben...falls ohne Frontbespannung ist auch massive Sonnenbestrahlung nicht optimal für Sicken oder Membranen!

Mit dem Finger vorsichtig(!!) die Membranen der Konus-Chassis mittig auf dem Dustcape einschieben (nicht eindellen!!) und fühlen und hören ob die Schwingspule im Magnetspalt schabt!

Bei der Hörprobe ohne Klangregelung und Loudness, die Monosignal-Variante ist sicher eine gute Möglichkeit! Auch mal bei lauteren Pegeln auf Störgeräusche achten...Kratzen bei den TT's deutet auf Schwingspulendefekte hin! Hier beachte ich auch immer mal die Anlage des Verkäufers: Ein kleiner und schwacher Amp an großen, eventuell wirkungsgradschwachen LS birgt das Risiko, daß der Amp oftmals bei hohen Pegeln im oder am Clipping lief!

Das ist jetzt mal eine Aufzählung meiner Methoden, was man davon verwendet ist sicher individuell zu sehen! Sicher könnte man auch die Chassis herausbauen und mal einen Blick auf Weiche, Lötstellen, Kabel, und die Rückseiten der Chassis werfen, doch führt das in meinen Augen auch für den Verkäufer etwas zu weit!

Grüsse vom Bottroper
Ueli
Inventar
#4 erstellt: 25. Mrz 2005, 14:20
Unbedingt mit klassischer Solo-Klaviermusik prüfen, da fällt jeder Defekt im Mittel- und Hochtonbereich sofort auf.

Ueli
TakeTwo22
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 25. Mrz 2005, 14:26
@Ueli...vorausgesetzt das Klavier oder der Flügel ist nicht verstimmt Nein, mal im Ernst: Habe ich zwar noch nicht probiert, könnte aber sicher ein sehr gutes Prüfkriterium sein! Guter Tip!

Grüsse vom Bottroper
Breakshot
Stammgast
#6 erstellt: 25. Mrz 2005, 14:34
Wenns nach der Äußerlichkeit geht, naja...dann hätt ich meine nich gekauft *g*

Meine CANTON Fonum 701 hat der Vorbesitzer mit schwarzem Holzdekor kantenumleimt, keine Ahnung warum.
Vielleicht waren die vorher kirschfarben oder was ähnliches und das hat dem nicht gefallen.

Technisch aber waren sie ok, alle Chassis original, Verschraubungen ok usw., deshalb hab ich gedacht mit 180,- Euro kannst Du soviel auch nicht verkehrt machen.

Bei Teilen ab ein paar Hundert Euro wäre ich allerdings auch vorsichtiger.
tsteuerwald
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Aug 2011, 13:17
Auch wenn es ein uralter Thread ist find ich das Thema doch sehr interessant und kram diesen auch nicht ganz uneigennützig wieder raus - schließlich werd ich heute abend ein paar Heco P5302 SL begutachten.
Auf Hifimuseum.de hab ich von einem IMHO sinnvollen Tool für die initiale Lautsprecherprüfung gehört: SweepGen
Das ist ein Tongenerator mit dem man den kompletten Frequenzbereich testen kann. Ferner hat "Limit To Your Love" von James Blake schon üble Schwächen im Hochtonbereich meiner Heco P3202 SL offen gelegt. Der Titel beinhaltet quasi "klassische" Klavierpassagen, Vocals und abgrundtiefen Bass.

Ciao
Timo
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