Aktive Kompakt- statt passive Standlautsprecher?

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revolver
Stammgast
#1 erstellt: 22. Okt 2012, 23:26
Hallo Forum

Seit einem halben Jahr überlege ich mir meine Heimanlage umzubauen (komplett). Begonnen hat das Hirngespinst damit, dass ich den TV durch einen Beamer (Panasonic PT-AH1000) ersetzt habe. Um dem Ding anständige Bilder zuspielen zu können, musste mein alter SACD/DVD-Player einem Bluray-Player (Oppo BDP-93) weichen. Das Zeug habe ich betrieben an einer rund 15-jährigen Stereoanlage bestehend aus folgenden Elementen:

Lautsprecher: Rowen R-3, Mark II
Verstärker: NAD 114, NAD 912, NAD 214

Wenn ich mich nicht irre ist das Ganze bi-active oder so, die Endstufen verstärken Hoch- und Mitteltöner separat von den Tieftönern. Fragt mich aber nicht nach den Details, so genau hab ich mich damit nicht befasst.

Klanglich zwar nicht das non-plus-ultra, aber ich war ganz zufrieden. Da der Beamer jedoch keine Lautsprecher hat (zum Glück), musste nun alles über die Stereoanlage laufen, egal ob Konzert, Blockbuster oder Tagesschau. Da fing mich an zu ärgern, dass die 114er Vorstufe keine Fernbedienung hat. Ausserdem hat sie keine digitalen Eingänge, was bei den Audio-Qualitäten der Set-top-box noch praktisch gewesen wäre. So kam dann im Sommer noch eine neue Vorstufe dazu. Ich entschied mich relativ impulsiv für die UMC-1 von Emotiva, da sie recht günstig zu haben war und ich stets offen für Experimente bin.

Wie das so ist, der Appetit kommt mit dem Essen. Meine nächsten Ausbaubläne sahen einen Ausbau von Stereo auf 4.0 vor (UMC-1 sei Dank) und eine Leinwand - ich projiziere zurzeit an die weisse Wand - wär auch nicht schlecht (so eine die man auf den Boden hinters Sideboard stellt und welche automatisch hochfährt).

Nun darf ich solche Dinge leider nicht alleine entscheiden. Und wie Freundinnen nun mal so sind, hat sie mir ein Ultimatum gestellt: "Kein weiterer Ausbau der Anlage, solange die Lautsprecher nicht kleiner werden."

Das führt uns zu meinem Problem:

Ich bin grundsätzlich bereit, die Lautsprecher zu ersetzen, auch gegen kompakte(re), allerdings verzichte ich nicht so gerne auf guten (Stereo-)Sound. Wenn ich die Lautsprecher weggebe, muss ich aber auch die NAD-Verstärker abgeben, die gehören zusammen. Bleibt also noch die UMC-1 als Surround-Vorstufe.

Der Raum, in dem Musik gehört wird ist rund 6x5m gross, die Decken sind gegen die 3m hoch. Ich höre allerdings in der Regel nicht allzu laut, wir wohnen in einem Altbau und die Wände sind relativ ringhörig. Die Lautsprecher sind an der längeren Wand aufgestellt, eine in der Ecke, die andere ca 3 m davon entfernt, also in der Mitte der Wand. In einem Abstand von rund 4 m steht die Polstergruppe, dahinter an der Wand ein Regal wo der Beamer draufsteht und wo dann eventuell mal noch zwei Rears zu stehen kommen könnten. So nimmt das "Heimkino" die Hälfte des Raums ein, in der anderen Hälfte des Raums steht - ohne Trennelement dazwischen - der Esstisch.

Nun meine Frage:

Ist so ein Raum zu gross für kompakte Lautsprecher?

Ich denke in erster Linie an aktive Lautsprecher, da ich solche direkt und ohne Endstufe an der UMC-1 betreiben kann. Ein Händler in der Nähe liquidiert beispielsweise grad ein Paar Dynaudio Focus 110A zu einem recht vernünftigen Preis. Ich bin aber auch für Alternativen offen, mein Budget liegt bei rund 1500€.

Krieg ich da was schlaues oder sollte ich besser bei meinen Standlautsprechern bleiben und mittelfristig auf Leinwand und Surround verzichten? Gutes Stereo ist ein must have, die anderen zwei Dinge eher nice to have. Wenn ich mit Kompakten beim genannten Budget also Abstriche machen müsste bleib ich lieber bei der aktuellen Konfiguration.

Edit: Vielleicht noch zu meinen Hörgewohnheiten: Musikmässig hör ich verschiedenstes, zuletzt vermehrt so Elliott Smith, Eels, Grizzly Bear, Bon Iver aber auch gerne Keith Jarrett, manchmal elektronisches oder auch mal Rap (Outkast, Notorius B.I.G., Company Flow), eher selten Klassik (ich mag das Requiem von Mozart, Beethoven, Strawinsky). Und die Lautsprecher sollten sich selbstverständlich eignen für Filme.


[Beitrag von revolver am 22. Okt 2012, 23:37 bearbeitet]
revolver
Stammgast
#2 erstellt: 27. Okt 2012, 16:47
versuchs noch mal mit einer verständlicheren frage:

krieg ich für +/-1500€ kompakte aktivlautsprecher (können auch hundsgemeine monitore sein), welche im oben beschrieben raum (5x6m) einem paar standlautsprecher der gleichen preisklasse das wasser reichen können?
peacounter
Inventar
#3 erstellt: 27. Okt 2012, 16:54
eher nicht.

ist ja auch völlig logisch.
bei aktiven ls bezahlst du die endstufen mit, bei passiven mußt du sie noch zusätzlich kaufen.

und auch sonst macht ein aktiver ls kein volumen wett, dass du bei srand-ls hättest.

ich selbst ziehe trotzdem kompakte studio-ls vor, aber die sind im regelfall für near-midfield gedacht und so benutze ich sie auch.
und tiefbassmäßig können sie großvolumigeren ls prinzipgemäß eben nicht das wasser reichen.
da braucht man dann einen sub oder man verzichtet drauf.
revolver
Stammgast
#4 erstellt: 29. Okt 2012, 23:47
dann ist die geschichte vom preisvorteil aktiver boxen gegenüber einem "standard" setup nur eine mär?
weimaraner
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 30. Okt 2012, 02:07
Hallo,

dieses Mär hab ich noch gar nicht gehört um ehrlich zu sein.

Trotzdem würde ich die Flinte nicht ins Korn werfen,
die kleinen Focus könnten ja durch nen kleinen Sub im Bassbereich unterstützt werden falls für dich notwendig,
die Dynaudio Xeo 3 kennst du auch??

Deine Raumgrösse stellt Kompakte auch nicht vor grosse Probleme,
hast du die 110A schon gehört, dann sollte doch schon erkenntlich sein ob dir so etwas nach deinem Geschmack kommt oder doch absolut nicht,

Gruss
zausel
Stammgast
#6 erstellt: 30. Okt 2012, 11:26
Hallo.



versuchs noch mal mit einer verständlicheren frage:

krieg ich für +/-1500€ kompakte aktivlautsprecher (können auch hundsgemeine monitore sein), welche im oben beschrieben raum (5x6m) einem paar standlautsprecher der gleichen preisklasse das wasser reichen können?


Natürlich bekommst du das.
Dein Raum ist zwar insgesamt groß (und hoch),allerdings hast du ja eine Art Hörecke.
Hier sehe ich eher das Problem der Eckaufstellung links.Da wirst du immer frühe Reflektionen von den Wänden haben;dieser LS spielt also immer gefühlt etwas lauter.
In diesem Fall ist ein kompakterer LS sicherlich von Vorteil.
Der Raum ist insgesamt hellhörig?Das macht es vor allem im Bass nicht gerade leicht.Großvolumige LS können einen da in den Wahnsinn treiben.
Ich habe in schwierigen Räumen Kompakt-LS immer als besser empfunden.

Ich kenne die Dynaudios nicht,aber auch ich rate dir sie auf jeden Fall mal zu hören.Kleine Aktive können erstaunlich leistungsfähig sein.

In deinem Fall würde ich tatsächlich aktive Kompakte+Sub favorisieren.
Bei meiner Tochter spielen ein Paar ADAM AUDIO A5 mit einem Sub zusammen.Und das funktioniert erstklassig!Die A5 sind nicht sooo wahnsinnig neutral,machen dadurch aber wirklich sehr viel Spaß.

Peacounter hat ja geschrieben,dass diese Monitore für Near-bzw. max. Midfield gedacht sind.Das ist natürlich richtig;hier klingen sie auch am besten.In deiner Konstellation sitzt du also eigentlich viel zu weit weg.Allerdings ist die Hörentfernung bei normalen Hifi-Stand-LS auch nie definiert und kann gegenüber einer aktiven Kompakten genauso gut besser als auch schlechter sein.
Das würde ich hier nicht so in den Vordergrund stellen.

Vielleicht noch ganz kurz hierzu

dann ist die geschichte vom preisvorteil aktiver boxen gegenüber einem "standard" setup nur eine mär?


Der eigentliche Vorteil der Aktiven liegt darin,dass die Frequenzweiche VOR dem Verstärker liegt.Dadurch kann eine sehr viel genauere Ansteuerung der einzelnen Chassis mit deutlich weniger Verstärkerleistung erfolgen.
Preislich spielt das alles keine große Rolle.Du bekommst schon für recht kleines Geld vernünftige Vollverstärker.
Der prinzipbedingte technische Unterschied ist der Vorteil der Aktivtechnik.

Ich hoffe ich konnt dir etwas helfen.

Gruß-zausel
revolver
Stammgast
#7 erstellt: 30. Okt 2012, 11:47
hallo

danke euch für die antworten. die verlockung mit den aktiven kompakten ist gross (grössere akzeptanz bei freundin, flexibilität bei der einrichtung etc.), mir fehlt da einfach die erfahrung, daher meine unbedarften fragen. ich werde jetzt aber mal am ball bleiben und mich schlau machen. es müssen nicht unbedingt die dynaudios sein.

da mir das recherchieren aber fast genauso spass macht wie die lautsprecher, wenn sie dann mal zuhause stehen, werde ich mir zeit nehmen und eventuell dafür mein budget etwas aufstocken.
SFI
Moderator
#8 erstellt: 30. Okt 2012, 12:01
Hallo,

ich habe zwar einen kleineren Raum als du, stand aber vor Kurzem vor der gleichen Frage. Aufgrund des geringen Hörabstands, konnten sich meine Stands eh nicht so richtig entfalten ergo ein Downgrade, den ich in keinster Weise bereue. Auch im Bassbereich musste ich keine Abstriche machen, im Gegenteil, die Aktiven spielen deutlich tiefer, wenn natürlich auch im Pegel begrenzt. Dies ist dann für mich auch der einzige Nachteil, wenn man ihn denn so nennen will. Ansonsten habe ich deutlich mehr Anpassung / Aufstellungsmöglichkeiten, einen reduzierten Gerätepark und den Subwoofer konnte ich auch entsorgen! Ich würde gar nicht all zuviel darüber nachdenken und einfach mal ein Paar Aktive ausleihen.
Rubachuk
Inventar
#9 erstellt: 30. Okt 2012, 12:23
Es gibt schon einige Monitore im angegebenen Preisbereich, die auch bis zu 4m Hörabstand noch funktionieren sollten. Die neue ADAM A77X bspw. wurde auch von Anselm Goertz in der Sound & Recording bei 4m getestet. Weitere Optionen als 2 Wege:
JBL LSR 4328
KRK VXT8
ADAM A8X
Mackie HR 824
"bezahlbare" 3 Wege Monitore:
Event 20/30
KRK RP10-3
revolver
Stammgast
#10 erstellt: 30. Okt 2012, 13:05
danke für die ideen. ich denke ich würde mein budget noch etwas nach oben anpassen, so gegen die 2000€ (nur die lautsprecher). bin noch auf die focal solo 6b gestossen, die verschiedentlich gelobt werden und welche auch optisch ganz ansprechend sind.
Rubachuk
Inventar
#11 erstellt: 30. Okt 2012, 13:33
optisch wohnzimmertauglicher
KS Digital C-55
Dynaudio BM 12A
peacounter
Inventar
#12 erstellt: 30. Okt 2012, 14:03
is ja auch irgendwie immer geschmacksache.

ich hab lieber studio-optik.
auf keinen fall holz
zausel
Stammgast
#13 erstellt: 31. Okt 2012, 10:37
Vielleicht ist die Firma ABACUS für dich eine interessante Wahl.
Hier brauchst du auch nicht mehr über einen Sub nachdenken.
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=16&t=1730
revolver
Stammgast
#14 erstellt: 05. Nov 2012, 00:12
war gestern ein bisschen auf reisen und hab mir die dynaudio focus 110a angehört, danach die focal solo 6 be im direkten vergleich mit den dynaudio bm 12a.

die 110a tönt sehr schön, löst unheimlich klar auf und hat eine erstaunlich grosse bühne für ihre grösse (die lautsprecher sind wirklich klein!). bei denen kommt man allerdings nicht um einen sub herum, insb. bei film - untenrum wird die luft schnell dünn. das angebot das mir gemacht wurde war sehr gut, allerdings wollte ich noch die focal hören, von denen ich viel gutes gelesen habe - drum bin ich weiter.

die focal kamen frisch aus der box und tönten zu beginn enttäuschend. die dynaudios bm 12a waren eindeutig überlegen. allerdings spielten die focal dann von minute zu minute besser auf. nach über einer stunde waren sie dann ziemlich auf augenhöhe. die dynaudio löst möglicherweise besser auf, allerdings hatte ich den eindruck, dass die höhen mit der zeit zu hart sind und mich das nerven könnte. die focal hingegen empfand ich als sehr angenehm. beide haben eindeutig mehr tiefgang als die 110a, die anderen eigenschaften lassen sich aufgrund der zu unterschiedlichen hörumgebungen in den lokalen kaum vergleichen.

schliesslich habe ich mir die focal gekauft (auf die hatte ich schon länger ein auge geworfen). im vergleich zu meinen standlautsrpechern ist die auflösung besser und detailreicher, ich mache aber beim bass kompromisse. sollte mal ein sub dazukommen (von focal gibts ja einen passenden aus der gleichen serie...), dürfte ich trotz verkleinerung in allen bereichen eine soundverbesserung erzielt haben.
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