Was verbindet ihr mit Live!

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LovemusicXX
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 05. Feb 2015, 15:04
Da Ende des Monats bei uns der Opernball wieder ansteht und ich dort dann nebenberuflich arbeite, komme ich natürlich in den Genuss, den ganzen Ball kostenlos live mitzuerleben. Da ich ebenfalls sehr viel an Klassik zu Hause höre, trifft diese Veranstaltung sogar meinen Musikgeschmack, wenn wohl auch nicht jedes Stück. Aber ich bin schon zu Frieden, wenn Stücke von Richard Strauss zu hören sind - wobei, was wäre denn ein Opernball ohne Musik von Richard Strauss?

Doch was verbinde ich eigentlich mit Livemusik, einem Livekonzert, einer Liveatmosphäre oder mit dem Satz - Musik daheim sollte schon einen gewissen Live ähnlichen Charakter mitbringen und damit meine ich nicht die Live Lautstärke, die daheim unmöglich zu realisieren ist.


Nun, ich war in meinem Leben schon so auf einigen Konzerten oder konnte generell schon viele Live Darbietungen hören.

Sei es nun bei richtigen Konzerten in einer riesigen Halle, einer kleinen Live Band im Brauhaus, einem singenden Straßenmusiker mit Gitarre vor sich stehen zu haben oder sei es in einer Kirche, wo der Canto Vivo Gospelchoir, wo auch meine Mutter mitsingt, immer mal wieder live auftritt - völlig egal- Mit Live, da verbinde ich immer Bezeichnungen wie - direkt, lebhaft, anspringend, hell, los gelöst und frei - mit. Aber auch einige negative Bezeichnungen wie spitz, es tut weh im Ohr und anstrengend verbinde ich damit. Denn bei bestimmten Livedarbietungen können leider auch mal je nach gespieltem Ton, Instrument oder sonstigem - solche negativen Empfindungen das Ohr erreichen.

Was, wie ich finde, aber auch OK ist, denn es ist ja live und kein Streichelzoo, wo man auf die unterschiedlichen Empfindlichkeiten des einzelnen Zuschauers eingehen kann - in Form von zb. zieht mal bitte den Bühnenvorhang zu, damit es etwas gedämpfter klingt, der Sänger oder die Sängerin soll sich mal bitte nen Taschentuch beim Singen vor den Mund halten, damit die Stimme nicht mehr so direkt und hell klingt usw usw. Ihr wisst denke ich, was ich meine oder was ich damit sagen will.

Live bleibt nun mal live und die Location, in der live stattfindet, ist und bleibt nun mal diese Location und ist auch nicht mehr durch Raumakustikmaßnahmen veränderbar.

Live ist nun mal die Wirklichkeit, das wahre Leben und es ist ein geiles und unvergessenes Erlebnis.

Seit einiger Zeit merke ich aber immer öfter, das diese Leidenschaft für Liveklang, im Zwiespalt für mein ebenfalls geliebtes High Fidelity steht, welches ja für eine möglichst neutrale und lineare Wiedergabe der Musik steht.

Doch, und das ist zumindest mein Empfinden, kann ich auf diversen neutralen und linearen Lautsprechern zwar stundenlang stressfrei hören, weil alles einfach nur angenehm und rund klingt - doch vermisse ich immer mehr dabei die Liveatmosphäre, den Live ähnlichen Klang, den ich in der Wirklichkeit erlebe. Die Musik klingt halt nicht so, als wenn ich live bei dieser Musik dabei wäre.

Darum wage ich mich jetzt mal etwas weit aus dem Fenster und frage: Sind diese ganzen neutralen und linearen Lautsprecher wirklich dafür geeignet, halbwegs die Wirklichkeit zu erleben, dem Authentischen und dem Realen möglichst nahe zu kommen????????????????

Oder sind dafür tatsächlich Lautsprecher besser geeignet, die ab dem Präsenzbereich bis zu den Höhen hin leicht ansteigen??
Ich meine jetzt nicht solche, die eine extrem künstliche Anhebung in diesen Bereichen vorweisen, in Form von ganz spitzen Bergen - sondern ich meine einen gleichmäßigen, langsamen Anstieg in diesen Bereichen, der gar nicht mal von künstlicher Soundung hervorgerufen wird, sondern warum auch immer leicht ansteigt.

Was meint ihr dazu und was verbindet ihr mit dem Wort live??

ps. Übrigens, solche Lautsprecher, die einen leichten, gleichmäßigen Anstieg im Präsenz und Höhenbereich haben, die bringen mir tatsächlich das Livegefühl, das, es klingt Lebensechter, einfach besser ans Ohr, so das ich denke, wenn ich die Augen schließe, tatsächlich gerade bei einer Livedarbietung dabei zu sein.
Denn nun sind alle Begriffe, wie Direkt, Lebhaft, hell, anspringend, los gelöst und frei genauso, wie es tut weh, an meinen Ohren wieder dran. So, wie ich es live auch immer höre, empfinde und erlebe!!!


[Beitrag von LovemusicXX am 05. Feb 2015, 15:47 bearbeitet]
cr
Inventar
#2 erstellt: 05. Feb 2015, 15:12
Richard Strauss als primäre Opernballuntermalung dünkt mich eher wunder. Wird wohl einer der Johanns sein.


Oder sind dafür tatsächlich Lautsprecher besser geeignet, die ab dem Präsenzbereich bis zu den Höhen hin leicht ansteigen??


Nimm einen DSP oder EQ und richte dirs so ein, wie du es haben willst. Eine Box ist kein Effektgerät und es hängt vom Raum und dessen Bedämpfung ab.
LovemusicXX
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 05. Feb 2015, 16:05
Johann Strauss, mit seinem Wiener Walzer, den nehme ich auch sehr gerne an. gerne können auch Töne von Wagner, Brahms oder Mahler ertönen.
LovemusicXX
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 05. Feb 2015, 16:08
Nur mit diesen super bekannten wie Beethoven oder Mozart kann ich mich nicht so Recht anfreunden. Einzig, diese eine, glaube die 9th Symphonie wars, von Beethoven klingt richtig schön - zumindest ein Teil da raus, welcher gern für Stirb Langsam Trailer verwendet wurde.
peacounter
Inventar
#5 erstellt: 05. Feb 2015, 16:18

Was meint ihr dazu und was verbindet ihr mit dem Wort live??
einerseits natürlich ordentlichen druck und andererseits, der musik beim entstehen zusehen und -hören zu können.
es gibt unheimlich viele bands, die ich zuhause über die anlage oder unterwegs mit in-ears niemals hören würde, bei deren konzerten ich aber regelmäßig viel spaß habe.
besonders im bereich thrash-, black- etc metal geht mir das so.
aber auch bei vielen anderen stilrichtungen.
freejazz fällt mir da gerade noch ein.
der macht mir zwar auch von platte spaß, aber den leuten dabei zusehen zu können und was von der interaktiven kraft zu spüren, die die musik entstehen läßt, ist einfach unersetzlich!


ich weiß noch genau, wie mein erstes zappa-konzert mich seine musik erst so richtig lieben gelehrt hat.
davor hab ichs halt hin und wieder gehört aber erst dieses live-erlebnis hat mich komplett in seinen bann gezogen.

wenn ich nen monat nicht auf konzerten war, krieg ich entzugserscheinungen...
im schnitt geh ich ungefähr ein mal pro woche.


[Beitrag von peacounter am 05. Feb 2015, 16:21 bearbeitet]
LovemusicXX
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 05. Feb 2015, 16:39
Schade, das man einige großartige Könner nie wieder live erleben kann. wie zb der vor kurzem verstorbene Joe Cocker oder Udo Jürgens.

Sind beide live ein absolutes Erlebnis gewesen und ihre Stimmen waren einzigartig.

Hoffentlich bleiben die Berliner Philharmoniker noch lange bestehen, die sind live nämlich auch absolute Gänsehaut.

Was ich aber unbedingt nochmal live hören muss, da noch nie, ist das Londoner Symphonie Orchester. Und am besten dirigiert sie dann John Williams, das wäre die Krönung!!!


[Beitrag von LovemusicXX am 05. Feb 2015, 16:42 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#7 erstellt: 05. Feb 2015, 16:55
Hi,

LovemusicXX (Beitrag #1) schrieb:
Da Ende des Monats bei uns der Opernball wieder ansteht und ich dort dann nebenberuflich arbeite, komme ich natürlich in den Genuss, den ganzen Ball kostenlos live mitzuerleben. Da ich ebenfalls sehr viel an Klassik zu Hause höre, trifft diese Veranstaltung sogar meinen Musikgeschmack, wenn wohl auch nicht jedes Stück. Aber ich bin schon zu Frieden, wenn Stücke von Richard Strauss zu hören sind - wobei, was wäre denn ein Opernball ohne Musik von Richard Strauss?

Du meinst wohl vielmehr "Johann Strauss".
Dessen Kompositionen sind auch nur sehr bedingt repräsentativ für das insgesamt sehr vielschichtige Genre, das da nicht selten als "klassische Musik" bezeichnet wird.

EDIT:

LovemusicXX (Beitrag #4) schrieb:
Nur mit diesen super bekannten wie Beethoven oder Mozart kann ich mich nicht so Recht anfreunden. Einzig, diese eine, glaube die 9th Symphonie wars, von Beethoven klingt richtig schön - zumindest ein Teil da raus, welcher gern für Stirb Langsam Trailer verwendet wurde.

Ok, nein, keine weiteren Fragen...

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 05. Feb 2015, 16:57 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#8 erstellt: 05. Feb 2015, 17:11
Aber zur eigentlichen Frage:

Darum wage ich mich jetzt mal etwas weit aus dem Fenster und frage: Sind diese ganzen neutralen und linearen Lautsprecher wirklich dafür geeignet, halbwegs die Wirklichkeit zu erleben, dem Authentischen und dem Realen möglichst nahe zu kommen????????????????

Live und Konserve - das sind eben zwei verschiedene Welten.
Wenn ich einen Tonträger abspiele, dann kann ich eben nur maximal das wiedergeben, was auf diesem enthalten ist. Etwas hinzuzuaddieren ist nicht möglich.

Beim Abspielen von Konserven muss man für sich die Frage klären, welche Parameter besonders wichtig sind. Alles zusammen geht nicht und selbst mit unbegrenzten Ressourcen kann man sich innerhalb der bestehenden Formate und technischen Möglichkeiten nur an ein Optimum herantasten.

Wenn man über livehaftigen Klang redet, dann ist das IMHO auch immer eine Frage des Genres und damit der wiederzugebenden Instrumente (akustisch vs. verstärkt). Ist nun der Wunsch, sich einem liveähnlichen Klang anzunähern, dann wird man sich zumeist entscheiden müssen zwischen Parametern wie Dynamikumfang, Tiefgang, räumliche Darstellung und Neutralität - unter Beachtung des gegebenen Hörraums. Der eine mag da einen neutraleren Klang wichtiger finden, als einen großen, unverzerrten Dynamikumfang (ein anderer Hörer sieht das wieder ganz anders).

Mit "live" verbinde ich eine emotionale Ansprache, aus dem "Gesamtpaket" heraus, denn Live ist ja nicht bloß Musik, sondern die gesamte Atmosphäre des wie auch immer gearteten Konzerts, mit allem, was dazu gehört. Übrigens im Positiven wie im Negativen. Wie viel Rockkonzerte sind nicht mit einem vergleichsweise miesen Sound "gesegnet", machen aber dennoch total viel Spaß?
Und bei klassischer Musik - nicht unbedingt Johann Strauss - ist live "eine Klasse für sich" oder eben via Tonträger nicht abbildbar. Selbst der Dynamikumfang von einzelnen akustischen Instrumenten übersteigt schnell mal das, was eine normale Anlage so bewältigen kann.
Klassische Musik live ist daher für mich einfach nur die Befreiung von allen technischen Beschränkungen - es dreht sich eben alles nur um die Musik und deren Interpretation.



[Beitrag von Hüb' am 05. Feb 2015, 17:23 bearbeitet]
LovemusicXX
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 05. Feb 2015, 17:24
Hallo Hüb, das war mein Ernst. Im ersten Stirb Langsam Film gibt es am Ende ein Wenig von Beethoven und im Trailer von Teil 5 wird auch etwas von dem gespielt und zwar das selbe, wie es im ersten Teil vorkommt. Und dieses ist glaube ich ein Teil aus seiner 9th Symphonie.


[Beitrag von LovemusicXX am 05. Feb 2015, 17:28 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#10 erstellt: 05. Feb 2015, 17:25

LovemusicXX (Beitrag #9) schrieb:
das war mein Ernst.

Genau das hatte ich befürchtet.

Benares
Inventar
#11 erstellt: 05. Feb 2015, 17:27
Mal wieder ein Thread zum Thema Live-Klang vs. Heimklang - auch ein nicht tot zu kriegender Evergreen in diesem Forum und in der ganzen Hifi-Welt.


Eine Aussage vom TE sticht mir ins Auge:


LovemusicXX (Beitrag #1) schrieb:
Musik daheim sollte schon einen gewissen Live ähnlichen Charakter mitbringen und damit meine ich nicht die Live Lautstärke, die daheim unmöglich zu realisieren ist.



Das siehst du genau falsch herum - wenn ein Merkmal eines Live-Konzerts zuhause realisierbar ist, dann die Lautstärke, eine entsprechend fähige Anlage natürlich vorausgesetzt. Was keine Anlage zuhause reproduzieren kann ist die Dynamik, das Impulsverhalten und die exakte Klangfarbe eines live gespielten Instruments. Das ist mit der aktuellen Technik leider nicht möglich, man kann allenfalls nahe rankommen.

Allerdings machen diese Aspekte allein normalerweise auch nicht den unverwechselbaren Charakter von Live-Musik aus. Das Klangerlebnis bei einem Konzert entsteht in der Regel durch das Zusammenspiel von live gespielten Instrumenten, einer alles andere als linearen PA und einem (zumindest bei Indoor-Veranstaltungen) unter akustischen Gesichtspunkten meistens völlig unzulänglichen Raum. Dadurch ist das, was beim Hörer ankommt, alles nur nicht neutral. Insofern ist jeder nur halbwegs akustisch optimierte Hörraum zuhause besser für die Musikdarbietung geeignet als 95% aller Indoor-Locations.

Allerdings kommt es bei einem Konzert auch nicht auf einen neutralen Frequenzgang an, der sowieso nicht zu erreichen ist und schon gar nicht für jede der hunderte oder tausende Hörpositionen, die es bei so einer Veranstaltung gibt. Ein guter Live-Sound ist gewissermaßen der Inbegriff von Sounding, allerdings kombiniert mit der unerreichbaren Dynamik und dem Ansprechverhalten von Live-Instrumenten.

Allerdings sind die beiden letzteren Aspekte auch von der Verwendung und der Qualität einer PA abhängig. Sobald eine zum Einsatz kommt, ist die Dynamik des Instruments schon mal eingeschränkt und die ursprüngliche Klangcharakteristik verfälscht. Ist sie noch dazu nicht besonders hochwertig und/oder nicht gut eingestellt, macht dass das Live-Erlebnis ganz schnell zunichte. "Echten" Live-Klang hat man deshalb eigentlich nur bei kleinen Konzerten, bei denen keine PA oder höchstens ein paar Gitarren-Verstärker zum Einsatz kommen. Die eingangs erwähnte klassische Musik, die bei kleineren Veranstaltungen oft ohne PA auskommt, ist dafür das beste Beispiel. Wenn es nur um Klangqualität geht, ziehe ich persönlich deshalb eine hochwertige Heimanlage in einem passablen Raum jedem Großkonzert vor.


EDIT: Hüb' hat meine Aussagen teilweise vorweggenommen und zusätzlich noch den wichtigen Aspekt der Unterschiede zwischen Live-Instrumenten und Aufnahmen zuhause beschrieben.


[Beitrag von Benares am 05. Feb 2015, 17:30 bearbeitet]
LovemusicXX
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 05. Feb 2015, 17:32
Ich würde ehr sagen, verständnisvolle Nachbarn oder ein freistehendes Haus auf einer Wiese vorausgesetzt, lach
Hüb'
Moderator
#13 erstellt: 05. Feb 2015, 17:34

Benares (Beitrag #11) schrieb:
Die eingangs erwähnte klassische Musik, die bei kleineren Veranstaltungen oft ohne PA auskommt, ist dafür das beste Beispiel.

Auch bei größeren Veranstaltungen.
Mir ist kein professionelles Symphonieorchester bekannt, welches sich in einem normalen Konzertsaal via PA verstärken lässt.
Selbst Kammermusik habe ich noch nie verstärkt erlebt.



[Beitrag von Hüb' am 05. Feb 2015, 17:36 bearbeitet]
nrwskat1
Stammgast
#14 erstellt: 05. Feb 2015, 17:35
Da das Auge nicht mithört, wird das Feeling eines Live Konzertes niemals einer gehörten CD gleichen.

Bei mir sehe, fühle und höre ich sogar den Unterschied, wenn ich mir ein Konzert am TV ansehe.

Gestern Abend noch wieder bei Fire it up von Jo Cocker in hoher Lautstärke. Wenn ich das Konzert auch sehe, nehme ich die Musik anders wahr.

Au ja. Zappa das waren noch Zeiten. Oder The Wall vor Jahrzehnten.


[Beitrag von nrwskat1 am 05. Feb 2015, 17:37 bearbeitet]
DonPaddo
Inventar
#15 erstellt: 05. Feb 2015, 18:05
Ein Beispiel:
Revolverheld, wer die Jungs kennt, sie sind ein Rock-Pop Band, dessen Lieder im Radio rauf und runter gespielt werden. Durch ein Zufall kam ich auf einem Festival dazu, mir Revolverheld anzuschauen und ich war danach begeistert. Die Range war in meinen Augen um ein vielfaches größer, als die "Radioversion". Gitarren wirkten härter und schmutziger, der Bass war klar rauszuhören und das Schlagzeug bretterte. Ich musste konsternieren, dass die einfach sehr gute Musiker sind und dass ich es mochte, was und wie sie es taten

Wieder zu Hause, habe ich mich noch einmal mit der Band beschäftigt und kam dann unweigerlich wieder zu den Radioversionen. Nein, es war nicht die Band, die ich kurz zuvor sah!
Benares
Inventar
#16 erstellt: 05. Feb 2015, 18:06

Hüb' (Beitrag #13) schrieb:
Auch bei größeren Veranstaltungen.
Mir ist kein professionelles Symphonieorchester bekannt, welches sich in einem normalen Konzertsaal via PA verstärken lässt.
Selbst Kammermusik habe ich noch nie verstärkt erlebt.




Ich gebe zu, dass ich alles andere als ein Experte für klassische Live-Musik bin. Wenn ich an größere Veranstaltungen in diesem Bereich denke, fällt mir unweigerlich Andre Rieu ein, der meines Wissens nie ohne PA auskommt (dass sich wahrscheinlich jedem echten Klassik-Liebhaber bei diesem Namen die Fußnägel aufrollen und dessen Musik für echte Puristen nichts mit Klassik zu tun hat, ist mir aber durchaus bewusst ).
cr
Inventar
#17 erstellt: 05. Feb 2015, 20:41
Mit Klassik live verbinde ich aber leider, dass dauernd wer reinhustet und zur falschen Zeit klatscht, was ziemlich stört. Und auch die besten Orchester (die Blechbläser) pflegen sich fallweise zu verspielen (was weniger stört als das ständige Gehuste, Geraschle, Geschneuze).
Daher mache ich um (echte) Klassik-Live-Aufnahmen einen weiten Bogen, auch bei Pop/Rock. Dort haperts zudem immer an der Aufnahmqualität.
TKCologne
Inventar
#18 erstellt: 05. Feb 2015, 23:12
Zugegeben ich bin kein Klassikfan. Höre aber auch hin und wieder Klassik. Allerdings gibt es meiner Meinung nach auch einige Livealben die recht gut sind vom Sound her. Da wäre z.B. Hell Freeses over von den Eagles oder auch Paris von Supertramp. Die Live-DVD von Roger Hodgson finde ich ebenfalls spitze. Allerdings sind Livekonzerte von der Atmosphäre her nicht mit der Wiedergabe von der Konserve zu vergleichen.
Hüb'
Moderator
#19 erstellt: 06. Feb 2015, 10:20

cr (Beitrag #17) schrieb:
(...)

Bezüglich Live-Aufnahmen von klassischer Musik:
Mich stören gelegentliche (!) Nebengeräusche fast nie - und seien wir mal ehrlich, mehr bzw. häufigere Störungen sind auf 99,9 % aller Produktionen nicht auszumachen. Es sei denn, der Huster fährt sein Attacke ausgerechnet in einem musikalisch überirdischen Moment. Gibt's leider auch. Grundsätzlich mag ich Live-Aufnahmen klassischer Musik sogar sehr gerne, weil sie trotz oder gerade wegen der ein- oder anderen Unzulänglichkeit IMHO nicht selten eine authentischere Atmosphäre vermitteln, als dies "überperfekte" Studioproduktionen in aller Regel zu pflegen tun.

Und das jemand nach einem Satzende oder zu Beginn einer Generalpause klatscht, bevor das Werk abgeschlossen ist, habe ich auf Tonträger noch nicht vernommen. Im Konzertsaal finde ich das vielmehr belustigend.



[Beitrag von Hüb' am 06. Feb 2015, 10:21 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#20 erstellt: 06. Feb 2015, 13:42
Logischerweise ist "live" ein anderes Erlebnis als die Wiedergabe eines Tonträgers. Allein schon deshalb weil mehr Sinne angesprochen werden; denn je mehr Sinne angesprochen werden je größer das geistige und körperliche Erlebnis. Der Tonträger daheim trägt halt nur den Ton und spricht nur einen Sinn an, während ein Live-Konzert natürlich Auge (und bei einigen Genres auch den ganzen Körper) mit anspricht.
Dann kommen natürlich noch die eher sekundären Sinneseindrücke dazu, dass man "die Typen"/das Orchester einmal live sieht, deren Verhalten in der Öffentlichkeit, dann noch die peripheren Sinneseindrücke, dass nette Mädel neben dir, ihr Duft und dass sie dir auch noch eine Kippe spendiert und so weiter.
Alle diese Sinneseindrücke auf einem Live-Konzert werden ja gebündelt und im Hirn zu dieser einen Erfahrung "das Konzert war geil" zusammengefasst und gespeichert.

So ein ganzheitliches Erlebnis bekommt man natürlich im Wohnzimmer nicht (oder nur schlecht) hin, ist klar.


DonPaddo (Beitrag #15) schrieb:
auf einem Festival dazu, mir Revolverheld anzuschauen und ich war danach begeistert. Die Range war in meinen Augen um ein vielfaches größer, als die "Radioversion". Gitarren wirkten härter und schmutziger, der Bass war klar rauszuhören und das Schlagzeug bretterte. Ich musste konsternieren, dass die einfach sehr gute Musiker sind und dass ich es mochte, was und wie sie es taten

Wieder zu Hause, habe ich mich noch einmal mit der Band beschäftigt und kam dann unweigerlich wieder zu den Radioversionen. Nein, es war nicht die Band, die ich kurz zuvor sah!


Grundsätzlich dachte ich immer, dass der 'Klang an sich' daheim immer besser ist als auf einem Konzert. Aber das "schmutzige, harte" der Gitarren auf einen Tonträger zu bannen ist vielleicht auch eine kleine Kunst der Studios und deren Köpfe an Reglern und vor den Abhörmonitoren.

Womöglich ist aber auch alles eine Mischung aus allem.



[Beitrag von Pilotcutter am 06. Feb 2015, 13:43 bearbeitet]
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